RPG Heroes of Skyrim

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Lucius musste kurz lächeln, als er sich scheppernd von seinem Pferd schwang. Sein Schwesterherz wusste einfach, wie man mit Menschen umzugehen hatte. Zwar war er auch nicht auf den Mund gefallen, doch Christina besaß eine gewisse Spitzzüngigkeit, die Lucius fehlte. Deswegen überließ er meist ihr das reden. Außerdem war es ja auch ihre Reise, Lucius war nur als Aufpasser dabei. Er nahm sein Pferd nun ebenfalls an den Zügeln und folgte seiner Schwester durch das Tor hinein nach Weißlauf. Lucius war selbst noch nie soweit in Himmelsrand gewesen, sondern hatte nur Geschichten gehört. "Nicht besonders viele Soldaten hier", stellte Lucius fest, während sie nebeneinander durch die Straßen gingen, "Wie wollen sie so die Stadt halten, wenn es zu einer Schlacht mit den Sturmmänteln oder der kaiserlichen Armee kommt." Das hing natürlich davon ab, auf welche Seite sich der Jarl letztendlich schlagen würde.
"Oder schlimmer: Was ist, wenn ein Drache angreift. Die Leute hier hätten keine Chance. Die Mauern sind zu dünn besetzt, es scheint wohl an Rekruten zu fehlen." Wie bei allen Stationen, die die Abrucciano-Geschwister einlegten, nahm Lucius auch in Weißlauf die Verteidigungsanlagen und die allgemeine militärische Lage unter die Lupe. Eine Marotte aus alten Kriegszeiten. "Sieh doch! Die Mauer bröckelt ja schon. Da kann ein Rammbock ohne große Anstrengungen durchbrechen. Schlamperei ist das." Das einzige Vorteilhafte, was Lucius über die Stadt sagen konnte, war das sie äußerst günstig auf einer erhöhten Position und freier Flur lag, was die Verteidigung ein Stück weit erleichterte.
Nach einem kurzen Fußmarsch kamen die Geschwister vor einer Taverne an. "Beflaggte Mähre", las Lucius das Schild laut vor, "sieht ja nicht besonders einladen aus." In Hochfels war er seidene Bettlacken gewöhnt, doch hier musste er nehmen, was er kriegen konnte. "Gehen wir rein? Oder willst du dich erst noch ein wenig umsehen?"
 
Christinas Augenbrauen zogen sich auf die gleiche beobachtende Weise zusammen, wie sie es immer taten, wenn sie über etwas nachdachte. Diese Herberge machte auf sie - wenngleich sie auf den ersten Blick von bedeutend besseren Standard war, als der Spielunken an denen sie zuvor vorbei gekommen sind - einen recht bescheidenen Eindruck. Sicher, das Gebäude allein unterschied sich bereits von den benachbarten Bauten. Trotzdem war Christina andere Dinge gewohnt. Luxuriösere Dinge. Teurere Dinge. Natürlich war sie sich bei Anbruch ihrer Reise bewusst, dass sie nicht den Komfort erfwarten konnte, den ihr ihr trautes Heim bot. Aber ein bisschen Klasse - darauf hatte sie bisher jedes Mal bestanden! Zumal sie und ihr Bruder es sich leisten konnten.
Bisher war Christina aber noch nicht müde genug, um sich in ein Zimmer zurückzuziehen und sich zu Bett zu begeben. "Angesicht des ... Stadtgesichtes..." betitelte sie den Eindruck, den sie bisher aufgrund der Gestalten auf den Straßen und der Architektur bekommen hatte. "glaube ich nicht, dass diese Herberge in einigen Stunden bereits bis auf das letzte Zimmer belegt sein wird. Ich schlage deshalb vor, dass wir noch ein wenig die Örtlichkeiten begutachten, lieber Bruder. Vielleicht findet sich ja noch etwas besseres."
 
"Die Sturmmäntel wollten euch töten? Das ist mir Grund genug euch hier verweilen zu lassen. Wie gesagt, ich weiß gerade nicht wo es etwas zum waschen gibt. Aber ich bin jetzt auch Müde, entschuldigt mich." daraufhin ging Kasar aus seinem Arbeitszimmer und legte sich ins Bett. Eine anstrengende Reise lag hinter ihm.
 
