Schulsystem

... den Religionsunterricht halte ich für wichtig!
Warum? Außer: "weil es zu der regierenden Partei passt und in gewissen Maßen mit vergangenen Zeiten einher geht".

Zu behaupten man lerne nur einen Bruchteil dessen, was man in Ethik lernt ist schlicht unsinnig
Falsch. Daran ist nichts "schlicht unsinnig". Das kommt ganz auf den Pädagogen an. In dem Sinne ist deine Verallgemeinerung "schlicht unsinnig".

das ist als ob ich behaupte ich lernen in Chemie nur einen Bruchteil dessen was ich in Physik lernen könnte.
Was gar nicht mal so falsch ist, wenn man bedenkt, dass zwischen beiden Fächern gewisse Korrelationen existieren. Ansonsten hinkt der Vergleich. Physik und Chemie sind verschiedene Fachhrichtungen. Ethik inkludiert Teile des jeweiligen Religionsunterrichts und reichert sie noch mit sonstigem religiösem und philosofischem Gedankengut an. Es ist also Blödsinn, was du da geschrieben hast.

Ich finde es richtig, dass es die Wahlmöglichkeit gibt, zwischen Religions- und Ethikunterricht und wer mit dem Religionsunterricht nicht zufrieden ist kann ja stattdessen den Ethikunterricht besuchen
Das gibt es nicht in jedem Bundesland.

Wir leben allerdings in einem Staat, der auf christlichen Werten basiert und werden von einer Partei regiert (zumindest momentan) die sich Christlich-Demokratische-Union nennt.
Und? Wieso sollte das die Religion in irgendeiner Weise in ihrer Wichtigkeit aufwerten? Deiner Argumentation nach, sind nur die Werte zu vermitteln, die Geschichte des Ursprunges ist nicht wirklich wichtig und wird vom Geschichtsunterricht (je nach Bundesland und Pädagogen) abgedeckt. Gegebenenfalls gibt es auch noch irgendeine Art des Politikunterrichtes.

In einem solchen Staat den Religionsunterricht zum "Nachmittagsunterricht für Interessierte" zu verbannen halte ich schlicht und einfach für falsch.
Und wieso sollte es irgendwen interessieren, was du für falsch hälst?
Religion und Staat sind getrennt. Da sollte die Religion als Fach auch aus dem Unterricht verschwinden. Dass die Schüler lernen, was es für Religionen gibt und in welche Richtung sie gehen, kann ja gerne vermittelt werden. Aber von einem Werbeläufer der jeweiligen Kirche? Macht das wirklich Sinn?

Gegebenenfalls sollte man für migrierte Bürger entsprechende Schulungen durchführen, da man das Grundwissen nicht unbedingt voraussetzen kann. Aber das ist etwas anderes, das wenig mit dem Schulsystem zu tun hat und eher in die Einbürgerungspolitik abweicht.
 
Falsch. Daran ist nichts "schlicht unsinnig". Das kommt ganz auf den Pädagogen an. In dem Sinne ist deine Verallgemeinerung "schlicht unsinnig".
Zu sagen es kommt auf den Pädagogen an bringt uns aber nicht weiter...So gesehen kann es Ethiklehrer geben, die es nicht schaffen auch nur irgendetwas zu vermitteln oder aber Religionslehrer, die während ihres Unterrichts auch andere Informationen einfließen lassen.

Was gar nicht mal so falsch ist, wenn man bedenkt, dass zwischen beiden Fächern gewisse Korrelationen existieren. Ansonsten hinkt der Vergleich. Physik und Chemie sind verschiedene Fachhrichtungen. Ethik inkludiert Teile des jeweiligen Religionsunterrichts und reichert sie noch mit sonstigem religiösem und philosofischem Gedankengut an. Es ist also Blödsinn, was du da geschrieben hast.
Gut, dann sagen wir Chemie und Biologie, hier sind die Überschneidungen größer. Trotzdem macht es keinen Sinn, zu sagen in Biologie lernt man mehr als in Chemie, es sind einfach unterschiedliche Richtungen mit Überschneidungen - So wie Ethik und Religion.


Das gibt es nicht in jedem Bundesland.
Halte ich aber sinnvoller als eine Religions-AG.


