RPG Die Gilde des Roten Stiers

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Casta fühlte sich in dem kleinen Raum recht wohl. Das warme Licht, welches die Kerzen ausströmten, war sehr angenehm. Und Kerzen waren eine Größenmenge an Feuer, die sie gut ertragen konnte. Ein Kaminfeuer war weniger angenehm, zumal das Knacken, welches in Menschenohren anheimelnd klingen mochte, in den ihren wie brechende Knochen klang.
Sie lauschte den Ausführungen Rias und Erics bezüglich der anderen Anwärter und bewunderte Ria für ihre Offenheit, die sie dem Barden gegenüber zeigte. Selbst für sie als Gaukler war der Ton des Barden zu übertrieben gewesen und es wunderte sie im Nachhinein, dass er sich nicht etwas dezenter ausgedrückt hatte. Aber dies mochte der Barde in ihm sein. Und ihn genauer anzuschauen, schadete nicht. Es war immer besser alle, und seien es auch nur potentielle, Mitspieler zu kennen. Dass der Paladin so früh gegangen war fand sie schade, denn er schien ein rechtschaffener Mensch und wäre sicherlich eine Bereicherung für die Gilde, wenn er seinen Vorbehalten gegenüber anderen möglichen Mitgliedern nicht gleich mit dem Schwerte Ausdruck verlieh. Auch ansonsten ging sie mit Erics Ausführungen konform. Dann jedoch wandte sich Eric unmittelbar an sie und der Blick aus seinen rötlichen Augen und seine direkte Ansprache hätten sie beinahe dazu gebracht, zurück zu weichen. Doch jahrelange Erfahrungen verhinderten dies. Zumal die Fragen der Situation nicht unangemessen waren. Sie erwiderte Erics Blick, schaute dann kurz zu Ria hinüber und sah dann direkt in Erics Augen. "Da ihr mich so freimütig in Eure Gilde aufgenommen habt, scheint mir Eure Frage nur angemessen. Wie ich vorhin bereits erwähnte, bin ich nicht an einen Baum gebunden. Zudem muss ich mich auch nicht regelmäßig in Wäldern oder in der Nähe von Bäumen aufhalten. Wenn Wasser oder Nahrung knapp sind, kann ich Kraft aus Bäumen und Sträuchern ziehen. Auf der anderen Seite schwächt es mich jedoch, wenn Bäume in meiner Umgebung verletzt werden. Dies betrifft allerdings nur lebendes Holz in größeren Mengen. Würdet ihr nun beginnen, dem Tisch ein Muster zu schnitzen, dann berührt mich dies nicht weiter. Auch ein einzelner gefällter Baum bedeutet für mich nicht viel mehr, als für Euch ein Schnitt in den Finger. Ich benötige von Zeit zu Zeit reines Wasser, ob Regen- oder Quellwasser spielt dabei jedoch keine Rolle. Zudem kann ich mit Bäumen und Sträuchern kommunizieren. Zwar denken vor allem Bäume in anderen Dimensionen, doch als Halbdryade kann ich zum Beispiel von ihnen in Erfahrung bringen, wer des Weges ging. Zudem offenbaren sie mir ihre heilenden oder schädigenden Wirkungen, weshalb ich einige entsprechende Tinkturen brauen kann. Ich bin allerdings keine Giftmischerin auch wenn ich gestehen muss, dass meine Pfeile für das Blasrohr durchaus mit verschiedenen Substanzen getränkt sein können. Ich habe zudem von meiner Mutter und ihren Schwestern einiges an Wurzel-und-Ast-Magie erlernt."
Sie zögerte kurz, über ihre Schwächen zu reden, doch in Hinsicht auf die Gilde tat es wohl Not. "Ich werde durch Salzwasser geschwächt. Ein Eimer mit Salzwasser, den ihr über mir ausgießt, richtet keinen Schaden an. Würdet ihr mich allerdings einen halben Tag oder länger mit Salzwasser bedecken, beginnt dieses mich zu schwächen. Unter Aufsicht meines Vaters habe ich dies erprobt. Wenn wir im Winter durch die Lande ziehen, werdet ihr feststellen, dass ich etwas weniger ausdauernd bin, als in den anderen Jahreszeiten. Doch bisher hat mich dies nie in meinem Lebenswandel behindert." Ihren Blick kurz auf eine der Kerzen richtend fuhr sie fort: "Feuer in größeren Ausmaßen beängstigt mich. Kerzen sind kein Problem, Kaminfeuer erinnern mich an ein Feuerbegräbnis und sind mir unangenehm. Ich würde mich nicht direkt an ein Lagerfeuer setzen, doch ich werde auch nicht panisch davon laufen.“ Während sie die letzten Worte sprach änderte sie ihre Haarfarbe, so dass sie mehr rote, einige dünne grüne und kaum braune Strähnen hatte. Lächelnd sagte sie: „Eine weitere meiner Fertigkeiten, die es mir schon des Öfteren ermöglichte, einen Ort unerkannt zu verlassen." Auf ein kurzes Zungenschnalzen hin kam Cyra aus ihrer Tasche, setzte sich auf ihre Schulter und blickte neugierig durch den Raum. Casta beobachtete dabei den Wolf, der sich neben Ria niedergelassen hatte und nun den Kopf hob. "Euer Wolf hat bereits versucht, Bekanntschaft mit meiner Begleiterin zu machen. Darf ich Euch Cyra vorstellen? Sie ist meine kleine 'Spionin'. Bevor ihr nachfragt: Ich spreche nicht die Sprache der Tiere, doch Cyra und ich kennen uns gut genug, um uns zu verständigen. Ich hoffe, ich habe Eure Fragen hinlänglich beantwortet." Mit den letzten Sätzen war ihr Blick zwischen Ria und Eric hin und her gewandert. Nun wandte sie sich lächelnd an Ria: "Zu Euch verspüre ich eine Verbundenheit, so dass ich zum jetzigen Zeitpunkt und in Hinblick auf unseren gemeinsamen Weg nur darum bitte, Eure Schwächen zu erfahren, damit ich weiß, worauf ich achten muss." Dann sah sie zu Eric: "Nachdem ich Eurem Wunsch entsprochen habe, Eric, erzählt mir bitte mehr über Eure Fähigkeit, zu verschwinden und wieder aufzutauchen. Als Gaukler kann ich manches bewirken, doch Eure Präzision und Geschwindigkeit beeindrucken mich. Sagt, tanzt ihr mit den Schatten? Und was sahen Eure Augen, dass dieser roter Schimmer blieb?"
 
