Musik kann vom Standpunkt des Künstlers aus fünf verschiedenen Dingen dienen:
Erstens: Die Vertreibung vorherrschender Langeweile, die man durch das Erschaffen eines Musikstückes bekämpft.
Zweitens: Die Kreation des Musikstücks als Konsumgut für andere, weil man Freude daran hat, anderen Leuten Freude und Ablenkung zu bringen.
Drittens: Die Kreation des Musikstücks als industrielles Produkt, das als Konsumgut für andere auch noch verkauft wird.
Viertens: Die Kreation des Musikstücks als künstlerische Leistung an sich, wie auch immer man Kunst definieren mag.
Fünftens: Der Ausdruck eigener Emotionen in der Komposition und Aufführung des Musikstücks (ergo zum Beispiel auch das Spielen von Luftgitarre wie in meinem Fall, wenn ich ein geiles Lied höre).
Ich persönlich finde mich als angehender Musiker in den Punkten Eins, Vier und Fünf wieder, selten auch in Punkt Zwei.
Musik kann vom Standpunkt des Genießers/Konsumenten fünf verschiedenen Dingen dienen:
Erstens: Die Vertreibung vorherrschender Langeweile, die man durch das Hören (und möglicherweise das Begleiten eines Musikstücks, beispielsweise durch Mitsingen/Mitgrowlen oder durch Luftgitarre) eines Musikstückes bekämpft.
Zweitens: Der schiere Drang zum Konsum irgendeiner Form eines akustischen Reizes, weil man sonst an Reizarmut einzugehen droht, beispielsweise bei ausgiebiger Büroarbeit oder langwieriger Hausaufgaben.
Drittens: Der Konsum von Musik zur akustischen Untermalung eines Ereignisses, sei es nun eine fette Party, sei es in der Disko oder sei es nun eine Trauerfeier. Musikart abhängig von Ort und Anlass ... ich meine, wer hört Diskomusik auf ner Beerdigung?
Viertens: Der Genuss von Kunst als Ausdruck eines Künstlers, wie auch immer man Kunst definiert. Ähnlich, wie wenn man sich zum Beispiel ein Bild eines Künstlers betrachtet und sich über Form, Farbgebung, stilistische Komposition usw. sowie den Künstler, seine Emotionen und Interpretationen Gedanken macht, oder einfach über die Schönheit des Bildes staunt.
Fünftens: Der Ausdruck oder Unterstützung der eigenen Emotionalität durch die gehörte Musik, beispielsweise das Hören von Kuschelrock, wenn man tierisch verknallt ist. Angesichts der Tatsache, dass ich momentan andauernd Black Metal höre, mache ich mir ernsthafte Sorgen um meine eigene Emotionalität.
Ich kann mich als Musikhörer und Genießer mit allen fünf identifizieren und muss sagen, dass, wenn es Musik nicht gäbe, ich wahrscheinlich schon vor Langeweile und Reizarmut/Reizüberflutung von außen eingegangen wäre. Musik ist überlebenswichtig für das psychologische Individuum "VinC", sozusagen.