RPG Die Gilde des Roten Stiers

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Kleine Blitze zuckten um Ferryanis linke Hand die sie unter dem Tisch versteckt hielt. Jederzeit bereit einen Angriff gegen den Diener Tyrs zu starten. Erst als eine Halbelfe dazukam, die offensichtlich zu den Veranstaltern gehörte, entschärfte sich die Situation. Nicht mal etwas Spaß kann man hier haben, wohl vorallem wenn man eine Drow ist. Als sich der Paladin ersteinmal umdrehte um mit der Halbelfe zu reden konnte sie nicht anders als ihm die Zunge rauszustrecken.
Bei jedem Wort von Corvax erwiderte sie etwas, jedoch nur ganz leise so das nur sie es hören konnte. „Gekleidet wie eine Dirne“ - „Dafür seid ihr gekleidet wie ein Idiot“... „eine Stabwaffe geziert von Etwas, das wie ein Dämonenkopf erscheint.“ - „Die von Menschenhand geschaffen wurde.... ich wiederhole für euch: Meeeeeennnnscheeeeeeen“... „Dann nimmt sie einen Eurer Gäste aus und kränkt seine Ehre, indem sie ihn vorführt.“ - „Er hat sich selbst gekränkt indem er sich besoffen hat.“ Dabei zog sie die dümmsten Grimassen die man sich nur vorstellen konnte, sie brauchte das um sich zu beruhigen. Ferryani ließ den Paladin noch aussprechen bevor sie selbst das Wort erhob.
„Euer Rassismus ist herzerwärmend, Mensch... wobei wenn ich so drüber nachdenke: Nein, ist er nicht. Wisst ihr, Tag ein Tag aus muss ich mir anhören was ich bin.“, sie weigerte sich Corvax mit Namen noch mit Titel anzusprechen, dann wand sie sich an Desideria. „Und ihr, wollt ihr wirklich jemanden in eurer sicherlich erlesenen Gilde der sich von einem ach so bösen Wesen wie mir in einem Kartenspiel um Hab und Gut bringen lässt? Und das ganze noch wenn er betrunken ist? Natürlich untersteht es mir nicht euch eure Entscheidung abzunehmen...“ Dabei deutete sie einen leichten Knicks an
 
Aus dem Nichts erschien eine Gestalt unmittelbar zwischen Desideria und Ferryani. Unbemerkt hatte der Schattentänzer seine Fähigkeit angewandt und war neben der jungen Frau mit den grünen Strähnen in die Schatten entschwunden. Eric fühlte sich nun ebenfalls verpflichtet einzugreifen, bevor die eigentlich schon entspannte Szene in eine Kneipenschlägerei umschlug. "Ob wir jemanden aufnehmen, oder nicht liegt ganz bei uns. Jeder kann aufgenommen werden." Ein Blick über die Schulter zu Corvax, "Egal welcher Abstammung er ist, oder welcher Zugehörigkeit. Niemand wird aufgenommen, der unbehelligt Streit beginnt..." Eric sah Corvax in die Augen, ließ dann aber von ihm ab um sich wieder der Drow zuzuwenden und dieses mal in seinen ganzen Größe, mit der er die zierliche Dunkelelfin um einiges überragte. Impiltur ist nicht gerade für kleine Leute bekannt. ".. oder provoziert! Ob ihr ein böses Wesen seid, oder der Engel auf Erden sei zur Zeit nur euch bekannt und nur ihr mögt daher darüber richten!" Erics Ton wurde lauter. Längst schon hat sich die Szene um die vier gebildet und nimmt nun so gut wie die ganze Aufmerksamkeit in Beschlag. " Euch allen, die ihr vom hohen, oder geringem Stand seid, die ihr als Magier, Kämpfer, oder aus zwielichtigem Gewerbe hier antretet, eins verbindet euch alle... Der Grund, warum ihr hier seid... und... hier sein dürft! Wir waren es, die euch gerufen haben! Wir waren es, die euch gebeten haben zu kommen!" Er schaute sich in der Runde um, während er seine Arme ausstreckte und sich beim Reden langsam um die eigenen Achse drehte. "Und ihr, die ihr nun hier seid - so zahlreich - seid dieser Bitte nachgekommen. Ich werde ohne Umschweife zum Kernthema kommen: Es wird ein Auswahlverfahren geben. Nicht jeder von euch wird aufgenommen werden. Das mag an den Kriterien liegen: Loyalität, Mut, Nützlichkeit und Sympathie, oder an euch selbst, wenn ihr euch euren Erwerb anders vorstellen vermögt. Denn es wird euer Leben sein, dass ihr riskieren müsst, um ein Teil der Gilde zu werden. Verletzungen, an Leib und Seele, Folter und unter Umständen ein schrecklicher Tod, können jedem auf unseren Missionen passieren. Doch wer sich für die Gilde des Roten Stier entscheidet, der weiß worauf er sich einlässt: Eine starke Gemeinschaft, die zusammen steht, die jeden akzeptiert, egal was er ist, oder war, die einander helfen. Denn es ist der Nebenmann, oder die Nebenfrau, von der euer Leben abhängen kann, und es sind eure Fertigkeiten in denen das ihre liegt!"

Eric machte eine Pause. Die Worte waren eindringlich und jeder mit etwas Fantasie vermochte sich bildhaft vorzustellen was er von ihnen wollte. "Jeder, der meint, er kann sein Leben anders besser bestreiten, darf sich gerne auf unsere Kosten satt essen und zur Sperrstunde das Gasthaus verlassen. Jeder andere möge mir folgen!" Mit diesen Worten wurden die Hände locker hinter dem Rücken verschränkt und er lenkte seine Schritte gen Treppe. Eric machte keine Anstalten sich zu beeilen, oder sich umzuschauen. Geschaut hatte er während der Ansprache genug. In manchen Gesichtern gab es glänzende Augen, in anderen Unentschlossenheit, bis hin zu vollkommener Angst. Damit hatte der Schattentänzer gerechnet, denn es war viel was er von den Gästen verlangte. Doch schon wurden Stühle gerückt und getuschelt. Viele blieben sitzen. Der Vampir konnte nur spekulieren warum. Vielleicht hatte seine Gestalt sie abgeschreckt, oder eingänglicher Enthusiasmus klang bei den Worten 'Folter' und 'Tod' doch schneller ab, als gedacht. Was es auch immer war. Es hielt noch genügend nicht davon ab Erics Aufforderung Folge zu leisten.
Oben angekommen ließ er den Gang mit den Zimmern links liegen und ging statt dessen zur anderen Seite in einen größeren Raum – wenn auch um ein vielfaches kleiner als die Schankstube. Dort gab es an der einen Seite viele Stühle, ähnlich denen des Erdgeschoss. Auf der anderen Seite stand ein Tisch mit zwei Stühlen. Neben dem Rechten lag eine gemütlich anmutende Decke auf dem Boden. Ein Boden der für sich allein alles ausmachte was zwischen den beiden Zimmerseiten bestand. Er war aus Holzbohlen mit einem großen roten Läufer belegt. Kerzen hingen auch hier als Kronleuchter von der Decke und hier und dort einzelne Kerzen an der Wand. Eric stellte sich in die Mitte des Zimmers und bat alle Teilnehmer Platz zu nehmen.
 