Deiner Argumentation nach, sind nur die Werte zu vermitteln, die Geschichte des Ursprunges ist nicht wirklich wichtig und wird vom Geschichtsunterricht (je nach Bundesland und Pädagogen) abgedeckt.
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt der Deutsche Staat basiert auf christlichen Werten, das hat nichts damit zu tun was genau im Religionsunterricht vermittelt werden soll. Es kann auch sein dass ich den Sinn hinter deiner Aussage nicht ganz/falsch verstanden habe.

Und wieso sollte es irgendwen interessieren, was du für falsch hälst?
Ja wieso...Wieso sollte es jemand interessieren, was du für richtig hältst? Deiner Argumentation nach ist jede Diskussion hinfällig...

Religion und Staat sind getrennt. Da sollte die Religion als Fach auch aus dem Unterricht verschwinden. Dass die Schüler lernen, was es für Religionen gibt und in welche Richtung sie gehen, kann ja gerne vermittelt werden. Aber von einem Werbeläufer der jeweiligen Kirche? Macht das wirklich Sinn?
Wenn ich von Religionsunterricht spreche meine ich damit Katholische (oder evangelische) Religionslehre. Und soweit ich weiß liegt hierbei der Schwerpunkt nicht auf anderen Religionen, auch wenn diese Besprochen werden, sondern auf dem Christentum. Also warum nicht von einem "Werbeläufer der Kirche"? Vermutlich ist das nämlich jemand der sich mit der Religion auseinandergesetzt hat.

Gegebenenfalls sollte man für migrierte Bürger entsprechende Schulungen durchführen, da man das Grundwissen nicht unbedingt voraussetzen kann. Aber das ist etwas anderes, das wenig mit dem Schulsystem zu tun hat und eher in die Einbürgerungspolitik abweicht.
Ich verlange von keinem Moslem sich mit dem Christentum auseinanderzusetzen - Ich finde es durchaus in Ordnung, wenn sich jemand entschließt statt dem Religionsunterricht den Ethikunterricht zu besuchen. Natürlich finde ich es seltsam, wenn jemand nicht einmal die Grundzüge kennt, aber das bleibt jedem selbst überlassen.

Eine interessante Frage ist doch außerdem: Wenn der Religionsunterricht so schlecht/überflüssig ist, wie oft behauptet wird, wieso ist er dann trotzdem so viel besser besucht als der alternative Ethikunterricht?
 
Gut, dann sagen wir Chemie und Biologie, hier sind die Überschneidungen größer. Trotzdem macht es keinen Sinn, zu sagen in Biologie lernt man mehr als in Chemie, es sind einfach unterschiedliche Richtungen mit Überschneidungen - So wie Ethik und Religion.

Sorry, aber der muss jetzt sein: http://xkcd.com/435/

Wenn ich von Religionsunterricht spreche meine ich damit Katholische (oder evangelische) Religionslehre. Und soweit ich weiß liegt hierbei der Schwerpunkt nicht auf anderen Religionen, auch wenn diese Besprochen werden, sondern auf dem Christentum. Also warum nicht von einem "Werbeläufer der Kirche"? Vermutlich ist das nämlich jemand der sich mit der Religion auseinandergesetzt hat.

Nur um meine Geschichte zu erzählen. Ich hatte (zumindest zeitweise) einen Pfarrer als Lehrer im evangelischen Religionsunterricht. Bei dem haben wir eigentlich nichts zum Christentum gemacht, sondern Querbeet über alle anderen Religionen. Zum Beispiel haben wir uns mit dem griechischen und römischen Pantheon auseinandergesetzt oder Naturreligionen besprochen. Das ist deutlich mehr, als der Ethikkurs gemacht hat. Die haben wohl das gesamte Jahr nur über das Höhlengleichnis diskutiert. Was meiner Ansicht nach wiedermal zeigt, dass es stark vom Lehrer abhängt.

Ich verlange von keinem Moslem sich mit dem Christentum auseinanderzusetzen

Doch, das finde ich schon. Wie du selbst geschrieben hast, leben wir in einem christlich geprägten Land. Da gehe ich davon aus, dass Menschen, die hier leben, die grundsätzlichen Aspekte dieser Religion kennen. Andersrum gehe ich auch davon aus, dass jeder Christ die Grundzüge der anderen Weltreligionen zu kennen hat. Meiner Meinung nach gehört sich das in der heutigen globalen Zeit einfach.
 