"Wie es dir beliebt, süße Schwester." Mit dem Pferd an der Hand schlenderten Lucius und Christina durch die Straßen von Weißlauf. Er hätte es nicht gewagt, ihre Rösser an der Herberge anzubinden, immerhin waren die Satteltaschen prallgefüllt mit Gold und anderen wertvollen Gegenständen, die die Geschwister mit sich führten. Und Lucius hatte auf dem Weg nach Weißlauf und auch jetzt in der Stadt genug zerlumperter Gestalten und Bettler gesehen. So töricht war er nicht, ihr Vermögen so leicht fertig aufs Spiel zu setzen. Soll nun jemand wagen, sich an den Taschen zu vergehen, würde er die Klinge von Lucius' Axt schmecken.
Von den Geschwistern war noch keiner je in Weißlauf gewesen, doch hatten sie sich vor ihrer Reise über die Stadt informiert. Deshalb wusste Lucius, dass es eigentlich nur drei Dinge gab, von denen es sich lohnte, sie zu besichtigen: zum einen war da die Drachenfeste, in der der Nordheld Olaf Ein-Auge vor ewigen Zeiten den Drachen Numinex gefangen hatte. Dann war da noch der Tempel von Kynareth und der große Baum, der davor wuchs. Als sie dieses Gewächs jedoch erreichten, wurden sie bitter enttäuscht. "Der Baum hat auch schon bessere Tage gesehen", kommentierte Lucius das dürre Gerippe, das einst so stolz in den Himmel ragte.
Die Geschister besuchten noch den Tempel und dann die Drachenfeste. Als sie mit ihrer kleinen Tour zu den Sehenswürdigkeiten zu Ende waren, machten sich Lucius und Christina auf die Suche nach einer Herberge für die Nacht. Da weder Christina noch Lucius in einem Gasthof wie der "Beflaggten Mähre" unterkommen wollten, suchten sie im Viertel unterhalb der Feste nach einer Bleibe. Zwar fanden sie keine offizielle Herberge, doch irgendein Speichellecker, der sie für Adelige hielt, bot ihnen an, bei ihm unterzukommen. Dankend nahm die Abrucciano-Geschwister an.

Das Haus war rustikal, aber dennoch geschmackvoll eingerichtet. Für's erste würde es genügen. "Endlich ein anständiges Bett." Lucius warf die Satteltaschen über einen Stuhl und ließ sich dann auf das Bett sinken. "Wir müssen morgen auf den Markt und Vorräte besorgen", erinnerte er seine Schwester.
 
Achselzuckend sah er dem Kaiserlichen nach und entschloß sich draußen im See zu waschen.
So lautlos wie es seine zulangen Hosen zuließen schlich er aus dem Haus und musste sich einen kurzen Moment orientieren.
Mit seiner Ziehfamilie war er zwar weit herum gekommen, doch war er meistens mit den Kahjiit vor den Toren geblieben.
Dennoch fand er schnell das Tor -es liegt ja auch gleich neben Briesenheim- und nicht wenig später keuchte er im kalten Nass des wilden Flusses auf.
Zwar frierend, aber wenigstens wieder sauber verließ er den Fluss, hüllte sich gezwungener Maßen wieder in die stinkenden Kleider der Sturmmäntel.
Langsam schlendernt ging er zurück nach Weißlauf und dachte über seine Zukunft nach.
Würde er in die Gilde aufgenommen werden? So wie er jetzt war -ausgezehrt, kraftlos und mehr an ein wildes Tier denn an einen Krieger erinnernd- ohne Waffen oder wenigstens passenden Kleidern war er wohl kein sehr potentielles neues Mitglied.

"Ersteinmal den Anführer der Gilde kennen lernen", sprach er zu sich selbst.
Inzwichen war er wieder an Briesenheim angelangt, als sein Blick auf ein Hackholz und eine Holzfälleraxt viel, vielleicht konnte er die Nacht damit bezahlen das er etwas Holz schlug und irgendwie musste er eh wieder zu kräften kommen.
Er streichelt den rauen Griff der Axt und musste wehmütig an seine beiden Äxte denken die ihm sein Vater zum Abschied geschenkt hatte.
Ebenerz, so dunkel wie die Nacht mit weißen Mustern, beinahe wie die Maserung von Holz, das waren Waffen gewesen.
Doch nun hatte sie irgend ein Nord von den Sturmmänteln, angewiedert schnaubte er und zog die Axt aus dem Holz.
Er würde Holzschlagen bis er zu schwach zum stehen war, das würde ihn auf andere Gedanken bringen.

