RPG Heroes of Skyrim

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Dranas war wieder einmal so vertieft in seine Gedanken, dass er gar nicht mitbekam, das er angesprochen wurde. Im einen Moment kreisten alle seine Gedanken um diese und jene Falle, die man hier und dort einbauen könnte, im andern Moment war dieses lästige Geräusch… „Oh, was?“ Dranas drehte sich verwirrt zu dem Kater um. Dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er eben irgendwas zu ihm gesagt. Schnell. Denk nach. Sag was. „Äehm…“ Angestrengt rief er sich die letzten Minuten nochmal ins Gedächtnis. Jar’ir wollte… den Fremden befragen, ja genau. Und für das Gute Wache-Böse Wache - Spiel brauchte man bekanntermaßen zwei Leute. Dranas holte also gerade Luft für eine Antwort, als besagter Fremder von ganz alleine und offenbar freiwillig aus der Burg stapfte. Der Elf warf ihm noch einen verwirrten Blick nach und drehte sich dann wieder zum Rest der Truppe um. „Nun ja. Problem gelöst würde ich sagen.“ Auf die ein oder andere Weise. Er würde das Tor noch eine Weile im Auge behalten, um weitere Überraschungen zu vermeiden. „Ist sonst noch etwas?“
 
Ein komischer Kauz, dachte sich Keer-Mah und zuckte mit den Schultern. Die Vorsichtsmaßnahme von Jar'ir konnte der Argonier nur gut heißen. Banditen gab es überall. "Nun denn, wir machen uns auch auf den Weg", sprach er in die Runde und schulterte den noch leeren Sack in dem bald viel gute Erde gefüllt werden sollte. "Derdera kommst du?"
 
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Verwundert registrierte sie, dass Keer-Mah sie plötzlich duzte, doch es machte ihr auch nichts aus. So nickte sie und fasste ihren Korb fester. "Ja.. sicher, eigendlich bin ich auch ganz froh dem ganzen Chaos hier mal etwas zu entkommen.", sie lachte und ging zum Tor hinaus wobei sie sich dem Argonier zuwandte. "Ich meine das nicht etwa negativ. Irgendwie gefällt es mir, wenn auch der eine oder andere von uns etwas...na ja.. merkwürdig ist. Und ihr.. ehm.. du hast dich ja auch nicht gerade völlig normal bei uns eingeführt, dass kannst du nicht abstreiten." Lachend wandte sie sich nach rechts und bog nach einigen Schritten auf einen kleinen Pfad in den Wald hinein ab.
 
„Geht ihr auf einen Raubzug, ja?“ meinte Dranas bei einem Blick auf den riesigen Sack, den der Argonier mit sich schleifte. „Dann wünsche ich viel Erfolg.“ Er beobachtete ihn und Derdera eine Weile, bis sie außer Sicht waren. Anschließend wandte er sich wieder kurz an den Gildenmeister. „Nun, falls noch was ist findet ihr mich hier.“ Ohne auf eine Reaktion seitens des Khajiits zu warten, ging Dranas unter das Tor und lehnte dort sich mit dem Rücken gegen das Mauerwerk, von wo er einen guten Blick auf die Straßen hatte, die in die Burg führten. Vorsichtshalber nahm er auch gleich seinen Stab zur Hand und beobachtete aufmerksam die Umgebung. Nicht, dass gleich wieder jemand angerannt kam und dabei ein ganzes Rudel Wölfe im Schlepptau hatte.
 
Keer-Mah hob eine Klaue, um die Erfolgswünsche des Dunmer mit einem Winken zu quittieren. Er war etwas überrascht, dass Dranas auf einmal so freundlich war zu ihm, aber vermutlich lag das mehr an Derdera, als an einer glücklichen Fügung des Schicksals. Sie entschwanden in den Walöd hinein, der unweit des Festungswegs begann. Der Nachmittag war zwar gerade erst angebrochen, aber es war trotzdem ziemlich warm für diese Gefilde. Die Vögel sangen ihr Lied, während sie umherflatterten und hier und da war ein scheues Tier bei einem Baum, oder einem Busch zu erspähen. "Ich habe gesehen, wie dir Jar'ir in Eisamkeit einige Bücher gekauft hat. Macht er das öffter? Ich kenne wenige Bosmer die gerne lesen. Müsstest du nicht lieber Expedtionen in die Natur unternehmen wollen, jagen, mit Tieren reden und solche Sachen? Ich hätte nicht gedacht, dass du dich ebenfalls der Magie verschrieben hast?"
 
