"Inspiriert von historischen Ereignissen & Figuren. Dieses fiktive Werk wurde von einem multikulturellen Team mit Anhängern verschiedender Glaubensangehörigkeiten erdacht und entwickelt"
So ähnlich begrüßt einem mal wieder ein Produkt der Marke Assassins Creed.
Dann extra für UbiSoft: "Diese Kritik wurde von einem notorischen Narzisten und Ignoranten erdacht und auschegeschieden, dessen Interesse, im Bereich Religion gleich, null ist. Und der sich bei solchen Texten vor Lachen von der Couch wirft."
Also los gehts. Assassins Creed wurde seinerzeit ja übermäßig gehypt und das was am Ende rauskam, wurde dem Versprochenen ganz und gar nicht gerecht. Assassins Creed 2 wurde auch gehypt. Sogar in einem Format, das mir bis dato nur in meinen Albträumen begegnete. Sofort prophezeiten die einen das Kommen eines neuen Messias`und andere machten sich über jeden Fetzen der wenigen Infos her und machten sie schlecht. Ich habe versucht den ganzen Quatsch zu ignorieren. Mit dem Hype gelang es mir, alles andere hat nur supoptimal funktioniert.
Wie zu erwarten war, hat sich das Spiel wunderbar verkauft und bekam wundervolle Kritiken. Aber die hat AC auch bekommen. Also wie siehts mit der Fortsetzung aus?
Man muss zugeben. UbiSoft hat scheinbar wirklich mal ein Tabu gebrochen und auf ein paar Aussagen seitens der Konsumenten gehört. Die wohl am meisten geschrieene war: "Schêisse wo bleibt hier die Abwechslung?"
Das Ergebins: Mehr Sidequests, ein Finanzsystem, eine Stadt zum Aufbauen, mehr Waffen, mehr möglichkeiten die Attentate durchzuführen, Händler, Leornardo DaVinci etc. etc.
In der Theorie klingt das ziemlich genial, würde jetz so mancher meinen. Aber was Ubisoft dabei nicht bedacht haben is, dass das Spiel ein begrenztes "Volumen" hat. Denn die meisten dieser Features sind ansich völlig sinnlos. Ich erkläre ma an ein paar Beispielen was ich meine.
Die wohl größte Neuerung is die Sache mit dem Geld. Ezio kann Geld sammeln. Das liegt in Truhen, hängt an Menschen rum und teleportiert sich auf mysteriöse Weise in Ezios Tasche, nachdem er einen Auftrag erledigt hat.
Mit dem Geld kann man sich die typischen Sachen kaufen. Waffen, Rüstungen, Gesundheitpacks und so weiter. Oder man investiert das ganze Geld in die Stadt die man, nach ein paar Stunden, geschenkt bekommt. Immernoch könnte jemand schreien wie toll das is. Problem ist nur das man viel zu schnell, viel zu viel Geld hat. Schon nach kurzer Zeit hat man nichts mehr übrig für das man den ganzen Quatsch ausgeben kann. Bei meinem ersten Besuch in der eigenen Stadt, hab ich gleich beim ersten Anlauf 70% der kaufbaren Arbeiten erledigt. Und wozu das ganze? Nur damit mir die Stadt, in regelmäßigen Abständen, noch mehr Geld zahlt das ich nicht brauche. Ich war nach kurzer zeit reichster Mann Italiens und hab angefangen meinen eigenen Weg mit Geld zu Pflastern. Ich bin durch Venedig gerannt und dabei konstant Geld vor mich geworfen, denn ich weigerte mich Boden zu berühen der nich von Geld gesegnet war. Sämtliche Läden waren aufgekauft oder boten nichts interessantes.
Ein anderer Punkt der neuerdings bei Asscreed 2 angepriesen wurde ist das das Spiel jetzt ja achso abwechslungsreich ist und das die Nebenquests ja ungemein verbessert wurden. Nach den ersten Spielstunden war ich kurz davor dem sogar zuzustimmen. Aber nachdem ich die 10 Attentatsmission infolge gemacht hab ohne auch nur einen Anflug von Abwechslung, im grundlegenden Missionsschema, habe ich mich ganz schnell umentschieden.
Ehrlich mal, hab ich ne extra langweilige Version von Asscreed 2 bekommen oder warum fand ich keine Abwechslung? Wieder mal gab es nur 4 Missionstypen für Nebenquest, die in sich alle fast identisch sind. Das schlimmste daran ist aber die Tatsache das min. 80% der Nebenquests Attentate sind. Das mag für ein Spiel mit dem Namen ASSASSINS Creed ne gute Wahl sein. Aber dann sollten die unzähligen Missionen doch etwas Abwechslung bieten und nich nur kleine Abwandlungen von "Folge dem und bring die Person um, zu der er geht" sein. Für mich als notorischen Menschen der alle NQ macht bevor er die Story weitermacht, ist das die reinste Hölle. Und wozu eigentlich die ganze Aufträge? Genau! Um noch mehr sinnloses Geld zu bekommen, das man nicht ausgeben kann. Die andere Missionstypen (Schlägerei,Rennen und Kurier) sind ebenso im Prinzip identisch. Aber auch die Storyquests sind nicht frei von Fehlern. Zugegeben, ein bisschen mehr Abwechslung is drin aber der Großteil ist wieder weitesgehend uninteressant.
Der absolute Tiefpunkt war aber eine Mission gegen Ende des Spiel. Ne verdammte Runde, Capture the Flag!...
