RPG Die Gilde des Roten Stiers

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>Wo ist es, wo ist es, wo ist es…?< Beinahe hektisch durchsuchte Yuli die Umgebung. So weit konnte das bisschen Papier doch unmöglich gekommen sein. Es sei denn…
"Euer Dolch steckt wieder bei euch, falls ihr den meinen solltet." Beinahe von alleine fuhr ihre Hand zu einem ihrer versteckten Messer und wollte damit auf den Kerl zuschnellen, der sie eben angesprochen hatte. Oder eher – erschreckt hatte, so abgelenkt wie sie in dem Moment war, stellte das quasi eine Reflexhandlung dar. Noch bevor die Waffe allerdings zum Vorschein kam, hielt Yuli entsetzt inne. Darion hatte sie wirklich in einem sehr ungünstigen Moment erwischt, aber mit etwas Glück war dieser Beinahe-Angriff nicht weiter aufgefallen.
Mit kritischem Blick musterte sie ihn von oben bis unten, entschied dann dass von dem - Magier, Priester oder wie auch immer, so genau konnte sie ihn gerade nicht einordnen - anscheinend keine Gefahr ausging und zog langsam die Hand wieder unter ihrem Hemd hervor. "Ja, ich weiß“, war das Einzige, was ihr so schnell auf die wahrlich geistreiche Feststellung des Kerls vor ihr einfiel.
Suchend schielte Yuli aber immer wieder an ihm vorbei, bis sie etwas Vielversprechendes auf der Theke entdeckte. "MEINS!“ Flink wie eine Katze war sie schon dort angekommen und riss den Zettel an sich.
>Alles wieder in Ordnung…<
Als sie sich wieder zu ihrem Platz umwandte, hielt sie Darion kurz den zusammengefalteten Zettel vor die Nase. "Das da habe ich gesucht.“
Ärgerlich ließ sie den Fetzen wieder in ihrer Tasche verschwinden. Um ein paar schlaue Kommentare seitens der anderen Anwesenden dürfte sie jetzt wohl nicht mehr herumkommen…
 
Kasheek musste unweigerlich seufzen. Fynn war nicht unbedingt die Person, mit der man gute Gespräche führen konnte. Der Barde konnte den Leuten zwar jede Information aus der Nase ziehen, doch wäre es zur Abwechslung auch mal gut gewesen, einen ebenbürtigen Gesprächspartner zu finden. Da war er bei dem Halbelfen wohl an der falschen Adresse gelandet. >Was soll's<, dachte sich der Barde und leerte seinen Kelch, um danach die Konversation mit Fynn wieder in Gang zu bringen. Doch just in diese Moment kam ein Stück Paper herübergeweht, dass wenige Zentimeter neben Kasheek auf der Theke landete. Interessiert ließ der neugierige Tiefling den Blick über das Blatt schweifen. Darauf war die Zeichnung eines Schiffes zu sehen. Bevor er die Zeichnung jedoch genauer studieren konnte, kam diese Piratenbraut von eben herübergesprungen und verstaute das Blatt schnell wieder.
Kasheeks Aufmerksamkeit war erneut geweckt. Wieder wechselte der Barde den Gesprächspartner. Die aufbrausende Frau war ihm sowieso lieber als Fynn. "Ein wirklich schönes Boot", begann er das Gespräch also. Absichtlich wählte er die Bezeichnung "Boot", da Kasheek wusste, dass Seeleute nicht sonderlich gut auf abwertende Kommentare über ihre Schiffe reagierten. Und ein schönes Streitgespräch wäre ihm jetzt gerade recht, um ein wenig Schwung in seine Stimmung zu bringen. "Ist das Eure Nusschale? Habt Ihr es draußen bei den Pferden angebunden? Oder wird es jetzt von Fischen bewohnt?" Kasheek schenkte Yuli sein unschuldigstes Lächeln und wartete auf eine Reaktion seitens der resoluten Dame.
 
Der Tiefling seufzte. Sehr gut. Fynn war nunmal gerade nicht nach Smalltalk. Vor allem, da er nicht wusste, ob er mit seinem aktuellen Gesprächspartner auch in Zukunft noch zu tun haben würde. Umso besser verlor der Barde das Interesse an ihm und wendete sich nun der Seefahrerin zu. Was diese mit "es" zuvor gemeint hatte, war ja nun klar geworden, als sie kurzerhand zu ihnen an den Tresen herübergeeilt kam und sich ihr Eigentum - ein kleiner, unwichtig wirkender Zettel - wiederholte. Fynn hatte keine Möglichkeit gehabt, den bereits in Mitleidenschaft gezogenen Zettel genauer zu studieren, denn kaum hatte Kasheek ihn sich angeschaut verschwand er auch schon wieder in Yulis Hand. Ohne ihn oder Kasheek eines weiteren Blickes würdigend und den Zettel zurück in ihre Tasche stopfend, setzte sich die Seefahrerin zurück an ihren alten Platz. Der Tiefling wollte es offenbar gleich wissen und machte einen etwas gewagten Versuch, mit Yuli ins Gespräch zu kommen. Fynn wartete gespannt auf Yulis Reaktion. Nachdem, was er bisher von ihrem aufbrausenden Temprament mitbekommen hatte und in Anbetracht des erst kürzlich erfolgten Konflikts mit der Drow, war es vielleicht etwas unklug gewesen. Naja, aber das war ja wohl Kasheeks Problem, nicht seines. Fynn beschloss, diesmal seine Wurfmesser bei sich zu behalten, egal, wie das hier nun enden würde.
Erneut bedauerte er sein verschüttetes Bier. Hoffentlich kam Eric schnell mit den Einzelgesprächen voran.
 