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Widerstrebend nickte er auf den Vorschlag seines Begleiters. Sollten die Banditen noch weitere Schützen besitzen, oder gar einen Magier, wären sie in der Enge des Ganges diesen Hoffnungslos ausgeliefert.
Doch es wenn sie hier ausharren würden, wären sie eh verloren also zogen sie sich eilig zurück.
Der Seitengang war so schmal, dass die Beiden nicht nebeneinander stehen konnten und da die Kampfkunst des Bosmers eher auf große Beweglichkeit ausgelegt war überließ er dem Dunmer die vordere Stellung.
Wie ein Fels in der Brandung würde dieser mit seiner schweren Rüstung und dem Schild den Gang versperren, während Ulwaen mit seinem erbeutetem Schwert nach den leicht gerüsteten Angreifern stach.
Die Göttlichen schienen mit ihnen zu sein, weder wurden sie von Pfeilen gespickt, noch von einem Meer aus flüssigen Flammen übergossen, die Übermacht der Banditen, es mochten gut und gerne noch fünfzehn Männer sein, verpuffte in der Enge des Ganges und schon bald lagen die ersten Leichen vor den beiden Mer und verstopften den Gang zusätzlich.
Gerade als Ulwaen sich einen Funken Hoffnung erlauben wollte zogen sich die Männer zurück, zurück ließen sie acht Tote und einen Schwerverletzten, den Ulwaen mit einem Stich seines Schwertes von seinem Leiden erlöste.
Atemlos spähte er den Gang hinab wo die Angreifer verschwunden waren.
"Glaubt Ihr das die aufgeben?", fragte er den Dunmer ohne große Hoffnung, als ein dumpfes Schnauben ertönte.
Es folgten aufgeregte Rufe der Bandieten und ein schwerfälliges Stampfen, gepaart mit unwirchem Brüllen.
"Was....," zu mehr kam Ulwaen nicht, den gerade als er vorsichtig nach dem Grund der Geräuche Spähen wollte bog etwas großes in den Gang, dreckiges weißes Fell, blutunterlaufene Augen und lange, muskulöse Arme die beim gehen über den Boden streiften.
"Zurück in die Kaverne," rief er seinem Begleiter zu, während er selbst schon auf dem Rückzug war. "Sie haben einen Eistroll!"
Mit einem zornigem Brüllen holte der Troll auf, stampfte die Leichen unbeachtet zu Brei und bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg durch den Gang.
In der Kaverne positionierte sich Ulwaen neben den Eingang, während der Dunmer die Aufmerksamkeit des Trolles auf sich zog und gegenüber vom Eingang Stellung bezog.
Kaum dass das Ungetüm in die Kaverne trat ließ Ulwaen das Schwert vorschnellen, doch die Eisenklinge glitt beinahe Wirkungslos an dem dichten Fell und der dicken Haut ab, nur ein Kratzer blieb zurück der sich schon wieder zu schließen begann, bevor auch nur ein Tropfen Blut sichtbar wurde.
Dafür hatte der Bosmer nun die Ungeteilte Aufmerksamkeit des Trolls und nur ein schneller Sprung zurück rettete ihn vor der behaarten Klaue.
"Ravos, geht ihr und kümmert Euch um die Bandieten bevor die noch mehr Überraschungen aufbringen...oder uns entkommen, ich komme sobald wie möglich nach.", rief er noch, dann schenkte er seine gesamte Aufmerksamkeit dem Troll.
Langsam begann er ihn zu umrunden, während das Ungetüm ihn aus kleinen Augen taxierte und sich brüllend auf die Brust schlug.
Damit war die Vorstellung wohl abgeschlossen, denn der Troll lies sich wieder auf alle viere hinab und ging schnauben zum Angriff über.
Im letzten Moment duckte sich der Bosmer unter den Angriff des Trolls hinweg und hieb von unten mit deiner Axt gegen den breiten Brustkorb seines Feindes, wieder schaffte es er es nicht den natürlichen Schutz von dichtem Fell und dicker Haut zu durchdringen, doch dafür reichte die Wucht des Angriffs um den Troll zumindest zum Torkeln zu bringen.
Doch bevor der Mer dies Ausnutzen konnte ging der Troll bereits wieder zum wütendem Angriff über. Immer wieder sausten die scharfen Klauen heran und ließen den Bosmer kaum Zeit für einen Gegenangriff.
Ihm blieb nichts weiter übrig als zurück zu weichen und auf den passenden Moment zu warten.
Erst als er plötzlich die raue Wand der Kaverne im Rücken spürte wurde ihm bewusst, dass der Troll sich keine Blöße geben würde, wie es vielleicht ein Mensch oder Mer tun würde, außerdem spürte er in diesem kurzem Moment der Ruhe wie erschöpft er bereits war, seine Arme Schmerzten und sein Atem ging unregelmäßig.
Da schoss die Klaue wieder heran, Ulwaen tauchte darunter hinweg und rollte sich zur Seite, funken Sprühend glitten die Krallen des Trolls über den Stein und brachen kleine Fragmente heraus, die wie Geschosse umher flogen.
Enttäuscht bäumte sich der Troll auf und lies die Kaverne mit einem mächtigen Brüllen erzittern, zeitgleich schlug Ulwaen tief mit der Axt zu.
Er traf das Kniegelenk des Trolls, das brüllen brach überrascht ab und wandelte sich in ein Jaulen als das Ungetüm plötzlich den Halt verlor und stürzte.
Sofort setzte der Bosmer nach, lies das Schwert vorschnellen um es in das Gesicht seines Gegners zu senken, doch da war schon wieder eine Klaue heran, schlug die Klinge zu Boden und stemmte sich so dagegen, das die minderwertige Waffe mit einem trockenem "Klack" am Heft abbrach.
Zeitgleich kam die zweite Klaue von der anderen Seite und noch während der Bosmer nach halt suchte wurde er an der Seite erwischt.
Der Brustpanzers hielt nur für einen Augenblick, kurz kratzten die Krallen des Trolls über das Leder ehe sie es durchschlugen und das empfindliche Fleisch darunter verletzten.
Ulwaen wurde zur Seite geworfen und krachte so heftig gegen die Kavernen Wand, das ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde und er für einige Augenblicke nur Sterne sehen konnte.
Der Troll hingegen setzte sofort nach, stieß den Bosmer noch einmal gegen die Wand und hielt ihn dann dort gefangen, siegessicher brachte das Ungetüm seinen klobigen Schädel vor seine Beute und brüllte es, Geifer sprühend an.
Mehr instinktiv als Bewusst riss Ulwaen seine Axt nach oben, verfehlte den breiten Brustkorb und hieb die Klinge in die Schnauze des Trolls.
Dieser Quiekte Schmerz erfüllt auf und sprang zurück, nun war es an dem Bosmer nachzusetzen, kraftlos schob er sich an der Wand nach oben und machte zwei torkelnde Schritte auf den Troll zu, dieser hatte sich inzwischen wieder soweit erholt, das er dem Mer ein blutiges Brüllen entgegen schleudern konnte, bevor dieser mit der Axt nachsetzte.
Mit einem hässlichen Knacken trieb Ulwaen die Axtklinge in das weit aufgerissene Maul des Trolls. Zu dem Horizontalen Schnitt gesellte sich ein Vertikaler, das Brüllen erstarb erneut, doch noch immer wollte das störrische Biest nicht tot umfallen.
Es wollte zurück weichen doch nun war es am Bosmer die Oberhand zu halten, schnell griff er nach dem Schädel des Trolls, der wild gebärdend um sich schlug, doch die Schläge verfehlten Ulwaen entweder oder streiften ihn nur.
Er bekam das zottige Fell am Hinterkopf zu fassen und drückte nun von beiden Seiten, knirschend fraß sich die Axt tiefer, stöhnend spannte der Bosmer seine Muskeln an und legte all seine verbliebende Kraft in einen letzten Schub, endlich durchtrennte er den Kiefer des Trolls und trieb die Axt nach oben. Der Troll quiekte noch einmal auf udn wurde dann schlaff.
Das plötzliche Gewicht ließ Ulwaen wanken und wenn er die Axt nicht freigegeben hätte um einen Schritt zur Seite zu gehen wäre er sicher unter dem schweren Kadaver begraben worden.
Nach Atem ringend und sich die blutende Seite haltend lehnte er sich gegen die Wand und ließ sich langsam in eine sitzende Position gleiten.

