Religion

christlichen Hetzprediger, die sogar in den USA eine massive Abwanderung haben. Man möchte Toleranz in dem Land zeigen und nicht mehr irgendwelchen "Heilands" hinterher laufen. Heilands, die gegen Schwarze, Juden, Moslems, Hindus, Buddhisten usw. hetzen und von einer "Glaubensrasse" schwadronieren.

Das musst du mir näher erläutern, was du damit meinst...
 
Hi,
Für mich doch auch. Mir ist es egal, an wen ich glaube. Hauptsache, ich glaube an den Gott, der mir nach meiner Meinung her am ehesten hilft. Und das kann der "Christengott" sein.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: ich lese das als "ich weiss nicht, an was ich glaube". Warum glaubst Du überhaupt an einen "Gott"? Sorgst Du Dich, das sonst etwas fehlen würde?

Ich bin auch von der "Essenseinstellung" her ein "Puddingesser", weil ich gerne Puddings esse. Glaube ich deswegen an den "Pudding-Gott"? Nein. Das tue ich nicht.
Verstehe ich nicht.

Natürlich hat die Kirche krumme Dinger gedreht und das war auch der Grund, warum jetzt die Muslime "die Bösen" sind. Und damit die "Normalbürger" damals von ihren Machenschaften nichts wussten, wurde halt eben erklärt, dass Gott sogar die Kühe sch... lässt.
Was meinst Du denn hier? Warum ist was der Grund, dass Muslime "die Bösen" sind?

Ganz zu schweigen von seltsamen Naturereignissen wie Polarlichter oder Sternschnuppen. Im Mittelalter war sowas ein "Engelabsturz". Da kannte man Fernrohre und andere astronomische Messinstrumente noch gar nicht.
Hast Du dazu eine Quelle?
http://www.weltderwunder.de/wdw/RaumfahrtWelt/Astronomie/Sternschnuppen/Goetterboten/index.html
http://gutenberg.spiegel.de/wolf/dgoetter/Druckversion_dgoett32.htm
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,2387566,00.html
Insbesondere sollte man berücksichtigen, dass es sich um volkstümliche Vorstellungen ("Aberglauben") handelt, den die Kirche immer vehement bekämpft hat, die hartnäckigen wurden assimiliert, z.B. das Entzünden von Kerzen.

Mir ist übrigens die Bibel an sich lieber als die Kirche. Denn die legt ja die Bibel so aus, wie sie sie gerade benötigt.
Du weißt aber schon, dass die Bibel ein Produkt "der Kirche" ist? Genauer gesagt hat es etwa 200 Jahre gedauert, bis ein (halbwegs) einheitlicher Kanon des NT entstand, dazu gab es bis ins 5. Jh. (etwa?) sechs gängige Versionen des AT. Die kath. und die ev. Version haben unterschiedliche Bücher, es gibt ein paar interessante Apokryphen, und dann gibt es noch einen ganzen Haufen merkwürdiger Schriften aus dem "Umfeld".
Oder gehst Du davon aus, dass es sich um "das Wort Gottes" handelt?
Irgendwelche apokryphen Texte auszubuddeln, und dann etwas über "das Christentum" aussagen zu wollen, ist allerdings völlig abwegig (ja, das bezieht sich vor allem auf den Link von dunkel11. Was will uns diese Seite sagen? Isch kenne auch voll die krasse Text, ey?))

Auch "zeitenabhängig". Hier in unserer heutigen "Zeit des Friedens" braucht man natürlich keine christlichen Hetzprediger, die sogar in den USA eine massive Abwanderung haben. Man möchte Toleranz in dem Land zeigen und nicht mehr irgendwelchen "Heilands" hinterher laufen. Heilands, die gegen Schwarze, Juden, Moslems, Hindus, Buddhisten usw. hetzen und von einer "Glaubensrasse" schwadronieren.
"zeitenabhängig"? Die Bibel ist bisweilen neu übersetzt worden, unklare Stellen wurden mit Hilfe anderer Quellen neu bewertet. Das ist eine Entwicklung, und die "Lesart" der Bibel hat nicht immer etwas mit dem Handeln "der" (kath.?) Kirche zu tun.

Also ich fand deine Meinung zum Thema "Glaube und Religion" durchaus konkret, Ragnar. Sie drückt das aus, was die meisten von uns denken: Religion ist kein Muss. Aber verstehen sollte man sie trotzdem.
Hmja, ich denke mal, eine "höhere Macht" zur Erklärung "unerklärlicher Dinge" ist nicht so sehr der Punkt des *Glaubens*. Meistens geht es um die (beruhigende) Vorstellung einer "kosmischen Gerechtigkeit" oder "Konsistenz" (zuverlässiges Universum) und einen angenommenen "Sinn".

Grüße,
Andreas.
 
Mahl mein senf ;)

Ich nenne mich einen Christen, doch nur unter dem Aspekt denn ich jetzt nenne.

Ich glaube an das Christentum, jedoch nicht an den Göttlichen, Mystischen Humbug. Sondern an das Christentum als Weltanschauung. Jesus, man kann ihn einen Propheten nennen, doch ich bevorzuge ihn als den ersten Menschenrechtler zu bezeichnen. Er war der erste in den Arabischen Ländern (Und später seine Lehre auch in Europa), der die Menschen aufklären wollte. Vor ihm hieß es Zitat: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ doch nach ihm sahen sich die Menschen als Gleich und hielten sich an die „10 Gebote“ (Nicht von Jesus aber durch seine Lehre entstanden), die nichts anderes sind als die ersten Menschenrechtsgesetze.

Man muss sich die heutige Welt ohne das Christentum vorstellen. Die gesamte „Westliche Welt“ beruht auf diesen. Die Gesetze, das man nicht morden und stehlen (ect.) soll entstanden in dieser Zeit. Eine Welt ohne sie kann man sich nicht vorstellen, da wir seit Jahrhunderten mit ihnen Leben.

Das ist der Grund warum ich mich einen Christen nenne.

Und am Ende, nicht das jemand behauptet ich würde nur die Positiven dinge der „Kirche“ ins Bild rücken.

Es ist mir bewusst, das in längerer Vergangenheit die Amtskirche verbrechen begangen hat, die fast beispiellos sind. Sie hat geschickt den Menschen die Bildung vorenthalten, jene die sich gegen sie gestellt haben zum schweigen gebracht und ihren Reichtum und ihre Macht stehts gemehrt. Sowie auch Massenmorde wie die Hexenverbrennungen sowie auch die Kreuzzüge zu verantworten, obwohl diese vollkommen unbegründet waren.