:D



Nur um meine Geschichte zu erzählen. Ich hatte (zumindest zeitweise) einen Pfarrer als Lehrer im evangelischen Religionsunterricht. Bei dem haben wir eigentlich nichts zum Christentum gemacht, sondern Querbeet über alle anderen Religionen. Zum Beispiel haben wir uns mit dem griechischen und römischen Pantheon auseinandergesetzt oder Naturreligionen besprochen. Das ist deutlich mehr, als der Ethikkurs gemacht hat. Die haben wohl das gesamte Jahr nur über das Höhlengleichnis diskutiert. Was meiner Ansicht nach wiedermal zeigt, dass es stark vom Lehrer abhängt.
Was ich ja auch befürworte, danke für das Beispiel.

Da gehe ich davon aus, dass Menschen, die hier leben, die grundsätzlichen Aspekte dieser Religion kennen. Andersrum gehe ich auch davon aus, dass jeder Christ die Grundzüge der anderen Weltreligionen zu kennen hat.
Mit auseinandersetzen meine ich auch nicht die Grundsätzlichen Aspekte, damit hast du schon recht. Mit auseinandersetzen meine ich, jemand dazu verpflichten anstatt des Ethikunterrichts den Religionsunterricht zu besuchen, und sich, wie es in deinem Fall wohl nicht (immer) zutrifft, intensiv mit Bibeltexten zu befassen.
Der Sinn hinter den Inhalten des Ethikunterrichts - wie z.B. das Höhlengleichnis, von dem ich inzwischen wirklich nichts mehr hören will, stößt wiederum eine ganz andere Diskussion los.
 
Ich hatte Ethik auch schon als Vorlesung, vom Höhlengleichnis hab ich da noch nie was gehört. Außer es war so unwichtig dass ich es vergessen habe :lol:
 
Also Bibeltexte (vielleicht mit Ausnahme von Genesis 1) habe ich in 13 Jahren Schule, davon 6 an einer Schule in christlicher Trägerschaft, niemals analysiert. Wenn es da mal um die Bibel ging, ging es eher um solche Sachen wie zeitliche Einordnung der Geschichten, Verbreitung der Bibel in den verschiedenen Zeiten und sowas.
 
Zu sagen es kommt auf den Pädagogen an bringt uns aber nicht weiter...So gesehen kann es Ethiklehrer geben, die es nicht schaffen auch nur irgendetwas zu vermitteln oder aber Religionslehrer, die während ihres Unterrichts auch andere Informationen einfließen lassen.
Dann bringt es uns also mehr weiter, wenn wir von einer Veallgemeinerung ausgehen, die möglichst realitätsfern ist? Bravo! Eines der (vielen) Probleme in dem deutschen Bildungssystem ist, dass die Lehrer teilweise problemlos Dinge weglassen oder nach Gutdünken entscheiden können, was sie unterrichten. Der Rahmenplan ist zwar da, dient aber eher als Orientierungshilfe.

Dacri schrieb:
Gut, dann sagen wir Chemie und Biologie, hier sind die Überschneidungen größer.
Aha. Das wäre mir neu. Spätestens in den höheren Semestern hat Biologie oft mit Chemie zu tun. Inwiefern der Lehrer diese Verbindung in seinem Unterricht auslebt, mag sich unterscheiden.

Dacri schrieb:
Trotzdem macht es keinen Sinn, zu sagen in Biologie lernt man mehr als in Chemie, es sind einfach unterschiedliche Richtungen mit Überschneidungen - So wie Ethik und Religion.
Falsch. Ethik umfasst Philosophie und Religion sowie die daraus resultierenden Werte und Bewertungen. Der jeweilige Religionsunterricht wäre die spezialisierte Behandlung der jeweiligen Kirche. In der Praxis mögen die Fächer sich teilweise aber auch seeeeehr gleich kommen. Der Religionsunterricht war bei uns selten ausschließlich christlich, sondern es wurden auch allgemeine Geschehnisse, philosophische Auffassungen etc. behandelt. Ähnlich wie im Ethikunterricht, wobei letzterer etwas tiefer in die jeweilige Marterie einstieg.


