Das Vermächtnis des Barêk Schmetterhand
Es gibt viele Schwerter, die überall verstreut in der Welt von Tamriel zu finden sind. Mächtige Klingen, geschaffen von Göttern oder von Schmieden, die eine Gabe hatten, die keiner verstehen konnte.
Es sind göttliche Klingen, mit großer Macht, Klingen, die jeden Feind mit einem Schlag ins Reich des Todes befördern oder verfluchte, verwunschene Klingen, die das Opfer, aber auch den Träger mit ihrer tödlichen Macht schlimmer treffen konnten, als der Tod es je vermochte.
Sie haben eines meist gemeinsam, eine Kleinigkeit, die jedem bewusst sein sollte.
Sie sind schwer zu bekommen!
Barêk Schmetterhand besaß eine dieser Waffen, Sonnenstrahl, um die sich nicht wenige Legenden ranken. Tatsache ist, dass sie in den gewaltigen Schmieden von Hochfels aus Mithril geschaffen wurde und sowohl gegen Monster, Untote, als auch gegen Daedra wirkungsvolle Magie besitzt.
Als Graufels besiedelt wurde, hausten viele hunderte Goblins in den unterirdischen Höhlen, die später zu Minen werden sollten. Um sich ihrer zu entledigen wurde Barêk Schmetterhand mit einem Trupp wagemutiger Männer in eben diese Höhlen gesandt, um der Gefahr Herr zu werden.
Mit ihrem überraschendem Auftauchen – es waren nicht viele Männer – gewannen sie zunächst an Boden. Mit Pfeil und Bogen erlegten sie dutzende der kleinen Kreaturen, Barêk spaltete Schädel und trennte Gliedmaßen ab, wo auch immer er stand. Sonnenstrahl schienen weder Rüstungen noch Klingen Widerstand zu leisten.
Sie gelangten immer tiefer in die Höhlen, bis ihr Eindringen bemerkt wurde und sie sich plötzlich einer gewaltigen Überzahl gegenübersahen.
Die Mission schien dem Ende geweiht, die Männer kurz davor zu fliehen, als Barêk Schmetterhand einen gewaltigen Fluch ausstieß und sich mit lautem Gebrüll unter die Feinde warf.
Panisch stoben die Goblins auseinander, hielten den Menschen, da die meisten ihn nicht sahen, - sondern nur ein helles Flackern, dass seinem Schwert entsprang - für eine böse Macht und zogen sich unsicher etwas zurück. Ihr Anführer reagierte zu spät und nach wenigen Augenblicken war die Armee geteilt. Die größere Hälfte zog sich in einen Höhleneingang zurück und die Andere formierte sich um ihren Anführer.
Diesen Fehler nutzen die Männer kaltblütig aus. Unter vereinzelter Gegenwehr, der nur wenigen das Leben kostete fochten sie erbittert gegen die feindliche Übermacht, Barêk mitten unter den Feinden. Allein bahnte er sich seinen Weg, den Anführer im Blick.
Die Goblins, die erkannten, wer ihnen solche Angst eingejagt hatte formierten sich langsam wieder, doch es war zu spät.
Bevor sie zum Angriff übergehen konnten hatten sie ihre Übermacht verloren, da ihre Unsicherheit und ihre anfängliche Flucht sie in einen engeren Höhlenabschnitt gedrängt hatte, wo sie mit Leichtigkeit von einigen Männern in Schach gehalten werden konnten, während Bogenschützen einen nach dem anderen erschossen..
Barêk Schmetterhand überwältigte alleine die andere, kleinere Hälfte der vorher gespaltenen Armee. In weiten Bögen beschrieb sein Schwert hüfthohe Kreise, denen die Goblins nichts entgegenzusetzen hatten. Magie und Beschuss schienen wirkungslos an seiner Rüstung abzuprallen.
Während seine Männer den Großteil der Goblins in der Höhle langsam dezimierte, trat er dem gewaltigen Anführer entgegen, größer und gewaltiger als die übrigen Goblins.
Ansatzlos führte Barêk Schmetterhand einen Bogen mit Sonnenstrahl, der jedem Feind die Waffe aus der Hand und den Kopf von den Schultern getrennt hätte, dem der allerdings Goblin überraschenderweise flink auswich und zum Gegenangriff überging.
Überrumpelt, ob der Gewandtheit seines Kontrahenten sah sich Barêk in der Verteidigung und musste zum ersten Mal an diesem Tag zurückweichen. Doch der Goblin setzte nach, er deckte Barêk Schmetterhand immer wieder mit neuen Schlagkombinationen ein, die so gar nicht zu der massigen Gestalt des Goblins passen wollten, bis Sonnenstrahl eine kleine Lücke fand. Brutal bohrte sich die Klinge bis zum Heft in den dicken Wanst des Goblins, der erstaunt mitten im Schlag innehielt. In diesem Moment, in dem Barêk auf den Sterbenden blickte, der immer noch auf den Beinen stand geschah das Unglück. Wie ein Blitz warf sich der Goblin nach vorn und brachte ihn zu Fall. Im Sturz zog er einen seltsamen Dolch und stieß ihn durch einen Spalt der Plattenrüstung.
Als sich Barêk aus der Umklammerung des Goblins befreit hatte, war dieser bereits tot, doch ein Grinsen lag auf den Lippen der hässlichen Fratze.
Der Dolch, der noch in der Rüstung steckte, hatte kaum Schaden zugefügt und so ging er zu seinen Männern zurück.
Diese hatten gerade die letzten Feinde erledigt und strahlten ihn vom Siegesrausch gefangen an.
Kaum war er bei ihnen angelangt, begann sich ein Schleier vor seine Augen zu legen. Zunächst dachte er es sei die Erschöpfung und klopfte seinen Männern auf die Schulter. Sie wandten sich zum Ausgang, die Schritte befreit von der Last des Kampfes. Nur Barêk Schmetterhand war, als würde die gesamte Last seiner Männer auf seinen Schultern liegen, sein Blick war dunkel, er stolperte, was seine Gefährten als Erschöpfung auslegten und so traten sie ins helle Licht des Tages. Tief atmeten alle ein, die frische Luft, die manche nie wieder atmen würden, als Barêk strauchelte. Sein Blick war dunkel, seine Kraft versiegte.
Erschrocken griff er um sich, rief nach seinen Männern, die herbeieilten um ihn zu stützen.
Er zog an seiner Rüstung und sie halfen ihm sie zu lösen.
Die kleine Wunde, nicht tiefer als einen Fingernagel war schwarz. Betroffen und schweigsam starrten alle auf ihren Helden, der ihr aller Leben gerettet hatte und er begriff.
„Bringt mich nach Goldhalm,“ soll er gewispert haben. „Ich will der Sonne noch ein letztes Mal ins Gesicht lachen!“
Keiner hat je erzählt, was hier passierte, welche Worte er seinen Männern auf den Weg gab. Doch soviel wurde erzählt, kurz bevor er Sonnenstrahl in den Boden Goldhalms rammte sollen seine letzten Worte gewesen sein.
„Nur wer Freund ist von Graufels, nur wer Graufels vor seinen Feinden schützen will, wird je meine Klinge führen dürfen.“
So erzählt es die Legende.