RPG Die Gilde des Roten Stiers

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Die Ankunft der forschen, stämmigen Frau hatte seine Aufmerksamkeit wieder von Rhonin abgelenkt, da dieser nichts mehr auf seine Antwort erwidert hatte. Fynn ging wieder dazu über, alles im Schankraum irgendwie im Auge zu behalten und zu observieren, wobei es ihm das laute Benehmen des letzten Neuankömmlings schwer machte. Seine Aufmerksamkeit huschte ständig zwischen ihr und dem restlichen Geschehen hin und her.
Als die Situation eskalierte und plötzlich ein Pfeil nicht unweit von ihm in der Wand landete, sprang er auf. Reflexartig griff er nach einem seiner Wurmesser und wartete ab. Mehr musst er auch nicht tun, da Rhonin sich entschieden hatte, die Drow mit Magie anzugreifen. Sein Angriff ging daneben, weil die Dunkelelfe ihren Tisch umwarf und dahinter Deckung suchte. Sie tauchte kurzerhand mit einem angerosteten Jagdmesser in der Hand wieder auf und machte tatsächlich Anstalten, mit dem wahrscheinlich schlecht ausbalancierten Ding nach Rhonin zu werfen. Entschlossen fixierte Fynn den Punkt zwischen den Augen der Drow. Sollte sie tatsächlich werfen, würde es wohl ihre letzte Aktion gewesen sein. Fynn ging davon aus, dass sich der Magier selbst mit irgendwelchen magischen Blockaden gegen Wurfgeschosse schützen konnte. Nichts von alledem jedoch passierte, da Eric aus dem Nichts auftauchte und die Situation unter Kontrolle brachte. Eine wahrlich beeindruckende Fähigkeit, die der Gildenmeister da hatte.
Fynn hatte bei den Schattendieben zwar gelernt, wie man sich auf magische Weise unsichtbar machte. Doch Eric hatte diese Fähigkeit nun bereits mehrmals am selben Abend angewandt, und das offenbar, ohne vorher einen Zauber weben zu müssen. Fynn nahm sich vor, Eric danach zu fragen, sollte er in die Gilde aufgenommen werden. Das Wurfmesser zurück an seinen Platz schiebend und sich entspannend, lehnte er sich zurück an den Tresen und wartete ab. Bei dem ganzen Aufruhr war auch sein Bierkrug umgefallen. Aber der Wirt war im Moment zu aufgekratzt und sah aus, als würde er jedem den Kopf abreissen, der im Moment etwas von ihm wollte.
 
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In einem Augenblick hatte Eric noch vor ihr gestanden, nur um dann plötzlich hinter ihr zu erscheinen und direkt in ihr Ohr zu sprechen. Cyra mochte solche Überraschungen noch weniger als Casta und begann sogleich aufgeregt zu keckern während Eric, das Eichhörnchen ignorierend, weitersprach. Vermutlich hätten seine Worte eine nahezu hypnotische Wirkung ausüben können, wenn Cyra nicht gewesen wäre. So bemerkte Casta vor allem, dass trotz Erics unmittelbarer Nähe keine Körperwärme von ihm ausstrahlte, was sie für einen Menschen mehr als ungewöhnlich fand. Er schien neben ihrem Ohr tief einzuatmen und sie fragte sich, ob er tatsächlich in der Lage sein mochte, etwas von dem leichten Geruch der Bäume, der ihr mütterlicherseits anhaftete, wahrzunehmen. Sie hatte allerdings keine Zeit, sich darüber weiter Gedanken zu machen, da die Situation außerhalb des Raumes zu eskalieren schien. Eric bat Ria um Deckung und verschwand.
Der Geruch nach brennendem Holz beunruhigte Casta und auf ein Zungenschnalzen von ihr lief Cyra zu dem Türspalt, den Eric offen gelassen hatte und besah sich für Casta die Lage. Von einem sicheren Platz aus keckerte sie leise ihren Bericht, den nur Casta verstand. Diese näherte sich zwar der Tür, aufgrund des Gehörten sah sie jedoch zunächst keinen Grund, sich in das Geschehen einzumischen. Eric schien alles im Griff zu haben und weitere Bewegungen würden nur schaden. Aufgeregt weiter keckernd huschte Cyra schließlich zurück in den Raum und in Castas Tasche, kurz bevor in der Tür eine Dunkelelfe erschien. Nach dem Benehmen der übrigen Gildenmitglieder konnte dies nur die im Einsatz verschollene Drow sein. Nach dem, was sie eben von Cyra gehört hatte, war diese Person so vernünftig wie ein Gewitter. Und nun stand sie da und fragte: "Darf ich eintreten oder störe ich gerade?" "Die Störung habt Ihr bereits durch Eure Anwesenheit unten hervorgerufen.", antwortete Casta mit hochgezogenen Augenbrauen. "Wenn Ihr diesen Aufruhr hier oben nicht fortsetzen wollt und zumal ihr bereits Mitglied der Gilde zu sein scheint, vermag ich Euch den Eintritt kaum zu verwehren." Casta trat zur Seite, ließ die Drow dabei jedoch nicht aus den Augen.
 
