RPG Die Gilde des Roten Stiers

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Während sich Akina mit Kasheek über Alchemie austauscht und sich Yuli mit Ophelia über Recht und Unrecht unterhielt, führten Eric seine Schritte wieder zurück zum Anwesen. Rigo tapste die ganze Zeit neben her. Er hatte die Stadt sehr rasch verlassen können, was in seiner Lage durchaus angenehmer war. Nun passierte er wieder das alte verbrannte und zerstörte Gatter aus Eisen, was einst den Eingang zum Anwesen ankündigte. Auch wenn er immer eine gewisse Trauer empfand als er durch das Tor schritt, so war es dieses mal ein beruhigendes Gefühl. Denn die Stille und der Frieden, der nun hier herrschte, würde ein angemessenes Grab für Ria sein. Genauer gesagt der alte Hain. Eric lenkte seine Schritte zu ihm und legte sie vorsichtig neben dem Baum der Dryade ab. "Passt du auf sie auf, während ich eine Schaufel suche?" Eric hoffte das Rigo ihn verstand und tatsächlich blickte der Wolf ihn kurz an und legte sich dann vor ihrem Leichnam. Eric musste lächeln. Dann drehte er sich um und ging zum Anwesen, um eine Schaufel zu finden. Er hatte wenig Hoffnung in dieser verbrannten Erde etwas zu finden. Doch er hatte tatsächlich Glück. Eric fand sogar noch einige andere Sachen die sehr nützlich sein würden. Damit kehrte er schließlich zu Ria zurück. Rigo saß noch immer dort. So begann Eric unmittelbar vor dem Baum der Dryade ein Grab auszuheben. Es war weniger schwer als er angenommen hatte. Der Boden war weich und die Erde feucht. Es schien, als würde der Baum, selbst im halbverbrannten Zustand, noch immer genügen Energie des Lebens produzieren, um die Erde um ihn herum feucht zu halten. Als das Loch tief genug war, legte er Ria dort hinein. Er betrachtete sie eine Weile lang mit traurigen Augen. Sie lag friedlich da. Die Augen geschlossen, die Hände auf ihrem Bauch. Der Vampir wusste nicht warum, aber irgendwie wollte er sie nicht so alleine zu Kelemvor schicken.

Er sah zu Rigo. Sogleich ging er zum Wolf herüber, der die ganze Szene beobachtet hatte und hockte sich vor ihm hin. "Ich würde ihr gerne etwas von uns mitgeben. Wenn du erlaubst etwas von deinem Fell." Der Wolf schaute Eric mit großen Augen an. "Ah ja, du verstehst mich ja nicht..." Er strich Rigo durchs Fell. "Fell" und zeigte auf die Tote. "Für Ria?" Wieder große Wolfsaugen die aufmerksam zusahen, aber keine Reaktion zeigten. "Also gut. Dann versuchen wir es einfach mal." Eric zückte seinen leicht gebogenen Dolch und hielt ihn in beiden Händen vor Rigo hin, damit er ihn sehen konnte. "Etwas Fell... für Ria?" Rigo streckte die Nase aus und schnupperte an der Waffe. "Hoffentlich funktioniert das..." Er nahm den Dolch in eine Hand und legte seinen Handrücken auf Rigos Fell. Die Finger wurden gespreizt, während er damit nach vorne über sein Fell strich und dann wieder geschlossen. So hatte er einige Fellbüschel zwischen seinen Fingern. Dann führte er langsam den Dolch zu seiner Handfläche und schaute auf Rigos Kopf. Erstaunlich hielt der Wolf absolut still. So als wüsste er, dass Eric nichts Böses wollte. Zum ersten Mal sah er in dem Wolf mehr als nur das Tier. Der Schattentänzer fragte sich, ob es zwischen Tieren und gewöhnlichen Humanoiden so etwas wie ein Verständnis geben konnte, ohne das man die Sprache der Tiere sprechen konnte. Vorsicht schnitt er mit der Klinge über seine Handfläche und trennte das Fell von Rigos Leib. Es war nicht viel und man konnte die Stellen gar nicht sehen. "Danke Rigo." Damit stand er wieder auf und ging zu Ria in ihrem Grab herüber.

Es war in der Mitte des Lochs tiefer als am Rand, wo es eine breite, gerade Kante um die tiefe Stelle gab. So bildete sich die untere Hälfte eines natürlichen Sargs, in welchem die tote Waldläuferin lag. Er legte ihre die Fellbüschel in die Hand und schloss diese. So würde sie immer ein Stück von Rigo haben. Nun noch etwas von ihm selbst. Eric wusste nicht so recht, was er ihr geben könnte. Er entschied sich einen Tausch zu machen. Da Eric neben den Wurfsternen mit zwei Dolchen kämpfe, brauchte er Rias eigentlich nicht, der noch immer in seinem Gürtel steckte. So hatte er den Chance ihr einen von ihm zu geben und ihren zu behalten. So hatte er auch immer etwas von ihr. Er würde ihn ihrem Mörder durch die Brust jagen! So wollte er ihr den Dolch, mit dem er Rigos Fell geschoren hatte, in die andere Hand legen als er etwas Hartes erfühlte. Es war seltsam, denn Eric hatte er noch nie zuvor gespürt. Es war wohl unter ihrer Kleidung. Doch als er sie umschlug, war der harte Gegenstand verschwunden. Er musste noch etwas suchen, bis er begriff, das der Gegenstand in ihrer Kleidung eingenäht sein musste. Vorsicht löste er ihn mit dem Dolch heraus. Seine Augen wurden groß als er sah, was er da in den Händen hielt. Eine filigrane Silberkette mit einem Anhänger aus Sternsaphir. Was konnte dies für Desideria bedeuten? Eric wusste nicht so recht, was er tun sollte. Immerhin gehörte diese Kette seiner Liebsten. Auch wenn sie nun nicht mehr unter den Lebenden weilte, war es ihr Gegenstand. Etwas nährte sich von hinten. Eric drehte den Kopf und sah in neugierige Wolfsaugen. Rigo war gekommen und schnupperte an der Kette. Dann sah er Eric an. "Was ist? Riechst du was?" Rigo stupste die Die Hand mit der Kette an und schob sie zu Eric hin. "Was ist damit?" Der Wolf schaute wieder aufmerksam den Vermummten an, dann schob er erneut mit seiner Schnauze die Kette zu Eric, bis diese mit seiner Hand seinen Torso berührte. "Du meinst.. ich soll sie mitnehmen?" Eric war sich nicht sicher, ob er die Geste richtig gedeutet hatte. Rigo schaute immer wieder zwischen Kette und Erics Augen hin und her, setzte sich schließlich und wedelte mit dem Schwanz. "Also gut, wenn du meinst, dass es in Ordnung wäre..."

