RPG Heroes of Skyrim

Codus konnte nicht gut schlafen, Albträume plagten ihn. Noch wusste er nicht, dass diese Albträume ein dunkles Vorzeichen für etwas Schlimmes waren, was bald geschehen würde. Eine vermummte Gestalt erklomm die Außenfassade der Festung, in der Dunkelheit kaum zu erkennen. Anschließend stieg sie durch das Fenster in Codus Zimmer, mit einer Hand fest einen Dolch umklammert. Im fahlen Licht einer Kerze war ein Handabdruck auf der Rüstung des Vermummten.
"Sithis wird sich nun eurer annehmen", murmelte er, während er den Dolch ansetzte.
Die ersten Sonnenstrahlen hatten sich bereits ihren Weg hinter den Bergen hervor gesucht und schienen durch das Fenster, als Codus zum Erstaunen des Attentäters plötzlich aufwachte und den Arm mit dem Messer gerade so wegdrückte, um den Meuchelmord zu entgehen. Der Attentäter wich zurück, nahm einen zweiten Dolch zur Hand und wollte wieder zum Angriff übergehen, doch Codus hatte bereits sein Kurzschwert gegriffen und blockte ab.
"Was zur Hölle soll das!?" Codus war geistig noch immer im Halbschlaf und tat sich schwer, die Situation zu begreifen.
"Euren Meister haben wir bereits auf dem Gewissen, und Ihr seid nun der Letzte, der das Geheimnis kennt!" Erneut griff der Attentäter an, diesmal wich Codus aus und traf ihn am Bein. Der Attentäter ging zu Boden und Codus hockte über ihm, die Klinge an dessen Kehle.
"Was habt ihr mit meinem Meister getan?"
"Ich sage nichts! Tötet mich ruhig, es werden mehr kommen. Diesen Kampf könnt ihr nicht gewinnen. Heil Sithis!" Codus bohrte die Klinge in die Brust des Attentäters und warf den Leichnam aus dem Fenster. Es war schon Morgen.

Verwirrt und außer Atem war Codus hinunter in die Halle gegangen. Er wusste nicht so recht, was er tun sollte. Warten bis die anderen aufgewacht waren? Einfach losgehen? Da hörte er Jar'ir laut brüllen. Völlig neben der Spur taumelte er den zwei Kahjiit entgegen und hielt sich an Jar'ir fest.
"Dunkle Bruderschaft ... Meister Arctus ... muss nach Drachenbrügge ...", irgendwie bekam er keinen vernünftigen Satz heraus.

Es gelang Codus allmählich, seine Gedanken zu sortieren und der Schock war abgeschwächt. Dennoch atmete er schwer und man merkte ihm Nervosität und Angst wirklich an.
"Da ... da war dieser Kerl ... er faselte was von Sithis, daher glaube ich, war es ein Attentäter der Dunklen Bruderschaft. Er meinte, Sie hätten Arctus ... meinen Lehrmeister ... umgebracht und ich sei der Nächste. Wegen irgendeinem Geheimnis."
Codus hielt an und stützte sich an die Wand. In Gedanken redete er sich ein, es sei alles bloß ein schlimmer Traum. Warum konnte er nicht aufwachen ...
"Jar'ir, ich muss nach Drachenbrügge. Ich muss nachsehen, ob es Arctus gut geht und bei den Acht, sollte der Attentäter nicht geblufft haben, ihn zumindest die letzte Ruhe erweisen. Außerdem werden sie mehr Attentäter auf mich hetzen, und ich kann nicht verantworten, euch alle in Gefahr zu bringen."

"Ich werde allein gehen", meinte Codus auf den Vorschlag Jar'irs hin.
"Wie ich schon sagte, ich kann es nicht verantworten, die anderen in Gefahr zu bringen. Und ich weiß nicht, ob ich zurückkommen werde. Mit der Bruderschaft ist nicht zu spaßen ..."
Was meinte der Kater bloß damit, sie wären wegen jemand anderem hier? Er war sich ziemlich sicher, dass der Attentäter sich nicht in der Person geirrt hatte. Obwohl es ein schöner Gedanke war, wenn es tatsächlich ein Missverständnis war.
Hoffentlich ging es Arctus gut ... so langsam musste er los.
"Wenn mein Lehrmeister noch lebt, dann werden wir aus Himmelsrand fliehen, denke ich. Ich habe Kontakte zum Penitus Oculatus, es wird keine Spuren zum verfolgen geben. Ich würde ja lieber hier bleiben, aber ich finde, die Gefahr ist einfach zu groß."

Codus schwieg einige Sekunden. Er konnte den Kahjiit ja verstehen, schließlich war dieser ja für die Gilde und somit auch für ihn verantwortlich. Und es würde ihm vermutlich gut tun, wenn er auf dem Weg jemanden zum Reden hatte, das würde ihn etwas ablenken.
"In Ordnung. Wen wollt ihr mir denn an die Seite stellen?", seufzte er anschießend. Mittlerweile war ihm auch das eigentlich egal, er wollte nur noch los. Die Sorge um seinen Meister wurde von Minute zu Minute größer.

Codus tauchte hinter dem Kahjiit auf und blickte in die Gesichter aller Anwesenden. Dabei versuchte er völlig normal auszusehen, doch waren ihm Sorge und Angst trotz dieser Bemühungen ins Gesicht geschrieben.
Er wusste schon in etwa, wen er mitnehmen wollte. So groß war die Auswahl ohnehin nicht.
"Ulwaen, Esmir. Ich möchte, dass ihr mich bis nach Drachenbrügge begleitet. Macht lieber schnell, jede Sekunde, die wir vergeuden, könnte über Leben und Tod entscheiden."