Zu sagen es kommt auf den Pädagogen an bringt uns aber nicht weiter...So gesehen kann es Ethiklehrer geben, die es nicht schaffen auch nur irgendetwas zu vermitteln oder aber Religionslehrer, die während ihres Unterrichts auch andere Informationen einfließen lassen.
Dann bringt es uns also mehr weiter, wenn wir von einer Veallgemeinerung ausgehen, die möglichst realitätsfern ist? Bravo! Eines der (vielen) Probleme in dem deutschen Bildungssystem ist, dass die Lehrer teilweise problemlos Dinge weglassen oder nach Gutdünken entscheiden können, was sie unterrichten. Der Rahmenplan ist zwar da, dient aber eher als Orientierungshilfe.
Dacri schrieb:
Gut, dann sagen wir Chemie und Biologie, hier sind die Überschneidungen größer.
Aha. Das wäre mir neu. Spätestens in den höheren Semestern hat Biologie oft mit Chemie zu tun. Inwiefern der Lehrer diese Verbindung in seinem Unterricht auslebt, mag sich unterscheiden.
Dacri schrieb:
Trotzdem macht es keinen Sinn, zu sagen in Biologie lernt man mehr als in Chemie, es sind einfach unterschiedliche Richtungen mit Überschneidungen - So wie Ethik und Religion.
Falsch. Ethik umfasst Philosophie und Religion sowie die daraus resultierenden Werte und Bewertungen. Der jeweilige Religionsunterricht wäre die spezialisierte Behandlung der jeweiligen Kirche. In der Praxis mögen die Fächer sich teilweise aber auch seeeeehr gleich kommen. Der Religionsunterricht war bei uns selten ausschließlich christlich, sondern es wurden auch allgemeine Geschehnisse, philosophische Auffassungen etc. behandelt. Ähnlich wie im Ethikunterricht, wobei letzterer etwas tiefer in die jeweilige Marterie einstieg.
Dacri schrieb:
Halte ich aber sinnvoller als eine Religions-AG.
Das ist schön. Und ich mag Kuchen. Und? Wieso sollte es sinnvoller sein, jemanden dazu zu bringen, sich mit einer Religion (theoretisch - wie gesagt ist es lehrerabhängig) auseinanderzusetzen und/oder - je nach Bundesland - den Ethikunterricht zu besuchen, wo er das Gleiche etwas allgemeiner lernt? Da ist es sinnvoller, den Religionsunterricht aus der Schule zu schmeißen und stattdessen nur noch Ethik anzubieten. Wen das Thema interessiert, der kann ja außerschulisch einer Kirche beitreten, sich durch die jeweilige "heilige" Schrift arbeiten oder sonst wie informieren. Das müssen Mitglieder anderer Religionen auch machen. Seien es christliche Splittergruppen, Moslems, Juden, Buddhisten, Hindus, Satanisten, Heiden oder sonstige Sekten.
Dacri schrieb:
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt der Deutsche Staat basiert auf christlichen Werten, das hat nichts damit zu tun was genau im Religionsunterricht vermittelt werden soll. Es kann auch sein dass ich den Sinn hinter deiner Aussage nicht ganz/falsch verstanden habe.
Du hast mich falsch verstanden. Ich habe deine Argumentation genommen und das Wesentliche rausextrahiert. Du hattest den Religionsunterricht mit den christlichen Grundlagen und der CDU begründet. Dann müssen nur ebenjene Grundlagen vermittelt werden und dies kann in genug anderen Fächern leicht getan werden und wird es schon.
Dacri schrieb:
Ja wieso...Wieso sollte es jemand interessieren, was du für richtig hältst? Deiner Argumentation nach ist jede Diskussion hinfällig...
Es ist genau umgedraht. Du sagst die ganze Zeit nur "ich finde, es sollte soundso sein, weil ich das für richtig halte". Ja. Schön. Das ist deine Mienung. Und? Meinungen austauschen können wir gerne, aber ohen Begründung kann keine sinnvolle Diskussion erfolgen. Ergo: Es kann nicht gegen deine Meinung adäquat argumentiert werden, da es keine Argumente zum Wiederlegen gibt.