Jetzt da der Troll nicht mehr von wütender Stärke erfüllt war sah er nicht mehr gefährlich aus, die langen Arme waren nicht so muskulös wie die wilder Trolle und das Fell war verfilzt und hier und da klafften Brandlöscher in seinem Pelz.
Die Banditen mussten ihn mit Feuer gefoltert haben und ihn hungern lassen um sich den Gehorsam des Trolls zu sichern, ein gesunder Troll, da machte sich der Bosmer keine Hoffnungen, hätte ihn getötet.
Mit pfeifendem Atem, schmerzenden Muskeln, Seitenstechen, blutender Seite und einem unangenehmen Schwindel, der die ganze Kaverne sich drehen ließ blieb er Sitzen und hoffte das der Dunmer bald wieder zu ihm stoßen würde...und das hoffentlich in deutlich besserer Verfassung als er selbst.
 
Es behagte Ravos ganz und gar nicht, den Bosmer mit diesem Ungetüm allein zulassen. Eistrolle waren furchteinflößende Kreaturen, und auch wenn dieser seine besten Tage scheinbar schon hinter sich hatte - ein kerngesunder Eistroll hätte sich kaum von ein paar lausigen Banditen abrichten lassen - so war es doch eine Herausforderung, die alleine nur schwer zu bewältigen war. Dennoch hatte Ulwaen recht, jemand musste dafür sorgen, dass die Banditen nicht noch mehr aus dem Ärmel zauberten. Wer sagte denn, dass sie nur diesen einen Troll hatten? Rasch nickte er seinem Gefährten zu, ehe er an dem Biest vorbeilief. Innerlich richtete er dabei ein Stoßgebet an das Regenerat, dass Ulwaen diesen Kampf für sich entscheiden würde.

Ravos folgte dem Gang, aus welchem die Banditen zuvor geströmt waren und landete daraufhin scheinbar in der Hauptkaverne - zumindest übertraf dieser Hohlraum alle anderen in seiner Größe. Wackelige Holzplattformen, Treppen und Leitern krallten sich verzweifelt an den hohen Wänden fest. Der Dunmer konnte eine Schmiede erspähen, zudem eine Art Sammelschlafplatz mit etwa 20 einfachen Schlafmatten. Auf einem Felsvorsprung am anderen Ende der Höhle befand sich eine Holzhütte, die über all dem thronte - vermutlich hatte sich dort ihr Anführer eingenistet. Er erblickte auch einen offenen Käfig, groß und rostig, in welchem vermutlich der Eistroll sein Leben gefristet hatte. Nur von den Banditen selbst sah Ravos nichts. Er hielt sich dicht an der Wand und nutzte Felsen, um Deckung zu beziehen, aufdass er nicht von Bogenschützen oder dergleichen überrascht werden konnte.
Wo sind sie nur abgeblieben?
Die Banditen konnten sich ja schlecht in Luft aufgelöst haben, so schön der Gedanke auch war. Nach seiner Schätzung mussten noch fünf oder sechs hier unten herumkriechen ... und ihr Anführer natürlich. Er glaubte nicht, dass er in dem Gemetzel vorhin dabei war - keiner von ihnen hatte zumindest den Eindruck gemacht. Ravos entdeckte unterhalb der Hütte einen Eingang gefunden, der wieder in eine kleinere Höhle führte, voll mit Kisten. Nachdem er eine davon geöffnet hatte, wusste er auch womit sie es zu tun hatten.
Schmuggler. Natürlich.
Aber nicht nur einfache Schmuggler, solches Gesindel kam gar nicht an diese Ware heran - die Kiste, in die er gespäht hatte, befand sich eine kleine Ladung 'Balmora Blau'. Schon in Morrowind war es nicht einfach, an dieses spezielle Skooma zu kommen, aber in den anderen Provinzen war das schon fast unmöglich. Wenn er ihren Anführer finden würde, würde er vorher aus ihm herausquetschen, wo er das Zeug her hatte. Diese Information wäre der Stadtwache von Einsamkeit sicher etwas wert.
Doch nun wandte er sich wieder seiner eigentlichen Suche zu. Er hatte die meisten Orte bereits abgegrast, blieb nur noch die Hütte. Er umrundete den Vorsprung und erklomm eine schmale Treppe, doch vor der Tür machte er Halt, denn er vernahm Stimmen.
"Wenn ich es doch sage, diese zwei haben uns gnadenlos aufgerieben! Das waren sicher keine einfachen Abenteurer, es könnte gut sein, dass sie jemand auf uns angesetzt hat."
"Das ist jetzt ohnehin egal. Der Troll wird sie in Stücke reißen und dann sind wir dieses Problem los."
"Selbst wenn - wer sagt, dass sie nicht noch mehr nach uns schicken werden? Nächstes Mal könnten es fünf sein, oder zehn. Wir sollten herausfinden, wer sie geschickt hat!"
"Und warum habt ihr Skeeverhirne dann den verdammten Troll von der Kette gelassen?! Wenn er erstmal seinen Spaß mit ihnen hatte, werden sie uns sicher nichts mehr sagen!" Diese Stimme ordnete Ravos dem vermeintlichen Anführer zu. Aber er hatte genug gehört. Ravos bereitete sich einen Moment vor, ehe er mit festem Tritt die Tür aus den Angeln riss und mit erhobenen Schild hineinstürmte. Der Erste wurde sofort von der Metallkante des Schildes schwer verwundet und zurückgestoßen, und als ein zweiter mit einer Axt nach ihm Schlug, zog der Dunmer rasch die Klinge hoch, um sie über seinen Brustkorb und den Schlagarm zu ziehen. Beide waren gewiss nicht tot, doch Kämpfen konnten sie wohl nicht mehr. Der nächste ging frontal mit einem wuchtigen Zweihänder auf ihn zu, doch Ravos hob den Schild und bewegte sich zugleich zur Seite, um den Angriff abzuleiten und den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Anschließend hieb er ihm in die Kniekehle, worauf er stöhnend zu Boden ging. Die zwei verbliebenden stellten sich schützend vor ihren Boss, der eine mit zwei Dolchen bewaffnet, der andere mit Schwert und Schild. Ravos wechselte zu der Seite des Dolchkämpfers und nutzte seine überlegene Reichweite, um die Klinge direkt in seinen Brustkorb zu rammen. Mit einer Drehung zog er sein Schwert wieder heraus und nutzte den Schwung, um zugleich den Zweiten anzugreifen. Dieser blockte den Hieb, doch war die Wucht zu groß und er torkerlte kurz zurück. Ravos nutzte die Chance, machte einen Satz nach vorn und verpasste ihm einen Hieb mit der scharfen Kante des Schildes, der ihn direkt am Hals traf. Gurgelnd ging nun auch er zu Boden, wo er langsam sein Leben aushauchte. Die drei anderen, die noch nicht tot waren, rappelten sich nur schwerlich auf, doch machten keine Anstalten, ihn erneut angreifen zu wollen.
Nun konnte er zum ersten Mal einen genaueren Blick auf ihren Anführer werfen - ein schmieriger und dicker Bretone in einfacher Kleidung, der zwar mit zitternden Händen einen Dolch auf ihn richtete, aber allen Anschein nach noch nie zuvor eine Waffe benutzt hatte. Mit einem mühelosen Hieb entwaffnete er ihn und richtete seine Klinge an den Hals des Bretonen.
"Ist ja gut! Ich ergebe mich! Bitte, ich flehe euch an, verschont mich!" Von der herrischen Art, die er zuvor durch die Tür mitbekommen hatte war nichts mehr geblieben als ein Häufchen Elend.
"Dann macht keine Dummheiten, ansonsten könnte es mir passieren, das meine Klinge abrutscht."
"Ich werde mich nicht rühren, versprochen! Doch sagt, was tut ihr hier? Wer hat euch geschickt? Was immer sie euch zahlen, ich werde ich das Doppelte ausstellen und vielleicht ein Fläschchen Balmora Blau oben drauflegen, und dafür lasst ihr mich ziehen. Wie klingt das?" Der Blick des Dunmers verfinsterte sich.
"Leute wie du widern mich an. Ich wurde von niemanden geschickt, und euer Angebot könnt ihr getrost stecken lassen. Du und der Rest von euch, der noch lebt, werdet mich nach Einsamkeit begleiten. Man wird dort über eure Strafe entscheiden. Wenn ich du wäre", er ging näher an den Bretonen heran und erhöhte den Druck auf dessen Kehle leicht, "würde ich ihnen sagen, wo du dieses Balmora Blau her hast. Das könnte für mildernde Umstände sorgen, wenn du Glück hast."