Die ersten Scheite bereiteten ihm noch schwierigkeiten, doch bald hatte er das Talent Jahrelanger übung zurück erlangt und die brennenden Muskeln in seinen Armen und der Schweiß in seinen Augen vertrieben alle anderen Gedanken aus seinem Kopf.
 
Am nächsten Morgen wachte Sharavi, so freudig wie seid einer Ewigkeit nicht mehr, auf. Sie hatte gut geschlafen, so richtig gut. Vorsichtig löste sie sich auf Jar'irs Griff und stand auf. Flink zog sie sich ihre Kleidung wieder an und ging dann wieder zum Bett. Sie küsste den Khajiit auf die Wange und flüsterte ihm ins Ohr:"Aufstehen, Schlafmütze." Dann öffnete sie die Dachluke um ein wenig Licht ins Zimmer fallen zu lassen. Der Khajiit sollte keine Möglichkeit haben, weiter zu schlafen.
 
Jar'ir wurde erst wirklich wach, als er die Sonnenstrahlen abbekam. Eher mit einem unzufriedenen Stöhnen streckte er sich, bevor er seine Augen öffnete. Da fiel ihm ein wo er war. Sogleich sah er auch Sharavi neben sich stehen, wobei er jederzeit den Satz erwartete, dass es ein Fehler gewesen sei. Doch die Khajiit stand lächelnd da, so konnte sich Jar'ir sicher sein, dass sie es doch ernst gemeint hatte. Eigentlich fiel ihm ein großer Stein vom Herzen, dass er nicht erneut enttäuscht wurde. Kurz schaute er Sharavi bittend an, in die Richtung, ihn doch schlafen zu lassen. Doch, da es ihm nichts bringen würde liegen zu bleiben, stand er auf und zog sich seine Kleidung wieder an. "Guten Morgen.", sagte er Sharavi lächelnd und gab ihr einen sanften Kuss. "Ich weiß nicht wie es dir erging, aber ich habe echt gut geschlafen."
 
Verschlafen richtete sich Christina am nächsten Morgen auf. Ihre erste Bewegung war ein direkter Griff in ihr gelocktes Haar, um es nach hinten schieben und zu bändigen. Obwohl das Bett angenehm weich war und das beste, in dem die Kaiserliche seit Wochen geschlafen hatte, war sie doch sehr erpicht darauf, aufzustehen. Nein, Christina war kein Mensch, der lange im Bett herumliegen konnte. Es gab viel zu viele Dinge zu sehen, als dass sie länger als nötig zwischen den Laken liegen könnte.
Ihr Zimmer hatte sie sich mit ihrem Bruder geteilt; das war ungewohnt für sie. Doch ihr Verhältnis war gut genug, als dass sich Christina in keinster Weise von seiner Anwesenheit stören lassen würde. Auf Dauer wäre eine solche Schlaforganisation zwar nicht möglich, aber für kurze Zeit zumindest ertragbar.
Christina erhob sich und griff nach ihrem Kleid, dass sie sich mit routinierter Fingerfertigkeit überzog. "Wach auf, lieber Bruder! Der Markt ruft!" versuchte sie Lucius zu wecken. "Wir müssen Vorräte besorgen. Deine eigenen Worte!"
 
"Ich auch. Ich habe schon ewig nicht mehr so gut geschlafen." Die Khajiit streckte sich und griff Jar'ir am Handgelenk. "Komm. Ich will schauen ob der Jäger auf dem Markt gutes Fleisch hat. Irgendwie hab ich Lust heute etwas wunderbares zu kochen." Auf dem Weg zum Markt hin, sagte sie zu Jar'ir dann noch und schaute dabei etwas beschämt auf den Boden:"Ich hoffe mal deine Schulter tut nicht zu sehr weh. Das passiert mir manchmal. Tut mir Leid, wenn es weh getan hat..."
 
