Allgemeiner Philosophie-Thread

@f3n3k ; wenn man auch so einen komplizierten Nick hat mit irgendwelchen Zahlen drin... Ich kann mir jedenfalls keine Zahlen merken.

Eigentlich ist es ganz einfach: Jeder muss für sich entscheiden, wie weit er/sie ein Individuum, ein Original sein will.
Der Satz wäre sicher die korrekte Antwort auf meine Frage, doch hierbei frage ich mich wiederum, ob wir unsere Individualität wirklich zum größten Teil bewusst entwickeln und nicht eher unterbewusst. Denn wer, abgesehen von den Leuten in diesem Thread hier, denkt schon über seine Individualität nach? Frag mal die Leute auf der Straße, von 100 wissen 60 erstmal gar nicht, was das Wort Individualität überhaupt bedeutet. Und ob gerade solche Menschen, die bereits vollkommen in irgendeinem Ideal oder einer bestimmten Gruppe (Hier wieder das Beispiel mit der Realschülerin) verwurzelt sind, überhaupt nocht irgendwelche eigenen Aspekte entfalten könnten, wenn sie wollten, ist fraglich.

Also ich finde, es ist nicht so wichtig, dass alles korrekt und vollkommen in einer Linie stehen muss.
Diesen Satz habe ich nicht ganz verstanden. Was meinst du damit? Dass man mit sich selbst im Reinen sein sollte? Dass die eigene Persönlichkeit gefestigt ist? Also so habe ich das mal aufgefasst...
 
Naja, ich würde es bei einem erwachsenen Menschen schon als einen gewissen Grad "Dummheit" bezeichnen, das Wort Individualität nicht zu kennen...
Optisch ist es sehr einfach festzustellen, wer da augenscheinlich individuell ist und wer nicht, aber man muss auch beachten, dass nicht immer Kleider Leute machen. Möglicherweise werden tatsächlich 60 der 100 sagen, dass sie nicht so großen Wert auf ihre Individualität legen (ich nehme jetzt einfach mal an, dass sie das Wort kennen ^^"), aber wenn man diese Menschen persönlich kennen würde, könnte man sicher einzigartige Züge an ihnen entdecken, die ihnen entweder selbst nicht klar sind, oder sogar sehr bewusst, sie aber eben mehr Wert auf einen individuellen Charakter legen, als auf die Bekleidung, etc.
Ich selbst lege Wert darauf, nicht wie alle anderen auszusehen, aber positiver Weise fällt mir das nicht schwer. Ich kleide mich so, wie es mir gefällt, das reicht schon, um mich abzuheben, ohne dass ich mich darum bemühe.
An meinem Charakter schraube ich auch nicht viel, ich bin einfach ich selbst, das macht mich einzigartig, ohne dass ich mich ständig bemühe, nur nicht die Musik zu hören, die andere hören, oder um keinen Preis die selbst Interessen zu haben...

Ich denke zwar des öfteren über dieses Thema nach, aber bei mir kann ich sagen, dass sich meine Individualität völlig unterbewusst entwickelt hat und ich mich nicht wirklich darauf konzentriert habe.
Meiner Meinung nach verliert man nämlich schon einen gewissen Grad dieser Eigenschaft, wenn man sich darum bemüht, da man dann wieder etwas tut, was viele anderen auch tun.
Ich bin einfach ich selbst, und damit hat es sich.
Wem es nicht passt, soll mir aus dem Weg gehen, wer mit mir klar kommt, den will ich nicht vergraulen, aber niemals würde ich mich verändern, nur um anderen zu gefallen.

Gruß, Doom
 
Ich sprach in meinen Post nicht nur die äußere Individualität an, sondern auch und eigentlich noch mehr die Innere, denn meist trügt der äußere Schein sowieso. Ich bin schon oft Leuten begegnet, die äußerlich total einzigartig, für mich eben toll, aussahen, aber eigentlich innerlich doch nur nach irgendeinem Ideal strebten und von sich selbst ein ganz anderes Bild hatten als das was die anderen sahen.

