Esmirs Großvater wusste wie er seinen Enkelsohn am besten bestrafen konnte. Denn wie sich herausstellte, besaß der Alte in der Rüstung immer noch ein Zeitgefühl und war dementsprechend auch ungemütlich mit Esmir umgesprungen, als dieser am frühen Morgen, in der Nähe des Marktes meditierte. Die Bestrafung bestand darin, dass Esmir nicht den Umwandlungszauber beigebracht bekommt, sondern für eine Woche den Kerzenschein-Zauber üben soll. Es stimmte, dass Esmir Übung in der Schule der Veränderung brauchte, aber er hielt das schon für etwas übertrieben. Aber sein Großvater war ein verdammter Sturkopf und Esmir konnte ihn nicht dazu überreden ihm auch nur einen Tag früher wieder zu unterrichten.
Nun lag Esmir in einer Lücke zwischen zwei Felsen am Marktplatz und ließ eine winzige Lichtkugel hin und herfliegen, mehrere erscheinen, in allen möglichen Farben leuchten und ware Kunststücke vollführen, aber nach einiger Zeit wurde ihm das zu langweilig und er beobachtete das Geschehen auf dem Markt. Da Weißlauf eine gute Lage für den Handel hatte und sozusagen in der Mitte Himmelrands lag, konnte Esmir mehrere Angehörige verschiedener Rassen erkennen, die entweder auf Durchreise waren, um in eine andere Stadt Himmelrands zu kommen, oder Ihre Waren Anboten und selber welche kaufen. Er freute sich, dass der Jarl von Weißlauf so tolerant mit den Reisenden umging und betrachtete das ganze Treiben für einige Zeit.
Er war noch erfreuter als er Jar'ir und Sharavi vorbeikommen sah und wollte schon aufstehen, als er sah, wie zwei Nord -eine Frau und ein Mann- versuchten zwei Kaiserliche zu bestehlen. Er musste herzlich Lachen als er das Gesicht des betrunkenen Nords sah, der gerade in eine Fleischbude geworfen wurde. Die Aktion der Kaiserlichen auf der Treppe würdigte er mit einem leisen, annerkennenden Pfeifen und er sah dem Ganzem zu, als wäre er im Theater.
Danach gingen Sharavi und Jar'ir auf die Kaiserlichen zu begannen mit ihnen zu reden, höchstwahrscheinlich mit dem 'Überfall' als Thema und Esmir stand langsam auf. Als die anderen sich auf den Weg machten, ging er parallel, aber auch etwas weiter hinter, ihnen zwischen den Häusern entlang, wobei er versuchte unbemerkt zu bleiben. Niemand würde sich gestört fühlen, wenn er lautlos an den Häusern vorbei ging, und Spaß machte es auch, weil sein Leben oder das von anderen nicht auf dem Spiel stand.