Kasheek hatte die ganze Situation mit solch einer Seelenruhe verfügt, dass es fast schon beängstigend war. Aber immerhin ging für den Tiefling zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr aus, weshalb sollte er sich dann Sorgen machen? Gut, der Pfeil war nur einen halben Meter von ihm entfernt in der Wand eingeschlagen, doch Lebensgefahrt bestannt keine. Leider hatte der Barde durch dieses Spektakel auch keine Zeit gehabt, sich mit der neuen Frau zu unterhalten, die für den Pfeilschuss der zweiten Drow verantwortlich war. Und auch Darion hatte sich von ihm ab- und dem Magier, der die Drow angegeriffen hatte, zugewandt. Dem Barden blieb nicht viel mehr, als alleine seinen Wein zu trinken und sich über die Gesellschaft zu wundern, in der er sich wiederfand. Nach einer Weile fiel Kasheeks blick auf den Halbelfen, der sich vorhin dem Magier als Fynn vorgestellt hatte, wie der Tiefling am Rande mitbekommen hatte. Fynn sah ein wenig reumütig auf das verschüttete Bier, das langsam und stetig vom Tresen hinab auf den Boden der Taverne troff. >Das ist die Gelgenheit<, dachte sich Kasheek, griff seinen halbvollen Kelch, stand auf und ließ sich dann links von Fynn nieder.
"Hier", meinte der Barde und stellte den Kelch vor die Nase des Halbelfen. "Trinkt ruhig davon. Ich vermute nämlich, dass der Wirt in nächster Zeit keine Getränke mehr ausschenken wird. Seht Ihr die Ader an seiner Schläfe? Fünf Goldstücke, das sie in den nächsten fünfzehn Minuten platzt." Der Tiefling setzte ein gewinnendes Lächeln auf. Er fand, dass es sich lohnen würde, sich mit jedem potenziellen Mitglied der Gilde gutzustellen, da er so vielleicht Fürsprecher für seine eigene Aufnahme finden konnte. Schaden könnte eine kleine Konversation auf jeden Fall nicht. "Ein wirklich bunter Haufen hier", erzählte Kasheek drauf los, "Ich bin gespannt, wie sich aus solch unterschiedlichen Persönlichkeiten eine Gilde formen soll. Wenn sie schon jetzt anfangen, sich gegenseitig an die Kehle zu springen, sehe ich ehrlich gesagt ein wenig schwarz. Aber dieser Kerl." Kasheek zeigte auf Eric. "Er hat die Situation ja immerhin souverän unter Kontrolle gebracht. Er scheint ein guter Anführer zu sein, findet Ihr nicht auch?"
 
Ayu lachte leise auf und fixierte die Frau vorsichtig vor sich und setzte sich ungeniert, sie ebenfalls nicht aus den Augen lassend.
„Die Störung...“ dabei betonte sie das Wort ‚Störung’ besonders scharf „...trat schon vorher auf und ich fühlte mich nur von jener Waffe bedroht, die beinahe die Hand des Wirtes traf, als diese beinahe nicht seine Hand nur verfehlte!“ ein zynisch kaltes Lächeln traf Casta. Sie konnte nicht wissen, dass das Messerereignis nicht der Grund war, sondern dass Ayu sich durch das heftige Auftreten der Seefahrerin so erschreckt hatte. Doch ein netter Grund, war es trotzdem. „Wenn IHR also nicht mit Dolchen spielt, die Hände treffen wollen und euch auch sonst nicht auffällig verhaltet, werden wir uns nicht ins Gehege kommen. Ihr seid wegen der Gilde hier? Warum?“ fiel Ayu gleich mal ungeniert mit der Tür ins Haus und musterte Casta wahrlich eindringlich von Fuß bis Kopf. Eine Bewegung in ihrer Tasche allerdings, ließ die Drow sich nervös anspannen. „Was ist da drin??!!“ fragte sie sofort mit stechend scharfen Augen auf die Tasche in der sich das Eichhörnchen befand, bereit aufzuspringen und sich zur Wehr zu setzen.
 
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Casta stöhnte innerlich auf, als die Drow sie ansprach. Doch jahrelanges Training ließ nichts davon nach außen dringen. Es war beinahe erschreckend, wie überreizt ihr Gegenüber war, denn kaum regte sich Cyra in ihrer Tasche, schon verspannte sie sich. Der Dunkelelfe in die Augen schauen antwortete sie: "Atmet mal durch. Das ist mein Eichhörnchen Cyra, das sich dort regt. Wenn ihr nicht gleich wieder ausrastet, könnt ihr seine Bekanntschaft machen. Es ist da allerdings etwas wählerisch." Casta hätte beinahe gelächelt, als sie an den Kommentar Cyras hinsichtlich der Drow dachte, doch ihr Gesicht blieb neutral. Dafür wurde ihr Ton etwas schärfer: "Wenn ich mit Dolchen spiele, treffen diese meist nicht nur Hände. Aber seid Euch gewiss, niemanden traf ich bisher unverdient. Und ob ich mich unauffällig verhalte oder nicht entscheiden die Situation und ich, bestimmt nicht Ihr. Aber aus dem bisher gehörten wird es mir in Eurer Gegenwart eher schwer fallen, die Auffälligere hinsichtlich des Benehmens zu sein. Hinsichtlich Eurer anderen Fragen: Da ich Euch nicht weiter kenne und es leid bin, immer dasselbe zu erzählen, können unsere Gastgeber uns gerne näher miteinander bekannt machen." Casta gab sich bewusst überheblich, kam es ihr doch so vor, als würde sie auf die Probe gestellt.
 