Ich denke, den richtigen Grad an Individualität hat man gefunden, wenn man sich selbst genauso zu sehen lernt, wie man von anderen gesehen wird, also so wie man wirklich ist, innerlich wie äußerlich, zu dem Ergebnis bin ich jedenfalls gekommen als ich heute rumgegrübelt.
 
Das stimmt. Man kann zu einem Konzert einer momentan angesagten Band gehen. Trotzdem tickt man doch irgendwie anders als die Anderen.

Genau so, wie du es beschreibt, gibt es umgekehrt Individualisten, die in Wirklichkeit dem gleichen Ziel hinter her jagen.


Cherubion
 
Man wird immer irgendetwas mit irgendjemandem gemeinsam haben und die Umstände werden es gelegentlich erforden. Deswegen ist es idiotisch, unbedingt absolut einzigartig sein zu wollen. Niemand zwingt einen in der Regel, alles exakt so zu machen wie jemand anderes. Meistens kann man immer irgendwo seine Persönlichkeit einbringen. Daran liegt vielleicht ein guter Mittelweg: Seine Individualität den anderen nicht aufdrängen aber sie auch nicht verleugnen.
 
Hätten wir alle mit niemandem etwas gemeinsam, könnten wir uns nicht verlieben, geschweige denn feste Beziehungen eingehen, natürlich gleichen wir uns in vielen Charakterzügen oder Eigenarten, aber wirklich unindividuell macht uns das ja nicht.
 
Das ist auch wieder wahr. Man muss sich soweit den Anderen anpassen, dass man sich der Gemeinschaft problemlos anpasst. Aber man darf niemals untergehen.
Sicher. Jeder Mensch ist im Grunde seines Herzens ein Unikat. Aber passt denn eine Mona Lisa
(Bild von Leonardo da Vinci) zu einem Guernica? (Bild von Pablo Picasso)

Cherubion
 
Ganz einfach. Es geht hier um Bilder, die ganz arg verschieden sind. Auch vom Stil und von den Gedanken des Künstlers her.
Damit meine ich, dass sich Leute, die sich gar nicht an die Anderen anpassen, niemals in die Gemeinschaft kommen bzw. zurück kehren.

Cherubion
 
Ja, das ist so. Allerdings glaube ich auch, dass eben diese Außenseiter ihre Gruppen finden können. In bestimmten Einzelfällen natürlich nicht.
 
Ist der Unterschied vom Außenseiter zum Gruppenmitglied nicht davon abhängig, inwiefern das Individuum selbst Außenseiter sein möchte?
Denn wenn ich mich selbst von anderen ausgrenze und ohne Rücksicht auf die Meinungen und Gefühle der anderen mein Ding durchziehe, dann unterscheide ich mich doch grundlegend von dem Ausgegrenzten, der aber gerne zu einer Gruppe gehören möchte, nicht wahr? Denn der Ausgegrenzte, nennen wir ihn mal passiven Außenseiter, wird dann doch auch andere mit einem ähnlichen "Schicksal" finden und sich mit ihnen - sorry, mir fällt kein besseres Wort ein - zusammentun. Somit wäre der aktive Außenseiter das einzige - gesellschaftliche - Unikat innerhalb der Gruppe.

Jetzt aber eine Frage nach eurer persönlichen Meinung:
Wäre es überhaupt wünschenswert, ein gesellschaftliches Unikat darzustellen, wenn man dadurch
- anderer Leute Gefühle bewusst verletzt.
- sich selbst um viele Annehmlichkeiten bringt.
- immer darauf achten muss, dass man nicht etwa etwas tut, was andere machen?
 