Sie ließen sich widerstandslos fesseln. Nun gut, sie konnten in ihrem Zustand auch schlecht dagegen wehren. Dem, welchem Ravos die Sehnen des rechten Beines durchtrennt hatte, musste er noch eine provisorische Gehhilfe aus herumliegenden Holz machen. Die anderen hatte er natürlich auch notdürftig verarztet.

In der kleineren Kaverne fand er den Kadaver des Eistrolls und einen mitgenommenen Ulwaen daneben.
"Beim wahren Tribunal, ihr habt das Ding tatsächlich niedergemacht. Ich muss gestehen, ich hatte da geringe Zweifel. Doch sagt, wie geht es euch? Könnt ihr stehen?"
Sein Blick fiel auf die Wunde an der Seite. Er holte etwas von dem Stoff, mit dem er seine Gefangenen auch verarztet hatte, hervor und reichte es ihm.
"Hier, ihr solltet das lieber verbinden. Bevor ihr mir noch umkippt."
 
"Das sind eine Menge Fragen", meine sie lächelnd und duckte sich unter einem Ast hindurch der in den Weg hineinragte. "Du bist ganz schön neugierig. Nun... dann fange ich bei der ersten an. Ich weiß nicht ob es Jar'ir´s Angewohnheit ist Bücher zu verschenken.. bei mir war es wohl um mir etwas entgegen zu kommen. Ich bin keine Kämpferin musst du wissen.. ich heile lieber als ich töte. Wie du ja selber gesehen hast, wäre mein erster Versuch beinahe schief gegangen. Das hat wohl auch Jar'ir eingesehen und mir die Bücher geschenkt.. sie enthalten Zauber.. Illusionen.. allerdings sind sie schwer zu erlernen. Das einzige was ich bisher an Magie beherrsche bezieht sich auf Heilung." Sie unterschlug dabei, dass sie eine abgeschlossene Ausbildung als Heilerin hatte.
Sie waren bereits ein gutes Stück gegangen und sie hatten die Stelle erreicht wo Derdera schon einmal seltenere Kräuter gefunden hatte. "Ah ja.. hier..", deutete sie auf die Stelle. "Schau dich nur um, ob du hier die Erde findest die du brauchst." Damit hockte sie sich hin und begann die Kräuter zu ernten.
 
Bei der Frage wie es ihm wohl ginge konnte er für den Dunmer nur einen müden Blick erübrigen, dankend nahm er die Verbände entgegen und streifte seinen Lederpanzer ab um seine seite zu verbinden. "Es war ja nur ein kleiner Troll", erklärte er matt, nachdem sein Blut wenigstens nicht mehr aus ihm hinaus auf den Steinboden floss.
Dennoch brauchte er noch einige Momente ehe er sich zitternd erheben konnte, mit gerunzelter Stirn betrachtete er die Gefangenen von Ravos, wenn es nach ihm gegangen wäre würden nur zwei Elfen diese Höhle wieder lebend verlassen.
"Fesselt sie ordentlich und bindet sie irgendwo an", war daher sein Ratschlag. "Dann reitet nach Einsamkeit und bringt jemanden her, aber lasst es euch bezahlen, ich muss zurück zur Festung und zu Derdera bevor ich ganz ausblute."
Er verfolgte noch wie der Dunmer sich um seine Gefangenen kümmerte und ließ sich dann draußen auf ein Pferd helfen. "Wenn ihr zurück kommt nehmt die restlichen Pferde mit zur Festung.", bat er den Dunmer noch bevor er sein Reittier in einen sehr langsamen Schritt fallen ließ um zur Festung zu steuern, er konnte nur hoffen das er sich dieses mal nicht verlaufen würde.

Irgendwann musste er das Bewusstsein verloren haben, als er die Augen wieder öffnete drehte sich die Welt auf höchst unangenehme Weise und er befand sich irgendwo in der Wildnis, wenigsten konnte er Stimmen hören, bildete er sich zumindest ein, und folgte denen.
Es waren tatsächlich Stimmen, der Argonier und den Monden sei dank, Derdera.
Mit letzter Kraft lenkte er das Pferd zu den Beiden und brachte noch ein krächzendes "Grüße." hervor, bevor ihm erneut schwarz vor Augen wurde und er ohnmächtig aus dem Sattel glitt.
 