Der Vampir fragte sich, warum Ria sie in ihrer Kleidung trug und nie etwas davon zu ihm gesagt hat. >Ach Ria, wenn du noch leben würdest.. ich hätte so viele Fragen an dich....< Er steckte sie weg und legte ihr nun den Dolch in die andere Hand, die er um den Griff schloss und sie wieder zurück auf ihren Bauch legte. Dann zückte er Rias Dolch. Er zog sich den Handschuh aus. Im Schatten des Baums war das zum Glück möglich, auch wenn er sein Glück nicht überstrapazieren wollte, und ritze sich mit der Klinge seinen Zeigefinger auf. Schnell folgte der roten Lebenssaft. Er setzte die Fingerspitze auf Rias Stirn und zeichnete ihr mit seinem Blut eine Waage auf die Haut, das Zeichen von Kelemvor. So war es Brauch in seiner Heimat Impiltur. Damit der Fürst der Toten sie als Eine der Seinen erkannte und in sein Reich einließ. Er zog sich den Handschuh wieder an und zückte den Geldbeutel, den er von Akina bekommen hatte. Zwei Goldmünzen wurden entnommen und auf ihre Augen gelegt. Der Preis für den Fährmann über den Seelenfluss. Er betrachtete sie noch eine Weile. Dann beugte er sich hinunter und zog sein Tuch unter das Kinn. Ein letzter Kuss. Behutsam berührter er ihre toten Lippen mit seinen. Er war seltsam. Zum ersten Mal waren ihre Lippen kälter als seine. Die natürliche Kälte die durch einen Vampir floss, war anscheinend immer noch wärmer als die Kälte der Toten. Er flüsterte ihr entgegen. "Leb wohl Desideria Keltana... Ich werde dich nie vergessen und deinen Tod rächen." Der Vampir setzte sich wieder neben das Grab und stand auf. Sie war wirklich tot. Es waren die letzten Augenblick wo er sie ansehen konnte.
 
Hinter vorgehaltener Halt musst auch Kasheek über die Geschichte von Akina kichern. Die Alchmistin hatte einen gewissen Witz, das konnte der Barde nicht leugnen. Sie gefiel ihm immer besser und besser. Natürlich wollte der Tiefling Akina in nichts nachstehen, und so war es für ihn selbstverständlich, dass auch er eine humorvolle Anektode zum Besten geben musste. "Haha, eine erfrischende und lustige kleine Geschichte, die Ihr das erzählt habt. Ich hab auch etwas Witziges auf Lager."
Kasheek setzte sich an einen Tisch, schenkte sich einen Kelch Wein an und trank erstmal einen großen Schluck. Mit trockener Kehle erzählt es sich immer so schlecht. Als sein Gaumen benetzt war, zog er seine Laute auf den Schoß und schlug ein paar Arkorde an, bevor er mit seiner Geschichte begann: "Mein Damen, meine Herren, ich möchte euch von einer Begebenheit berichten, die sich vor einigen Jahren in einem fernen Land zu trug. Damals gehörte ich noch einer reisenden Gaucklertruppe an und war nicht als freischaffender Barde tätig. Ich ergötzte die Spektatoren mit fröhlichen Liedern und dem Spiel meiner Flöte. Es war ein einfaches Leben, aber ich war glücklich. Eines Tages trug es sich zu, dass sich im Publikum ein reicher Handelsherr befand. Er war ein recht korpulenter Mann, zudem über und über mit Schmuck behangen. In meinem jugendlichen Leichtsinn wollte ich den edlen Herren von seiner schweren Last befreien, die er um den Hals trug. Mir gelang dieses Unterfangen auch und zwar während dem Bauchtanz der Elfenzwillinge, die übrigens unersättlich zwischen den Lacken waren. Leider wurde ich bei meiner Aktion ertappt und musst die Beine in die Hand nehmen, der kräftige Händler direkt hinter mir. Allerdings ging ihm schnell die Puste aus und das genau vor dem Verschlag, wo die Pferde standen. Eine Stute, Fiona, war recht heißblütig und reagierte auf die Farbe Rot wie ein Stier. Und der Händler war in rot gekleidet. Fiona drehte darauf hin durch und gab dem hohen Herren einen Tritt mit den Hufen, so dass dieser im hohen Bogen in den Misthaufen flog. Fünf erwachsene Männer waren nötig, um ihn wieder heraus zuziehen und auf die Beine zu stellen. Dies war übriegens der Tag, an dem ich meine eigenen Wege ging."
 