Vielleicht. Aber gibt es Leute, außer Eremiten, die ihr ganzes Leben Außenseiter bleiben wollen?
Denk mal nicht. Selbst ich bleibe zwar stets Solo, passe mich aber auch gegenwärtigen Trends an. Und absolut die "Nummer 1 auf der Welt" kann kein Mensch sein.
Selbst ein Eremit bestätigt sich in seinen "Eremitenklischees". Und wenn ich alles daran setze, was Besonderes zu sein, dann breche ich tot an meiner Einsamkeit zusammen.
Oder ich werde von "Nachahmern" überrannt. Und wenn ich davon besessen bin, vollkommen individuell zu sein, lande ich - klingt zwar ALLES ANDERE als "philosophisch" - GAAAANZ alleine in einer "Gummizelle".
Aber @F3N3K: Du musst auch bedenken, dass es viele Gruppen auf der Welt gibt. Und wenn es in den Gruppen Außenseiter gibt, ist eigentlich niemand ein Außenseiter. Selbst wenn du "Außenseiter des AußenseitertumS" bist, dauert es nicht lange, bis die Anderen nicht nachahmen.

Ich finde aber eher, dass man Leute NICHT durch Außenseitertum gefährdet. Höchstens sich selbst, wenn man ausgelacht wird oder STÄNDIG auf der Flucht von Nachahmern sein muss.
(Oh. Das hast du ja schon zu Papier gebracht, wie ich sehe.)



Cherubion
 
Eremiten sind, wie ich mal anmerken möchte, selten wirkliche Außenseiter. Sie leben zurückgezogen, um Gott näher zu sein und in der Stille zu beten, werden aber von den Menschen, die von ihnen wissen und sie ab und zu mal besuchen durchaus geehrt und geachtet. Daher sind gerade diejenigen, die fern von allen leben noch am wenigsten Außenseiter.

Und wer ärgert sich schon darüber nachgemacht zu werden? Wird man nachgemacht zeigt das doch nur, dass man in einem phantasielosen Menschen etwas bewegt hat, dass man bewundert wird. Leute die mich nachmachen verehren mich und da bin ich dann stolz darauf. Auch wenn mich mal bisher kaum jemand nachgeahmt hat ;-)
 
Ja gut. Aber was ist denn mit der "eigenbrötlerischen" Sorte? Die gibt es ja auch Oder, Shapeirfan?
Die kann mal doch wohl eher als "Außenseiter" betrachten. Selbst, wenn es von denen auch viele gibt.

Siehst du. Man kann gar nichts gegen Nachahmern tun. Egal, was für ein spleeniges Leben man lebt. Ob das Nachahmen nun Bewundern oder "purer Herdentrieb" ist, mag dahin gestellt sein.
Es macht dich auch deswegen niemand nach, weil du zwar ein Teil der Gemeinschaft, aber tief im Inneren eine "Sologängerin" bist.


Cherubion
 
Hallo,
da dieser Thread der Auslöser für die Diskussion war... greife ich hier noch mal auf:

Deine Definition von Wut als ursächlich und Hass als ausdruck lässt sich mit dem Sprachgebrauch einfach nicht vereinen.

Man kann wütend werden. Also eine destruktive Gefühlsäusserung ausleben.

Hass kann man lediglich empfinden.
Liebe kann man ebenfalls nur empfinden.
Ihre häufigste/deutlichste Äusserungsform ist Zärtlichkeit.

Sprachlich gesehen macht sich das ganze relativ deutlich sichtbar:

Bist du hässlich, dann empfindest nicht du Hass, sondern wirst "hassbarer", beschwörst also den Hass bzw die Abneigung anderer eher herauf.

Bist du lieblich oder liebenswürdig, dann ist man geneigt dir gegenüber Liebe zum empfinden, also Zuneigung.

Bist du dagegen wütend, oder zärtlich, geht die Aktion deutlich von dir aus, du äusserst also etwas.

Du siehst also, das meine Definitionen sich auf die Herkunft und Verwendung der Worte stützt, und sie erst dann einer abstrakten Bedeutung zumisst.

Übrigens ist mir doch noch eine Unstimmigkeit aufgefallen. Wenn du den Tod als Ende betrachtest, dann würde sich das von dir beschriebene Rad irgendwann zu drehen aufhören, womit es als Gleichnis ungeignet wird. Also setzt du dich entweder mit den Buddhisten und Taoisten konform, und betrachtest Vergehen und Entstehen als Äquvivalenzpunkt und damit Kreisschluss, oder du musst ein anderes Gleichnis finden.