"Das wird unser Anführer Euch gern erklären" sagte Ria und wies auf Eric. Mit einer weiteren Geste bedeutete sie Rigo unten bei dem Vampir zu bleiben und verabschiedete sich, um nach oben zu gehen. "Entschuldigt mich bitte, während ich oben nach dem Rechten sehe."
Dort angekommen mischte sie sich gleich in das Gespräch der beiden anderen Frauen ein, um die Situation zu entschärfen.
"Beruhigt euch bitte, ihr beiden, es gibt keinen Grund zu streiten. Das da ist Casta, unser neustes Mitglied. Casta, dies ist Ayu ve Nerva, die Drow, von der ich vorhin erzählt habe und von der ich unglaublich froh bin, sie lebend wiederzusehen. Der Tumult unten basierte offenbar auf einem Missverständnis, ausgelöst durch die vorangegangenen Ereignisse. Verzeiht bitte, wenn ich sie kurz darüber informiere." erklärte die Halbelfe freundlich.
"Wie du dir vielleicht schon gedacht hat, Ayu, versuchen Eric und ich die Gilde wieder aufzubauen. Wir haben das Gefühl, dass unsere einstigen Gefährten sicher nicht gewollt hätten, dass die Gilde des Roten Stiers und das, wofür sie steht, nicht so einfach untergehen. Heute haben wir Interessenten eingeladen, um ein paar neue Mitglieder zu finden. Dabei hatte sich hier auch ein Attentäter eingeschlichen, der vorhin versucht hat, Eric und mich zu töten. Zum Glück handelte es sich um einen Stümper, sodass er selbst als einziger zu Schaden gekommen ist. Seine Leiche liegt in einem anderen Zimmer, falls du sie untersuchen willst. Bei sich hatte er ein schreiben von seinem Auftraggeber, laut dem er sich nach der Tat mit einem Totengräber hier in der Stadt treffen soll. Da er beim Angriff laut "Für Markaresh!" rief und der Brief mit einem M unterzeichnet war, wird dieser Markaresh, wer immer das ist, wohl sein Auftraggeber sein." begann Ria. "Unsere Anwärter dürftest du unten bereits gesehen haben: Ein Tieflingsbarde, ein Priester von Talora, das ist der blasse Mann, ein halbelfischer Dieb, ein Magier und eine junge Hexenmeisterin, bei der es sich übrigens um eine Drow handelt. Und Casta hier, eine Halbdryade haben wir wie gesagt bereits aufgenommen."
 
Wie Recht Casta damit hatte, auf die Probe gestellt zu werden. Ayu ve Nerva’s Augen verzogen sich unter ihrem flüchtigen Lächler auf Grund Castas Worten ein wenig zur Gütigkeit und dieses Persönchen da vor ihr, erinnert sie stark an Desideria vom Verhalten her.
– Und auch die Schwieigkeiten, die Ayu dieser machte. –
„Ich denke die Vorstellung von Euch reicht schon. Alles weitere wird’ sich im nächsten Kampf herausstellen... aber beschwert Euch nicht, wenn ich Euren Allerwertesten retten muss. Hier gibt es kein Zuckerschlecken und für ein ‚Eichhörnchen’“ Ayu wusste noch nicht einmal so genau, was das überhaupt für ein Ding war, wenn es sich bewegte und in einer Tasche verschwinden konnte und betonte das Wort dementsprechend abfällig „...wird sich bestimmt auch noch eine Verwendungsmöglichkeit finden.“ >Wenns was essbares ist sowieso!?<

Ria trat ein und Ayu ve Nerva’s Mimik wurde sofort weich und nachgiebig.
Aufmerksam hörte sie ihr zu und entkorkte dabei eine Flasche Wein, deren Inhalt sie in einen Metallhumpen füllt und erst daran riecht, bevor sie den Humpen annippte.
>Uaargs! Hab schon bessere getrunken!!< stellte den Humpen wieder ab und kramt aus einem ihrer Beutelchen am Gürtel ein kleines Stück Brot und ein restliches Stück Trockenfleisch heraus, welches sie – nachdem sie den dort zu findenden Metallteller gründlich und penibelst an ihrer Hose abwischte – darauf legte und mit ihrem Jagdmesserchen, welches aus dem Stiefelbund hervorgezückt wurde, ordentlich zerteilt wurde, bevor dieses ebenfalls an der Kleidung abgewischt, wieder dahin verschwand, woher es kam. Ohne weitere Notiz von Casta zu nehmen, roch Ayu abermals an Brot und Fleisch und leckte es kurz probierend an, so als wolle sie sich vergewissern, dass es nicht vergiftet, oder verdorben war, bevor sie abbiss und in Richtung Casta kaute.

Sie musterte die Anwesende zwar immer noch skeptisch, ging dann jedoch in eine immer weitere vertrautere und entspanntere Haltung über, indem sie speiste und dazu den Wein trank und ersteinmal zu Rias Ausführungen nickend und sich vorerst ihre eigenen Gedanken zu allem machend schwieg.
 
Nachdem Ria den Raum betreten hatte und Ayu sich scheinbar etwas entspannte, während sie aß, setzte sich Casta so, dass sie eine Wand im Rücken hatte und den ganzen Raum gut im Blick behalten konnte. Sie würde nun einfach die nächsten Ereignisse abwarten. Insgeheim fragte sie sich, ob Ayu sich wohl immer so benähme, wenn sie hungrig war. Dann sollten sie besser immer etwas Nahrung bei sich führen.
Cyra ließ sich zunächst noch nicht davon überzeugen, wieder aus ihrer Tasche zu kommen, stattdessen verhielt sie sich vollkommen still.
 