Yuli verdrehte die Augen, ließ ihren Kopf wie in Zeitlupe der Bewegung der Diebin folgen und entgegnete nichts. Es gab Situationen, in denen gutes Zureden nichts brachte und das hier schien so eine zu sein. Die Situation war es einfach nicht wert, noch mehr Energie dafür zu verschwenden. Sie schnappte sich wieder ihr Bündel und schickte sich zum Gehen an, hielt dann aber plötzlich inne. Ein leichtes Grinsen kehrte in ihr Gesicht zurück, weil ihr eine Idee kam. Ophelia wollte also auch aus der Stadt verschwinden? Vielleicht ließ sie sich ja dazu überreden, mit der seltsamen Truppe von Gilde zu reisen. Denn eine Köchin mit Näh-Fähigkeiten wäre doch eigentlich ganz praktisch. Und außerdem konnte man etwas Kanonenfutter immer gebrauchen. Vor allem in Anbetracht der derzeitigen Umstände…
“Hey, wartet mal!“ rief Yuli Ophelia hinterher, ehe sie sie wieder eingeholt hatte. “Mein Edelmut hat auch seinen Preis, wisst ihr? Jeder andere hätte euch nämlich gerade verraten. Also ihr schuldet mir etwas.“ Yuli grinste wieder. “Ihr habt vorhin gesagt, dass ihr kochen und nähen könnt? Und ihr wollt auch die Stadt verlassen? Das trifft sich doch gut. Hättet ihr Interesse daran, mich und meine…“ Es dauerte einen Moment, bis ihr ein angemessenes Wort dafür einfiel, „Reisegefährten zu begleiten? Jemanden wie euch könnten wir bestimmt brauchen…“ Diesmal versuchte Yuli nur, freundlich zu wirken, nichts anderes. „Und außerdem. Die Straßen sind dieser Tage nicht sicher... Es wäre doch sicher gefährlich für jemanden wie euch, alleine zu reisen. Nicht wahr? Kommt doch lieber mit mir…“
 
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Ismail prustete seinen genommenen letzten Schluck von Akinas Heiltrank aus und selbst Akina musste sich den Bauch halten vor Lachen. Gunnar hielt sich den Bauch und selbst der Schankjunge lachte sich die Schenkel klopfend. Soetwas lustiges hatte Akina ja noch nie gehört. Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, weil sie immer wieder daran denken musste, wie der dicke Mann ... und der Misthaufen...

„Ach Kasheek...“, lachte sie „Das war die lustigste Geschichte die ich bislang hörte.“ Akina strahlte den Barden an und reichte Ismail ein Tuch, damit er sich den Mund wischen konnte. Auch der Wirt und Ismail pflichteten bei und bekundeten seine Geschichte mit Beifall. Der Wirt stellte dem Barden noch einen Becher mit Wein hin und Ismail kramte in seiner Tasche nach Gold. Erst legte er dem Barden zwei Münzen davon hin und dann fragte er Akina nach ihrem Preis.

„Fünf.“ antwortete sie nur und knickste dann freundlich, als er sie ihr bezahlte. Danach wechselten sie allerdings auch wieder schnell den Besitzer, denn der Junge bekam zwei davon für den Proviant eine bekam noch der Wirt für einen vollen Wasserschlauch und so blieben noch zwei für sie selbst. „Kann ich das noch schnell irgendwo säubern?“, fragte sie dann höflich, denn mit dreckigem Mörser und Stößel, wollte sie nicht unbedingt losziehen.
Der Junge wollte dem Mädel kurz zeigen wo sie es säubern könnte und mit einem gewinnbringenden Lächeln grinste Akina Kasheek an, als sie dem Schankjungen in die Küche folgte. Als die junge Alchemistin außer Hörweite war, meinte Ismail grinsend zum Barden: „Die ist gut, war ein gutes Zeugs was sie mir gebraut hat. Ich fühle mich schon viel besser. Die würd’ ich mir warm halten.“ und prostete dem Barden zu, weil auch Gunnar ihm einen Becher mit Wein serviert hatte auf den Schreck des Überfalls.
 
Ophelia blieb stehen. In der Tat waren die Straßen nicht ganz ohne. Und auch wenn sie sich zu verteidigen wusste, war es in der Gruppe doch deutlich sicherer. Außerdem war sie jemand, der eine gute Gesellschaft der Einsamkeit vorzog.
Andererseits war diese Frau extrem unhöflich für jemanden, der keine Beweise hatte. Einen Augenblick lang überlegte die Halblingsfrau, ob sie nicht doch "Hilfe! Überfall!" rufen sollte, besann sich dann aber eines Besseren.
"Gesellschaft klingt so oder so gut. Lasst mich nur rasch meine Decke holen. Ja, die gehört mir seit ich denken kann, keine Sorge. Dann bin ich bereit aufzubrechen. Sagt ihr mir wann und wo wir uns treffen, dann bin ich dort. Oder wollt ihr mich lieber im Auge behalten? Das ist schon in Ordnung. Wo wollt Ihr eigentlich hin?" fragte sie.
Eigentlich war ihr das Ziel ziemlich egal. Eine Reisegruppe war bestimmt nicht uninteressant. Da lockte vielleicht das eine oder andere Abenteuer. Und wenn ihr die Gesellschaft doch nicht behagte, konnte sie sich ja einfach absetzen.
 
Eric legte den Letzten der Steine auf das Grab. Erst hatte er Holzbretter und dann wieder die aufgewühlte Erde auf die Tote gelegt. Doch er wollte noch eine Art Grabmal haben und so türmte er einige große Steine auf. Mit dem letzten sackte er vor dem Grab in die Knie. Es war wie eine Tonne Steine die er schultern musste und unter dessen Gewicht er zusammenbrach. Dabei war es nur sein untotes Herz was so schwer war. Er konnte sie nicht retten.. nicht beschützen. Eric dachte wirklich, er müsste diesen Verlust nicht noch einmal erleben. Schon als sein Orden zerstört wurde, hatte er diese Hilflosigkeit im Leib. Doch das hier war dazu noch mal wesentlich schlimmer. Er hat immer Kampfgefährten sterben sehen. Manchmal sogar ihre Hilferufe nach ihm. Doch hier war es etwas anderes. Desideria war mehr als das... Es verband ihn etwas mit ihr, was man wohl nur mit philosophischen Ansätzen greifen konnte. Er brach wieder in Tränen aus. Dort kniete er nun... vor Rias Grab und konnte nichts tun, als sie im Herzen und ihn seinen Gedanken weiterleben zu lassen. Ob sie jetzt bei einem der vielen Götter ist? Der Schattentänzer wusste nicht so recht, ob Kelemvor sie aufnehmen würde, aber es beruhigte ihn, zu wissen, dass sie an einem Ort ist, wo sie keine Schmerzen haben würde, keine Bürden der Welt mehr tragen müsste und ihren Frieden fand. Rigo setzte sich neben Eric und schaute auf das Grab seiner Ziehmutter. Ein lautes Heulen ertönte durch die Weiten der verbrannten Erde. Der Vampir wischte sich die Tränen fort. Nun gab es nur noch eins zu machen. Er nahm Rigo das Halsband ab und stand auf.