Dacri schrieb:
Halte ich aber sinnvoller als eine Religions-AG.
Das ist schön. Und ich mag Kuchen. Und? Wieso sollte es sinnvoller sein, jemanden dazu zu bringen, sich mit einer Religion (theoretisch - wie gesagt ist es lehrerabhängig) auseinanderzusetzen und/oder - je nach Bundesland - den Ethikunterricht zu besuchen, wo er das Gleiche etwas allgemeiner lernt? Da ist es sinnvoller, den Religionsunterricht aus der Schule zu schmeißen und stattdessen nur noch Ethik anzubieten. Wen das Thema interessiert, der kann ja außerschulisch einer Kirche beitreten, sich durch die jeweilige "heilige" Schrift arbeiten oder sonst wie informieren. Das müssen Mitglieder anderer Religionen auch machen. Seien es christliche Splittergruppen, Moslems, Juden, Buddhisten, Hindus, Satanisten, Heiden oder sonstige Sekten.



Dacri schrieb:
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt der Deutsche Staat basiert auf christlichen Werten, das hat nichts damit zu tun was genau im Religionsunterricht vermittelt werden soll. Es kann auch sein dass ich den Sinn hinter deiner Aussage nicht ganz/falsch verstanden habe.
Du hast mich falsch verstanden. Ich habe deine Argumentation genommen und das Wesentliche rausextrahiert. Du hattest den Religionsunterricht mit den christlichen Grundlagen und der CDU begründet. Dann müssen nur ebenjene Grundlagen vermittelt werden und dies kann in genug anderen Fächern leicht getan werden und wird es schon.

Dacri schrieb:
Ja wieso...Wieso sollte es jemand interessieren, was du für richtig hältst? Deiner Argumentation nach ist jede Diskussion hinfällig...
Es ist genau umgedraht. Du sagst die ganze Zeit nur "ich finde, es sollte soundso sein, weil ich das für richtig halte". Ja. Schön. Das ist deine Mienung. Und? Meinungen austauschen können wir gerne, aber ohen Begründung kann keine sinnvolle Diskussion erfolgen. Ergo: Es kann nicht gegen deine Meinung adäquat argumentiert werden, da es keine Argumente zum Wiederlegen gibt.
Und es sollte niemanden interessieren, was ich für richtig halte. Es sollte interessieren, warum. Denn auf dieser Basis kann man diskutieren und schlussfolgern. Dadurch kann dann eine Begründung und ein Resultat erarbeitet werden. Mit anderen Worten: Die Meinung wird geformt und ist keine bloße Meinung mehr. Denn für eine Meinung bedarf es keiner Argumente.

Dacri schrieb:
Wenn ich von Religionsunterricht spreche meine ich damit Katholische (oder evangelische) Religionslehre. Und soweit ich weiß liegt hierbei der Schwerpunkt nicht auf anderen Religionen, auch wenn diese Besprochen werden, sondern auf dem Christentum. Also warum nicht von einem "Werbeläufer der Kirche"? Vermutlich ist das nämlich jemand der sich mit der Religion auseinandergesetzt hat.
Weil die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass für so jemanden die Rekrutierung neuer Glaubensanhänger an vorderster Front steht. Da fehlt jegliche wissenschaftliche Auseinandersetzung, es geht um das Glauben. Und genau das disqualifiziert den Religionsunterricht in meinen Augen aus den Schulen. Märchenstunden gibt es auch an anderer Stelle.
Die Religionen würden im Ethikunterricht ausreichend behandelt.

Dacri schrieb:
Ich verlange von keinem Moslem sich mit dem Christentum auseinanderzusetzen - Ich finde es durchaus in Ordnung, wenn sich jemand entschließt statt dem Religionsunterricht den Ethikunterricht zu besuchen. Natürlich finde ich es seltsam, wenn jemand nicht einmal die Grundzüge kennt, aber das bleibt jedem selbst überlassen.
Und warum verlangst du das dann von anderen?
Dacri schrieb:
Wir leben allerdings in einem Staat, der auf christlichen Werten basiert und werden von einer Partei regiert (zumindest momentan) die sich Christlich-Demokratische-Union nennt.
Dacri schrieb:
Mit auseinandersetzen meine ich, jemand dazu verpflichten anstatt des Ethikunterrichts den Religionsunterricht zu besuchen, und sich, wie es in deinem Fall wohl nicht (immer) zutrifft, intensiv mit Bibeltexten zu befassen.
Das hat hier niemand gefordert.
Deine Argumentation wird immer wirrer.