Ansonsten bin ich ein, durch die Naturwissenschaften geprägter Mensch.


Und zu allerletzt: Die, die behaupten keine Religion zu haben irren in meinen Augen. Eine Religion ist für einen etwas wichtiges, etwas wonach man lebt. Religionen können für die einen der Islam, das Christentum (Kath.\Evang.), der Buddhismus, der Hinduismus aber auch Liebe, Geld, Freude am Leben, das Gesetzt des Karma, sozusagen alles wonach man lebt sein. Jemand der keine Ziele, keine Wünsche hat, nichts wonach er lebt ist für mich ein Lügner. Denn das gibt es nicht.



Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. :roll:
 
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Hi,

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: ich lese das als "ich weiss nicht, an was ich glaube". Warum glaubst Du überhaupt an einen "Gott"? Sorgst Du Dich, das sonst etwas fehlen würde?

Verstehe ich nicht.

Was meinst Du denn hier? Warum ist was der Grund, dass Muslime "die Bösen" sind?

Hast Du dazu eine Quelle?
http://www.weltderwunder.de/wdw/RaumfahrtWelt/Astronomie/Sternschnuppen/Goetterboten/index.html
http://gutenberg.spiegel.de/wolf/dgoetter/Druckversion_dgoett32.htm
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/14/0,1872,2387566,00.html
Insbesondere sollte man berücksichtigen, dass es sich um volkstümliche Vorstellungen ("Aberglauben") handelt, den die Kirche immer vehement bekämpft hat, die hartnäckigen wurden assimiliert, z.B. das Entzünden von Kerzen.

Du weißt aber schon, dass die Bibel ein Produkt "der Kirche" ist? Genauer gesagt hat es etwa 200 Jahre gedauert, bis ein (halbwegs) einheitlicher Kanon des NT entstand, dazu gab es bis ins 5. Jh. (etwa?) sechs gängige Versionen des AT. Die kath. und die ev. Version haben unterschiedliche Bücher, es gibt ein paar interessante Apokryphen, und dann gibt es noch einen ganzen Haufen merkwürdiger Schriften aus dem "Umfeld".
Oder gehst Du davon aus, dass es sich um "das Wort Gottes" handelt?
Irgendwelche apokryphen Texte auszubuddeln, und dann etwas über "das Christentum" aussagen zu wollen, ist allerdings völlig abwegig (ja, das bezieht sich vor allem auf den Link von dunkel11. Was will uns diese Seite sagen? Isch kenne auch voll die krasse Text, ey?))

"zeitenabhängig"? Die Bibel ist bisweilen neu übersetzt worden, unklare Stellen wurden mit Hilfe anderer Quellen neu bewertet. Das ist eine Entwicklung, und die "Lesart" der Bibel hat nicht immer etwas mit dem Handeln "der" (kath.?) Kirche zu tun.

Hmja, ich denke mal, eine "höhere Macht" zur Erklärung "unerklärlicher Dinge" ist nicht so sehr der Punkt des *Glaubens*. Meistens geht es um die (beruhigende) Vorstellung einer "kosmischen Gerechtigkeit" oder "Konsistenz" (zuverlässiges Universum) und einen angenommenen "Sinn".

Grüße,
Andreas.


@Andy, wenn ich dich so nennen darf: Es ist nur so, dass ich Gott als "Hoffnungsquelle" sehe. Als "Retter in der Not". Weniger, als "nur" Gott. Gott, zu den man auch betet, wenn man ihn nicht benötigt.
Ich bin ja lange arbeitslos, musst du ja wissen. Und ich benötige ihn, weil ich durch ihn Hoffnung auf einen AP bekomme. Denn er gibt mir einen Kreativitätsschub bei der Bewerbung. Und das kommt besser an.

Ganz einfach. Ist nicht allzu schwer zu verstehen. Wenn ich etwas besonders mag, dann "vergöttere" ich es. Sprich, ich sehe es als eine Art "Gott". Und man sieht ja Gott als das Allgemeine Gute. Sprich, positive Gedanken. Daher betet ihn man auch an.

Der Grund waren die Kreuzzüge. Da führten die Kaiser des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" einen "Heiligen Krieg" gegen die "heidnischen Muslime mit ihren unheimlichen Traditionen". Sie wurden eindeutig als "Täter" gebrandmarkt, obwohl sie damals die Opfer waren.


Andy, überlege doch mal: Wie soll man denn eine Sternschnuppe physikalisch erklären, wenn man noch nicht einmal ein Fernrohr hat, um sei genauer zu betrachten? Da hat man mehr Wunder gehabt, als man benötigt hätte.

Sicher. Ich glaube nicht an die Kirche an sich. Doch an die Bibel, an Gott, an Jesus und an Maria. Und egal, ob die Bibel ein "Märchenbuch" ist oder nicht. Du musst es ja wissen, dass Glauben nicht Wissen ist.
Wenn ich an Jesus glaube, dann vermute ich seine Existenz. Ich sage nicht, dass er von 2-36 lebte. Ich sage auch nicht, dass er 110 Kilogramm wog. Ich sage nur, dass ich zu ihm bete, also ein "Symbol-Talk" mit ihm führe.
Mag sein, dass es ein apokrypher Text war, den ich evtl. als Beispiel genannt habe. Aber Tatsache ist doch, dass die Kirche in einer "anderen Stimme" redet als die Bibel.

Gut. Wenn du mich überzeugen willst. Bitte schön.

Du begründest deinen Glauben auf deine, ich auch meine Weise. Gott dient mir durchaus als "Sinnfinder" und "Seelentröster". Aber weniger als "Wasser des Lebens".


Cherubion
 
Hi,
das ist ja eine sehr persönliche Antwort.

@Andy, wenn ich dich so nennen darf:
nein, bitte nicht. Vor allem nicht "-y". *würg* ;) (Nachtrag:ich fühle mich deshalb aber nicht beleidigt oder angemacht! Das ist eher ein Trauma aus Grundschulzeiten, aber das ist ein anderes Thema...)

Es ist nur so, dass ich Gott als "Hoffnungsquelle" sehe. Als "Retter in der Not". Weniger, als "nur" Gott. Gott, zu den man auch betet, wenn man ihn nicht benötigt. ... Wenn ich etwas besonders mag, dann "vergöttere" ich es. Sprich, ich sehe es als eine Art "Gott". Und man sieht ja Gott als das Allgemeine Gute. Sprich, positive Gedanken. Daher betet ihn man auch an.
das ist in etwa das, was ich vermutet hatte. Sofern Du dabei nicht den Glauben an Dich selbst verlierst und es Dich zu einem besseren Menschen macht, ist der Weg doch völlig ok. "Der Suchende soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet."

