Salithia und der Tolvenclan Part IV
"Als Salithia erwachte fühlte sie sich wie gerädert und das obwohl sie in ihrem weichen Bett geschlafen hatte.
Sie tastete ihren zerschundenen Körper ab. Es schmerzte noch immer sehr stark, zu stark für ihre Bedürfnisse.
Bereits seit zwei Tagen war sie "ausser Gefecht" gesetzt. Ihre linke Schulter grün und blau geprellt und am linken Oberschenkel
hatte sie einen fast kreisrunden grossen Bluterguß.
Wütend dachte sie an den Draugrtodesfürsten der sie, zu ihrer Überraschung, mit Hilfe eines Schreies meterweit und gegen eine Felswand
schleuderte. Wäre ihre Schwester Khadija nicht bei ihr gewesen, hätte das ihr Ende sein können!
Wie eine Anfängerin war Salithia in ihrem Übermut auf die Kreatur zu gestürmt um dieser den Rest zugeben, nachdem bereits zwei
ihrer Pfeile in der Brust des Draugr steckten.
Einfach umgeblasen hat mich dieses Vieh, waren ihre Gedanken.
Salithia hob ihren linken Arm und stöhnte vor Schmerz auf! Unmöglich, dachte sie, damit einen Schild zu benutzen.
Ausgerechnet jetzt, wo doch soviel zu erledigen war, verdammter Mist!"
"Sie war mit ihrer Schwester Khadija erst vor ein paar Tagen in Windhelm gewesen und hatte endlich ihren Onkel Ams getroffen.
Mit einem kleinen Lächeln musste sie daran denken, wie sie ihre Schwester und deren Eifer vor den Toren Windhelms bremsen musste.
Khadija wäre am liebsten ins Gefängnis gestürmt und hätte mit Gewalt versucht die beiden Brüder zu befreien.
Ein minutenlanges Einreden war die Folge, das ganz und gar überflüssig war, wie sich wenig später beim Betreten der Stadt, heraus stellte.
Nicht nur Khadija, auch Salithia, waren sichtlich beeindruckt von der Anzahl der Wachen, die sich in der Nähe des Palastes aufhielten.
Aber auch der Anblick der starken Mauern dessen machten nicht gerade Mut. Einfach dort hinein zu stürmen und die Brüder zu befreien war
so nicht möglich! Dieses Vorhaben bedurfte einer ausgeklügelten Planung.
Ernüchtert und auch entmutigt suchten sie die Herberge Neu-Gnisis auf und trafen dort auf ihren Onkel Ams.
Nach einer freudigen Begrüßung bedurfte es einige Überredungskunst Seiten Salithias ihren Onkel zu überzeugen mit nach Haus Windstad zu kommen.
Erst als sie ihm 5000 Septime in die Hand drückte, mit denen Ams unbekannter "Geschäftspartner" eine Weile die Wachen weiter schmieren konnte, ließ
ihr Onkel sich erweichen. "
"In Haus Winstad angekommen gab es erst einmal eine grosse Wiedersehensfreude der Familienmitglieder. Auch von Karina und Jenassa war Ams sichtlich
angetan.
Bereits kurze Zeit später setzten sich Mutter Jodiitta und ihre beiden ältesten Töchter Barishia und Salithia mit Ams zusammen und besprachen ihr
weiteres Vorgehen.
Erst berichtete Ams über den Zustand der beiden inhaftierten Brüder, auch weshalb sie doch recht Milde behandelt wurden.
Den Umstand das sie überhaupt noch lebten hatten sie scheinbar Ulfric persönlich zu verdanken, während einige seiner engsten Berater den Tod der Brüder
forderten, entschied er anders. Er hatte wohl Furcht die vielen in Windhelm lebenden Dunmer gegen sich aufzubringen, der Kampf gegen das Kaiserreich
benötigte alle Kräfte der er aufbieten konnte. Eine Rebelion oder einen Aufstand im Untergrund war das Letzte was er gebrauchen konnte.
Dennoch war er gezwungen sie nicht zu Milde zu bestrafen, denn Nachahmer die seine Soldaten angriffen konnte er genauso wenig gebrauchen. So wurden
die beiden Jungs zu jeweils 3 Jahren Gefängnis verdonnert.
Eine lange Zeit, dachten die Tolvenfrauen, ja auch völlig ungerecht, so hatten doch die Sturmmäntel zuerst den Vater getötet, wenn auch nicht absichtlich.
Auch auf einen Freikauf kam Ams zu sprechen, für sagenhafte 50.000 Septime war man auf Sturmmantelseite bereit, die Brüder freizulassen.
