Denglisch

Sprecht ihr auch "Denglisch"?

  • Yeah, ist doch viel cool!

    Stimmen: 12 11,7%
  • Nein, auf keinen Fall

    Stimmen: 31 30,1%
  • Nur einige englische Worte

    Stimmen: 60 58,3%

  • Umfrageteilnehmer
    103
Echt klasse ... hatte auch schon solche Meetings ... speziell Kunden aus bestimmten Branchen haben einen da Hang zu. Wenn die Denglisch-Phrasen halbwegs sinnvoll verwendet werden kann man dem Gesprächsverlauf, sogar mit etwas Zusammenreimen folgen. Komplizierter wird es, wenn noch das andere große Problem solcher Meetings mit reinspielt. :-D
 
Ich muss mal wieder Threadnekromantie betreiben, aber ich rege mich derzeit über meinen Arbeitgeber in dieser Hinsicht auf. Oder wie ich alternativ ganz gerne sage: "Ich arbeite für ein großes, deutsches Unternehmen, also spreche ich Denglisch."

Heute dürfte ich mir von jemanden aus dem Management etwas in dieser Art anhören (Ich habe die "englischen" Wörter mitgeschrieben und bringe sie jetzt mehr oder weniger frei in einen Zusammenhang.):


Wir müssten uns mehr zu unseren Core Values committen, damit unsere Strategic Customer einen added Value erfahren. Gleichzeitig hätten wir aber ein Problem mit Overengineering, so dass wir doch bitte Design To Cost Measures durchführen sollen, damit unser ROI (Return on Invest) die Commercial Hurdles übersteigt. Die Aufgabe hätte er an seine Directs (Anmerkung: er meinte wohl Teamleiter) weitergegeben. Denn in unseren Projekten gäbe es noch viele low hanging fruits aufzuheben und wir laufen Gefahr zu einer Cash Cow zu verkommen. Er erwartet dann von seinen Directs bis zum Ende der nächsten Woche One Pager, die die möglichen Maßnahmen erklären.

Zum Schluss erinnerte es uns noch daran, unser Compliance Training abzuschließen und uns für die Value Days anzumelden. Auf auf allgemein fragende Blicke, erklärte er, dass das der Programmtitel für das Sommerfest wäre...


Bevor jetzt Missverständnisse aufkommen. Dieses "Meeting" fand in Deutschland, in einer deutschen Firma vor einem Publikum, in dem jeder einzelne fließend deutsch spricht, statt. :p

Ok, wieder was gelernt. Man sollte also auch "business English" belegen, wenn man in lokalen Unternehmen arbeiten will. :-D

Aua ... mit Business English hat das nun wirklich NICHTS zu tun.

Ich kenne das eher so, dass in deutschen aber international tätigen Unternehmen, wo in den Abteilungen dann auch viele ausländische Mitarbeiter tätig sind, ausschließlich englisch gesprochen werden soll, was dann auch mehr schlecht als recht geschieht. Aber dieser Mischmasch mit "buzz words" zeigt nur, dass jemand eigentlich überhaupt kein englisch sprechen kann und cool sein will, was in den Augen von jemanden der wirklich flüssig englisch spricht dann immer ziemlich armselig wirkt ... (was komischerweise diesen Leuten aber nicht klar ist).
 
Bei uns, hatte mal ein Teamleiter (auch so ein Mischwort, früher sagte man Gruppenleiter), vom schlimmsten worst case Fall gesprochen. Ich war wohl der Einzige in der Gruppe, der irretiert wirkte.
 
Ich kenne das eher so, dass in deutschen aber international tätigen Unternehmen, wo in den Abteilungen dann auch viele ausländische Mitarbeiter tätig sind, ausschließlich englisch gesprochen werden soll, was dann auch mehr schlecht als recht geschieht. Aber dieser Mischmasch mit "buzz words" zeigt nur, dass jemand eigentlich überhaupt kein englisch sprechen kann und cool sein will, was in den Augen von jemanden der wirklich flüssig englisch spricht dann immer ziemlich armselig wirkt ... (was komischerweise diesen Leuten aber nicht klar ist).

Ich arbeite täglich mit Kollegen aus derzeit sechs anderen Ländern. Dazu habe ich noch Kunden in weiteren Ländern. Also wir haben durchaus genug Englischübung zwischendrin (wobei es teilweise wirklich wehtut...). Bei einigen Kollegen muss ich das Englisch wortwörtlich zurück nach Deutsch übersetzen, um zu verstehen was ich meine. Und einige der ausländischen Kollegen sind da leider auch nicht besser. Aber im Allgemeinen versteht man sich schon ganz gut, vor allem merkt man schon extrem, dass je jünger die Leute sind, umso besser sind sie in Englisch.