Der Grund waren die Kreuzzüge. Da führten die Kaiser des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" einen "Heiligen Krieg" gegen die "heidnischen Muslime mit ihren unheimlichen Traditionen". Sie wurden eindeutig als "Täter" gebrandmarkt, obwohl sie damals die Opfer waren.
Jetzt kommen wir in den anderen Bereich...
Du simplifizierst hier stark. Pabst Urban II. hatte vor dem frz. Adel dazu aufgerufen, als 'miles christi' das Heilige Land zurück zu erobern, dabei erging dieser Aufruf an den gesamten, christlichen Adel. (Man könnte sagen, er habe dabei den Begriff "Gotteskrieger" erfunden...) Die Motivation hierzu war aber vor allem, interne Machtkämpfe zu entschärfen (zu dieser Zeit definitiv die Lieblingsbeschäftigung des Adels: den Nachbarn angreifen) und den Einfluß Roms massiv Richtung Konstantinopel auszudehnen (das Schisma war ja noch nicht so lange her). Dazu wurden Greuelgeschichten über die angeblich schwer unter den "Heiden" leidenden Christen verbreitet (was völliger Blödsinn war, solange man es vermied, den Islam oder den Staat anzugreifen, gab es Religionsfreiheit, insbesondere für die anderen abrahamitischen Religionen: Christentum und Judentum). In einem von Kriegen und Krisen erschütterten Europa haben sicherlich auch Menschen an die religiöse Idee dahinter geglaubt (-> Kinderkreuzzug), aber es war in erster Linie ein poilitisches, inszeniertes Spiel. Heute läuft das nicht anders, wenn es um Rohstoffe geht, z.B. Erdöl (was könnte ich bloß meinen...?). Allerdings hat sich die Rolle der Kirche dabei stark gewandelt!
"Unser" problematisches Verhältnis zum Islam ist weniger von den Kreuzzügen geprägt, sondern mehr von der Eroberung Konstantinopels und natürlich der 2. Belagerung Wiens. In ersterem Fall waren die Osmanen technisch und organisatorisch überlegen (und es lohnt sich, das mal mit der Belagerung von Minas Tirith zu vergleichen: mehrere Mauerreihen, Kanone, äh: Grond :D ). Das zweite Ereignis hat den Ösis u.a. Apfelstrudel und Kaffee beschert, aber dazu beigetragen, Propaganda über den bösen Muselmanen zu schüren. Und Propaganda war schwer nötig: der (damals) moderne, osmanische Staat mit (relativer) Glaubensfreiheit und funktionierenden(!) Gesetzen war eine echte Alternative. Naja, allerdings setzte auch hier bald die Verkrustung ein, ein Staat auf Pump, der sich durch territoriale Expansion finanziert, läuft irgendwann gegen die Wand.

überlege doch mal: Wie soll man denn eine Sternschnuppe physikalisch erklären, wenn man noch nicht einmal ein Fernrohr hat, um sei genauer zu betrachten? Da hat man mehr Wunder gehabt, als man benötigt hätte.
Ich will mir hier nichts überlegen, es gibt Überlieferungen dazu, und die ziehe ich Aussagen wie "im MA. glaubte man, dass..." vor. Das ist ausbildungsbedingt...

Sicher. Ich glaube nicht an die Kirche an sich. Doch an die Bibel, an Gott, an Jesus und an Maria. Und egal, ob die Bibel ein "Märchenbuch" ist oder nicht. Du musst es ja wissen, dass Glauben nicht Wissen ist.
Wenn ich an Jesus glaube, dann vermute ich seine Existenz. Ich sage nicht, dass er von 2-36 lebte. Ich sage auch nicht, dass er 110 Kilogramm wog. Ich sage nur, dass ich zu ihm bete, also ein "Symbol-Talk" mit ihm führe.
Die Kirche ist ja ziemlich *fassbar*, deshalb würde ich nicht davon sprechen, "an die Kirche zu glauben". Heute ist es relativ leicht, sich der Glaubensgemeinschaft anzuschliessen, mit der man am meisten anfangen kann...oder man schließt sich gar keiner an. Der Glaube *an* Gott, Göttin (*räusper*) Maria oder den Sohn Jesus, ist etwas anderes, und fordert nicht zwangsläufig einen Existenzbeweis.
An die Bibel muß man ebenfalls nicht "glauben", die kann man anfassen...und man kann eine Menge darüber wissen, was langweilig oder eher verwirrend werden kann, wenn man es (wie ich) eher aus Sicht der Literaturwissenschaft betrachtet (was mich nach Ansicht erzkonservativer Kreise bereits für die Verdammnis prädestiniert ;) Die Bibel lesen ohne zu glauben ist pfui-bäh.)

Mag sein, dass es ein apokrypher Text war, den ich evtl. als Beispiel genannt habe. Aber Tatsache ist doch, dass die Kirche in einer "anderen Stimme" redet als die Bibel.
Du? Nein, die Seite die dunkel11 verlinkt hatte, bezieht sich anscheinend zu 90% auf ein apokryphes Proto-Evangelium. Da kenne ich schönere Texte, Du könntest vermutlich auch etwas mit dem Thomas-Evanglium anfangen. "Die Kirche" an sich gibt es spätestens seit der Reformation nicht mehr! Viele Menschen neigen dazu, das zu übersehen, und so richtig weit ist eine Ökumene auch nicht gediegen.

Gut. Wenn du mich überzeugen willst. Bitte schön.
Wovon sollte ich Dich überzeugen wollen?

Du begründest deinen Glauben auf deine, ich auch meine Weise. Gott dient mir durchaus als "Sinnfinder" und "Seelentröster". Aber weniger als "Wasser des Lebens".
Mein "Glaube" besteht darin festzustellen, dass es keinen Beweis für Existenz oder Nicht-Existenz "Gottes" geben kann, ich persönlich komme *ohne* die Annahme eines "Gottes" aus, insbesondere ohne einen "aktiven, eingreifenden".

So, bevor ich richtig anfange, zu labern...
Grüße,
Andreas.
 