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Zwei Tage waren bereits verstrichen, seitdem Sámur Tiefwasser erreicht und betreten hatte. Er empfand die Stadt als riesig, kein Wunder sollte man meinen, denn bisher war er erst einmal als Kind hier gewesen, und befand sich sonst eher in ländlicheren Regionen. Es war spät, und sein Geld wurde auch immer knapper. Entweder musste er sich eine ehrliche Arbeit suchen oder ein paar Tränke verkaufen. Von der Straße kaufte jedoch niemand gern etwas, vor allem nicht von einem Fremden. Er hatte ja nicht einmal etwas wie einen Stand, mit dem er sich auf den Marktplatz stellen könnte, geschweige denn einen Vorrat an Mixturen, der groß genug wäre, ihn weiterhin hier Fuß fassen zu lassen. Auch insgesamt gesehen hatte er relativ wenig dabei. Nur einen Umhang, unter dem er nur sein helles Leinen-Hemd und seine schwarze Hose trug, und an seinem Gürtel befestigt waren zwei Dolche und eine Tasche, in der er Kräuter sammelte, und in dessen Seitenfach ein kleines Notizbuch verstaut war. Die Tasche machte zwar keinen besonders großen Eindruck, doch bekam er durch das praktische Format alles unter, was er brauchte. Doch langsam fand er immer weniger Münzen zwischen seinen Kräutern in der Tasche, und eine Lösung für dieses Problem musste her. Diesen Abend würde er noch auskommen, doch allerspätestens morgen musste er eine akzeptable Lösung für sein finanzielles Problem gefunden haben.

Er betrat eine Schenke, die sich nur unweit eines Friedhofes entfernt befand. Er näherte sich dem Tresen und ließ sich auf dem nächstbesten Barhocker nieder, bevor er sich erst einmal umsah. Die Schenke wirkte recht leer. Als er den Kleiderständer bemerkte, stand er noch einmal auf, um seinen Umhang aufzuhängen. Dieser stellte eigentlich nur einen alten Fetzen dar, der ihn abends vor der Kälte schützen sollte. Viel brachte es jedoch nicht, und er spielte mit dem Gedanken, ihn hier einfach hängen zu lassen, wenn er wieder ging. Nachdem er sich wieder auf seinem Platz niedergelassen hatte, bestellte er ein Glas Milch. Aufgrund seiner Form von Lykantrophie verzichtete er auf alkoholische Getränke jeglicher Art, und wenn er das schon tat, konnte er auch direkt etwas „gesundes“ trinken. Während er den Becher leerte, kam er mit dem Wirt ins Gespräch, der ihn am Anfang zwar für etwas seltsam hielt, weil er nur eine Milch bestellte, die er jedoch als Münzen den Besitzer wechselten ohne Probleme serviert bekam, allerdings erzählte der Schankmann ihm bald schon bereitwillig alles Mögliche. Sámur vermutete, dass er nicht so oft Kundschaft erhielt, und hier etwas einsam schien. Das Meiste von dem, was ihn der Mann erzählte interessierte ihn weniger. Nur hellhörig wurde er, als er etwas von einem Aushang für eine Gilde erwähnte. Irgendwann nickte er ab und beendete somit das Gespräch. Er ging hinüber zum Aushang. „Die Gilde des roten Stiers“. Das Treffen schien bereits gelaufen zu sein, aber vielleicht gab es mehr Gilden, die hier Mitglieder suchten. Das brachte Sámur auf den Gedanken, dass es eventuell irgendwo ein Schwarzes Brett für so etwas geben müsste. Doch momentan wollte er nicht wieder im Dunkeln losziehen, und setzte sich zurück auf seinen Stuhl. Es war einfach mit dem Wirt zu reden, denn die Konversation schien recht monoton abzulaufen; der Schankmann redet, Sam hört zu.

Lange wollte Sam dem Mann jedoch nicht mehr zuhören, deshalb überlegte er sich, ob es schlauer wäre sich hier ein Zimmer zu nehmen, oder von dannen zu ziehen und noch etwas das Nachtleben der Stadt zu erforschen.
 
>Nicht sehr klug...< gelangweilt beobachtete Ayu von der Treppe aus, das Geplänkel. >Zeit sich ein ruhigeres Plätzchen zu suchen.< und stand auf. Sie hatte keine Lust auf einen weiteren Streit und dieser Kasheek muss wirklich nicht mehr Tassen im Schrank haben, als sie selbst, wenn er sich unter diesen Umständen mit der trittfesten Dame da anlegt. Langsamen bedachten Schrittes, ging sie die Treppe hinunter, musterte die Anwesenden kurz mit einem Seitenblick und verkniff sich dann die Aussage: Ich wette eine Münze, das Yuli gewinnt!

Wortlos verließ sie dann das Gasthaus der 'Zwanzig Münzen' und atmete tieeeef die satte Nachtluft ein.
Wie lange war sie schon nicht mehr richtig in Tiefwasser gewesen? Hat den Magierturm besucht, oder mit den Harfnern gesprochen? Ist durch das Marktviertel geschlendert oder hat am Hafen dem Wiegen der eingeholten Schiffssegeln der dort ankernden Schiffe zugesehen?
>Die Nacht ist noch jung... alles ist offen.< heute hatte sie ausnahmsweise keine Lust sich Gedanken über Marodeure, Assassinen oder Anwärter der Gilde zu machen. Jetzt in diesem Augenblick wolltes sie einfach nur ihre Ruhe und so schlenderte sie einfach mal die Straßen Tiefwassers entlang, bis ihr jene kleine verhängnisvolle Kneipe auffiel, die sie oft besuchte. Wo sie Tischmanieren in der Öffentlichkeit trainierte und die Speisen Tiefwassers probierte. Wo sie verzweifelt versuchte Estarine von einem Schluck Wein zu überzeugen!

