Es verwirrt mich. Es verwirrt mich, wie sehr das Marketing eines einzigen Spiels solche Reaktionen hervorruft...
Ich erinnere mich an die E3, da wurde erstmal so richtig was aus Skyrim vorgestellt, aber viele Sachen wurden zurückgehalten. Mit Recht und Grund, denn ich finde, eigentlich wissen wir schon viel zu viel über Skyrim.
Es begeistert die meisten, aber es erzürnt auch viele Elder Scrolls-Fans, obwohl noch fast niemand von ihnen selbst das Spiel gespielt hat.
Die positiven Aspekte von Skyrim scheinen ja allgemein nachvollziehbar zu sein und die meisten Leute zu begeistern. Aber gerade die negativen Aspekte machen mir Sorgen: Hier begründet sich jeder auf Fakten & Informationen. Ihr könnt zwar die Ideen kritisieren, aber im Endeffekt steht jeder Kritiker mit nichts da. Wer hat hier schon ein Spiel im Ausmaß von Skyrim entwickelt? Niemand. Ihr müsst euch mal in die Lage der Entwickler versetzen, die Überlegung hinter diesen Schritten nachvollziehen. Und genau da machen viele den Fehler. Vordergründige Argumente sollten hier das Stichwort sein. Das Klischee der modernen Gesellschaft und der Massenmedien, Skyrim und der Troubel darum sind ein Paradebeispiel dafür.
Was mich aber noch mehr erschreckt und umso mehr dieses Bild wiedergibt ist, dass komischerweise alle negativen Meinungen der Reporter, die das Spiel nicht gespielt hatten, sich auch in den Forenbeiträgen und Meinungen der Community widerspiegelten. Klar, ich suche auch nach persönlichen, klaren Aussagen, aber komischerweise gibt es keinen mir bekannten Reporter, der nach Anspielen von Skyrim nicht begeistert ist und komischerweise ist das bei der Community auch so, abgesehen von den Hardcore-Kritikern und konservativen Rollenspielern. Am Anfang waren wir alle enttäuscht, zu einfach schien uns das Charaktersystem, es wurden immer dieselben Szenen gezeigt. Aber jede Gegend ist einzigartig und die Freiheit, die das Charaktersystem bietet und auch gerade mit der Charakterzeichnung am Sternenhimmel ermöglicht, dass vermittelt uns Spielern nachher die Atmosphäre. Oblivion zeichnete sich daraus aus, dass man sich hineinversetzen konnte. Hinein in die Welt, hinein in den Spieler. Und Klassen und Attribute sind überflüssig. Wo gibt es das im echten Leben? In der Realität lerne ich durch Anwendung und Lehrer eine Fähigkeit zu verbessern. Und Auswirkungen auf ein Attribut hat das doch nicht. Schwertkampf ist Technik. Kraft spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Man muss sie besitzen, aber jemand der nur draufhaut mit Kraft hat gegen einen flinken Techniker keine Chance. Und genau deshalb finde ich diese Vereinfachung auch einfach nur einen logischen Schritt. Ich beschränke mich auf Fähigkeiten und Talente (Perks), anstatt auf Fähigkeiten, Klassen und Attribute. So kann ich eine einzelne Fähigkeit viel weiter ausbauen und bin motiviert als wie bei Oblivion bei jedem Stufenaufstieg maximal zwei Punkte auf meine Stärke oder mein Charisma zu geben.
Aber heute sollten wir uns eigentlich freuen und auch Aufhören auf Oblivion und Morrowind herumzuhacken, klar beide Spiele hatten ihre Schwächen, jeder hat seine Meinung, aber es sind Meisterwerke. Bezüglich Gameplay, bezüglich Setting, wie Pete Hines es ja bereits gesagt hat. Und wen interessiert es, ob die Landschaft generiert ist. Ich fand sie zu der Zeit atemberaubend und genauso finde ich Skyrim heute. Aber heute kann man sich generierte Landschaften nicht mehr erlauben - genauso wie man sich auch vordergründige, unqualifizierte Meinungen und Anleihen bei kritischen Reportern ersparen sollte.