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Hallo zusammen,

also ersteinmal ein Wort vorweg: Um hier keine Mißverständisse oder sogar Streit wg. Kleinigkeiten aufleben zu lassen, bitte ich den Respekt der Forumsmitglieder zu wahren und Provokationen zu vermeiden!(Beispiel: Anrede Andy für Andreas bei Brandanus)! Das Thema ist eh schon heikel genug und da bedarf es keiner provokanten Kleinigkeiten okay! ;)

Ansonsten klasse, wie hier diskutiert wird und ein ganz großes Lob an Andreas.
Ich bin beeindruckt, wie gut informiert du bist. Da kann man echt noch etwas lernen, denn alles geschichtliche ist wahr und kenne ich auch so (die Belagerung von Wien, ...).

Ich denke, dass Cherubion für sich einen Glauben gefunden hat, der ihm hilft, die schweren Zeiten zu überstehen und unterscheidet hier klar zwischen Glauben und Religion. Auch wenn er mal das eine oder andere durcheinanderwürfelt. Geschichtlich ist er eben nicht so gut informiert wie Andreas und um das mal aufzugreifen:


Hi,

Zitat:
Zitat von Cherubion
Für mich doch auch. Mir ist es egal, an wen ich glaube. Hauptsache, ich glaube an den Gott, der mir nach meiner Meinung her am ehesten hilft. Und das kann der "Christengott" sein.

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: ich lese das als "ich weiss nicht, an was ich glaube". Warum glaubst Du überhaupt an einen "Gott"? Sorgst Du Dich, das sonst etwas fehlen würde?


Hier denke ich, kommt die Hoffnung ins Spiel, eine der größten Vorzüge der Menschheit! Glaube versetzt bekanntlich Berge und es wäre schlimm, wenn der Mensch nicht mehr glauben würde. Es spielt dabei keine Rolle an was man glaubt - oder wen. Wichtig ist nur, dass man glaubt. Ohne Glaube fehlt dem Menschen tatsächlich etwas. Da wir über uns selbst sinnieren und glauben, heben wir uns von Tieren ab.

Ich lese hier auch viel darüber, -danke für die guten Beiträge - wie differenziert man die "Teile" Kirche, Glaube und Religion sieht. Auch stelle ich einen durchaus verständlichen Tenor fest, dass man sich in der heutigen Zeit nur noch schwer mit den, ich nenn das jetz mal ganz vorsichtigt "kirchlichen Werten", identifizieren kann. Das stehen sich zum einen Wissenschaft und Theologie gegenüber, auf der anderen Seite auch ganz persönliche Einstellungen.

Ich habe dazu mal die Frage: Wann wird Glaube für Euch wichtig, und wie definiert ihr für Euch Religion? Könntet ihr Euch vorstellen, dass man Glaube und Religion auch in Einklang bringen kann und wenn ja? Wie könnte dies aussehen und wie müsste die Kirche dann sein?
 
Ich persönlich tue sämtliche Religionen, die einen Gott anbeten als Unsinn ab. Man betet zu einem "Wesen", dass man in keinster Weise identifizieren kann, weder als gut, noch als böse, alle gehen davon aus, dass ihr Gott ein "lieber" Gott ist, was ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann.
Glauben, was nutzt Glauben an ein nichtexistentes, unbekanntes Wesen?
Warum nicht an sich selbst glauben?
Mal ein Beispiel: Es gibt schätze ich mal Leute, die beim Lernen für die Schule beten, dass sie ja nicht die Arbeit verhauen. Das schafft wunderbare, falsche Hoffnung. Dann verhauen sie die Arbeit und geben womöglich ihrem Gott die Schuld und machen sich Vorwürfe, zu wenig gebetet zu haben (mal ganz extrem dargestellt), wie auch immer. Sie verlassen sich auf etwas, was sie nicht einmal kennen. Mir ist schon klar, dass sich jetzt nicht jeder Gläubige rein auf seine Gebete verlässt, das nur als Beispiel.
Ich zum Beispiel glaube (wenns drauf ankommt =P) ausschließlich an mich selbst. Haltet mich für shizophren, aber es hilft mir unglaublich, wenn ich einen inneren Monolog mit mir selbst führe oder vielleicht auch mal ein paar Worte zu mir selbst spreche. Ich bin ziemlich faul und kann von daher auch kein allzu guter Schüler sein, aber ich garantiere euch, dass ich durch meinen Selbstglauben um einiges besser dran bin, als Religiöse, denn ich glaube an etwas, von dem ich weiß, dass es existiert. Und der Beweis dafür ist im Spiegel. Einen "Gott" kann ich weder sehen, noch hören, noch gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, dass er mich hört oder mir helfen kann.
Außerdem finde ich es doch leicht naiv, sich auf eine "höhere Macht" zu verlassen, anstatt sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, und sich zur Abwechslung mal auf sich selbst zu verlassen.
Gott der Allmächtige... Unsinn, allmächtig sind nur Menschen, denn allein die Tatsache, dass wir glauben können, macht uns besser als jeden Gott. Denn Gott kann nicht glauben, diese Fähigkeit besitzt er nicht, sonst wäre er nicht allmächtig (was er aufgrund dieser Erkenntnis sowieso nicht ist ;) ).

Sorry an Ladyfalk, dass ich jetzt nicht wirklich auf deine Frage eingegangen bin, aber das musste ich mal loswerden. ^^

Gruß, Doom
 
@ Doombringer:
Kein Sorry nötig, sehe ich genau so! :D


Mich interessieren nun auch die anderen Meinungen! :D
 
Um dieses widerwärtige Topic mal wieder aufleben zu lassen: HIER könnt Ihr auch mal nachlesen, warum ich so über das Christentum lache und über... ach s<heiss drauf, zuviel Dummheit auf der Welt.
hm..wer sich einbildet, auf der Grundlage dieser diffamierenden Hetzschrift etwas über "das Christentum" sagen zu können, scheint vor allem selbst keine Ahnung zu haben. So eine Ansammlung von falschen und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten habe ich ja selten gesehen. Dieses Zeug ungeprüft nachzuplappern ist eine gute Möglichkeit, deutlich zu machen, dass man nichts weiß, aber gerne darüber redet. Wäre ich spitzfindig: man macht sich eher lächerlich (wenn Du schon beim Lachen bist: wer zuletzt lacht...).
Bereits das dritte Zitat (Luk. 24:25) wird durch die Hervorhebung *völlig* sinnentstellt, ist Dir das mal aufgefallen? Der Satz heißt: "Oh ihr Toren, (ihr seid) zu trägen Herzens, (um) all dem zu glauben, was die Propheten gesprochen haben." Das ist Jesu Antwort darauf, dass diese Jünger den Berichten der Frauen, die das leere Grab Jesu und die Erscheinung gesehen haben, nicht so recht glauben wollen. Und was möchte die Hervorhebung uns suggerieren? Jesus selbst habe gesagt, es sei töricht, den Propheten zu glauben? Haha!
Wenn man zu solchen Techniken greifen muss, hat man anscheinend einen ziemlichen Brast auf etwas, aber scheint nicht wirklich an der Sache selbst interessiert zu sein.

