Obscure Apocrypha! (Übersetzungen)

Numenorean

Bürger
Die Videospiele und ihre vielen Bücher stoßen das Fenster auf, aber Tamriels Welten & Lore bieten noch weit mehr als die Felder, die wir kennen. Dieser Thread enthält meine Sammlung von übersetzten Fantexten, die einen Schwerpunkt auf Lore & Worldbuilding legen.
In den Communities gab es für diese Schriften schon viele Bezeichnungen, darunter besonders
Apocrypha nach Herma-Moras berühmter unendlicher Bibliothek. (Prince-of-Plots gibt hier einen kurzen Abriss & Kritik der Begriffe, an denen man sich aber nicht aufhängen sollte). Es geht immer darum, TES in style zu vertiefen und auszubauen - eine wunderbar kreative Form der Auseinandersetzung mit Welten & Lore, die besonders in der englischsprachigen Community weiter verbreitet ist und dort auch stets die besten Werke hervorgebracht hat.
Die Übersetzungen hier sind über Jahre hinweg einfach aus Freude an guter Lore & gut geschriebenen TES-Texten entstanden. Viel Vergnügen!
- Numen aka Tyermali
[2021]

***

INHALTSVERZEICHNIS
  1. Reman, Sohn des Reman
  2. Das gesegnete Leben St. Remans II.
  3. Brief des Heiligen Jeelius an die Bravilier
  4. Das Sechste Haus betreffend: Ihre Fürsten und ihre Taten
  5. Elidierte Historien Tamriels, Band XXVII: Das Pentalemma
  6. Erbe der Minotauren
  7. Botschaft von den Tang Mo
  8. Unterhaltungen mit dem Herz Lorkhans
  9. Der achtfache Wurmkönig
  10. Meilen unter dem Meer mit einem Uhrwerksgott
  11. Schwarze Bücher: Stillschweigende Unruhe & Trügerisches Prahlen
  12. Mysterienspiel von Alt-Ebenherz
  13. Pentannualer Zensus der Häuser von Morrowind
  14. Heraldik von Hochfels, Band V.
  15. Über Seide
  16. Im Himmelsgewand
  17. Su-Diang Qergo, oder Meditation über Triumph
  18. Der Eltherische Scheideweg: Krone und Schwert
  19. Parabeln des Tribunals
  20. Ysgramor, Drache des Nordens
  21. Ein Platz an der Tafel
  22. Die hundert Traumvisionen des Kallistis
  23. Bemalte Völker: Tätowierungen im Kaiserreich
  24. Das Meh Ayleidion
  25. Kurze Geschichte von Karthwasten
  26. Zur Kehle der Welt
  27. Tage von Harald Haarhose
  28. Die Rückkehr Cuhlecains
  29. Lesung aus dem Buch von Ätzhohn
  30. Dissentio Vampiris
  31. Yokuhi, die unbesungene Kunst des Fernen Westens
  32. Auf fremder Erde: Die Provin Eton-Cka
  33. Geschichte der Großen Häuser
  34. Fragment: Der achte Algorithmus
  35. Über die wahre Natur Zenithars
  36. Bretonisches Kinderlied
  37. Warnung an die jungen Männer von Anwil
  38. Fragment: Reman-Text
  39. Der große Kaiserkrebs
  40. Wie Ihr Euer Hoom einstimmt
  41. Die Wiederentdeckung von Aldmeris
  42. Über die Kothringi [KRK2]
  43. Ein millionenäugiges, träumendes Insekt [KRK2]
  44. So viele Goblins haben die Höhle verlassen ...
  45. Lehren von König Hjalmer
  46. Die seltsamen Plünderer von Yokuda
  47. Ein Brief aus Wegesruh
  48. Die Tongs von Almalexia
  49. Charlon Verrier und der Aedra
  50. Die Nutzlosen Seidentafeln von Telvan, Prophet Mepahalas, Tafel (-1)
  51. Banditengeschichte vom letzten Drachenblut
  52. Das Divadamakalluh
  53. Ausgesandt nach Balmora
  54. Lorkhan der Scharlatan
  55. Die Affirmation von Titus Mede I.
  56. Die letzten Tage von Katariah, der Grauen Kaiserin
  57. Einführung in dunmerisches Recht
  58. Djaf: Arena von Lyg
  59. Taten von König Szorr
  60. Auszug aus „Über die Camoran“
  61. ILLI ORDRAGGRE-KOSMAS CYRODH-I-IIL
  62. KARKA ra-TLUMO oder Codex Raticulum (Einleitung)
  63. Sicherungskopie: Bekanntgabe der Chrysalidenversiegelung
  64. Übersetzte Auszüge aus „La Geste de la Dame Méredie“
  65. Etymologie der Provinzen
  66. Kleiner Reiseführer durch das Kaiserreich, 2. Ausgabe. Einleitung [KRK2]
  67. Zöglinge der Mähne: Lleswer [KRK2]
  68. Das Herz des Himmels und die kaiserliche Erde [KRK2]
  69. Nibennium-Gazetta
  70. Admonitio wider sanktionierten Mord und merethische Hybris
  71. Zur Förmlichkeit des Frohsinns
  72. Der Rostbäcker von Kuri
  73. Versuch einer Theorie in Circaeneosis
  74. Leo Victor
  75. Die Aufzeichnung der Köpfe von 1Ä 820
  76. Wo wart Ihr, als der Drache brach? [Fortgesetzt]
  77. Der erste Kuss von Morihaus und Alessia
  78. Die Tabulatur des Trinimac: Yarmoros Aszension
  79. Der Verworfene Westen: Hiaûroche [KRK2]
 
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Temple Zero Society

Reman, Sohn des Reman

Kapitel 1: Die Geburt Remans des Sohnes

Und in den Tagen, die auf den erbenlosen Tod des Reman Cyrodiil folgten, in jenem stillen Interim, da kein Mann auf dem Rubinthron saß und das Chim-el Adabal an einer Statue von Aless statt einem atmendem Hals hing, begab es sich, dass in den Hallen des Kaiserlichen Palastes, von etlichen Dienern umsorgt, eine prächtige und glänzende Färse namens Morihatha lebte. Obwohl im verweichlichten Osten mit unverhohlener Geringschätzung auf die Feldtiere herabgesehen wird, hatte Reman Cyrodiil selbst für den hohen Stand dieser einzelnen Kuh Sorge getragen, als er die größten seiner Untertanen in Sancre Tor versammelte, ihnen das Kalb Morihatha präsentierte und verkündete, dass sie seinen Erben austragen würde und sie einen Ältestenrat bilden sollten, um für sie zu sorgen.

Und so geschah es, dass Morihatha achtzehn Zehnmonde lang, was dreißig Elfenjahre sind, behaglich in den Palasthallen gelebt hatte, bis man eines Tages, sehr zur Überraschung ihrer Diener, herausfand, dass sie ein Kind in sich trug. Inzwischen hatte sich der Rat sehr verändert und das einzige noch lebende Mitglied, das sich an Remans Gesicht und Zunge erinnerte, war die fernöstliche Schlange Tsamien-Varyel, der seine eigene Sippschaft verraten und Remans Heere beraten hatte und der sich, durch Gleichgültigkeit der anderen oder seine eigene Heimtücke, selbst zum Potentaten des Rates erklärte und seine Angelegenheiten bestimmte.

Es war dieser Teufel, der Morihatha zu einer Priorei bei Chorrol schickte, wo sie mithin neun Monate lang arbeitete, und alle waren erstaunt, als ihrem Schoß ein wunderschöner, ausgewachsener Jüngling entstieg, der, die Szene vor sich mit weisen Augen musternd, in hoheitlicher Stimme des Nordens sprach, als er sagte: Ich bin Reman, Sohn des Reman, Sohn des Hrol.


Kapitel 2: Reman fordert seinen rechtmäßigen Thron ein

Achtzehn Jahre lang schuftete Reman, Sohn des Reman, unter der Sonne, beackerte die Felder und kümmerte sich um das Vieh. Mit der Zeit wurde sein Gesicht schroff und bärtig, und er pflegte sich wie ein einfacher Mönch zu kleiden, in schlichte Roben gehüllt und das Haupt aus Respekt vor den Göttlichen droben bedeckt, denen er Segnungen widmete, besonders dem einen, der nur als die Kommende Krone der Stürme bekannt war und auch das nur in der Sprache des Berggeflüsters.

Aber nach achtzehn Jahren verließ er die Priorei in Richtung Chorrol, der Stadt der alten Eiche, wo Porcus von Listegrad eingeschlafen war, nur um von einem Chor aus Flüsterschweinen geweckt zu werden, die vom Kommen der Paravant Kunde brachten, so dass er ein Hochländerheer zusammenrufen und zu den Elfenfestungen herabsteigen konnte, um sie für ihre Ankunft vorzubereiten. Seither hatte die Linie des Porcus hier über einhundert Generationen regiert, und als der fromme Graf Norriolas, Sohn des Kantus, Reman sah, erkannte er in ihm das Blut des Drachen.

Sie sammelten ein Heer aus Privatklingen, und wenn sie auch zuerst nur so wenige waren, dass sie sich in den Höhlen entlang der Zollstraßen verstecken konnten, wuchs die Größe von Remans Heer in nur zwei Wochen auf einige tausend. In vieren ging es in die zehntausende, ausgebildete Soldaten wie arbeitendes Volk, die allesamt im Namen eines heiligen Kaisers marschierten, der auf dem Rücken eines Esels unter ihnen ritt. Wenig Widerstand stellte sich ihnen entgegen, als sie durch Colovia zogen. Die Heeresmenge marschierte durch Weiler, die es ganz in sich aufnahm, denn alle entflammten für den Kaiser unter ihnen.