Der zornige Ausruf des Paladins lenkte Fynns Aufmerksamkeit an den Tisch, der nur wenige Schritte von seinem eigenen Standort entfernt war. Er hatte die Drow zuvor bereits missbilligend bemerkt, ihr Tun aber ignoriert. Er mochte Drows nicht besonders, aber er würde sich davor hüten, sich mit ihr anzulegen. Dass sie hier offenbar geduldet wurde, reichte ihm. Wahrscheinlich war sie so ein Sonderfall von Drow, die nicht ganz so böse und auf Rache sinnend war wie die meisten anderen Vertreter ihres Volkes. Die Luft zwischen dem Paladin und der Drow schien zu knistern, selbst nachdem die Veranstalter die Situation unter Kontrolle gebracht hatten.
Wie Fynn richtig vermutet hatte, war der Verhüllte einer der Organisatioren, und er lauschte seiner Rede aufmerksam. Ohne lange zu zögern folgte er ihm und war damit einer der ersten, die den separaten Raum betraten. Er nahm auf der linken Seite des Raumes Platz und wartete, die Arme immer noch lässig verschränkt, auf das, was nun an weiteren Informationen kommen mochte. Für allfällige Fragen über seine Vergangenheit hatte er sich eine Geschichte ausgedacht, die seinem tatsächlichen Werdegang sogar ziemlich ähnlich war, bis auf den Teil mit den Schattendieben. Die besten Lügen waren immernoch die, die möglichst nahe an der Wahrheit blieben. Vielleicht würde es ja aber auch gar nicht erfoderlich sein, viel erzählen zu müssen, hatte der Veranstalter doch eben gesagt, dass Herkunft und Vergangenheit bei der Beurteilung keine Rolle spielen würden.
 
Jeder kann aufgenommen werden. Egal welcher Abstammung er ist, oder welcher Zugehörigkeit. Niemand wird aufgenommen, der unbehelligt Streit beginnt...“ Ein breites grinsen zauberte sich in Ferryanis Antlitz als Eric, Corvax anfuhr doch als er sich zu ihr umdrehte wandelte sich das innerhalb von Sekundenbruchteile. Ferryani setzte ihre beste Unschuldsmiene auf und sogar eine einzelne Träne lief ihr über die Wange. „Tut mir leid...“ Mit großen Augen blickte sie den Vampir an, der allerdings inzwischen damit beschäftigt war seine Rede zu halten.
Von Gefahr ließ sich die junge Drow noch nie abhalten. Je gefährlicher es war desto mehr weckte es Ferryanis Neugier.
Wenigstens gibt es hier zwei Personen mit etwas Verstand.“, leise kichernd ging sie an dem Paladin vorbei Richtung Treppe um einer Gruppe Männern zu folgen die sich ebenfalls entschlossen hatten weiterhin der Gilde beizutreten. Eine fröhliche Melodie summend schlenderte sie die Treppe hoch. Dabei kam sie einem der Recken wohl zu nahe denn einer trat nach hinten aus und traf die Drow mitten in den Magen. Sich mehrfach überschlagend kullerte sie die Treppe wieder hinunter und kam unten hart mit dem Hinterkopf auf. Etwas geschockt blieb sie einige Sekunden liegen bevor sie sich wieder langsam aufrichtete. Diesmal liefen echte Tränen über ihr Gesicht „Heute ist wohl der Ärgert-die-Dunkelelfe-Tag.“ Vielleicht sollte sie einfach gehen und draußen über wehrlose Passanten herfallen, schließlich war es das was jeder von ihr erwartete. Sie würde nie in einer von Menschen dominierten Gesellschaft akzeptiert werden...
Doch so einfach würde sie nicht das Handtuch werfen und erneut machte sie sich daran die Treppe zu erklimmen. Diesmal achtete sie jedoch darauf das niemand vor oder hinter ihr stand.
 
"Bist du verletzt?" fragte Ria besorgt. Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass es der Dunkelelfe gut ging, eilte sie mit Rigo die Treppe hinauf. Diesmal war sie nicht mehr so ruhig, sie war stinkwütend.
Man hörte ihre Stimme bis nach unten.
"Euch wurden die Regeln kaum erklärt, und schon brecht Ihr sie. Ich habe es genau gesehen... Mir ist Eure Meinung egal! Raus hier! Aber sofort, sonst muss ich nachhelfen! Spart Euch Euer selbstgefälliges Grinsen!"
Kurz darauf hörte man einen kurzen Schmerzensschrei, und der Mann rannte die Treppe hinunter und nach draußen. Sein Hemdsärmel war zerrissen, und auf dem oberen Absatz saß Rigo und beobachtete zusammen mit der Halbelfe, wie der Mann fluchend das Gasthaus verließ.
"Wer sonst noch Ärger machen will, geht lieber gleich!" fügte sie hinzu.
 
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Castas Augenbraue zuckte kaum merklich in die Höhe, als ihr Gesprächspartner plötzlich zwischen der Halbelfe und den Streitenden stand. Zwar hatte sie ihn einen Augenblick aus den Augen gelassen, aber hätte er den Raum normal durchschritten hätte sie ihn gesehen. Schließlich hatte sie zu den Streitenden geschaut und er hatte ihr Gesichtsfeld nicht durchquert. Er schien interessante Fähigkeiten zu besitzen. Sie lauschte seinen Worten und beschloss, ihm zu folgen. Sie trank ihr Glas aus, stellte es auf den Tresen und nickte dem Wirt zu. Darauf vertrauend, dass die Einladung ihrer Gastgeber auch für Getränke und nicht nur Speisen galt. An dem leichten Nicken des Wirtes erkannte sie, dass er sie nicht auf halbem Wege als Zechprellerin zurück rufen würde.
Sie ließ eine Hand in ihre Tasche gleiten und strich Cyra leicht über den Kopf während sie sich zur Treppe begab. Dabei bemerkte sie, wie ein Teil der Anwesenden sich lieber für die zweite Option entschloss und sich erneut in verschiedenen Grüppchen zusammen fand. Interessanter würden jedoch die Leute sein, die sich oben einfanden. Die Drow bekam erneut Schwierigkeiten, was Casta ärgerlich stimmte. Sie war zwar kein Freund der Drow, doch sie mochte auch niemanden von vornherein verurteilen. Mit einer gewissen Genugtuung betrachtete sie somit die Reaktion der Halbelfe und trat einen Schritt zur Seite, als der lädierte Mann an ihr vorbei stürmte. Erstaunt stellte sie fest, dass ihre Gastgeber ihr schon jetzt sympathisch waren. Oben angekommen suchte sie sich einen freien Stuhl und betrachtete unauffällig die anderen Wartenden.
 
Corvax wartete, bis niemand anderer mehr Anstalten machte, die Treppe hinaufzusteigen und ging dann selbst ins Separeé, wo er sich in die hinterste Ecke stellte. Auch, wenn er sich nicht wirklich vorstellen konnte, dass die Initiatoren dieser..."Veranstaltung" ihm genug Gründe geben könnten, mit einer Drow zusammenzuarbeiten, wollte er ihnen dennoch diese Chance nicht verweigern.
Da Tyr ihn hierher geleitet hatte, war es sicherlich auch in seinem Sinne, wenn er, Corvax von Drakenberc, sich ein wenig in Beherrschung üben würde. Falls diese Drow wirklich keine schlechten Absichten hatte, würde es sich sicherlich herausstellen. Aber der Paladin zweifelte stark daran. Vorurteile und Meinungen erfanden sich schliesslich nicht von selbst.

Was diese Halbelfe mit ihrem Köter anging -Corvax lächelte gequält- sie war nun wirklich nicht das, was man unparteiisch nennen würde. Ganz anders ihr Gefährte oder was er auch immer war. Er strahlte Souveränität aus; jemand, der eventuell Kapazitäten hatte, was Weisheit und Intelligenz anging. Man würde sehen.
 