Zum Teil hängt mein Groll gegenüber den Quests auch mit meinem größten Kritikpunkt des Spiels zusammen. Das Spiel ist einfach viel zu leicht. Dem Spieler wird keine einzige Herausforderung vor die Füße geworfen. Viel mehr wird er an die Hand genommen und durch das Spiel geführt. Sogar die unnfassgar "geheimen" Assassinengräber werden einem auf der Karte angezeigt und betritt man dann ein wird einem der Lösungsweg in einer kleinen Zwischensequenz vorgezeigt. Selbes gilt für die "schwer" zu findenden und seltenen Kodex-Seiten. Diese werden auch auf der Karte gezeigt und alle Storyunabhängigen sind auf identische Weise in den Städten verteilt. Was nützt einem ein SandBox-Spiel wenn es in der offenen Welt absolut nichts zu entdecken gibt? Das wären nicht mal Sachen auf die, die Möglichkeit eines höhere Schwierigkeitsgrades, Einfluss hätte. Wohl aber auf den Kampf, theoretisch. Praktisch siehts anders aus.
Das Kampfsystem hat nämlich eine saftigen Rückschritt gemacht. Für die Möglichkeit viele Waffen zu nutzen, wurden einige spezielle Hiebe, die zum Beispiel den Block eines Gegners brechen, geopfert. Stattdessen kann man jetzt die selben zwei Hibe mit ganzen vielen Waffen machen. Was hat man sich dabei gedacht? Hat UbiSoft Angst das den Spielern der Kopf explodiert wenn sie sich minimale Tastenkombis merken müssen? Wiedermal läuft das ganze auf das, von Asscreed erfundene "Einhand-Kampfsystem", hinaus. Man steht mit den versteckten KLingen da und kontert Massen von Gegnern, ohne auch nur den geringsten Schaden zu nehmen. Nachdem ich in den letzten Monaten ein paar gute Kampfsysteme gesehn und gespielt hab, war das das Maß aller langweiligkeit.
Die theoretischen Möglichekeiten Attentate durchzuführen haben sich jedoch etwas gebessert. Abgeshen von der Pistole hat man ein ganz Interessantes Arsenal von Waffen. Mein Lieblingsfeature dabei war der Giftdolch.Dieser war zwar praktisch gesehn völlig nutzlus aber die gleichzeitig die lustigste der Waffen. Es war einfach immer wieder lustig anzusehn wenn so ein großer Ritter mit ner Doppelaxt die hälfte seiner Kameraden abgeschlachtet hat bevor er in sich zusammensackte. Aber das amüsanteste war es wenn man diese Gift einem der Herolde auf seinem Podium verabreichte. Ein Popstar und seine Fans wurde geboren.
Die ganze Sach um Subjet 16 und "die Wahrheit" war aber mein Lieblingsteil von Asscreed 2. Die Rätsel ,gegen ende hin, waren auf einem sehr angenehmen Niveau, das einen auch mal zum denken brachte und einem nicht gleich die Lösung vor die Füße warf, wie es, zum Beispiel, in Uncharted 2 die Regel ist.
Genug Gameplay auf zur Story. Wieder teilt sich Asscreed 2 in zwei Storys. Bubi Desmond und Bubi Ezio. Ezios Story glänzt nach Asscreed-Format vorallem mit Berechenbarkeit. Die "plötzlichen" Wendungen waren in etwa so unvorhersehbar wie der Sonnenaufgang am Morgen und ansonsten auch gespickt mit stereotypischen Charakteren mit der Liebenswürdigkeit eines Telefonmastes. Ich musste lachen als sich Ezios Onkel mit den Worten "It'sa me, Mario" vorstellte. XD
Desmonds Story hat aus Asscreed durchaus etwas Potenzial mitgebracht, auch wenn der moderne Assassinen Clan aussieht wie ne Gang aus Fischmenschen. Nichtsdestotrotz. Ein moderner Krieg zwischen Templern und Assassinen. Ich kann mich an kein Medium erinnern das dieses Thema bisher zur Sotry hatte. Also steckt da noch viel Potenzial drin. Aber was macht UbiSoft? Sie verwandeln das ganze in ne 0815-Weltrettungsgrütze...
Ein letzer kleiner Punkt der mich ungemein gestört hat ist die fehlende Logik die sich durch das ganze Spiel und Gameplay zieht. Warum werden Rüstungen der Wachen in irgendeiner Ecke in Venedig deponiert? Wieso spielt es eine Rolle ob ein Opfer mich in der Sekunde bevor es stirbt sieht, ohne die Möglichkeit zu haben Meldung zumachen? Und warum ist es unrelevant bei den 30 Wachen die das Opfer umgeben? Aber das beste Beispiel war in einer Storymission. Das Opfer wollte auf einem Bott flüchte und ich sollte das verhindern. Schlau wie ich bin, hab ich mich zu dem Boot aufgemacht und mich an die Wand 2m darüber gehangen. Der Plan war. Sobald er aufs Bott geht spring ich von der Wand ab und zeige seinem Hirn wie Stahl aussieht.
Narrensicher. Doch kaum betritt er das Boot, endet das Spiel mit der Meldung: "Er ist entkommen", Er ist nich entkommen!: Er war 2m unter mir. Ich konnte das Strickmuster seiner Mütze erkennen....
Viel Text, viel Potenzial für Fehler... entschuldigt diese.
EDIT: Da ich nachnem zusammenhängendem Fazit gefragt wurde( Du weißt wer du bist!!
)
Alles in allem wieder ein Anwärter für den Hype n' Failure. Die guten Ideen wurden wieder von den groteskten Gameplayschwächen niedergetrampelt. Allem voran steht der Mangel an Herausforderungen.