Ich verwende zumeist ein neueres Bild.

Für mich ist das Leben gleich einem Elementarteilchen, das sich irgendwann in zwei virtuelle Teilchen aufspaltet. Dabei werden zwei äquvalente aber entgegesetzte virtuelle Teilchen erschaffen, oder geboren. A und -A diese beiden Teilchen bewegen sich durch den Raum, leben also gewissermaßen eine Weile, treffen sich dann wieder und annihilieren sich, sie "sterben". Dabei erscheint das reale Teilchen wieder, das sich irgendwann wieder spalten wird und wiederum ein A -A Teilchenpaar hervorbringt. Soweit wären wir beim Kreislauf. Allerdings kann es auch passieren, das sich ein virtuelles A mit einem -B vereint. Das entstehende reale Teilchen bekommt die Kennung C es zerfällt nicht wieder in A und -B sondern in C und -C. Schicksal können also ausgelöscht werden. Das nicht annihilierte A Teilchen derweil ist aus seinem Kreislauf befreit und wenn es nicht zufällig auf ein -B Teilchen oder ein -F oder -V trifft, dann bleibt es auch ewig wie es ist. Das reale A aber wird nichtmal zurück kehren, wenn sich A mit dem -C verbindet, sondern es würde ein D hervorbringen. Meiner Theorie nach sind Schicksale also keine sich unendlich wiederholenden Kreisläufe. Sie entstehen und vergehen sehr dynamisch. Ob wir einfach drauf warten das wir uns mit unserem Antiteilchen annihilieren oder versuchen unser Schicksal in eine andere Richtung zu lenken ist uns überlassen.

Insofern ist sowohl Deterministen als auch Individualisten innerhalb meiner Theorie eine Berechtigung eingeräumt. Wie man Teilchen und Antiteilchen bezeichnet ist im Grund auch egal.

Aber wir sollten vielleicht in den Philosophie-Bereich wechseln. ^^

MfG,
Ryu Kazuha


Ah.....

ich sehe schon, wir haben bezüglich der Definition von Liebe nicht die gleiche "Definition" ;)
Vielleicht habe ich auch mal wieder die falschen Worte benutzt, wie fast immer.
Wenn ich von Liebe spreche, unterscheide ich zwischen drei Arten.
Ich beziehe mich da auf die abendländische Auffassung von Liebe und geht von der Dreiteilung Platons aus, die da

Eros –die sinnlich Erotik Liebe, das Begehren des geliebten Objekts, Wunsch nach Geliebt-Werden, die Leidenschaft
Philia - die Freundesliebe, Liebe auf Gegenseitigkeit, die gegenseitige Anerkennung und das gegenseitige Verstehen
Agape - die selbstlose und fördernde Liebe, auch die Nächsten- und „Feindesliebe“, die das Wohl des Anderen im Blick hat

bezeichnet. Wobei Agape eigentlich so nicht richtig definiert ist, denn die tiefere Bedeutung des Wortes "Agape" ist im Deutschen nur zu erahnen, da es sich nach meiner Auffassung um eine höhere Form der "metaphysische" Verbindung zwischen Menschen auf spiritueller Ebene handelt und nicht greifbar im eigentlichen Sinne ist. :)

Agape ist für mich die selbstlose Liebe, ohne den anderen für seine Zwecke mißbrauchen zu wollen, aber auch diese Definition wäre unzureichend, wie gesagt, es gibt kaum Worte dafür.

Wenn ich also schreibe:

1)
Liebe ist eine treibende Kraft.
Diese Kraft kann von Hormonen hervorgerufen werden. Ein Gefühl, welches der Verliebtheit gleichkommt ...
2)
....- oder sie ist einfach vorhanden - bedingungslos und somit auch nicht an ein Gefühl gebundene Liebe meine ich damit
wäre das
1. Eros
und das
2. wäre für mich Agape *lächel

Wut.
Als ich mich mit dem Phänomen der "Liebe" beschäftigte, habe ich nach Gegenteilen gesucht und bin bei der Liebe auf nichts gegenteiliges (im Sinne von Agape) gestoßen.