50.000? heulte Salithia auf, das ist ja Wahnsinn, dabei haben Eldrar und Balver nur im Affekt gehandelt und niemanden verletzt!
Hmm, sagte Mutter Joditta, das Geld könnten wir aufbringen, dennoch sollten wir uns das gut überlegen. Mit diesem Geld könnte sich der Krieg zu Ulfrics
Gunsten verlagern und das wäre nicht in unserem Interesse. Gut und gern 100 ausgebildete Söldner wären für solche Summe zu haben, denen hätten die
Kaiserlichen kaum etwas entgegen zu setzen.
Warum nicht in unserem Interesse, fragte Ams erstaunt und die Tolvenfrauen weihten ihn in ihre Pläne, in Himmelsrand Fuß zu fassen, ein.
Es dauerte fast die ganze Nacht, dann war auch Ams überredet und auch überzeugt, das hier in Himmelsrand die Zukunft des Clans lag."
"Es wurden weitere Dinge besprochen, besonders worauf es in der nächsten Zeit ankam. Zum Einen war es wichtig weitere Stützpunkte auszubauen. Ziel musste
es sein in jeder Provinz in Himmelsrand mindestens ein Haus zu besitzen, auch da es langsam eng in Haus Winstad wurde. Es war allen klar das dieses Ziel
nicht von Heute auf Morgen zu erreichen war, doch hatte ein zweiter Stützpunkt Priorität. Man entschied sich für Einsamkeit als erstes.
Auch die Velodan Brüder kamen zur Sprache, auch sie mussten alsbald auf Solstheim aufgesucht werden.
Schwer würde es auch werden wie man sich den Nord gegenüber verhalten würde. Es durfte kein Verdacht nach aussen dringen, nicht jetzt, aber auch nicht später.
Man musste auch darüber nachdenken, gegebenfalls einige Menschen zumindest für niedere Dienste mit einzubeziehen.
Khadija die oben auf der Galerie heimlich den Gesprächen lauschte, entfuhr sogleich ein, Nichts da! Das könnt ihr nicht verlangen! Sollen wir uns mit diesem
Pack etwa anfreunden? Ja, womöglich sie auch noch unter unseren Dächern willkommen heissen? Nicht mit mir, stöhnte sie.
Kind, nun komm zu Sinnen, entlockte es Onkel Ams. Sehe es einfach so, wir missbrauchen sie nur für unsere Zwecke! Wo sollen wir hier genügend Dunmer finden ?
Und heiraten sollst du ja keinen von denen!"
"Nur ein einfaches, Hmm, ließ sich Khadija entlocken bevor sie sich umdrehte und wegging.
Na, da werden wir viel, auch unerwartete, Arbeit vor uns haben, meinte Barishia.
So kamen noch weitere kleine wie grosse Themen zur Sprache, doch was war nun mit den Brüdern?
Am Ende entschieden sich alle für eine gewaltsame Befreiung!"
Onkel Ams zieht sich gleich am nächsten Tag die Schmiedeschürze an und stürzt sich in die Arbeit, die er am besten kann...
"Salithia blieb nichts anderes übrig als sich weitere 5 Tage Erholung zu gönnen.
Endlich konnte sie ihren Arm wieder ausreichend bewegen und was noch wichtiger war ihren Schild benutzen.
Noch ein, zwei Tage wollte sie sich Ruhe geben und als sie einen Rundgang über das Grundstück Haus Winstads machte, traf ein Kurier mit einer wichtigen
Botschaft ein."
"Eine Nachricht von ihren Schwager, Salmien, Barishias Mann, der bereits für tot geglaubt wurde. Er war mit den Velodan Brüdern mit einem
anderen Schiff aus Morrowind nach Solstheim geflohen. Er hatte kürzlich erfahren das sich der Tolvenclan in Himmelsrand aufhielt, darauf hin hatte er sich auf die
Reise nach Himmelsrand gemacht und saß nun in Dämmerstern fest.
Seltsam! Salithia solle ihn dort abholen und 2000 Septime mitbringen. Wahrscheinlich hatte dieser Hund wieder Schulden bei Glücksspielen gemacht!
Na, der könne was erleben, dachte Salithia vor sich hin. Dieser Kerl war schon immer ein Halunke und eines Tolven nicht wirklich würdig und es war kein Wunder, das ihre
ältere Schwester diesen Mistkerl vor die Tür gesetzt hatte. Soll er doch ruhig noch eine Weile schmorren, dachte sie und hatte plötzlich das Gefühl, das zwei weitere Tage
der Erholung doch nicht ausreichen würden..."
Fortsetzung folgt...