Da war es also, das ‚20 Münzen’. >Einen besseren Ort hätten sie sich nicht aussuchen können hm?< Die für die Stadt auffällig gekleidete Waldläufergestalt zögerte und musterte die Tür, die dicken Balken des Türrahmens genauestens. Kann da auch nix einstürzen? Ihr Blick verfinsterte sich und sie drehte den Türknauf nach rechts und schob die Tür öffnend nach vorn.

Die Nase wurde gerümpft. Ein Schwall von abgestandener Luft wehte ihr ins Gesicht, doch er verzog sich schnell nach draußen, als sie einen Fuß in die Taverne setzte. Die Tür ließ sie offen und musterte schnellstens den Raum und die hiesigen Anwesenden.

Weißblonder unauffälliger Charakter mit Spitzen Ohren an der Theke, vermutlich Elf. Daneben vermutlich ein normaler Mensch und dann?
Ayu ve Nerva zog eine Augenbraue hoch und verengte schmunzelnd die Augen zu Schlitzen. Tiefling! >Nett! Fühlt man sich gleich heimisch hier!< Ihre Kapuze wandert tiefer ins Gesicht, ihr Griff umgriff ihren ‚Wanderstab’ etwas fester und sie suchte sich in der doch recht üppig unüblichen sauberen Tavernenausstattung einen Platz recht abseits gelegen von der Theke, aber nahe genug an dem offenen Ausgang und ließ sich grazil weiblich nieder.
Der Köcher wurde in Griffnähe auf dem Tisch platziert, dafür wichen einige Kerzen und der Bogen wurde nur an den Tisch angelehnt. Der Stab wanderte in Fußnähe auf den Boden, sodass der Wirt ‚Abstand’ zum Tisch halten musste, wenn er denn bedienen käme. Sie saß nicht an einem Eckplatz wie üblich, sondern fast in der Mitte mit guter Fluchtmöglichkeit nach allen Seiten und lauschte was passiert.

Der Wirt rief einen Gruß in Richtung des Gastes über die Theke und auch gleich, was gewünscht wird. >Na toll, damit wäre ich auch hier offiziell angekommen<, dachte sich die Fremde und antwortete nicht auf das Gebrüll, sondern wartete ab.
Der Wirt verdrehte die Augen, legte seinen mühlseligen Versuch den Krug sauber zu putzen nieder und taperte fast schon schwerfällig wie ein Bär zu dem Tischlein hinüber und blieb, wie erwartet vor dem Stab in einiger Entfernung vom Tisch stehen, recht brummelig fragend: „Was darf’s sein?“ „Wo finde ich die?“

Der Wirt zuckte zurück und beugte sich dann hinunter, als ihm das Pergament des Aushangs vor die Nase gehalten wurde, brummelte kurz und meinte dann: „Oben.“ „Und wo ist dieses ‚oben’?“, erklang es zuckersüß und doch so gestochen scharf, dass man meinte sie wolle ihn für die Antwort umbringen. „Treppe rauf, dritte Türe Rechts, is’n Privater Raum kann nich’ verfehlt werden.“
Ein Nicken mit Blick aus gestochen scharfen roten Augen unter der tiefgezogenen Kapuze hervor, ließ den Wirt ohne weiteres Nachfragen wieder zur Theke zurücktapern und seine Dinge verrichten. Die sitzende Gestalt, legte ordentlich das Pergament auf den Tisch und starrte flüsternd darauf. „Gut... sehr gut...“
 
Rhonin hatte bei Fynns Erzählungen das dumpfe Gefühl, diese nicht zum ersten Mal gehört zu haben. Ja, es kam ihm verblüffend bekannt vor. Er sollte wirklich das nächste Mal aufmerksamer sein, wenn eine ihm unbekannte Gruppe von Leuten sich nacheinander vorstellt. Es könnte ja passieren, dass er später mit einem von ihnen an einer Theke sitzt und Dunkelbier trinkt. Wie es momentan der Fall war. Rhonin räusperte sich und wirkte etwas beschämt. „Entschuldigt. Ihr hattet das bereits vorhin erzählt, wenn ich mich recht erinnere… was ich nicht tue. Ich bin wohl leicht abzulenken.“ Er schmunzelte amüsiert. „Ihr macht es also des Geldes wegen? Oder sehnt ihr euch nach Ruhm und Anerkennung? Nach Reisen?“ Ein abschätzender Blick musterte den Halbelfen von Kopf bis Fuß. „Lasst mich nicht taktlos wirken. Aber ihr erweckt nicht den Eindruck eines Mannes, der sich die Bürde der Welt auf die Schultern legt und sich einer guten Sache verschreibt; Einfach…“ Er überlegte und nahm dabei einen Schluck Bier. Es schmeckte so stark und malzig wie es roch. „… naja einfach der guten Sache wegen.“ Rhonin zuckte in ahnungsloser Manier mit den Schultern als just die Gasthaustür aufsprang und in diesem Zustand verharrte. Eine gut vermummte Gestalt betrat die Taverne. Rhonin nahm sie nur mit einem kurzen Blick zur Kenntnis und wendete sich dann voller Erwartung wieder seinem Sitznachbarn zu.

Die Gespräche neben Fynn konnte Rhonin nicht verfolgen. Er sah, dass der Seuchenpriester und der Tiefling sich unterhielten, doch dank eines minderwertigen menschlichen Gehörs, verstand er wenn überhaupt nur Wortfetzen. Überall um ihn herum herrschte geschäftiges Treiben, lieblich umspielt mit lautem Gröhlen und Lachen, von Leuten mit gut geölten Kehlen. Rhonin hielt die gratis Bewirtung für eine recht schlechte Entscheidung des Gastgebers, den der Spaß wohl ein halbes vermögen kosten musste. Hoffentlich hatte er dem Wirt zumindest aufgetragen, die teuren Getränke und Speisen von der Karte zu streichen. Sonst wird der erste Auftrag der neu geformten Gilde wohl daraus bestehen, für einen Monat Teller zu waschen, Mist zu schaufeln oder verlorene Haustiere zu finden.
 