Keer-Mah hörte aufmerksam zu. Wahrlich erschien ihm Dedera beim Kampf gegen die Sekte ziemlich unerfahren. Ein guter Schachzug ihres Anführers hier etwas Effektivität hineinzubringen. Diese Stelle sah wirklich vielversprechend aus. Der Argonier nickte der Bosmerin zu und ging etwas weiter, wo die Erde feuchter war. Er sank mit seinen Füßen sogar ein und kaltes trübes Wasser trat hervor, umspülte seine schuppigen Knöchel und verlor sich zwischen Moos und Gestrüpp. Es war fast zu perfekt für nasses Klima. So breitete er seinen Sack mit der Öffnung nach oben weit aus und begann sich die Hände schmutig zu machen, indem er Hand um Hand aus Mutter Erde abtrug und in den Sack schüttete. Der Sack füllte sich recht schnell. Keer-Mah beschloss später nochmal herzukommen und mehr Säcke voll Erde zu holen. Es war natürlich noch viel zu wenig. Vielleicht legte er auch eine Art Sumpf im Turm an. Er wollte gerade den Sack schultern, als ihm blaue Pfeilspitzen um die Nase schwirrten. Diese Libellenart hielt sich nur in sehr feuchter Fauna auf. Soweit der Magier sich entsinnen vermochte, hatten sie vielerlei alchemistische Wirkungen, wenn man die Körper trocknete und zu feinem Pulver zerrieb. Davon würde er der angehenden Alchemistin erzählen. Sogleich machte er sich auf den Weg zurück zu der Stelle, wo er sie verlassen hatte. Doch er hatte kaum einen Schritt getan, da knisterte und schnaubte es hinter ihm.

Die Pupillem der Echse weiteten sich. Würde er hier gleich von wildem Getier angefallen werden? Vielleicht sogar ein Überfall auf einen unbekümmerten Sammler. Der Magier ballte seine freie Hand zur Faust und sammelte Magicka darin. Der wird sich wundern wozu ein unbekümmerter Sammler fähig ist! Zorn brannte in Keer-Mah auf. Mit einer Bewegung ließ er den Sack über seiner Schulter los, drehte sich im selbem Augenblick und schob seine Faust nach vorne und oben. Dabei öffnete sie sich und gab den Blick auf zuckende Blitze darin frei, welche wie eine kleine Sonne kugelförmig hungrig von Finger zu Finger züngelten. Keer-Mah suchte sein Ziel, fand und fixierte es in seinem Kopf. Für den Buchteil eines Wimpernschlages erspähte er, dass der Angreifer schon schwer an der Seite verletzt war. In diese Wunde würde der Magier seinen Zauber lenken. Er zielte, sah das Wesen im ganzen und war zum entscheidenen Stoß bereit. Es war ein gar großes Wesen mit großer Schnauze und anscheinend zwei Köpfen. Ein wahres Ungetüm! Jetzt war die Drehung vollbracht und gerade als er die Mimik des Bosmer - wie er erkannte - lesen wollte, um Reaktionen zu erahnen, schoss es ihm durch den Kopf Ulwaen! Es ist Ulwaen auf einem Pferd. Augenblicklich zerfielen Zorn und Zauber und Keer-Mah stand einen Moment steif bis zur Schwanzspitze vor dem Gefährten.

"Grüße", entgegnete dieser und brach dann vor ihm zusammen, kippte aus dem Sattel und blieb neben dem Pferd liegen. Der Magier lief zum Bosmer herüber und drehte ihn, während er den Nacken mit seinem Arm stütze. "Ulwaen, bei der großen Histmutter, was ist geschehen..." Keine Antwort. Die Wunde blutete stark durch den Verband. Heilung! Er braucht dringend Heilung. Er braucht... Er braucht Derdera! "Derdera!" In diesem Moment verfluchte er sich, dass er nicht mal einen kleinen Heilungszauber beherrschte. So viel Macht und doch konnte er dem Gefährten nicht helfen. Der Rasse sei Dank war der Bosmer ein Leichtgewicht für den Argonier und so hob er ihn zügig, aber dennoch behutsam wieder auf das Reittier und legte ihn darüber. Dann griff er sich rasch Zügel und Sack und zog das Tier in Richtung der Heilerin. "Derdera! DERDERA! SCHNELL! ULWAEN IST VERLETZT!", rief er noch im Entgegenkommen. "Die Seite - sieht wie eine Schnittwunde aus!"
 
Sie war bereits aufgesprungen und hastete ihnen entgegen. "Bei Y'ffre..", stieß sie aus und kniete schon neben Ulwaen. "Sieh dich um ob jemanden hinter ihm her ist... nicht, das wir überfallen werden.", wies sie den Argonier an, dabei hatte sie eine Hand auf Ulwaens Körper gelegt. "Wir können ihn nicht transportieren.. ich muss versuchen ihm hier zu helfen. Also halte mir den Rücken frei."
Ab jetzt achtet sie nicht mehr auf Keer-Mah. Sie löste die durchbluteten Stofffetzen und untersuchte die Wunde mit flinken Fingern. Sie wusste, dass sie als erstes die Blutung stoppen musste und konzentrierte sich auf ihre Magie, sandte sie aus und suchte nach den zerstörten Gefäßen. Fast scheint es ihr unmöglich zu sein, doch sie begann damit die Enden wieder zusammen zu fügen wobei der Blutstrom sehr hinderlich war, doch nach wenigen Augenblicken hatte sie es geschafft. Erleichtert atmete sie auf, obwohl die Gefahr noch lange nicht gebannt war. Sie wusste nicht, was diese Wunde verursacht hatte.. war Gift im Spiel? War es ein Tier? Für eine Axt war sie zu unregelmäßig.
Derdera lauschte in den Körper hinein.. nein.. Gift konnte sie nicht ausmachen aber die Wunde war verschmutzt und sie hoffte, dass nichts davon durch das Blut weitergetragen wurde.
Ihre Magie floss weiter und sie spürte ihre vertraute Wirkung.. die Wunde schloss sich von innen her.. der Muskel fügte sich wieder zusammen, langsam und widerwillig, wie immer wenn etwas mit Magie geheilt wurde. Sie würde Ulwaen gerne die Möglichkeit einer natürlichen Heilung lassen, doch er hatte zu viel Blut verloren und sein Körper nicht die Kraft von selbst zu heilen.
Nach einer Zeit die ihr wie Tage vorkam hatte sie es geschafft. Es würde eine Narbe bleiben, doch sie glaubte nicht, dass Ulwaen das stören würde. Mit einem müden Seufzer sank sie zurück und betrachtete ihre blutigen Hände, dann beobachtete sie Ulwaen besorgt. Er war unnatürlich blass für einen Bosmer, was dem hohen Blutverlust zuzuschreiben war.
Nun erst nahm sie auch ihre Umgebung wieder wahr und blickte auf. "Keer-Mah?" , rief sie und sah sich suchend nach ihm um.
 