Der Wolf tat es ihm gleich und schaute den Schattentänzer aufmerksam an. "Du bist frei. Los lauf. Die Wildnis ist dein neues Heim. Such dir ein Rudel." Rigo stand nur da und schaute ihn an. "Na los, lauf!" Er machte eine scheuchende Handbewegung die Rigo sichtlich erschreckte und der Wolf einige Schritte davon sprang, sich dann aber wieder umdrehte und Eric ansah. Dieser setzte eine nachdenkliche Miene auf. "Lauf Rigo! Du bist frei!" Er nahm einen Stock der in der Nähe lag und schmiss ihn weit hinter den Wolf. Doch statt ihn zu holen schaute dieser dem Holzstück nur nach und dann wieder zur Eric. Der Vampir hatte einen Hund mit einem Wolf verwechselt. >So wird das nichts.< Er kniete sich hin und öffnete die Arme. Dieses Zeichen verstand Rigo und er kam wieder zur Eric, wurde gewuschelt und durch das Fell gestrichen. "Du bist frei Rigo... frei von allen Verpflichtungen. Du musst nicht mehr bei mir bleiben. Du kannst gehen und ein Leben führen, wie du es willst. Na los.. lauf!" Er streckte den Arme aus und zeigte in die Ferne. Doch der Wolf legte nur den Kopf schief. "Also gut." Der Vampir schloss das Halsband wieder und legte es über einen der Steine auf Rias Grab. Dann wand er sich wieder an Rigo und bewegte die Flache Hand horizontal nach unten "Platz Rigo."

Der Wolf legte sich hin. Desideria muss ihm einige Kommandos beigebracht haben die eigentlich nur Hunde beherrschten. "Okay, jetzt bleib hier!" Eric hob die flache Hand empor und zeigte dem Wolf die Handfläche. Rigo blieb auf seinem Platz. So entfernte sich der Vampir langsam rückwärts vom Ort des Geschehens. "Gut so... bleib..." Er war schon recht weit. Rigo sah Eric noch immer nach und spitzte die Ohren. Bald schon konnte Eric den Wolf nicht mehr sehen, da er um die Kurve gelaufen war. Jetzt erst drehte er sich um und ging vorwärts den Pfad entlang in Richtung Tor. Rigo war nun allein und musste seinen eigenen Weg finden, aber Eric war sich sicher, dass er das schaffen würde. Er war ein ausgebildeter wilder Wolf der schon mal einige Zeit in der Wildnis lebte. Desideria hat ihn bestimmt alles beigebracht was er wissen musste. Gerade als der Vampir wieder auf den Weg einschwenkte der geradewegs zum Tor führte blieb er wie angewurzelt stehen. Im Tor stand eben jener Wolf, den er gerade noch zurück gelassen hatte. Eric ging auf ihn zu und schüttelte den Kopf. Als er bei ihm war setzte sich Rigo wieder hin. Er musste die ganze Zeit hecheln. Er war offensichtlich ganz schön gerannt. Die Abkürzung zum Tor muss er gefunden haben, als er die vor einigen Monden alleine auf dem Anwesen und im Hain lebte. Eric kniete sich wieder zu ihm runter und wurde gleich von einer feuchten Zunge begrüßt. "Okay, okay... überredet. Du darfst natürlich auch bei mir bleiben, wenn du das willst." Rigo schien zu nicken. Allerdings war sich Eric nicht sicher, ob er sich das nicht einfach nur eingebildet hatte. So verließ er also wieder mit Rigo das Anwesen, dass er mit ihm betreten hatte. Sogar Desideria kam wieder mit Eric zurück - zumindest ein Teil von ihr.
 
„Freut mich, das zu hören. Schön, dass ihr mitkommen wollt.“ Ob Ophelia überhaupt mit der restlichen Gruppe Schritt halten konnte, mit diesen kurzen Beinchen? Nicht, dass sie am Ende noch alles aufhielt… Yuli war jedenfalls auf Erics Reaktion gespannt. Was er wohl davon hielt, dass sie noch jemanden anschleifte? Das durfte jedenfalls interessant werden. „Ich denke nicht, dass ihr ein Kindermädchen bräuchtet. Solange uns am Ende nicht die Stadtwache - oder ein wütender Mob - verfolgt, ist es mir eigentlich ziemlich egal wo eure Sachen her sind.“ Diesmal verkniff sie sich ein Grinsen. “Abmarsch ist in etwa … einer Viertelstunde am östlichen Stadttor. Und die Reise geht nach Keczulla.“ Zumindest hoffte sie, dass sie mit der Schätzung ungefähr richtig lag. Denn so ganz sicher war sich Yuli auch nicht, wie viel Zeit inzwischen vergangen war. „Wie auch immer, ich bin hier fertig und gehe schon mal vor. Dann bis nachher.“ Yuli ließ ihren Blick über den überfüllten Markt schweifen. In welcher Richtung ging es jetzt gleich nochmal zum Stadttor? Vielleicht dort hinten entlang…? Schon lief sie los, blieb aber nach zwei Schritten bereits wieder stehen und drehte sich nochmal zu Ophelia um. „Ach ja, und wenn ihr euch fragt, wie ihr mich nennen sollt, einfach nur Yuli reicht völlig.“ Schließlich wandte sie sich erneut ab und verschwand in dem Gewühle auf dem Markt. Mehr durch Glück als durch Verstand fand sie doch den richtigen Weg und erreichte am Ende sogar pünktlich den Treffpunkt am Stadttor.
 
