Als erneut eine Durchsage ertönte, entschied sich Django, doch lieber die Gänge des Schiffes zu verteidigen. "Es ist ja ganz nett, mit diesen hübschen Kanonen hier rumzuballern, aber es fehlt doch das gewisse etwas....der Geruch des Blutes, die aufgerissenen Augen des Gegners..." , brummelte er und machte sich auf den Weg. Er würde zu dem Schutzraum gehen und die Zivilisten verteidigen. >Einfach das MG aufbauen und auf den Eingang zielen...guter Plan<, dachte er sich.
Doch als er durch die Gänge stapfte, entdeckte er alsbald die ersten Opfer. Söldner, Soldaten, Zivilisten....an einigen Stellen lagen sie erschossen auf dem Boden. "Da wollte wohl jemand die Welt verändern..", murmelte Django. Und die Stimme in seinem Kopf ergänzte: >Wenn du glaubst, die Welt verändern zu können, dann stirb...aber wenn du die Welt verändern willst...< "...dann lass andere sterben!" , beendete Django den Satz. Sein eigener Leitspruch. Als er um eine Gangbiegung lief, hörte er jemanden rufen. Er fand zwei Söldner, einer tot, der andere verletzt. Daneben lag ein qualmendes, verschrottetes Irgendwas aus Metall. "Roboter...es..sind Roboter...", ächzte der verletze Söldner. "Hilf mir, lass mich nicht hier verrecken!" Django verband notdürftig einige der Wunden des Söldners, als sein Blick auf die Leiche des anderen fiel. Der Kerl musste eine Menge Geld gehabt haben, denn neben seiner Leiche lag ein MG129. Ein MG, aber mit zwei Läufen, was bedeutete, dass man auch zwei Magazine laden musste. >So eins wolltest du doch schon immer haben!<, wisperte die Stimme in seinem Kopf. Als Django die Waffe aufhob, musste er mit Bedauern feststellen, dass das MG zerstört war. Offensichtlich von mehreren Kugeln getroffen, perforiert und verbogen, nutzte es keinem mehr. Daher wendete sich Django wieder dem verletzten Söldner zu.
Er half dem Mann gerade auf, als er metallene Schritte hörte. Er riss die MP7 hoch, wirbelte herum...und erstarrte. Da stand tatsächlich ein Roboter! Und dieser wiederum zögerte nicht: Eine Geschossgarbe beulte die Wand knapp neben Django ein. Dann zuckte Djangos Finger rein aus Reflex und jagte mehrere panzerbrechende Projektile in den metallenen Rumpf. Mit einem Klappern ging der Roboter zu Boden. "Schei*e! Das hat gerade noch gefehlt!", fluchte Django. Kaum dass das metallische Klappern des ersten Roboters verklungen war, hörte er schon die nächsten Schritte. Noch mehr Roboter. Wunderbar. Django wirbelte herum, zog den verwundeten Söldner in eine Türnische und hockte sich - mitsamt Rucksack und Sprengstofftasche - dazu.
Gleich darauf kamen mehrere Roboter den Gang entlang. Django lehnte sich kurz aus der Deckung und feuerte ein paar Schüsse ab, was einen der Robos zu Fall brachte. Der Rest blieb stehen und schien auf Djangos nächstes Erscheinen zu warten. Dieser durchwühlte in der Zwischenzeit seinen Kopf nach einer Lösung. Im Rucksack befand sich nur das MG74 und die kleinkalibrige Sig Sauer Mosquito, als Ersatzwaffe. Das nutzte nichts. Ansonsten waren da nur andere wichtige Sachen drin, die im Kampf allerdings nicht die Bohne nützen würden. Dann fiel sein Blick auf die Tasche mit dem Sprengstoff. >Warum nutzt du nicht einfach dein Talent?<, sagte seine Stimme im Kopf, erfreut, dass er nicht von selbst darauf gekommen war. Mit einem irren Grinsen durchsuchte Django seine Sprengstoff-Vorräte...und fand, was er suchte. Sprengstoff, den man kneten konnte! Mit Hingabe formte er eine Ball aus einer Handvoll des Sprengstoffs, setzte einen kleinen Zünder drauf und voilà! Allerdings würde der Zünder bei seinem Vorhaben aus der Masse rutschen. Also knetete er ihn vorsichtig in die Kugel ein. Vorher blickte er noch auf den Zünder. Nummer 27. Gut. Er holte aus seiner Hosentasche die kleine Fernbedienung, tippte auf den kleinen Knöpfen herum, bis die eingespeicherte Frequenz von Zünder Nummer 27 auf dem Display als aktiviert erschien. Dann holte er aus, streckte den Arm aus der Deckung und warf den Sprengstoff wie einen Schneeball. Und der Sprengstoff blieb wie ein Schneeball an einer Hauswand an der Brust eines der Roboters kleben. Schnell duckte sich Django tief in die Nische, zog den Verwundeten auch tiefer hinein. Dann drückte er auf der Fernbedienung den hübsch rot angemalten Knopf.
Im nächsten Augenblick zuckten Blitze, Metallschrapnelle flogen durch den Gang und ein Knall ließ Django fast die Trommelfelle platzen. Die Druckwelle fegte an der Nische vorbei, die eindringende Wucht war zu gering, um Django und den Verwundeten zu verletzen. Es war eher ein Luftstoß. Auf dem Gang hatte die Explosion allerdings größere Wirkung gezeigt. Die Einzelteile der Roboter waren im gesamten Gang verstreut, die Wände des Ganges waren teilweise eingebeult und eine Tür direkt neben der Explosion hatte es wie Papier zusammengefaltet. >Jeah! So muss das gehen! KABUMMM!!! Muahahah!<, dröhnte es in seinem Kopf. Django achtete nicht darauf, auch wenn auf seinem Gesicht ein glücklicher Ausdruck lag, so wie bei einem Süchtigen, der sich gerade eine neue Dosis Sin reingezogen hatte. Explosionen waren eben sein Element....
"Los jetzt! Ich bringe dich zu Krankenstation, ab da musst du dann selbst zurechtkommen..", sagte er zu dem Verwundeten und ging mit ihm auch gleich los. Und jetzt zeigte sich der Vorteil seines harten Trainings. Er trug seinen Rucksack, die Sprengstofftasche und musste den vom Blutverlust geschwächten Söldner stützen. Und es strengte ihn nicht einmal sonderlich an, er empfand es ohnehin nur als zusätzliches Training.
Falls er unterwegs eine Arzt finden würde, wäre er den Söldner natürlich früher los....