Teil 17 von 18
At'rhun, in der alte Heimat:
Da war ich nun nach so vielen Jahren, in meiner alten Heimat. Nachdem ich so lange in Himmelsrand war, erschien mir hier alles grau und eintönig. Nein, ich hatte alles andere als Heimweh. Als das Schiff anlegte, erschien ein älterer und hagerer Dunmer an Bord. Ich erkannte ihn sofort, es war Adril Arano, der zweite Ratsherr von Rabenfels. Er schaute mich prüfend an, und fragte, "wer seid ihr und was führt euch nach Rabenfels?" "Mein Name, ist At'rhun Sarethi, die Tochter von Beldro Sarethi und ich möchte wissen, was mit meinem Vater damals wirklich geschehen ist." Antwortete ich kühl. Mit finsterer Mine schaute mich der zweite Ratsherr an, "Ihr seid hier nicht willkommen, ich fordere euch umgehend auf, sofort Solstheim wieder zu verlassen. Euer Vater war oder ist ein Verräter und wenn ihr das Schiff verlasst, lasse ich euch verhaften." "So, und was werft ihr mir vor? Ich war damals doch noch ein Kind. Ihr solltet auch in einem anderen Ton mit mir reden. Ich bin Thane von Rifton und Falkenring, falls euch das was sagt," fauchte ich in an. Mit einer Handbewegung Richtung Iona, ergänzte ich, " und versucht nur mich aufzuhalten, meine Begleiterin ist einer der besten Schwertkämpferinen von ganz Himmelsrand und sie mag es gar nicht, wenn man so mit mir spricht". Ich drehte mich um, und ging Richtung Stadt. "Wow, den habt ihr es aber gegeben. Aber etwas übertrieben, habt ihr schon. Ich, einer der besten Schwertlämpfer von Himmelsrand...lustig" Ich schritt in Gedanken versunken weiter, ohne auf Ionas Worte zu reagieren. Auch, wenn mir die Meisten der Gesichter bekannt vorkamen und ich hier meine ersten 13 Lebensjahre verbracht hatte, so kam ich mir hier völlig Fremd vor.
Die Händler, bei denen Mutter eingekauft hatte, die Alchemistin, bei der ich das erste mal einen Trank brauen durfte. Und keiner, schien mich zu erkennen. Dann kam Veleth, der jetzige Hauptmann auf mich zu. "Lasst mich raten, ihr seid die Tochter von Beldro, meinen alten Vorgesetzten. Ihr seht ihn verdammt ähnlich, die gleichen Augen, der selbe Gang, sagt mir, dass ich recht habe." "Ja," entgegnete ich, "und ich möchte wissen, was damals wirklich geschehen ist, was in dem belastenden Brief stand und wer ihn gefunden hatte". Er schaute mich ärgerlich an, "es tut mir leid, aber es ist mir nicht erlaubt etwas darüber zu sagen. Warum lasst ihr die alten Geschichten nicht einfach ruhen!" Ich entgegnete nur, "aber nun seid ihr ja der Hauptmann und es währe doch mehr als schade, wenn mein Vater möglicherweise, nun doch mit echten Beweisen zurück kommen könnte." Mit grimmiger Mine, reagierte er, "passt auf was ihr sagt, so macht ihr euch keine Freunde". Er drehte sich um und ging. "Und nun?" sprach ich zu Iona. "Also, die besten Antworten erhält man meistens in der Taverne, falls es hier sowas gibt." antwortete sie.
Na, dann ab in die Taverne. Der Wirt fragte gleich, was er für mich tun könne. Nachdem ich zwei Getränke bestellt hatte, sprach ich, "Ich brauche Informationen. Ich bin die Tochter von Baldro Sarethi und glaube nicht, dass mein Vater wirklich ein Verräter war. Wisst ihr etwas über den Brief, der meinen Vater damals belastet hatte?" "Pst, leiser. Ja, ich mochte euren Vater und ich konnte mir auch nie vorstellen, dass er zu so etwas fähig war. Aber da der dreckige Lump Mogrul, den Brief nun gefunden hatte, war euer Vater sehr schnell als Verräter abgestempelt," flüsterte der Wirt.
Also auf, zu diesen fiesen Ork. "Sagt, warum soll ich der Tochter eines Verräters irgend etwas verraten?" Grinste er frech. "Nun, weil ihr zum Beispiel mehr Sympathie für Gold habt, als für die Begegnung mit einem Schwert." "Ihr solltet mir nicht drohen, das ist nicht sehr klug. Sagen wir mal, für 1000 Gold, könnte ich meinen Zorn vergessen und mich wohlmöglich auch noch erinnern, wo ich den Brief her habe." Widerwillig, gab ich ihm das Gold. "Also, damals, nun ja, ich war geschäftlich unterwegs, fand ich zwei Leichen neben einer Kiste. Als ehrbarer Bürger, habe ich natürlich sofort überprüft, wer die Leichen wohl sein könnten und dann habe ich in den Taschen den Brief gefunden". Iona und ich machten uns nun auf den Weg zur Kiste, in der Hoffnung, dass uns das weiterbringt. "Puh, da drüben sieht man ja schon den Übeltäter für diese staubige Landschaft," bemerkte Iona kurz mit Blick auf dem Vulkan von Morrowind.
Tatsächlich, fanden wir die Kiste und daneben die Knochen zweier Menschen. "Toll," sagte Iona nur, "1000 Gold und was hat das genützt? Nichtmal vernünftig bestattet, hat man die armen Kerle. Naja, so haben diese niedlichen Krabbeltiere hier wenigstens was zu knabbern gehabt". Ich dachte kurz nach und entgegnete, "Iona, ich muss euch etwas zeigen kommt, ihr werdet staunen".