Sie lächelte ein ehrliches Lächeln. Seit langer langer Zeit mal wieder und sogar noch, als sie die Klinke der Tür hinunterdrückte und die Tür leise aufschob. So, als säße er da und wartete auf sie, begrüßte sie freudestrahlend mit einem Handkuss und böte ihr ...

>Nanu? Wer sitzt den da auf seinem Platz?<
"Hallo werte Dame, tretet ruhig ein und setzt Euch doch... das selbe wie immer?" begrüßte sie der Wirt, wie immer. „Hallo Ismail, ja, dasselbe wie immer.“ bestellte Ayuvenerva leisen Wortes ihr Lieblingsgetränk beim Wirt und nahm ganze zwei Hocker weiter rechts neben Sámur platz und wartete auf ihren samtweichen zubereiteten La Chance, der ihr in einem gut gekühlten hohen Zinnkrug serviert werden würde.
 
Das so genannte Einzelgespräch hatte begonnen. Für Rhonin erweckte es eher den Anschein eines Verhörs und er fühlte sich unwohl dabei, so von Eric umkreist, gemustert und ausgefragt zu werden.
Es könnte jedoch schlimmer sein. Immerhin ist die Drow nicht mehr da, was den Magier ungemein beruhigte. Er traute der Dunkelelfe nicht über den Weg und konnte das Gefühl von Gefahr nicht gänzlich abschütteln, in ihrer Anwesenheit. Trotzdem sie wohl ein anerkanntes und akzeptiertes Mitglied dieser Gilde ist. Ein Umstand mit dem er sich wohl auf Dauer abfinden muss. Der Grad ihrer friedlichen Übereinkunft wird wohl gerade so den Punkt erreichen, dass Rhonin der Versuchung widerstehen kann, sie im erstbesten Moment zu einer Steinsäule erstarren zu lassen.

Sei es drum. Rhonin verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Er hatte aufgehört die Bewegungen des Gildenleiters zu verfolgen, sondern wechselte nur noch Blicke mit den Holzdielen und der Wand direkt vor ihm, während er die Fragen abarbeitete, so gut ihm das möglich war. „Ich bin nicht direkt auf eine Schule spezialisiert; Was mich dazu befähigt, jeden Zauberspruch bis zum 5ten Grad der Magie zu sprechen, der mir bekannt ist und den ich vorbereitet habe.“ Das entsprach soweit sogar der Wahrheit. Wilde Magie ist nicht 'direkt' eine anerkannte Schule. Die nächste Frage. „Was die Drow - euer Mitglied - angeht.“ Rhonin blickte Gedankenversunken auf die Wand vor ihm. Es dauerte, bis ihm eine zufriedenstellende Antwort einfiel, die etwas diplomatischer klang. Er hatte sicher nicht vor, sich aus dieser Aktion herauszuwinden. Schließlich befand er sich seiner Meinung nach vollkommen im Recht. „Ich hatte es vorhin schon erwähnt. Ich hielt sie für einen Attentäter und die Situation verlangte schnelles Handeln. Entschuldigt meinen Mangel an Wahrnehmung, um eine Situation innerhalb weniger Augenblicke vollständig analysieren und verstehen zu können. Die Drow hat in einer belebten Taverne mit ihrem Kurzbogen durch die Gegend geschossen und dabei fast jemanden umgebracht, der meiner bescheidenen Meinung nach keine wirkliche Bedrohung für irgendwen darstellte.“ Rhonins Tonfall wurde unbewusst leicht schnippisch. Soviel dazu, diplomatisch an die Sache rangehen zu wollen. „Wenn ich es mir erlauben darf...“ Er wartete garnicht auf eine Bestätigung sondern sprach einfach weiter. „... ich denke, dass diese Drow – ein Mitglied eurer Gilde – da selbst Schuld ist. Sie sollte lernen ihr Temperament zu zügeln, oder erst gar nicht an solchen Veranstaltungen teilnehmen, wenn sie Gefahr läuft, potentiellen Mitgliedern einen Pfeil durch den Schädel zu jagen.“ Ja, soviel zur Diplomatie. Damit hatte er wohl den Vogel abgeschossen. Vielleicht gelang es ihm aber auch, Eric damit etwas aus der Fassung zu bringen.

Weiter mit den Fragen. Rhonin war etwas verdutzt, dass Eric auf seine Reflexe zu sprechen kam. „Nun, ich wurde bis zu meinem 15ten Lebensjahr zum Kämpfer ausgebildet, was auch das Kurzschwert erklärt.“ Eigentlich bevorzugte er ja ein Langschwert; Jedoch sind diese, wie der Name sicher vermuten lässt, lang und unhandlich. Es würde ihn auf Dauer nur stören. „Ich würde selbst nicht so weit gehen, mir außerordentlich gute Reflexe anzudichten. Ich denke sie sind recht durchschnittlich.“ Als nächstes fragte Eric nach Rhonins Mehrwert. Als würde es nicht schon reichen, ein Magier zu sein. Es wäre wohl wünschenswert, wenn er auch noch kochen und nähen könnte. Was nicht der Fall ist, davon abgesehen. „Ich hätte gute Kenntnisse über Faerun, sowie über magische Phänomene, Kreaturen und Sagenkunde zu bieten. Dinge mit denen ich während meiner Reisen und Studien wohl zwangsläufig in Berührung gekommen bin. Für soziales bin ich eher weniger zu haben, muss ich gestehen. Ich gehöre wirklich eher zu den 'praktisch-veranlagten' Menschen.“