Da kündigte Reman zu einiger Überraschung an, dass sie auf die große Stadt der Kaiserreiche, das Nibennion, marschieren würden. Auf der langen Brücke vor den Toren der Weißgoldstadt standen in enger Formation die nibenischen Myrmidonen mit bemalten Augen und hielten, unterwürfige Schwächlinge fremder Herren, die Turmschilde hoch und die Dai-Katanas gezogen. Die Menge des wahren nedischen Geistes stoppte keine neunzig Fuß vor diesen wohlgepflegten Verrätern mit ihren Flaggen und Bannern in den Sprachen des Fernen Ostens, doch für den Augenblick wurde keine Schlacht geschlagen. Reman ritt bis in die erste Reihe der Menge und noch weiter bis zum Schildwall der Soldaten vor ihm, und das machtlose Heer vermochte ihn nicht aufzuhalten, als er vor die großen Tore der Kaiserstadt kam und die Stufen des Palastes ganz Tamriels emporstieg, wo er der Reihe nach Anrufungen zu jedem Kaiser rief.

Mit jeder Stufe sprach er einen Namen, zuerst Al-Esh, dann Paravant und der Reihe nach jeden ihrer anderen Namen, dann Belharza und weiter über Ami-El und Hestra, die ganze Reihe bis zu seinem eigenen ruhmreichen Vater. Zwei Stufen blieben noch, und zunächst sprach er ein zweites Mal den Namen Reman! aus und dann den Namen Talos!, der noch nicht gekommen war, aber Furcht in den Herzen des Ältestenrates säte, der hinter der Türschwelle kauerte.

Reman trat vor die Büste Alessias, wovon der Rote Diamant des Kaiserreichs herabhing, und hängte ihn sich um den Hals. Mit einem blutroten Blitz ward Remans Mantel zurückgeworfen und eine diamantförmige Wunde in seine Brust geschnitten. Aus dieser Wunde kamen die Worte: ICH DAS KOMMENDE CYRODIIL - REMAN SOHN DES REMAN SOHN DES HROL.

Und so wagte sich ihm keiner der Ratsherren in den Weg zu stellen, als er die Stufen des Weißgoldturms emporstieg und seinen mächtigen Thron einforderte, denn er war Reman, Sohn des Reman, Sohn des Hrol, rechtmäßiger Kaiser beider Cyrodiils und ganz Tamriels.
 
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Temple Zero Society

Das gesegnete Leben St. Remans II.

Kapitel 1: Der Tod Reman Cyrodiils und die Frömmigkeit der Sed-Yenna

Und so trug es sich zu, dass der Heilige Reman Cyrodiil nach vielen Jahren als Kaiser beider Cyrodiils und durch Gesetz ganz Tamriels, trotz der Rebellion wider seinen Titel durch etwaige Außenlande, verschied und mit eintausend heiligen Riten in der Kaiserstadt beigesetzt ward. Obwohl er in seinem Leben viele Kinder gezeugt hatte, war von ihm nie eine Königin benannt worden und alle Prätendenten, die hernach auftraten, konnten den Traditionen vom Niben gemäß nicht wirklich vom Drachenblut sein. Auf den Rat des Weisesten der Marukhati hin wurde ein Ältestenrat gebildet, um an seiner statt zu regieren, eine heilige Union aller großen Männer beider Cyrodiils, die vom schlangenblütigen Potentaten des Osten angeführt wurde, Tsamien-Varyel, der das strahlende Licht in den Augen des Heiligen Remans gesehen, sein Dai-Katana niedergelegt und, indem er die ganze Länge seines goldenen Körpers in den Schmutz vor seinem einstigen Feind hinstreckte, seine Treue zu den Acht Göttlichen und dem von ihnen gesegneten Rubinthron erklärt hatte, wodurch er im Heer der Cyrodiils Aufnahme fand.

Aber dies konnte nicht ewig währen, und in ihrer Weisheit sandten die Acht droben dem Volk vom Niben einen neuen Kaiser. So geschah es, dass Sed-Yenna, nun eine sehr alte Frau, in der ersten Woche des Neuen Regens im Dschungel hinter ihrer Heimat von einer Schar tausender Partikeln umgeben wurde, die sie in die Luft hoben und die Gestalt der Mara hervorbrachten, gewandet in erhabene und herrschaftliche Gewänder und mit einem Schal von Ahnenseide um ihr erhabenes Haupt. Als sie lächelte schwor Sed-Yenna, dass sie die Paravant in ihren Augen sehen konnte und sie sprach zu Sed-Yenna vom Kommen des neuen Kaisers, des Sohnes von Reman Cyrodiil.

Und Sed-Yenna erhielt ein aus Remans Samen geschaffenes Ei, ein heiliges Gefäß, das mit dem Geist von Cyrod und dem Vermächtnis von Al-Esh beladen war. Sie behielt es stets nahebei, schlief damit eng an ihrer Brust und trug es jede Woche unter ihrem Mantel, wenn sie nach Cardu reiste, um ihre gewebten Seiden zu verkaufen. Zuerst hatte es die Größe eines Kolibri-Eis, ein winziger Kiesel, der von einem inneren Licht gewärmt wurde, aber in ein paar kurzen Monaten war es größer als das Ei eines großen blauen Kasuars von Topal herangewachsen.

Doch ein Unglück folgte auf das andere, als die ältere Sed-Yenna eines frühen Morgens allein den Niben entlangreiste und sie ein heftiger Windstoß aus dem Westen aus dem Gleichgewicht brachte. Remans Ei entglitt ihren runzligen Armen und brach leicht auf einem Felsen, bevor es in den grünen Wasser des Flusses verschwand. Sed-Yenna watete hinterher, rief Gebete an die Acht droben, flehte, dass ihr das Ei zurückgegeben werde, aber es sollte nicht wieder auftauchen. In dem Augenblick, als das Ei brach, wurden auf den Federn von Addly die schmetternden Gongs von Osten und Westen geschlagen, die beiden Cyrodiils rissen auseinander und es sollte für achtzehn Jahre keinen Frieden mehr geben.


Kapitel 2: Der Aufstieg Remans II.

Doch nicht alles war verloren und als eines Morgens ein Reisbauer namens Theiden in Meditation an einem Zufluss des Niben saß, erhob sich zu seinem großen Erstaunen ein fürstlicher Flussdrache aus dem Wasser, der in brillante goldene Schuppen gehüllt war. Er sprach keine Worte, doch in seinen Armen hielt er ein Kleinstkind, gewickelt in Reet und Flusswedel und mit einer Narbe auf der rechten Seite seines Kopfes. Das Kindlein glänzte mit dem inneren Licht eines Heiligen oder Geisterwächters und Theiden wusste, dass sein Name Reman war, das Licht der Menschen.

So nahm Theiden der Reisbauer das Kind in seine Hütte zu Tásmerah und zog es mit seiner Frau als eigenen Sohn auf. Die frühesten Jahre seines Lebens wurden von Kriegsunruhen geplagt und er war erst vier Jahre alt, als die Nornaller der Westebene den Leichnam Reman Cyrodiils aus der Großen Stadt stahlen und ihn nach Sancre Tor entführten, wo sie ihn in einem Grabhügel ohne die angemessenen Riten beisetzen, und der Krieg wurde noch erbitterter, als er ohnehin schon gewesen war. Tásmerah war hernach nicht mehr sicher und Theiden floh mit seiner Familie, zuerst nach Keptu, dann nach Al-Harud, Bravil und Fet-Lun, schließlich weit in den Osten bis Cothri.

In der Zeit, da er zum Mann geworden war, hatte Reman alle Lande Nibenays gesehen und in sämtlichen Nebenflüssen des Niben gebadet. Aber eines Abend hielten sie in Sardovar, was ein heiliger, doch heimgesuchter Ort ist, und Reman ward gezwungen in den Feldern zu wandern, wo sich seine Ahnen unter der Sonne und dem Schrecken der Sklaventreiber geplagt hatten. Wie er in der Marsch stand, verspürte er einen unausweichlichen Ruf und lief fort von diesem entsetzlichen Feld, lief fort aus Sardovar und erreichte, indem er sich mit Eile und Anmut bewegte, die Stadt der Städte.

Er warf sich selbst vor den Turm und rief „Ich bin Reman Cyrodiil!“, und seine Rufe läuteten alle Glocken von Niben und Cothri, und um ihn herum sammelte sich eine Menge verwunderter Zuschauer. Aber durch diese Menge passierte der Potentat, der mit goldenen Augen den Kaiser nach Cyrodiil zurückgekehrt sah und seinen Körper sogleich vor seinem Lehnsherrn darniederlegte.

Und damit sammelte sich ein Klingenheer und machte sich gen Westen nach Colovia auf und alle wurden gezwungen, sich vor Kaiser Reman zu beugen. Die Landgrafen und Erfridder, die sich weigerten, wurden von Nibenays Katanas niedergestreckt und jene, die der Untreue verdächtigt wurden, von ihrer Position entfernt. Obwohl es zunächt viele Revolten gegen seine Herrschaft gab, da die Colovianer in den Jahren der Rebellion den Anstand verloren hatten, wurde das Land in einem und einem halben Jahr wieder dem Weißgoldenen loyal gemacht, so dass sich alle Menschen von Sutch im Westen bis Gemha im Osten unter ihrem Lehnsherrn vereint fanden, Reman II., Kaiser beider Cyrodiils und durch Gesetz ganz Tamriels.
 
