Große Pause, Pausenhof, mitten im Frühling oder Sommer vor einigen Jahren. Der Kumpel knabbert an etwas, was entfernt an ein Butterbrot erinnert, und plötzlich kommt, wie sollte es auch anders sein, eine Wespe herangeflogen. Zwei Schreckensschreie der Mädels, ein Schreckensschrei eines anderen Kumpels und eine Mischung blanker Panik und blanker Wut in Auge und Stimme des Pausenbrotknabberers. Ich stand natürlich seelenruhig da, leicht amüsiert, und redegewandt wie ich bin, hab ich erstmal gar nichts gesagt. Irgendeiner fängt dann an, nach der Wespe zu schlagen. Die Wespe lässt sich kurz vertreiben, kehrt danach aber wieder zurück. Das Spielchen geht ein paar mal so weiter, wobei ich jedesmal dem entsprechenden Schläger einen warnenden Blick zuwerfe. Schließlich schlägt der Pausenbrotknabberer selbst zu. Die Wespe fliegt weg, kommt aber wieder und setzt sich ... auf besagtes Pausenbrot. Der Honk merkt es nicht und beißt rein... und die Wespe sticht zurück. Die Sprüche von wegen "dicke Lippe riskieren" (Anm. der Red.: der Kumpel ist generell sehr geschwätzig und sieht sich selbst als sehr weltgewandt) hörten erst nach einigen Tagen wieder auf, mein grenzdebiles Dauergrinsen ob der Schadenfreude dauerte allerdings noch wesentlich länger an.
Gegenüber Bienen, Hummeln und Wespen bin ich wie ein Gandhi, und ich bin nie gestochen worden. Da freuts mich umso mehr, meine Haltung bestätigt zu sehen, wenn andere gestochen werden, weil sie wild herumschlagen und meinen, sich aufregen zu müssen :-D