Wut ist natürlich eine Emotion – so wie du gesagt hast – ich lasse Wut jedoch hier die gleiche Bedeutung im negativen Sinn von Agape zukommen.
Das habe ich für mich nun einfach mal angenommen und es entspricht meiner Theorie von dem Gegenteil zur Liebe im Sinn von Agape.

Sicherlich ist Hass das Gegenteil der Liebe – nur es ist starr und ich kann darin keine treibende Kraft erkennen. Wenn du verstehst. *lächel
Und das bestätigt somit deine Aussage:
Hass kann man lediglich empfinden.
Wenn man es zur (an)treibenden Kraft machen will, bedarf es der Wut als Emotion, das ist schon richtig - nur, wenn man es der agapischen Liebe gleichstellen will, muss man es als "höher" ansehen und nicht auf niederer Ebene betrachten. (Ich hoffe das war verständlich :? )

Zu der "Unstimmigkeit" gebe ich dir Recht und du bist –sehr zu meinem Erstaunen :oops: – der „erste“ dem das auffällt. Das zeigt mir, auf was für einem geistigen Niveau wir uns hier bewegen und auch das *schmunzel, hat wieder einmal meinen Respekt verdient.
*in einer leichten Verbeugung gesprochen

Kurzum gesagt, ich bin mir nicht sicher – deswegen habe ich die insich widersprüchliche Aussage gewählt.
Ich habe für mich diesen Aspekt des Todes noch nicht zu meiner Zufriedenheit beantworten können.

Dein neueres Bild ist mir daher herzlich willkommen. Darf ich fragen, was vorher deine Vorstellung war – bevor wir diese Thematik weiter vertiefen*?
*natürlich nur wenn es dir recht ist.

:)
 
Meine vorherigen Gleichnisse haben sich in etwa auf der Ebene des Kreises bewegt. Allerdings war mir von vorherein klar, das der Kreis keinen Weg zur "Erlösung" bietet, welche aber dennoch ein Essentielles Bedürfnis des Menschen ist.

Ich setzte vorraus das Menschen keine Bedürfnisse im metaphysischen Sinne haben könne, die sich nicht in irgendeiner Art befriedigen lassen, also konnte der Kreis nicht schlüssig sein. Ausserdem war mir aufgefallen, das es in der mehrzahl aller Religionen ein "letztes" also endgültiges Ende gibt, dem keine Reinkarnation mehr nachfolgt. Am bekanntesten ist dabeidas buddhistische Nirvana.

Die Lösung des Problems kam mir erst vor einigen Wochen, als ich mich ganz unphilosophisch mit Hawkings Schwarzloch-Theoremen beschäftigte. Dabei zeigt er, wie sich Teilchen am Rande einer Singularität verhalten können und wie die Strahlung entsteht, die schwarze Löcher (angenommenermaßen) aussenden. (Stephen Hawking, Das Universum in der Nussschale) In einem Satz bemerkt er: Während das eine Teilchen in die Singularität stürzt, entschwindet das andere ins Nirvana. (o.ä.)

Obwohl das natürlch nichts mit dem metaphysischen Denken zu tun hat, sondern eine einfache mathematische Theorie darstellt, kam ich auf den Gedanken das Modell einzusetzen um meine Fragestellungen zu klären, und wie du siehst funktioniert es hervorragend.

Zur Platonischen Dreiteilung der "Liebe" sei hier nur gesagt, das er empfundene und "gelebte" Liebe, also die Liebe im heutigen Wortsinn und die Zärtlichkeit, nicht unterscheidet. Wenn, dann nur in der Form des Eros und des Agape.

Agape kann eigentlich nur, wie du das schon beschrieben hast, als "Das-beste-wollen" benannt werden. Diese Beschreibung iste essentiell für meinen Liebesbegriff, solange ich diese als Teil der Dualität, und nicht als zwischenmenschliches Phänomen auffasse. Zwischenmenschlich spielen sich im platonischen Sinne nur Philia und Eros ab. Agape derweil ist insofern eine Triebkraft, das es Philia und Eros hervor bringt.

