Schulsystem

Hajtanon schrieb:
Aha. Du findest also, Schüler, die in allem gut sind, außer den musischen Fächern (sagen wir mal: jeweils eine 5 in Sport, Musik und Kunst), sollten also sitzen bleiben (bei zwei Fünfen gibt es ja schon keine Versetzung mehr)? Also wieso muss jemand das Jahr wiederholen, nur weil man kein Bodybuilder, Meistermusiker oder kein besonders guter Künstler ist (sagen wir mal ganz extrem: "nicht malen kann" :lol:)?
Nein finde ich nicht ... man muss ja nicht unbedingt Bodybuilder, Meistermusiker etc. sein. Selbst wenn man in diesen Fächern absolut nichts reißt, sollte es im Idealfall möglich sein mit etwas Bemühen (aka minimalem Aufwand) mindestens eine 4 zu bekommen. Wenn man aber gar nicht bewertet, dann kommen da sicher einige auf den Trichter in diesem Fach einfach durchzuschlafen oder gar nicht erst aufzutauchen, was für alle Beteiligten keine Lösung ist.

Rückblickend kann ich die Dramatik die damals um Schulnoten gemacht wurde sowieso nicht verstehen. Die Abschlussnote als Drohmittel der Lehrer, die ihren Schülern eine düstere Zukunft prophezeien, sollten diese nicht fleißig lernen, hat weitestgehend ausgedient. Im Prinzip ist die Abschlussnote nur relevant, wenn man eine Ausbildung macht und die erste "Aussortiert-Werden"-Runde überstehen will. Wobei selbst das bei großen Firmen nicht mehr genutzt wird. Aufgrund des ambivalenten Schulsystems in Deutschland, setzen da viele auf eigene Auswahltests. Wenn man studieren will ist die Abschlussnote wiederum nur für Studiengänge mit Numerus Clausus relevant. Wenn man ein Studium ohne Numerus Clausus anstrebt, ist es völlig egal ob man einen 1er oder 4er Schnitt hat ... man muss nur durchkommen und die für seinen weiteren Lebensweg relevanten Grundlagen draufhaben. Nach irgendwelchen Noten fragt später keiner mehr.

Hajtanon schrieb:
Ich fange jetzt langsam auch an meinen vorherigen Aussagen zu zweifeln. Aber wenn wir mal Musik und Kunst ausnehmen: Was hat Sport für einen ach so wichtigen Grund, für den man das Fach versetzungsabhängig machen könnte?
Auch wenn ich selbst Schulsport meistens gehasst habe, muss ich doch zugestehen, dass das für so manchen Jugendliche die einzige Gelegenheit war, diesen mal zu etwas Bewegung zu zwingen. Wenn man da jegliche Bewertung außen vor lässt, hat man den oben beschriebenen Fall. Meinetwegen muss die Leistung nicht versetzungsrelevant sein, die Teilnahmebereitschaft sollte es hingegen schon sein.
 
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Ich denke mal, dass das in allen so ist. Oder doch nicht?
Zur Info: Ich wohne in Baden-Württemberg.

Also in Hessen (zumindest zu meiner Schulzeit) waren alle Fächer versetzungsrelevant (mit Ausnahme von freiwilligen Zusatzfächern wie dem Chor oder Theather-AG). Musik, Kunst und Sport standen da auf genau der gleichen Stufe wie alle anderen Nebenfächer. Und damit haben sich einige ihre Versetzung durch Ausgleich von anderen Fächern (wie hauptsächlich 2. Fremdsprache ;)) gerettet.

In der 5. Klasse über den weiteren Werdegang entscheiden? Das halte ich für reichlich verfrüht. Ich fand das Prinzip zu meiner Schulzeit eigentlich ganz gut: in der 7. Klasse wählt man eine zweite Fremdsprache, in der 9. Klasse kann man dann eine dritte Fremdsprache oder einen Alternativkurs wählen (bei mir Journalistik, später Wirtschaft) und in der Oberstufe kann man dann seine Leistungs- und Grundkurse wählen und im Rahmen dieser Entscheidung einige Fächer "abwählen" (bei mir waren das Musik, Chemie, Biologie, Russisch und Geografie). An dieser Stelle ist man gefestigt genug so eine Entscheidung auch halbwegs sinnvoll zu treffen, ohne sich gleich die Zukunft zu verbauen.