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Eric wandte sich an die Seefahrerin. Irgendwas schien Desideria in ihr zu sehen was der Vampir nicht sehen konnte. Doch auf den zweiten Blick gab es - ganz unterbewusst - plötzlich eine Wandlung. Vor ihm stand nicht mehr Yuliane dè Sereon. Sondern eine ihm sehr bekannte Geweihte aus fernen Landen. Sicher Gwendolin hätte solch eine Drohung nicht ausgesprochen von der Ayu erzählt hatte. Aber auf ihre ganze eigene Art gab es unwiderruflich Gemeinsamkeiten. Sturheit, taff, immer mit dem Kopf durch die Wand. Eric konnte ein Lachen nicht unterdrücken. "Wir heißt ihr?", fragte der Vampir eben so gerade heraus wie er sein Gegenüber einschätze. "Desideria scheint etwas in euch zu sehen, was ihr bei mir noch beweisen müsst. Unsere Gilde kann es sich nicht leisten auf Menschen ...", er sah sich um,"Pardon, Wesen zu bauen, die nicht zu ihrem Wort stehen. Wir sind eine der wenigen Kräfte die sich dem Bösen in dieser Welt entgegen werfen, ohne Einschränkungen, ohne materiellen Lohn zu fordern. Seien es kleine, oder große Übel, wenn wir Ungerechtigkeit und Bedrohung für Land und Leute sehen. schreiten wir ein. Daher ist Loyalität wichtiger als in manchem Orden, oder Armeen. Dort kann schnell ein anderer euren Platz einnehmen. Wenn wir auf Missionen sind, agieren wir meist ohne Netz. Ich versuche das Risiko für alle so gering wie möglich zu halten, doch das ist nicht immer möglich, wie ihr verstehen werdet. Denkt ihr ihr würdet euch diesen Dingen unterordnen können - euch und euer Mundwerk, dass mir sehr frei heraus zu sein scheint!?"

Danach hatte Eric ein Wörtchen mit dem wilden Magier zu sprechen. "Ihr seid recht schreckhaft mein junger Freund. Ein neuer Attentäter? Gegen diese Frau, die gar nicht zu uns gehört? Wie sollte das angehen?" Erics rote Augen funkelten Rhonin an. "Ich denke, es ist besser, wenn wir die zweite Runde schneller als geplant beginnen. Wenn ich bitten darf Rhonin?" Eric machte einen Schritt 90° nach hinten um die eigene Achse und öffnete dem Magus den Weg auf die Treppe hinauf zum Separé. Unterstützt wurde die Geste noch mit einer einladenden Handbewegung, die andere war nach wie vor auf dem Rücken verschränkt. Mit einem Ohr hörte er jedoch noch immer gen Seefahrerin, falls sie sich noch dazu äußern wollte.
 
Rhonin hatte bereits den nächsten Zauber auf den Lippen. Eine Barriere gegen Geschosse sollte es werden, doch er hatte den Spruch nicht vorbereitet, wodurch die arkane Komponente mehr als umständlich gewebt werden musste. Genug Zeit sich einen Wurfdolch oder Pfeil einzufangen, wobei ersteres bereits wurfbereit in der Hand der vermeintlichen Attentäterin lag. Rhonins einzige Hoffnung hing wohl an seiner erst kürzlich geschlossenen Bekanntschaft, die sich just neben ihm positionierte und selbst einen Wurfdolch zückte. Wäre Fynn nicht, hätte Rhonin das mühsam geformte Gewebe wohl bereits aufgelöst und Deckung hinter der Theke gesucht. Sich wohlmöglich einem anderen Zauber gewidmet, der hoffentlich nicht die ganze Taverne in die Luft sprengte. Die einfachen magischen Geschosse hatten geformt mit wildem Gewebe, schon ziemlich viel Schaden angerichtet und waren zu Rhonins Ärger nicht wirklich sehr zielgenau.

Doch es kam, wie nicht zum ersten Mal am heutigen Tag, anders als erwartet. Der Arm der Drow verharrte in der Luft und eine Kontur bildete sich neben ihr; Ein Schemen der immer humanoider wurde, bis er eine unverwechselbare Ähnlichkeit mit dem Schattentänzer Eric aufwies. Natürlich war es Eric. Scheinbar hatte der Mann ein gutes Händchen für Konflikte, denn auch diesen löste er sehr schnell. Die vermeintliche Attentäterin war tatsächlich nur 'vermeintlich' eine Attentäterin. Tatsächlich entpuppte sie sich als ein vermisstes Gildenmitglied, welches sich nach kurzer Diskussion die Treppe hoch in's Separee begab.
Eigentlich hatte Rhonin etwas übrig für Zufälle. Aber dieser sorgte nur dafür, dass er etwas verdrießlich drein blickte und sich kleine zornige Blitze zwischen seinen Fingern formten. Wirklich wütend war er nicht, aber doch ein wenig angefressen, was wohl auf den Charakter der Drow zurückzuführen war.
Der Seuchenpriester war zu seinem Pech der Erste, der als Blitzableiter herhalten musste. Immerhin waren die Blitze die Darion trafen nur verbaler Natur. „Sehe ich für euch aus wie ein Tischler? Ich bin keiner, zu eurer Informationen. Alles weitere geht euch nichts an.“ entgegnete er dem Priester etwas zerknirscht ohne ihn dabei anzusehen. Dank dieser benötigten Entladung beruhigte sich sein Gemüt wieder schnell und ihm tat es im Nachhinein sogar etwas leid, dem Priester so unhöflich geantwortet zu haben.

Entschuldigungen blieben unausgesprochen, denn das nächste Ärgernis folgte zugleich. Eric wendete sich an Rhonin und der Magier konnte nicht so recht fassen, wie verdreht der Mann die Situation betrachtete. Als wäre Rhonin derjenige, der sich völlig weltfremd verhielt. „Schreckhaft?“ Rhonin musste seinen wieder aufblühenden Zorn herunterschlucken. „Wie verhaltet ihr euch, wenn in einer belebten Taverne plötzlich aus dem Nichts ein Pfeil geschossen wird? Woher soll ich wissen, um was es sich bei der Frau handelt, die ganz offensichtlich nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist? Vielleicht ist sie ja 'auch' ein verschollenes Gildenmitglied.“ Warf er mit einer ordentlichen Ladung Sarkasmus in der Stimme ein. Rhonin presste die Lippen zusammen und Atmete einmal scharf durch die Nase. „Ja, wir sollten reden.“ Eine triumphierende Stimme erreichte seine Gedanken, als er Eric folgte. „Ich sagte dir doch, dass es eine schlechte Entscheidung war.“ Rhonin verpasste der quadratischen Tasche in der sich Andar befand einen kleinen Stoß. „Hey! Lass das nicht an mir aus!“ Fauchte der kleine Drache in seine Gedanken. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf Rhonins Gesicht. Immerhin blieben einige Dinge in seinem Leben konstant.
 