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Haute Queteurre [Hyacintho Quietus]

Brief des Heiligen Jeelius an die Bravilier
übersetzt und herausgegeben von Henri de la Craie

Anmerkung des Herausgebers: Das Folgende ist die Transkription eines wasserdurchtränkten Fragments des “Kantikels von Cyrod”, der heiligen Schrift des Adamant-Katechon, einer antimillenialistischen Sekte der frühen 4ten Ära, die sich der Anbetung eines vergöttlichten Martin Septim gewidmet hatte. Sie waren für ihre blutigen Verfolgungen von Daedra-Anbetern wie Süßigkeiten-Spendensammlern gleichermaßen berüchtigt.

Originalabschriften des Textes sind allesamt in altem Nibenesisch gehalten, der Sprache Alessias, die unter den Akaviri-Potentaten ausstarb und zur Zeit der Oblivion-Krise jenseits akademischer Zirkel völlig unbekannt war. Ihr Gebrauch steht bezeichnend für die konservative, ultranationalistische Politik des Tempels, es sollte daher kaum überraschen, dass die erhaltenen lesbaren Fragmente grammatisch katastrophal sind, eine gelehrte Nachlässigkeit, die für alle Zeloten mit Schreibfeder charakteristisch ist. Ich habe mein Bestes versucht, um den Sinngehalt nach dem Verfasser zu rekonstruieren.

- Henri de la Craie
Magister Emeritus
Akademie des Flüsterns, Chorrol


***

Jeelius Xylhysstrxa, ein [Anhänger] der Neun-in-Einem (1) durch den Willen des Ewigen Drachen und unser Bruder Thurindil,

An die Kapelle [der Mara] in Bravil, zusammen mit dem allgläubigen … Nibenay,

[Das Fragment ist hier stark beschädigt, lesbare Teile scheinen eine Art Grußformel zu sein, die unter vollständiger Missachtung von Syntax und Fall verfasst wurde]

… haltet euch selbst unter der abscheulichen Ägis des Reichs des Vergessens für sicher, frei euch in dem fünfzehnt-verkörperten-Karussell von Dagons Freveltat auszulassen, doch wisst, dass der Zerstörer und seine Diener nicht hoffen können, sich gegen die neue Morgenröte (2) durchzusetzen, die ruhmreiche Parusie unseres Fürsten. Kvatch ist nur rechtschaffenes Zeugnis. Sein Volk sind wahre Märtyrer, Zuschauer von … [nummit] … Adamus' (3) adamantener [herzartiger?] Strahlenglanz, des Drachen Hals entwindend …

Umarilisten (4) … [unübersetzbar] … versuchten gegen den [Strom des] Drachenflusses zu treten und das Rote-Herz-von-Mundus zu erhaschen, um es im tiefsten Dämonenschoß der Daedra zu verstecken. Blutrote Umarilisten, Skampe, Spinnenbrut, die ganze vielgestaltige und üble Padomay-Sippschaft versuchte, das Jilljuwel zu schneiden, doch wurden ihre Messerklingen gespalten und durch den Diamanten gänzlich zu Staub zerbrochen.

Auch konnten sie unseren Fürsten nicht aufhalten, als er zehnfache Höllen bestellte … Drachenblut, feuergeschmiedet, erntete er sein Geburtsrecht aus den Gärten der Freveltat, da er sein [wahres] Herz aus der gekrümmten Brust des Elfenschlamms pflückte.

Ich selbst bin heiliger Zeuge des Tages der Abrechnung, dem Roten Middas, als der hungrige Messerklingenschlund des Reichs des Vergessens für immer von den blutigen Herzsträngen des Drachen gebunden ward.

Wahrlich, ich selbst, nur ein einfacher Presbyter, stand mit der eisernen Schar des Talos, um seine Hauptstadt an jenem schicksalhaften Tag zu verteidigen, als das Firmament [verwundet] marschierte. Kaum hielten unsere Linien auf dem steinernen Pflaster des Tempelviertels stand. Die Dämonenbrut war schwach, furchtgetriebene Hunde, brandeten gegen unsere Waffen und wurden in Stücke geschlagen. Doch wo einer fiel, bluteten zweihundert aus diesen verfaulten Aurbiswunden hervor, um ihn zu ersetzen, und sie waren Legion … der hoffnungslose [Schatten] dräute … Dagon, Elendiglicher Zerstörer, möge er [auf ewig] schwimmen (5), übersprang das Pomerium, uns mit seiner Gegenwart zu beflecken.

Der Fürst der Zerstörung war größer als ein Turm und breiter als ein Tor, sechs Arme (6) besaß er, die sechs [Waffen] hielten. Er trug ein Diadem aus gekrümmten Hörnern, Wiege der Vernichtung, in seine rote Haut war eine Bibliothek aus Runen geritzt, welche die Geschichte unseres Verhängnisses erzählten, und sein Antlitz war [die Maske von?] Sithis. Seine Augen fielen hungrig auf Weißgold und wir gerieten in große Furcht und große Erregung.

… [die Flut] verebbte. Die Daedra zogen sich zurück, denn die Tore des Weißgoldenen hatten sich geteilt, und Adamus, unser Fürst und Champion von Cyrodiil, vollendeter Talos (7), der Drachenkaiser, hatte sein Geburtsrecht eingefordert und stand nun auf dem Altar des Einen, der rote Drache wand sich um seine Stirn und der rote Diamant ruhte auf seinem Herzen, um sich dem Erzfeind in seinem Lauf entgegenzustellen.

Der Feind raste und riss die Kuppel vom Tempel. „Erbärmlicher Cyrodiist“, dröhnte er, „wisst Ihr denn nicht, dass Ihr und Euer stolzes Volk verdammt seid? Vater Padhome hat Euren Vorstoß gerichtet und Euer Verhängnis in die Sterne geschrieben: Dagon Malah-El (8), der Große Zerstörer soll den Turm des Drachen niederreißen und Mundus in die Wasser des Vergessens versenken! Seid Ihr blind vor sternenklarer Wahrheit? Seht und Ihr werdet erkennen, dass sich Eure Zeit dem Ende neigt!“

„O wahrlich, ich habe in den Himmeln gelesen, O Großer Zerstörer“, antwortete der Sohn der Drachen, „die Zeichen gesehen, die Botschaften in [Magnus'] Klage gelesen, obgleich meine Kunst wohl nicht so groß wie die Eure ist, edelmütigster Fürst, denn mein Befund [lautet, dass] die Zeit Mutter Cyrods grenzenloses, unendliches Glück ist und ihre Kinder, so lange sie gläubig und wahrhaftig sind, keine Stunde ohne die lächelnde Zustimmung des Drachen kennen werden. Dies ist Mottenwahrheit, so geflüstert von unserem sternengemachten Ahnen und gewobenem Seidengesetz in der Aurbis.“

Der Feind [aller] Kinder raste bei der größeren [Dichtkunst?] unseres Fürsten und schlug mit seinen sechs Armen wie ein Khajiiti-[Derwisch] um sich, auf solche Art dass es schien, er mochte das Gewölbe von Aetherius ankratzen. Doch Adamus [war] Ruhe und Entschlossenheit; er würde dem Verfälscher nicht zu passieren erlauben. Dann ergossen sich eintausend Blasphemien aus dem Schlunde Dagons, dem [Sohn des] Exkrements, unaussprechliche Flüche und belanglosen Bannsprüche gegen die geliebten neun [Antlitze] des Drachen. (9)

Doch noch immer wankte unser Fürst nicht und stand so adamanten wie [das Juwel] auf seiner Brust.

Nachdem sich seine üble Rede auf diese Weise als [zahnlos?] erwiesen hatte, trachtete Dagon, König Skamp, schließlich danach unseren Fürsten Adamus anzugreifen. Er ließ übles Ebenerz niederregnen, klauenbewehrte Krummschwerter der Größe und Zahnform von Akaviri-Kriegsschaluppen.

Ich gestehe, Brüder und Schwestern, dass mich Furcht und Erregung [überwältigten]. Mein Blut wurde milchig. Ich zitterte, denn als die mächtige Fallklinge den Altar leckte glaubte ich, die Flamme der Drachen, das Licht von Mundus sei erloschen.

Ich sollte damals, jetzt und für immer hernach die Schande eines Zweifels daran tragen, dass Zeit noch unser liebender, beständiger Vater war.

Wahrlich, der Mensch, der sterbliche Martin Septim starb darauf, im Feuer verzehrt. Dagon schielte schon herüber. Er tanzte und sprang umher, kicherte, sein Mund übersprudelnder … giftiger [Brunnen]: „Hehehe! Seht euren Erretter, euer Drachenblut: Totgeschlagen von Dagon! Nun seht zu mir, wie ich den Turm niederreiße, und wisst, dass eure Götter tot sind; TAMRIEL AE DAEDROTH!“

Doch seht, der Diamant hielt stand. Der Zerstörer ließ vom Scherz ab und verfluchte das helle, wahre Herz von Nirn, zwang seine boshaften Werkzeuge, es zu zerbrechen, doch es brach vollständig in seine zehn Facetten.

Solcherart … vom innigsten Blut selbstzerstörerischer shezarrinischer [Liebe?] erfüllt wurde das Juwel wie ein Stern und stieg hinauf in die himmlischen Sphären.

[unübersetzbar]

Dann erzitterte Mundus. Das Sternenfiligran [teilte sich], und alle Gläubigen fielen auf gebeugte Knie, als sich der Drache entwand, große strahlende Arterie, brennender Nabel. Die Zeit floss [glazial?], denn in seiner vollen Höhe konnte man den ewigen Kreislauf in seiner Gesamtheit erkennen, aufs Engste das Pulsieren entlang des Gittervenenwerks in dem Baum und nährenden Quelle Schöpfung erfahren. Die niederen Daedra, welche die [erste] Offenbarung überlebt hatten, wichen zurück, denn sie wussten nunmehr, in wessen Reich sie eingedrangen.