Da kann ich dir auch absolut zustimmen. Gewisse Fächer müssen Pflicht sein. Wenn man sich anschaut, wie katastrophal die Rechen- und Rechtschreibkünste von vielen sind, will ich nicht wissen, was rauskommen würde, wenn 80-90% das Fach ab der 5. abgeben :p

Zu meinen Wahlen: Ich konnte in der 7. Klasse eine zweite Fremdsprache (Französisch, Latein oder Spanisch (also ich noch nicht, aber inzwischen steht das auch in meiner ehemaligen Schule zur Wahl)) oder einen technisch-kaufmännischen Schwerpunkt (bestand dann aus einem vierjährigen Curriculum mit Werken, Buchführung, kaufmännisches Rechnen, ...) wählen. Ab der 9. konnten wir dann noch ein Zusatzfach (90% haben Informatik genommen ;)) wählen. Und dann natürlich ab der 11. Klasse Kurssystem.

Kunst und Sport wachsen mit der Übung. Genauso wie Mathe. Ich weiß ja nicht, wie in BW der Musikunterricht abläuft, aber bei uns in BY basierten die Noten hauptsächlich auf theoretischem und historischem Wissen. Ich kann mich an eine einzige Vorsingen-Note erinnern und an ein paar Teilaufgaben bei denen man mal eine Tonar oder so am Klang erkennen musste.

Ich gehörte einer der wenigen Jahrgangsstufen an, die in Hessen kein Musikinstrument gelernt haben. Die vor und nach mir, mussten alle ein Musikinstrument erlernen und wurden auch darin geprüft. Bei mir bestand Musik fast ausschließlich aus Musiktheorie und Musikgeschichte.

Edit: Natürlich ist es in solchen Fächern immer sinnvoller, wenn die Note anhand der persönlichen Entwicklung während des Schuljahres anstatt auf Basis absoluter Leistung vergeben wird, aber nicht alle Lehrer können das.

Ja, wenn ein Lehrer so bewertet, kann dort jeder gute Noten bekommen. Leider machen das nicht alle...

Auch wenn ich selbst Schulsport meistens gehasst habe, muss ich doch zugestehen, dass das für so manchen Jugendliche die einzige Gelegenheit war, diesen mal zu etwas Bewegung zu zwingen. Wenn man da jegliche Bewertung außen vor lässt, hat man den oben beschriebenen Fall. Meinetwegen muss die Leistung nicht versetzungsrelevant sein, die Teilnahmebereitschaft sollte es hingegen schon sein.

Ich finde Schulsport als prinzipielle Einrichtung auch sehr wichtig. Allerdings ist es meistens ungünstig umgesetzt (nämlich so, dass Unsportlichen erst recht für immer die Lust auf Sport ausgetrieben wird...). Bei mir in Sport wechselten sich meistens Fußball, Leichtathletik (Springen und Sprints...) und Geräteturnen ab. In allen drei war/bin ich nicht gut. Entsprechend waren auch meine Noten. Als wir dann einmal Langstrecke gelaufen sind, war ich dann plötzlich der Klassenbeste. Da aber nur 3-4 Leute die Strecke überhaupt geschafft haben, viel die Note dafür dann "leider" aus der Bewertung raus...

In der Oberstufe war es dann deutlich besser, da dort dann Profilkurse angeboten wurden und jeder die Sportart (bzw. Kombination von Sportarten) wählen konnte, die er wollte. Das sollte schon deutlich früher umgesetzt werden oder allgemein das normale Programm diversifiziert werden.
 
Mit nem 4,0er Abi bestehst du aber nur ganz knapp das Abi. 4,1 und das wars... Außerdem wird es damit sicher nicht leicht nen Studienplatz zu bekommen. Auch ohne Nc. Die meisten Unis sind überfüllt und da werden dann eben die besten Bewerber genommen. Mache Studiengänge kann man leider eh nur mit unmenschlich hohen Nc machen :/
Informatik war bei uns in der Oberstufe aber eine Katastrophe :( Sollte man schon viel früher zur Wahl stellen, damit man sich wenigstens Grundwissen aneignen kann und wenigstens in der Oberstufe mehr Substanz hat.
Da Mathe ist sowieso nötig und wird dir fast in jedem Studiengang und wohl auch in vielen Ausbildungen begegnen. Kommt man nicht vorbei. Deutsch ist natürlich sowieso wichtig ;)
Zwar werden die meisten wohl keine Gedichten Analysieren müssen, dafür aber Texte Analysieren, Interpretieren und natürlich auch selber verfassen müssen. Ich denke Oberstufen Deutsch soll auch aufs Wissenschaftliches arbeiten vorbereiten und Gedichte sind nur Mittel dazu. Auch wenn man da natürlich auch Kultur mitkriegt. Allgemein Bildung ist ja auch etwas was die Schule vermitteln sollte. Schließlich sollen die Absolventen ja auch vollwertige Mitglieder in einer Demokratischen Gesellschaft werden*.