Christinas Stimme genügte, um Lucius aus dem Schlaf zu reißen. Er schlief nicht besonders fest, selbst das kleinste Geräusch konnte ihn aufwecken. Ein Vorteil, wenn Einbrecher durch ein Haus schlichen. Ein Nachteil während des Krieges, wenn von fern die Schlachtengeräusche in das Lager drängten. Lucius hatte sich angewöhnt, vor dem Zubettgehen einen Becher Wein mit einem Spritzer einer Schlafmixtur zu trinken, die ihm einen einigermaßen festen Schlaf gewährte. Gestern hatte er dies jedoch nicht tun können, da sein Vorrat an Schlaftrunk ausgegangen war. Hoffentlich gäbe es auf dem Markt einen Alchimisten. Ansonsten wäre Lucius gezwungen, das Gebräu selbst anzufertigen. Er kannte zwar die Rezeptur, schaffte es aber nie, ein solches Ergebnis wie die Alchimisten zu erlangen.
Geschwind schlüpfte Lucius aus dem Bett hervor. Routiniert legte er seine Rüstung an, schnallte sein Schild auf dem Rücken fest und band sich die Axt an die Seite. Dann nahm er die Satteltaschen und verließ mit Christina das Zimmer. Ihr Gastgeber schien noch nicht wach, was Lucius mehr als recht war. Er konnte solche Menschen nicht leiden, die für ein wenig Glanz zu Kreuze krochen. Jeder muss sich den Ruhm selbst verdienen, so lautete Lucius' Devise.

Draußen herrschte ein kühler aber dennoch sonniger Morgen. Die Hoffnung, das es heute ein wenig wärmer werden würde, gab Lucius nicht auf. Das Wetter in Hochfels war meist äußerst mild, da war die kalte Luft Himmelsrands schon eine Umstellung für die Geschwister. Zielstrebig schlenderte Lucius nun auf den Markt zu. Die Stände der Händler waren nicht schwer zu übersehen. "Wir brauchen Proviant. Uns ist außerdem die Seife ausgegangen. Und wolltest du nicht noch nach einem Parfüm sehen?" An den Abrucciano-Geschwistern würden die Händler sicher ein gutes Geschäft machen.
 
Der Khajiit hatte sich schon gewundert, wieso seine Schulter weh tat. Doch da fielen ihm so einige Details der letzten Nacht ein, wobei auch die Herkunft der Bissverletzung. "Ach was, ist doch nicht so schlimm. Ich bin schlimmere Verletzungen gewöhnt. Dich dafür zu schämen, brauchst du nicht, schließlich ist das nichts peinliches. All zu schlimm war es dann ja auch nicht." Er war eher immernoch verblüfft, mit dieser wunderbaren Khajiit doch zusammengekommen zu sein. Nun, da sie am Markt angekommen waren, ließ Jar'ir seinen Blick über das zahlreiche Angebot schweifen. Sie boten hier einige interessante Dinge an. Mitten in der eher nordischen Umgebung, erkannte er plötzlich zwei Kaiserliche, die förmlich aus der Menge heraustraten. Sie waren wohl gekleidet und zudem schleppte der Mann noch riesige Taschen mit sich rum. Was da wohl drin war? Und wieso er sich überhaupt die Mühe machte, das alles herumzutragen. Sie schrien ja förmlich danach, ausgeraubt zu werden. "Siehst du die beiden kaiserlichen da? Die stellen sich aber nicht gerade geschickt an, wenn es darum geht, unauffällig zu bleiben."
 
Sharavi grinste schelmisch. "Oh, ich weiß worauf du hinaus willst. Und ich denke mir gefällt die Idee." Sie musterte die Beiden aufmerksam, "Also, der Kerl ist offensichtlich ein Krieger. Seinem Auftreten nach zu Urteilen ist mit ihm auch nicht zu spaßen. Die Tasche wäre zu schwer zum Mittnehmen und es würde auch zu lange dauern, da irgendwelche Sachen rauszunehmen. Für den einzigen Weg, der mir einfällt, den Kerl auszunehmen habe ich aber die falschen Klamotten an. Also bleibt die Frau. Die wäre ein lohnendes Opfer. Meinst du nicht?"
 