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Wieder eine Entscheidung seitens des Bosmer, die Ravos nicht wirklich gutheißen konnte. In diesem Zustand sollte er eigentlich nicht ohne Begleitung den Rückweg antreten ... dennoch vertraute der Dunmer seinem Gefährten. Wenn Ulwaen meinte, dass er es bis zur Festung schaffen würde, dann glaubte Ravos das.
"Aber das ihr mir ja nicht einfach sterbt ... ", rief er ihm noch hinterher, als er mit dem Pferd zurück ritt.

Ravos überprüfte noch einmal die Fesseln seiner Gefangenen, die er im Lager angebunden hatte, ehe auch er sich auf eines der verbleibenden Pferde schwang.
"Wehe, ihr seid nicht mehr da, wenn ich zurückkomme. Denn ich garantiere euch, ich werde euch suchen und finden, und bei Boethia, das würde euren Tod bedeuten." Mit diesen Worten ließ er die Drei allein und suchte den Weg aus dem Wald zurück auf die Straße, ehe er sich auf den Weg nach Einsamkeit machte.
Zu Pferd verging die Zeit beinahe wie im Fluge, so kam es ihm zumindest vor, denn er erblickte bereits die majestätische Klippe, auf der ein Großteil der Stadt ruhte. Auf dem letzten Stück des Weges legte er noch einmal einen Zahn zu, ehe er auch schon das Eingangsportal sehen konnte.
Nachdem das Pferd in den örtlichen Stallungen untergebracht war, betrat er die Stadt und lenkte seine Schritte direkt zum Schloss Elend, von der aus das Kaiserreich hier in der nördlichen Provinz operierte. Die Wache im Hof des Schlosses hielt ihn auf.
"Halt. Was wollt ihr hier? Zivilisten ist der Zugang nicht gestattet."
"Ich habe interessante Informationen, möchte ich meinen. Ich habe im Wald ein vermeintliches Banditenlager ausgemacht und gesäubert, und dort einige Kisten 'Balmora Blau' ausgemacht. Da muss ein größeres Netzwerk hinterstehen, denn das Zeug ist außerhalb von Morrowind so gut wie gar nicht zu bekommen. Ich habe ihren Anführer und drei seiner Gefolgsleute dort gefesselt."
Die Wache war ein wenig perplex, weshalb sie erst nach einer kurzen Pause Antwort gab.
"Balmora Blau ... wir sind tatsächlich schon seit längerem hinter einem größeren Schmugglerring her. Vielleicht bekommen wir durch diese Leute mehr heraus. Nun gut, ich werde euch vier Männer zur Seite stellen. Führt sie zu dem Ort, wo ihr sie angebunden habt und sie werden sie festnehmen. Eine Belohnung werdet ihr vor Ort erhalten, wenn dort wirklich Balmora Blau gelagert wird."

Zu fünft ging es also den Weg wieder zurück. Ravos hatte sich den Weg gut eingeprägt, und er fand das Lager schnell wieder. Zu seiner Erleichterung waren die Schmuggler ebenfalls noch da, genau wie das Balmora Blau, wie die Wachen feststellten. Nachdem die Gefangenen sich auf den Rücken der Pferde befanden, überreichte eine der Wachen Ravos einen prallen Beutel.
"Das ist eure Belohung. Ihr solltete euch glücklich schätzen, das ist mehr als der Sold einer Stadtwache. Und verprasst nicht alles auf einmal." Die Wachen zogen ab, vermutlich würden sie später mit Karren noch einmal wiederkommen, um die Ware zu beschlagnahmen. Ravos hingegen wog den Beutel in seinen Händen. Es mussten geschätzt mindestens 3000 Septime sein. Zufrieden verstaute er das Geld und machte sich daran, die Pferde der Schmuggler aneinanderzubinden, um mit ihnen den Weg zurück zur Festung anzutreten.
 
Der Argonier ließ Derdera gewähren. Sie wusste wohl was sie tat. So ging er in der näheren Umgebung umher und suchte nach möglichen Gefahren. Doch alles was er fand, war ein toter Baumstamm, welcher an einigen Stellen so unglücklich verfault war, dass sich Spitzen und scharfe Kanten gebildet haben. Wenn man dort hineingestoßen werden würde,... es wäre wohl ein gutes Stück Arbeit mehr für ihre Heilerin. Einige Schimmerpilze wuchsen im Inneren des toten Baums, welche sich vorzüglich für seinen Sumpf im Turm eignen würden. Diese wurden ebenfalls eingesteckt. Keer-Mah hörte die Bosmer rufen und machte auf der Stelle kehrt. "Es gibt keine Verfolger. Die Wunden können nicht auf dem Weg hierher entstanden sein, es sei denn, er hat sich an dem toten Baum dort hinten geschnitten. Wie geht es ihm?"