Dacri schrieb:
Eine interessante Frage ist doch außerdem: Wenn der Religionsunterricht so schlecht/überflüssig ist, wie oft behauptet wird, wieso ist er dann trotzdem so viel besser besucht als der alternative Ethikunterricht?
Wenn Zigaretten wirklich so schädlich sind, wieso rauchen dann ca. 33 % der Deutschen? Wenn Töten wirklich schlecht ist, wieso machen das dann so viele? Wenn wir alle aus biologischer Sicht einer Rasse angehören, wieso gibt es dann noch Sexismus und Rassismus auf der Welt?

Brauchst du noch mehr Belege menschlicher Dummheit? Geistiges Versagen findest du in so ziemlich jedem Bereich ...

Im Übrigen war zumindest bei usn damals der Religionsunterricht weitaus entspannter als der Ethikunterricht und inhaltlich interessanter, da wir eben nicht nur die biblischen Märchensagen behandelt haben. Sinnvoller war dennoch der Ethikunterricht, obwohl auch der schon arg nutzlosen Müll vermittelt hat. Und auch hier gilt wieder: lehrer-, bundesland- und rahmenplanabhängig.

Dacri schrieb:
Der Sinn hinter den Inhalten des Ethikunterrichts - wie z.B. das Höhlengleichnis, von dem ich inzwischen wirklich nichts mehr hören will, stößt wiederum eine ganz andere Diskussion los.
Herzlichen Glückwunsch, du hattest schlechten Unterricht. Hätte man ohne diesen Hinweis nicht an deiner Argumentation gemerkt. Ich kann mich da nur selbst zitieren: "... lehrer-, bundesland- und rahmenplanabhängig".:)
 
@Killfetzer: Finde ich gut! Allerdings weis ich von meinen Freunden aus dem Religionsunterricht dass sie sehr viel an der Bibel arbeiten.

Es ist genau umgedraht. Du sagst die ganze Zeit nur "ich finde, es sollte soundso sein, weil ich das für richtig halte". Ja. Schön. Das ist deine Mienung. Und? Meinungen austauschen können wir gerne, aber ohen Begründung kann keine sinnvolle Diskussion erfolgen.
Das einzige wirkliche Argument gegen mich war (Wenn man von persönlichen Beispielen absieht, die sind ja, wie du selbst sagst "lehrer-, bundesland- und rahmenplanabhängig") die Trennung von Kirche und Staat. Ansonsten sprechen wir hier schon die ganze Zeit über persönliche Meinungen.

Das hat hier niemand gefordert.
Deine Argumentation wird immer wirrer.
Wenn gefordert wird: Religionsunterricht zur freiwilligen Zusatzstunde machen, nur noch Ethikunterricht, dann ist das eine Verpflichtung für den Ethikunterricht, oder irre ich mich da? Ansonsten wären wir ja genau bei dem System, das wir z.B. in Bayern haben, dass man sich frei zwischen Ethik und Religion entscheiden kann. Das trifft dann aber nicht die vorher geforderte "Religions AG".

Brauchst du noch mehr Belege menschlicher Dummheit? Geistiges Versagen findest du in so ziemlich jedem Bereich ...
Religionsunterricht ist für dich also geistiges Versagen? Wie war das mit Argumentieren statt Meinungsaustausch?

Du reitest die ganze Zeit darauf herum, dass der Unterricht Lehrerabhängig ist - Herzlichen Glückwunsch zurück, du hattest in deiner Schulzeit anscheinend auch verschiedene Lehrer. Und wie willst du das ändern? Einen strikten, einheitlichen Plan erarbeiten, an den sich alle Lehrer verpflichtend zu halten haben, keine Möglichkeit mehr für die Lehrer auf Gebiete einzugehen die sie für besonders wichtig halten? Lehrer sind ganz normale Menschen, und Menschen arbeiten besser, wenn sie an einem Thema arbeiten, das sie selbst interessiert. Also was ist besser, der Lehrer vermittelt Allgemeinbildung in eine Richtung, die er für richtig hält - und das macht er gut, oder der Lehrer vermittelt einheitlich in ganz Deutschland das selbe, allerdings dann weniger engagiert, weil er in Gedanken schon zu Hause sitzt?
 