Das Logo mit dem Spruch aus dem Philippus-"Evangelium" ist ebenfalls *sehr* tiefsinning. Es wirkt erst mal drastisch, aber Dank Internet kann man sich schnell ein paar Informationen dazu beschaffen. Zum einen ist überhaupt nicht klar, dass der Nag-Hammadi-Text, der als solches bezeichnet wird, überhaupt mit dem koptischen Philippusevangelium identisch ist, bzw. der Text überhaupt etwas wie ein "Evangelium" ist. Ein Philippus-Ev. war nie im Kanon der Bibel und ist *nur* aus dem Nag-Hammadi-Fund bekannt, welchen Einfluß hat dieses "Buch" nun genau gehabt? Oder möchte der Autor darauf hinaus, dass *jedes* *jemals* im Umfeld des Christentums geschriebene Wort *wahr* und ggf. von Gott inspiriert ist? Merkwürdiger Forschungsansatz.
Die Übersetzung des letzten Satzes von Spruch 53 kann auch lauten "Jesus kam nämlich, indem er ein der Welt Gekreuzigter ist", die andere Version wird in der Fußnote dazu genannt. Das macht eher deutlich, wie schwierig eine *sinngemäße* Übersetzung ist, von schon eine wörtliche Wiedergabe kaum sinnvoll ist, ohne einen Roman an Anmerkungen zu schreiben,

Man kann das meinetwegen als Ansatz verwenden, sich mal etwas genauer über die *angeblich* kritischen Stellen zu informieren, nur sollte man *wenigstens* in der Lage sein, zu erkennen, um was es sich dort handelt: übelste Hetze.

Weitere Details gehören wohl nicht mehr in diesem Thread...

Grüße,
Andreas.
 
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hm..wer sich einbildet, auf der Grundlage dieser diffamierenden Hetzschrift etwas über "das Christentum" sagen zu können, scheint vor allem selbst keine Ahnung zu haben. So eine Ansammlung von falschen und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten habe ich ja selten gesehen. Dieses Zeug ungeprüft nachzuplappern ist eine gute Möglichkeit, deutlich zu machen, dass man nichts weiß, aber gerne darüber redet. Wäre ich spitzfindig: man macht sich eher lächerlich (wenn Du schon beim Lachen bist: wer zuletzt lacht...).

OKAY, DIESEN TOPIC WOLLEN WIR HIER NICHT WIEDERBELEBEN EINVERSTANDEN?! Ich bin so froh, das hier VERNÜNFTIG diskutiert wird!

Hetze hat es auch damals schon zu Jesu-Zeiten gegeben und wird es immer wieder geben. Es ist nur eine Frage, wie man damit umgeht. Bleibt man so ruhig wie Jesus, oder hetzt man dagegen an wie die Pharisäer?

Warum haben die Pharisäer damals gegen Jesu gehetzt?
Weil da ein Mensch mit neuen Weltanschauungen war und sie sich bedroht fühlten oder?

Wie gehen wir jetzt mit dem Thema Hetze und Religion hier im Thread um?
Bei der Gelegenheit, könnten wir gleich mal Jesu Wort umsetzen oder?

Ich gebe Dir schon recht, das Leute, die soetwas verfassen, einen unendlichen Hass entwickelt haben - warum auch immer. Auch ist es gut hier soetwas einmal anzusprechen. Auch ist es ein sehr brisant diskussionswürdiges Thema, nur ich denke, das hier viele Leute sind, die sich erst noch Meinungen bilden müssen, in dem sie informiert werden. Und sie sollten meiner Meinung nach gut informiert werden und Gelegenheit bekommen, sich hier vernünftig auszutauschen. Ich halte das für sehr wichtig - gerade in der heutigen Zeit. Ich finde, am Rande kann dieses Thema erörtert werden, nur nicht als Hauptzutat für diesen Thread okay?!

Es gibt viele tiefsinnige Übersetzungen für die Lehre von Jesus und wenn man das ganze einmal mit den damaligen Augen sieht, ergeben viele seiner Aussagen einen ganz anderen Sinn (@Andreas: Deine Informationsquelle ist klasse - danke)

Nehmen wir mal ein einfaches Zitat, das viele kennen:"Auge um Auge, Zahn um Zahn!

Wie könnte man das damals ausgelegt haben, und wie legt man das heute aus?

Und da ist immer noch die Frage: Wann wird Glaube für Euch wichtig, und wie definiert ihr für Euch Religion? Könntet ihr Euch vorstellen, dass man Glaube und Religion auch in Einklang bringen kann und wenn ja? Wie könnte dies aussehen und wie müsste die Kirche dann sein?
 
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@Brandanus: ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber du scheinst gerade wenn es um das historische geht(eroberung Konstantinopels/kreuzzüge) immer die politische ebene zu verfolgen.Das religiöse was dahinter steckt vernachlässigst du meiner meinung.Hinter den kreuzzügen steckt weitaus mehr als nur um eine innenpolitische Entschärfung Europas....


und ich hab mal ne frage: bei all den vielen Informationen die du angibst:Glaubst du jez an Gott oder nicht??


@ladyfalk:Wie ich schon gesagt habe ist glaube an etwas und religion bzw kirche für mich scharf zu trennen.Kirche ist eine "organisation"die sich mit hilfe von religion den glauben der Menschen zunutze macht.Wenn man denoch Kirchenanhänger ist weil es einem Kraft und Halt(etc) gibt is das okay,wenn nur an eine höhere Macht glaubt,weil man der meinung ist, das nicht alles wissenschaftlich ist ist das auch okay,wie auch immer man diese macht bezeichnet.Aber nur religiös oder gläubig zu sein,wenn es einem gerade passt, z.B wie schon gesagt wurde vor einer klausur, das ist sinnlos.Das bringt einem nichts außer das man seine eigene Angst überwinden will.Dann lieber lernen und auf sich und seine fähigkeiten vertrauen.Seinen inneren schweinehund zu besiegen(z.B extreme Faulheit,angst,was auch immer)ist immer noch das schwerste,was auch keinen höhere macht einem abnehmen kann.Für mich ist ganz klar das es mehr zwischen himmel und hölle gibt als wir glauben und das nicht alles wissenschaftlich ist...Nennen wir es schicksal,Gott,Glück oder wie auch immer(außer Zufall....Zufall existiert nicht)....irgenetwas ist da und "lenkt das geschehen"........

da kommt mir gerade der gednake an den Außerirdischen Thread
->was wenn es auf andere Planeten auch noch unzählige religionen gibt???dann würde noch ein viel heftigerer Streit um die"einzige"religion entbrennen.Was aber,wenn es dort eine zivilisation gibt, die soetwas wie religion nie gehabt hat???ich weich jez zusehr ab, aber wa sich sagen will...die möglichkeiten sind doch unbegrenz...also soll jeder daran glauben, womit er einfach glücklich leben kann.
ich zitiere nochmal shakespeare:

ich könnte in einer nußschale leben und mich doch für einen König von unermeßlichem Gebiet halten.
 