Es galt nun, nach dieser kleinen, freiwilligen Vorauswahl, ernsthafte Kriterien aufzuzeigen, wer für eine Mitgliedschaft in Betracht kommt und wer nur dem schnellen Geld hinterherjagt. Daher wäre Loyalität ein guter Auswahlfaktor. "Es wird mehre Runden der Auswahl geben", begann der Schattentänzer erneut, letztlich liegt es an meiner Begleiterin, oder mir, wer aufgenommen wird und wer nicht. Die Hauptgabe von uns wird nun sein euch, die ihr denkt keine Furcht vor Gefahren zu zeigen, auf Herz und Nieren zu prüfen - im übertragenen Sinne, versteht sich. Auf der anderen Seite soll jeder sehen können, mit wem er es zu tun hat. Daher beginnen wir mit einer kleinen Vorstellung. Als Zeichen des guten Willens, stellen wir uns zuerst bei euch vor." Eric stellte sich gut sichtbar für alle Bewerber auf, mit geschlossenen Füßen und verschränktem Händen auf dem Rücken. "Ich bin Eric Tiamus Wicem, einst vom Orden des silbernen Dreiecks aus Impiltur. Für jeden der noch nie von diesem Orden gehört hat: Das silberne Dreieck war ein Ritter und Klerikerorden unter dem Patron Helm. In seiner Lehre gingen wir all jenen in Impiltur zu Hand die unsere Hilfe bedurften. Schutz, Verhandlung, oder sogar Richtsprüche waren unsere Aufgaben." Den Teil der Geheimaufträge, für welche er ausgebildet wurde ließ er galant in seiner Erzählung weg. Selbst die Bürger seiner Heimat wussten nichts davon und bis auf die eine, oder andere Gemeinschaft der Diebe, Magier, oder Assassinen Faeruns, wusste nur die Führung Impilturs davon.

"Die Kriegsfürsten unseres Landes, schätzen uns. Das Volk war mit uns vertraut. Wie bekannt sein sollte, ist Impiltur einer der Knotenpunkte des Handels in Faerun. Daher haben wir viel mit Händlern und Handelsfamilien aus aller Welt zu tun gehabt. Leider... existiert der Orden Helms in Impiltur nicht länger... die Zeit und letztens eine dunkle Macht zerstörte ihn. Eine Macht die einen Namen trug: Die Schattenfaust. Die Führer dieser Organisation waren auf ihren eigenen Vorteil aus. Im Kampf um Reichtum und Macht in Faerun unterwarfen und zerstörten sie rücksichtslos alle, die ihnen im Weg standen. Intrigen bis zum offenen Kampf waren an der Tagesordnung. Ihnen war jedes Mittel recht! Diese Organisation wurde von der Gilde des roten Stiers vernichtet, der ich mich nach dem Fall meines Ordens anschloss." Während er sprach versuchte Eric so viel wie möglich bei so vielen wie möglich an Körpersprache und Mimik zu deuten. Einige nahmen Anteil an der Vernichtung des Ordens, bei anderen flammte das Interesse beim Namen der Schattenfaust auf. Bestimmt hatten ihre Familien, oder gar sie selbst schon das 'Vergnügen'. Besonders einer der Bewerber wurde hibbelig. Als er diesen Namen hörte, rutschte er unruhig auf seinem Stuhl herum und schaute auch die anderen Bewerber an. Er war nicht sehr groß. Die feinen Züge und spitzen Ohren beschrieben ihn wohl als Elf, oder Halbelf. Er trug einen Wams aus dunklem Leder, wie auch der Rest sein Rüstung. Einen Helm, oder eine Kapuze gab es nicht auf dem Kopf, von dem halblanges silbernes Haar herabhing. Eric schaute ihm auf die Finger, die nicht so recht wussten wo sie bleiben sollten.

"Nach dem dem Fall der Schattenfaust, bei dem viele unserer Kameraden und Freunde ihr Leben ließen, übernahm ich die Führung der Gilde, die zur Zeit offen gestanden aus allen besteht, die ihr vor euch seht."
Eric schaute Ria in die Augen. Sie konnte Wehmut und Trauer in den Seinen finden. Eric war sich sicher, das Desideria die Anderen nicht minder vermisste als er. "Daher haben wir nun aufgerufen, in den Tavernen und auf den Plätzen in Tiefwassers, auf das sich uns Gleichgesinnte anschließen mögen, um unseren Kampf gegen Ungerechtigkeit und die Bedrohungen Faeruns zu unterstützen. Gleichwohl sind wir an keine Verfassungen, oder kirchlichen Richtlinien gebunden, wenn es nötig sein sollte um Unschuldige zu beschützen, nicht mal an das Gesetz! Gleichwohl achten und schätzen wir die Regeln natürlich, wenn wir die Wahl haben." Damit beendete Eric seine Vorstellung, die zugegebener Maßen nicht so viel über ihn verriet. Die Gelegenheit dazu würde es noch geben, für alle die aufgenommen werden. Außerdem wollte der Vampir nicht zu sehr von der Zeit des Abends durch seine Person in Anspruch nehmen. Er ging zu seinem Platz am Tisch und setze sich, nachdem er Desideria bat ebenfalls einige Worte über sich zu verlieren. Daraufhin wandte er sich wieder dem Beobachten und Einschätzen der Reaktionen ihrer Bewerber zu.
 