Mhh, ein Krieger? So einen gefährlichen Eindruck machte der Kaiserliche nun auch nicht. Aber Jar'ir hatte bei sowas keine Ahnung. Bei Diebesaktionen war er Sharavi wahrscheinlich weit unterlegen, auch wenn er die grundlegensten Dinge eigentlich kannte. Die Frau dagegen, schien noch harmloser als der Mann. Man könnte glatt meinen, dass sie doch besser ein paar Bodyguards hätte anheuern sollen. Letztendlich hatte sie ja den Mann neben sich. "Na gut, wie du meinst. Nun, da ich, wie du weißt, nicht viel ahnung von solchen Diebesaktionen habe, denke ich mal, es wäre besser auf deinen Plan zu hören."
 
"Nun der Plan ist einfach, ich geh hin, rempel sie "versehentlich" an und..." Sie stockte, "Öhm, es scheint als ob wir nicht die Einzigen sind die auf die Idee gekommen sind. Schau." Sie zeigte auf zwei Nord, einen Mann und eine Frau. Die Frau ging auf die selbe Weise vor wie Sharavi es getan hätte, sie rempelte die Kaiserliche an und entledigte sie dabei ihres Geldes. Dann schritt sie mit zügigen Schritten in den oberen Bezirk.
 
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"Was? Wie meinst du das?" Nun blickte der Khajiit nun auch zu den beiden Kaiserlichen und ihm fielen auch sofort die und der Nord auf. Sie gingen recht geschickt vor, als Jar'ir das hätte hinbekommen können. Wobei er es wahrscheinlich gar nicht geschafft hätte. ein wenig ärgerte er sich darüber, dass Sharavi und er zu langsam gewesen waren. Stumm beobachtete er, wie die Nord von dannen schritt und der Nord zurückblieb. Dieser schien sich mit ein paar Betrunkenen zu unterhalten.
 
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Gerade eben betrachtete Lucius noch zwei schöne Schinken, als er aus dem Augenwinkel etwas auf sich zukommen sah. Neben ihm wurde Christina angerempelt, doch darauf konnte er nicht achten, denn zwei bullige Nord bauten sich vor ihm auf. "He!", brüllte der eine. Sein Atem stank wie ein Fass Met. Lucius' Auge begann zu tränen, als der Rüpel ihn anschrie: "Wie redest du über unsere Mütter, kaiserliches Ârschloch? Wir machen dich einen Kopf kürzer!" Sie gaben Lucius erst gar nicht die Gelegenheit, die Sache friedlich zu lösen, sondern gingen sofort auf ihn los. Glücklicherweise waren die Nord so betrunken, dass es für einen gestandenen Krieger wie Lucius kein Problem war, sie auszuschalten. Dem Schlag des Ersten wich er geschickt aus, packte den Arm und schleuderte ihn auf den Boden. Dem zweiten Angreifer wich er ebenfalls aus und schmetterte ihn dann in den Fleischstand. Dieser brach unter der Last des Nords zusammen.
ALs der erste Nord sich aufrappeln wollte, hatte er Lucius' Axt an der Kehle. "Denk nicht mal daran", warnte der Krieger ihn kühl. "Ich würde vorschlagen, du schnappst dir deinen Kumpel und dann trollt ihr euch. Ich will kein unnötiges Blutvergießen anzetteln." Die Schläger hatten keine große Wahl, als sich dem Willen des bewaffneten Kaiserlichens zu beugen. Geknickt humpelten sie vom Markt. "Tut mir leid für die Unordnung." Lucius ging zu dem Fleischhändler und drückte ihm eine Handvoll Münzen in die Hand. "Hier. Das sollte reichen, um für den Schaden aufzukommen, guter Mann." Dankend nahm der Kaufmann die Entschädigung an.
Lucius sah sich um. Wo war Christina geblieben?
 