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Etwas zweifelnd sah Fynn zwischen dem Tiefling und dem ihm angebotenen Kelch Wein hin und her. Irgendwie fiel es ihm gerade schwer, die Sache einzuordnen. Offenbar war dem Tiefling nach Gesellschaft zu Mute. Ein etwas merkwürdiger Versuch, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Aber Fynn erinnerte sich an die Vorstellung, die der Barde im Separee gegeben hatte und entschied, sich nicht weiter darüber zu wundern. Von allen anderen Anwärtern kam er ihm nebst der Drow namens Ferryani, die sich in der Zwischenzeit erstaunllich ruhig verhalten hatte, am zwielichtigsten vor, von sich selbst einmal abgesehen.
"Ähm... ", er warf einen erneuten Blick auf den Kelch, "zu freundlich, aber nein danke." Der Tieflingsbarde gehörte offenbar zu der lustigen, Spässe machenden Sorte, seinem Kommentar über den Wirt nach zu urteilen. Fynn fand, dass er nun auch mal an der Reihe damit war. "Ich finde, unsere Beziehung ist noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem wir gemeinsam aus demselben Kelch trinken sollten". bemerkte er mit einer hochgezogenen Augenbraue und in leicht ironischem Tonfall.
"Aber ihr habt Recht... das dürfte durchaus alles sehr... spannend werden."
Er sah dabei zu Rhonin, der gerade den Talona-Priester etwas heftiger auf seine Frage anfuhr, als nötig gewesen wäre. Als der Magier, von der ganzen Geschichte offensichtlich etwas angefressen, dann wie von Eric angewiesen wieder zurück hinauf ins Separee ging, schaute Fynn ihm nachdenklich nach. Die zuvor ausgerastete Drow war auch dort oben. Soweit Fynn es in dem Durcheinander richtig mitbekommen hatte, war sie wohl besagtes verschollenes Gildenmitglied, von dem Desideria gesprochen hatte. Ob es wirklich eine gute Idee war, die beiden so schnell wieder zusammenzuführen, würde sich ja spätestens in ein paar Augenblicken zeigen. Er konnte Rhonins Reaktion von eben jedenfalls gut nachvollziehen. Sein Blick blieb wieder an dem Gildenmeister hängen, der noch abwartete, ob die Seefahrerin etwas auf sein Angebot erwiderte. Das erinnerte Fynn daran, dass der Tiefling ihn bezüglich Eric etwas gefragt hatte.
"Ja, ich denke er weiss sehr genau, was er tut... Euer Name war Kasheek, richtig?" Er fragte aus reiner Höflichkeit nach, weil er nicht so recht wusste, worüber er mit ihm reden sollte. Es war Fynn schon bei Rhonin vorhin schwergefallen. Wahrscheinlich würde der Barde bei seinem lebhaften Benehmen das Gespräch sowieso selber in die Hand nehmen.
 
>Wie? Kein ‚materieller Lohn‘? Also spielen die alle den barmherzigen Samariter oder was?< Yuli schaffte es dennoch erfolgreich, den unmissverständlich entsetzten Ausdruck von ihrem Gesicht fernzuhalten. Ohne Gold… was gäbe es denn überhaupt noch für Gründe, bei so einem Verein mitzumachen, wenn es einem nicht unbedingt ein Bedürfnis war, in der Welt für Ruhe und Ordnung zu sorgen? Glücklicherweise war sie ja nicht nur auf Almosen angewiesen. Wenn sie auch nur einen ihrer Schätze hier wieder ausheben würde, müsste sie sich um Geld jedenfalls eine lange Zeit keine Sorgen mehr machen. Nein, wenn sie wirklich in diesen Haufen wollte, hatte sie dafür andere Gründe. Der vordringlichste dürfte sein, endlich einen Schlussstrich zu ihrem früheren Leben zu ziehen. Etwas neues zu tun, etwas anderes. Zumindest solange wie es ihre geschundenen Nerven aushalten konnten.
"Ihr könnt mich Yuli nennen. Nicht mehr, nicht weniger. Und wo Ihr auf das Thema Risiko zu sprechen kommt… Da braucht Ihr mir nun wirklich nichts erzählen. Ich bin gute drei Jahrzehnte zur See gefahren. Ganz ehrlich, ich habe dabei schon so viele ausweglose Situationen erlebt und überlebt, dass mich die Gefahr nun wirklich nicht schrecken würde.“
Yuli hielt einen Moment inne. Wenn der Kerl da sie wirklich für einen grobschlächtigen Klotz hielt, sollte sie einfach um das Gegenteil zu beweisen, auf das zurückgreifen, was ihr in jungen Jahren so mühsam eingetrichtert worden war. Auch wenn sie es noch so sehr hasste, auf diese Art zu sprechen.
"Wenn der werte Herr natürlich der berechtigten Meinung ist, ich sei sprachlich nicht fähig, mich den üblichen Gegebenheiten und Umgangsformen anzupassen, so sei versichert, dass diese unscheinbare Dame vor Euch sehr wohl eine gewählte Ausdrucksweise zu gebrauchen weiß. Wenn Ihr gestatten, würde ich in Anbetracht der Umstände um das nötige Verständnis für eine Person bitten, die sich ihr ganzes, beschauliches Dasein über andere Gepflogenheiten angeeignet hat, die solch edle Herren und Damen wie Ihr und Eure Gilde sicherlich sehr befremdlich und unangemessen finden dürftet. Und um gewisse charakterliche Eigenheiten dürfte sich sicherlich auch angeregt diskutieren lassen. Doch sei Euch an dieser Stelle ausdrücklich versichert, dass ich alles dafür Nötige veranlassen werde, um eine angemessene und reibungslos vonstattengehende Arbeit dieser Gilde untereinander zu ermöglichen. Wenn der Herr meinem Anliegen nun Gehör schenken möchte, ersuche ich nun förmlichst um eine Aufnahme in diese Gilde.“