Und es sollte niemanden interessieren, was ich für richtig halte. Es sollte interessieren, warum. Denn auf dieser Basis kann man diskutieren und schlussfolgern. Dadurch kann dann eine Begründung und ein Resultat erarbeitet werden. Mit anderen Worten: Die Meinung wird geformt und ist keine bloße Meinung mehr. Denn für eine Meinung bedarf es keiner Argumente.
Dacri schrieb:
Wenn ich von Religionsunterricht spreche meine ich damit Katholische (oder evangelische) Religionslehre. Und soweit ich weiß liegt hierbei der Schwerpunkt nicht auf anderen Religionen, auch wenn diese Besprochen werden, sondern auf dem Christentum. Also warum nicht von einem "Werbeläufer der Kirche"? Vermutlich ist das nämlich jemand der sich mit der Religion auseinandergesetzt hat.
Weil die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass für so jemanden die Rekrutierung neuer Glaubensanhänger an vorderster Front steht. Da fehlt jegliche wissenschaftliche Auseinandersetzung, es geht um das Glauben. Und genau das disqualifiziert den Religionsunterricht in meinen Augen aus den Schulen. Märchenstunden gibt es auch an anderer Stelle.
Die Religionen würden im Ethikunterricht ausreichend behandelt.
Dacri schrieb:
Ich verlange von keinem Moslem sich mit dem Christentum auseinanderzusetzen - Ich finde es durchaus in Ordnung, wenn sich jemand entschließt statt dem Religionsunterricht den Ethikunterricht zu besuchen. Natürlich finde ich es seltsam, wenn jemand nicht einmal die Grundzüge kennt, aber das bleibt jedem selbst überlassen.
Und warum verlangst du das dann von anderen?
Dacri schrieb:
Wir leben allerdings in einem Staat, der auf christlichen Werten basiert und werden von einer Partei regiert (zumindest momentan) die sich Christlich-Demokratische-Union nennt.
Dacri schrieb:
Mit auseinandersetzen meine ich, jemand dazu verpflichten anstatt des Ethikunterrichts den Religionsunterricht zu besuchen, und sich, wie es in deinem Fall wohl nicht (immer) zutrifft, intensiv mit Bibeltexten zu befassen.
Das hat hier niemand gefordert.
Deine Argumentation wird immer wirrer.
Dacri schrieb:
Eine interessante Frage ist doch außerdem: Wenn der Religionsunterricht so schlecht/überflüssig ist, wie oft behauptet wird, wieso ist er dann trotzdem so viel besser besucht als der alternative Ethikunterricht?
Wenn Zigaretten wirklich so schädlich sind, wieso rauchen dann ca. 33 % der Deutschen? Wenn Töten wirklich schlecht ist, wieso machen das dann so viele? Wenn wir alle aus biologischer Sicht einer Rasse angehören, wieso gibt es dann noch Sexismus und Rassismus auf der Welt?
Brauchst du noch mehr Belege menschlicher Dummheit? Geistiges Versagen findest du in so ziemlich jedem Bereich ...
Im Übrigen war zumindest bei usn damals der Religionsunterricht weitaus entspannter als der Ethikunterricht und inhaltlich interessanter, da wir eben nicht nur die biblischen Märchensagen behandelt haben. Sinnvoller war dennoch der Ethikunterricht, obwohl auch der schon arg nutzlosen Müll vermittelt hat. Und auch hier gilt wieder: lehrer-, bundesland- und rahmenplanabhängig.
Dacri schrieb:
Der Sinn hinter den Inhalten des Ethikunterrichts - wie z.B. das Höhlengleichnis, von dem ich inzwischen wirklich nichts mehr hören will, stößt wiederum eine ganz andere Diskussion los.
Herzlichen Glückwunsch, du hattest schlechten Unterricht. Hätte man ohne diesen Hinweis nicht an deiner Argumentation gemerkt. Ich kann mich da nur selbst zitieren: "... lehrer-, bundesland- und rahmenplanabhängig".