*Zumindest sollte das Ziel sein.
 
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Was du da beschreibst ist von Uni zu Uni und von Prüfungsordnung zu Prüfungsordnung unterschiedlich. Ich studiere selbst gerade Informatik. Und klar, die Abbrecherquote war in den ersten beiden Semestern auch bei uns hoch. Aber jeder, der gegangen ist hat von sich aus aufgegeben. Wir haben drei Versuche für jede Prüfung, die aber nur einmal im Semester stattfinden. Nachprüfungen ein paar Wochen später gibt es nur, wenn man zum ersten Prüfungstermin krank war.
Was Mathe angeht hast du Recht. Ich war immer Klassenbester im Mathe-Leistungskurs, aber auch ich habe in Mathe teilweise Schwierigkeiten.
So anders ist das also doch nicht ... dass es 3 Versuche gibt war bei uns damals ja auch der Fall. Allerdings waren bei uns nicht alle so einsichtig bzgl. ihrer Leistungen, d.h. viele sind tatsächlich erst nach der 3. fehlgeschlagenen Prüfung weg gewesen. Die Prüfungstermine waren bei uns vom Professor abhängig, der diese auch innerhalb des Semesters angeboten hat ... allerdings musste die Prüfung spätestens 2 Semester nach dem ursprünglichen Prüfungstermin erfolgen - unendlich "Schieben" geht also auch nicht.

..., dass Bachelor- und Masterstudium sich bei mir radikal unterschieden. Während das Bachelorstudium nur aus Pflichtmodulen bestand, konnte man im Master alles frei wählen. Selbst BWL-Module wie Kostenrechnung und Controlling waren Teil des Informatik-Bachelorstudiums. Die einzige Wahmöglichkeit die man hatte, bestand darin zu entscheiden ob man lieber ein Semester Russisch oder Spanisch macht. Im Masterstudium konnte man sich den Plan dann frei mit Kernmodulen, Ergänzungsmodulen usw. vollpacken ... in meinem Fall hab ich mich da voll am großen Pool aus Praktika bedient und mir dann nur die "Sahnestücke" bei den Seminaren/Vorlesungen herausgepickt. Das hatte dann als Nebeneffekt zur Folge, dass ich im gesamten Masterstudium keine einzige schriftliche Prüfung hatte. Aber das ist ja sowieso alles von Uni zu Uni unterschiedlich.