Es stand die Frage der Entlohnung als nächstes an. „Nun, ich werde während unserer Reise wohl kaum mein Geld auf üblichem Wege verdienen können. Also müsste ich um einen gerechten Sold bitten; Zusätzlich zu Verpflegung und Unterkunft, versteht sich.“ Als die Frage nach seinen Schwächen aufkam, zögerte Rhonin verunsichert. Andars geisterhafte Stimme meldete sich wieder. „Antworte darauf nicht. Sag es ihm nicht.“ Der Magier biss sich auf die Lippe, drehte sich zu Eric und entgegnete dann: „Ihr könnt euch wohl denken, dass ich nicht sehr gut im Nahkampf bin. Außerdem bin ich etwas...“ Er suchte nach einem passenden Wort „... Chaotisch...“ „Idiot...“
 
Als sie der Tiefling ansprach, blieb sie wie versteinert mitten auf der Stelle stehen. Das hatte er aber jetzt nicht wirklich gesagt. >Doch, hat er.<
Yuli fuhr blitzschnell herum, kaum dass er zuende gesprochen hatte, und durchbohrte den Tiefling förmlich mit einem so giftigen Blick, dass er eigentlich schon allein davon hätte tot umfallen müssen.
Unglaublich, was sich dieses, dieses … Vieh da herausnahm! „Mein Schiff…!!“ Der da hatte ja keine Ahnung, was ihr dieser Kahn bedeutete, oder, angesichts der jüngsten Umstände, wohl eher, bedeutet hatte.
Keiner zog ungestraft dessen Ehre in den Dreck. Keiner! Und schon gar nicht so ein dahergelaufener... Wutentbrannt packte Yuli Kasheek am Kragen und schob ihn vor sich her gegen die nächste Wand. Ihr Griff war so fest und unnachgiebig, dass er sich dort unmöglich hätte herauswinden können.
"Niemand beleidigt MEIN SCHIFF!“
Ihre Stimme war zornerfüllt und schneidend, und dieser eine Satz laut genug, damit man ihn auch im tosenden Sturm auf See hätte verstehen können.
„Und schon gar nicht so ein…“
sie brüllte ihm in einem Atemzug ein paar sehr undamenhafte Beleidigungen entgegen „…wie IHR!“ Sie zog den Tiefling kurz ein Stück von der Wand weg, um ihn dann wieder mit Schwung dagegenzustoßen. „Allein dafür sollte ich Euch auf der Stelle in Streifen schneiden!“ Yuli durchbohrte ihn mit weiteren hasserfüllten Blicken, während ihre freie Hand wie von alleine zu einem ihrer Dolche zuckte. Die Seefahrerin war kurz davor, etwas sehr dummes anzustellen, zumindest wenn sie jetzt keiner aufhielt.
 
Rhonin hatte sich einiges rausgenommen für jemanden der um Aufnahme bat. Doch vielleicht zum Wunder des Wilden Magiers war das genau das, was Eric an ihm schätze. "Chaotisch...." ein sehr langer, schweigender Blick ruhte auf dem Menschen. Eric stand regungslos, mit auf dem Rücken verschränkten Armen, da und schien Rhonin mit Blicken geradezu durchbohren zu wollen. Seine vampirische Aura meldete sich und ganz unbewusst strich sie ihm langsam um den Körper, um dann kaltblütig Rhonin zu umwickeln. "Das gefällt mir." Mit einem Schlag viel alles an kalten Schauern ab, was vorhanden war. Erics Stimme zeigte hier zum ersten Mal im Gespräch eine greifbare Emotion: eine Fröhliche. "Euer chaotisches Wesen würde ich nicht direkt als Schwäche ansehen." Er begann wieder herum zu wandern. "Im Gegenteil, es lässt euch mehr Betrachtungsweisen auf die Dinge zu und ich glaube auch mehr Lösungswege. Was eure Meinung zu Ayu ve Nerva angeht, muss ich euch zweifelsohne Recht geben." Er versuchte eine Reaktion in Rhonins Gesicht zu erhaschen. "Sie war uns gewisser Maßen verloren gegangen und wir haben nicht damit gerechnet sie heute hier zu treffen. Ihr Wesen braucht etwas Nachsicht und Geduld. Habt ihr so etwas?" Die Frage kam dem Schattentänzer ganz spontan und es war, wenn er so genau drüber nachdachte, bei einem Magier auch eine wichtige Frage, die geklärt werden sollte. "Dann würde ich gerne wissen, wie ihr zu den anderen Völkern steht - abgesehen von den Drow. Seht ihr ihre Existenz als berechtigt an, oder gilt es da das eine oder andere Volk auszurotten." Die Frage passte irgendwie nicht in das Gespräch, doch der Vampir suchte sie sich ganz bewusst aus. Eigentlich wollte er mehr bei den Fähigkeiten nachhaken, doch nach Rhonins Antworten schien ihm das überflüssig. Ein Wilder Magier ist schwer auf etwas festzulegen und mit dem 5ten Grad an Magie, sowie der frühen Ausbildung am Schwert, war für ihn alles geklärt. Vielleicht würden Desideria oder Casta da noch drauf eingehen.

"Zudem wäre ich mir gerne bewusst, was euch antreibt sich in einer so bunten Gruppe wie unserer anzuschließen? Könnte jemand nicht unbedingt darauf zählen, dass ihr sein Leben mit dem euren verteidigt?" Vielleicht war die Frage etwas verfrüht, aber es konnte nicht Schaden hier einen Vorstoß zu wagen. "Übrigens will ich euch eventuelle Fragen euerseits an uns nicht berauben. Wenn ihr eine Frage habt, so seid euch Gewiss, dass wir uns an einer zufriedenstellenden Antwort versuchen werden."
 