@ladyfalk:Wie ich schon gesagt habe ist glaube an etwas und religion bzw kirche für mich scharf zu trennen.Kirche ist eine "organisation"die sich mit hilfe von religion den glauben der Menschen zunutze macht.

Sehr vortrefflich beschrieben...

Wenn man denoch Kirchenanhänger ist weil es einem Kraft und Halt(etc) gibt is das okay,wenn nur an eine höhere Macht glaubt,weil man der meinung ist, das nicht alles wissenschaftlich ist ist das auch okay,wie auch immer man diese macht bezeichnet.Aber nur religiös oder gläubig zu sein,wenn es einem gerade passt, z.B wie schon gesagt wurde vor einer klausur, das ist sinnlos.Das bringt einem nichts außer das man seine eigene Angst überwinden will.Dann lieber lernen und auf sich und seine fähigkeiten vertrauen.Seinen inneren schweinehund zu besiegen(z.B extreme Faulheit,angst,was auch immer)ist immer noch das schwerste,was auch keinen höhere macht einem abnehmen kann.

Und ich behaupte jetzt mal ganz frech... und nicht böse gemeint, das auch der Glaube an Gott nur bei einer Prüfung hilft. Aber nur, wenn man auch gelernt hat. ;) :lol:

Für mich ist ganz klar das es mehr zwischen himmel und hölle gibt als wir glauben und das nicht alles wissenschaftlich ist...Nennen wir es schicksal,Gott,Glück oder wie auch immer(außer Zufall....Zufall existiert nicht)....irgenetwas ist da und "lenkt das geschehen"........

da kommt mir gerade der gednake an den Außerirdischen Thread
->was wenn es auf andere Planeten auch noch unzählige religionen gibt???dann würde noch ein viel heftigerer Streit um die"einzige"religion entbrennen.Was aber,wenn es dort eine zivilisation gibt, die soetwas wie religion nie gehabt hat???ich weich jez zusehr ab, aber wa sich sagen will...die möglichkeiten sind doch unbegrenz...also soll jeder daran glauben, womit er einfach glücklich leben kann.

Das ist in der Tat eine sehr gute Frage, also kann auch für dich gelten, das man ohne Religion leben kann, aber nicht ohne Glaube?

ich zitiere nochmal shakespeare:

ich könnte in einer nußschale leben und mich doch für einen König von unermeßlichem Gebiet halten.

Ein wunderbares Zitat, das auch auf uns Menschen zutrifft! :D
 
Kein mensch lebt ohne Glaube.....Religion spezifiziert diesen halt nur auf den glauben an einen Gott,Götter oder etwas übernatürliches wie schicksal.....Glaube ansich ist für mich auch z.B der glaube an andere menschen,das sie das richtige tun,etc.Glaube im "Rohzustand" ist für mich etwas sehr ähnliches wie vertrauen...wenn ich jemand glaube,dann vertraue ich ihm....deswegn glaube ich der kirche nicht,sie hat das vertrauen der menschen im laufe der geschichte zu oft missbraucht....
 
Religion ist ja praktisch ein zusammenschluss vieler menschen ,die alle in einer"gemeinschaft" leben,welche an etwas transzendentes glaubt und sich selbst moralische grenzen setzt.diese werde in der religion auch sinngrenzen genannt.Und da das auf unserem planeten mit kirche,etc verbunden ist......möchte ich ja gerade kirche und religion von glaube trennen,der glaube ist so alt wie der mensch selbst,religion und kirche nur ein produkt, das folgte.....
 
Religion ist ja praktisch ein zusammenschluss vieler menschen ,die alle in einer"gemeinschaft" leben,welche an etwas transzendentes glaubt und sich selbst moralische grenzen setzt.diese werde in der religion auch sinngrenzen genannt.

und ihren Glauben dadurch doch ausdrücken oder nicht? :)

Und da das auf unserem planeten mit kirche,etc verbunden ist......möchte ich ja gerade kirche und religion von glaube trennen,der glaube ist so alt wie der mensch selbst,religion und kirche nur ein produkt, das folgte.....

Ja leider, für mich ist der Glaube an sich wichtiger als die Institution Kirche oder die Ausdrucksform desselben in der Religion, zumal die Religion an sich NICHT mehr das Ausdrückt was einen Glauben ausmacht. Mit "kirchlichen Werten" die heute den Glauben verkörpern sollen, kann ich mich nur schwer abfinden.
Glaube bedeutet für mich Kraft, Kraft und Hoffnung zu haben ist etwas wundervolles, in erster Linie glaube ich auch an mich selbst, denn das ist für mich am ehesten nachvollziehbar. Auch Wut ist für mich eine treibende Kraft - allerdings eher zerstörerischer Natur als Glaube.
Das was für mich Religion ist? Religion ist für mich ein festgelegtes ganz grobes "Rasta", indem Regeln für den "gemeinsamen Glauben" aufgestellt wurden. Leider wurde dieser nicht an die Entwicklung angepasst.
Die Kirche ist für mich eine "eigentlich" unnötige Organisation um Glauben zu leben. Sie bietet allerdings schwachen Menschen, alten Menschen und Menschen die in Schwierigkeiten sind, Halt und Stabilität in gewissem Maße und fängt viele Menschen auf, die sonst zerbrechen würden.
 
