Nur damit man weiss, wie ich ungefähr ticke im Borderlands-Universum, bevor ich Teil 3 anspreche, den ich wie angekündigt erst in einem Steam-Sale gekauft habe, weil ich mich nicht in einen Schrott-Shop zwingen lasse.
Ich habe alle Borderlands gespielt, und mindestens 1 und 2 ausgiebig über hunderte Stunden und bereits auf der 360, ein Füller-Spiel fast so gut, wie eines von Beth, wenn man nicht weiss, was zocken. In Borderlands 2 habe ich gerne mit Builds gespielt, z.B. eine Melee-Gaige, aber in allen ist die Sirene mein Favorit. Habe in allen bisherigen Games mit Tweaks gespielt, die Solo dem Game vorspielen, dass man ein 4er-Team hat und im zweiten Teil erst ab dem dritten Durchgang auf 2 runter gestellt, weil man sonst teilweise keinen Fuss mehr auf den Boden kriegt. Und Third-Person-Mods. Und im Fall von Teil 2 mit solchen, die das schon fast fehlerhaft kleine Inventory vergrössern.
Es hat den Games gut getan, dass sie diese Cartoon-Grafik brachten, deshalb kann man sogar noch Teil 1 zocken, während realistisch aussehende Shooter von Anfang her kaum gut ausssehen(von wegen Uncanney Valley) und dann schnell altern.
Teil 2 ist mein Favorit, obwohl er einige Entscheidungen enthielt, die ich ich gar nicht verstehen konnte. Slag habe ich im Gegensatz zu vielen Spielern geliebt, aber es machte erst ab Durchgang 2 und 3 einen Sinn. Mit der Zeit habe ich dann Charakter konstruiert, die mit Durchgang 3 begannen, weil ich alles zuvor für sinnlos hielt, zu easy, zu langweilig, zuwenig anständigen Loot. Diese Binden von Slag an den Schwierigkeitsgrad/Anzahl Durchgänge ist grauenhaft. Genauso wie das Design, dass Bereiche im Level fetsgetackert werden, sobld man eine Mission darin kriegt und nicht wie in Skyrim, wenn man sie betritt. Das kann dazu führen, dass man exakt die richtige Anzahl Nebenmissionen machen muss. Nicht zuviel, damit es kein Spaziergang wird, nicht zuwenige, damit es schaffbar bleibt. Dasselbe Spielchen bei einem Wechsel von einem Durchgang zum anderen, wenn man es nicht richtig macht, wird man enttäuscht. Mieses Design.
Habe bisher an die 12 Stunden drauf. Ein wenig lustlos, aber immerhin länger als The Witcher und andere AAA-Perlen, die ich nach einer halben Stunde deinstalliert habe oder so
Vielleicht kann mich ja einer eines besseren belehren, wenn ich Dinge fälschlicherweise bemängle.
Und dann kam Teil 3. Immer noch ein übles UI, hier eine Verbesserung, da drei Rückschritte. Es ist, wie wenn die dich lieber in einem Menu als im Game sehen. Und sie wollen einfach nicht, dass man mehrere Missionsziele auf der Karte gleichzeitig sieht, wahrscheinlich weil das Game zu schnell durch wäre, wenn man diese Missionen effizient erledigen könnte.
Und weiterhin ist die Wegfindung mies, wegen der verschachtelten Level mehr als vorher, wie wäre es z.B. mit einer Zoom-Funktion in der Minimap gewesen und einem Indikator ob man unter- oder oberhalb eines Ziels ist? Und auch die Schnellreise-Karte, so ineffizient wie möglich.
Statt dessen habe ich Team-Features auf meinen Shortcuts, obwohl ich alleine zocke, und Waffenwechsel geht mit dem Controller nur noch mit solange klicken, bis die richtige Waffe eingewechselt ist
UI-Scaling funktioniert nicht, WTF. In Teil 2 habe ich alles so klein wie möglich gemacht, aber hier scheint der Regler keine Auswirkungen zu haben.
Habe es sofort gesehen, ein Schwierigkeitsgrad, wie ich es schon immer wollte. Aber WTF. Man kann wählen zwischen leicht und viel zu leicht. Aber kein neuer Grad darüber. Wahrscheinlich gehört es zur selben Strategie, die Spielzeit zu verlängern und jetzt noch mehr Spielern/DLC- und Skin-Käufern eine Chance zu geben, die vorher rumgeweint haben, dass das Game zu schwer sei. Ist generell das Problem, wenn man drei Durchgänge machen muss, um alles zu erleben, was ein Charakter kann. Wenn man also ein Noob/Grobmotoriker ist, kann/konnte man gar nie alles erleben, während sich andere Leute zwei Durchgänge lang langweilen, bis es endlich einigermassen hart zur Sache geht. An sich ist das das übelste Backtracking, das es jemals gegeben hat, vor allem weil traditionell die Einstiegsphase einfach langweilig sein muss. Okay, die Gefechte sind spassig und die Level ja meistens abwechslungsreich.
Das dümmliche Missionsdesign gehört einfach dazu, wie z.B. Kaffee holen, die wissen es und trollen uns mit solchen Missionen, die an sich nicht anders als Radiant-Quests funktionieren, irgend was Belangloses für belanglose Nase holen, wo es Gegner hat, wie in Skyrim Flöten und Trommeln. Von daher nichts neues.
Grafik: Eigentlich hat es Verbesserungen, aber generell ist das schlecht beleuchtet. Aussen viel zu hell, selbst wenn man alle Regler bis zum Anschlag runter dreht, worauf es dann innen zu dunkel ist. Waffen-Skins und manche LOD-Texturen wirken teilweise schwammmig auf 4K nativ. Und es gibt zumindest am Anfang des Levels oder einem neuen Start die Tendenz, dass Texturen nachgeladen werden. Dabei reden wir hier ja von relativ kleinen Texturen, das sind keine 8K-Felsen, wie ich es in Skyrim habe. Mit einem ein wenig längeren Ladebildschirm wäre das besser gewesen. Mit Reshade kann man noch was rausholen bei der Schärfe und dem Kontrast.
Waffen: In Ordnung, nette neue Features, wie Tediore-Waffen, die kleine Geschütze ausstossen, wenn man vorab nachlädt. Leider immer noch diese übergrossen Fadenkreuze, aber ein wenig bessere Sniper-Visiere.
Sirene. Ich vermisse den Phase-Lock der letzten Sirene. Okay, bisher habe ich das Skill-System noch nicht ganz geschnallt, vielleicht finde ich da noch einen guten Build.
Anyway, scheint ein vernünftiger Kauf gewesen zu sein, nicht unbedingt das inspirierte Mega-Game, aber durchaus ein paar Durchgänge lang spielbar. Krasserweise gibt mir das Game trotzdem das Gefühl, dass ich Teil 2 nochmals spielen möchte. Wobei ich weiss, dass das ein Trugschluss ist, das Game ist zeitlich ein Viertel so gut amortisiert wie Skyrim und besser als Fallout NV, und es würde mir zu schnell langweilig.