Darion hob vielsagend eine Augenbraue, als er sah, wie die Seefahrerin nervös nachsah, ob ihre Waffe sich tatsächlich dort befand, wo er sie gesehen hatte - und glotzte gleich darauf etwas weniger würdevoll, als Yuli losflitzte, um sich den Zettel mit dem darauf gezeichneten Schiff zu schnappen, als wäre er ein Vermögen wert. Vielleicht war er das ja?
Kasheek hielt es derweil offenbar für eine gute Idee, seine Fragen über dieses Thema zu beantworten, indem er in einer offensichtlich verwundbaren Stelle herumstocherte. Wie zu erwarten war, verfehlte der Tiefling sein Ziel nicht - was Wunder, wenn dieses Ziel einem von Wolkenriesen erbauten Burgtor gleichkam. Sogar ein Utgardbarbar wäre darauf gekommen, dass Yuli auf ihrem Schiff nichts sitzen lassen würde.

Darion konnte es zwar kaum mehr fassen, wie gern die meisten Abenteurer in dieser Taverne zur Gewalt Zuflucht nahmen - entschied aber, dass Kasheek zwar eine bemerkenswert dicke Lippe riskiert hatte, aber dafür nicht unbedingt in Streifen geschnitten werden zu brauchte. Am Ende würde es schließlich auch wieder nur bei ihm hängen bleiben, den Barden dann wieder zusammenzuflicken, also sparte er sich die Arbeit besser bei erster Gelegenheit.
"Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre." Meinte er ruhig, aber deutlich, und stand auf - ohne sich allzu hastig zu bewegen. Er schätzte die Entfernung zu Yuli und Kasheek ab und befand, dass er nahe genug an den beiden stand, um eingreifen zu können.. einer der Vorteile, wenn man sich nicht dem Waffenhandwerk verschrieben hatte war, dass keiner der beiden sehen konnte, was genau er tun würde, falls sein Aufruf erfolglos war. "Kasheek ist sicher bereit, sich für die Frechheit zu entschuldigen, ohne dass ihr eure Waffen und die guten Holzdielen beschmutzt. Oder?" Fragte der Priester - und registrierte irritiert, das zuallererst der Wirt hektisch zu nicken begann, als er die guten Holzdielen erwähnte. Offenbar war Blut schwer auszuwischen. Zu dumm, dass der überreaktive Magier gerade oben war - falls die Situation nicht eskalierte, hätte er hier lernen können, wie man es richtig machte.
 
Als der Wirt, von dem Sam nun wusste, dass er Ismail hieß, die Kundschaft erblickte, war er wie ein anderer Mensch. Sogleich schien er in der Schenke wieder das zu sehen, was sie wirklich auch war, ein Lokal, das Speis und Trank anbot. In diesem Lokal vermutlich vornehmlich Trank. Sámur drehte sich kurz um und warf der Drow einen abschätzigen Blick zu. Eine Drow. Er kann sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt eine gesehen hatte, doch war er überzeugt davon, zumindest überhaupt mal eine gesehen zu haben. Auch wusste er im ersten Moment auch nicht, wie er auf den „Gast“ reagieren sollte, denn allem voraus hatte er Drows nicht als gesellschaftsfähige Wesen kennengelernt, sondern als feindselige, gar böse Kreaturen. Das Wort „kennengelernt“ bezog sich allerdings hauptsächlich auf Erzählungen und Geschichten.

Es blieb ihm jedoch keine großartige Wahl, als ruhig und gelassen zu bleiben, aber genau das hatte er ja auch in den vergangenen Monaten gelernt. Anders als Ayu ve Nerva es sich in Erinnerung rief, saß kein scheinbar Vertrauter auf dem Hocker, den Sam gerade für sich beansprucht hatte. Im Gegenteil, das anfängliche Interesse schien verflüchtigt und Sam kippte sich den letzten Schluck seiner Milch in den Rachen.

Als die Fremde „das gleiche wie immer“ bestellte erfuhr Sam ein wenig später, dass es sich um etwas Alkoholisches handeln musste, denn er nahm den Ethanolgeruch in dem Getränk wahr. Er ging allerdings nicht weiter auf sie ein, denn Drows könnten Probleme, Stress und Konflikte hervorrufen, auch wenn der Wirt scheinbar anderer Meinung war. Nachdem der Wirt ihr das Getränk servierte, versuchte er noch ein halbwegs informatives Gespräch mit ihm aufzubauen. Er blickte zu dem Mann und begann:
„Ihr wisst nicht zufällig, wo es etwas wie ein ‚Schwarzes Brett’ oder so gibt? Wo man sich nach Jobs oder Gilden erkundigen kann?“ Nachdem der Wirt ihm die Information gegeben hatte stand er auf, und überlegte noch kurz, ob er den Fetzen, der seinen Umhang darstellte mitnahm, oder ‚rein zufällig’ hier vergaß.
 
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Desideria lächelte Rhonin freundlich an. "Ayu ve Nerva kann in der Tat etwas voreilig sein. Mein erstes Treffen mit ihr verlief nicht unähnlich. Aber inzwischen weiß ich, dass sie sich Mühe gibt und jederzeit ihr Leben für ihre Gefährten einsetzt. Wenn man sich erstmal mit ihr angefreundet hat, dann lernt man sie zu schätzen und zu lieben. Ihr werdet Euch schon noch mit ihr anfreunden, es dauert manchmal nur eine Weile, bis man ihr Vertrauen gewonnen hat. Macht Euch darüber also nicht zu viele Gedanken. Ihr werdet schon miteinander auskommen." bemerkte sie, ehe der Magier die nächsten Fragen beantwortete. Sie war in der Tat zuversichtlich. Ihre Gefährtin brauchte eben etwas Zeit, um mit neuen Gildenmitgliedern warm zu werden. Sie selbst war eine Zeit lang auch kaum mit der Drow ausgekommen, doch mit der Zeit hatte sich zwischen ihnen eine tiefe Freundschaft entwickelt. Ayu ve Nerva war vielleicht nicht ganz einfach, aber sie war loyal und konnte durchaus auch verständnisvoll sein. Sie brauchte nur Zeit, sich mit der neuen Situation anzufreunden.
 