Doch noch immer blieb der Erzfeind anmaßend, unverbesserlich selbst durch offensichtlichen Anblick. Er schrie entsetzliche Flüche in hässlichen, alten schwarzen Sprachen, doch wagte es nicht, den Kampf aufzunehmen.

Dann sprach der Drache selbst, ein Kynarethlied aus der Kehle der Welt, indem er erklärte: „TAMRIEL INVICTUS EST“. (10) So wurde die zweite Offenbarung unter Aetherius enthüllt und selbst der Zerstörer gab nach und bettelte um Gnade, denn er wusste nun, dass er gegen das Schicksal sündigte.

Aber Zeit ist unnachgiebig wie auch der Drache, so dass er den hochmütigen Dagon für seine Vergehen mit geheiligtem [Feuer] schlug und ihn entsandte, in der bitteren Brust von Sithis zu hausen.

Dies ist Wahrheit, Offenbarung, [bezeugt durch] meine eigenen Augen. Verdammungswürdig und hartherzig sind jene, die es nicht annehmen können, nicht wollen.

Gläubige Kinder von Cyrod [im] Nibenay, lasst euch nicht von jenen für sich einnehmen, die Adamus' wahres Wesen verneinen, [jene] abscheulichen Häretiker, die auf den unbesetzten Thron deuten und wie geistlose Tiere schreien, dass das Drachenkaiserreich für immer gespalten sei, der Feind letzten Endes doch siegreich war und die Welt endet. Sie sind unwürdige Dagonisten, Daedraknechte und verdammt durch ihre eigene Ungläubigkeit.

Zeit ist ewig. Adamus wird zurückkehren wie in allen Generationen.

Anmerkungen:
(1) - Das Katechon war monotheistisch und glaubte, dass die Neun nur Aspekte oder Gesichter eines einzigen, größeren Gottes seien, der sich letztendlich durch Martin zum Ausdruck brachte.
(2) - Höchstwahrscheinlich eine „Nehmt das“-Referenz an die Sekte der Mythischen Morgenröte, die sich schließlich zur Ermordung von Uriel VII. und der darauffolgenden Oblivion-Krise bekannte.
(3) - Das posthume Epitheton des Katechon für Martin, bezieht sich auf den zentralen Edelstein des Amuletts der Könige und prägt auch den Namen des Kults, der in Dichtung, Prosa und allen anderen Künsten von der Diamant-als-Herz-Symbolik besessen war.
(4) - Der Autor scheint Camorans Mythische Morgenröte und das gleichzeitige Wiedererwachen des antiken Ayleïdenkönigs Umarils des Ungefiederten verschmolzen und / oder durcheinandergebracht zu haben.
(5) - Ein interessanter Fluch, der auf die allgemeine Ansicht verweist, dass die Lebensessenz eines Daedra nach seinem vermeintlichen „Tod“ in die Wasser des Vergessens zurückkehren muss, bis sie sich wieder zu einem physischen Körper gestalten kann.
(6) - Alle erhaltenen Darstellungen Dagons zeigen ihn mit nicht mehr als vier Armen.
(7) - Es wird angenommen, dass das Katechon den Shezarriphysitismus übernommen haben, die theologische Auffassung, wonach Talos, der neunte Göttliche, niemand anders ist als der verlorene Schöpfergott Shezarr, der sich über das Drachenfeuerritual wiederherzustellen versucht. Der Verfasser scheint an dieser Stelle nahezulegen, dass Martin Septim das „letzte Teil des göttlichen Rätsels“ bildete.
(8) - Südliches Ayleïdoon: „Der Große Gott“
(9) - Das Katechon scheint Akatoshs Name für ungeheuer heilig gehalten zu haben und vermied es daher, ihn in Rede oder Schrift zu wiederholen.
(10) - Wegen des Effekts nicht aus dem A.N. übersetzt; bedeutet grob übersetzt: „Tamriel währt alle Zeiten fort.“
 
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Alyx Dinas

Das Sechste Haus betreffend:
Ihre Fürsten und ihre Taten

von Senior-Wappenträger Felaren Hlerano

Was vom „verlorenen“ Haus Dagoth übrig ist mag in Staubhaufen bemessen werden. Der Sharmat ist hinüber und sein verpestetes Gebresten wurde aus dem Land fortgespült. Seine verbliebenen Diener kauern sich in Höhlen zusammen und graben Tunnel wie die Würmer. Doch mit jeder Erkundung in den Festungen des Sechsten Hauses und jeder jährlichen Bewahrung des Pfades des Fleischgewordenen erfahren wir mehr über ihre Hierarchie, ihre Namen und ihre Fähigkeiten. Vieles passt zu dem Zeugnis, das uns der Nerevarine gegeben hat und obwohl wir Elemente wie das Leben der Mitglieder des Sechsten Hauses vor ihrer Bestrickung durch den Sharmat nicht vollständig erschließen können, verfügen wir doch über ausreichend Informationen, um ein zuverlässiges Verzeichnis ihrer Werke während ihrer Unterwerfung zu erstellen. So beginnen wir mit den Fürsten des Sechsten Hauses, jener umwölkten Sippschaft, die nun Nemer genannt werden. Sie zählen sechs und einen verlorenen:

Dagoth Araynys - Schmutzregent von Mamaea, genannt „Immgeziefer“ und „Hüter des Photostatischen Numens“. Getötet vom Fleischgewordenen. Durch den Willen des Sharmat ernannte Ersetzung des Vivec. Als oberster Künstler des Sechsten Hauses war Erinnerung sein Meißel. Indem er Gedanken zu Stein wandelte schuf er die sogenannten Aschestatuen und verbreitete sie in ganz Vvardenfell. Immun gegenüber den Konzepten von Entfernung und Länge grub er ohne Unterlass bis nach Cyrodiil. Aus seiner Ätzkunst heraus verstehen wir die obskuren Lektionen der Multiplikation und Geduld. Durch einen Bericht aus erster Hand von Hannat Zainsubani wissen wir, wie diese Lektionen bei Gefangenen des Sechsten Hauses verwandt wurden, um Wachträume hervorzurufen. Im Tode kalzifizierte sich sein Körper. Nach Vivec transportiert bleibt er selbst in dem Augenblick da ich schreibe von Kriegswappenträgern bewacht.

Dagoth Endus - Fürst von Endusal, genannt „Arithmetischer Reflektor“ und „Bibliosophist“. Starb, als er vom Sharmat getrennt wurde. Durch den Willen des Sharmat ernannte Ersetzung des Sotha Sil warf seine Sonnenuhr von Anathemathematiken berührte Schatten der Tergiversation. Als zurückgezogenster seiner Brüder kann wenig über Endus zusammengetragen werden, das über seine Gegenuhrwerke hinausgeht. Die Untersuchung seiner Artefakte hat den obersten Arbiter für ein halben Jahr ins Koma versetzt. Sie wurden auf Befehl des Zweifältigen zerstört.

Dagoth Gilvoth - Vasalle von Dagoth Uhr, genannt „Skorialer Claviger“. Getötet vom Fleischgewordenen. Die Zerstörung des zweiten Wandelnden Messing macht Vorstöße ins Herz des Roten schwierig, so dass wir hier größtenteils auf die Rückerinnerungen des Nerevarine vertrauen müssen. Von bestialischer Gesinnung war Gilvoth jähzornig und depraviert. Während er selbst eine Sammlung der noch immer schlagenden Herzen seiner Feinde besaß, band er ihre Geister in den Dienst des Sechsten Hauses und stand allen Wiedergängern vor, die er dem Sechsten Haus als Geistervasallen verpflichtet hatte. Bei seinem Tod waren sie frei, an seinen Gliedern zu reißen. Die Herzen schlagen noch immer und werden allein durch die Willen des Zweifältigen aufhören.

Dagoth Tureynul - Fürst von Tureynulal, genannt „Herzrumtrinker“, „Breviloquenter Auftragsmeister“ und „Kurator des Goldhäuters“. Starb, als er vom Sharmat getrennt wurde. Als Gelehrter und Akademiker stand Tureynul, allein mit Endus als Gleichrangigem, dem Dwemer-Athenäum vor. In Auralen wohlversiert, hat die Neuschöpfung seiner Symphonien durch unsere Musiker gemeines Eisen geschmolzen und festes Tricksterblut gekrümmt. Diese Kunst ist nicht ausschließlich die seine, sondern ein Gebrauch des Sechsten Hauses, aber es ist klar, dass seine Kompositionen die ersten und seinesgleichen waren.

Dagoth Uthol - Usurpator von Kogorohn, genannt „Apothischer Ränkeschmied“ und „Aschenmarschall“. Getötet vom Fleischgewordenen. Durch den Willen des Sharmat ernannte Ersetzung der Almalexia konzentrierte sich Uthol auf die kriegerischen und nachvollzogenen Strategien, die Boethiah hinterhereiferten. Als Lehrer der giftblütigen Lektionen erschuf er diamantgeschliffene Krieger, die zur Eroberung geschmiedet waren. Von tadelloser Haltung und auf das Zeremoniell bedacht stellte er sich dem Nerevarine im Einzelkampf mit Knochen, die aus Schwertern gemacht waren. Der Fleischgewordene gab ihm ein echtes Begräbnis, wird dem Tempel aber nicht den Ort enthüllen.