In der 7. Klasse gab es Französisch, Latein, Russisch und Griechisch zur Auswahl. Unter der irrigen Annahme, dass mir meine Eltern doch notfalls helfen könnten, habe ich Russisch gewählt. Die Ernüchterung erfolgte wenig später und gipfelte in der Abwahl mit Beginn des Kurssystems in Klasse 12 (G9 wurde damals frisch eingeführt ... ist inzwischen aber wohl wieder abgeschafft). In der 9. Klasse konnte man sich aus dem Sprachpool erneut bedienen, oder ein Alternativfach belegen - jedes allerdings nur ein Jahr. Zur Auswahl standen Sachen wie Jounalistik, Wirtschaft, Angewandte Chemie, Geologie, Philosophie und noch einige andere. Ich habe in der 9. Klasse Journalistik gewählt. Hier hat jeder Teilnehmer durch irgendwelche Deals die Süddeutsche Zeitung nach Hause geliefert bekommen (Anmerkung: ich wohnte in Sachsen-Anhalt :roll: ... übrigens wer die Sonntags-Ausabe der SZ schonmal gesehen hat, weiß wieviel Altpapier man da zugestellt bekommt ;)). Im Fach wurden dann das Tagesgeschehen besprochen, Artikel geschrieben und es gab einen Ausflug nach Holland. In dem einen Jahr konnte ich im Rahmen diese Fachs sogar 2 Artikel und eine Review zum Strategiebuch von Age of Empires 2 an eine Zeitung verkaufen. In der 10. Klasse hab ich dann Wirtschaft gewählt, was mir rückblickend sehr geholfen hat, da ich im Studium einige Pflicht-BWL-Module hatte und während meiner Bundeswehrzeit als Controller im Stab eingesetzt wurde. In der 11. war dann Informatik für alle Pflicht, weshalb da auch erstmal mit Word und Excel eingestiegen wurde (halte ich nicht für sinnvoll), später als es dann mit Automatentheorie und Programmieren weiter ging, wurden die meisten so verschreckt, dass mit Beginn des Kurssystems merklich weniger Schüler teilnahmen. Aus dem Informatikunterricht der Oberstufe ist mir nur das Programmieren eines eigenen Druckertreibers in Turbo Pascal und die Steuerung eines Lego-Roboters mit C++ im Gedächtnis geblieben. Das war echt klasse. In der Oberstufe (Klasse 12 + 13) wurde der allgemeine Sportunterricht, wie Killfetzer schon erwähnt hat, durch Sport-Module ersetzt, die jeweils ein Halbjahr einnahmen. Bei uns gab es einen Skikurs (ein 2-wöchiger Ausflug in die Alpen), Rudern, Volleyball, Handball, Judo, Badminton, Leichtathletik, Geräteturnen und noch ein paar andere Sachen. Ich hab mich letztendlich für Judo, Volleyball, Handball und Badminton entschieden. Das war das erste mal in meinem Leben, dass ich in Sport eine 2er Note geschafft hab. Dementsprechend litten meine Bemühungen in Klasse 13 in Sport wieder etwas, da man nur zwei Sport-Module ins Abi-Zeugnis einbringen musste.
 
Waoh, sogar Nicki Minaj sagt, man solle in der Schule bleiben.
Dieser Typ traut sich mal was.
Und er hat auch völlig Recht. Schule ist in vielerlei Hinsicht nutzlos.
Auch wenn es Sachen gibt, die man tatsächlich später gebrauchen könnte, wie z.B. Sprachen oder sowas, ist es einfach nur nutzlos, zur Schule zu gehen.

Aber das, was am Ende des Videos als Text steht:
"Introduce those topics, yes, but we should CHOOSE if we want to learn more."
Das ist eigentlich das, was ich am besten finde.
Viele wissen ja noch nicht, für was sie sich eigentlich interessieren und haben keine richtigen Hobbys.
Man könnte also auch unnötige Sch***themen VORSTELLEN und dann nie wieder anfassen, um vielleicht Inspirationen zu wecken.
 
Waoh, sogar Nicki Minaj sagt, man solle in der Schule bleiben.
Dieser Typ traut sich mal was.
Und er hat auch völlig Recht. Schule ist in vielerlei Hinsicht nutzlos.
Auch wenn es Sachen gibt, die man tatsächlich später gebrauchen könnte, wie z.B. Sprachen oder sowas, ist es einfach nur nutzlos, zur Schule zu gehen.
Genau das wollte Dave ja gerade nicht sagen. Siehe sein eigener Kommentar (momentan Topkommentar unter dem Video):
Dave from Boyinaband schrieb:
This video is getting a lot of attention now so I just want to clarify - "Don't Stay in School" isn't inferring students shouldn't stay in school, it's saying topics which aren't practically useful shouldn't stay in school.

There are obviously a lot of benefits to getting an education, I'm just concerned that the topics are not prioritized well at all.

Ich denke ja diese ganze Diskussion läuft im Endeffekt auf die Frage nach der Definition von Allgemeinwissen und die Notwendigkeit von ebendiesem hinaus. Ich kann die Argumente der "alltagsbezogenen Schule" nachvollziehen und halte den Ansatz für vernünftig. Gleichzeitig verstehe ich auch die andere Seite, die sagt, dass man sich Alltagswissen von alleine aneignet, ganz im Gegensatz zu schulischem Wissen. Ich finde es sehr schwierig, mich hier auf eine der Seiten zu stellen...
 
Der Musiker in dem Video ist Amerikaner, oder? Da schauts ja oftmals noch etwas anders aus ... ich für meinen Teil kann zumindest sagen, dass ich einige der Sachen, die ihm laut Lyrics nicht beigebracht wurden, in der Schule hatte - auch wenn er da teilweise schon einen Nerv trifft.