Der Blick Sámurs blieb natürlich nicht unbemerkt, sie schaute ihn ja direkt an und schwieg, während sie auf ihr Getränk wartete. Ruhig hörte sie zu, als der Gast nach Information und Arbeit fragte und war sehr beruhigt, das er ihr KEIN Gespräch aufzwingen wollte, so wie manch anderer. Das hieß entweder, er hatte schon Umgang mit Drow gehabt, oder hielt sich einfach an die Tatsachen, dass Drow nunmal keine Kuschelwesen waren, mit denen man einfach so ins Gespräch kam. Nur einer konnte bislang richtig mit ihr von anfang an umgehen - und das war Estarine. Und dieser hatte ebenso sofort durch die richtige Art ihr Interesse geweckt, wie Sámur gerade.

Ismail stellte ihr Getränk vor ihr ab und sie legte im Gegenzug das Gold auf den Tisch und lächelte den Wirt offenherzig an. Als Sámur sich dann nach Information und Arbeit erkundigte, schwieg sie aufmerksam als Ismail ihm die Information gab.
Sie nahm einen kräftigen Schluck ihres Getränkes und ließ es genüsslich die Kehle hinunterlaufen. Auch blickte sie nicht wie gewohnt über die Schulter, um den Gast zu verfolgen. Das übernahm Ismail für sie. Indem sie ihn beobachtete, konnte sie ungefair abschätzen, was Sámur gerade tat.

Als der Wirt dann wieder die Theke wischte, war für sie klar dass Sámur die Taverne verlassen würde und noch kurz überlegte. Sie hatte nämlich noch keine Tür gehört.
Er zwang ihr kein Gespräch auf und sie auch nicht Sámur, aber was spräche dafür, ihm den Einstieg zu erleichtern. So trank sie aus, klopfte dankend zum Abschied leicht auf die Theke und wandte sich ebenso dem Gehen zu, wie Sámur es tat.

"Bei der Gilde bekommt ihr bessere Ausrüstung mit der Zeit... folgt mir!" , war das Einzige, was sie zu Sámur sagte. Nun war es ihm überlassen, ihr zu folgen, oder sein Glück morgen zu versuchen, wenn alle ausgeschlafen und ruhiger im 'Zwanzig Münzen' wären. Auf der anderen Seite, wenn er gleich die Leute kennenlernen wollte, mit denen er demnächst zutun haben würde, wäre genau JETZT der richtige Zeitpunkt.

Und so grinste sie verstohlen in sich hinein, als sie an ihm vorsichtig vorbei ging, hinaus in die Nacht trat und ohne zu warten langsameren Schrittes zurück zum Gasthaus 'Zwanzig Münzen’ ging.
 
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Sam war völlig perplex, als die Drow ihn plötzlich darauf hinwies, ihr zu folgen. Drows. Nun rief er sich noch einmal seine ganzen Vorurteile ins Gedächtnis, die er aus Geschichten so kannte. Sie lebten im Untergrund, sie waren bestialisch, man konnte ihnen nicht trauen. Soweit er wusste bezog sich dies auch noch ausgerechnet auf die weiblichen Vertreter dieser Gattung, sie versklarvten ihre Männer und kannten weder Skrupel, noch die Nächstenliebe. Und nun bekam er das zweifelhafte Angebot einer Drow, die er weder kannte, und mit der er noch nicht einmal gesprochen hatte. Vor allem weil er wusste, dass man ihnen nicht über den Weg trauen konnte. Dennoch wollte er erfahren, ob es sich um eine Falle handelte, oder tatsächlich ein ernstzunehmendes Angebot ihrerseits war.

Er überlegte sich was er nun tun sollte und entschied, ihr auf keinen Fall direkt zu folgen. In eine Falle wollte er schließlich nicht geraten, allerdings konnte er versuchen auf seinen Geruchssinn zu vertrauen und ihr so mit deutlichem Abstand zu folgen. Dann würde Sie zumindest annehmen – so hoffte er – dass er kein Interesse daran hatte. Eine Garantie, dass er das schaffen würde gab es nicht, bisher hat er noch nie ein Wesen anhand seines Geruches verfolgt.

Mit gebührendem Abstand ließ er die Drow von dannen ziehen, um ihr dann zu folgen. Über seinen Umhang musste er gar nicht mehr nachdenken, denn jetzt hatte er ihn sowieso vergessen. Als er davon überzeugt war, dass die Drow weit genug entfernt war, um ihr möglichst so zu folgen, dass sie ihn nicht bemerken würde, machte er sich auf. Er bedachte, dass auch dies eine Falle sein könnte, allerdings musste er das Risiko einfach eingehen. Er versuchte möglichst leise und behutsam zu sein. Er schlich nicht, das würde nichts bringen, und vermutlich würde er nur verdächtig wirken, aber er bedachte seine Schritte wohl und hoffte einfach nicht mit einem Messer im Rücken in der Gasse zu landen. Es war nicht einfach, einem Geruch zu folgen, vor allem nicht in einer solch großen Stadt, wo es vor Gerüchen nur so wimmelte, allerdings hatte er in der Taverne genug Zeit, sich den ihren einzuprägen, und er würde am Ende ja sehen, ob er es tatsächlich schaffte.
 