Dagoth Vemyn - Fürst von Vemynal, genannt die „Schoßschlange“. Getötet vom Fleischgewordenen. Beraubung war seine einzige Absicht und das mit einer kalthafenkühnen Begehrlichkeit. Wir haben nicht die Absicht zu theoretisieren, auf welches Ende seine Lust gerichtet war oder welch dunkle Magie aus seinen Kopulationen geboren wurde. Lasst die Geschichte nie seine Verderbtheit vergessen, aber auch seine Taten nie vollständig anerkennen.
 
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Haute Queteure [Htha_Qhuarao]

Elidierte Historien Tamriels, Band XXVII:
Das Pentalemma

Das Tamrielische Pentalemma (431ä2-582ä2) war die erste Phase des Interregnums zwischen den Reman- und Septim-Mede-Dynastien. Das einhundertfünfzigjährige Folio des Aufruhrs wurde am ersten Morgenstern 431 aufgeschlagen, als Potentat Savarius Coracco von Anhängern des Tempels von Seth auf seiner persönlichen Gondel ermordet ward. Bis dahin war das Jucken des Ehrgeizes vom Adel der Klientelstaaten Cyrodiils nur für lästig befunden worden.

Als sie aber von der Obhut dieses letzten Überbleibsels kaiserlicher Autorität befreit waren, zog sich ein Ausschlag blutiger Verwüstung in purpurnen Varikosen über die Karte. Mit Tod und Daedra streitend, bis sich nur noch Allianz anbot, sollten Fünf Anwärter kommen, um Imperator beider Cyrodiils - der Cyrodiil - zu werden. Caina Eblis, auch Alessia Cyrodiil, hielt mit Mannimarco, Krecken und Bal den Entzweiten Thron durch Knochenlegionen; Großkönig Mjuntr der Knochenlose, auch Mantiarco Cyrodiil, hetzte das Land als den Bestiensitz mit der Mähne Krem-’pin’Do, dem An-Koutl von Argonien und Hircine; Xeideres Camoran, auch Camoran Cyrodiil, versuchte mit dem Alinor und seinem Untergebenen, dem Affenfürsten Bug sowie Hermaeus, die Schönheit der Dämmerung in ihren Mora Camoris zu zwingen; der Yokeda Wolombu (Hochkönig) Jaan, auch Sejanus Cyrodiil, lief sich mit Haus Hlaalu, den Direnni und Vile als die [1ste] Rastlose Liga irre und atemlos; König Rohlstain von ‘Kenring, auch Amalur Cyrodiil, strebte mit ganz Colovia, Versius Arrenaldus und seiner Drachengarde, Häuptling Wogturuk Gro-Smuthk und Dagon nach dem Thron als den Freien Ländereien.

Alle fünf kamen, schnellen mit ihrer prahlerischen Ader empor und sanken dann tot und kopflos nieder. Die so hervorgerufenen Aufspaltungen sollten bis zur Ankunft Tiber Septims bestehen bleiben und bestanden aus Zwisten wie diesen:

Das Schwefelmahl - 437, Erster Letzte Saat: Imperator Amalur und seine Bruderkönige waren bereit, gegen die Stadtinsel loszuschlagen und tafelten am Vorabend ihrer Belagerung festlich. Auf dem Höhepunkt des Festes erschien Imperatrix Alessia in Geistererscheinung mit ihrem Cicisbeo, dem berüchtigten Mannimarco Tel Twil, verspottete die Westmänner als ungehobelte Affen und ließ Dämonen auf sie los.

Invasion der Ollisbucht, 500, Fünfter Sonnenhöhe: Imperator Mantiarcos III. haafingarische Seefyrd steht den An-Koutal bei der Rückbeanspruchung ihres Heimatlandes von den verräterischen und sippenverkaufenden An-Rchein bei, die darauf versuchen, doch glücklicherweise scheitern, den Histvater des Verderbens einzusetzen, um den argonischen Bioklasmus als Volksentzugsmaßnahme zu genezidieren. Kurz darauf beugen sich die Bäume selbst vor dem Nordischen Cyrodiil.

Die Schindung von Rihad - 512, Sechzehnter Zweite Saat: Imperator Camoran überlistet Sejanus bei Shalimar und lässt seinen Rivalen schiffbrüchig zurück, während die Streitkräfte Moras ein wehrloses Rihad plündern. Zu den Höhepunkten des Gemetzels gehört, wie die städtische Ringmauer mit sämtlichen Häuten und unbeabsichtigten Schlachtereien an der Aristokratie behängt wurde.
 
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Haute Queteure

Erbe der Minotauren
„Seid Ihr sicher, dass das eine gute Idee ist? Das ist nicht wie Eure gewöhnliche Fablerie, [Renard], simple prestidigitatoriale Geschichten und Falschkunden ... Ihr sprecht hier von der Proskription eindeutiger Tatsachen, von Katzendarm- und Walknochennadel-Chimurgie des lebenden Oikos der Herzlande!“

„Ich will das auch nicht, aber ich muss. Das Risiko, das … von ihnen ausgeht ist zu groß. Es muss etwas getan werden. Glaubt mir, ich würde das Land auch lieber so lassen wie es ist. Ich liebe die Regenwälder sehr: die Tiger, die Stinkfrüchte etc. etc. Besonders schön um diese Jahreszeit.“

„Aber ein größeres Risiko als Dürre und Hungersnot, [Renard]? Was ist mit der Seidenraupenzucht? Seidenspinner brauchen ganz besondere Bedingungen. Habt Ihr das auch erwogen?“

„Habe ich, 'Rin. Wir haben nichts zu verlieren. Eine Verminderung von Nibens Magnanerien wird die Mottnastiker leichter kontrollierbar machen. Und wir können durch die notwendigen Steuererhöhungen abkassieren.“

„Trotzdem. Es erscheint schrecklich invasiv ... und das nur wegen ein paar Minotauren, die sich überhaupt nur dann ihrer Abstammung bewusst werden könnten, wenn man sie dazu brächte, nur einen Augenblick von der Flasche abzulassen. Seid Ihr sicher, dass wir nicht einfach, sagen wir, eine andere Geschichte erfinden könnten? Vielleicht haben unsere Leute in Alinor Unterlagen einer geheimen, verräterischen Allianz zwischen den Thalmor und Herzog Belharzulu gefunden. Dann könnten wir sie zusammentreiben und unter dem Jubel des Pöbels kurzen Prozess machen.“

„Glaubt mir - das wird nicht funktionieren. Jedenfalls nicht mit auch ausreichender Sicherheit. Ihr Anspruch auf den geteilten Thron ist so stark und rein, dass nicht weniger als ein vollständiges Erratum zu Mutter Cyrods Akasha-Chronik dafür sorgen wird, dass sie mich nicht herausfordern können. Wie gesagt, ‘Rin, ich muss.“

„Schön, [Renard], ich gebe auf. Soll ich Chor-Acht jetzt holen? Wir haben sie seit einer Stunde warten lassen.“

„Ja, ja … oh, und 'Rin, wenn ich Aktualer Imperator sein soll, täten wir gut daran, mich bei meinem richtigen Namen anzureden.“

„Aber gewiss doch, mein Fürst Tiber Septim.“
 
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Lord_Hoot

Botschaft von den Tang Mo

An seine hochgeschätzte Heiligkeit Kaiser Titus Septim, Einberufer und Synthesis aller barbarischen Völker der Westlichen Mysterieninsel, mögen sie weise oder töricht sein. Wie immer habe ich als seine Exzellenz König Jigra Mo die Ehre, Strahlender Kaiser und Gelehrter Weiser der Insel, die Handelt jetzt, diskutiert später genannt wird, der stärkste Zweig unter den Tausend und Tausend Inseln der Tang Mo. Ich schreibe bei einem wolkenlosen, orangenen Sonnenuntergangs, während mich ein östlicher Wind bei meinen Mühen kühlt. Ich hoffe, dieses Botschaft findet Euch wohlbehalten, tapferer Häuptling!

In Eurem letzten Kontakt habt Ihr dem Wunsch Ausdruck verliehen, mehr über das glitzernde Reich der Tausend und Tausend Inseln von Tang Mo zu erfahren, wo alle Affen Kaiser und keine Gedanken verschwendet sind. Ich bin sehr glücklich, Euch darüber aufzuklären und werde eine einfache Sprache gebrauchen, damit Ihr nicht verwirrt seid.

Meine Insel liegt auf dem Gipfel eines großen Archipels. Ich schwinge mich vom königlichen Ast und esse die Frucht des [unübersetzbar], die meinen Träumen Farbe gibt. Vom höchsten Punkt der Insel kann ich zu meinen Nachbarn herüberrufen. Dort ist mein Cousin, der Leuchtende Kaiser Oro Mo von der Insel Betrachtet die kleinen Dinge. Dort ist mein Cousin, der Astrale Kaiser Pholaa Mo von der Insel Begrüßt Solipsismen (mit dem ich selten spreche). Und dann ist da meine Cousine, die Schimmernde Kaiserin Cu Mo von der Insel Bezieht sich stets auf ältere Weisheit, mit der ich viele interessante Diskussionen führe. Ich könnte weitermachen, bis mir das Pergament ausgeht! Aber das werde ich nicht.