Hi,
@Brandanus: ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber du scheinst gerade wenn es um das historische geht(eroberung Konstantinopels/kreuzzüge) immer die politische ebene zu verfolgen.Das religiöse was dahinter steckt vernachlässigst du meiner meinung.Hinter den kreuzzügen steckt weitaus mehr als nur um eine innenpolitische Entschärfung Europas....
damit trittst Du mir nicht zu nahe, das ist eine zutreffende Feststellung. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass "die Religion" bei vielen Dingen, insbesondere im europ. MA, bisweilen eine untergeordnete Rolle spielt. Trotzdem ist die Religion *die* treibende Kraft hinter allen großen Leistungen der Geschichte: ohne Religion gäbe es weder Kathedralen noch Pyramiden und wir würden vermutlich noch auf den Bäumen hocken.
Im MA gab es viele, manchmal offene Konflikte zwischen den weltlichen Herrschern und dem Klerus. Meistens ging es darum, dass die Kirche versucht hat, dem Adel "christliche Werte" zu vermitteln, oder das genaue Gegenteil trat ein: aus einem Bischof wurde ein weltlicher Lehnsherr.
Bis in die Renaissance hinein waren Päpste oft vor allem "weltliche Herrscher", als Oberhaupt eines Kirchenstaates, und einige mehr zu Pferd auf dem Schlachtfeld, als im Petersdom. Damalige Geschehen als "Verbrechen der Kirche" zu bezeichnen, ist (meistens) etwas zu einfach. Der Glaube (z.B. daran, daß es gottgewollt ist, das heilige Land zu(-rückzu-)erobern) spielt *auch* eine Rolle, aber Menschen handeln in ihrer Zeit auch tages- und schlicht machtpolitisch. Die weltlichen Herrscher haben nicht selten einfach "die Kirche" als Rechtfertigung benutzt, notfalls wurde der Papst gefangen gesetzt oder ein Gegenpapst eingesetzt (Highscore: drei amtierende Päpste (der rkk.)!)

Hm...ich hatte aber selbst darauf hingewiesen, dass es auch eine *starke*, religiöse Bewegung gab, die z.B. zum "Kinderkreuzzug" führte.

und ich hab mal ne frage: bei all den vielen Informationen die du angibst:Glaubst du jetzt an Gott?
Berechtigte Frage, ich schrieb es aber schon weiter oben: nein.
Ich glaube aber daran, daß Menschen zu besseren Menschen werden können.

...ich weich jez zusehr ab, aber wa sich sagen will...die möglichkeiten sind doch unbegrenz...also soll jeder daran glauben, womit er einfach glücklich leben kann.
Das ist nicht abwegig, in Preußen wurde schon früh davon gesprochen, "es solle ein jeder nach seiner Facon selig werden". Schwierig wird es halt, wenn eine Religion(sgemeinschaft) den Anspruch erhebt, allein seligmachend zu sein, mit Dogmen polarisiert oder Beweise für die Existenz oder Nichtexistenz Gottes zu Streitigkeiten führen. Ich habe nichts gegen "Religionen" oder Glaubensgemeinschaften, es sei denn, sie erklären sich selbst zum Maß aller Dinge, verneinen die Ernsthaftigkeit anderer Religionen und schließen die Koexistenz mit anderen Religionen kategorisch aus.
Ich vermute, dieser Standpunkt ist (auch) hier relativ stark verbreitet.

Grüße,
Andreas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
...
Trotzdem ist die Religion *die* treibende Kraft hinter allen großen Leistungen der Geschichte: ohne Religion gäbe es weder Kathedralen noch Pyramiden und wir würden vermutlich noch auf den Bäumen hocken.

Einspruch, vertust du dich da nicht mit dem Glauben, der die Gemeinschaft darin bestärkte?

Im MA gab es viele, manchmal offene Konflikte zwischen den weltlichen Herrschern und dem Klerus. Meistens ging es darum, dass die Kirche versucht hat, dem Adel "christliche Werte" zu vermitteln, oder das genaue Gegenteil trat ein: aus einem Bischof wurde ein weltlicher Lehnsherr.
Bis in die Renaissance hinein waren Päpste oft vor allem "weltliche Herrscher", als Oberhaupt eines Kirchenstaates, und einige mehr zu Pferd auf dem Schlachtfeld, als im Petersdom. Damalige Geschehen als "Verbrechen der Kirche" zu bezeichnen, ist (meistens) etwas zu einfach. Der Glaube (z.B. daran, daß es gottgewollt ist, das heilige Land zu(-rückzu-)erobern) spielt *auch* eine Rolle, aber Menschen handeln in ihrer Zeit auch tages- und schlicht machtpolitisch. Die weltlichen Herrscher haben nicht selten einfach "die Kirche" als Rechtfertigung benutzt, notfalls wurde der Papst gefangen gesetzt oder ein Gegenpapst eingesetzt (Highscore: drei amtierende Päpste (der rkk.)!)

Ich wünschte mir manchmal das wäre heute auch noch so, das es weltliche Menschen sind, die sich umschauen bei den Menschen und nicht von oben alles betrachten.

Hm...ich hatte aber selbst darauf hingewiesen, dass es auch eine *starke*, religiöse Bewegung gab, die z.B. zum "Kinderkreuzzug" führte.

Kinderkreuzzug? Hast Du mal einen Link zum Nachlesen? Das ist mir unbekannt. Hört sich grausig an.

Das ist nicht abwegig, in Preußen wurde schon früh davon gesprochen, "es solle ein jeder nach seiner Facon selig werden". Schwierig wird es halt, wenn eine Religion(sgemeinschaft) den Anspruch erhebt, allein seligmachend zu sein, mit Dogmen polarisiert oder Beweise für die Existenz oder Nichtexistenz Gottes zu Streitigkeiten führen.

Ist es allerdings nicht genau das was die Kirchen machen. Den Anspruch für sich zu erheben, alleine DIE ultimative Glaubensrichtung zu sein? :?

Ich habe nichts gegen "Religionen" oder Glaubensgemeinschaften, es sei denn, sie erklären sich selbst zum Maß aller Dinge, verneinen die Ernsthaftigkeit anderer Religionen und schließen die Koexistenz mit anderen Religionen kategorisch aus.
Ich vermute, dieser Standpunkt ist (auch) hier relativ stark verbreitet.
Grüße,
Andreas.

Das tun in meinen Augen muslimische Religion(sgemeinschaft)en :?
 
Brandanus schrieb: (Pyramiden...Kathedralen)
Einspruch, vertust du dich da nicht mit dem Glauben, der die Gemeinschaft darin bestärkte?
nö, ich glaube nicht. Sowohl Pyramiden als auch Kathedralen sind Sakralbauten. Sie sind Produkte religiösen Denkens und religiöser "Inspiration". Insgesamt spielt die Religion in Kunst und Architektur eine entscheidende Rolle: praktisch alle großen Bauwerke sind Sakralbauten (auch der Palast des Gottkaisers ist in diesem Sinne einer).
OK, heute nicht mehr...