"Das hatte ich vor", erwidert Kasheek grinsend auf die Bemerkung von Ismail. Seine kleine Geschichte hatte genau die Wirkung erzielt, die er geplant hatte. Vor allem Akinas Lächeln, dass sie ihm nach seiner Anekdote zuwarf, ließ die Hoffnung in dem Tiefling höher steigen. Naja, eigentlich war er sich seiner Sache sowieso sehr sicher. Er wurde zwar öfters als Ausgeburt der Hölle bezeichnet, doch er hatte schon einige Frauen verführen können. Und wenn ihn Akina schon so ansah...es konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Mit einem zufriedenen Lächeln setzte er sich an einen Tisch und trank aus seinem Weinbecher. Der Tag konnte nicht mehr besser werden.
 
Ophelia war in der Tat ziemlich flink und ausdauernd für einen Halbling. Rasch war sie bei ihrem Vetter 3. Grades angekommen, bei dem sie zur Zeit lebte, und packte ihre Sachen.
"Schade, dass du schon gehst, Pheli." meinte er. "Hoffentlich machen dir diese Leute keinen Ärger. Du kennst sie doch kaum."
"Na und? Ich werde sie kennen lernen. Und außerdem kann ich gut genug auf mich selbst aufpassen, mach dir da mal keine Sorgen. Wenn sie mich ärgern wollen, laufe ich ihnen einfach zwischen den Beinen durch und werfe ihnen einen Stein an den Kopf. Du weißt doch, ich bin eine gute Steinewerferin. Oder ich mache ein Schlafmittel in die Suppe und mache mich zur Strafe mit ihren Kleidern davon. Ich komme schon zurecht."
Ihr Vetter lachte herzlich.
"Das wirst du wohl. Du bist hier jederzeit willkommen, Pheli. Wenn du also mal wieder in der Stadt bist, komm einfach vorbei."
"Mache ich." versprach Ophelia. "Aber jetzt muss ich echt los."
Sie schulterte ihren kleinen Rucksack, in dem neben ein paar Vorräten und ihrem Deckchen nicht mehr viel Platz war und marschierte eilig los.

So kam sie auch wenig später am Treffpunkt an: die leere Tasche immer noch an ihrer Seite, einen kleinen Rucksack auf dem Rücken und Dolch und Schleuder sowie ein Beutel mit ein paar Steinchen am Gürtel hängend. Obwohl sie für einen Halbling ganz schön bepackt aussah, war sie doch noch ziemlich beweglich und hatte sich nichts Schweres zugemutet, das sie eingeschränkt hätte. Man konnte ja nie wissen.
"So, da bin ich schon. Natürlich ohne mich jagende Meute. Wie versprochen. Wo ist die Reisegruppe? Oh, ihr habt doch hoffentlich eigenes Kochgeschirr. Ich kann nämlich wirklich nicht alles mit mir rumschleppen. Dazu bin ich nicht groß genug. Da würde ich ja dauernd über irgendwelche Taschen stolpern." sagte sie zu Yuli.
 
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„Ich danke dir Gunnar... und auch dir Ismail.“ Akina war wieder mit sauberen Utensilien aus der Küche erschienen und strahlte über beide Wangen. „So, dann können wir, werter Herr Barde Kasheek.“, und zuppelte sich noch die Kleidung zurecht, nachdem sie Proviant, Mörser und Stößel und Kräuterbeutel verstaut hatte. Sie ergriff ihren Wanderstab öffnete die Tür, drehte sich noch einmal zu allen Anwesenden um und winkte freundlich ein letztes Mal. Dann sog sie die frische Luft des Tages ein – so, als wolle sie dagen: Auf Geht’s!

Dann drehte sie sich um und sah nach Kasheek. Gunnar, Ismail und auch der Schankjunge wünschten ihr ebenso winkend eine gute Reise und natürlich alles Gute. Als sie dann einige Schritte die Treppe vom Gasthaus hinuntergestiegen war, eröffnete sie das Gespräch an den Barden mit einigen Floskeln wie: „Heut ist gutes Wetter zum Reisen.“, und: „Ich denke wir werden viele Abenteuer erleben, was meint ihr?“

Doch sie kam schnell zu jenem Punkt den sie nutzen wollte, um von dem Barden etwas über die übrigen Reisenden zu erfahren. Mann, sprich dieser Eric, hatte ja ihren Geldbeutel akzeptiert und somit hatte sie die Leute angeheuert... doch wissen tat sie nichts über diese. Dieser Eric erwähnte etwas, das sich diese Gilde recht neu zusammengeschlossen hatte und auch schon die erste Tote war da. Etwas, was Akina sehr sehr neugierig machte.

Und auch die Frau, die den Geldbeutel an den großen Mann namens Eric weitergereicht hatte, war interessant und so begann sie mit vorsichtigeren Worten, um nicht gleich aufzufallen, dass sie ein eigentlich neugieriges Wesen diesbezüglich war: „Was ist das eigentlich für eine Gilde, die ihr da so betreibt? In Tiefwasser machte sie noch nie die Runde und ich hörte heute zum ersten Mal von euch. Seid ihr neu?“

Die Müllerstochter hoffte nicht allzu plump zu wirken und wusste gar nicht, was sie nun erwarten durfte. Auch hoffte sie nun vom Barden, der ja einigermaßen gesprächig schien, einige Antworten zu erhalten. Wenn nicht, würde sie einfach geschickter fragen.
Und so schritt sie freundlich lächelnd, noch die letzten städtischen Züge genießend, neben dem Tiefling her und bemerkte natürlich die misstrauischen Blicke, die man ihr zuwarf. Doch das, machte sie irgendwie zu etwas Besonderem – und das wiederum, gefiel Akina sehr, die eigentlich ein recht unscheinbares Dasein bislang führte.
 
