Oberstes US-Gericht stoppt erneut Exekution
und noch zur spritze:
quelle: http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=159868&teaserId=164616Nur vier Stunden vor der geplanten Hinrichtung hat das Oberste Gericht der USA erneut die Exekution eines Häftlings blockiert. Das berichtete die "Washington Post" am Donnerstag. Demnach setzte der Supreme Court am Mittwoch die Exekution des verurteilten Mörders Christopher Emmett im Bundesstaat Virginia aus. Damit werde ein landesweites Hinrichtungsmoratorium immer wahrscheinlicher.
Der Häftling hatte zuvor in einer Beschwerde bei der höchsten Instanz geltend gemacht, dass die Hinrichtung mit der Giftspritze extreme Schmerzen verursache und deshalb als grausame Strafe gegen die Verfassung verstoße. Bereits zuvor hatte der Oberste Gerichtshof die Hinrichtung eines Gefangenen in Texas gestoppt.
Im kommenden Jahr will der Supreme Court anhand der Eingabe eines Häftlings in Kentucky grundsätzlich über die Zulässigkeit der Giftspritze entscheiden. 37 der 38 Bundesstaaten, in der die Todesstrafe vollstreckt wird, hatten sie bisher als Haupthinrichtungsmethode gewählt. Inzwischen haben aber bereits mehr als zehn Bundesstaaten die Exekutionen aufgrund gerichtlicher Eingaben von Häftlingen ausgesetzt.
Die "Washington Post" zitierte Experten mit den Worten, dass das Eingreifen der Obersten Richter praktisch ein US-weites Moratorium bis zu der endgültigen Entscheidung einläute. "Ich glaube, dass wir nur noch einige wenige Staaten sehen werden, die eine Ausnahme bilden wollen, wenn das Oberste Gericht bereit zu sein scheint, sich einzuschalten und Hinrichtungen zu stoppen", sagte beispielsweise Jurist Douglas Berman von der Staatsuniversität Ohio. "Das ist ein de facto Moratorium."
Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA im Jahr 1976 wurden 1099 Hinrichtungen vollzogen, davon 928 durch die Giftspritze. Zunächst wird den Todeskandidaten das Barbiturat Thiopental zur Betäubung eingespritzt, dann Pancuroniumbromid zur Lähmung der Muskeln mit Ausnahme des Herzens, das dann mit Kaliumchlorid zum Stillstand gebracht wird. Mehrere wissenschaftliche Studien aufgrund von Obduktionen haben ergeben, dass die verabreichte Dosis an Betäubungsmitteln oft zu gering ist und manche Gefangene bei vollem Bewusstsein langsam ersticken, ohne ihre Schmerzen herausschreien zu können. (dpa)
Die tödliche Injektion läuft also in drei Schritten ab:
1. Der Verurteilte wird betäubt, wobei die Dosis des Betäubungsmittels so hoch ist, dass sie schon alleine tödlich wäre.
2. Alle Muskeln mit Ausnahme des Herzens werden gelähmt, die Erstickung beginnt.
3. Das Herz hört auf zu schlagen, der Mensch stirbt.
ja, sogar die gaskammer, wofür man uns verurteilt (nein, ich will das damit nicht gutheissen!!!) wird jetzt sogar noch eingesetzt ... ab das ist ja was ganz was anderes...Der bisher letzte Mensch (Stand 2006), der in den USA in einer Gaskammer hingerichtet wurde, war am 3. März 1999 der wegen Mordes verurteilte Deutsche Walter LaGrand.
Heute richten nur noch die Staaten Arizona, Kalifornien und Missouri mit der Gaskammer hin. In Maryland wurde diese Methode 1994 abgeschafft, nur wenn das Verbrechen vor diesem Jahr stattfand, kann der Todeskandidat durch die Gaskammer hingerichtet werden. Wyoming nutzt die Gaskammer nur in Fällen, bei denen es nicht möglich ist, die Giftspritze zu verwenden.
[...] Der Atemapparat versagt jedoch durch das Gift schneller als das Bewusstsein, weshalb es zu qualvollen Komplikationen kommt, wenn der Todeskandidat nicht (wie empfohlen) sofort tief einatmet. Gegen die typischen Krämpfe wird ihm 30 Minuten vor der Hinrichtung ein Tranquilizer (meist Diazepam oder Lorazepam) gespritzt. Die Todeskandidaten verlieren nach ein bis drei Minuten das Bewusstsein. Der Tod tritt durchschnittlich nach neun Minuten ein.
und noch zur spritze:
nachdem ein Verurteilter in Florida über 30 Minuten mit dem Tod kämpfte und qualvoll starb.
In einigen Fällen reagierte der Körper überraschend heftig auf die Medikamente, so zum Beispiel im Falle des Robyn Lee Parks, der bei seiner Hinrichtung 1992 in Oklahoma zehn Minuten lang würgte und nach Luft schnappte
Das Betäubungsmittel Thiopental wirkt sehr schnell, aber auch nur für verhältnismäßig kurze Zeit (5 - 15 Minuten), sodass die Gefahr besteht, dass der Verurteilte wieder zu Bewusstsein kommt und durch die Wirkung der nachfolgenden überdosierten Medikamente qualvoll stirbt
Tierärzte setzen aus solchen Gründen beim Einschläfern von Tieren langwirkende Barbiturate ein.
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