(Fast) alles Schriftliche im Büro läuft sowieso auf Englisch (es könnte ja mal sein, dass es irgendwann ein ausländischer Kollege lesen muss, auch wenn es erstmal nur an deutsche Kollegen geht).
 
Ich finde es auch extrem übertrieben mit dem Denglisch.
Haben sie doch neulich einen test durchgeführt, ein älteres Ehepaar am Flughafen abgesetzt, um zu sehen wie weit sie kommen. Weit war es nicht, weil ja so gut wie alles auf denglisch ist.
 
Wir müssten uns mehr zu unseren Core Values committen, damit unsere Strategic Customer einen added Value erfahren. Gleichzeitig hätten wir aber ein Problem mit Overengineering, so dass wir doch bitte Design To Cost Measures durchführen sollen, damit unser ROI (Return on Invest) die Commercial Hurdles übersteigt. Die Aufgabe hätte er an seine Directs (Anmerkung: er meinte wohl Teamleiter) weitergegeben. Denn in unseren Projekten gäbe es noch viele low hanging fruits aufzuheben und wir laufen Gefahr zu einer Cash Cow zu verkommen. Er erwartet dann von seinen Directs bis zum Ende der nächsten Woche One Pager, die die möglichen Maßnahmen erklären.

Diese Vergewaltigung der deutschen und englischen Sprache findet man recht häufig in Werbeagenturen. Beruflich habe ich des öfteren mit diesen "besonderen" Arbeitnehmern zu tun und bekomme jedes Mal eine Krise. Muss man wirklich immer so hipp und cool sein? Das hört sich immer so falsch an, da oft auch missverständliche Worte genommen werden ("schlimmste worst case" :blink:).

Ich bin froh in meiner Firma, da wir immer noch eine "Besprechung" haben und kein "Meeting". Wir verzichten gänzlich auf diese Anglizismen! :good:
 
(Veterano)

Sehr hübsch.:-D

Das geht aber auch auf deutsch: " das ist der schlimmste vorstellbare GaU. ( Nachrichten, ARD )
 
Ich spreche gerne Deutsch und ich nehme dann auch gerne und bewusst "toll" oder
"geil" statt "cool", erst vorhin kam im Radio eine "Sendung" wie toll es
doch sei, "neue" Worte zu erfinden, was waren diese neuen Worte?
Nur englische oder denglische Dinger.
Ich möchte für mich selbst meine Sprache so bewahren,
wie ich sie liebe und würde das auch gerne an meine Kinder weiter geben, in dem Maße, das dann eben noch möglich ist....
 
Das Neue in der Diskussion über Englisch in der deutschen Sprache, ist ja nicht mehr, dass WORTE der Fremdsprache übertrieben oft genutzt werden, sondern das Englische auch in die deutsche GRAMMATIK eingreift, und da hört für mich der Spaß auf. Waren bei den WORTEN noch vermeintlich die NEUEN INHALTE der Grund für das Fremdwort, sodass vermeintlich jener neue Inhalt auf Englisch ja viel kürzer und irgendwie richtiger ausgedrückt werden kann... (Computer > Rechner (?) ), sind Nutzungen wie "Die letzte Bohne ist in 2008 vom Tisch gefallen" einfach nur absurd. Ja, zugegeben, eigentlich sollte es "im Jahre 2008" heißen, aber nichts spricht dagegen, einfach nur "Die letzte Bohne ist 2008 vom Tisch gefallen" zu sagen, was eindeutig kürzer ist. Nur so als Beispiel.

Weitere Beispiele solcher Absurditäten sind englische VERBEN, bei denen man dann plötzlich nicht mehr zu wissen scheint, wie denn die deutsche Grammatik mit ihnen umzugehen hat. Wie heißt denn das Pratizip II von "pushen"? Natürlich muss es "gepusht" heien, aber sieht das nicht einfach ******e aus? Kann man nicht auch ein deutsches Verb benutzen?

Aber naja, was reg' ich mich auf? Ich bin ja nur ein alter Sack mit humanistischer Bildung...
 