Allerdings würde ich, unabhängig von dem Video, nicht soweit gehen, alle Fächer, mit denen man rein inhaltlich später nichts anfangen kann, einfach abzuschaffen. Neben dem Inhalt wird einem da ganz allgemein das "Handwerk" zum Lösen von Aufgaben beigebracht. Ein bisschen Logisches Denken und methodische Vorgehensweise kann man später dann doch gebrauchen.
 
Was soll ich dazu nur sagen?...
...bin heute in die Stadt gegangen...vier Kids riefen aufeinmal....als ich über die Brücke ging..."schau mal eine grosse Gans"!
-> Nur es war ein "Schwan"!
Darauf, ich die "Kleinen" angesprochen (5. klasse):
- Antwort der Kids: "Warum hat das unsere Lehrerin, uns nicht gesagt/erklärt"?

HRW
 
@Ladyfalk der ist nicht schlecht, dem wär ich in der Schule gern begegnet,
manchmal mag ich es, mit solchen Leuten zu labern ;-)
Aber für die Schule ist der nix
 
Japs. Ich hatte Glück an meiner Schule. Meine Reli-Lehrer waren sehr offen und als ich meine Ausbildung machte, war sogar einer dabei, der kurz vor dem Zölibat stand um sich dann zu entscheiden, das er Reli-Lehrer wird. Was der erzählt hat, wenn man ihn mal fragte, war einfach nur bezeichnend. Ich fand das ablsolut faszinierend und es hat mich sehr geprägt damals.
Hier finde ich es auch bezeichnend. Ein erzkonservativer Staat wie Bayern hat religiöse Lehrer und bezeichnet sich als "Freistaat" und hat solche Leute in ihrem "Schul-System". Ein Ort an dem man fürs Leben geprägt wird... eigenes Denken vorausgesetzt.
Uuuh, da gruselts mich doch stark. Und die Argumentation von dem Typen war auch wie erwartet. Wie es bei religiösen Fanatikern immer ist. Btw. hat der schon mal vom Spaghetti-Monster gehört? Vielleicht ist das ja genauso anbetungswürdig, wie Gott ^^.
Ich hab dafür nur eine Bezeichnung: Kleingeist!
Und seine Meinung über Raumfahrt, Sexualität oder Gleichstellung der Frau, will ich gar nicht wissen.
 
Aber ich glaube das unsere heutigen Schüler sich nicht mehr so stark an Lehrer binden,
so wird es in diesem Fall auch sein und so werden die sich ihren Teil denken
 
Binden ist ein ziemlich heftiges Wort. Und nein, Schüler wollen erstmal nur lernen, erfahren und wissen. Sie hinterfragen oft und die richtig Guten unter ihnen bringen Lehrer oft an ihre Grenzen, wenn sie nicht aufgeschlossen oder ungestresst dafür sind. Pädagogik will erlernt sein und ist auch eine Verständnisfrage. Lehrer ersetzen nie die Eltern und dürfen es auch nicht. Doch oftmals ist es so, das genau das auf sie zukommt, weil das ganze System hakt. Aber das ist hier nicht Gegenstand der Diskussion.

Als Beispiel noch ein Schmankerl, was ich richtig gut finden würde in unserer heutigen Zeit:
Entwicklerkonferenz I/O: Drei Dinge, die Google richtig macht
Jetzt fragen sich sicherlich einige was das Thema mit dem Schulsystem zu tun hat, richtig.
Meine Idee dazu ist einfach nur: Schulausflüge und Lernsystem. Langweiliger Unterricht abgelöst durch unterstützte virtuelle Lernmethoden, die losgelöst sind und richtig gut tun, Spaß machen und keine lehrergemachte Interpretation zulassen. Nicht nur theorethischer Stoff vermittelt durch einen (subjektiven) Lehrer, sondern Lernstoff zum erleben und sich selbst ein Bild machen.
 
Ja, das stimmt. Binden ist vielleicht nicht so ganz richtig, ich hatte und habe eine gute bindung zu machem Lehrer und Dozenten.
Hier meinte ich aber vor allem, folgen und horchen, sozusagen.

mehr Abwechslung im lahmen Unterricht wäre sicher schön.
Aber das wäre sicher wieder mit Geld verbunden und ist somit in einem Land in dem es vor allem um Zahlen, Papier und Geld geht nicht gern gesehen.
Was ich auch befürworten würde, wären zum Beipsiel zwei Lehrer pro Klasse und Unterrichtsstunde.
Aber das scheitert natürlich an den selben Punkten, wie oben schon genannt
 
Langweiliger Unterricht abgelöst durch unterstützte virtuelle Lernmethoden, die losgelöst sind und richtig gut tun, Spaß machen und keine lehrergemachte Interpretation zulassen. Nicht nur theorethischer Stoff vermittelt durch einen (subjektiven) Lehrer, sondern Lernstoff zum erleben und sich selbst ein Bild machen.