***


"Versperrt den Vertretern des Kaisers nicht den Weg Wanderer!" Die Wache war ungehalten, ob der Gestalt, welche dort mitten auf dem Weg rastete und sich auf einen ungewöhnlichen Stab stütze. Es war fast nichts zu erkennen, bis auf einen blauen Umhang samt Kapuze, die sich der Störenfried weit ins Gesicht gezogen hatte. Darunter blitze ein blonder langer Bart hervor. Der Stab wurde von zwei Händen in blauen Handschuhen gehalten und hatte am oberen Ende eine Art verdickten Knauf, der an eine Schlange, Echse, vielleicht sogar Drache erinnerte, welcher sich aus einem Wirrwarr von Windungen heraus kristallisierte. Die Gestalt stand leicht gebeugt, als wäre sie konstitutionell fast am Ende. "Aus dem Weg!" Der Ton des Wachmanns wurde ruppigerer. Die drei Anderen schienen davon so aufgeschreckt, dass sie ihre Hände an die Schwertgriffe legten. "Da habt ihr ja einen fetten Fang gemacht, was?" grinste es unter der Kapuze, bevor es hustete. Der Ton war freundlich und etwas gebrechlich. Der Wanderer musste schon einige Jahre auf dem Buckel haben. "Was geht euch das an alter Mann? Kümmert euch um euren Kram. Die Wachen Elends tun das auch und nun aus dem Weg!" Er ging auf den Alten zu, um ihn bedächtig, aber bestimmt von der Straße zu schieben. Just in diesem Moment wachte der Banditenanführer aus seiner vorübergehenden Ohnmacht auf und erspähte wer dem Gefangenentrott dort den Weg versperrte. Es trieb ihm den Schweiß auf die Stirn und er zappelte ganz unruhig hin und her. "Hey, Ruhe da!", sprach die Wache neben ihm streng und gab ihm einen Stoß gegen den Kopf.
Nur einen Augenblick später überschlugen sich die Ereignisse.
Kampflärm. Das Gebrüll der Wachen, das Geschepper von Metall und das Surren von Magie vermischten sich. Es war ein einheitliches Orchester aus Schmerz und Tod, was eine Arie aus Gewalt und Panik schrie. Einen weiteren Augenblick später war alles wieder verstummt. Nur ein Schwarm aufgescheuchter Waldvögel flatterte hastig lauthals mit empörten Rufen empor und rettete sich in die Wolken. Die vier Wachen lagen um die Pferde verstreut. Das Schauerliche war, dass ihre Körper bis auf das Skelett verschwunden war. Die Totenschädel waren hier und da ein Stück davon gerollt, jedoch nicht vom Rumpf getrennt worden. Einer der Wachen hatte sein Schwert im Torso. Nirgendwo lag Blut, oder ein Fleischfetzen. Auch die Rüstungen waren völlig intakt, als hätten die Kaiserlichen sie gerade erst übergestreift. Die beiden Gefangenen ereilte ebenfalls dieses Schicksal. Sie lagen samt Kleidung und Fesseln am selben Fleck. Nur die Pferde waren seltsamer Weise verschont worden. Oder nicht? Von ihnen gab es jedenfalls kein Skelett. Sie waren ganz einfach spurlos verschwunden.
 
Stöhnend öffnete er die Augen. Er hasste magiche Heilung es fühlte sich stets falsch an von einem Moment auf den nächsten ohne Schmerzen zu sein, außerdem raubte diese Art der Genesung einem Krieger meistens die Narben der Ehre die von Schlachten zurück blieben.
Dennoch fühlte er sich schwach wie ein Neugeborenes und erst nach dem zweiten Versuch gelang es ihm sich aufzusetzen.
Dumpf drangen die Worte der Echse in seine Ohren und seine schwarzen Augen wanderten von Derdera die Ulwaen sorgenvoll musterten zu Keer-Mah. "Das war ein Eistroll und kein Baum.", stellte er schwach fest und tastete vorsichtig nach der Seite wo bis vor wenige Augenblicke noch das Leben aus ihm hinaus geflossen war.
"Danke Derdera, ich verdanke Euch mein Leben.", eventuelle Proteste misachtend stemmte er sich nun auf die Beine und musste sich im ersten Moment an einem Baum abstützen doch dann stand er recht sicher auf den Beinen.
"Was macht ihr eigentlich im Wald?"
 
Derdera musterte Ulwaen mit einer Mischung aus Erleichterung und Ärger bevor sie zuerst Keer-Mah antwortete "Seht selbst.. er hält sich für geheilt*, dabei schnaubte sie leicht durch die Nase. "Ich warte nur darauf, dass wir ihn vom Boden aufsammeln dürfen", sie ließ Ulwaen nun nicht aus den Augen und sagte zu ihm "Wir wollten Kräuter sammeln und Erde holen...", doch dann schüttelte sie den Kopf. "Das würde jetzt zu weit führen. Ihr gehört in ein Bett und da bleibt ihr die nächsten Tage"
Ulwaen grinste schief und wollte ihr wohl widersprechen, doch im gleichen Augenblick wurde er leichenblass, verdreht leicht die Augen und sank dann an dem Baum herab auf den Boden.
"Da... habe ich es nicht gesagt? Auch Bosmer können einen hohen Blutverlust nicht nicht einfach so verkraften. Wir werden ihn in die Feste schaffen müssen. Eure Erde könnt hr später holen, das hier ist jetzt wichtiger.", damit deutete sie auf Ulwaen.
 
Der Argonier machte große Augen. "Meine Erde.. aber sie ist so schön erdig." Der pure Sarkasmus trat hervor. Derdera schaute ihn streng aber stumm an. Keer-Mah wusste nicht wieso, aber es schüchterte ihn irgendwie ein. "Schaut, das müssen wir gar nicht. Das Hottehüh von Ulwaen kann ihn tragen, Wenn ihr könnt, setzt euch ebenfalls noch dahinter und reitet schon vor, dann kommt er noch schneller in die Feste. Ich komme nach. Damit hob er den bewusstlosen Bosmer wie ein Sack Kartoffeln über den Sattel und schob ihn etwas nach vorne, so dass noch Platz für ein kleines Geschöpf war. Damit hielt er die Zügel und schaute Derdera wartend an.
 