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"Die letzte Bohne ist in 2008 vom Tisch gefallen" einfach nur absurd. Ja, zugegeben, eigentlich sollte es "im Jahre 2008" heißen, aber nichts spricht dagegen, einfach nur "Die letzte Bohne ist 2008 vom Tisch gefallen" zu sagen, was eindeutig kürzer ist. Nur so als Beispiel.
"Die letzte Bohne war 2008 vom Tisch gefallen." Ich nehme an, sie ist inzwischen unten angekommen. Nicht nur der Genitiv ist gefährdet, auch der Plusquamperfekt läuft Gefahr, auf die rote Liste gesetzt zu werden.
Sprache lebt. Sie nimmt auf, wächst, bildet neu und manchmal furzt sie auch.
Trotzdem: "ne Spreche is keene Schreibe", wie der Berliner sagt.
Bei mir in der Firma waren einmal Zettel für "Bullshit-Bingo" in den Besprechungsräumen ausgelegt worden. Vermutungen gehen in Richtung "Interne Kommunikation" oder einer Guerilla eines Marketing-Teams. Durch die Entscheidung, dass sinnvollerweise Englisch die Verkehrssprache sei, lohnt sich eine Wiederholung (leider) nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sprache lebt, da ist erst einmal nichts gegen zu sagen. Ganz früher waren es lateinische Begriffe die zu Worten wie Fenster wurden, wo heute keiner mehr einen Zusammenhang zu einer anderen Sprache sieht.
Hierzu Wikipedia:
Herkunft:
Fenster geht über die althochdeutschen Wörter fenstar und das vereinzelt vorkommende finestra sowie das mittelhochdeutsche venster (Lichtluke, Fensternische) ebenso wie das niederländische venster [SUP]→ nl[/SUP] und das altenglische fenester [SUP]→ ang[/SUP] auf das lateinische fenestra [SUP]→ la[/SUP] (Öffnung, Luke zum Erhellen eines Raumes) zurück, das wahrscheinlich etruskische Wurzeln hat.[SUP][1][/SUP]
Das im Gegensatz zum femininen lateinischen Ursprungswort neutrale Genus des deutschen Wortes Fenster stammt wahrscheinlich vom älteren ougatora (Tür, die die Form eines Auges hat).[SUP][2][/SUP]
Der Adel und die Gelehrten konnten sich später nur über Latein verständigen, da in jedem Dorf schon ein anderer Dialekt gesprochen wurde. Der Begriff deutsch, kommt von Theodisk, des Volkes Sprache, weil der normale Bürger eben kein Latein konnte. Wie auch immer, sich reisende Händler verständigen konnten.
Später, war es eher das Französische, welches in der Sprache Einzug hielt (Portemonnaie, Garage). Meine Grossmutter, hatte immer versucht Bluejeans französisch auszusprechen.
Und heute ist es Englisch. Und das wahrscheinlich nur, weil damals bei der Gründung der Vereinigten Staaten in einer Abstimmung, welche Sprache man als Landessprache haben will, das Deutsche nur den 2. Platz belegt hat.
Nur der Briten alleine wegen, wäre Englisch heute keine Weltsprache, oder doch , weil einfacher? ;)
Sei es drum, auch eine Sprache unterliegt der Gesetzmässigkeit der Evulotion. Sie verändert sich permanent, mancher Unsinn, setzt sich nicht durch, anderes lässt auch Sprachbarrieren schwinden.
Also auf dem Punkt gebracht, ich bin kein Freund von Denglisch. Aaber, es liegt eher da dran, dass ich alles ertragen muss, was die evolotive Auslese wieder in den Orkus befördern wird (ups, wieder Begriffe aus dem Latainischen).
Schlimm, fand ich mal in einer Diskussion (schon wieder ein unnötiges Fremdwort :roll:) im Fernsehen, wo sich ein Sprachgelehrter über die vielen Anglizismen aufgeregt hatte. Hallo, ist dieses Wort etwa hochdeutsch?
 
Das Neue in der Diskussion über Englisch in der deutschen Sprache, ist ja nicht mehr, dass WORTE der Fremdsprache übertrieben oft genutzt werden, sondern das Englische auch in die deutsche GRAMMATIK eingreift, und da hört für mich der Spaß auf. Waren bei den WORTEN noch vermeintlich die NEUEN INHALTE der Grund für das Fremdwort, sodass vermeintlich jener neue Inhalt auf Englisch ja viel kürzer und irgendwie richtiger ausgedrückt werden kann... (Computer > Rechner (?) ), sind Nutzungen wie "Die letzte Bohne ist in 2008 vom Tisch gefallen" einfach nur absurd. Ja, zugegeben, eigentlich sollte es "im Jahre 2008" heißen, aber nichts spricht dagegen, einfach nur "Die letzte Bohne ist 2008 vom Tisch gefallen" zu sagen, was eindeutig kürzer ist. Nur so als Beispiel.

