Ist inzwischen also wieder das reine Auswendiglernen das Gebot der Stunde?
Genau so kommt es mir nämlich vor seit geraumer Zeit. Dank G8 zum Beispiel wurden zahlreiche Unterichtsstunden in elementaren Fächern wie Mathe zum Beispiel gekürzt, die früher dem Herleiten und Vertiefen des Erlernten Stoffes gewidmet waren. Ich weiß, dass es nicht nur mir so geht, aber gerade in Mathematik wird der Stoff geradezu durchgepeitscht, als Schüler kommt man kaum hinterher und was ich noch viel schlimmer finde: oftmals sehe ich (jetzt wieder bei allen Fächern) keinen Nutzen darin für mein Leben nach der Schule. Das fängt in Mathe mit dem Tafelwerk an..über Deutsch mit Gedichtinterpretationen bis zum Abwinken und schließlich bis zu Geographie, in der die verschiedenen Winde, die zu irgendwelchen Jahreszeiten irgendwo über der Erde kreisen oder die verschiedensten Zusammensetzungen von diversen Gesteinssorten, stur auswendig gelernt werden für die nächste Klausur/die nächste Stunde und danach über Bord geschmissen werden können.
Aus meiner Sicht sind Schwerpunkte total falsch gesetzt. In manchen Fächern kommt tatsächlich jedes Jahr der gleiche Murks dran, in anderen fehlt die Zeit zur Vermittlung des Stoffs.
Fächer die meines Erachtens für das spätere Leben praktisch und informativ sind, sind zum einen Sprachen, da sie qualifizieren und neue Kulturen näher bringen -in der heutigen Zeit und auf dem internationalen Markt essentiell um zurechtzukommen-, zum anderen Fächer wie Sozialkunde, die wichtige Strukturen der heutigen Welt beschreiben und erläutern.
Nicht ganz zum Thema passend, aber ich finde vieles steht und fällt mit dem Lehrer. Ich kann noch so lernwillig und ehrgeizig sein, wenn der Lehrer es nicht schafft seinen Stoff gut verständlich rüberzubringen; dann hat er nämlich bei seiner Berufswahl Mist gebaut. Diese Menschen werden dafür bezahlt Schülern Unbekanntes zu erklären und begreiflich zu machen. In letzter Zeit suche ich mir meine Informationen zum Stoff bevorzugt aus der Literatur oder dem Internet und komme sehr gut zurecht.
Was mir gestern allgemein aufgefallen ist: schön, dass du es ansprichst:
Auf ProSieben um 6 konnte ich mal schnell einen groben Überblick über die Nachrichten von gestern () bekommen; ganz zum Schluss fand auch die neueste Auswertung der Pisa-Studie einen Platz in den News. Der tolle (yay!) Aufstieg Deutschlands innerhalb der Pisastudie wurde dabei mehmals betont auf die Verbesserung schulischer Leistung von Migrantenkindern zurückgeführt. Das macht zwar sicher einen großen Teil aus, aber mir geht es vielmehr um die völlig überspitzte und meinungsvorgebende Darstelllung. Der zweite Punkt war (es ging hierbei um den Vergleich "flüssiges Lesen" Gymnasium - Hauptschule), dass die statistische Darstellung vorsätzlich (da bin ich mir sehr sicher) von den Zahlen abweichend angezeigt wurde. So wurden die zu flüssigem-Lesen fähigen Hauptschüler in der Statistik halb so hoch wie die Gymnasiasten dargestellt, wärhend die (vorgetragenen und beistehenden!) Zahlenwerte um nicht mehr als 20% (wenn ich mich recht entsinne) voneinander abwichen.
Ich habe keine allzu hohe Meinung vom Pisa-Test und dem derzeitigen Schulsystem (vor allem G8 - Bildungsquickie, olé!), habe mich aber mehr über unsere "Informations"medien aufgeregt.