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Kein Schmunzeln huschte bislang über Ayu’s Gesicht. Das letzte Mal stand so eine Taverne in Flammen, wo sich die Gildenmitglieder aufhielten. Ihr unruhiger Blick wechselt zwischen den Anwesenden und ihren Bewegungen ständig hin und her. Linke Seite, rechte Seite, dann die Theke, recht, links und geradeaus, dann wieder von Neuem. Jede schnelle Bewegung wurde sorgfältig registriert, vernommen und dementsprechend eingestuft. Da! Gefahr? Nein? Gut. Nächste. Die Drow sitzt regungslos, nach außen hin nachdenklich, wirkt wie eingenickt. Ihre Augen fixieren immer wieder ruhig das Pergament vor ihr. Da! Ein Gedanke an die Vergangenheit lässt sie müde lächeln, doch es verschwindet wieder so schnell wie es kam.

Ihre Aufmerksamkeit richtet sich dann vielmehr auf den Tiefling an der Theke mit den anderen Gestalten neben sich. >Ein Tiefling.< erneut wird eine Augenbraue hochgezogen >Redend? Mit DEM da? Ruhig an einem Ort wie diesem hier sitzend? Soso...< sie erachtet, dass dieser eine besondere ‚Aufmerksamkeit’ ihrerseits bedurfte. Solch eine Konstellation konnte nur bedeuten, die hängen zusammen. >Vermutlich auch noch der neben dem Elfen. Sitzt ja auch neben der Strähnenbacke im violetten Umhang.

Ihre Beobachtungen fokussierten sich also auf ihn und die drei weiteren Gestalten an der Theke. Deren Kleidung wurde nun genauer betrachtet, Haar, Körpersprache und Ausrüstung, sofern man das mit dem Rücken zu ihr auszumachen vermochte. Sie wirkten gelangweilt, nicht miteinander vertraut. Was für einen Grund hatten sie also überhaupt miteinander zu reden? Ein Blick auf das Pergament, danach wieder zur Theke – ein fixierender Blick auf den Barmann, danach wieder die Drei in Augenschein genommen. Dann ein fieseres Schmunzeln und erneut beobachtendes Warten vertrieben die Zeit.
 
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Ein unangenehmes Nachhaken auf seine zugegeben etwas fadenscheinige Begründung hatte Fynn von dem Magier erwartet.
"Hmmm..."
Ein frischer Windhauch, der durch die Tür zur Theke herüberwehte, veranlasste Fynn kurz dazu, seinen Kopf zu drehen.
"Mich reizt die Aussicht, mehr von Faerun zu sehen. Aber Reisen finanzieren sich nicht selbst, daher kommt mir die Gelegenheit mit der Gilde ganz recht. Und etwas interessante Gesellschaft", er nickte mit seinem Kopf leicht zu dem Tiefling und dem Priester und dachte dabei auch still an die Drow, "kann ja auch nicht schaden."
 
Krachend flog die Tür zum „20 Münzen“ nach innen auf und donnerte gegen die Wand. Einen Moment lang hielt Yuliane im Türrahmen inne und sog die abgestandene Luft von innen ein.
„Immer noch die gleiche Spelunke wie früher“, durchschnitt ihre laute Stimme den Raum. Der Wirt hinter der Theke spannte sich sichtlich an. „Oh nein, nicht DU…“ brach es aus ihm hervor.
„Yuli! Yuli! Schau, Yuli ist wieder da!“ Der schmächtige Kellnerjunge hatte in Windeseile sein Tablett abgeladen und stürmte auf sie zu. Freudestrahlend fiel er ihr um den Hals. „Langsam Junge, nicht so stürmisch“,
knurrte die Frau, als der rothaarige Junge sie beinahe zum Stolpern brachte. Langsam, aber bestimmt machte sie ihn von sich los und lehnte sich in einer bemüht friedlichen Haltung auf die Theke, während der Junge völlig begeistert um sie herumwuselte und ihr all das erzählte, was ihm seit ihrer Abreise passiert war. Den größten Teil der Erzählungen blendete sie allerdings aus.
„…Yuli, wenn ich groß bin, will ich auch ein eigenes Schiff haben. Genau wie du…“. Der Wirt starrte die Szene eine Weile lang an. „Oh nein, das wirst du nicht!“ Er wollte die unliebsame Besucherin so schnell wie möglich wieder loswerden und wandte sich nach einem Bierkrug um.
„Jetzt war ich über ein Jahr weg, und alles was du mir anbietest ist ein dünnes Bier?“
, frage Yuli mit gespieltem Entsetzen. „Du dreckige, elende…!“
Der Wirt brach apprupt ab, als die Hand der Frau herumschnellte und ein dumpfer Aufschlag auf der Theke folgte. Das Gesicht des Mannes verlor beinahe jeden Rest an Farbe, als er mit weit aufgerissenen Augen auf den scheinbar elfenbeinernen Dolch starrte, der ein paar Millimeter neben seiner Hand im Holz steckte. „Wie ich sehe, erinnerst du dich“, meinte Yuli mit einem hämischen Grinsen, „du hast auch noch gutes Zeug, hol was davon. Andernfalls ziele ich das nächste Mal richtig.“ Hastig verschwand der Wirt in den angrenzenden Raum. Sichtlich zufrieden starrte sie ihm einen Moment hinterher, bis sie ein wiederholtes Zupfen an ihrem Ärmel wieder auf andere Gedanken brachte. „Du Yuli, darf ich den mal anfassen?“ fragte der Kellnerjunge zaghaft und deutete auf den Schlangenzahn. „Ach San mein Junge. Musst du unbedingt…“
„Bitte, bitte, bitte…“ Seufzend gab sie sich geschlagen. „Aber nur kurz. Und pass auf, dass du dich nicht schneidest.“ Mit zitternden Fingern strich der Junge über die Klinge und zuckte bei jedem der Äderchen darauf wieder zurück. In der Zwischenzeit war der Wirt mit einer Flasche in der Hand wiedergekommen. Zitternd reichte er es an Yuli weiter.
„Ah, sehr schön. Danke sehr.“
Mit einem hämischen Grinsen nahm sie einen tiefen Schluck.

