Bjoern saß immer noch auf dem verdammten Schiff fest. Nach einiger Zeit sprangen plötzlich die beiden Klappen, die den Weg ins Schiffsinnere versperrt hatten, auf. Vorsichtig betrat Bjoern den Schiffsbauch. Er sah zunächst nichts, doch dann flammten vier Laternen auf und gaben die Sicht auf elf Gestalten frei. Sie trugen alle lange rote Mäntel, die Gesichter durch Masken verborgen und die Kapuzen aufgesetzt. Sie standen im Halbkreis um Bjoern. Dann begann die Gestalt direkt vor Bjoern zu sprechen. "Es gibt Dinge in deiner Welt, die du nie begreifen wirst. Es gibt Pflichten die du nicht hinterfragen solltest. Wir kennen dein Schicksal und deine Zukunft. Auf dich warten noch ein paar große Aufgaben. Wir gewähren dir eine Frage. Denke weise nach bevor du sie stellst." Bjoern überlegte einige Zeit, dann antwortete er: "Was ist mein Schicksal?" Eine andere Gestalt hob zum sprechen an. "Ich werde dir dein Schicksal bis zu einem gewissen Punkt voraussagen. Du hast eine Aufgabe zu meistern. Es gibt jene Menschen in der Welt, die zu klein und unbedeutend sind, etwas zu bewirken. Dann gibt es jene, die sich zu großem aufschwingen und gemeinsam mit ihren Anhängern etwas bewirken können. Und es gibt Einzelgänger, jene die genug Macht besitzen alleine agieren zu können und kein Volk brauchen das ihnen die Treue schwört. Jene die sich Armeen schaffen, bei denen sie sicher sein können, das keiner ihre Entscheidungen hinterfragen wird oder sie verraten wird. Doch genau diese letzte Sorte ist am gefährlichsten. Sie bringen das Gleichgewicht in dieser Welt zum schwanken. Dein Schicksal ist es, das Gleichgewicht zu wahren und eine dieser Bedrohungen auszuschalten. Deine Bestimmung ist es, Darvan zu töten." Eine andere Gestalt trat vor. Sie hielt ein Schwert in Händen. Sie kniete vor Bjoern nieder. "Das ist Bêhlzin. Geschmiedet in den Feuern der dritten Daedraebene, wartet es seit Anbeginn der Zeit auf seinen Besitzer. Es durchdringt jeden Panzer und jedes Schild. Unzerstörbar, so wirst du es nie schärfen müssen, stellt es somit eines der besten Schwerter auf dieser Welt." Bjoern nahm das Schwert und bedankte sich. Die Scheide war Feuerrot und geschmückt mit Rubinen. Auch der Griff war edelsteinbesetzt. Er bestand aus reinsten Silber, nur vermischt mit Magie. Bjoern zog das Schwert vorsichtig aus der Scheide. Auch die Klinge war Feuerrot. Eine weitere Gestalt trat vor, in den Händen ein Schild. Sie kniete vor Bjoern nieder und hielt ihm den Schild entgegen. "Khâlras. Geschmiedet in den Feuern der dritten Daedraebene wartet es seit Anbeginn der Zeit auf seinen Besitzer. Es wird dich schützen im Kampf. Kein Schwert vermag dieses Schild zu durchdringen und jeder Zauber eines Sterblichen wird daran abprallen. Doch sei gewarnt, es gibt Zauber die nicht einmal Khâlras abwehren kann." Bjoern nahm auch den Schild entgegen. Er war rund und bestand aus dem selben Metall wie das Schwert. An den Schildkanten waren Zacken befestigt. Sie würde las Waffe und gleichzeitig als Schutz dienen. In der Mitte des Schildes waren fünfzehn Rubine eingelassen, die ein Dreieck bildeten. Bjoern sah den ersten Sprecher an. "Wie kann ich euch dafür danken?" Doch dieser schüttelte den Kopf. "Nur eine Frage." Dann gingen die Gestalten, eine nach der anderen, auf Deck. Bjoern wollte ihnen folgen, doch in eben jenem Moment ging ein Ruck durch das Schiff und er fiel hin. Als er sich wieder aufgerappelt hatte, stellte er fest, dass die Gestalten verschwunden waren. Das Schiff war an der Nordküste von Vvardenfell gestrandet. Bjoern sprang von Bord und machte sich auf den Weg, einen Teil seines Schicksals zu erfüllen.