Anders als in Eurem Reich, wo es nur zwei Arten von Leuten gibt, welche die ganze Zeit über streiten und nichts hinbekommen, leben wir hier als erleuchtete Affen. Obwohl manche außerhalb der Tausend und Tausend Insel an der einen oder anderen Idee festhalten oder an gar keiner Idee (Flüche vor allem auf sie! Wie furchtbar!), begrüßen wir
außer Konsens alle Auffassungen. Jede Insel ist das Zentrum eines Archipels, jeder Kaiser ist höchster Herrscher. Ich glaube, diese Idee ist für Euch schwierig, da Ihr nur in Teilen Affe seid. Ich habe dieser Botschaft Kalkulationspulver beigegeben. Es ist ein großes Risiko! Aber es könnte Euch helfen zu verstehen.

Das Leben hier ist gut, aber nicht perfekt. Die dummen Ideen der Fremdländer verursachen jede Menge Probleme. Die Zynischen Tänzer versuchen, ihre Ideen auf den Insel zu verbreiten und haben meine Cousine Ililia Mo dazu gebracht, auf die falsche Art verrückt zu werden. Der Name ihrer Insel musste geheimgehalten werden, um die anderen zu schützen. Daran zu denken stimmt mich traurig. Und dann höre ich, dass die Tänzer sogar versucht haben, Euch ihre Ideen zu schicken! Es erscheint sinnlos! So ein weit entfernter Ort ohne Bedeutung! Aber Ihr dürft nicht auf sie hören, es sei denn, sie sagen gute Dinge über Tang Mo, schreibt sie in diesem Fall in Euren kühnsten Alphabeten nieder.

Unsere Freunde, die Edlen Springer, haben uns ebenfalls Probleme gemacht, obwohl sie das nicht beabsichtigten. Sie wollen, dass alle Dinge überall dasselbe sind, was ein zu naiven Konzept ist, um überhaupt ernstgenommen zu werden. Sie sind ein wenig wie Ihr, mein Freund! Nichts für ungut! Wir mussten einen Affendrachen, den großen Shraka Mo, Weisester der Weisen, zu ihnen schicken. Er scheint sie beruhigt zu haben, und wenn es sein Zeitplan erlaubt schwimmt er von Insel zu Insel, um unsere neuesten Gedanken zu hören.

Ich muss nun bald zu schreiben aufhören; mein Fuß ist müde geworden. Neben dem Kalkulationspulver schicke ich Euch einige Gegenstände, um die Ihr als Schätze oder Kuriositäten ersucht habt - ein Vial Blut von meinem Denkbaum, eine Liste Nahezu-Perfekter Denkfehler und eine neue Weise, Farben wahrzunehmen (per Fuß in eine große Muschel eingeschrieben, die ich gefunden habe). Bitte denkt daran, die Dinge, nach denen ich verlangt habe, zurückzusenden. Ich bin besonders daran interessiert, dieses „HoonDing“ zu erhalten, um das ich Euch ersucht hatte. Ich hoffe, Ihr könnt es entbehren.


Mögen Eure Augen und Ohren immer klar sein und möge Eure Stimme mit der Wahrheit heulen.


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Diese Nachricht wurde in einer Flasche an den Ufern des Rumare-Sees gefunden. Es ist vermutlich ein Scherz, aber ein seltsamer. Man sollte meinen, dass ein Witzbold zumindest genug wüsste, um den Brief an den derzeitigen Kaiser, Uriel Septim VII., zu richten. Ich habe noch nie von einem „Titus Septim“ gehört.
 
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Rotten Deadite

Unterhaltungen mit dem Herz Lorkhans
von Pelinal Weißplanke

- Gedanken über das Wesen der Aurbis. Warnung: Authentizität zweifelhaft.


Schmachvoll habe ich das Schwert niedergelegt und die Feder aufgenommen. Ich tat dies nicht freiwillig, sondern aus Pflicht. Worte sind in diesem Medium schwer zu formen, bessere Taktiken müssen noch [bekannt werden]. Von Perriff hat mich das Wort erreicht, dass ich diese Sache tun solle und so sorge ich dafür, dass es getan wird, denn ihr Wort ist Gesetz. Sie bittet, dass ich die Worte aufzeichne, die ich mit meiner Vermissten-Mutter-Schöpferin teile und die Lieder, die ihre Mörder singen und mich aus dem Traum zurückreißen.

Ich suche mir nicht aus mit ihr sprechen außer wenn ich es suche. Nachdem die Zerstörung angerichtet ist, ergeben ihre Worte keinen Sinn mehr. Sie heißt mich das Land zu [fressen], ich kann dies nicht tun, also strecke und drücke ich und das Licht wandelt Land zu Leere und [Text fehlt] sagte, dass es gut ist. Ich erinnere mich einiger ihrer Worte, Perrif, und so werde ich sie für Euch niederschreiben. Betet, dass ich für diesen Verrat aus Natur [Vergebung / Akzeptanz erfahre]:

"Tarnorinnei, varla venne denn ihr seid ein Nichts das Teil des Ich ist und innerhalb von allem, das sein kann, ist. Shante ryne, fey hind-camanval. Fliegt mir zu und ich werde euch ganz machen und voll der summenden Lügen. Nichts ist alles das jedes Ding ist und ihr seid dies wie alle Dinge sind. Eins in Nichtigkeit. Fließt hindurch und findet mich dort wartend wo nirgendwo ist und wir werden gemeinsam das Nichts füllen, o poliruma ich warte, warte immer, wünsche dass ihr dem ein Ende eingebt, so dass das Beginnen beginnen kann. Nun legt diese Wirklichkeit zur Hinschlachtung nieder und wir werden eins sein wenn ihr gewonnen und erledigt seid.”

Wie man mir sagte fegte ich vier Wälder leer, als diese Worte in mir waren, bevor ich in den Schlaf gesungen wurde.
 
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Sload (Tamriel Rebuilt)

Der achtfache Wurmkönig

Mannimarco,

Die Zeit wurde an der Iliac achtfach gespalten, so wie auch wir. Akatosh schlangte und teilte sich, und seine Augen blickten auf viele Weisen, die wir nicht sehen können, geschlossen und trotzdem beobachtend, hilflos. Der Gehmessing zerbarst durch den Bruch, denn er war nicht dazu gemacht, an nur einem Ort in einer Zeit zu gehen. War es in Wegesruh oder Drachenstern? Oder Schildwacht, oder Orsinium? Oder haben die Klingen ihn wieder zurück nach Krempen gebracht? Und war sein Mantella eigentlich bei Euch oder bei mir?

Die Jills des Akatosh flogen ihrem Brudergeliebten zur Hilfe, bald waren die Dinge repariert und wieder eins. Nicht jedoch Ihr, Mannimarco. “Wie oben, so auch unten”. Und was davon, Ihr Narr?

Und wer ist es, zu dem ich spreche? Ist es der König der Würmer, der in seinem Grab verrottet und auf einen anderen Tag wartet? Oder der Hohepriester der Maden, weggeworfen und mit Gewalt aus seinem Tempel entfernt? Jetzt in Cyrods Land, wie ich hörte, Kriege mit Traven ausfechtend (ein Ignorant, wie wir beide wissen). Oder der Totenbeschwörermond, nun ein Gott, wie er es gewünscht hatte, obwohl Arkay noch fliegt wie eh und je. Er hat allerdings keine Jills, um Euch in Eure Grube zurückzuschicken. Oder seid Ihr der Lilandrier? Oder der wegen seiner Ungewissheit ermordete Mystiker? Oder die anderen?

Denn Ihr seid keiner von diesen, sondern alle. Ihr wurdet auf achtfache Weise gespalten. Die Jills kamen zu Euch und Ihr habt sie abgewehrt, habt es stattdessen vorgezogen, von der “Verzückung” des Selektivs auseinandergerissen zu werden. Verdammt, acht Leben zu leben, ohne Schlaf. Aber es ist Eure Wahl.

Was mich betrifft: Ich schlafe, einmal mehr als einer.
 
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Trainwiz

Meilen unter dem Meer mit einem Uhrwerksgott

Meilen unter dem Ozean nimmt das Leben seinen gewohnten Gang. Es gab kein Geräusch, kein Licht und keine Wärme, dennoch fristeten hier manche Wesen ihr Dasein, indem sie sich von der Hitze der drehenden Räder oder Trümmern nähren, die von den großen Maschinenmonstern herabgezogen wurden.

Irgendein Kyneswitz voller Zähne schnellte an an den zwei kauernden Gestalten im gedrückten Dunkel vorbei, die weder um Kälte noch Druck oder Dunkelheit viel gaben. Hätte man lauschen können, wäre vielleicht noch der Klang gebrochenen Uhrwerks zu hören gewesen.

Sotha Sil sah durch die Dunkelheit auf das kleine Sandkorn zwischen seinen Fingern. Die Augen auf die kleinen Zahnradgetriebe gerichtet, die darauf offenlagen, steckte er den winzigen Schraubenschlüssel in die Tasche zurück und zog einen noch kleineren Schraubenzieher heraus. Die Wasser um ihn herum kräuselten sich vor Bewegung und ihm bot sich der Anblick eines Schiffes, das von einer zweihundert Fuß langen Tentakel stolz gezogen in die Tiefe stürzte.

Wurde mit Salsa Thalys hinter den Ställen erwischt gemocht meine Zenturionen ihren Vater angelogen aber hat’s trotzdem rausgefunden sagte die zweiköpfige Masse neben ihm.

"Oh, lasst sie in Frieden, zumindest gefällt ihnen ihre Arbeit, im Gegensatz zu manch anderen", sagte Sotha Sil zum Unfertigen. Er konnte es den Handelsmarken nicht verübeln, sie wussten, dass er die Aufmerksamkeit liebte.

Mit einem feierlichen Splittergeräusch schlug das Schiffswrack auf und ließ Sand und Trümmer aufwirbeln. Sotha Sil schwankte ein wenig und fand den fehlenden Schraubenzieher, als sich der Staub gesetzt hatte.

