Dann ging es mit seinen Kumpels zur Bärenjagd. Chezidek hatte ein bisschen Erfahrung mit Raubtieren, die in Höhlen wohnen. Erst vor gut einer Woche hatte er ja Wölfe gejagt und trotz des "magischen Heiltranks" blieben an ihm noch viele Narben zurück. Denn draußen waren sie nicht. Und das, obwohl sie dem strengen, eigentlich die Gegner abschreckenden Geruch, schon von weitem wittern. Aber dieser Geruch war in Wirklichkeit für beide Seiten gut. Denn beide Seiten wollten "Beute machen". Also das Bärenpaar, bei dem die Bärin glücklicherweise noch nicht trächtig ist und die 5 tapferen Soldaten unter Federführung ihres "schwarztamrielischen" Recken.
Die Pflicht war es, leise zu sein, das Chezidek II mit einem energischen "Psst!" noch einmal betonte.
Immer näher kamen sie den Bären und immer strenger wurde ihr Geruch. Die Bären dösten, aber sie schliefen nicht. (Bären halten im Gegensatz zur "Volksmeinung" keinen Winterschlaf.) Und das bedeutete, als die Soldaten an die Höhle traten, hörte man es schon laut brüllen. "Öhhhh Öhhhhhh Öhhh!" machten der Bär und seine "Frau". "Wisst ihr, wie schnell ein Bär rennen kann?", warnte der rothwardonische "Stabsgefreite" seine ihm untergebenen Soldaten. "Also, wir müssen versuchen, eine Strategie zu entwickeln. Der Bär sollte erst einmal verletzt werden, damit er uns BEWUSST angreift. Die Bärin sollte von einem von euch beschwichtigt werden. Und das werde ich übernehmen. Ich habe schon mit einigen Wildtieren gekämpft und ich habe störrische Pferde bestiegen und auf ihnen als Soldat geritten." Die Männer verstanden den Befehl und gingen auffällig unauffällig in die Höhle. Schließlich sollen sie auf die Bären vorbereitet sein. Und in dieser Höhle ging es sehr rasch. Leider aber ist ein Bär, der schneller als ein Mensch, erst Recht als ein Ritter in Rüstung rennen kann, schneller in dieser nicht allzu großen Höhle draußen als halt unsere Ritter.
Kein Wunder standen sie auch vor den Bären, die bedrohlich brüllten und ihre Tatzen schwangen. Wie befohlen, stießen einer der Soldaten dem Bären das Schwert in das Bein, während Chezidek versucht hat, die Bärin zu beschwichtigen, aber immer wieder vor ihren Krallen auswich. Der Bär und womöglich künftige Bärenvater wurde so richtig wütend. Und obwohl die Wunde an seiner Tatze arg schmerzte, raste er in der Höhle umher. Er hätte auch heraus rennen können, aber die Soldaten/Ritter stellten ihm eine Falle. Chezidek gab der Bärin immer wieder einen strafenden Hieb. Das Gebrüll des Bären vermischte sich mit dem Gejohle der Männer, das eine Mischung aus stressig-verängstigtem Geschrei und Kriegsgeheul darstellte. Ein kaiserlicher Soldat brüllte als ihn auf einmal ein Prankenhieb traf "******e!" Und obwohl seine Beine aufgeschlitzt waren und er blutete, wie die Wölfe auf denen Chezidek II traf, so haute er ihm wie aus Rache dem Bär das Schwert in die Gedärme. Den Bären aber machte das nicht viel aus. Schließlich ist ja ein Schwert nicht besonders groß. Blutend und die Soldaten jagend, ja selbst den verletzten Kaiserlichen verfolgte er sie durch die Höhle. Auch mein Farbiger schloss sich ihnen an, denn die Bärin blieb grausam und wild. Somit wurden die beiden durch die Höhle gejagt und nur langsam verlor der Bär Blut. Viel zu langsam, dachte Chezidek. Diese Tiere seien zwar grausam und verschlagen, aber aus purer Rache und purem Spaß so ein Tier leiden zu lassen, mache sie noch schlimmer als diese beiden Bären. Sie mussten also beinahe synchron die Bären erschlagen. Also nahm Chezidek II seine ganze Kampfkraft zusammen und haute mit seinem Schwert so fest gegen die Kehle der Bärin, dass er sogar ihre Halswirbelsäule beruhte und der Kopf wie ein Pendel seine grausam-rote Flüssigkeit ausspie. Immer wieder in Richtung der tapferen Ritter/Soldaten. Ihre Stimme wurde heiserer und heiserer. Sie wurde immer langsamer und brach nach 10 Minuten tot und verblutet zusammen.
Okay, die 5 Männer hätten sich auch hinter Stalagmiten verstecken können. Aber in der Höhle gab es lediglich Nischen, die sie ausgesucht haben und in denen sie zwar rein, aber der Bär nicht raus kam. Ein allzu mutiger Soldat wollte sich dem Bären stellen. Doch dieser war zwar immer schwächer geworden, aber dennoch noch einigermaßen quicklebendig. Und was die 4 Anderen sahen, löste in ihnen ein Gefühl von Angst und Schrecken aus, das sie ein Leben lang begleiten wird. Der Bär packte den Soldaten, der zu allem Überfluss noch so gut wie gar nicht gepanzert ist. Und egal, wie viel die Soldaten und der Chezi brüllten, der Bär zerriss ihn in zwei Teile. Er sah aus wie eine halbe Vogelscheuche, aus der das Stroh heraus kam, nur dass darin Gedärme, Fleisch und Knochen sind. Sein Schrei verwandelte sich in ein gurgelndes Röhren, ehe er starb. Immer wieder knabberte der Bär an den sterblichen Überresten des armen Rekruten herum. Klar, dass dann die Rache folgte und nach und nach dem Bären trotz leichter Rückschläge in Form von tiefen Kratzern und Bissen der "Todesstoß" versetzt wurde. Das blutige Stück Fleisch, das einst einmal ein Dunmer war wurde spontan betrauert.
Sie hatten es geschafft, aber auch wieder nicht. Und nicht mit einem Siegesgeheul, sondern mit dem Gefühl, dass eigentlich die Bären siegen sollten und die Trauer und dem "live" mitbekommenen Verlust ihres Freundes "Jirohmat" (so hieß der Soldat) ging es über Felder und Wiesen zurück in die Stadt.