Ria trat nervös vor. Diesen Augenblick hatte sie heimlich gefürchtet. Wenn sie nicht gerade so in Fahrt war wie einige Augenblicke zuvor, wurde ihr die Menge der Zuhörer bewusst, und sie fürchtete sich zu blamieren.
"Mein Name", begann sie klar und deutlich, "ist Desideria Keltana, für Freunde und insbesondere Gildenmitglieder einfach Ria. Meine Geschichte ist sicher nicht so beeindruckend und heldenhaft wie Erics, doch sie erklärt einigen von euch vielleicht meine Einstellung bezüglich den unerfreulichen Ereignissen vorhin." hier machte sie eine kurze Pause, ehe sie fortfuhr. "Ich wuchs in einem kleinen, abgelegenen Dorf auf. Als ich zehn Jahre alt war wurde ich zur Vollwaise. Mir war nie wirklich bewusst geworden, dass die Dorfbewohner hinter meinem Rücken über meine Eltern und mich tuschelten, doch nun zeigten sie mir mit aller Härte ihr wahres Gesicht. Mein Kindermädchen, die einzige Vertraute, die ich noch hatte, wurde aus dem Dorf gejagt. Mich wollte erst keiner haben, doch einer der Bauern nahm mich schließlich zu sich. Nicht aus Güte, sondern als billige Arbeitskraft, oder vielmehr als Sklavin. Wann immer etwas Unangenehmes passierte, gab man mir die Schuld dafür. Sie warfen mir vor, eine Halbelfe wie ich würde nur Unglück bringen. Jeden Abend habe ich gebetet, dass die Ernte gut ausfallen würde, weil ich Angst vor dem hatte, was man sonst mit mir machen würde.
Kurz vor der Ernte, die übrigens durchschnittlich ausfiel, kam die Protektorin unseres Dorfes, eine erfahrene Waldläuferin, von einer langen Reise zurück. Als sie erfuhr, was in ihrer Abwesenheit passiert war, tauchte sie bei dem Bauern auf, der mich zu sich genommen hatte, und nahm mich mit. Zu packen brauchte ich nicht viel. Ich hatte nur ein Kleid zum Wechseln, mehr hatte man mir nicht gelassen. Sie meinten, ein 'Elfenbastard', wie sie mich nannten, bräuchte keinen Besitz."
erzählte sie mit zitternder Stimme. Sie brauchte einen Augenblick, um sich wieder zu fangen, dann sprach sie weiter. "Vor den Taten der Erwachsenen Dorfbewohner war ich nun sicher, denn sie wagten nicht, ihre Protektorin zu verärgern, zumal sie die einzige in der Nähe war, die etwas von Heilkunde verstand. Vor dem Gerede der Erwachsenen und den Taten ihrer Kinder schützte sie mich nicht. Gegen die Kinder, so meinte sie, müsste ich mich selbst durchzusetzen lernen. Sie warfen mir nicht nur Spottverse sondern oft genug auch Steine hinterher oder spielten mir üble Streiche, nur weil ich anders war als sie.
Wenige Monate bevor ich das Dorf verließ und in die Stadt ging, fand ich im Wald einen kleinen Wolfswelpen, den ich Rigo nannte. Ihr seht hier, was aus ihm geworden ist. Jäger hatten wegen ihres Fells alle erwachsenen Wölfe des Rudels getötet und ihnen noch an Ort und Stelle das Fell abgezogen, die Jungen zertreten. Nur Rigo konnte sich verstecken. Als ich den Welpen aufnahm, verschlimmerte sich die Haltung der Dorfbewohner noch. Sie hielten den noch zahnlosen, verspielten Rüden bereits von Anfang an für eine reißende Bestie. Ich durfte mir oft anhören, dass sich der Abschaum des Dorfes wohl gerne mit den Monstern des Waldes herumtrieb. Und noch öfter drohten sie, den Welpen zu töten, sollten sie ihn nur einmal allein erwischen. Sie taten es nicht offen, aus Angst vor Ärger mit unserer Protektorin, aber ich bekam es trotzdem mit. So verließ ich vor etwa einem Jahr mein Heimatdorf und kam in die Stadt. Auf der Suche nach einer Unterkunft stieß ich auf die Gilde des Roten Stiers. Dort fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben so angenommen und gemocht, wie ich eben war. Niemand beleidigte mich oder hasste mich gar, weil ich eine Halbelfe bin. Damals habe ich mir geschworen, niemals tatenlos zuzusehen, wenn jemand allein wegen seiner Herkunft schlecht behandelt oder gar geschlagen wird."

Sie blickte ins Publikum, um die Reaktionen der Leute einzufangen, wobei sie sich vor allem auf den Paladin konzentrierte, dann legte sie noch nach:
"Während meine Ziehmutter und ich auf Reisen waren, wurde unser Dorf von einer großen Räuberbande überfallen. Eine Drow, die sich von den Bosheiten ihres Volkes abgewandt hatte, hatte die Räuber zuvor zufällig belauscht. Sie kam ins Dorf um die Menschen zu warnen, obwohl sie wusste, dass es gefährlich für sie war, sich zu zeigen. Die Dorfbewohner hätten sie beinahe umgebracht, wäre ihr nicht die Flucht gelungen. Doch ihr Auftauchen hatte die Menschen vorsichtig gemacht, und so waren zumindest einige wachsam. Vielen gelang die Flucht, einigen nicht. Hätten sie ihr gleich geglaubt und hätten die Verteidigung des Dorfes organisiert, hätte es noch weniger Opfer gegeben.
Ich selbst lernte diese Drow später kennen. Sie gehörte zur Gilde des Roten Stiers. Wir verloren sie, als sie versuchte, einigen einfachen Menschen zu helfen, die von einem Monster angegriffen wurden, das auch noch ihr Haus angezündet hatte. Sie lief zu dem Gebäude, um zu sehen, ob noch jemand eingeschlossen war. Seitdem fehlt von ihr jede Spur, aber es sieht ganz so aus, als wäre sie hineingegangen, jedoch nicht wieder herausgekommen. Sie war immer bereit, ihr Leben für andere zu geben, diesmal hat sie es wohl getan."

Wieder machte sie eine Pause und blickte in die Runde.
"Mögt Ihr Euch nun Euer eigenes Urteil bilden, nachdem ihr uns angehört hat und selbst entscheiden, ob ihr in einer Gilde sein wollt, die jeden anerkennt, der loyal zu uns steht und bereit ist, sein Leben auch für fremde aber einfache Bürger zu riskieren und dieses Leben dabei auch Angehörigen von Völkern anzuvertrauen, gegen die ihr erst Vorurteile hattet." schloss sie ihren Bericht und entspannte sich.
"Wer jetzt noch interessiert ist, der möge vortreten und sich vorstellen." fügte sie freundlich hinzu und blickte ins Publikum, wobei ihr Blick an dem einen oder anderen Kandidaten hängen blieb. Als keiner den Anfang machte, wies sie einfach auf jemanden und bat diesen persönlich vorzutreten.
 
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Belustigt sah Kasheek zu, wie sich die beiden übelriechenden Bauern gegenseitig an die Kehle gingen. Es war nur ein kleines Lied nötig, wie der eine mit dem Eheweib des anderen das Bett geteilt hatte. Diese einfachen Menschen waren so einfach zu beeinflussen. Der Tiefling saß auf einem Fass abseits des Kampfgeschehens und applaudierte bei jedem Treffer, den die Bauern landeten. Nach einigen Minuten war die Sache entschieden und einer der Menschen lag blutend auf dem Boden, während der andere schnaufend über ihm stand. "Bravo", applaudierte Kasheek, als er von seinem Sitzplatz aufsprang, "Wirklich sehr unterhaltsam. Doch nun muss ich mich empfehlen. Bevor mich wieder die Langeweile befällt." Der Tiefling verbeugte sich galant und schlenderte dann auf die nahe Taverne zu. Dort hoffte der Barde, sich ein paar Münzen zu verdienen, denn langsam herrschte Ebbe in der Börse von Kasheek. Seit zwei Wochen hatte er nichts mehr anständiges zu essen bekommen, sein Mantel gehörte auch wieder einmal gereinigt und ein Bad hatte der Tiefling erst recht nötig.
Schwungvoll stieß Kasheek die Tür auf und schien in eine recht illustre Runde zu treffen. Auf den ersten Blick erkannte er eine Drow, eine Halbelfe mit einem Wölf und noch andere Gestalten, die nicht alltäglich in so einem Etablissemnt war. Kasheek spitze die Ohren, denn die Halbelfe stellte sich als Ria vor und erzählte gerade aus ihrem Leben. Den Grund kannte der Barde nicht, doch einer guten Geschichte konnte Kasheek nie widerstehen. Interessiert zog er sich deshalb einen Stuhl heran und lauschte den Worten von Ria. Die misstrausichen Blicke, die dem Tiefling von allen Seiten zu geworfen wurde, ignorierte er gekonnte. Mit der Zeit gewöhnte man sich an so etwas.
Je länger Ria erzählte, umso leuchtender wurde der Glanz in den Augen des Barden. Das Leben der Elfe war wahrlich würdig, in einer Ballade erfasst zu werden. Als sie dann auch noch etwas von einer Gilde erzählte, der man sich anschließen konnte, war es um Kasheek geschehen. Er musst einfach dabei sein. Daran führte kein Weg vorbei. Der Tiefling sprang also elegant von seinem Stuhl auf und nährte sich Ria.