Weitere Beispiele solcher Absurditäten sind englische VERBEN, bei denen man dann plötzlich nicht mehr zu wissen scheint, wie denn die deutsche Grammatik mit ihnen umzugehen hat. Wie heißt denn das Pratizip II von "pushen"? Natürlich muss es "gepusht" heien, aber sieht das nicht einfach ******e aus? Kann man nicht auch ein deutsches Verb benutzen?

Aber naja, was reg' ich mich auf? Ich bin ja nur ein alter Sack mit humanistischer Bildung...

Ja, ganz schlimm ist das auf Computer- und Spieleseiten. Da wird inzwischen ständig "in 2015" anstelle von "Im Jahr 2015" oder schlicht "2015" geschrieben. Oder auch es wird von "Kopien" gesprochen, also, "es wurden eine Millionen Kopien von Spiel XY verkauft" anstelle von "das Spiel wurde eine Millionen mal verkauft" oder meinetwegen "es wurden eine Millionen Einheiten verkauft". Der Begriff Kopie ist einfach fehlgeleitet, weil man da im Deutschen normalerweise etwas völlig anderes darunter versteht.

Ich kriege jedes Mal die Krise wenn ich so etwas lese und habe das bei solchen Nachrichten auch schon etliche Male darunter kommentiert, dass das schlimmste "denglische Grammatik" ist. Nur es hilft alles nichts. Im Zweifel wird man von anderen Lesern noch angegriffen.
 
Das Neue in der Diskussion über Englisch in der deutschen Sprache, ist ja nicht mehr, dass WORTE der Fremdsprache übertrieben oft genutzt werden, sondern das Englische auch in die deutsche GRAMMATIK eingreift, und da hört für mich der Spaß auf.

Ja, da wird aus "making sense" mal eben "das macht Sinn". Steht jetzt, glaube ich, auch so im Duden.
Das ergibt überhaupt keinen...
 
Mir wird immer schwarz vor Augen, wenn Politiker von der "Administration" sprechen und dabei die Regierung meinen. So wie das Sinnmachen eine Nichtübersetzung aus dem Englischen.
 
Beim denglischen wird mir immer kotzübel, ein prominentes Beispiel: Handy, also das Ding was viele von uns nutzen heißt eigentlich im englischen Sprachgebrauch Mobile Phone im deutschen dann Mobiltelefon, aber irgend so ein Komiker hier in Deutschland dachte Handy klingt besser und jeder hat es dann auch noch brav geschluckt. Der eingedeutschte Begriff "Handy" sollte eigentlich für was handliches stehen, was klein zudem noch kompakt ist und einfach in der Hosentasche Platz findet, auf einen Teil der Geräte trifft es bis heute nicht zu. Wirklich witzig finde ich folgenden Satz: Reichst du mir bitte das Handy, sinngemäß übersetzt würde es heißen: Reichst du mir bitte das handliche. :nono::ugly:

Mich schauen die Leute immer etwas irretiert an, wenn ich zu meinem Assistenten sage: Gibst du mir bitte das Mobiltelefon. Den Begriff Handy habe ich aus meinem Wortschatz gestrichen, weil er schlichtweg falsch ist. Desweiteren bemühe ich mich möglichst keine englischen Begriffe oder alte/neue denglische Begriffe zu verwenden, da mir deutsch völlig ausreicht, selbst mit der deutschen Muttersprache kann man kreativ sein, dazu braucht man keine Fremdwörter, nur ein wenig Fantasie ist von nöten.
 
Hi,
zu deiner Frage?!? eines englischen Wortes dessen deutsche Bedeutung abhanden gekommen ist.
Der PC
Englisch - Personal Computer
Deutsch - EDV / Elektronische Daten Verarbeitungseinheit


Das Lustige daran das den Kiddies :)D) solch ein Unsinn schon in der Vorschule beigebracht wird.

Aber was ich auch festgestellt habe das ander Länder sich der deutschen Sprache bemächtigen; zb. die Amis mit dem Wort über(deutsch)/uber(englisch).

Mfg.

Vampi

Ps.
Weitere Länder sind derzeit laut meines Wissens Italien/Frankreich/Japan/China
 
Handy ist eben nicht eingedeutscht. Und auch nicht denglisch. Handy ist ein scheinanglizismus.

Okay das wußte ich bis heute nicht, danke für die Korrektur.:good:

@Vampir2005: Oh man, da ich krieg ich je eine Spontanmigräne, das schmerzt heftig in der Stirnplatte.:nono::blink:
 
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