Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank an Doombringer, das er mir diesen Link gezeigt hat und zum
Zweiten, puh, viele sehr gute Beiträge hier drin, klasse!
Hier kann ich endlich auch mal meine Meinung zu dem Thema Religion abgeben, also….
Vorweg gesagt, ich bin - wie man sehen kann - 33 Jahre alt und beschäftige mich schon seit ca. drei Jahren mit dem Thema Religion, Glaube, Gott, Kirche, Christen, Evangelisten, Katholiken, Paganisten und Okkultismus. Dazu kommen noch verschiedene Sekten, wie die Zeugen Jehowahs und die Neuapostolische Kirche - die ich jetzt einfach mal für mich als Sekte bezeichne und hier nicht weiter darauf eingehe.
Alles hat (vor drei Jahren) angefangen, als ich mir vorkam, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen - ausgelöst durch eine sehr schwere Lebenskrise, in der ich fast alles verloren hatte (wie so häufig): Freunde, Bekannte, Verwandte, mein Heim und meine geliebten Haustiere (4 Meerschweinchen und ein Zwergkaninchen).
Vorweg: Ich bin katholisch getauft, war als Jugendlicher einmal sehr aktiv in der Kirche tätig, hatte dadurch viele Freunde und jede Menge Hobbys. Dies hat sich im Laufe meines Lebens, sehr stark verändert. Ich ging nicht mehr zur Kirche, war mit den Predigten des Pastors von der Kanzel nicht mehr einverstanden, etc. kurzerhand, ich begann damals mein Umfeld anders wahrzunehmen und auch mal zu hinterfragen.
Ich glaube heute an das Schicksal, und ich glaube, dass das Leben an sich für einen sorgt - im guten Sinne. Man sollte nur bereit sein, sich auch auf die Veränderungen, die es mitbringt, einzulassen (ich brauchte sehr lange, um das zu begreifen).
Irgendwann merkte ich, das mir etwas fehlte, ich forschte nach und fand für mich heraus, dass es Spiritualität war, die in meinem Leben fehlte. „Irgendetwas“ an das ich glauben konnte. Also machte ich mich auf die Suche! Da ich katholisch bin, forschte ich dort zuerst und fand für mich heraus, dass mir der katholische Glaube nicht zusagt. Er war für mich zu patriarchalisch ausgelegt und in seiner Freiheit zu stark begrenzt. Auch war für mich ein sehr ausschlaggebender Punkt war, das Frauen dort ständig unterdrückt - ja sogar gar nicht wahrgenommen werden und völlig wider jeglicher Natur als sündhaft und böse angesehen werden - obwohl sie diejenigen sind, die das Leben hervorbringen!
Dann wandte ich mich der Lehre Luthers zu, den Evangelisten. Hier bin ich mit meiner Erkenntnis über die Glaubenslehre, bislang noch nicht weitergekommen, aber für mich steht jetzt schon fest, das sie wenigstens ein wenig - ich nenne das jetzt mal „aufgeklärter“ sind, als die Katholiken.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich rede hier nur von der reinen Glaubenslehre (und Doktrien für Priesterämter), nicht von dem, was Kirchen für sich daraus gemacht haben…!!!
Das reichte mir allerdings immer noch nicht - und so begann ich meine Spiritualität in der Natur zu suchen, da mir die Natur auf alles eine plaussible Antwort gab. Ich war überglücklich, als ich von Paganisten, Hexen und Heiden hörte - sprich Okkultismus - und hörte mich dort um. Ich lernte dort eine Menge über Glauben, Rituale, etc. Allerdings stellte das für mich keine ernstzunehmende Religion dar, so dass ich meine Suche fortsetzte.
Dann kam der neue Papst und ein Lichtblick erhellte sich - für einen kurzen Augenblick. Ich besorgte mir Bücher über ihn, wollte viel über seine Lehre, Leben und Glaubenseinstellung erfahren und las, was das Zeug hielt. Ich war beeindruckt von diesem Mann und das was er von sich gab - bis ich hinterfragte.
Tja, als Fazit für mich kann ich feststellen, das Religion der Glaube an und die Auslebung einer Glaubensrichtung ist, die jeder für sich ganz alleine definieren muss. Sie ist für jeden anders und ganz individuell. Wird aber leider häufig zum Anlass genommen, nur eine „Ansicht“ der (Glaubens-)Gemeinde „aufzuzwingen“ und ist zumindest bei den reinen Weltreligionen (Katholiken, Evangelisten, Moslime) sehr intolerant.
Die Frage nach Gott habe ich für mich zum heutigen Zeitpunkt so beantwortet: Gott ist die Schöpfung. Schöpfung nicht nur neuen Lebens, sondern auch die Schöpfung durch Zerstörung. Alles hängt zusammen und kann nicht voneinander getrennt werden.
Ich weiß und akzeptiere nun, dass mein Leben endlich ist und glaube nicht mehr an Reinkarnation - wie früher einmal. Wir leben alle nur einen Wimpernschlag lang im Vergleich zum Universum. Allerdings lasse ich mich nach meinem Tod auch gerne vom Gegenteil überzeugen.
Spiritualität hingegen, ist für mich eine wunderbare Sache. Sie hat für mich nichts mit Religion zu tun, sondern wendet sich an Energien, die uns alle umfassen, die ständig Präsent sind und auch teilweise beeinflussbar - das Schicksal eben. Ich kann mit ihm in Verbindung treten, bin Herr über meine eigenen Taten und Gedanken und kann es auch glücklich oder weniger glücklich beeinflussen.
Das wollte ich nur mal loswerden.