"Ich grüße Euch, verehrte Dame", säuselte Kasheek, bevor er sich tief verbeugte und Rias Hand ergriff, auf die er einen sanften Kuss drückte. "Verzeiht mir mein forsches Auftreten, aber ich habe Eure Geschichte verfolgt und bin zu tiefst gerührt. Als ich dann hörte, Ihr würdet für eine Gilde Mitglieder suchen, musste ich Euch einfach ansprechen. Aber wo bleiben denn meine Manieren? Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt." Wieder eine Verbeugung seitens des Tieflings. "Mein Name ist Kasheek, meines Zeichens reisender Geschichtenerzähler und Sänger, kurz ein Barde. Ich weiß leider nicht, für was Eure Gilde kämpft, doch denke ich, dass Euch meine Dienst recht hilfreich sein könnten." Kasheek setze ein gewinnendes Lächeln auf. Diese Chance wollte der Tiefling nicht verpassen.
"Ich versichere Euch meine bedingungslose Loyalität, verehrte Dame. Wie könnte ich ein solch bezauberendes und liebliches Wesen je verraten? Nun? Was sagt Ihr?"
 
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Desideria warf einen besorgten Blick zu Corvax als sie antwortete, fürchtete sie doch, er könnte wieder auf einen Interessenten losgehen.
"Offensichtlich habt Ihr die Rede meines Gefährten verpasst. Wir kämpfen gegen alle, die dieser Welt und insbesondere ihren Bewohnern schaden wollen. Es ist sicher nicht ganz ungefährlich, genaugenommen haben wir bei unserem letzten Kampf gegen eine Organisation namens Schattenfaust die meisten Mitglieder unserer Gilde verloren und damit einen hohen Preis für unseren Sieg gezahlt. Deswegen suchen wir neue Anwärter, um unsere Gilde des Roten Stiers wieder aufzubauen. Sagt, habt Ihr Erfahrung mit solcherlei Kämpfen?"
Sie beobachtete die Reaktionen ihres Gesprächspartners genau, irgendetwas gefiel ihr an seinem Verhalten nicht. Seine Worte wirkten zu bewusst gewählt.
 
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Kasheek schlug die Hände vor seinem Herzen zusammen. "Ich bedauere, meine Dame, doch leider bin ich nicht der beste Kämpfe. Meine Profession liegen eher in anderen Bereichen. Ich bin außerordentlich gut im Beschaffen von Informationen. Weiterhin kann ich durch meine Illusions-Magie brenzlige Situationen entschärfen. Solltet Ihr jedoch ausschließlich nach hirnlosen Haudraufs suchen, so tut es mir leid, wenn ich Eure Zeit verschwendet habe, edle Dame. Darf ich Euch zur Entschuldigung ein kleines Liedchen spielen?" Der Barde war ein wenig enttäuscht, doch hoffte er immer noch, die Halbelfe und ihren Gefährten zu überzeugen, ihn in die Gilde aufzunehmen. Nun zückte Kasheek jedoch erst einmal seine Laute. Mit geübten Griffen entlockte er dem Instrument die erhabensten Töne. Dazu sang Kasheek vor den Heldentaten vergangener Zeitalter. Die Vorstellung dauerte einige Minuten. Als der Tiefling geendet hatte, ertönte vereinzelt Applaus, das Misstrauen gegenüber Kasheek überwog allerdings. Dieser entschloss sich, erneut zu fragen: "Nun, meine Dame. Benötigt Ihr nun meine Dienste oder kann ich wieder meines Weges gehen, auf der steten Suche nach Essen, Geld und Unterkunft?"
 
Corvax lauschte den Reden seiner Gastgeber. Er nickte verstehend, doch als die Halbelfe, die sich Desideria nannte, das Wort an sich nahm, schnaubte er verächtlich. Natürlich war es klar, dass Erlebnisse wie ihres die Ansicht zu manchen Völkern prägt und vielleicht war diese eine Drow herzensgut und freundlich, aber Corvax kannte fünf Hand mehr Drow, die das absolute Gegenteil darstellten. Zudem: man konnte auch schlecht anhand eines Falles alle Vertreter einer Rasse beurteilen.

"Tyr, du stellst mich hier wirklich auf eine harte Probe." Der Ritter sprach zu sich selbst, darauf bedacht, dass seine Worte nur Tyr erreichten. "Aber du hast dich bislang nie getäuscht, also warum sollte ich deiner Weishheit dieses mal nicht folgen?"

Doch bevor er sich zu Wort melden konnte, nahm ihm ein Tiefling, der scheinbar aus dem Nichts erschienen war, die Möglichkeit. Corvax wartete geduldig, bis er seinen überaus geschwollenen Monolog beendet hatte. Wieder sprach er zu sich und dieses Mal war es ihm egal, ob ihn jemand hörte oder nicht.

"Drow, Tieflinge. Fehlen Inkubi, Sukkubi und Unholde, dann haben wir hier einen wahrlich lustigen Untergrundzirkus."

Er zog einen leerstehenden Stuhl heran, nahm ihn und rückte mit Selbigem näher in den Kreis der möglichen Kandidaten. Dabei fing er Desiderias Blick und irgendetwas in ihren Augen ließ ihn verstehen. Er nickte ihr zu, schloß seine Augen und atmete hörbar tief aus.

"Verehrte Damen, verehrte Herren. Lords und Ladies, Gelehrte, Bürger, Freie, unfreiwillig Verschuldete! Oberflächenbewohner und auch die, die darunter hausen. Ich würde lügen, würde ich behaupten, es sei mir eine Ehre, mit Euch diese Räumlichkeit zu teilen. Ein Gefühl der Ehre stellt sich nur dann ein, wenn es sich das Gegenüber verdient hat -durch Taten oder Worte. So verzeiht mir meine Forschheit, Drow und Tiefling, wenn ich Euch derzeit nicht dazu zähle." Er blickte die Genannten eindringlich an, bevor er sich direkt an Eric und Desideria wandte. "Worte und Taten sind es, die zu Ehre führen und in Euren Worten und Taten erkenne ich viel davon." Er verneigte sich. "Von der Schattenfaust ist viel bekannt; Grausamkeiten und Wahnsinn vor allen anderen Dingen. Lang wurden die Bewohner Faeruns von ihnen unterjocht und lebten in Furcht. Doch mit den tapf'ren Streitern der Gilde des Roten Stiers nahm dies ein Ende." Corvax wollte ihnen nicht zu viel Honig ums Maul schmieren. "Wie dem auch sein: Jeder, der von Euch als würdig auserkoren wird, Mitglied dieser Gilde zu werden, hat seinen ganz speziellen Zweck im Plan der Götter. Und so soll denjenigen Ehre zu Teil werden, die sie vorher nie kannten."

Er pausierte kurz, um etwas Spannung zu erzeugen und um seine Worte bei den Anwesenden wirken zu sehen. Hier und da wurde getuschelt, manche Münder standen offen, manche winkten ab, schüttelten den Kopf oder waren gar eingeschlafen.

Corvax fuhr fort. "
Ich denke, es ist genug meiner Worte ob der Taten der Gilde. Wir alle wissen, was sie für uns getan hat. Die Frage ist jetzt sicherlich: 'wer ist dieser Mann in voller Rüstung und warum redet er so viel?'. Die Antwort darauf lautet: 'Corvax von Drakenberc, Ritter und Paladin Tyrs, gesandt aus Niewinter, um einigen Gerüchten nachzugehen. Und die Gerüchte haben mich hier her geführt." Er räusperte sich erneut und schaute dabei Eric und Desideria lange an. "Ich bin von Tyr gesandt, diese durchaus wichtige Mission zu unterstützen." Seine Waffe ziehend ließ Corvax sich auf sein linkes Knie nieder, hob sein Schwert -an Heft und Klinge leicht auf seine Hände gelegt. "M'lady, Sire. Ihr habt mein Schwert, mein Schild, meine Rüstung, meinen Glauben, meine Kutsche und meinen festen Willen, Eure Angelegenheit zu fördern, zu stärken und Euch beizustehen."
 