Das einzige wirkliche Argument gegen mich war (Wenn man von persönlichen Beispielen absieht, die sind ja, wie du selbst sagst "lehrer-, bundesland- und rahmenplanabhängig") die Trennung von Kirche und Staat. Ansonsten sprechen wir hier schon die ganze Zeit über persönliche Meinungen.
Richtig. Das könnte daran liegen, dass ich die ganze Zeit nur auf deine Posts reagiert und geantwortet habe. Ich habe also gar nicht versucht, neue Argumente in die Diskussion einzubringen, sondern nach deinen gesucht, die ich dann wiederlegen kann. Und da kam nichts. Ergo kam auch von mir nichts, außer der Aufforderung, dass du endlich mal deine Meinung begründen mögest.



Wenn gefordert wird: Religionsunterricht zur freiwilligen Zusatzstunde machen, nur noch Ethikunterricht, dann ist das eine Verpflichtung für den Ethikunterricht, oder irre ich mich da?
Was wieder etwas anderes wäre. Oben hast du davon geschrieben, Moslems dazu zu zwingen, sich mit der christlichen Religion auseinander zu setzen. Okay. Das wäre aber keine Wegfallen des Religionsunterrichtes, sondern ein Zwang, am christlichen Unterricht teilzunehmen.

Religionsunterricht ist für dich also geistiges Versagen? Wie war das mit Argumentieren statt Meinungsaustausch?
Du verdrehst meine Worte. Das "geistige Versagen" war auf die Teilnahme bezogen. Und das auch nur in zynischer Weise. Ich halte nicht viel vom Religionsunterricht -ja. Aber trotzdem habe ich mir das Urteil, dass du rausgelesen hast, gar nicht erlaubt. Ich habe lediglich Beispiele gebracht, die aufzeigen sollten, wieso dein fragender Argumentationsversuch so schwachsinnig war:
Dacri schrieb:
Wenn der Religionsunterricht so schlecht/überflüssig ist, wie oft behauptet wird, wieso ist er dann trotzdem so viel besser besucht als der alternative Ethikunterricht?
Menschen machen nicht immer das, was klug ist. Mehr wollte ich nicht sagen. Mit anderen Worten: Nur weil "viele" fleißig zur Bibelstunde latschen, heißt das nicht, dass das ganze Sinn macht oder in einer Schule angebracht ist.

Du reitest die ganze Zeit darauf herum, dass der Unterricht Lehrerabhängig ist - Herzlichen Glückwunsch zurück, du hattest in deiner Schulzeit anscheinend auch verschiedene Lehrer. Und wie willst du das ändern? Einen strikten, einheitlichen Plan erarbeiten, an den sich alle Lehrer verpflichtend zu halten haben, keine Möglichkeit mehr für die Lehrer auf Gebiete einzugehen die sie für besonders wichtig halten?
Jupp.

Lehrer sind ganz normale Menschen, und Menschen arbeiten besser, wenn sie an einem Thema arbeiten, das sie selbst interessiert.
Und Menschen machen Fehler. Und es geht nicht nur darum, was einen selbst interessiert. Wen zum Henker interessiert es denn, ob der Geschichtslehrer sich für einzelne Teilgebiete interessiert? Nur weil ihm die Steinzeit mehr Spaß macht, soll er diese intensiv unterrichten und das letzte Jahrhundert stark vernachlässigen? Nur weil der Mathelehrer keinen Bock auf Integralrechnung hat, soll dieser einfach mehr Wahrscheinlichkeitsrechnung durchführen? Siehst du bei deinem Vorschlag wirklich keine Probleme? Wenn nein, dann bleibt nicht mehr als die gute Hoffnung ein und starker Glauben, daran, dass alles gut wird ...

Also was ist besser, der Lehrer vermittelt Allgemeinbildung in eine Richtung, die er für richtig hält - und das macht er gut, oder der Lehrer vermittelt einheitlich in ganz Deutschland das selbe, allerdings dann weniger engagiert, weil er in Gedanken schon zu Hause sitzt?
Eindeutig letzteres. Ansonsten muss man seine Kinder auch nicht zur Schule schicken, da die Abschlüsse eh nichts zu sagen haben (und das haben sie aktuell kaum), da die Vergleichbarkeit nicht gegeben ist und der Zweck der beruflichen Vorbereitung noch unzulänglicher erfüllt wird.
 