Irgendwann stellte Yuli die Flasche dann doch ab und sah sich irritert um. Der Tiefling und die Dunkelelfe waren ihr zunächst gar nicht aufgefallen. Vermutlich, weil sie auf ihren Reisen schon viel mit noch ungewöhnlicheren Völkern zu tun hatte. „Was führt denn ein Wesen des Unterreiches hier in diese, ähm, wunderschöne Taverne, wenn ich fragen darf?“ fragte sie interessiert, aber auch vorsichtig,
während sie mit der freien Hand langsam den Schlangenzahn aus der Theke löste.
 
In dem Moment, wo die Tür des Schankraumes aufflog, drehte sich Ayu gewollterweise rechtsseitig ihren Bogen schnappend vom Stuhl, fegte mit ihrem Fuß den Köcher vom Tisch gen Boden und fing unten in Deckung hockend einen der herausfliegenden Pfeile auf, der sofort auf ihre Sehne gelegt und im Aufstehen gespannt wurde. Als sich die Seefahrerin herumdrehte und fragte könnte sie noch den auf sie gerichteten gespannten Bogen mit einer mehr als nervösen Dunkelelfe am Abzug, die sie anfunkelte, als hänge ihr Leben davon ab dass diese Yuli stirbt, gesehen haben, bevor der Pfeil die Sehne verlassen hat und nur um Haaresbreite ihr linkes Ohr verfehlte und mit einem lauten Donnern in die hölzernen Balken der Theke hinter ihr einschlug.

Ayu verharrte mit direkt in ihre Augen starrendem funkelndem Blick und leise atmend, nachdem der Schuss fiel, mit bereits mit dem Fuß vom Boden aufgestupsten ‚Wanderstab’ in Angriffsposition und sollte sich dieser Oberflächler auch nur einen weiteren Fehltritt in ihre Richtung leisten, wäre sie die längste Zeit, ‚Yuli’ gewesen!!
 
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Rhonin konnte nicht so recht fassen, was hier gerade passiert ist. Zuerst betrat eine recht wehrhaft und verwegen wirkende Frau in ziemlich ungezügelter Manier die Taverne und unterhielt sich Lautstark mit dem Wirt. Die Unterhaltung wirkte recht grob, aber nicht wirklich feindselig. Offensichtlich war sie hier sogar nicht zum ersten Mal. Ein ihr wohl bekanntes Balg bedrängte sie und quälte sie mit Geschichten und Fragen. Dann ging alles schlag auf schlag. Die Frau sprach den Tiefling an der Theke an und einen Augenblick später, steckte ein Pfeil neben ihrem Ohr im Holzpfosten.

Alarmiert ließ Rhonin reflexartig sein Bier einfach auf die Theke fallen, welches den Kampf um das Gleichgewicht nicht für sich entscheiden konnte und seinen Inhalt über die hölzerne Oberfläche verteilte. Er richtete sich ruckartig auf und vollzog eine halbe Drehung, in der er eine schnelle magische Geste formte und ein Wort der Macht in seinen Bart murmelte. Rote Lichtfunken sprühten aus seinen Händen, während seine Augen den vermeintlichen Angreifer suchten, fanden und mit tödlicher Sicherheit fixierten. Eine Person. Offensichtlich weiblich mit Kampfstab und Kurzbogen. „Elender Attentäter!“ Brüllte Rhonin ihr zornig entgegen. Es reichte ein Gedanke und die roten Lichtfunken sammelten sich an den Fingerspitzen seiner rechten Hand, die zugleich nach vorne schnellte und mit gespreizten Fingern auf die Drow zeigte. Die Lichtfunken lösten sich von jedem Finger und mit dem Geräusch einer kleinen magischen Explosion schnellten fünf faustgroße, rötliche strahlende Sphären arkaner Energie auf die Drow zu.
 
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>Was zum Henker...< Ayu wurde als ‚Elender Attentäter’ bezeichnet und dann ging es Schlag auf Schlag!
Geschrei brach in der Menge aus, die Gäste stoben auseinander, Tische fielen vor Panik um, kurzum, es wandte sich vieles chaotischen Verhältnissen zu. Ayu hatte Mühe sich zu ordnen und alles zu unterscheiden... vieles aus der Vergangenheit vernebelte ihre Sichtweise und überlappte die Gegenwart. Rote Lichtfunken sammelten sich an den Fingerspitzen des Schimpfenden und flogen kurzerhand später auf die Drow zu.
Ihr blieb nichts anderes übrig, sie musste reagieren! Der Tisch vor ihr wurde mit der Fußspitze umgestoßen, sodass er mit der Abstellfläche nach vorn gerichtet wie ein Schild Schutz bot und sie sich kurzerhand nicht ausweichen könnend, Deckung dahinter fand, als die Energiebälle neben und über ihr in die Wände einschlugen und Wandbehänge sowie Wandteppiche vielleicht sogar in Brand setzten?

Während die Drow mehr ängstlich verwirrt wirkend als angriffslustig in ihrer Deckung hockte, zog sie ihr Jagdmesser aus dem Stiefelbund und machte es wurfklar. Als die Energiebälle verstummt waren lugte sie kurzerhand über ihre Deckung hinweg und sondierte kurz die Lage. Wer stand wo, wer hat sich wie bewegt, wer greift an und wer bleibt neutral?!

Bereit mehrere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, unter anderem auch einfach die Flucht, verharrt sie erneut kurzerhand einige vielleicht für sie verheerende Sekunden indem sie einer Niederlage näher ist, als einer Flucht oder Sieg.
Es war alles nur ein Missverständnis, vermutlich, doch geschehen ist geschehen... und als elender Attentäter sich bezichtigen lassen, hatte sie von niemandem mehr nötig...
Dabei war sie doch nur hier, wegen der Gilde und Ria und Eric!
 