Was hatte sie ihrem armen Sprechorgan da eben nur zugemutet. Sogar den gleichen, dämlichen Tonfall der so genannten ‚besseren Gesellschaft‘ hatte sie verwendet. Furchtbar.
"Ärg… furchtbar...“
brach es aus ihr hervor. „So, war das jetzt genug untergeordnet für Euch? Ich hoffe nun wirklich inständig, dass ich nicht ständig SO reden müsste." Andernfalls könnte sie nicht für die Unversehrtheit jeglicher Mitglieder oder des Gildeneigentums garantieren...
 
Eric war amüsiert über Yuli. In der Tat sie verstand es ihre Fähigkeiten unter den Scheffel zu stellen. Dabei blieb zu sagen, dass es mehr albern, als respektabel klang was sie hier veranstaltete. "Unterwürfigkeit steht euch nicht, was ich begrüße, denn offen gestanden erreicht ihr mit derlei Charmeversuchen gar nichts bei mir. Wenn ihr offen und ehrlich seid und dabei Loyalität nicht missen lasst, genügt mir das für's Erste." Er folgte nun Rhonin die Stufen herauf. Schließlich rief er Yuli noch hinunter: "Und wenn ihr wüsstet wo ich die letzten Nächte, mit der Ausnahme der letzten Beiden, geschlafen habe, würdet ihr mich nicht als vornehme Person bezeichnen." Sie hörte noch ein kurzes heiteres Lachen, als er schließlich die Tür zum Nebenzimmer erreichte. Der Zauberer hatte diese schon passiert und Eric schaute nur schnell hinein. "Wenn ich Damen bitten darf, es geht los. Die Einzelgespräche haben begonnen." Damit folgte er dem Magus weiter ins Separé. Nun galt es ihm auf den Zahn zu fühlen, ihn vielleicht sogar mal in eine unangenehm Situation zu bringen, oder ihm eine charakterliche Schwäche herauszukitzeln. Eben alles was ein Grund für eine Absage sein könnte. Würde er hier bestehen, würde einer Aufnahme nichts mehr im Wege stehen.

Eric nahm eine lehnende Position an der Seite ein. Die beiden Stühle überließ er den Anderen und wartete bis alle bereit waren.
 
So, zu spät. Alles gelaufen. Wie immer eben. >Wer Schwäche zeigt, bleibt auf der Strecke. Ganz einfach… Selber Schuld, wenn du dich nicht an deine eigenen Regeln hältst.< Wortlos und mit versteinerter Mine fischte Yuli die Flasche von der Theke, die dort seit dem ganzen Radau unbeachtet herumstand, und suchte sich den Tisch in der abgelegensten, einsamsten Ecke aus, den sie finden konnte. Hätte sie sich doch für heute nur irgendein anderes Drecksloch von Taverne ausgesucht, alle außer diese hier! Leise seufzend legte sie die Füße auf der Tischplatte hoch, widmete sich dem Alkohol und versuchte, an nichts zu denken. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg.
Irgendwann nestelte sie ein vergilbtes und ziemlich mitgenommenes Stück Papier aus einer Tasche. Für sie war das unscheinbare Blatt im letzten Stadium vor dem Zerfall eine Art persönlicher Schatz - die letzte Zeichnung der Aventura, ihres wunderschönen Schiffes, die ihr noch geblieben war. Yuli starrte es an wie besessen, so lange bis die feinen Linien darauf unleserlich vor ihren Augen verschwammen. Was würde sie nur darum geben, die Zeit zurückzudrehen, nur noch ein einziges Mal… Schließlich schloss sie die Augen und sah sich wieder um Jahre zurückversetzt, nur die Planken unter sich, der Wind, die Wellen und die Schreie der Möwen im Ohr…
Irgendjemand öffnete wohl die Tür zum „20 Münzen“, jedenfalls wehte kurz eine Windböe herein. Kräftig genug, um das Blatt aus Yulis zitternden Fingern zu reißen und quer durch die Taverne segeln zu lassen. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie dessen Verschwinden gar nicht richtig bemerkte. Sie blinzelte nur kurz, weil irgendetwas anders war, wusste aber nicht so recht, was. Derweil hatte das Blatt Papier seine Reise beendet und war offen sichtbar mitten auf der Theke gelandet. "Wo ist es hin?!" hörte man nur noch eine beinah hysterisch klingende Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes dringen...
 
Rhonin war sich nicht sicher ob er sich glücklich schätzen sollte der Erste zu sein, welchen man zum Einzelgespräch bat. Er hätte sein Gemüt gerne noch mit einem Bier abgekühlt, doch dafür blieb wohl keine Zeit mehr. Immerhin gewann der kurze Weg zum Separee ein wenig seiner Fassung für ihn zurück. Er betrat ohne zu zögern den praktisch anmutenden Raum, ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen und grüßte alle mit einem einfachen knappen Nicken. Seine Augen verharrten lediglich ein paar Momente länger auf der Drow, doch müsste dies kaum auffallen, da es ohnehin eher so wirkte, als würde er nur die Anwesenheit von jedem einzelnen flüchtig zur Kenntnis nehmen.