Iona folgte mir verwundert und wir standen kurz darauf vor den Riesenpilzen eines Telvannimagiers. "Ich glaube, ich habe wohl zu viel Met getrunken, so grosse Pilze, dass muss ich mir einbilden," sprach Iona verwundert. "Halt," sprach der Schüler des Magiers, "was wollt ihr hier?" Nachdem ich ihm kurz erklärt hatte , wer ich bin und dass sein Lehrer Neloth ein Freund meines Vaters war, entschuldigte er sich und ließ uns in den Pilz. Als wir auf wundersame Weise nach oben gelangt waren, (Iona, musste dass natürlich gleich mehrfach testen und lachte wie ein kleines Kind) ging ich zu Neloth, den alten Telvannimagier. "So,so, ihr seid die Tochter vom alten Beldro. Sowas hätte ich ihm gar nicht zugetraut, aber was kann ein alter Kerl wie ich für euch tun?" Nach dem ich ihm kurz alles erklärt hatte, nickte er nur, "als er mich das letzte mal besuchte, sagte er mir nur, dass er gerne ein paar Unsichtbarkeits Tränke hätte. Er wollte einer Spur in der Festung Frostmotte folgen".
Die Festung, war nur noch eine Ruine und es war ausser ein paar komischer Aschewesen niemand zu sehen. Dann waren wir in einem Raum mit diversen Särgen. In einem der Särge lag ein Mann in der Rüstung der Redorianischen Wache. Wortlos stand ich davor, als Iona mich sanft zur Seite nahm. "Lasst mich mal machen," sprach sie nur. Sie nahm den linken Handschuh, schüttelte ein paar Knochen und Hautfetzen aus ihm raus, bis auch ein Ring zu Boden fiel. Ich hob ihn auf und erkannte ihn sofort als den Ring, den meine Mutter beschrieben hatte. Es war ein alter Ring, den schon seine Vorväter auf Morrowind getragen hatten.
Nachdenklich gingen wir nach Rabenfels zurück. Und nun? Mein Vater war zwar gefunden, aber mehr hatte ich immer noch nicht.
In Rabenfels empfing uns der zweiter Ratsherr, "und, habt ihr schon was rausgefunden?" als ich ihm den Ring zeigte, sagte er nachdenklich, "ja, den kenne ich, der gehörte euren Vater. Sagt, woher habt ihr ihn?" Nachdem ich ihm alles erzählt hatte, sprach er nachdenklich, "geht doch mal zum alten Crescius, der hatte damals eine komische Theorie, hatte ich aber damals nicht ernst genommen. Ja, den alten Crescius kannte ich noch. Als ich sein Haus betrat, war er gerade am kochen. "Gross seid ihr geworden, seid wir uns das letzte mal gesehen haben. Ja, euren Vater mochte ich irgendwie, war sehr gewissenhaft. Meine Theorie? Ach ja, denkt doch mal nach, wer hatte denn vor langer Zeit mal versucht den obersten Ratsherren zu töten. Und irgend jemand besucht noch immer das Grab des damaligen Verräters. Vielleicht, gibt es da ja einen Zusammenhang."
Genau gegenüber von Crescius Haus, war das Ahnengrab der Ulen, die zum Haus Hlaalu gehörten. Im Inneren des Grabes, traf ich auf Tilisu Severin. Ich kannte sie von früher, habe sie aber nie leiden können. "Was will die Tochter eines Verräters hier? Verlasst sofort dieses Grab, oder ich rufe die Stadtwache." herrschte sie mich an, als ich ihr erzählte wer ich sei. "Das war ja mal eine Abfuhr," stellte Iona nur fest.
Nun war klar, was zu tun war. Ich schlich mich in das Haus der Severin, in der Hoffnung, hier eine Spur zu finden. Dummerweise oder auch glücklicherweise, wurde ich sogleich nicht gerade herzlich empfangen.
Nach kurzem Kampf, fand ich endlich einen Brief.
Geehrte Tilisu,
Dieser verdammte Hauptmann sei verflucht. Nicht nur, dass er viele meiner Männer getötet hat, auch mich hat er schwer verletzt. Wir werden wohl eine Zeit brauchen, bis wir uns wieder erholt haben, aber ich habe keine Eile. Seine Leiche, haben wir hier in einen der Särge gepackt. Da wird ihn garantiert niemand finden. Ich werde bei Zeiten einen Brief verstecken, den garantiert früher oder später jemand finden wird. Da drin, werde ich es so hindrehen, als ob unser lieber Hauptmann ein Verräter sei. Dann wird auch seine Frau die Insel verlassen müssen. Ich werde mich solange in der Aschenbrachenzitadelle verstecken, wo mich wohl keiner suchen wird und irgendwann ist die Rache unser.
Grüsse
Vendil Ulen
Sofort, ging ich mit dem Brief zu den Ratsherren. "Verflucht noch mal, wir haben euren Vater Unrecht getan und die wahren Verräter sind noch immer frei," Schnaubte Lleril Morvayn, der Oberste von zwei Ratsherren. "Geht sofort zum Hauptmann, er möge ein paar Männer dahin schicken. Ich gehe mal davon aus, dass ihr mit eurer Begleiterin auch dabei sein werdet".
Sogleich, ging ich zum Hauptmann um ihn den Befehl zu übermitteln und machte mich mit Iona ebenfalls auf dem Weg.