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"Nachdem ich Eurem Wunsch entsprochen habe, Eric, erzählt mir bitte mehr über Eure Fähigkeit, zu verschwinden und wieder aufzutauchen. Als Gaukler kann ich manches bewirken, doch Eure Präzision und Geschwindigkeit beeindrucken mich. Sagt, tanzt ihr mit den Schatten? Und was sahen Eure Augen, dass dieser roter Schimmer blieb?" Eric verbeugte sich leicht, als Zeichen der Anerkennung. "Ja in der Tat. Ich bin ein Schattentänzer. Als Solcher vermag ich es, neben einer hohen Agilität, das Können aufzuweisen vor euch zu verschwinden." Sie sah wie sich die Konturen seines Leibs auflösten und er förmlich von den Schatten gefressen wurde. Nur einen Wimpernschlag später hörte sie seine Stimme hinter ihrem Ohr. "Nur um zum Beispiel hinter euch aufzutauchen." Er war so dich, dass sie den Bass der Männerstimme in ihrem Gehör vibrieren hören konnte. Es schlich sich durchdringend und stetig in ihrem Kopf. Eric konnte den Duft des Waldes riechen, der von Casta ausging. Er trat wieder ruhigen Schrittes mit verschränkten Händen hinter dem Rücken zu seinem alten Platz. "Doch seit unbesorgt. Für euch geht keine Gefahr aus. Ich und Ria sind hier um euch zu schützen, wie wir das gleiche von euch erwarten, wenn es sein muss sogar mit der Bedrohung des eigenen Lebens, wie auch wir das unsere für euch riskieren würden." Gerade wollte er Desideria das Wort überlassen als Rigo aufhorchte und zu Knurren begann. Ein Leises Poltern trat durch die Tür. Sich der feinen Ohren des Wolfs bewusst, nahm Eric die Drohgebärde ernst und ging zu Tür, um sie zu öffnen. Kaum einen Spalt weit offen überschwemmte die drei samt beider Tiergefährten eine Flut aus panischen Rufen, zerbrechendem Geschirr und der Gestank von verbranntem Holz. Von seinem Platz aus vermochte Eric die Situation nicht einsehen zu können, doch es war ihm klar, dass die Gilde hier einschreiten musste. "Ria bleib hier, wenn nötig gibt mir von hier oben Deckung!", sprach's und entschwand wieder in die Schatten.

Die Situation war bestenfalls chaotisch, schlimmsten Fall außer Kontrolle. Der wilde Magier lieferte sich ein Duell mit einer vermummten Gestalt. Eric musste einem panischen Gast ausweichen, um seine Position nicht preisgeben zu müssen. Dadurch erkannte er erst spät die dunklen Strähnen an weißem Haar. Er vermochte sich nicht vorzustellen, dass er seinen Augen trauen konnte. Er musste erst näher heran. Doch schließlich war er sich sicher.
Aus den Schatten ergriff eine starke Hand Ayus Handgelenk, mit dem sie das Jagdmesser hielt. Zur selben Zeit erschien der Rest von Eric in seiner ganzen Größe. Die andere Handfläche zeigte senkrecht nach oben gegen Rhonin "STOP!" versuchte er dem Magier Einhalt zu gebieten. "Dies ist kein Feind!" Zugegeben eine sehr riskante Aktion. Wie konnte er ahnen, dass der Zauberer nicht plötzlich seine Magie gegen ihn richtete? Doch dieses Risiko war er bereit einzugehen. Vor allem, wenn es um die Mitglieder der Gilde ging!.
 
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Ayu zuckte sofort wehrhaft mit ihrer Waffenhand, doch der Griff war präzise und fest genug, um ihn nicht lösen zu können. Wo kam die Hand her? Sie hatte weder gesehen, noch gehört, dass sich ihr jemand näherte, gerade als sie dem Unbekannten hinter sich in die Magengrube boxen wollte, war der Handschuh da, ein dunkelbrauner Lederhandschuh, den nur einer trug, der ihr vertraut genug vorkam, um augenblicklich inne zu halten... und dann endlich, endlich endlich eine vertraut klingende Stimme. Nach so langer Zeit, etwas Vertrautes, etwas Altbekanntes, etwas, was ihr Halt bot und sie einen Moment lang vertrauen ließ. Es schien als fiele ihre ganze Anspannung für einige Sekunden von ihr, als wäre ein Stück Heimat wiedergekehrt inmitten der feindseligen Situation, ließ sie die mickrige Waffe einfach los, die einfach so zu Boden klimperte.

”Eric!!”

Mehr zu sich selbst geflüstert verharrte sie regungslos, wie erstarrt und seufzte erleichtert.
”Jetzt wird alles gut!! Alles gut!!”
 
Völlig entsetzt starrte Yuli mit weit aufgerissenen Augen auf die Dunkelelfe, dann auf den Pfeil, der hinter ihr steckte. Während sie noch darum bemüht war, ihre Fassung zurückzubekommen,
geriet zuerst die gesamte Besucherschaft der Taverne in Panik und stürmte mehr oder weniger unkoordiniert nach draußen, dann ging ein Magier auf die Drow los und zu guter Letzt tauchte wie aus dem Nichts dieser… Kerl auf. "Dies ist kein Feind!", rief er.

„Kein Feind?!“ polterte Yuli los. "Das ich nicht lache!". Inzwischen hatte sie den Schlangenzahn wieder aus der Theke befreit und umklammerte krampfhaft mit der linken Hand dessen Heft.
In der anderen ruhte kampfbereit ihr Säbel. „Die Verrückte da hat versucht mich umzubringen! Einfach so! Ohne Grund!“ Mit dem Dolch machte sie einen kurzen, bestätigenden Wink zu dem Pfeil in dem Holzbalken. Früher ging es zumeist um ihr Schiff, wenn es jemand auf sie abgesehen hatte. Aber jetzt, nur bei einem kurzen Besuch in einer Taverne beinahe getötet zu werden, wegen nichts. Irgendwie passte das einfach nicht in Yulis Kopf. Was wohl auch der Grund war, weshalb sie so lange gezögert hatte. Zu lange. Auf so eine Situation war sie einfach nicht vorbereitet gewesen.
Wutentbrannt verpasste sie der am Boden befindlichen Dunkelelfe einen harten, schmerzhaften Tritt in die Seite. Dann ging sie wieder einen Schritt auf Abstand und richtete die Spitze ihres Säbels auf die Feindin. Dabei beförderte sie deren kümmerliche Waffe mit einem weiteren Tritt außer Reichweite.
„Was sollte das gerade?!“
Wäre da nicht noch dieser Kerl bei ihr gewesen, hätte sie die Drow vermutlich schon längst ins Totenreich geschickt. Aber das ließ sich ja immer noch später nachholen...
 