Hass lässt sich dem entgegen als "Das-schlechteste-wollen" abfassen. Wut ist dabei wiederum nur ein zwischenmenschlicher aspekt, der für die primäre Theorie eine nur untergeordnete Rolle spielt.

Liebe und Hass, oft auch assoziiert mit Schwarz und Weiß, stehen, meiner Theorie nach, in bestimmten Mischverhältnissen hinter allen Dingen. "Hinter" deshalb, weil es keine Äusserungsform beider Gefühle in Reinheit gibt.

MfG,
Ryu Kazuha
 
Dein Post bestätigt mich, dass die Logik von manchen Männern unübertroffen ist und woran es bei uns Frauen hapert (an der Mathematik). :lol:

Und alles hängt mit allem zusammen – Religion – Apokalypse - Sinnsuche – Philosophie – Mensch; Tier oder nicht... und auf einmal... ist es einfach(er geworden). Dank dir und Thanatos. :D

Btt:
Den Aspekt die Erlösung als potientielles Bedürfnis der Menschen zu betrachten, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen; dumm von mir :eek:

Ausserdem war mir aufgefallen, das es in der Mehrzahl aller Religionen ein "letztes" also endgültiges Ende gibt, dem keine Reinkarnation mehr nachfolgt. Am bekanntesten ist dabei das buddhistische Nirvana.
Ja, das ist mir auch aufgefallen und dieses „endgültig“ wird meist überlesen, da es sehr gut „getarnt“ ist.
Der Kreislauf ansich war nicht schlüssig...nicht um ein Ende zu setzen richtig... und das hat mich auch immer scheitern lassen.
Ich setzte voraus das Menschen keine Bedürfnisse im metaphysischen Sinne haben könne, die sich nicht in irgendeiner Art befriedigen lassen, also konnte der Kreis nicht schlüssig sein.
Das bietet eine ganz andere Perspektive – für Wahr :eek:

:)
Japs, dein neues Gleichnis möchte ich weiter vertiefen... bitte :D

Deine Theorie hört sich bis zu einem gewissen Zeitpunkt nach der Fortpflanzungsentwicklung bei uns Menschen an.

Hier redest du vom Zeitpunkt des Todes richtig? :?
...das sich irgendwann in zwei virtuelle Teilchen aufspaltet
Wobei sich jetzt für mich die Frage stellt, wie definiertst du dabei für dich virtuell und was meinst du mit Teilchen?
Seele? Geist? Energie? Oder etwas ganz anderes? :huh:

Hattest du das auch schon mal, dass du „Tatsachen“ nur kleingeistig erfasst, und es an der Vorstellungskraft mangelt... das ist ätzend und ärgert mich jedes Mal. Es ist wie eine Blockade die mir etwas vorenthält und ist sehr hinderlich *grmpf
Deshalb bitte ich noch einmal um Erklärung für das Wort Schicksal... :oops:



Liebe
*schmunzel ...sorry, muss gerade an etwas denken
dem lässt sich nichts hinzufügen. Denn von Agape geht essentiell alles aus, richtig. Deshalb erfüllt die Wortwahl „Das Beste Wollen“ hier das Mittel zum Zweck und dient dem besseren Verständnis.
Eine Frage, bist du dir sicher Agape als Liebesbegriff für dich nicht anders erfassen zu können? Ich finde es stuft den Sinn den du ihm gibt’s ziemlich herunter, wenn man die Wortwahl meiner Definition betrachtet.

