Cyberpunk 2077

Witzig, dass er im Video nur 1.0 mit 2.0 vergleicht ... viele Features die er da lobt sind bereits seit Jahren im Spiel.

Ich bin grad durch mit meinem Patch 2.0 Playthrough und hab in Phantom Liberty alle vier Enden durchgespielt sowie auch das neue Spielende.

Bzgl. Patch 2.0: Es ist zwar nett, was sie mit den Perksystem gemacht haben, allerdings kann ich nicht wirklich sagen, ob das neue System besser als das alte System ist. Sie haben einfach die alten Gameplaymechaniken weggeworfen und sie durch was komplett Neues ersetzt. Da ich hauptsächlich als Netrunner spiele war der Einstieg etwas holprig, da die alte Spielweise nicht mehr möglich ist und ich mich erstmal in das neue System reinfinden musste. Beide Spielweisen waren letztendlich toll, allerdings teilweise komplett verschieden.

Mit diesen Änderungen wurde auch das ganze Spiel neu balanced und an vielen Stellen simplifiziert. So gesehen macht Patch 2.0 aus Cyberpunk 2077 zumindest vom Gameplay her ein komplett neues Spiel.

Mir ist noch nicht so klar warum sie so einen Fokus auf das Polizeisystem und Fahrzeugkampf gesetzt haben, denn mit beidem kommt man quasi gar nicht in Berührung. Das liegt vor allem daran, dass die Quests aus dem Hauptspiel nicht überarbeitet wurden und so diese neuen Features gar nicht berücksichtigen. Meiner Meinung nach war das verschwendete Mühe so viel Arbeit in solche Nischen-Features zu investieren.

Was mir nicht gefällt ist, dass die neuen so wichtigen Cyberware-Kapazitäts-Splitter Zufalls-Loot sind. Da Cyberware nun eine wichtigere Rolle spielt ist sowas immer doof und lädt zum sinnlosen Gegner-Grinding ein.

Bzgl. Bugs muss ich leider sagen, dass Patch 2.0 und Phantom Liberty verbuggter waren als noch Patch 1.6. Die meisten konnte ich mit einem Workaround oder mit dem Laden eines älteren Spielstands fixen, aber es war schon auffällig wieviele Probleme ich im Vergleich zu vorherigen Playthroughs hatte (hab das Spiel mit jedem der Major Patches durchgespielt bzw. zumindest angespielt und hab mittlerweile fast 1000 Stunden in dem Spiel).

Phantom Liberty hat mir gut gefallen auch wenn es von der Story her etwas kurz ist - zumindest wenn man es mit Blood & Wine dem Addon für Witcher 3 vergleicht. Die Missionen sind alle ganz nett, außer einige Gameplay-Experimente am Ende, wo man versucht hat eine Horrorspiel-Passage einzubauen in der man sich vor einem Gegner verstecken muss der einen bei Sichtkontakt sofort killt ohne dass man sich wehren könnte.

Cyberpunk-typisch gibts mit Phantom Liberty wieder mal keinen perfekten Ausgang oder auch nur irgendwas was sich nach "Happy End" anfühlt. Aber es wäre auch etwas naiv irgendwas Anderes zu erwarten.

Fazit: Für mich ist Cyberpunk 2077 eins der besten Spiele die ich jemals gespielt hab, allerdings galt das für mich auch schon vor Patch 2.0. Dass jetzt soviele auf den "Patch 2.0 Redemption"-Zug aufspringen, beweist dass das Marketing von CDPR funktioniert. Aber mir kann das nur recht sein, wenn dadurch mehr Menschen erkennen was für eine Perle das Spiel ist.
 
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Mir ist noch nicht so klar warum sie so einen Fokus auf das Polizeisystem und Fahrzeugkampf gesetzt haben, denn mit beidem kommt man quasi gar nicht in Berührung. Das liegt vor allem daran, dass die Quests aus dem Hauptspiel nicht überarbeitet wurden und so diese neuen Features gar nicht berücksichtigen. Meiner Meinung nach war das verschwendete Mühe so viel Arbeit in solche Nischen-Features zu investieren.

Das hast du den 1-1,5 Jahren Spottvergleich-Videos von GTA-Kids zu verdanken. Es wurde ja nun wirklich genügend drauf rumgeritten das CP eben nicht wie GTA ist und man eben nicht so toll in dem Spiel Amok laufen kann wie eben in diesen. Oder das es zu wenig Aktivitäten gäbe wie mit einem Güllewagen Häuserfassaden zu bespritzen. Das ist eben das was man u.a. bemängelte. Nun haben sie das bekommen. Zumindest hat sich CP durch die Patches in den letzten Jahren zum Vorzeigespiel für andere Spott-Videos gemausert. Nun zieht man häufig Vergleiche von CP zu Starfield als Positivbeispiel.
Das CDPR eigentlich in einer ganz anderen Liga spielt und sie sich an sowas nicht aufhalten haben eben nur ganz wenige begriffen. Das ist eben das Ding das diese ganze plärrende Horde die Eierlegende Wollmilchsau fordert, jedes Spiel muss alles bieten, keine individuelle Fokussierung mehr.