Verstehe ich es richtig, dass du einem interaktivem, virtuellen Lernportal von Google die Bildung unserer Kinder überlassen willst?

Also ich finde es ja jetzt schon kritisch genug, dass wegen Zentralabi alle überall das gleiche aus den gleichen Büchern lernen müssen. Aber immerhin gibt es in den Bundesländern noch Unterschiede. Wenn die Bildung jetzt weltweit (oder auch nur deutschlandweit) von einer einzigen Instanz definiert wird und es nicht mal mehr individuelle Lehrer zwischendrin gibt, öffnet das doch Tür und Tor für eine beliebige Umschreibung der Geschichte.

Auch halte ich virtuelles Lernen nicht für zielführend. Es gibt einfach zu viele Ablenkungen. Als Erwachsener fällt es einem schwer im Internet nie auf eine "Seitenstraße" zu geraten. Wie soll ich mir das bei schulunwilligen Teenagern vorstellen, die sich schon jeden zweiten Tag versuchen vor der Schule zu drücken? Abgesehen davon hat ein Lehrer den riesigen Vorteil, dass man ihn direkt etwas Fragen kann. Auch Fragen, an die kein Programmierer eines virtuellen Programms je gedacht hat. Und gute Lehrer (ja, über deren Häufigkeit müssen wir nicht streiten ;)) werden merken, ob ihre Klasse ein Thema verstanden hat oder nur Antworten auswendig gelernt hat. Im letzten Fall kann er probieren, noch einmal von einer anderen Richtung an die Argumentation heranzugehen.

Und zum selbst ein Bild machen, habe ich die große Befürchtung, dass dann viele ganz schnell bei irgendwelchen Verschwörungstheorien und ähnlichem landen. Oder glaubst du etwa, dass Kinder die Zuverlässigkeit einer Informationsquelle korrekt abschätzen können?
 
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Also ich finde es ja jetzt schon kritisch genug, dass wegen Zentralabi alle überall das gleiche aus den gleichen Büchern lernen müssen. Aber immerhin gibt es in den Bundesländern noch Unterschiede. Wenn die Bildung jetzt weltweit (oder auch nur deutschlandweit) von einer einzigen Instanz definiert wird und es nicht mal mehr individuelle Lehrer zwischendrin gibt, öffnet das doch Tür und Tor für eine beliebige Umschreibung der Geschichte.
Das ist natürlich eine Möglichkeit das zu sehen. Auf der anderen Seite hat eine möglichst großflächig standartisierte Bildung große Vorteile für weiterführende Einrichtungen wie Universitäten oder Ausbildungsbetriebe, weil sie sich auf einen festgelegten Bildungsstand verlassen können. Dieses bundeslandspezifische Klein-Klein in Deutschland finde ich albern und zu einem gewissen Maß schädlich.

Auch halte ich virtuelles Lernen nicht für zielführend. Es gibt einfach zu viele Ablenkungen. Als Erwachsener fällt es einem schwer im Internet nie auf eine "Seitenstraße" zu geraten. Wie soll ich mir das bei schulunwilligen Teenagern vorstellen, die sich schon jeden zweiten Tag versuchen vor der Schule zu drücken? Abgesehen davon hat ein Lehrer den riesigen Vorteil, dass man ihn direkt etwas Fragen kann. Auch Fragen, an die kein Programmierer eines virtuellen Programms je gedacht hat. Und gute Lehrer (ja, über deren Häufigkeit müssen wir nicht streiten ;)) werden merken, ob ihre Klasse ein Thema verstanden hat oder nur Antworten auswendig gelernt hat. Im letzten Fall kann er probieren, noch einmal von einer anderen Richtung an die Argumentation heranzugehen.

Und zum selbst ein Bild machen, habe ich die große Befürchtung, dass dann viele ganz schnell bei irgendwelchen Verschwörungstheorien und ähnlichem landen. Oder glaubst du etwa, dass Kinder die Zuverlässigkeit einer Informationsquelle korrekt abschätzen können?
Das sllerdings sehe ich ähnlich. Nichts kann einen guten Lehrer ersetzen.
 
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