At'rhun, im Angesicht des Todes:
Teil 2, ein böses Erwachen:
Als ich zu mir kam, schmerzte jede Faser meines Körpers. Es war dunkel und es roch muffig und nach Verwesenden. Vorsichtig, ertastete ich meine nächste Umgebung und kam zu dem Schluss, dass ich wohl in einem Sarg liegen müsse. Mit etwas an Kraft aber schmerzenden Gliedern, gelang es mir, den Deckel des Sarges zu Seite zu schieben. Mühsam entstieg ich dann meinem Lager und versuchte einzuordnen, was ich sah. Ich war in einer Hütte, deren Einrichtung eindeutig auf die Unterkunft eines Totenbeschwörers hindeutete. Überall waren Knochen von wem auch immer. Pflanzen, die für Gifte und schlimmeres geeignet waren, ein merkwürdiger Verzauberungsaltar und Särge. Es roch nach vermoderden Fleisch, giftigen Pflanzen und nach Feuer und Schwefel. An einem Kamin, saß eine Frau und schaute aufmerksam zu mir rüber. Als ich mich ihr näherte, sprach sie, "ah, ihr seid endlich wach, wie geht es euch?"
Noch nicht ganz bei mir, antwortete ich, "mein Körper schmerzt, aber ansonsten, schein ich unversehrt zu sein. Komisch, ich dachte, dass ich tot bin und ja, ich war bis eben auch in einen Sarg. Ich erinnere mich, dass ich eine Höhle von Totenbeschwörern reinigen sollte, aber das Ganze war wohl nur eine Falle. Ward ihr es, die mich gerettet hat?" Mit scharfer Stimme entgegnete die Frau nur, "euch gerettet? Nein, ich habe euch nicht gerettet, ich habe euch die Falle gestellt und auch euren Körper wieder zum Leben erweckt." Verwundert, stammelte ich nur, "aber warum, waum lasst ihr mich erst töten und holt mich dann ins Leben zurück?" "Warum nur, aus Rache. Ihr ward es, die meinen Geliebten getötet hat. Ihr erinnert euch vielleicht noch an die Höhle, die ihr für den Jarl vom Falkenring "gesäubert" habt, wie ihr es gerne nennt. Mein Geliebter, wollte nur nach Flusswald, ein paar Sachen besorgen, kam aber nicht wie erwartet nach ein, zwei Tagen zurück. Nach 5 Tagen, machte ich mich auf den Weg ihn zu suchen. Dann fand ich seine Leiche, in besagter Höhle. Die Banditen, hatten ihn gefangen, und dann zur Bergwerksarbeit gezwungen. Ich fand ihn jedenfalls mit Fesseln an den Beinen, einer Picke in der Hand und einem Pfeil im Hals. Später, hörte ich, dass ihr im Auftrag des Jarls, dafür verantwortlich ward. Ihr seid einfach in die Höhle geschlichen, und habt alle getötet, ohne euch davon zu überzeugen, wer Opfer und wer Täter ist. Ihr habt ihn getötet, obwohl er ein guter Mensch war, der hier nur Sklavendienste leistete. Wahrscheinlich habt ihr nicht einmal bemerkt, dass er an den Beinen gefesselt war. Für mich seid ihr nur ein Mörder, der mir alles genommen hat, was mir etwas bedeutet hat. Ihr könnt euch wohl nicht Ansatzweise vorstellen, was es bedeutet einen geliebten Menschen auf diese Weise zu verlieren!" Ich hätte jetzt vieles erwiedern können, was auch mir an Leid widerfahren ist, aber ich stand nur Sprachlos da. Mit einer Handbewegung zu einem Tisch, schrie sie, "alles, was von meinem Geliebten übrig ist, seht ihr da auf einem Tisch. Und ihr seid jetzt meine willige Dienerin, mit deren Hilfe ich ihn wieder zum Leben erwecken werde. Aber zu erst, werdet ihr mir einem schönen Rehbraten besorgen und ein warmes Bärenfell. Und nun geht und erledigt schnell, was ich von euch fordere." Ich wollte engegnen, dass es mir leid tut, was geschehen ist, aber dass ich nie mehr das Wild des Waldes jagen werde. Statt dessen, antwortete ich nur, "ja meine Herrin" und ging zur Tür. "Ach ja, bevor ich es vergesse, ihr solltet des Nachts die Nähe von Menschen meiden," hörte ich sie noch lachen, als ich die Hütte verliess. Ausser meinen beiden Dolchen und meiner Rüstung, hatte sie mir nichts gelassen. Was meinte sie nur mit, Nachts die Nähe von Menschen meiden? Als ich die Hütte verliess, fing es bereit an zu dämmern und ich schritt in Gedanken versunken in den Wald. Mit einem mal hatte ich das Gefühl, als ob irgend etwas mein Fleisch von den Knochen riss. Fast wahnsinnig vor Schmerz, schrie ich und verlor fast das Bewusstsein, dann plötzlich spürte ich nichts mehr, absolut nichts mehr. Als ich meine Arme sah, ahnte ich, was wohl geschehen ist. Ich war verflucht, des Nachts ein Untoter zu sein.
Ich verspüte einen starken Drang zu töten und tötete mit magischen Blitzen erst ein Hirsch und dann einen Bären. Ich war wie im Rausch, als ich den Bären erst mit Blitzen eindeckte und dann mit Magie durch die Luft schleudete. Ein Gefühl von Macht und der Gier zu töten, durchströmte mich.
Als ich die Beute abgeliefert hatte, befahl mir meine Herrin, " so, jetzt geht nach Weislauf und tötet den Arkaypriester in Weisslauf, bringt mir sein Amulett und vier Portionen Knochenmehl aus dem Tempel. Und glaubt mir, wenn ihr denkt, mich beschummeln zu können, in dem ihr diese Dinge einfach kauft, werde ich euch hart bestrafen, und nun los! Ach ja, und bringt mir noch zwei tote Hühner mit." Statt wütend etwas zu entgegnen, antwortete ich nur, ja, meine Herrin und zog wieder los. Als Erstes, tötete ich an der Sägemühle die Hühner und schwebte dann Richtung Flusswald über den See.
Als ich an den Fürstinnensteinen vorbei kam, spürte ich eine Kraft, die es mir unmöglich machte mich der Insel zu nähern. Ich war meiner Herrin gegenüber absolut hörig, mir war es nicht möglich Dinge zu tun, die sie scheinbar nicht duldete. Um Flusswald, machte ich einen grossen Bogen und begab mich dann an eine einsame Stelle mit Blick auf Weisslauf, wo ich den Rest der Nacht verbringen wollte.
An Schlaf, war in dieser Gestalt allerdings nicht zu denken. Als ich mich am frühen morgen, unter unsäglichen Schmerzen wieder zurück verwandelte, machte ich mich bei strömenden Regen auf nach Weisslauf.