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Mit der Ansprache des Paladins schien ein Bann gebrochen und ein Ruck ging durch die wirklich Interessierten. Casta erhob sich nun ihrerseits, verbeugte sich vor den Gastgebern und nickte den anderen kurz zu. "Ich kann mich den Worten des Paladins dahingehend anschließen, dass auch für mich Worten und Taten wichtig sind. Doch überwiegt für mich meist die Bedeutung der Taten. Selten habe ich beides so Hand in Hand gehen sehen, wie bei Euch." Casta beugte den Kopf leicht vor Desideria. "Zu oft schon habe ich schöne Reden gehört", hierbei ließ sie ihren Blick kurz, jedoch bedeutungsvoll auf dem Barden ruhen "oder Worte, die nicht alles erzählten." Kurz streifte ihr Blick zu Eric. "Sei es drum. Mein Name ist Casta Sativa und ich bin eine Halbdryade." Sie ließ sich durch das beginnende Getuschel einiger der Anwesenden nicht stören. "Ich bin bei meinem menschlichen Vater, einem Gaukler, aufgewachsen und mit ihm durch die Lande gezogen, wobei ich seine Fertigkeiten erlernte und eigene erwarb. Ihr seht, anders als meine Mutter bin ich nicht an einen Baum gebunden. Doch ich bin auch nicht von den Dryaden ausgestoßen. Somit habe ich die Fähigkeit, mit allen Bäumen und Sträuchern zu kommunizieren. Ich weiß, was sie erlebt haben und welche Fähigkeiten, seien diese heilend oder schädigend, ihnen innewohnen. Meine Waffen sind der Dolch und das Blasrohr." Dass sie Kenntnisse der Wurzel-und-Ast-Magie besaß, verschwieg sie an dieser Stelle. Ihr Fremde mussten nicht alles wissen. Würde sie in die Gilde aufgenommen, bliebe genug Zeit, sich kennenzulernen. Auch Cyra erwähnte sie nicht.
"Es wäre mir eine Ehre, in die Gilde des Roten Stiers aufgenommen zu werden und mit Euch für eine gerechte Sache zu kämpfen." Noch einmal verbeugte sie sich leicht in Richtung ihrer Gastgeber, danach setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl und wartete ab, den ein oder anderen misstrauischen Blick der ihr zugeworfen wurde, ignorierend.
 
Eine Vorstellungsrunde? Nun gut, dachte sich Fynn. Eigentlich hatte er gehofft, sich nur den Gildenmitgliedern selbst anvertrauen zu müssen, für den Anfang.
Aufmerksam lauschte er den Geschichten der anderen. Der Tiefling, der plötzlich hereinplatze, irritierte ihn kurz. Hier wurde offenbar allerlei merkwürdiges Volk akzeptiert. Was aber umso bessere Chancen für ihn selbst bedeuten würde, sobald er sich vorstellte. Es war schliesslich sehr riskant, sich einfach mal so eben als Dieb zu outen. Nachdem die Dryade mit ihrer Erzählung geendet hatte, beschloss Fynn, als nächstes ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Er stand auf und liess seine Arme ruhig herabhängen.
"Mein Name ist Fynndarael Delran." Er entschied sich, für einmal eine Ausnahme zu machen, was seinen Namen anging. Es wirkte wesentlich seriöser, als wenn er sich einfach nur mit "Fynn" vorgestellt hätte. Er hielt kurz inne, damit sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden im Raum auf ihn richten konnte. Er hatte sich vorhin sehr unauffällig verhalten und mit niemandem ein Wort gewechselt, weswegen einige auch erst jetzt sein entstelltes Gesicht bemerkten. Der eine oder andere misstrauische Blick blieb daher nicht aus.
"Anders als andere hier", sein Blick schweifte kurz zum Paladin, "kann ich mit keiner gloriosen Vergangenheit und keinen edlen Taten aufwarten. Ich wuchs in einem Dorf nahe von Athkatla auf. Wie ihr vielleicht bereits erkannt habt, bin ich ein Halbelf. Meinen Vater kenne ich nicht, und da meine Mutter starb, als ich noch ein Kind war, landete ich auf der Strasse. Nun... ich wurde ein Dieb und bin es seither gewesen." Er liess die Worte kurz wirken. Vertrauenserweckend erschien er natürlich nun überhaupt nicht, aber das war ja auch vorhersehbar und in Kauf zu nehmen gewesen. Nun kam der Teil, wo er etwas übertreiben und flunkern würde.
"Nun, zurecht werdet ihr euch jetzt fragen, was ich hier zu suchen habe. Es ist im Grunde ganz einfach, ich möchte mein Leben ändern und sehe dies hier als Chance für einen Neuanfang. Ich denke, dass ich meine Fähigkeiten durch die Gilde zum Besseren einsetzen könnte. Ich verstehe mich auf den Umgang mit diversen Dolchen und Messern sowie Kurzschwertern und ich kann mich gut verbergen, um an Informationen zu gelangen. Wenn nun also" , sein Blick schweifte zu Eric, "Herkunft und Vergangenheit für die Gilde des roten Stiers kein Grund sind, jemanden abzulehnen, so hoffe ich, dass ihr mich als würdig erachtet, eurer Sache zu dienen."
Fürs erste musste das den Gildenmitgliedern an Informationen reichen. Den Teil mit dem Gift und überhaupt dass er mehr als nur ein Dieb gewesen war verschwieg Fynn. Alles zu seiner Zeit. Ihm war bewusst, dass es irgendwann auffliegen würde, sollte er tatsächlich aufgenommen werden, doch hoffte er, bis dahin seine Loyalität genügend unter Beweis gestellt zu haben, als das man ihn rauswerfen würde. Oder Schlimmeres. Und so sehr gelogen war das Ganze ja auch nicht. Er wollte einfach mal etwas anderes machen. Es war ihm egal, aus welchem Grund er Leute umbringen oder sich in Gefahr begeben musste, solange er gut dafür entlohnt wurde.
Fynn setze sich wieder auf seinen Platz und wartete darauf, dass der Nächste sich vorstellen würde.
 