”Gmmpfhh!!” der Tritt in Ayu’s Seite war wohl nur gerechtfertigt und so ertrug ihn die Dunkle einfach ohne Gegenwehr. Doch ihre funkelnden Augen die sie auf Yuli richtete, verrieten dieser, sie solle bloß aufpassen, was sie täte. Wäre Eric nicht der sie hielte, hätte sie Yuli spätestens jetzt umgebracht.

Ayu schuldete der polternden Frau vor ihr keinerlei Rechenschaft für ihr Tun. Sie wusste, wer so lauthals schreit, hat nichts auf dem Kasten. An ihrer Reaktion hat sie ihre Schwächen ausmachen können und somit auch ihre wunden Punkte. Nachzutreten, wenn jemand auf dem Boden liegt, zeugt auch nicht gerade von Ehre, zumal Ayu schon mehr als einen Seitentritt aushalten hat müssen und so grinste sie verwegen und kicherte und lachte dann laut los. Darüber wie Yuli sich verhielt und darüber, was sie über sie dachte.

Dann wurde sie schlagartig ernst und fixierte Yuli mit ihren feurigen Augen in so einer Eiseskälte von jetzt auf gleich, dass man meinte der ganze Raum wäre urplötzlich eingefroren:

„Ihr werdet nicht lange überleben, wenn ihr solche Fragen stellt!“ ” war das Einzige, was sie auf diese dämliche Frage erwiderte.
 
Eric ließ Ayuvenerva los und stellte sich demonstrativ zwischen sie und die Säbelschwingerin. "Was habt ihr erwartet meine Dame, wenn ihr in geschlossene Gesellschaften herein platzt? Habt ihr das Schild draußen nicht gelesen?" Ein Blick zum Rausschmeißer, dessen Aufgabe es gewesen wäre so etwas eigentlich zu verhindern. Dieser blickte nur verlegen zu Yuli herüber. Auch er kannte die Seefahrerin von früher und wollte sich da nicht einmischen. "Ihr kommt aus dem Hafen? Euer Duft gibt dergleichen wieder. Ihr riecht nach Meerwasser." Die Drow fing an zu lachen. „Ihr werdet nicht lange überleben, wenn ihr solche Fragen stellt!“ Der Schattentänzer hob beschwichtigend die Hand zu Ayu ve Nerva. "Bitte fühlt euch nicht verpflichtet hierherauf Antwort zu geben. Es scheint, als besuchtet ihr nur alte Bekannte. Vielleicht wäre es gut, wenn ihr euch entschädigte für das, was passiert ist. Mit etwas Gold? Oder einem freien Mahl nach euer Wahl? Nur ein Schlafplatz in diesem Gasthaus kann ich euch nicht anbieten. Die sind heute unserer Gemeinschaft vorbehalten." Er sah sie freundlich an und legte die Hände wieder auf den Rücken. "Und bitte steckt eure Waffen weg. Es soll auch Morgen noch ein Gasthaus stehen." Die letzte Sätze warrn an alle im Raum gerichtet, die sich versucht sahen zur Verteidigung zu greifen. Der Schattentänzer ging zum Jagdmesser Ayus herüber und reichte es seiner Besitzerin wieder zurück. "Wir haben uns schon gefragt wo du bist. Bitte, komm doch mit nach oben. Ria und Rigo werden sich freuen dich zu sehen."
 
Erleichtert losgelassen zu werden und aufstehen zu können und sich somit nicht weiter zu erniedrigen, atmete sie kurz aus und bedankte sich mit einem ruhigen Nicken bei Eric für die Überreichung ihres Jagdmessers und ließ es wieder in ihrem Stiefelbund verschwinden. Sie würdigte die Seefahrerin keines weiteren Blickes mehr, sondern musterte den „Verteidiger“ der sie eine ‚Elende Attentäterin’ schimpfte mit neutraler Mimik. >Er hat bei den Reflexen eine reelle Chance!!< dachte sie nur für sich und richtete warnende Blicke auch an diejenigen an der Theke, die sich nicht eingemischt hatten.

„Entschuldigt die Unannehmlichkeiten! Darf ich?!“ und begab sich an den Anwesenden vorbei hinter die Theke um den einfach zugespitzten Holzpfeil aus dem Regalbalken der Theke zu entfernen. An den Wirt gewandt erneut:
„Sollte sie noch einmal versuchen Euch zu bedrohen, wisst ihr, an wen ihr Euch wenden könnt!“ und ging dann wie zuvor vom Wirt beschrieben die Treppe zum Separee mit wild klopfendem Herzen hinauf.

Auf dem letzen Treppenabsatz nach oben zum Gang, zögerte sie und schien auf Eric zu warten. Dabei blickte sie die Treppe hinunter und sah sich derweilen nach guten Fluchtmöglichkeiten um. Dieses Gemäuer schien ihr alles andere als gut geeignet für ein ruhiges Gespräch zu sein, während sich unten im Schankraum wohl wieder so langsam das geschäftige Treiben der Normalität breit zu machen versuchte, nach dem Vorfall.
 