Während ihr Bruder die Aufmerksamkeit der pöbelnden Nords auf sich zog, schritt Christina mit bedächtigen Schritt und gerafften Kleid hinter den beiden Nords her. Entweder war ihre Rasse allgemein nicht mit Intelligenz gesegnet, oder diese beiden mussten zwei besonders dumme Exemplare sein, wenn sie meinten, das fehlende Gewicht eines gefüllten Geldbeutels würde dem rechtmäßigen Eigentümer nicht auffallen, und dann auch seelenruhig davon gehen zu können.
Als die beiden Nords - und damit Christina hinten drein - einen gestuften Weg nach oben gingen, ergriff die Kaiserliche ihre Gelegenheit. Sie beschleunigte ihren Schritt, zog bereits den Stoff ihres Kleides zur Seite und holte die beiden ein. Ein kräftiger Ruck an der Schulter des Mannes, ließ diesen zurückfallen. Aus der gleichen Bewegung heraus zog Christina ihr Schwert, drehte sich hinter dem Rücken der Frau entlang und stieß auch sie die Stufen hinab. Sogleich sprang Christina ihren auf geschickte Weise nach und bevor einer der beiden sich aufrappeln konnte, hatte sie sie in der Falle.
Ihm drückte sie den Absatz hart gegen die Kehle und ließ den Druck nach und nach fester werden. Sie durfte den kalten Stahl an ihrem Hals spüren, zusammen mit den abschätzigen Blick Christinas. "Man bestiehlt die Leute nicht am hellen Tag, meine Lieben." sagte sie zu den beiden mit lehrhafter Stimme. Fast so wie eine Mutter, die ihre Kinder tadelte. "Das ist ein Verbrechen. Vielleicht sollte ich die Wachen kümmern oder mich selbst gleich darum kümmern." Ohne das Schwert oder ihren Fuß wegzunehmen, beugte sie sich hinab und entriss der Nord ihren Geldbeutel aus den Händen. "Euer Leben muss schrecklich leer sein, wenn ihr es für ein paar Münzen so auf's Spiel setzt. Ist es wirklich wert, dafür zu sterben?" Christina drückte ihren Absatz sowie ihre Klinge fester gegen die Hälse der beiden Nords. Gleichzeitig zogen sich aber auch nachdenklich ihre Augenbrauen zusammen; sie musterte beide. "Und doch empfinde ich Mitleid mit Euch. Wie schwer muss es sein, den Lebensmut zu behalten, wenn man steheln muss zu überleben. Deshalb werde ich auch nicht die Wachen rufen, auch wenn Ihr es verdient hättet." Plötzlich ließ sie auch noch das Geldsäckchen fallen, dass sie der Frau eben erst genommen hatte. Es landete mitten auf ihrer Brust. "Und das überlasse ich Euch auch, zusammen mit dem gut gemeinten Rat, es zukünftig mit betteln zu versuchen."
Nun endlich nahm Christina ihren Fuß weg. Sie machte einen höflichen Knicks vor den beiden und ging dann zurück zu ihrem Bruder. "Verzeiht meine Abwesenheit, lieber Bruder."
 
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"Autsch." sagte Sharavi zu Jar'ir und deutete auf die am Boden liegenden Diebe, "Das bestimmt wehgetan." Sie hatte, auch während des Getümmels mit den Nords, den Blick weder von der Kaiserlichen, noch von der Diebin gelassen. Um so überraschender war es für sie, was die Kaiserliche an den Tag legte. Sie schaffte es tatsächlich die Beiden zu überwältigen und stellte sich dabei alles andere als dumm mit der Klinge an. "Kommt nich häufig vor, dass solche Frauen auch so gut mit dem Schwert umgehen können."
 
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Sanft rieb sich Jar'ir den schmerzenden Hals, da er eine Art Fremdschmerz empfand. Ein Glück haben die beiden Khajiit es nicht versucht, sonst würden sie jetzt wahrscheinlich im Dreck liegen. Eher verwundert blickte er die gesamte Szenerie an. Mit solch einer überraschenden wendung hätte selbst Jar'ir nicht gerechnet. "Wohl war. Also da wo die herkommen, scheinen sie eine gute Ausbildung genossen zu haben."
 
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Mit einem Lächeln hatte Lucius verfolgt, wie Christina sich zwei Nord griff, die augenscheinlich für den Angriff der anderen Nord und einen Diebstahl verantwortlich waren. Als seine Schwester wieder zu ihm trat, meine Lucius: "Wieso hast du ihnen das Gold überlassen? Es ist zwar nicht so, das wir es bräuchten, aber so lernen sie ihre Lektion nicht. Wir sollten sie der Wache übergeben. Die werden dann Gerechtigkeit an ihnen üben. Eine Hand abhacken ist die gängige Strafe für Diebstahl." Sein Blick ruhte auf den Nord, die sich eben aufrappelten. "Sie scheinen recht verzweifelt zu sein, wenn sie die Leute schon am hellichten Tag bestehlen."
 
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