Rhonin stellte sich, nachdem er einen guten Überblick über Personen und Raumausstattung gewonnen hatte, einfach neutral in die Mitte des Separees und harrte der Dinge, die kommen mögen. Er nahm an, dass es sich hauptsächlich wohl um Fragen zu seiner Person handeln wird, welchen er ziemlich gelassen entgegen blickte. Sein Blick haftete erwartungsvoll auf Eric.
 
Kasheek zuckte nur mit den Schultern, als Fynn den angebotenen Wein ablehnte. Es sollte ja nicht zum Nachteil des Tieflings sein, so blieb mehr für ihn selbst übrig. Wieder konnte er das Misstrauen spüren, dass ihm entgegen gebracht wurde. Lag es an der Tatsache, dass er einer Rasse von dämonenartigen Humanoiden entsammte? Oder war Fynn von Natur aus so veranlagt? Doch als der Halbelfe eine ironische Bemerkung über die Beziehung der beiden machte, musste Kasheek schmunzeln, bevor er einen großen Schluck des Weines trank. Und plötzlich versuchte Fynn, ein Gespräch aufzubauen. Dies gelang ihm allerdings nur sehr holprig, wie der Barde fand. "Ihr seid nicht sehr gut darin, eine Konversation zu führen, oder?" Kasheek lächelte den Halbelfen an, den er vom Benehmen her für einen Dieb oder einen sonstigen Schurken hielt. "In der Tat", bestätigte der Tiefling und neigte den Kopf, "Ich bin Kasheek. Mein Geld verdiene ich als Minnesänger und Dichter, wie Ihr sicher bereits mitbekommen habt. Es ist eine ganz angenehme Arbeit, wisst Ihr? Man macht sich nicht die Hände schmutzig, muss nicht hart arbeiten und findet eigentlich immer ein Plätzchen, wo man gegen die ein oder andere Münze seine Balladen zum besten geben kann. Und manch einer bezahlt mich auch dafür, dass ich an den Tafeln der Reichen und Mächtigen ein Ohren offen halte und dann davon berichte."
Wieder nahm der Tiefling einen großen Schluck Wein. Langsam breitete sich ein angenehme Wärme in seiner Brust aus. Der Barde liebte dieses Gefühl. "Als Barde kommt man viel herum. Ich war schon im eisigen Norden, im Westen, Süden und im Osten von Faerûn. Aber so eine seltsame Ansammlung von Leuten, die sich zu einer Gilde formieren wollte, habe ich, wie schon gesagt, bisher noch nicht erblickt. Nun erzählt mir doch ein wenig von Euch, werter Fynn. Wie bestreitet Ihr Euren Lebensunterhalt?"
 
"Ihr seid nicht sehr gut darin, eine Konversation zu führen, oder?"
"Sagen wir nicht diese Art von Konversation..."
Fynn hatte keine Lust, weiter darauf einzugehen. Soll sich der Barde selbst einen Reim darauf machen. Er hörte Kasheek zu, während dieser erneut munter aus seinem Leben erzählte und teilweise bereits bekannte Informationen wiederholte. Fynn nickte trotzdem dann und wann höflich, um den Anschein von Interesse aufrechtzuerhalten.
"Nun erzählt mir doch ein wenig von Euch, werter Fynn. Wie bestreitet Ihr Euren Lebensunterhalt?"
Fynn sah Kasheek erneut etwas zweifelnd an. Meinte der das jetzt ernst? War er hier eigentlich der Einzige, der den anderen Anwärtern zugehört hatte? Wahrscheinlich war Kasheek im Separee ganz einfach zu sehr damit abgelenkt gewesen, Desideria anzusäuseln und Lieder zu singen. Die Aufregung um den Elf-Attentäter hatte wohl sein Übriges dazu beigetragen, dass die Leute seine wahnsinnig spannende Lebensgeschichte einschliesslich seiner Motivation, bei der Gilde mitzumachen, wieder vergessen hatten. Er holte seufzend Luft und fasste für Kasheek das Nötigste noch einmal zusammen, einschliesslich dem, was er zuvor Rhonin erzählt hatte.
"Anders als Ihr habe ich noch nicht sehr viel von Faerun gesehen. Ich dachte, es wäre mal ganz spannend, einfach loszuziehen und zu schauen, wohin es mich verschlägt." Er zuckte kurz mit den Schultern. Im Grunde log er ja noch nicht einmal. Trotzdem war das Gespräch erneut an dem Punkt angelangt, an dem Fynn nichts weiter über sich erzählen würde. Zum Glück musste er das wohl auch nicht, wenigstens nicht für den Moment. Von irgendwo ganz hinten aus dem Schankraum erklang eine ihm mittlerweile wohlbekannte, unverwechselbare Frauenstimme.
"Wo ist es hin?!"
Der Wandel war interessant zu beobachten. Die zuvor forsche, selbstsichere Seefahrerin, nun augenscheinlich über etwas sehr aufgebracht, beinahe schon panisch.
Fynn warf Kasheek einen Blick zu. Es?
 
"Nein, das seid ihr allerdings nicht." Erwiderte Darion kühl, und schien nicht im Mindesten beeindruckt von Rhonins Ausbruch - der prallte ziemlich wirkungslos an einer lang gewachsenen Patina aus Sturheit ab. Gut, das in diesem Moment Eric dazukam und die Aufmerksamkeit des Hasardeurs beanspruchte, denn sonst hätte es dem Priester vermutlich gefallen, noch ein paar mehr zumindest in weltlicher Hinsicht giftige Bemerkungen zu machen. So wenig er sonst von der besonderen Stellung seinesgleichen halten mochte - Talona zu predigen hatte den einen Vorzug, dass niemand Freundlichkeit und Nachsicht von ihm erwarten würde. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Richtete ein magisches Chaos inmitten einer gut besuchten Taverne an und hatte nicht einmal den Anstand, sich hinterher bei den anderen Gästen zu entschuldigen? Dass die bemantelte Gestalt, die bei Eric offenbar besondere Privilegien genoss, das auch nicht getan hatte, sprach bereits Bände über den typisch-heuchlerischen Charakter dieser beiden. Es waren Momente wie diese in denen Darion seine Entscheidung, nicht einfach nur bei jeder Gelegenheit Plagen zu verbreiten, ernsthaft in Frage stellte.

