Ich will hier nicht klären ab wann Sucht Sucht ist, darüber streiten sich ganz andere Leute die weit näher am Thema dran sind als ich.
Aber darauf aufmerksam machen, dass man Sucht nicht verharmlosen sollte, egal welche, das ist mir ein wirkliches Anliegen und davon lasse ich mich auch nicht ohne Weiteres abhalten.
Grad Spielsüchtige, dass sind längst nicht nur die die Tag und Nacht am Daddelautomaten hängen, sind eher unauffällig und darum dauerts oft sehr lang bis man die überhaupt erkennt. Die bis dahin angerichteten Schäden sind immens, nicht nur für den Betroffenen allein.
Nicht zuletzt ist die Suchtgefahr ein Hauptargument der Befürworter von Spieleverboten, Zugangsbeschränkungen und ähnlichem.
Dir und auch Anderen steht es frei mich deswegen zu verachten oder mich zu verurteilen...
Nichts liegt mir ferner als das.
Es geht bei solchen Diskussionen wie dieser auch darum, herauszufinden wie der Kenntnisstand der jeweils Teilnehmenden ist.
Wenn jemand keine Erfahrungen zum Beispiel mit Abhängigen hat, nicht weiß um die Auswirkungen, die wirklich sehr umfangreich und nicht zu unterschätzen sind, dann fällt es einfach schwer demjenigen zu verdeutlichen worum es geht, wenn man von Regelungen, Gesetzen spricht, die Jemanden oder die Gemeinschaft schützen sollen.
Man kann bei solchen Themen nicht nur von sich selbst ausgehen, da ensteht einfach ein schiefes Bild, ganz besonders wenn man selbst nicht betroffen, gefährdet ist, oder schlicht nicht weiß um welche (möglichen) Auswirkungen es geht.
Das hat nichts mit verurteilen oder verachten zu tun, das ist einfach eine Frage des Wissens, der sich daraus ergebenden Möglichkeiten die zur Wahl stehenden Regelungen und Gesetze auf Durchführbarkeit, Sinnhaftigkeit zu überprüfen.
Desweiteren scheinst du Sucht als ein ernstes Thema anzusehen,
Aus gutem Grund. Weil ich sowohl familiär als auch beruflich, als auch freiwillig mit verschiedenen Suchtformen zu tun hatte und heute noch habe.
Heute eher unfreiwillig, hier laufen reichlich Junkies, Alkoholiker und Spielsüchtige, um nur die drei auffälligsten zu nennen, herum.
Vollkommen sinnloses Argument oder Kommentar meiner Meinung nach. Du darfst das gerne für mich erläutern, aber für mich gehts voll am Thema vorbei und ist rein provokativ...
So provokativ wie dein Vorschlag Wachen aufzustellen. Das war von mir beabsichtigt und ich hatte die bescheidene Hoffnung dir würde der Unterschied zwischen einem Deckel und Wachen auffallen.
Simples Beispiel:
Wachpersonal vor Kneipen, Bars, Clubs, Diskotheken, sogar Supermärkten, Discountern.
Die Wachen an sich stellen schon eine unnötige Provokation dar, provozieren zum Übertreten der Regeln, beschwören Agression.
Leider geht es im Moment wohl nicht anders. Man hätte das aber verhindern können, wenn man rechtzeit innerhalb der Gesellschaft gegengesteuert hätte.
Das Problem ist hausgemacht, von uns selbst, nicht von den 'Störenfrieden'.
Hier bekämpft man mal wieder die Symptome, statt die Ursache.
Nichts anderes passiert, wenn du Wachen am Brunnen aufstellst, statt einfach einen Deckel drüber zu legen und den Menschen beibringst Grenzen, den Deckel, zu akzeptieren wie sie sind. Wenn die Gesellschaft dann noch sich selbst reguliert, in dem sie Leute die sich am Deckel zu schaffen machen höflich aber bestimmt darauf hinweisen, dass das nicht ok ist, braucht es ganz einfach keine Wachen.
Das mag sich merkwürdig anhören, das hat aber über Jahre, Jahrzehnte sogar, funktioniert.
Erst mit dem grandiosen Fehlschlag der Liberalisierung, der Antiautoritären Erziehung und der Ignoranz fremden Kulturen gegenüber, wurde es notwendig Wachen aufzustellen.
Man hat schlicht den Respekt voreinander verloren, das ist so ziemlich das Schlimmste was wir uns selbst antun konnten.
Und nun versucht man das Problem mit Gesetzen zu lösen. Meiner Meinung nach eine nicht weniger fatale Entscheidung, das wird uns noch als Bumerang um die Ohren fliegen.