Der Weg vom Anwesen durch die Stadt war recht ereignislos. Zwischen dem geschäftigem Treiben, welches wie jeden Tag in Tiefwasser herrschte, versuchte Eric Rigo zu beobachten und zu lernen ihn besser einzuschätzen. Er würde gerne wissen, wie gut er einen Menschen verstand. Der Schattentänzer überlegte immer noch ob es eine gute Idee war den Wolf mitzunehmen. Sicherlich würde er durch seinen ausgezeichneten Geruchssinn und seinen tierischen Instinkt die Gruppe bereichern, aber Eric war sich nicht sicher, inwieweit er ihn kontrollieren konnte. Von Desideria hatte er mitbekommen, das ihre Kontrolle sehr viel mit Vertrauen und Zuneigung zu tun hatte. Wenn es allein nur dies war, hatte der Vampir Glück, da beides schon vorhanden war - zumindest in großen Ansätzen. Wenn sie rasten würden, könnte er sich intensiver mit Rigo beschäftigen, doch im Moment wollte er vor allem die Gilde und Akina aus der Stadt herausbringen. Die Attentäter könnten jeden Moment wieder zuschlagen und sie zeigten vorher nicht unbedingt Hinweise auf ihr Treiben. Damit waren sie unberechenbar und das behagte Eric überhaupt nicht. So war es nicht verwunderlich, dass er misstrauisch in Richtung Treffpunkt schaute und noch eine kleine Person erkannte. Zuerst hatte Eric sie für ein Kind gehalten. Erst als er näher kam erkannte er, dass es sich um ein Vertreter des kleinen Volks handelte – genauer gesagt eine Vertreterin. Sie und Yuli standen im Moment noch alleine da.

Der Gildenanführer ging zu den beiden und schaute zwischen ihnen hin und her. Er senkte seine linke Hand in Richtung Mauer, um Rigo zu zeigen, er solle sich dort setzen. Überraschenderweise gelang dies sogar und der Wolf machte es sich dort im Schatten bequem. "Sei gegrüßt Yuli." Er sah sich um. "Sind Kasheek und Akina noch nicht hier?" Dann fiel sein Blick auf die Halbling. "Wer ist das?" Eric zog eine Augenbraue hoch. Doch Ein Herold unterbrach sie, als er anfing die Nachrichten des Tages zu verkünden. Er rief mit lauter Stimme über den Platz, damit ihn so viele Bürger wie möglich hörten. "Kommt ihr Leute und lasst euch sagen die Uhr hat 10 geschlagen. Was geschah jüngst in unserer Stadt? Die ehrenwerten Lords von Tiefwasser lassen verkünden, dass eine Welle des Schreckens umgeht. In den dunklen Stunden wurden in den Straßen bis Sonnenaufgang zwei Massenmorde verübt. Das Handelsviertel ist Schauplatz der ersten Gräueltat. Dort wurden alle Mitglieder der ehrenwerten Stäbe tot aufgefunden. Diese Vereinigung aus Magiern, Hexenmeistern und Druiden setzen sich immer für das Wohl Amns und der Schwertküste ein. Die Lords bedauern den Verlust. Doch damit nicht genug. Auch im Schlossviertel gab es einen Massenmord. Es ist unklar wie die Mörder Zugang bekamen, als sie ohne Vorwarnung das Fest von Lords Harsborth zu ehren seines Geschäftsjubiläums stürmten und zahlreiche Gäste töteten. Darunter waren bedauerlicherweise viele angesehene Bürger der Stadt, sowie geladene Vertreter Westtors und Sibrigmond, sowie die Purpurmäntel aus aus Athkala. Die Lords der Stadt bedauern auch diesen feigen Mord zutiefst und versprechen eine lückenlose Aufklärung der Morde!“
 
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"Das ist ja gruselig!" entfuhr es Ophelia. "Bitte, bitte sagt mir, dass Ihr damit nichts zu tun habt. Ich meine, wenn es so wäre, würdet Ihr es natürlich nicht zugeben. Ojeoje. Vielleicht sollte ich nicht mit Euch gehen. Eine Halblingsdame muss schließlich auf ihren Ruf achten. Aber wenn Ihr nichts damit zu tun habt, und ich in der Stadt bleibe, dann trifft es mich vielleicht gerade deswegen. Ojeoje! Bitte seid ehrlich, ich verrate Euch auch nicht. Ganz großes Halblingsehrenwort. Obwohl, nein, ich will es lieber gar nicht wissen. Ich habe ja doch keine Wahl als mitzukommen. Warum habe ich auch nicht besser aufgepasst? Ojeoje!"
 