Ich finde auch die Schüler sollten nach ihren Begabungen unterrichtet werden. Klar, ist ein Allgemeinwissen wichtig (und da sieht man ja bei Studien wie es darum bestellt ist). Aber was nützt einer Krankenschwester, dass sie gut zeichnen kann. Der Ingenieur von Morgen, muss nicht singen können und kann auch in Sport ne Niete sein. Was ich aber wirklich noch ätzender finde ist die Tatsache dass Noten zusammengelegt werden. Wer nicht Fehlerfrei schreiben kann, der gleicht das mit Lesen aus. Was soll das? Dann können noch die Hauptfächer miteinander ausgeglichen werden. Wie jetzt? Ich kann kein Deutsch-da bin ich eben in Mathe und Englisch gut und schon passt es.
 
Ich finde auch die Schüler sollten nach ihren Begabungen unterrichtet werden. Klar, ist ein Allgemeinwissen wichtig (und da sieht man ja bei Studien wie es darum bestellt ist). Aber was nützt einer Krankenschwester, dass sie gut zeichnen kann. Der Ingenieur von Morgen, muss nicht singen können und kann auch in Sport ne Niete sein. Was ich aber wirklich noch ätzender finde ist die Tatsache dass Noten zusammengelegt werden. Wer nicht Fehlerfrei schreiben kann, der gleicht das mit Lesen aus. Was soll das? Dann können noch die Hauptfächer miteinander ausgeglichen werden. Wie jetzt? Ich kann kein Deutsch-da bin ich eben in Mathe und Englisch gut und schon passt es.

Ach, es wird also in deiner Welt schon vor der Einschulung/dem Abschluss entschieden wer welchen Beruf später ergreifen soll? "Der wird eh Bauer der muss von Literatur, Kultur, Politik etc. eh keine Ahnung haben, das über nimmt mal schön die Oberklasse".


Bei uns gab es nur in der 5 und 6 Religion - ein Fach in dem jeder eine Eins bekam. Seit der 9ten kann man zwischen Religion und Philosophie (was ich sehr interessant finde) wählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde auch die Schüler sollten nach ihren Begabungen unterrichtet werden.
Ich kann kein Deutsch-da bin ich eben in Mathe und Englisch gut und schon passt es.
Damit wiedersprichst du dir selbst, bzw. ziehst keine klare Linie.

Vor allem, da Allgemeinbildung und möglichst viel spezifische Bildung in einer Demokratie unglaublich wichtig sind. Du kannst doch keinen Hirnentleerten zur Wahl schicken (was oft genug sowieso schon passiert).
 
Das ist doch auch Klassen denken irgenwie! "Der geht auf die Hauptschule, was will der mit Geschichte, Politik etc." Die Schule ist doch auch dazu da neues zu Lehren, auch wenn es einem nicht überall leicht fällt. Später gibt es doch eh Wahlkurse, sodass man nur das Auswählt was einen Interessiert und was einem auch nicht die Noten versaut.
 
Na ja, das ist doch gerade der Zweck des dreiteiligen Schulsystems: Diejenigen, die früher, schneller oder einfach besser lernen kommen auf's Gymnasium, damit sie akademische Berufe und/oder Führungspositionen anstreben können und danach wird es immer handwerksorientierter, da man dort weniger lernen und eher körperlich mit dem Job klar kommen muss. Macht ja auch Sinn. Ob es in Wirklichkeit wirklich so abläuft, wie gerade geschildert, sei mal dahingestellt. Auch auf Gymnasien treiben sich genug Vollidioten rum, während auf Hauptschulen teilweise echt kluge Köpfe sind, die einfach zuspät realisiert haben, dass man auch mal etwas für die Schule machen sollte.
Das System ist keinesfalls perfekt, aber nicht unberechtigt.
 
Die Schule ist doch auch dazu da neues zu Lehren, auch wenn es einem nicht überall leicht fällt.
Und wenn die Schule nun ein Instrument zur Selektion ist und für alle Wirtschaftszweige die gerade benötigten Kräfte produzieren soll? Wäre ja schön blöd, wenn auf einmal 70% des Jahrgangs mit dem Kopf immer nur bei Kant sind und nicht putzen oder montieren wollen.
 
Und wenn die Schule nun ein Instrument zur Selektion ist und für alle Wirtschaftszweige die gerade benötigten Kräfte produzieren soll?
Dann hätte es einen seiner Hauptzwecke erfüllt und wäre sinnvoll, richtig.