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"Uff!" Der Aufprall war härter als Kasheek angenommen hatte. Das würde sicher ein paar blaue Flecken an seinem Rücken geben, aber es würde ihn schon nicht umbringen. Ein wenig mehr Sorgen machte sich der Barde allerdings um Yulis Dolch, der bestimmt kurz davor stand, ihm seine Gedärme neu zu ordnen. Die Piratin hatte noch heftiger reagiert, als Kasheek gedacht hatte. Er hatte mit wüsten Beschimpfungen gerechnet, vielleicht auch mit einer Ohrfeige, aber nicht damit, an die Wand genagelt und aufgeschlitzt zu werden. Glücklicherweise kam ihm Darion zur Hilfe, auch wenn der Barde sich schon irgendwie selbst aus der Sache rausgewunden hatte. Wenn etwas spitzer als Kasheeks Hörner war, dann war es seine Zunge. Die Hilfestellung des Priester wollte er dennoch nicht unausgenutzt lassen. Also hakte Kasheek ein: "Ohja, werte Dame. Ich möchte mich natürlich unterwürfigst für meine spitze Bemerkung entschuldigungen. Es stand mir - als Nicht-Seefahrer - natürlich nicht zu, so abschätzig über Euer wirklich wunderschönes Schiff zu sprechen. Es tut mir in der Tiefe meiner Seele leid, solch einen Unsinn von mir gegeben zu haben. Ich hoffe, Ihr könnt mir verzeihen und davon absehen, meinem jungen Leben ein ach so schmachvolles Ende zu bereiten."
 
Ayu ve Nerva sah sich nicht um und machte sich auch nicht die Mühe nachzuschauen, ob er ihr folgte oder nicht. Allerdings, und das war sehr ungewöhnlich, hörte sie ihn nicht, falls er ihr folgen würde. Wiederum grinste sie in sich hinein. Sie machte sich ein feines Spiel daraus immer wieder auf Verfolgerschritte zu lauschen. Es trainierte ihre Fähigkeit des Hörens in Städten weiter und für ihn, wenn er ihr in einigem Abstand folgte, der zu groß für ihr Gehör war, war es eine große Hürde seine Angst vor einem Hinterhalt zu überwinden. Damit, wenn beide im Gasthaus ankämen, wäre die erste Hürde zwischen ihnen genommen. Eine erste vorsichtige Annäherung auf Drow-Art und eine sehr gute Basis.

Die Nachtluft war wirklich milde an diesem Abend und der sachte Wind streifte immer wieder um ihre offenen weißen Haare mit den schwarzen Strähnen darin. Sie machte sich hier in dieser Gegend keine Mühe ihr Äußeres zu verbergen. Erstens schliefen die meisten schon, zweitens: hier in Tiefwasser, einer großen Stadt die Fremdlinge kennt, würde dennoch niemand wagen eine Drow anzugreifen, die des Nachts unterwegs war. Es sei denn er war lebensmüde oder hatte noch eine Rechnung mit ihr offen.

So ging sie Schritt für Schritt und das für ihre Verhältnisse sehr laut ohne große Umschweife zum Gasthaus 'Zwanzig Münzen' zurück und überlegte kurz davor inne haltend, ob sie davor - oder darin auf ihren neuen Schützling warten sollte.

Sie entschied sich zuerst für darinnen. Doch müsste sie dann einfach darauf vertrauen, das sie vergeblich warten würde das Sámur eintritt und sie ihn in Ruhe ansprechen könnte. Der Tumult davor, war hier draußen irgendwie nicht zu überhören. Auf der anderen Seite, würde sie davor warten, könnte es sein, dass er nicht aus seinem 'Versteck' kommt. Also machte sie beides.

Sie lehnte sich in offensichtlich wartender Position an einen Eingangspfeiler und sah den Weg hinunter. Musterte die Schatten und achtete auf Bewegungen. Zuerst, sah sie nichts weiter als herumlaufende Ratten und Mäuse, dann tauchte eine Katze auf, oder wie die Oberflächler das Tier nannten und dann... da hinten... war da nicht eine menschliche Gestalt die ruhigen Schrittes auftauchte? Oder hatte sie sich geirrt?
 
Während Rhonin sprach, begann sich Cyra langsam in der Tasche zu regen. Vielleicht lag es auch daran, dass Ayu nun schon einige Zeit fort war. Casta schnalzte leise mit der Zunge und Cyra steckte den Kopf aus der Tasche und keckerte kaum hörbar aber aufgeregt. Casta fragte sich, ob Rhonin wohl auch mit dem Schwert ein solches Chaos anrichten würde, wie eben dort unten im Schankraum. Und ob es an seiner Seite wirklich sicher wäre. Von jeder Magie etwas zu können, aber nichts vollendet zu beherrschen passte dazu, dass er sich selbst als chaotisch bezeichnete. Von dem Typ Magier war sie schon einigen in ihrem Leben begegnet. Innerlich seufzte sie auf. Sei es drum, er schien über eine vernünftige Selbstreflexion zu verfügen. Und seine Reaktion auf Ayu war mehr als nachvollziehbar. Sie war gespannt, wie er die nächsten Fragen Erics beantworten würde. Davon würde sie abhängig machen, ob sie ihm ihrerseits Fragen stellen würde. Zurzeit fand sie es einfach zu interessant, das Aufeinandertreffen Erics und Rhonins zu beobachten. Es schien so, als würde Eric mit vielen Sinnen arbeiten.
 
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Vermutlich würde er Ayu ve Nerva enttäuschen, denn der Schatten, den sie gesehen hatte gehörte nicht zu Sámur. Sam hatte während er ihr folgte mehrmals ‚die Fährte’ verloren, und im Endeffekt befand er die Idee auch für schlecht ihr zu folgen, abgesehen davon, dass es auch gefährlich sein könnte. Wenn die Geschichten wahr waren, und die Drow bemerkte, dass er ihr heimlich folgte, könnte ihn das in ziemliche Schwierigkeiten bringen, denn anlegen wollte er sich mit der Dunkelelfe sicher nicht.