Hass
:lol:
Wenn ich dich jetzt nicht falsch verstanden habe, hast du dich jetzt geschickt um die Aussage der treibenden Kraft gewandt, ist aber okay...
Also sind Gefühle in verschiedenen Variationen grau. Und ich habe schon verstanden, was du mit „hinter“ meinst. *g
Allerdings denke ich schon, das es Schwarz und Weiß in „Reinform“ gibt. Nur das auszudrücken, vermögen wir Menschen nicht oder nur seltenst. :)
 
Ein "Schicksal" ist meinen Definitionen zufolge einfach ein Teilchen des Gleichnisses, dass immer wieder zerfällt und sich neu zusammen setzt. Also das Teilchen A das zu A+ und A- zerfällt, und sich später aus A+ und A- wieder rekombiniert, ist ein Schicksal, das man einer Entität (Mensch, Pflanze, Tier, Gott, nach belieben) zuordnen kann. Worauf man eine Entität letztlich zurückführt, ob nun eine "Seele" im platonischen Sinne, oder eine solche im Christlichen, oder eine Ernegiesignatur, das ist mir persöhnlich eigentlich egal.

Die "virtuellen" Teilchen A+ und A- heißen in der physik virtuell, weil sie sich nicht nachweisen lassen. Auf meine Theorie bezogen sind sie einfach nur Part und Antipart. Ober der Antipart nun ein böser Zwilling oder gleichartige Existenz in einer anderen Dimension ist kann ich nicht sagen, beides ist nicht auszuschließen.

Nehmen wir mal ein konkretes Beispiel

Es gibt ein Teilchen A, dem das Grundmuster der Entität Ladyfalk innewohnt. Dieses Teilchen spaltet sich in A+ und A-, wobei Ladyfalk und ihr Antipart geboren werden. Beide Leben ein normalerweise äquivalentes, aber entgegengesätztes Leben. Zu einem beliebigen Zeitpunkt sterben Ladyfalk und ihr Antipart. Dieser Zeitpunkt ist gleich, und A+ und A- verbinden sich wieder zu A. Ladyfalk ist also wieder zu einem entitären Grundmuster degeneriert und wird sich, wenn A sich wieder aufspaltet, wieder in der welt finden. Sie würde aber nicht von früheren Daseinsformen beeinflusst, da sie zwischenzeitlich wieder zum Grundmuster wurde und sich nun ganz neu und frei entwickeln kann, dasselbe gilt natürlich auch für den Antipart.

Diesmal allerdings beschließt Ladyfalk, ihren Lebensweg nicht äquivalent zu ihrem Antipart zu gestalten sondern ändert den Lauf ihrer vorherbestimmten Bahn (an deren Ende sie sich mit ihrem Antipart annihilieren würde). Statt sich mit "sich selbst" zu annihilieren und wieder geboren zu werden, rast Ladyfalk in RyuKazuhas Antipart, der eine virtuelle Hälfte des Teilchen B ist, nämlich B-. A+ und B- annihilieren sich darauf hin und das Teilchen C entsteht. Es kombiniert die Grundmuster von RyuKazuha und LadyFalk zu einer ganz neuen Entität.
Derweil entkommen RyuKazuha und Ladyfalks antipart der Annihilation mit sich selbst ebenfalls und können praktisch ewig Leben. In dem Fall hätte Ladyfalk das Nirvana erreicht, RyuKazuha dagegen das ewige Leben, zwei Träume der Menschheit, die gegensätzlicher nicht sein könnte. Ryu würde nun also Ewig Ryu bleiben, statt immer wieder in sein Grundmuster degeneriert zu werden. Die Antiparts erleben natürlich das gegenteilige Schicksal.

In einer Antiwelt wäre "AntiBuddha" also ein Unsterblicher, während er bei uns das Nirvana erreicht hätte.

Solange der "AntiBuddha" nicht gerade unserem Jesus (nehmen wir an es stimmt was die Christen von ihm behaupten) an den Karren fährt, wird er also Leben und sich ständig weiter entwickeln. Macht er allerdings den Fehler, dann werden AntiBuddha und Jesus annihiliert, sie sterben, und eine neue Entität entsteht.


Ob ich Platons Agape mit einer Definition unrecht tue oder sie herabsetze ist mir eigentlich gleichgültig. Ich bin mir nämlich sicher, das der Meister so manches anders gesehen hat als ich. ;)

Ob es Schwarz und Weiß in Reinform gibt ist wiederum deshalb relativ gleichgültig, weil es mangels Ausdrucksformen keine Auswirkung auf unser Sein hat. Jedenfalls konnte ich keine fest stellen.