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Eric nahm alles an Informationen auf, die genannt wurden, auch einige, die versucht wurden zu verschweigen. Doch er hatte nicht den Eindruck, als würde einer der Anwesenden die Gilde wirklich betrügen wollen, bisher jedenfalls. Als der Barde die Taverne enterte war er zuerst skeptisch und sein Auftreten war ihm sehr suspekt. Doch allein, dass er es in eine geschlossene Gesellschaft geschafft hatte und dann auch gleich auf Anhieb die Runde der Interessenten im ersten Stock, war doch sehr überraschend. Er stand auf und schicke sich den einen oder anderen Schritt zu tun. Gelassen nahmen seine Hände wieder ihren Platz hinter seinem Rücken ein. Auch seine Stimme war dieses Mals gesenkter. Es ging nun weniger um Aufmerksamkeit zu erhaschen, als viel mehr eine konstruktive Rückmeldung zu geben. "Habt Dank für eure Melodie Herr Kasheek. Ihr versteht offenkundig etwas von der Musik. Ich muss schon sagen, ich bin überrascht, wie ihr uns ohne Einladung und fremdes Wissen finden konntet. Fast so sehr wie euer Zutritt in dieses Gasthaus." Just gesagt, schien der Rausschmeißer sein Versehen bemerkt zu haben und den Spitzbuben am Schlafittchen durch das nächste Fenster wieder nach draußen zu befördern. So, oder so ähnlich vermochte seine Absicht zu sein, nach seinem Blick zu urteilen, mit welchem er die Treppe erstürmt hatte. Eric jedoch erhob beschwichtigend die Hand und nickte ihm dankend zu. Der Hüne knurrte in sich hinein und gab ebenfalls durch Körpersprache zu verstehen, dass er sich dem Veranstalter fügte. Schließlich bezahlte er ihn heute. So ging er zurück zu seinem Posten an der Tür und würde von nun an aufmerksamer sein. "Leuten, die in ihrer ersten Ansprache unbedingte Loyalität schwören, wirken auf mich jedoch alles andere als seriös. Vor allem, wenn sie aus dem Mund eines geübten Redners kommen - was ihr wohl sein mögt." Er begannt Kasheek langsam zu umkreisen. "Was ist es also wirklich was euch antreibt mein Herr? Ruhm, Reichtum, eurer Name in den Legenden der Zeit? So etwas streben Barden doch an, oder - selbst die, aus den neun Höllen?" Die Anspielung war unverkennbar. Eric schaut kurz auf Hörner und Schwanz den Tiefling. "Lasst mir also und auch der 'werten Dame' erst Zeit zu überlegen. Für den Moment seid ihr eingeladen euch zurück auf einen freien Stuhl zu setzen und den Ausgang dieser Auswahlrunde abzuwarten." Damit hatte er die Umrundung abgeschlossen.

Kurz darauf wandte er Kasheek den Rücken zu und stand sogleich vor dem noch immer knienden Paladin. "Was euch angeht Sire, so seid gewiss, dass wir uns die Hilfe Tyrs wohl wünschen auf unserer Reise. Es wäre töricht euren Schwur auf die selbe Stufe zu setzen, wie die des Barden. Denn wie ihr jüngst erfahren habt, kenne ich die Ehrbarkeit der gut gesinnten Götter und die Jünger Tyrs sind mir von früher wohl bekannt. Bitte, nehmt doch wieder bequemere Haltung an Herr, solange ich mich unserer Halbdryade zuwende." Damit schritt er weiter zu Casta. "Werte Dame, ich hoffe diese Anrede ist euch genehm. Die Gilde des Roten Stier hatte selbst einst einen Hain samt Dryade. Es ist nicht zu leugnen, dass dieses Wesen uns nur bereichern konnte. Ich freue mich euch als ersten Mitglied in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Ich vermute stark, dass ich damit auch im Namen unserer Waldläuferin und ihres Tiergefährten spreche." Er schaute kurz zu Ria herüber.

"Ihr mein guter Fynndarael, könnt euch auf der selben Stufe des Paladin sehen. Eure Absichten klingen mir ehrbar und es ist ein großer Schritt in unsere Gemeinschaft getan. Die weiteren Runden werden Gewissheit bringen." Er klopfte ihm kurz auf die Schulter und seine Augen lächelten ihn an. "Nun denn, wer vermag als nächstes den ersten Schritt zu tun?"
 
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Ferryani hat nichteinmal gesehen welcher der drei Männer sie getreten hat, dich Ria hat wohl besser aufgepasst wer der Übeltäter war. „D-Danke“ Danke. Ein Wort das Ferryani schon lange nicht mehr benutzt hat. Ein Wort dessen Klang sie schon kaum mehr kannte. Sie schniefte kurz und ging dann mit der Halbelfe in den anderen Raum. Aufmerksam lauschte sie den Worten Erics und Rias und bei der Erzählung letzterer schossen ihr fast noch mehr Tränen ins Gesicht als die für die der Schmerz am Hinterkopf sorgten.
Nachdem sich schon vier Leute vorgestellt haben fühlt sich die Drow angesprochen. „Über mich gibt es nicht viel zu Erzählen... Außer das ich eine ähnliche Jugend wie Desideria hatte. Meine Mutter hab ich nie kennengelernt und an meinen Vater habe ich nur schlechte Erinnerungen.“ ihr Blick wurde etwas leer und sie begann ins nichts zu starren. „Er war sehr verbittert und gab mir wohl die Schuld am tot seiner Frau. Irgendwann setzte er mich dann im Wald aus. Ich habe mir die Füße auf der Suche nach ihm wundgelaufen... er hat scheinbar gehofft ich würde dort elendig krepieren oder von wilden Tieren zerfleischt werden. Doch Waldarbeiter haben dann das halb erfrorene, dreckige Bündel gefunden das ich darstellte. Sie haben mich nur aus purem Mitleid mitgenommen. Darunter war auch mein späterer Ziehvater Duncan Ellen. Er war nie damit einverstanden meine Erziehung zu übernehmen aber der Dorfälteste hat ihm diese Bürde auferlegt. Naja dementsprechend kühl war er mir gegenüber... ich habe immer versucht es ihm recht zu machen, doch statt Lob gab es nur Schläge wenn ich etwas falsch gemacht habe. Die älteren im Dorf waren dabei nichteinmal die schlimmsten. Die Kinder haben mich anfangs nur verspottet wegen meinem sonderbaren äußeren, aber irgendwann reichte ihnen das nicht mehr und ich wurde fast täglich verprügelt. Ich konnte es mir dann aussuchen entweder von den anderen Kindern geschlagen werden wenn ich auf dem nachhause Weg war oder von Duncan geschlagen werden weil ich nicht zum Arbeiten auf dem Feld ging wenn ich mich nicht aus dem Haus traute. Naja, irgendwann lernte ich dann den Dorfmagier kennen der mehr in mir sah als das einfache Drowmädchen... er erkannte mein magisches Potenzial und brachte mir den ein oder anderen Trick bei. Von da an wurde alles besser: Er beschützte mich vor den anderen Kindern und die gelegentlichen Schläge meines Ziehvaters wurden ertragbar. Aber, mit der Zeit wurde ich Erwachsen und der alte Magier immer älter. Dann verließ er diese Welt und nichts hielt mich mehr in dem Dorf. Er hat mir noch einen Stab vermacht, den ihr hier seht, und ein Kartenspiel. Ich habe oft mit ihm Karten gespielt. In der Hoffnung das es in der Stadt besser für mich ist ging ich dann nach Tiefwasser... es war nur bedingt besser. Eines schönen Tages bin ich dann hier gelandet.“
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte dann wieder. Wieso sie so ehrlich redete wusste sie nicht, vermutlich war es Rias Offenheit die sie dazu bewegte. „Warum genau ich hier bin werden sich jetzt einige Fragen: Das weiß ich leider selber nicht so genau. Anfangs wollte ich nur etwas Geld in meinen Beutel bringen aber inzwischen hört es sich einfach gut an endlich irgendwo dazu zu gehören, ohne das man wegen seiner Herkunft fertig gemacht wird. Vor Gefahren habe ich keine Angst und ansonsten bin ich ein recht umgänglicher Mensch, solange mir nicht irgendein Paladin mit dem tot droht oder ich von Treppen runtergschmissen werde..."
 