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Eric hörte was der Herold verkündete und schloss aus der Reaktion der Halbling, dass sie entweder ihre Maskerade mehr als überzeugend spielte, oder aber wirklich nicht zu den Angreifern gehörte. Wenn Kasheek eintreffen würde, würde er ihn danach fragen. Schließlich kannte sich der Barde um einiges mehr mit Schauspiel und Auftreten aus und würde wohl eine Lücke in gespieltem Verhalten erkennen. Bei ihrem Anblick konnte der Schattentänzer nicht länger das Misstrauen aufrecht erhalten und ließ sich darauf ein von der Unschuld auszugehen. So wechselte seine Mimik von vorsichtig zu freundlich und er blickte die kleine Dame aufmunternd an, bevor er versuchte sie mit sanfter Stimme zu beruhigen. "Wir versuchen selbst etwas über die Mörder herauszufinden, da auch wir von ihnen heimgesucht wurden, zweimal. Offenbar gefällt es jemanden nicht, dass es so viele Gilden, Organisationen und Gruppen gibt, die etwas für das Wohl von Stadt und Land tun. Die Purpurmäntel sind mir ein Begriff. Sie haben zuletzt einen bösartigen Wyrm getötet und eine Horde Hobgoblins gejagt, die einige Dörfer um Athkatla terrorisierten. Ich hatte früher schon mal das Vergnügen mit ihnen eine Hexe zu aufzuspüren und zur Strecke zu bringen, die sich in Impiltur versteckte und viele dunkle Rituale und schwarze Magie an Unschuldigen praktiziert hat. Ein relativ bunter Haufen ähnlich wie wir, aber allesamt ihr Herz am rechten Fleck." Sein Blick schweifte über den Platz und erblickte so manch unsicheren Gesichtsausdruck in der Mimik der Leute. Einigen stand gar Angst oder Panik in den Augen. "Die ehrenwerten Stäbe habe ich noch nie gesehen, aber ihr Name und das, was der Herold verkündet hat, spricht dafür, dass sie ebenfalls für das Gute eingetreten sind. Warum nur ist jemand so sehr daran interessiert, so viele gute Kräfte zu beseitigen. Doch entschuldigt meine Manieren. Ich bin Eric Tiamus Wicem, Anführer der Gilde des Roten Stiers. Ihr seid keiner von uns. Woher kommt ihr? Was macht ihr hier?" Er schaute zu Yuli auf, dann wieder zu der Halbling herab.
 
Er klang aufrichtig. Ophelia beschloss, erstmal so zu tun als würde sie ihm vertrauen. Der Rest würde sich zeigen. Und außerdem würde sie sich ja ohnehin nicht so einfach umbringen lassen. Sie würde ihnen einfach zwischen den Beinen durchlaufen, wenn eine Flucht nötig wäre.
"Mein Name ist Ophelia Silberberg. Die Familie Silberberg ist eine sehr alte Halblingsfamilie. Yuli hat mich auf dem Marktplatz angeheuert. Sie meinte, Ihr könntet jemanden wie mich gebrauchen. Ich kann kochen, nähen und mit dem Dolch und der Schleuder umgehen. Außerdem bin ich Expertin im Beschaffen von schwer zu bekommenden Gegenständen, auch unter widrigen Umständen." erklärte sie stolz. Ihre Fähigkeiten im Steinwurf verschwieg sie sicherheithalber. Falls sie sich doch in ihren Begleitern irrte, konnte sie sie damit immer noch überraschen.
 
Als Ophelia von 'Anheuern' sprach, bekam der Vampir große Augen. "So... sie hat euch also angeheuert." Er schaute Yuli fordern an. "Ich wusste nicht, dass ich ihr den Auftrag dazu gegeben habe." Sein Blick ging wieder hinab zur kleinen Dame. "Allerdings muss ich zugeben, dass eure Fähigkeiten eine gute Ergänzung wären. Ich hoffe ihr habt keine Probleme, mit einem Tiefling, einer jähzornigen Seefahrerin und einem verschlossenen Schattentänzer zu reisen." Eric überspielte die schlechten Gegebenheiten bewusst überspitzt, weil er nicht wollte, dass sie plötzlich unerwartet vor einer Situation steht, die unnötige Aufmerksamkeit auf die Gruppe lenken würde, vor allem solange sie noch in Tiefwasser waren. "Wir begleiten eine Alchemistin nach Keczulla und versuchen zudem diesen Morden auf den Grund zugehen. Nicht zuletzt weil wir selbst davon betroffen sind." Eric musterte sie. "Was ist mit euch, habt ihr ein bestimmtest Ziel? Es scheint, als warten wir noch auf einige unserer Gruppe, als können wir die Zeit nutzen herauszufinden, ob wir mit, oder ohne euch reisen."
 
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Yuli blieb bemerkenswert gelassen, als der Herold die Neuigkeiten verkündete. >Worauf habe ich mich da bloß wieder eingelassen?< Aber was sie gerade viel mehr interessierte, weshalb war von der winzigen Gilde des Roten Stiers überhaupt noch jemand übrig, wenn gleichzeitig von den mutmaßlich selben Angreifern hier derartige Massenmorde verübt wurden? SO ein guter Kämpfer konnte Eric ja auch nicht sein… Apropos Eric. Das Gespräch mit Ophelia rief bei ihm eine interessante Reaktion hervor. Erics Blick im ersten Moment der Überraschung war einfach unbezahlbar. Schon allein dafür hatte sich die ganze Aktion doch gelohnt. Yuli versuchte zwar, ernst zu bleiben, aber das halb unterdrückte Grinsen in ihrem Gesicht machte jede Illusion zunichte. Sie sah Eric an, als wäre sie die Unschuld vom Lande, mit leicht schiefgelegtem Kopf und leicht hochgezogenen Augenbrauen. “Was seht ihr mich so an? Danken könnt ihr mir doch auch noch später…“
 
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Ophelia beantwortete Erics Frage zunächst mit einem Schulterzucken, ehe sie stolz erklärte:
"Ich reise auf der Suche nach Abenteuern durch das ganze Land und besuche Verwandte. Irgendwann werde ich etwas ganz besonders Großes leisten und den besten Halblingszunahmen aller Zeiten haben. Da fällt mir ein, dass ein Vetter fünften Gerades meiner angeheirateten Tante in Keczulla ein kleines Gasthaus betreibt. Wenn Ihr noch keine Bleibe dort habt, bekommen wir von ihm bestimmt einen Familienrabatt."
 