Mit etwas säuerlicher Miene, die aber gut zum servierten Wein passte, ließ er sich wieder an der Theke nieder, und inspizierte sein Glas einen Moment unschlussig, bevor er den Rest schließlich doch noch trank - auch wenn er nicht ideal war, es wäre schade darum gewesen. Der Barde hatte vorerst damit begonnen, Fynn auszuhorchen, und eigentlich wäre er neugierig gewesen, ob diese Befragung etwas zu Tage förderte, aber das war nicht allzu sinnvoll, wenn er noch nicht einmal wusste, ob die Gilde ihn überhaupt aufnahm, oder? Falls nicht, würde er sein Glück eben anderswo versuchen .. irgendwo in Tiefwasser fand sich immer eine Truppe Glücksritter, die einen Heiler gebrauchen konnte und vielleicht ein wenig dankbarer war, einen gefunden zu haben.

Er wurde in diesen Gedanken unterbrochen, als er aus der Ecke der Taverne die Stimme der Piraten .. - Darion zögerte und entschied, dass "Piratin" ein besserer Ausdruck wäre als Piratenbraut - der Piratin hörte, sehr aufgeregt und offenbar auf der Suche nach irgendetwas. Das war zunächst nicht besonders wichtig - solange sie sich nichts gebrochen hatte, konnte ihr vermutlich jeder beliebige Gast weiterhelfen - aber andererseits hatte er schon ausgetrunken und zweitens nichts besseres zu tun, bis die Reihe an ihm war. "Euer Dolch steckt wieder bei euch, falls ihr den meinen solltet." Bemerkte Darion hilfsbereit, und erinnerte sich an das vielversprechende Muster auf der Waffe. Falls die hier irgendwo hingefallen wäre, hätte er es sicher bemerkt.
 
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Ayu, die ihre Mahlzeit zuende gekaut hatte und noch den letzten Bissen schluckte als Eric mit dem Energieballwerfer von vorhin den Raum betrat, packte zusammen und stand auf.
„Ich geh dann mal wieder runter!“ warf Desideria und der noch im Raum verbleibenden Casta einen prüfend ernsten Blick zu und schloss leise die Tür hinter sich, als sie den Raum verlassen hatte. Sie ging einige Stufen hinunter und dachte über Rias Worte nach. Über den Attentäter und den versuchten Mordanschlag, über die Anwärter der Gilde die dort unten vorstellig wurden und entschloss sich, sich einige Stufen tiefer auf dem Treppenabsatz niederzulassen und das muntere Treiben lieber von hier oben zu verfolgen. Erstens hatte man von dort einen besseren Überblick und Zweitens, käme einem keiner so schnell so nahe oder erschräke einen. Sie legte die Arme verschränkt auf den Knien ab, nachdem sie gemütlich Platz nahm und verschaffte sich so beobachtenderweise erstmal einen Überblick über die möglichen und von der Waldläuferin beschriebenen 'Anwärter'. Einen, nein Zwei, hatte sie ja schon in Aktion gesehen. Und was war nun mit den anderen?

Ayu nahm, also wieder die Theke in Augenschein und bekam gerade noch so mit, wie Darion der trittfesten Braut behilflich bei irgendwas war.
>Hehe, mal sehen, wie das nu ausgeht...< und stützte ihren Kopf in die Hände.
 
Es waren alle da. Nun jedenfalls alle, die etwas entscheiden wollten. Ayu ne Nerva schien sich dort heraushalten zu wollen. Es war vermutlich besser so, um des Gesprächsklimas Willen. Der Schattentänzer stieß sich von der Stütze ab und ging in die Richtung von Rhonin. Der Blick schweifte musternd an ihm herab. "Ihr seid ein Magier, wie ihr euch vorgestellt habt. Nun, welcher Schule habt ihr euch verschrieben? Der der Zerstörung? Des Feuers, oder der der Illusion? Es scheint, ihr habt grundlegend schnelle Reflexe, oder?" Was hat euch dazu veranlasst eine meiner Mitglieder anzugreifen?" Ein langer Blick, während der Antwort. "Nun, wie es scheint seid ihr dazu noch mit dem Schwert sehr fähig, oder tragt ihr es aus reiner Zierde?" Auch diese Antwort wurde ruhig hingenommen. Eric schien gar nicht zu merken, dass er wieder begann im Zimmer herum zu wandern. Die Ohren steht's zu den Worten des Magus gespitzt. "Warum sollten wir euch in die Gilde aufnehmen? Abgesehen von euren magischen Fertigkeiten, was ist es, was euch auszeichnet? Könnte man sagen, ihr bringt auch einen sozialen Mehrwert, oder sind eure Fertigkeiten rein praktischer Natur?" Der Vampir hörte sich auch diese Antworten sehr genau an. "Würdet ihr einen persönlichen Lohn fordern, quasi ein Sold, oder ist es euch genug, wenn ihr versorgt seid?" Er blieb stehen und sah ihn nun durchdringend an. "Letztlich würde ich gerne wissen, was ihr als eure Schwäche anseht?"

Die ersten Fragen waren rein des Abtastens geschuldet. Eric versucht dadurch zu erfahren, was Rhonin über sich selbst denkt, wie er sich gibt, oder was als Thema für unbehaglich empfindet und umgekehrt. Alleine darauf könnte man abschätzen, wo es am Klügsten wäre nachzubohren.
 
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