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Man hörte Yuli ein paar Mal scharf einatmen, als sie sich sichtlich bemühte, ihr Ego herunterzuschlucken. Hier in der Taverne wollte sie kein Blut vergießen. Das hier war neutraler Boden. Unter normalen Umständen würde sie das nicht auf sich sitzen lassen. Nur nicht heute. >Seltsam, mein letzter Besuch hier endete auch in einer Schlägerei…< Wutschnaubend steckte sie ihre Waffen wieder ein. Eigentlich wollte sie hier nur ein paar Tage ausruhen, bevor sie sich wieder auf Reisen machte. Aber das war ja mal wieder gründlich schiefgegangen. Selbst Schuld.
Erst nachdem die Dunkelelfe schon ein paar Minuten weg war, fiel langsam die Anspannung von Yuli ab. „Ist dir was passiert?“ Tränenüberströmt raste San wieder zu ihr und klammerte sich fest. Energisch machte sie ihn von sich los und knurrte: „Ja, alles in Ordnung. Und jetzt zieh Leine, ich hab hier noch was zu klären.“ „Aber…“ „Sofort!“ Zerknirscht zog der Kleine ab, um sich nun eben bei jemand anders auszuheulen.

Mit kritischem Blick musterte Yuli ihr Gegenüber. >Eine Entschädigung? Bring mir mein Schiff zurück…< ging es ihr automatisch durch den Kopf.
Allein dieser kurze, wehmütige Gedanke machte ihren ganzen Kampfgeist mit einen Schlag zu Nichte. Wider ihrer Natur biss sie sich auf die Lippen und versuchte in einem sehr diplomatischen Tonfall, den sie eigentlich schon vor Ewigkeiten abgelegt hatte: „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass sich heute eine ‚geschlossene Gesellschaft‘ hier aufhält. Mit solch… reizenden Mitgliedern wie dieser Drow. Wie auch immer.
Vermutlich geht mich das ganze sowieso nichts an."
Eine kurze Pause folgte, in der sie angestrengt nach weiteren Worten suchte.
"Nun gut, wenn ich hier ausdrücklich unerwünscht bin, werde ich als bald wie möglich wieder abziehen.“ Sie ließ ihren Blick eine Weile durch die ramponierte Taverne wandern und seufzte.
“Und Gold wäre nie schlecht…“,
antwortete sie zerstreut, bis ihr Blick schließlich am Wirt hängen blieb. Allem Anschein nach war dieser kurz vorm Ausrasten. „Zumal wohl irgendjemand für den Schaden hier aufkommen muss. Wie es aussieht, bleibt das mal wieder an mir hängen..."
 
"Bleibt es nicht!" rief Desideria vom oberen Ende der Treppe. Sie hatte dort gestanden und dem Treiben unten kurz zugesehen, einen Pfeil auf der ungespannten Bogensehne, falls die Situation noch weiter eskalieren sollte. "Unsere Gesellschaft, unsere Kosten. Ihr gefallt mir. Ihr habt Schneid und Feuer. Ihr wärt nicht zufällig an einem Beitritt zu dieser Gilde interessiert? Wir teilen die Gewinne gerecht auf." meinte sie und fügte beiläufig hinzu: "Übrigens: Hätte diese Drow euch töten wollen, könntet Ihr Euch jetzt nicht mehr beschweren, so wie ich sie kenne."
Langsam kam die Halbelfe die Treppe runter, wobei sie sich dicht am Geländer hielt, damit Rigo an ihr vorbei konnte. Der Jungwolf begrüßte die verloren geglaubte Kameradin nun stürmisch und vergaß dabei seine Scheu völlig. Für ein paar Augenblicke war er wieder der Welpe, den sie kannte. Ria beneidete ihn darum, auch sie hätte gern ihre Freude über das unverhoffte Wiedersehen einfach hinausgelassen, wollte sich aber vor den ganzen Anwärtern nicht gehen lassen.
 
Ungeniert und vertraut knuddelt Ayu den Wolf. Ungeachtet dessen, was um sie herum noch so geschieht, balgt sie mit ihm, als seien sie ganz alleine. Solange bis Rigo sich schüttelt und wohl genug hat. Immer wieder leckt er ihr über das Gesicht und sie kichert dabei und streichelt den nun vor ihr sitzenden Wolf als sei er ein ganz normaler Schoßhund.

Dann nimmt sie Ria die Entscheidung ab, steht auf, geht zu ihr und umarmt sie ganz herzlich vertraut und klopft ihr dabei freundschaftlich auf die Schulter. Dabei flüstert sie ihr ins Ohr: „Haltet euch die Kleine unbedingt warm, sie Tritt verdammt gut. Mit ein wenig Erziehung wird sie ihren Weg in der Gilde sehr gut meistern.“

Sie grinst als sie Ria nach erneutem Schulterklopfen wieder loslässt und ohne eines weiteren Wortes Richtung Separee verschwindet. Als die Türe aufgetan wird, stutzt sie zwar und mustert die 1,68 m große und schlanke Frau vor sich ein wenig, fragt jedoch nur kurz: „Darf ich eintreten oder störe ich gerade?“ mustert dann ihre Haare, die verschiedene Strähnen aus Grün-, Rot- und Brauntönen haben, ihre ebenfalls annähernde braungrüne Waldläuferkleidung und stuft sie auf Grund dessen vorerst als ungefährlich ein.
 
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Yulis rechte Augenbraue wanderte ungewöhnlich weit nach oben. "Sehr lustig. Wirklich. Echt witzig. Erst versucht die Verrückte da mich abzuschießen, und jetzt kommt so ein Angebot…“
Ihr entfuhr ein Lachen. Kein richtiges, sondern eher ein freudloses, abgehacktes Bellen. Die Halbelfe da hatte vielleicht Vorstellungen! Schließlich sah sie ihrer Gesprächspartnerin aber tief in die Augen und stutzte.
"Ihr meint das ernst, oder? Nun, es freut mich natürlich, wenn die ganzen Aufräumarbeiten hier nicht an meinem Geldbeutel hängen bleiben, aber auf diese..."
ein Wink Richtung Drow folgte, "...Art von Gesellschaft kann ich gerne verzichten.“ Schon wollte sich die Frau Richtung Tür abwenden, als sie dann trotzdem noch einmal innehielt. "Obwohl…“
Wenn sie genauer darüber nachdachte, gab es in ihren früheren Bekanntschaften kaum jemanden, der nicht schon mal versucht hatte, sie ins Jenseits zu befördern.
Und in all den Jahren war Yuli schon viel knapper davongekommen als gerade eben. Egal, einen Versuch konnte es ja wohl nicht schaden, und ein wenig Abwechslung würde ihr bestimmt auch gut tun...