Er sah sich um. Wo auch immer er nun war, er durfte nun wohl durch die Stadt irren. Es war dunkel, am besten suchte er die Taverne wieder, die er eben verlassen hatte. Er versuchte etwa den Rückweg einzuschlagen, doch bald schon erkannte er seine Umgebung nicht mehr wieder. Er war sich sicher, hier noch nicht vorbei gekommen zu sein und schlug wieder andere Wege ein, bis er feststellte, dass er sich hoffnungslos verlaufen hatte. Er begann durch die Straßen der Stadt zu laufen, ohne ein festes Ziel zu haben. Sein Orientierungssinn war schon immer schlecht gewesen. Damals bei seiner Arbeit als Holzfäller hatte er Markierungen an die Bäume angebracht, um sich geografisch zurecht zu finden. Das allein dürfte schon für seine miserable Orientierung sprechen.
 
Ayu ve Nerva wartete, wartete und wartete... irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit, hatte sie keine Lust mehr auf den Neuling zu warten. Die meisten der herauskommenden Gäste, erschraken eh bei ihrem Anblick so sehr, dass sie meinten sich verteidigen zu müssen und sie hatte nach gewisser Zeit keine Lust mehr diese mit einem kurzen: *Buh!* ihrereits schreiend davon laufen zu lassen. Das wurde auf die Dauer zu mühselig und ebenfalls langweilig. Der Wirt würde sich allerdings freuen: Mit so einem kostenlosen Türsteher bräuchte er das Schild: *geschlossene Gesellschaft* da gar nicht aufzuhängen. Die hineinwollenden Gäste, machten so von vorne herein schon lieber einen großen Bogen um die Eingangstür.

Noch ein letzter Blick in die dunkle Gasse gewährt und Ayu zog sich die Kapuze über und verließ den Platz des Gasthauses wieder unbetreten. Sie war müde und wollte sich einen 'sicheren' Schlafplatz für die Nacht suchen. Sicher, wäre es da drinnen für sie sicher gewesen, doch sie hatte etwas gegen Räume und Häuser.
So zog sie Richtung Hafen zu ihrem einstig sicheren Versteck, um dort zu nächtigen.
 
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Aus den Augenwinkeln sah sie den Priester von vorhin näherkommen, hörte ihm aber nur halbherzig zu. Immer noch stocksauer registrierte sie die Entschuldigung des Tieflings.
„‘Wirklich wunderschönes Schiff‘“ wiederholte Yuli spöttisch. „Natürlich.“ Das hatte gerade eben aber noch ganz anders geklungen. Erstaunlich, wie schnell sich Leute ändern konnten, die wie eine Ratte in der Falle steckten. „Dieses Geschleime könnt Ihr Euch jetzt sparen. Ich glaube kein Wort davon.“ Yuli zückte ihren Dolch und setzte ihn Kasheek an die Kehle. >Lass gut sein. Der Jammerlappen ist den Ärger nicht wert.< Es machte bestimmt keinen guten Eindruck, hier jetzt ein anderes potentielles Mitglied der Gilde abzustechen, wenn sie es doch darauf anlegen wollte dort aufgenommen zu werden. Dennoch musste Yuli ihre ganze Selbstbeherrschung dafür aufbringen, eben nicht das zu tun, was sie jetzt eigentlich vorgehabt hatte. „Gnade vor Recht. Diesmal. Seht das als meine erste und letzte Warnung an und hütet in Zukunft Eure Zunge. Oder Ihr werdet mich schneller kennenlernen, als Euch lieb ist.“ Der Tonfall verriet unmissverständlich, dass sie das bitter ernst meinte. Ganz langsam ließ sie den Tiefling wieder los und starrte ihn an. Ihr Dolch kreiste währenddessen unruhig zwischen ihren Fingern. Wenn das so weiterging, würde sie heute wirklich noch irgendjemandem den Schädel einschlagen.
 
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Ferryani saß diesmal alleine am Tisch. Scheinbar wollte niemand mehr neben ihr sitzen nachdem sie den einen ausgenommen hat. Wie dem auch sei, die Junge Drow ließ sich dadurch nicht von ihrer guten Stimmung abringen und summte immer noch die fröhliche Melodie vor sich hin. Sie wusste selbst nicht genau wo sie die Melodie aufgeschnappt hat aber ihr gefiel sie ziemlich gut, schlichtweg ein Ohrwurm. Sie sortierte ihr Kartenspiel und ließ die eine oder andere Karte geschickt zwischen ihren Fingern hin und her gleiten. Ihre Umgebung blendete sie dabei so gut es ging aus oder es intressierte sie schlichtweg nicht was um sie herum passierte. So nahm sie es kaum zur Notiz als die andere Drow mit dem Pfeil im Schankraum herum schoss und bemerkte gernicht als sich die Piratin den Tiefling vornahm. Auch von den lautstarken Gesprächen anderer bekam sie höchstens Wortfetzen mit. Sie war eher gespannt was in dem Einzelgespräch auf sie zukommen würde und zerbrach sich dabei beinahe ihren hübschen Kopf. Sie war nervös ließ sich aber nichts ankennen.
Als sie dann die Karten in der von ihr gewünschten Reihenfolge sortiert waren lächelte sie kurz und blickte sich dann ersteinmal um. Erst jetzt fiel ihr auf wer alles schon gegangen war und wer neu dazugekommen war. Sie zuckte mit den Schultern. Sie legte die Hände flach auf den Tisch und barg ihren Kopf darauf. So saß sie nun da: Einsam die Melodie vor sich hinsummend.
 
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