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"Über die Gilde selbst weiß ich eigentlich recht wenig", gestand Kasheek. Bis zu jenem Abend hatte er selbt noch nicht sonderlich viel vom Roten Stier gehört. Hier und da einmal ein Gerücht, eine Halbwahrheit oder eine schlechte Ballade über diese edlen Streiter, aber sonst nichts. "Sie kämpfen gegen eine große Bedrohung, etwas, was Faerûn in seinen Grundfesten erschüttern könnte. Eine dunkle und böse Macht eben. Aber sonst...nun, da bin ich genauso unwissend wie Ihr, liebste Akina." Der Barde schlenderte neben der jungen Frau durch die Straßen der Stadt und erfreute sich seines Lebens. Momentan konnte es eigentlich nicht besser werden. Er hatte eine feste Anstellung, Aussicht auf eine Menge Erzählstoff und außerdem genoss er die Gesellschaft einer hübschen Dame. Was konnte sich der Tiefling noch wünschen?
Nun kam er auf Akinas erste Bemerkung zu sprechen: "Oh, ich hoffe doch inständig, dass wir viele Abenteuer erleben werden. Ihr müsst wissen, dass das Abenteuer der Grundstoff für die Balladen sind, mit denen wir Barden unser Brot verdienen. Helden, Schurken, holde Jungfrauen, Drachen, Drama, Leid, Hoffnung und ein gutes Ende...daraus sind die größten Epen geflochten. Und ich bin mir sicher, dass sich durch unsere Reisen genügend Stoff für so ein gewaltiges Lied finden wird. Wenn Ihr wollt, könnte man sagen, ich sei der Chronist der Gilde. Der Erzähler ihrer Geschichte und der Heldentaten ihrer Mitglieder. Und auch Ihr werdet einen Anteil an diesem Epos haben. Findet Ihr das nicht aufregend?"
 
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„Und wiiiie.“, antwortete Akina auf die Frage ob sie das nicht aufregend finden würde Anteil an diesem Epos zu haben wahrheitsgemäß. Und was er zuvor sagte, hatte sie zwar gehört, konnte sich aber in keinster Weise etwas darunter vorstellen. Für Akina war die Welt noch in Ordnung und so schlenderte sie munter neben Kasheek her und lächelte freundlich. „Ihr werdet bestimmt einer der besten Barden werden, die die Akademie je gesehen hat, Herr Kasheek.“, und stütze sich beim Gehen auf ihren Wanderstab. „Ohh, wir werden die größten Gefahren meistern, die weitesten Orte besuchen, die gefährlichsten Monster besiegen und die Welt wird uns zu Füßen liegen...“, schwelgte sie in siegesgewissen Gedanken und glorreicher Fantasie. Sie dachte noch nicht an regennasse Zeltlager, durchnässte Stiefel und kalte Füße und von Blut besudelte Schlachtfelder mit unzähligen Toten. Sie kannte nur die todbringenden Aspekte der Alchemie, die schwarzen Wölkchen die im gesäuberten Laboratorien und Alchemietischchen aufstiegen und die warmen Feuer der Kalzinieröfen, die einen auch im Winter nicht frieren ließen. „Was für Waffen nutzt ihr und habt ihr schon einmal gekämpft?“, getötet wollte sie nicht sagen, das wäre zu direkt. Sie genoss sichtlich das Gespräch des Barden und so verflog die Zeit bis zum vereinbarten Treffpunkt wie im Fluge.

Noch bevor Kasheek antwortete hatten sie die Sichtweite von Eric, Yuli und jener kleinen Person erreicht, mit denen sie sich treffen sollten. Und auch von der verlauteten Kunde hatten sie natürlich erst mal nichts mitbekommen. "Haaallloooo..." rief sie. Akina winkte schon fröhlich den zu Treffenden mit hoch erhobener Hand und strahlend lächelnd aus der Ferne zu.
Ihr als 'Auftraggeberin' war es natürlich nicht bewusst, was alles noch auf sie zukäme. Für sie zählte nur das schöne Wetter, ihr Barde neben ihr und die Abenteuer – sie würde sagen: Zutaten, die es zu sammeln galt.
 
Kasheek musste über die Naivität schmunzeln, die Akina an den Tag legte. Obwohl die Barden Schlachten und Kriege gerne romantisierten (er natürlich auch), waren sie meist das genaue Gegenteil. Er hatte schon einige Kriegsbarden kennengelernt, die selbst mit in den Kampf zogen. Das konnte einige Schlachten gutgehen, aber alsbald waren sie alle so traumatisiert, dass sie nichts mehr vernünftiges zu Papier brachten. Akina würde schon noch früh genug erfahren, was es hieß, in einer Schlacht zu fechten, deshalb wollte Kasheek ihr nicht unnötig Angst machen. Lieber ging er auf die Frage nach seiner Waffen ein.
"Ich kämpfe mit dem Kurzschwert." Der Tiefling klopfte auf die Waffe, die an seiner Seite hing. "Doch in bin nicht der beste Fechter. Ich versuche mir lieber, durch List und einer Prise Illusionsmagie einen Vorteil zu verschaffen und dann aus dem Hinterhalt zu zuschlagen. Und ihr wollt sicher auch wissen, ob ich schon mal einen Menschen getötet habe, ja?" Der Barde grinste Akina breit an. Er hatte ihre Frage sofort so aufgefasst, wie sich eigentlich gemeint war. "Ja, in der Tat, ich habe bereits jemanden erschlagen. Barden sind nicht nur Dichter, sondern auch Spione, Diebe und gelegentlich auch Attentäter. Und ein Auftragsmord ist ein lukratives Geschäft. Ihr versteht?"
Nun hatten die beiden Eric und die anderen erreicht. "Seid gegrüßt." Natürlich viel der erste Blick des Tieflings auf die Halblings-Frau, die an der Seite des Gildenmeisters stand. "Oh? Was führt denn eine Vertreterin des Kleinen Volkes zu uns?"
 
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