Lachten als ich es zu reparieren anbot lass den armen kleinen Jungen versuchen sagten sie hörten auf zu lachen als es lebendig tuckerte jetzt alle tot WER LACHT JETZT sagte der Unfertige sarkastisch. Sotha Sil zuckte zur Antwort die Schultern, dann streckte er die Hand aus.

"Ich brauche ein Licht." Es gab ein Gefühl von Bewegung, als fünfzig Tentakeln verschiedener Handelsmarken in die Dunkelheit hinausschossen und um die Gunst kämpften. Ein paar Sekunden später fiel etwas glitschiges in seine Hand. Sil runzelte die Stirn, dann drückte er zu. Ein schwaches Glimmen erhellte seine Umgebung und das Stirnrunzeln ging in ein Lächeln auf.

Biolumineszenz, ein hübsches kleines Wunder hier unten in den Tiefen.

"Sie haben die hier immer aufgeblasen, die Dreugh", sann er. "Der Palast in Nal-ha-drek war jeden Vollmond von ihren Lichtern gesäumt."

Einmal einen Netch abgelassen keine Ahnung warum der Geruch war furchtbar Fyr mich herausgefordert

"Wenn es nicht als Licht benutzt werden wollte, hätte es sich andere Verwendung suchen sollen. Ah!" Zwei Finger hielten siegreich den Schraubenzieher. Ein paar aussichtslose Handelsmarken applaudierten, Sotha Sil verbeugte sich dazu.

Ein paar Drehungen und das Sandkorn tuckerte wieder lebendig und wirbelte aus seiner Hand auf den Grund unter ihm zurück. Da seine Arbeit getan war, ließ er den Angler gehen. Fluchtartig schwamm er in die Dunkelheit zurück, bevor ihn eine hoffnungsvolle, wenn auch nachlässige Handelsmarke erwischte.

Hat mich zusehen lassen wollte nicht habe nichts gesagt hat mich sein Gesicht halten lassen und ich sagte nichts und tat es in ein Glas und ich sagte nichts HÄTTE ETWAS SAGEN SOLLEN. Sotha Sil hielt inne.

Wusste was ich tat wusste es war falsch aber musste es einfach wissen es hatte mir so viel genommen dachte ich verdiente etwas zurück wollte niemals das schlimmste NIEMALS jammerte der Unfertige und blickte auf. Man konnte die Sonne hier unten nicht sehen, aber selbst Sotha Sil konnte ihre Wärme spüren und mehr. Er seufzte.

"Welches Jahr ist es?" sagte er in die Luft. Eine wirbelnde und kurze Allianz der Handelsmarken formte mit ihren Tentakeln eine Zahl.

3Ä 410.

Nur noch ein paar Jahre blieben.

Er sah auf das reparierte Sandkorn herab, nur eins aus mehreren Quintillionen. Es gab noch so viel zu tun. Er hätte geseufzt, dann aber wieder auch nicht. Die Arbeit war willkommen. Zumindest hielt sie den Kopf von den ganzen Dingen fern.
 
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ddaybones

Schwarzes Buch: Stillschweigende Unruhe
(Die Unsagbare Saga von Miraak)

Die Unjahre des Exils und der Suche schienen auf eine Ewigkeit hinauszulaufen. Das umsichtige Auge schmiedete Ränke jenseits von Morast und Leere. Die Sterblichen würden an der Stätte, die dieser Domizil nannte, nur Durcheinander vorfinden, die Enigmen nunmehr ein bodenloses Meer, das keine Flucht zuließ. Obwohl das Auge unerbittlich in diese Tatsächlichkeit starrte, war es im Besitz einer Gewandtheit, das Auge nahm solches trotz seines egotistischen Blicks wahr. Die infiniten Hallen und Unzeitalter hatten es nur vergrößert. Doch so es die myriaden Bände von Ur-Scholaren und wahnsinnigen Dichtern wahrhaftig gab war es einerlei, ein Geschenk. Bloß eine List angedeuteter Schwärze oder ahndungsvolles Unbehagen? Wie Sand, machtlos, ihn ganz zu ergreifen. Beobachtete furchtsam immerwährende Nachtwache? Das Auge, der Meister, allmächtig, alles wahrnehmend, sah mit Stratagem auf diesen einen. Den Unkontrollierbaren auslöschen, ihn ersetzen mit einem formbareren Instrument, gezwungen, den nämlichen Weg zu beschreiten. Im Augenblick eine beidseite Beziehung aus Hass und Furcht. Während es …


Schwarzes Buch: Trügerisches Prahlen
(Die Unsagbare Saga von Miraak)

Die wogenden Schatten füllten sich um ihn wie von einem unbekannten Hüter vorangetrieben. Er konnte nicht sagen warum, aber das Motiv der Dunkelheit war absolut. Könnte es sein, dass dieses ewige Auge nur ein Wärter war? War es nur Diener eines höheren Monarchen, der den verworfenen Weg mit Schatten verstellte? Eintausendfache Unjahre der Frustration entzündeten sich, indes die Dunkelheit wie zum Spott um ihn herumtanzte. Aber daraus sollte kein Licht sollte geschöpft werden. Stattdessen fand er sich selbst verschleudert im tanzenden Schwarz auf der Suche nach Nahrung. Die Sagazität der Unzeitalter und Ur-Scholaren grollte, bevor das Meer aus Schlacke und Gelehrsamkeit zu einem verschmolz. Äonen von Benommenheitszeit trug es heran, trübseliges Schwarz nun, das die Unendlichkeit starrte, seine Essenz vom Überfluss verwässert. Als die Unjahre des Wanderns zurückzureflektieren begannen flüchtigte sich das Wissen. Nur eine weitere, ewige Falle des Auges, des einen, das man im sickernden Gewölbe schmunzeln vernahm. Bald schon waren die Wege erkannt, sie zu begehen eine andere Sache. Waren die anderen Opfer desselben Schicksals? Waren sie vor dem Feuer des einen gefallen? Dies war nicht zu wissen. Dies war …
 
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gro-Dahl (Tamriel Rebuilt)

Mysterienspiel von Alt-Ebenherz

Dieses Stück wird alljährlich am Gründungstag von Alt-Ebenherz auf dem Brunnenplatz der Stadt aufgeführt. Mit kleinen Veränderungen ist es so die letzten dreihundert Jahre hinweg gezeigt worden.


[Stendarr und Julianos gehen nebeneinander und unterhalten sich, begleitet von Geistern und Sängern, die ihre Worte als Echo wiederholen. Stendarr wird traditionell vom ranghöchsten lokalen Magistrat gespielt, er oder sie wird dann einen gebesserten Kriminellen aussuchen, der die Rolle des Julianos spielt]

Julianos: Eine Frage kommt mir nicht aus dem Sinn, lieber Bruder.

Stendarr: Sprecht Eure Frage nur aus.

Julianos: Was ist wichtiger? Gesetz oder Gerechtigkeit?

Stendarr: Gerechtigkeit natürlich! Das Gesetz dient ihr.

Julianos: Aber das Gesetz erhellt, was gerecht ist!

Stendarr: Nur ein Narr würde mit Euch streiten, Bruder, aber obwohl in unserer beider Argumente Weisheit liegt, bleiben sie nur Spekulation. Die Götter dürfen nichts zwecklos tun.

Julianos: Hier kommt ein Dämon von fernen Orten. Vielleicht mag das etwas Licht auf dieses Sache werfen.

[Der Dämon erscheint, begleitet vom Schlagen eines Gongs. Der Dämon wird von drei Darstellern gespielt, aber nur die mittlere Figur spricht]

Dämon: Ich bin der dreigesichtige Gott der Lügen. Ich komme aus dem Osten und speie Feuer und Wasser auf meine Feinde. [Der Darsteller zur Linken spuckt Feuer in die Luft, der Darsteller zur Rechten Wasser auf die Menge]

Julianos: Und warum unterbrecht Ihr unsere Gang?

Dämon: Ich bin gekommen, um euch zu meinen Sklaven zu machen. Mein Gesetz übertrifft das eure, denn es ist das Gesetz des Reiches des Vergessens und durch Tribunenstärke versichert.

Julianos: Wunderbar! Ich bewundere Dreiecke! [Er bringt ein göttliches Dreieck hervor, das über seinem Kopf schwebt und sich so dreht, dass es die ganze Menge sehen kann]

Dämon: Ach! Die Mathematik des Gesetzes! Das Dreieck ist die stärkste Form!

Julianos: Das wusste ich vor Euch. Weisheit ist eine breite und starke Grundlage mit einem zugespitzten Gipfel, auf dem alle Dinge das Gleichgewicht halten und sich selbst einordnen oder ins Verderben stürzen müssen.

Stendarr: Gleich meiner Waage.

Dämon: All dies ist wahr, aber ich bin ein größerer Gott als ein jeder von euch. Ich spreche Gesetze und verspotte sie in demselben Atemzug! [Der Darsteller zur Linken heben ihre Hände und singen ein Kodexmantra, der Darsteller zur Rechten tollt umher, kreischt, stiehlt den Leuten in der Menge die Hüte etc.]

Julianos: Wie närrisch dieser Geist ist! Es mag unterschiedliche Gesetze für Götter und Dämonen, Prinzen und Bauern geben ...

Stendarr: … aber niemand entkommt der Gerechtigkeit! Alle müssen einer höheren Macht Rechenschaft ablegen, selbst wenn diese Macht ein Abbild ihrer selbst ist!