Eric blieb in seinem langsamen Gang zwischen den Interessenten und dem Tisch mit Desideria und Rigo, während er sich Ferryanis Geschichte anhörte. Auch wenn er sie nicht immer ansah, merkte man ihr die Ehrlichkeit, ebenso wie ihre Offenheit, an. Ein Wesenszug den er bei ihrem Volk nicht erwartete. Eric musste gerade an die entschwundene Drow Ayuvenerva denken, welche sie in dem brennenden Haus gestern verloren hatten. Es ist selten überhaupt auf eine Drow hier an der Oberfläche zu treffen und jetzt trifft er gleich die zwei, die für ihr Volk völlig untypisch sind. Faerun ist wirklich ein Ort der nie aufhört in Erstaunen zu versetzten. "Vielen Dank Frau ... Drow" Gerade viel ihm auf dass sie ihren Namen gar nicht genannt hatte. "Ihr sollt ebenfalls weiterhin geprüft werden. Wenn wir so weitermachen werden wir umsonst die erste Auswahlrunde begangen haben. Bisher mussten wir niemanden abweisen." Ein kurzes Lachen. "Nun denn, auf zum Nächten." Er schaute den hibbeligen Elf an "Möchtest du uns nun etwas über deine werte Person erzählen mein Freund?" Der Elf schien innerlich einen Herzinfarkt zu bekommen. Immer mehr der Augenpaare richteten sich nun auf ihn. Er schluckte den Klos in seinem Hals herunter und schob sich behutsam vom Stuhl, bis seine Füße den Boden spürten.

"Ja.... nun, also was soll ich sagen... Ich .. bin ein Elf." Er schaute sich nervös um. Doch Eric machte keine Anstalten ihm unter die Arme zu greifen, weiterhin lief er langsamen Schrittes im Raum herum und schaute vor sich hin. "Ich komme nicht von hier. Ich bin aus dem Osten, weit... weit weg." Er überlegte wieder. Eric war erneut beim Elf angekommen, drehte ihm wieder den Rücken zu und ging wieder zu Ria herüber. "Hast du schon einmal eine Waffe geführt?", versuchte der Schattentänzer nun zu helfen. "Oh ja! Diesen Dolch hier." Der Klang von Metall war zu hören. Der Elf hatte einen Langdolch in der Hand, den er drehte und betrachtete "Er wurde mir von meinem Meister gegeben. Er ist ein mächtiger Meister, hat mich viel gelehrt." Wieder eine Pause. "Hat euer Meister auch einen Namen? Weiß er, dass ihr nun unserer Gilde beitreten wollt? Was meint er dazu?" Der Schweiß bildete sich nun deutlich auf des Elfen Stirn. "Er.. ja ja, er weiß, dass ich hier bin... und was er davon hält.. nun... er hält davon... hält davon... DAS ICH ALLE AUS DER GILDE TÖTEN SOLL!!!! FÜR MARKARESH!!!"

Innerhalb eines Sekundenbruchteils, wurde aus dem nervösen Nervenbündel ein kalter Assassine, mit konzentriertem Blick und seines Zeichen mehr als schnellen Reflexen. Ohne zu zögern, machte er mit gezogenem Dolch einen Satz auf den ihm abgewandten Eric zu, bereit seine Klinge tief in sein Rückenmark zu versenken. Die Stimmung wandelte sich praktisch zwischen zwei Herzschlägen. Sofort lag Gefahr in der Luft. Sogar die Kerzen flackerten, angesichts des neuen Stimmungsbilds. Gerade als der Attentäter zustechen wollte, verschwand der trottende Eric vor seinen Augen. Der Stoß ging ins Leere. Verständlicherweise verdutzt wollte sich der Elf nach seinem vermeintlichen Opfer umsehen. Doch er hatte keine Gelegenheit mehr Eric auszumachen. Der Vampir hatte des Elf Rücken vorher im Visier. Ohne Vorwarnung stieß der Assassine einen Todesschrei lauthals aus und drückte seine Schulterblätter versteift durch, während er den Kopf nach hinten riss. Eine Sekunde später tauchte der Schattentänzer dicht an dicht hinter dem Attentäter auf, in seiner Rechten einen seiner Dolche, die mit der gesamten Klinge von hinten durch das Herz des Elf gestoßen war. Mit der Linken umschlang er dessen Hals. Ria hatte einen Logenplatz dabei, denn die beiden standen fast vor ihrem Stuhl. Nur einige Zentimeter und ein Holztisch trennte sie von den Beiden. Sie konnte gut sehen, wie Erics Klinge aus der Brust des Angreifers heraus trat, wenn auch nur die Spitze, gefolgt von einem Schwall an Blut. Der Attentäter starrte Ria mit toten, weit aufgerissenen Augen und nicht weniger aufgerissenem Mund an, in welchem der Todesschrei verstarb und sein Sprecher mit ihm. Eric zog den Dolch wieder heraus und der Assassine kippte auf seine Knie, bevor er dumpf mit dem Kopf vor dem Tisch auf den Boden aufschlug und sich nicht mehr rührte.

Für einen Moment war es so still, dass man die Kerzen brennen hören konnte. Was war hier gerade passiert? Darüber mussten sich wohl alle Anwesende - Eric eingeschlossen - erst einmal klar werden.
 
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Als der Elf angriff, sprang Ria auf und griff nach ihrem Bogen, doch als Eric sich vor aller Augen verbarg, führte sie die Bewegung nicht zuende. Das Risiko ihren Gefährten zu treffen war einfach zu hoch.
Auch Rigo, der unter dem Tisch gedöst hatte, sprang auf, doch der Kampf war vorüber ehe der junge Wolf eingreifen konnte.
Die Halbelfe nutzte die Gelegenheit der Stille im Publikum nach dem Tod des Angreifers, um ein paar Worte zu sagen und so hoffentlich die Schockstarre der Anwesenden zu überwinden:
"Und hier sieht man, dass sich unsere Gilde bei ihrem Kampf für das Gute nicht nur Freunde macht. Auch wenn dieser Feind hier zum Glück keinen besseren Attentäter bezahlen konnte, wer immer er ist. Wenn Ihr also Eure Entscheidung noch einmal überdenken wollt, tut es jetzt. Verzeiht bitte, wenn ich derweil dem Toten die Taschen durchwühle, aber vielleicht finde ich dort einen Hinweis auf seinen Auftraggeber. Normalerweise vermeiden wir diese entwürdigende Leichenfledderei aber und haben mehr Respekt vor unseren gefallenen Gegnern." schloss sie ihre kleine außerplanmäßige Rede mit einem entschuldigenden Blick zu Corvax und machte sich daran, den erstochenen Elfen zu durchsuchen.
 
Corvax hatte sich erhoben und bereits wieder auf seinen Stuhl gesetzt, als der Angriff kam. Er beobachtete ganz genau, wie wer agierte und verzog selbst keine Miene.
zuviel hatte er schon gesehen, als dass ihn so ein kleiner Übergriff oder das ganze Blut aus der Ruhe bringen würde. Wie es mit den anderen Anwesenden aussah, das wusste er nicht. Aber er konnte sich schon fast denken, wem das ebenso egal war oder eher, wer sich ob des ganzen Blutes, das vergossen wurde und werden würde, von brennendem Enthusiasmus angestachelt sähe.

Als er Desiderias Stimme hörte, die Worte die sie wählte und das leise Zittern im Klang wahrnahm (ob es nun aus Angst oder Anspannung war, vermochte Corvax nicht zu deuten), als ihr Blick den seinigen traf; da nickte er nur kurz. Von Leichenfledderei hatte dies nichts. Schliesslich wollte man ja den Dingen auf den Grund gehen.

Er beobachtete die Szenerie noch eine Weile, stand dann auf und verließ er das Separeé und danach die Schenke.
 
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