Ein empörtes Schnauben ihrerseits war die Reaktion, als die Dunkelelfe von vorhin wieder kurz auftauchte. Das konnte ja noch heiter werden!
Im Moment war ihr die Lust auf eine weitere Auseinandersetzung mit ihr gründlich vergangen. Aber aufgeschoben war bekanntlich nicht aufgehoben…
Mit einem unterdrückten Seufzer baute sich Yuli wieder vor der Halbelfe auf. "Was für eine Gilde soll das überhaupt sein?“
 
Man konnte sicher relativ wenig Übles über die schmutzigeren Viertel von Tiefwasser sagen - verglichen mit Städten wie Atkathla war das Armenviertel hier mit Sicherheit geradezu paradiesisch - aber trotzdem: Wer wie Darion regelmäßig dort unterwegs war, um Heilung anzubieten, entwickelte schnell ein Gespür dafür, beobachtet zu werden.
"Danke für das Lob, aber in meiner - unserer - Position kann man ohnehin nicht wählerisch sein, oder was meint ihr?" Erwiderte er noch auf Kasheeks Lob und wollte die Geste eben erwidern, als die Drow eintrat. "Entschuldigt." murmelte der Priester und wandte kurz sich der bemantelten Gestalt zu, die zwar erst den Barden fixiert hatte, aber mit wenig Verzögerung auch die daneben sitzenden Männer geradezu mit Blicken zerlegt hatte. Es war ein wenig wie der Blick eines Taloniten, der überlegte, an welcher Stelle ein Ausschlag "gut" aussehen würde .. Darion fühlte sich unter diesem Blick zwar wie auf wie auf einem Präsentierteller, aber sein Verstand widersprach der Empfindung kurz darauf:
Mit einem zweiten professionellen Mörder hatten sie es hier vermutlich nicht zu tun - zumindest keinem, der gerade arbeitete, denn viel verdächtiger als gut sichtbar ein Pergament zu lesen konnte man sich nicht machen. Vermutlich doch nur eine weitere sonderbare Gestalt, die von dem Aufruf gehört hatte .. er musste sich fragen, warum der Leiter der Gilde die Problemlösertruppe so schnell abgewiesen hatte. Viel schwieriger wären die doch sicherlich auch nicht geworden.
Gleich darauf - eben hatte er den Kopf wieder Kasheek zugedreht - betrat noch eine weitere Frau die Schenke, die ganz offensichtlich viel Zeit auf Schiffen verbrachte - jedenfalls wirkte ihr Gebahren so, einschließlich des ohne große Umstände geschleuderten Dolches. "Ich kann mir vorstellen, dass ihr in der Umgebung dieser Gilde mehr als genug Material findet.." Bemerkte Darion noch langsam, klang aber ein wenig abwesend - er war diskreter als der blauäugige Kellnerjunge, den diese Seefahrerin sich angelacht hatte, aber etwas an der geäderten Oberfläche des Schlangenzahns weckte seine Aufmerksamkeit. Die Klinge sah .. giftig aus, auf eine vielversprechende Art und Weise. Als wäre ihr noch eine ziemlich interessante Geschichte beschieden, und jedem, der sich am spitzen Ende wiederfand, ein recht schmerzvoller Tod. Interessant .. er mochte den meisten Menschen keinen schmerzvollen Tod durch Siechtum und Gifte wünschen, aber er wäre kaum Priester der Talona, wenn er es nicht mindestens spannend finden würde.

.. wenn auch nicht ganz so aufregend wie das Schauspiel, das gleich danach folgte. Die Figur im Mantel - eine Drow, was ihm zuvor entgangen war - reagierte .. empfindlich auf die Frage nach ihrer genauen Herkunft, attackierte die andere Frau, dann schaltete sich auch der Magier noch ein, und ein wildes Gedränge entbrannte. Und zwar wortwörtlich.. fügte Darion seinem Gedankengang hinzu, als die abgelenkten magischen Geschosse des Hasardeurs die Taverne an verschiedenen Ecken in Brand steckten und schwarz angesengte Schrapnelle durch den Raum sausen ließen.

"Tss .." Machte Darion leicht abschätzig und schüttelte Kasheek gegenüber den Kopf, als der Lärm sich gelegt und Eric die Dunkelelfe mit in den oberen Raum genommen hatte. Die Bedeutung der Geste war eindeutig - und diese Leute haben ein Problem mit uns? sagte sie, auf eine sehr beredte Art. Offenbar waren die alten Hasen dieser Gruppe auch nicht unbedingt Celestische, was das Benehmen anging. "Ich schlage vor, wir warten zunächst einmal ab, wie die Anführer der Gilde entscheiden. Und versuchen solange kein weiteres Chaos zu stiften." Sprach er, an alle im Raum gerichtet, und machte sich ein Bild von dem Schaden, der entstanden war - es sah übler aus, als es tatsächlich war, aber noch arbeiteten die Bediensteten eifrig daran, die letzten kleinen Flämmchen auszulöschen. "Falls jemand verletzt ist, kann ich seine Wunden an Ort und Stelle verschließen - ohne Kosten, versteht sich." Bot er vor allem den gewöhnlichen Gästen an, die hier nur von ihrem Tagwerk ausruhen wollten - die Abenteurer unter ihnen waren derlei spontane Gewaltausbrüche und Querschläger hinreichend gewohnt und würden an so eine Verletzung kaum viele Gedanken verschwenden, auch wenn er sie natürlich in das Angebot einschloss. "Und versteht ihr euch zufällig darauf, zerstörte Gegenstände wiederherzustellen?" Fragte er den Magier scheinbar ganz unschuldig - eine leichte Spitze gegen den entstandenen Schaden konnte man heraushören, aber sicher war es nicht. Was Darion tatsächlich dachte .. nun, irgendetwas hätte er an Rhonins Stelle auch getan, aber er fand es nicht besonders klug, gleich mit einem zerstörerischen Zauber zu beginnen, der danebengehen konnte. Andererseits war das vielleicht alles, was der Magier beherrschte? "Oder habt ihr ein anderes Spezialgebiet?"
 
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