Während Jason mit seinem Prototyp das Gitter in kleiner Teile zerschnitt, bemerkt er ihm Hintergrund Ivetas Stimme, die aber zu seinem Glück und Ivetas Leidwesen völlig mit dem Kreischen seines Prototyps verschmolz.
Nachdem er sein Ziel erreichte, nämlich das Gitter so klein zu schneiden, dass eine Person alleine dies Einzelteile entfernen konnte, steckte er seinen Prototyp zurück in seinen Halfter. <Mhhh...> Sein Blick hielt kurz über seinen Prototypen. <Dabei fällt mir auf, dass das Ding noch gar keinen Namen hat....>. Jason machte sich an die Arbeit, die Einzelteile des Gitters wegzutragen, wobei ihm Django wortlos half.
Kjells Körper lag reglos auf dem Boden und Jason konnte schon Ivetas wachsende Hysterie im Nacken spüren, weswegen er sich unverzüglich dem Vermeindlichen Verletzten zuwandt. Denn eigentlich hatte Jason nicht viel Hoffnung, Kjell noch lebendig aufzufinden. Doch als sich Jason Kjells Körper genauer anschaute und ihn auf den Rücken drehte, bemerkte er etwas erstaunliches: Von außen wirkte Kjell völlig unverletzt, obwohl ein Gegenstand aus einer solchen Höhe normalerweise eine tödliche oder zumindest eine verletzende Wirkung entfaltete. Kjells Körper hätte zumindest Anzeichen von Frakturen oder Luxationen aufweisen müssen, aber nichts der gleichen war der Fall. Jason strich sich nachdenklich durch seinen kurzgeschnittenen Kinnbart und dachte nach. <Wenn er schläft... muss ich ihn ja nur aufwecken...>, dachte sich Jason, wobei er ein wenig lächelte, aus Erleichterung und aus Vorfreude vor dem, was gleich passieren würde.
Jason schaute sich kurz um, ersuchte Blickkontakt zu Iveta. Sie schaute ihn besorgt an, was ihm das Zeichen gab mit seinem kleinem Späßchen zu beginnen. Er beugte sich wieder zu Kjell runter, zog ihn ein wenig am Kragen hoch und fing an, ihm leichte Backpfeifen zu geben, während er öfter die Phrasen wie "Aufwachen, Kjell, Zeit zum Aufstehen" sagte. Er konnte sich einen herzaften Lacher nicht verkneifen, als er Ivetas empörtes Herbeieilen in seinem Rücken spürte. "Jason, was glaube sie eigentlich was sie da tun, dieser Mann ist ernsthaft verletzt!", brüllte sie ihn mit lauter Stimme an. <Uhhhh... die Reaktion fiel härter aus als erwartet>. "Ach, ist er das wirklich?", sagte Jason mit ruhiger und gelassener Stimme, noch immer schmunzelnd. Iveta ballte schon die Faust und setzte zum Schlag an, als Kjell mit einem lautstarken Gähner aufwachte und sich die Augen rieb. Glücklicherweise tat er dies im richtigen Moment, sonst hätte Jason den Zorn einer aufgebrachten Frau spüren müssen.
Sie eilte sofort zu Kjell, dankte ihm scheinbar für irgendwas und fragte unaufhörlich, ob es ihm auch an nichts fehle. Jason hingegen gesellte sich zu Django, der das Schauspiel von einer sicheren Stelle aus beobachtete. Django nickte kurz zu Jason und deutete dann mit einer Kopfbewegung auf Kjell, der immernoch von Iveta bemuttert wurde. "Wie konnte er das überleben?". Jason setzte die Brille für einen kurzen Moment ab, um sich die Schläfen zu reiben. "Wissen sie Django", setzte Jason philosophisch an,"es gibt Dinge im Leben, über die freut man sich einfach, ohne sie zu hinterfragen."
<Eine Antwort, mit der sich ein Wissenschaftler nicht zu frieden geben sollte...> Jason schaute sich um. <...aber Angesichts der Situation habe ich einfach nicht die Muße, mich um solch triviale Dingen wie meiner Neugier zu kümmern.>
Eigentlich wollte Jason sich mit Django bezüglich des weiteren Hergangs beraten und sich seine Meinung über die Situation einholen, doch ein Lichtstrahl leuchtete ihm von vorne direkt ins Gesicht.
"Sind Sie Arzt?", erklang eine leicht panische Stimme. Jason vernahm wie die Schritte immer näher kamen, mit einem schnellen Rythmus. Django schien die Sache nicht ganz geheuer zu sein, Jason meinte heraushören zu können, wie er eine seiner Waffen packte. Jedoch verschlaffte Jasons und Djangos angestraffte Haltung wieder, als ein Mann, scheinbar Söldner, mit einer Frau im Arm die Taschenlampe beim rennen fallen ließ und somit ihnen wieder ihre Sicht gewährte. "Sie sind doch Arzt oder, Sie tragen einen Kittel, Sie müssen einer sein... Amy... sie blutet stark und-"
"Bleiben sie erst ein mal ruhig und legen sie ihre Freundin auf den Boden, sonst kann ich sie nicht untersuchen."
Sofort bemerkte Jason die Verletzung am Oberkörper, da sie scheinbar notdürftig verbunden wurde. Jason entfernte den in seinen Augen laienhaft angebrachten Verband und untersuchte die Wunde gründlich. "Kein Grund zur Sorge, lediglich ein Streifschuss... allerdings hätte die Blutung langfristig zum Tode führen können." Jason griff in seine Tasche, holte das Desinfektionsspray und einen Verband heraus, desinfizierte die Wunde gründlich und tupfte sie ab, um sie dann anschließend sorgfältig zu verbinden. "Keine Sorge, ein bisschen Ruhe und dann wird sie wieder." Jason legte seine Sachen zurück in seine Tasche. Erst jetzt bemerkte er, wie sehr er es eigentlich mochte, Arzt zu sein. In seinen jüngeren Jahren wollte er sich nie auf etwas festlegen, sprang von einem ins nächste Studium, einfach nur sich seiner Wissbegierigkeit higebend. Doch bei der Arbeit als Arzt empfand er immer wieder ein erfüllendes Gefühl, ein Gefühl helfen zu können und gebraucht zu werden. Seine Mundwinkel deuteten ein feines Lächeln beim verpacken seiner Tasche an, als er sich an seine Mentorin Kiriko Shirahama zurückerinnerte, wie sie ihn dazu gezwungen hatte, den Beruf des Arztes zu ergreifen und wie er es anfangs gehasst hatte. <Ach... wie sich selbst die verhärtesten Meinungen ändern können..>