"Danke.", sagte sie und stieg auf das Pferd, nahm die Zügel und schnalzte leicht mit der Zunge wobei sich das Tier in Bewegung setzte. "Ich werde schon jemanden finden der mit hilft ihn hinein zu bringen.", meinte sie noch und ritt zur Feste wo der alte Magier am Tor stand. Sie unterrichtete ihn kurz und legte dann die kurze Strecke bis zum Eingang zurück.
Jar'ir ging gerade durch die Halle und sie bat ihn um Hilfe. Er kam auch sofort "Was ist denn da passiert" , fragte er beunruhigt . Sie erzählte ihm in Kurzform was passiert war. "Wie du siehst wissen wir auch nicht wo er sich diese Verletzungen zugezogen hat, aber er hat viel Blut verloren. Das kann ich ihm mit Magie nicht wiedergeben, also braucht er vor allen Dingen jetzt erstmal Ruhe. Vielleicht können wir in dem leeren Raum gegenüber von meinem Zimmer ein Lager herrichten. Aber vorher sollten wir ihn reinbringen.. vielleicht erstmal ins Kaminzimmer."
Jar'ir war umgehend hilfreich zur Stelle. Er brachte Ulwaen auf ein Sofa im Kaminzimmer wo er ihn erstmal niederlegte. "Ich kümmere mich sofort um den Raum, das dürfte kein größeres Problem sein", sagte er und verschwand .
Derdera untersuchte Ulwaen kurz, doch bis auf seine Schwäche konnte sie nichts feststellen. Sie überlegte ob sie ihn alleine lassen konnte, doch sie konnte jetzt schließich nicht immer neben ihm sitzen, also ging sie in die Küche, kochte einen Tee aus kräftigenden Kräutern den Ulwaen später trinken konnte. Sie hörte Jar'ir poltern und herumräumen und holte sauberes Leinen um das Lager frisch zu beziehen wenn Jar'ir fertig war.
Der kam schließlich und meldete, dass er fertig sei. Sie ging kurz zu Ulwaen, der noch nicht wieder aufgewacht war, dann ging sie in den Raum und nickte zufrieden. "Gut.. so geht es." Sie bezog das Bett, dann bat sie Jar'ir, Ulwaen herzubringen, was der auch sofort tat sich dann aber erstmal wieder zurückzog um das zu tun wobei sie ihn unterbrochen hatte.
Ulwaen wachte auf, als Jar'ir den Raum verließ und sah sich verwirrt um. "Wo bin ich denn hier? Wie komme ich hierher." Er versuchte auch gleich wieder aufzustehen, was Derdera mit einem strengen Aufruf verhinderte. "Oh nein.. ihr werdet schön liegen beiben. Ihr seid in der Feste im...", sie grinste leicht" .. Krankenzimmer. Und hier werdet ihr bleiben bis ich sage ihr dürft gehen. Keine Widerrede", erstickte sie seinen Protest im Keim.
Obwohl sie nicht gedacht hätte, dass er auf sie hörte, legte er sich wieder zurück, wohl auch, weil er merkte wie schwach er wirklich war.
Sie brachte ihm den Tee, den er jetzt folgsam trank, dann schlief er wieder ein.
Derdera betrachtete ihn noch einen Moment, dann verließ sie den Raum und wollte in die Küche gehen, doch nun fühlte sie sich plötzlich müde und schwach, eine Folge der magsichen Heilung. Sie schwenkte ab und ging in ihr Zimmer, legt sich auf ihr Bett. "Nur einen Moment.. ", murmelte sie und schlief ein.
 
„Hmpf“, schnaubte Dranas leise und sah der Kräuterhexe mehr als zweifelnd hinterher. Er hätte ihr ja auch geholfen wenn sie gefragte hätte, aber offenbar bevorzugte sie das Miezekätzchen. Natürlich. Mädchen mögen Katzen. Er blieb weiterhin am Tor stehen und beobachtete kopfschüttelnd, wie das Pelztier den verletzten Waldelfen in die Burg schleppte. Hat das Ding eigentlich Flöhe?
Erst jetzt kam ihm in den Sinn, dass Ulwaen heute morgen gar nicht alleine losgezogen war, sondern zusammen mit Ravos. Wo steckte der wohl? Derdera hatte den anderen Dunmer mit keinem Wort erwähnt, also war er ganz offensichtlich nicht zusammen mit Ulwaen im Wald gewesen. Vielleicht lag seine Leiche schon irgendwo draußen in den Sümpfen und verrottete… Immer diese Schwarzseherei. Ich sollte mir das wirklich abgewöhnen.
Da die Waldelfin anderweitig beschäftigt und der einzige, der es sicher wusste, außer Gefecht war, beschloss Dranas auf die Eidechse zu warten. Möglicherweise konnte die ihm ja etwas sagen.
 
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Den Rückweg zur Feste musste er aufgrund seiner tierischen Gefolgschaft langsam antreten. Sein eigenes Reittier mit eingerechnet hatte er insgesamt vier Pferde bei sich, und er fürchtete, würde er ein zu hohes Tempo vorlegen, könnten die aneinandergebundenen Tiere womöglich stolpern oder anderswie verunglücken. Somit hatte er einiges an Zeit zum Nachdenken ... womöglich zu viel.
Gewissensbisse plagten ihn. Ulwaen war doch recht übel zugerichtet worden und er konnte ihn vor Ort auch nur sehr provisorisch behandeln. Ravos kam zu dem Schluss, dass er hätte bei ihm bleiben sollen. Ihn in diesem Zustand alleine den Rückweg antreten zu lassen ... das war durchaus riskant. Wenn der Bosmer auf schnellstem Wege zurück gelangt war, hätte er es womöglich problemlos zur Festung geschafft. Aber er hatte sich schon einmal verlaufen, wenn er das richtig mitbekommen hatte.
"... Bei Azura, bitte lass ihn heil angekommen sein ...", murmelte er in sich hinein, während er mit den Pferden im Schlepptau die befestigte Straße entlangtrottete.

Dann endlich erblickte er die Festung. Es schien eine Ewigkeit gedauert zu haben, aber nun konnte er sich vergewissern. Auf den letzten Metern zog er das Tempo ein wenig an, hier konnte immerhin nicht mehr sonderlich passieren. Als er näher kam, sah er auch eine Person am Tor. Es war Dranas, so wie es aussah. Womöglich wusste er, ob Ulwaen heil angekommen war.
"Grüße, Dranas", meinte er, während er vom Pferd stieg und die Zügel bereits in die Hand nahm, um die Pferde in die Stallungen zu geleiten. "Ist Ulwaen wohlbehalten hier angekommen? Ich hätte ihn mit den Verletzungen wirklich nicht alleine reiten lassen sollen ... ". Dabei zog Ravos eine sorgenvolle Miene.
 
Nach einer Weile bekam Dranas Gesellschaft. Ein Reiter war zwar nicht das was er erwartet hatte, wo er doch eigentlich auf die Echse wartete, aber gut. Langsam nahm die Gestalt auf dem Pferd die Konturen eines Dunmers in Knochenrüstung an. Beinahe musste Dranas lachen, als er erkannte um wen es sich handelte. „Ah, sieh an. Da ist er ja.“ Ich mag Probleme, die sich von selbst lösen. Als der bis eben verschollene Ravos bei ihm angekommen war, erkundigte er sich auch gleich sichtlich besorgt nach Ulwaen. Mich würde interessieren, wo in Azuras Namen ihr im Sumpf einen Eistroll gefunden habt. Dranas anwortete in seinem üblichen nüchtern-sachlichen Tonfall, der so gut wie alles bedeuten konnte. „Mehr oder weniger, ja. Derdera hat ihn vor einer Weile angeschleppt. Sah ganz schön mitgenommen aus der Arme, aber ich denke er wird’s überstehen. Nun ja. Sie und Katerchen sind höchstwahrscheinlich noch dabei, ihn zu verarzten.“ Mit gerunzelter Stirn und einem missbilligenden „Hmm“ musterte er die kleine Karawane aus Pferden, die Ravos da mitgeschleift hatte. „Die dürfen hier wohl bald einen Stallburschen einstellen. Denn ICH wird mich nicht um die Biester da kümmern.“
 
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