Trotzdem gefällt mir vieles aus Patch 2.0 besser, das Perksystem fand ich vorher eher uninspiriert und das Itemsystem war in der Tat Nonsens. Ein pinkes Minikleidchen bekommt bessere und höhere Stats als die schwarze Netrunner Synthkluft? Na klar.

Was die Bugs angeht, CDPR hat öfter mal erwähnt das ihre RedEngine zwar mit allem umgehen kann, die Implementierung und Programmierung aber sehr schwer zu händeln ist und sie neuen Entwicklern nur in einem langen u aufwendigen Prozess zu vermitteln sei weshalb man zukünftig auf die Unreal 5 wechseln wird, stell die UR5 doch sowas wie einen Standard in der Branche dar. PL und CP2077 war das letzte Spiel mit der RE und wird nun auf den Müll geworfen
 
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Das hast du den 1-1,5 Jahren Spottvergleich-Videos von GTA-Kids zu verdanken. Es wurde ja nun wirklich genügend drauf rumgeritten das CP eben nicht wie GTA ist und man eben nicht so toll in dem Spiel Amok laufen kann wie eben in diesen. Oder das es zu wenig Aktivitäten gäbe wie mit einem Güllewagen Häuserfassaden zu bespritzen.
Ich bin eher ein Saints Row 2-Kiddie, deswegen weiss ich, was du mit dem Güllewagen meinst :) Natürlich muss nicht jedes Game eine Kopie eines anderen sein, aber dass Bullen nicht fahren können, aber stattdessen einfach hinter deinem Rücken spawnen, ist ein grober Mangel an Immersion oder gar der Physik, es ist wie Wasser zu haben und nicht schwimmen zu können, bzw. nicht unter Wasser schwimmen zu können. Und natürlich auch ein Mangel an Spielspass, wenn du mich fragst. Ich hatte meine besten Momente im Gaming auf Verfolgungsjagden.
 
Cyberpunk-typisch gibts mit Phantom Liberty wieder mal keinen perfekten Ausgang oder auch nur irgendwas was sich nach "Happy End" anfühlt. Aber es wäre auch etwas naiv irgendwas Anderes zu erwarten.
Ja, es war wieder kein zufriedenstellendes Ende dabei. Das eine Ende, wo man quasi alles verloren hatte, aber zu Reed ist man dann doch nicht zurückgekehrt. Insgesamt aber deutlich besser als die HQ. Cyberpunk hatte von Anfang an so sein müssen. Mir hat es ebenfalls diesmal viel Spaß gemacht, endlich waren auch gute Charaktere dabei. Bei der HQ floss wahrscheinlich das ganze Geld in die Schauspieler. Mit Patch 2.0 haben sie den Job besser gemacht.
 
Ja, es war wieder kein zufriedenstellendes Ende dabei
Mein persönliches "Happy End" ist...
Songbird bei der Flucht helfen und sie zum Mond fliegen lassen. Diese Entscheidung findet Johnny auch gut und es ist eine kleine Reminiszenz an die Edgerunner-Serie, wo Lucy am Ende ja auch auf den Mond fliegt. Dabei bleibt Reed zwar auf der Strecke, aber er hat es ja nicht anders gewollt. Nachdem er zu der Frage, wo denn Jakob und Tyler sind, nur geantwortet hat, dass "man sich um sie gekümmert hat", war er eh bei mir unten durch. Wenn man Songbird hilft, dann überlebt auch Alex und man hat eine nette Verabschiedungszene mit ihr in ihrer Bar. Im Hauptspiel geht es dann mit den Aldecaldos nach Mikoshi und man erledigt Smasher und ermöglicht Johnny die Wiedervereinigung mit Alt. Im Epilog fährt man dann mit Panam, ihrem Clan und Judy (wenn man die Romanze mit ihr hat) in den Sonnenuntergang.

... zumindest ist es das was am nächsten an ein Happy End bei mir kommt.

Das neue Ende ist dagegen ziemlich deprimierend. Der einzige Lichtblick dabei ist der Abschied von Johnny, der uns seinen Segen gibt ihn zu löschen und dann später das Zusammentreffen mit Misty.