Denglisch

Sprecht ihr auch "Denglisch"?

  • Yeah, ist doch viel cool!

    Stimmen: 12 11,7%
  • Nein, auf keinen Fall

    Stimmen: 31 30,1%
  • Nur einige englische Worte

    Stimmen: 60 58,3%

  • Umfrageteilnehmer
    103
Ich selbst habe mal ein Auslandsjahr und vor kurzem ein Praktikum im multilingualen Vielvölkerstaat Indien gemacht und sehe dieses Thema seitdem recht entspannt. Dieser Blick über den Tellerrand hat mich die Erfahrung machen lassen, wie sehr Sprache doch ein Werkzeug, ein Mittel zum Zweck sein kann. Die Auffassung von Sprache als Gut, das unbedingt bewahrt und von äußeren Einflüssen ferngehalten werden muss, findet man dort weniger, selbst an den geisteswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten, wo am ehesten "Sprachnazis" sitzen dürften. In Indien ist es ganz normal, dass man die jeweilige Regionalsprache sowie Hindi und Englisch als Amtssprache spricht. Hindi ist durch tausend Jahre islamischen Einfluss mit etlichen Lehnwörtern aus dem arabischen/persischen Raum angereichert und hat zu Kolonialzeiten auch etliche englische Begriffe aufgenommen, wodurch der Begriff "Hinglisch" geprägt wurde, das Äquivalent zu unserem "Denglisch". Ja Sprache war dort immer sehr viel stärker in Veränderung begriffen als hier. Ich habe dort ein wirklich herrlich unverkrampftes Verhältnis zur Sprache vorgefunden, sehe aber auch, dass hierzulande ganz andere Voraussetzungen gelten und Multi- oder Bilingualität in dem Maße, wie von Jorgodan beschrieben, wohl eher eine Notwendigkeit in der oberen Mittelschicht und Aufwärts ist, auch wenn ich die Entwicklung gerne breiter angelegt sehen würde. Ich denke hier kann man sich gut die skandinavischen Länder als Vorbild nehmen. Ich erblasse jedesmal vor Neid, wenn ich sehe wie gut dort die Kinder in Englisch ausgebildet werden...
 
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Reaktionen: Jorgodan
Hallo Vedam,
du sprichst mir aus der Seele. Danke das du einiges ähnlich siehst. Für mich ist Skandinavien diesbezüglich auch ein sehr gutes Beispiel. Ein ganz simpler Grund dafür ist z. Bsp. die Tatsache dass es kaum synchronisierte Filme gibt. Alle englischen Filme gibt es nur in Englisch mit Untertiteln. Allein das erzeugt ganz nebenbei ein Sprachverständnis ohne zusätzlichen Bildungsaufwand von Kindesbeinen an. So simpel so genial. Was deine Beobachtung zu Deutschland bezüglich der Breitenwirkung betrifft bin ich ganz bei dir. Notwendigkeiten erzeugen Zwang. Aber auch da sehe ich viel Licht am Ende des Tunnels. Auch die Generation unserer Kinder die jetzt 16-20 sind und in der Produktion oder im Handwerk arbeiten, weden kaum um ein fachbezogenes Englischwissen herumkommen, weil auch die Produktion europäisiert wird. Wenn sich Deutsche und Franzosen bei Airbus nicht verstehen müssen sie Englisch reden. Wenn der Monteur von Simens in Spanien arbeiten will muss er Englisch reden. Das wird nicht den Müllfahrer und die Näherin oder den Fließbandarbeiter betreffen aber doch mehr als bisher. Im Berliner Einzelhandel hat jeder mit normalen Englischkenntnissen in der Alltagssprache im Prinzip eine Jobgarantie. Vielleicht nicht beim Discounter, aber von da ab aufwärts. Ein Bekannter von mir ist ein guter deutscher Tischler. Handwerk hats auch schwer in Deutschland, muss ja alles immer ganz billig sein. Der hat vor einem Jahr mit 45 seinen Meister nachgeholt und auf der Abendschule englisch gelernt, weil er so viele Anfragen aus europäischen Ländern hatte, dass er damit jetzt seine Selbstständigkeit organisiert hat. 30% seiner Aufträge kommen aus den europäischen Nachbarländern. Da ich ja mit Bau zu tun habe kann ich nur sagen, inzwischen wird auf mehr als 50 % aller Baustellen in Berlin außer Deutsch und Türkisch eben Englisch gesprochen. Sobald die Arbeitskräfte international zusammengewürfelt sind ist Englisch die einzige universelle Sprachbasis.
Ich gehe sogar soweit zu behaupten, die Integratinon von Flüchtlingen würde wesentlich besser gelingen, wenn Arbeitgeber,Kollegen, und Flüchtlinge gemeinsam Englisch lernen würden, in den Ausbildungsbetrieben in allen europäischen Ländern. Weil viele Flüchtlinge bereits teilweise Englisch können und das für den europäischen Arbeitsmarkt ohnehin die bessere Lösung ist. In einigen mittelständischen Betrieben wird das bereits gehandhabt. Hierbei geht es nämlich gar nicht so sehr darum deutsche Werte/Sprache zu verstehen sondern europäische. Es gibt kaum Werteunterschiede zwischen Schweden, Deutschland, Frankreich oder Spanien. Also können sich auch alle in Englisch unterhalten.
So viele lamentieren von der Perspektivlosigkeit unserer jugendlichen Generation und den fehlenden Visionen. Also ich habe eine sehr klare Vision von einem starken, föderalen und solidarischem Europa. Diese Vision habe ich meinen Kindern vermittelt. Vielleicht wird diese Generation das Ziel nicht verwirklichen können, aber meine Enkel ganz bestimmt. Und dazu ist eine einheitliche gemeinsame Sprache unerlässlich und das wird kein reines Englisch mehr sein und ganz sicher kein Deutsch.
In diesem Sinne frohes Schaffen euch allen.
Jorgodan
 
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Hallo Lahmaf,
da hast du mich völlig missverstanden und auch mit völlig falschen Verknüpfungen Argumentiert.
...
von der Auslöschung des deutschen Volkes oder sagen wir besser von der deutschen Nationalität war nie die Rede.

Zu meinem Leidwesen muss ich feststellen das ich dich missverstanden habe!
Das mit der Auslöschung, war aber Kaufmann(40) vor Hooton (43), der war etwas humaner.
Liest man Kaufman, ist er nichts weiter als eine Blaupause von Schicklgruber.

Das unsere deutsche Sprache immer mehr durchsetzt von Englischen Wörtern ist,
führt natürlich nicht immer zu einem besseren Verständnis.
Vor allem bei den Älteren und nicht die zu vergessen, die Russisch als Pflichtfach hatten.
Englisch als Pflichtfach, wurde erst 2004/5 Flächendeckend in allen 16 Bundesländern
ab der dritten Klasse eingeführt. Also Hoffnung für die nächste Generation.
Jetzt brauchen wir nur noch ein Einheitliches Bildungssystem für alle 16 Bundesländer.
Dann haben wir auch eine Chance bei der Pisa Studie.
Übrigens Kennt ihr die Muhlenberg-Legende?

Auffallend ist der Satz unter dem Bild. Das sollten wir übrigens auch sein!
Amerika hat ebensoviel Schandflecke in seiner Geschichte wie wir.
PS:
Computer - Rechner - Bios - Ein/Ausgabe/Basis - in Deutsch, unvorstellbar oder!