Kinderkreuzzug? Hast Du mal einen Link zum Nachlesen? Das ist mir unbekannt. Hört sich grausig an.
das und "Armenkreuzzug" ist ein Sammelbegriff für zum Teil umstrittene Phänomene. "Pueri" kann nicht nur Kind, sondern auch (junge) Menschen aus niederem Stand meinen. So eine Kreuzfahrt ist ja nur etwas für Reiche ;)
http://www.kreuzzug.de/kinderkreuzzug/kinderkreuzzug.php
http://www.thomas-ritter-reisen.de/pdf/kinderkreuzzug.PDF

Ist es allerdings nicht genau das was die Kirchen machen. Den Anspruch für sich zu erheben, alleine DIE ultimative Glaubensrichtung zu sein? :?
hmjein, vor allem nicht mit einer Schärfe, die andere Richtungen per se ausschließt. Trotzdem muß sich eine Gemeinschaft abgrenzen ("definieren"), wenn sie sich nicht sofort wieder auflösen will. Aber sie muss deshalb keinen (kategorischen) Absolutheitsanspruch erheben.

Das tun in meinen Augen muslimische Religion(sgemeinschaft)en :?
Hm...jein, nicht prinzipiell. Es gibt sicherlich welche, aber es ist kein Prinzip des Islam. Es gibt auch genug christliche Eiferer, die gerne mit Feuer und Schwert bekehren...und solche Christen, die ggf. mit dem Wort überzeugen möchten - aber die gibt es im Islam auch. Sicher: "nur wer sich bekehrt, ist gerettet", aber das ist das gleiche wie: nur wer sich zu Jesus bekennt, ist gerettet. Das heißt aber nicht, das man die Aufgabe hat, andere zu bekehren oder Andersgläubige umzubringen (im Prinzip ist es sogar fraglich, ob eine erzwungene "Konvertierung" überhaupt gültig ist...?). Im Moment sind Moslems u.a. sehr damit beschäftigt, sich untereinander abzuschlachten, eine echte "Front" zwischen Christentum und Islam gibt es so eigentlich nicht, auch wenn sich das manche wünschen: oft sind es Konflikte zwischen Ethnien, die zusätzlich verschiedene Konfessionen haben, wie z.B. in Afrika oder Indonesien.

Ich labere schon wieder...
Grüße,
Andreas.
 
nö, ich glaube nicht. Sowohl Pyramiden als auch Kathedralen sind Sakralbauten. Sie sind Produkte religiösen Denkens und religiöser "Inspiration". Insgesamt spielt die Religion in Kunst und Architektur eine entscheidende Rolle: praktisch alle großen Bauwerke sind Sakralbauten (auch der Palast des Gottkaisers ist in diesem Sinne einer).
OK, heute nicht mehr...

Ach so meintest du das... alles klar.

Brandanus schrieb:
das und "Armenkreuzzug" ist ein Sammelbegriff für zum Teil umstrittene Phänomene. "Pueri" kann nicht nur Kind, sondern auch (junge) Menschen aus niederem Stand meinen. So eine Kreuzfahrt ist ja nur etwas für Reiche ;)

Die Links sind ganz gut - das hab ich auch noch nicht gewußt, und die Gebrüder Grimm haben ja schon immer die Märchen benutzt, um auf Mißverständnisse aufmerksam zu machen und zu überliefern.
Ich bin davon ausgegangen, das Päpste und Kirchenoberhäupter Kinder dazu aufgerufen haben... das es selber ein Kind, welches dazu aufrief, stellt die Sache in einem ganz anderen Licht dar.

Brandanus schrieb:
hmjein, vor allem nicht mit einer Schärfe, die andere Richtungen per se ausschließt. Trotzdem muß sich eine Gemeinschaft abgrenzen ("definieren"), wenn sie sich nicht sofort wieder auflösen will. Aber sie muss deshalb keinen (kategorischen) Absolutheitsanspruch erheben.
Hier denke ich ein wenig anders... Da sich die Religionen (meiner Meinung nach) alleine schon durch die Auslegung der "Schriften" unterscheiden, ist doch für sie der Anspruch "meine Religion ist am besten..." ausschlaggebend oder nicht?
Okay, die Religionen an sich (vielleicht bis auf einige Ausnahmen) ziehen heute nicht mehr in den Krieg, aber stell du mal einem streng gläubigen Katholiken als Evangelist (oder gar einem Muslimen) den Vorschlag vor: "Hey, wir glauben an den gleichen Gott..." - vor; da entsteht aber ersteinmal eine Grundsatzdiskussion größten Ausmaßes... oder nicht?

Brandanus schrieb:
Hm...jein, nicht prinzipiell. Es gibt sicherlich welche, aber es ist kein Prinzip des Islam. Es gibt auch genug christliche Eiferer, die gerne mit Feuer und Schwert bekehren...und solche Christen, die ggf. mit dem Wort überzeugen möchten - aber die gibt es im Islam auch. Sicher: "nur wer sich bekehrt, ist gerettet", aber das ist das gleiche wie: nur wer sich zu Jesus bekennt, ist gerettet. Das heißt aber nicht, das man die Aufgabe hat, andere zu bekehren oder Andersgläubige umzubringen (im Prinzip ist es sogar fraglich, ob eine erzwungene "Konvertierung" überhaupt gültig ist...?).

Nein, der Islam an sich ist harmlos, genauso wie das Christentum, das Judentum, etc. da geb ich dir Recht.
Es ist immer nur Auslegungssache.

Brandanus schrieb:
Im Moment sind Moslems u.a. sehr damit beschäftigt, sich untereinander abzuschlachten, eine echte "Front" zwischen Christentum und Islam gibt es so eigentlich nicht, auch wenn sich das manche wünschen: oft sind es Konflikte zwischen Ethnien, die zusätzlich verschiedene Konfessionen haben, wie z.B. in Afrika oder Indonesien.

Die Radikalen sind auch die gefährlichen. Die bringen sich für den Glauben um - obwohl ich das totalen Quatsch finde. Ich kann es nicht verstehen. Hat das was mit Aufklärung zu tun? Ich verstehe ja, das es Prinzipien der "Abgrenzungen" gibt, dennoch sollten Menschenrechte gewahrt werden und Toleranz im gewissen Rahmen ist für mich immer oberstes Gebot.

Ich labere schon wieder...
Grüße,
Andreas.

Ich auch...