Wäre ja schön blöd, wenn auf einmal 70% des Jahrgangs mit dem Kopf immer nur bei Kant sind und nicht putzen oder montieren wollen.
Besser, als wenn diese Menschen gar nicht arbeiteten. Irgendwer muss es ja tun. Davon mal abgesehen, dass es auch genug Abiturbesitzer gibt, die durchaus eine Lehre anstreben. In bestimmten Branchen haben fast alle Auszubildenden ein Abitur.
Mal davon abgesehen, dass diese Berufe nicht weniger wert sind. Sie sind nur einfacher und genau das ist teilweise durchaus sinnvoll. In unserem Schulsystem wird nicht jedes einzelne Kind und nicht jeder einzelne Schüler nach seinen Begabungen und Schwierigkeiten gesondert, individuell und vor allem optimal gefördert oder gefordert.
Da ist eine Selektion noch das Sinnvollste was man damit anstellen kann. In diesem System kann nicht auf jeden Rücksicht genommen werden.

Wie ein besseres Schulsystem, das dem einigermaßen vorbeugen würde, in meinen Augen aussehen müsste, habe ich weiter oben im Thread bereits geschrieben.
 
Ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber in Hamburg haben wir gar keine Haupt und Realschulen mehr. Es gibt nur noch Stadtteilschulen und Gymnasien auf denen man alle Abschlüsse Erreichen kann.
 
Um mal auf die Diskussion um die Daseinsberechtigung des Religionsunterrichts zurückzukommen: Säkularisation sollte allen ein Begriff sein. Es ist einfach Fakt, dass die Religion hierzulande einen ungeheuren Bedeutungsverlust erfährt. Religion wird aus dem gesellschaftlichen Leben zusehends verdrängt. Das wirft in der Tat die Frage auf, ob der Religionsunterricht noch länger eine Daseinsberechtigung hat, zumal das Fach in anderen Disziplinen aufgeht. Ich denke da an Philosophie, Ethik oder auch Politik. Nun muss ich sagen: Ich selbst hatte nie einen theologisch ausgerichteten Religionsunterricht. Ich weiß auch nicht wie das in deutschen Lehrplänen vorgeschrieben ist, aber wir haben stets einen Blick "von außen" auf die Religionen geworfen. Und das finde ich in keiner Weise falsch. Dieser Unterricht kann die kulturellen und religiösen Wurzeln eines jeden erklären, was doch eine unglaublich wichtige Grundlage zu sein scheint. Hingegen hat theologischer Unterricht meiner Meinung nach in einem säkulären Staat, an staatlichen Schulen nichts zu suchen. Es gibt ja auch noch den Konfirmanden bzw. Kommunionsunterricht...

Zur Sache mit den religiösen Wurzeln: Dunkelfürst! Ist dir aufgefallen, dass da ein "Pagan Tes-Mods Banner" in deiner Signatur prangt? Pagan= heidnisch... Auf der Seite lassen sich viele religiöse Motive finden. Überhaupt basiert die TES-Reihe auf einer Vielzahl religiöser Mythen und Vorstellungen, was seinen Ursprung in der realen Welt hat.

Zwar mag Religion in unserer Gesellschaft an Bedeutung verloren haben, da sind wir in Europa aber auch eine Ausnahme. In Amerika, Südamerika, Afrika und Asien ist dieser Trend überhaupt nicht festzustellen. Auch in Osteuropa und Russland erleben z.B. die christlich-orthodoxen Kirchen nach dem Zerfall der Sowjetunion einen ungeheuren Aufschwung. Ganz zu Schweigen von religiösem Fanatismus, der zur Zeit in Teilen der Welt aufflammt. Da wir, wie Killfetzer schon schrieb, in einer globalisierten Welt leben, finde ich es schon wichtig, da über die Weltreligionen bescheid zu wissen. Zumal würde ich eine etwas religionswissenschaftlichere Ausrichtung des Fachs begrüßen. So könnten im Religionsunterricht auch Fragen nach dem Ursprung der Religion oder der Frage "Was ist Religion eigentlich?" nachgegangen werden könnten.

Ich glaube nicht, dass der Religionsunterricht so schnell aus unseren Lehrplänen verschwinden wird. Es gab ihn in ähnlicher Form seit Jahrhunderten und es wird ihn auch noch eine weitere Weile geben. Ich persönlich halte es trotzdem für möglich die Themen in die Fächer Philosophie, Ethik und Politik auszulagern.