[Julianos und Stendarr gehen die Dämonen rechts und links an und schlagen sie mit der flachen Seite ihrer Schwerter. Der Gong schlägt erneut, alles ist still und das Dämonengeschwätz hört auf]

Dämon: Wir unterwerfen uns eurer wahrhaftigen Weisheit und eurer Gerechtigkeit. Verfahrt, wie es euch beliebt.

Julianos: Das Gesetz ist eindeutig. Tod und Verdammnis ist dieser Hybris gerechter Lohn. Das auf die Kante gestellte Dreieck ist eine Klinge. [Er schwingt sein dreieckiges Schwert, die Menge hält den Atem an etc.]

Stendarr: Das ist richtig, Bruder. Aber unser Freund wurde erleuchtet und wird uns keine Schwierigkeiten durch Arroganz und Verrat mehr bereiten. [Die Menge sollte nicht dazu ermutigt werden, hier zu lachen] Zeigen wir Nachsicht, denn alle, die sich freiwillig der Gerechtigkeit unterwerfen, sollen die Gnade finden, die ihren Verbrechen entspricht.

Julianos: Eure Gnade inspiriert mich, Bruder. Leben anzubieten, wo einer den Tod verdient hat! So ein erfreulicher Einfall!

Dämon: Große Himmelsfürsten, euer Schüler dankt Euch. Alle werden die Vorzüge der Gerechtigkeit ernten! [Die drei Dämonendarsteller tanzen und verteilen Kupfermünzen unter die Menge - diese können nach Vereinbarung im örtlichen Wirtshaus eingelöst werden]

Julianos und Stendarr: So ist es und so wird es immer sein. [Musik spielt auf, die Darsteller streifen ihre Kostüme ab und schließen sich den Feiernden an]
 
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Rilas Rothalnim

Pentannualer Zensus
der Häuser von Morrowind

4Ä 166 nach dem Roten Jahr

Kaiserliche Traumhüllen-Transmission #A10918234
Verschlüsselung: gewichtig
Priorität: mittelmäßig

Freigabe: Penitus Oculatus, Agenten der vierten und fünften Außenkreise; Intrattendanten des Unteren Handelsausschusses; Peripatetische Mitglieder der Mnemozyten-Ermittlungskommission; Ehrenwerte Adepten der Ahnenschal-Webstühle (zur besonderen Aufmerksamkeit von M & D); Equi-Valente Vertreter der Ersten Transaurbischen Staffelrelais, etc. etc. (gekürzt zwecks Transmissionskompression unter Bezugnahme auf Codex Somnalius, Verschlüsselungsprotokoll Q)

Zur Aufmerksamkeit derer, die es betrifft:
Pentannualer Zensus der Häuser von Morrowind, nach dem Roten Jahr
In partieller Erfüllung
Der Bedingungen des Aktes der Ascherestitution 4Ä 32
Erhoben unter der dreifachgesegneten Autorität
--Bedt—Ayem—Meht--
Des Großen Rates des Neuen Nordens
Oran-Mathmel-in-Solstheim

4Ä 166

Intraglyphe: Unter Aufsicht von Seleucius Quarens Ristiphal; Attendant-im-Gesamten des hochgeschätzten Ältestenrates; Ritterkommandant von Sutch-wie-es-war, Wächter der Flussdrachen, Kammerherr des Stuhls etc., etc. redigiert und mit Kommentaren zur Erbauung entsprechend kultivierter Geister versehen.
Präambel: Vom derzeitigen Oberhaupt und der Agenda des Großen Rates des Neuen Nordens

Der Rat versammelt sich unter der sanften, doch nachdrücklichen Führung Ihrer dreifach-gesegneten Exzellenz, durch die Gnade aller Häuser und aller relevanten Geister der rechtmäßig ernannte Hortator Danasi Ginadura Rethandus-Jaroon, gewählt durch Einstimmigkeit nach dem ehrenhaften Tod durch Duell Bervyn Feruren Rothryn Jaroons, möge er die Wartetür durchschreiten.

Die fortlaufende Agenda des Rates besteht zunächst in der Aufrechterhaltung des Waffenstillstands, wodurch unsere Treuepflicht Seiner Erlauchten Majestät dem Kaiser gegenüber unveräußerlich bedingt versichert ist, und zweitens der angemessenen Durchsetzung der Obligationen nach dem Vertrag der Zession, wodurch der Neue Norden gehalten wird. Daneben besteht unser Ziel in der Rückbeanspruchung Morrowinds in seiner Gesamtheit von den Katastrophen, die es umfangen haben, der Heimkehr der diasporischen Nachkommenschaft in ihre Ahnenlande, und der Verkündung verantwortungsbewusster Architektur und entsprechend rekalibrierter Frömmigkeit.

Um diese Ziele weiter voranzutreiben, haben wir formgerecht den Hohen Schreiber der Knochen Rilas Rothalnim ernannt, den pentannualen Zensus unter Bestätigung unserer reziproken Obligationen, wie im Vertrag der Ascherestitution 4Ä 32, Klausel Vierzehn, umrissen, zusammenzustellen, und legen hiermit demütig die Ergebnisse dieser jüngsten Untersuchung zur Obsicht des Hochgeschätzten Ältestenrates und in geflissentlicher Erwartung der Befunde durch Nachprüfung Kaiserlicher Kommission vor.

Intraglyphe: Scheint so, dass dem alten Rilas wieder mal der Zensus aufgehalst wurde. Zum dritten Mal in Folge, was ungewöhnlich ist. Ich frage mich, ob sie ihn wieder beim Tricksen mit den Ausgaben erwischt haben? Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich den armen S’wit beneide - die Häuser zu überreden, ihre derzeitigen Haecceitien preiszugeben, muss ein bürokratischer Alptraum gewesen sein, dem selbst das Ordnersystem der Synode nicht gewachsen wäre. – S.Q.R.


Subsektion A: Von den Großen Häusern von einst

Das Große Haus Indoril, allein zu Ehren seiner Verwandtschaft mit Nerevar Präinkarniert bewahrt, bleibt ehrengebunden im Dienst der Toten und lässt nie von seinen titanischen Anstrengungen ab, den Ausfluss der Ahnengeister aus der Großen Riss von Nekrom einzudämmen, selbst wenn die große Aufwendung an Leben und Gold zu diesem Zweck ihre nahezu erschöpfte Blutlinie noch weiter verringert. Obwohl acht Zehntel ihrer Zahl verschieden bleiben, hat sie Unkörperlichkeit nicht davon abzuhalten, an Staatsangelegenheiten teilzuhaben, und die Zitadelle der Bitteren Tränen in Bal Raaven schimmert im Ratsgeflüster der Ahnengeister, indes die Ordinatoren-in-Trauer ihre jüngsten Expeditionen nach Morrowinds begrabenen Ahnengrüften vorbereiten. Ihr Siegel bleibt, wie ehedem, das Antlitz Nerevars.

Intraglyphe: Wie passend, dass der letzte Akt eines sterbenden Hauses darin bestehen soll, sich selbst und alle die ihm vertrauten beizusetzen. Wie der Geist Uriels des Siebten in Aetherius darüber lachen muss! – S.Q.R.
Das Große Haus Hlaalu, Nutznießer der Gnadenszeit der Dritten Ära, ist über Kontroversen um Guarpreise, die feineren Details ritueller Ermordung und besonders ruchlosen Diebstahl einer Geisterwallkomponente in einem Disput um Ahnenbesänftigung in Unordnung gestürzt. Da besagte Mittelhand noch immer nicht zurückgegeben wurde, wird ihr Sitz gemäß Ratsprotokollen durch Ahnenvertretung im Schwebezustand gehalten, bis sich die duellierenden Potentaten von Kragenmoor und Narsis (davon nachfolgend mehr) verglichen haben. Die Waagschalen ihres Siegels sind nicht länger im Gleichgewicht.

Intraglyphe: Es scheint, dass sich die Spaltung dieses einst so wertvollen Einflussmittels in absehbarer Zeit fortsetzen wird und effektivere Verbündete gesucht werden sollten, damit wir nicht in noch mehr Provinzgezänk hineingezogen werden. - S.Q.R.

Haus Deshaan, das ein Splitterkind von Dres weiblicher Linie ist und Erbe aller Traditionen und Besitztümer, die noch nicht zugehörig abolitioniert wurden, hält nach seinem vierten (und diesmal erfolgreichen) Appell an den Hortator um Wiedereinsetzung erneut einen Sitz im Rat des Neuen Nordens. Der Blutschuld durch ihrer Vorväter Heraufbeschwörung des Zorns von Argonien eingedenk ist ihnen das Wort immer noch verboten, aber aufgrund ihrer wachsenden Dominanz auf den Ebenerzmärkten und geschickten Manipulation des öffentlichen Raums scheint es wohl nur eine Frage der Zeit, bis ihr voller Status wiederhergestellt ist. Ihr Siegel ist der Himmelsläufer.

Des Großen Hauses Redoran Blutlinie ist abgeschnitten und seine Besitztümer durch transliminale Invasion, lunaren Einschlag, lorkhanischen Pyroklasmus und amphibische Erhebung zernichtet. In ehrerbietiger Verneigung vor der Formel ihres einstigen Dienstes: GEDENKT REDORANS. VERGESSET NICHT. Durch Anordnung des Rates werden ihre Geister in treuen Händen unter den Knochenlagern der Jaroon (davon nachfolgend mehr) bis in die Zeit verwahrt, da hypothetische Anspruchsteller nach Blut entdeckt werden, um die entsprechenden Ehrerweisungen zu erweisen und die sich daraus ableitenden Privilegien zu erneuern.

Intraglyphe: Nun, Märtyrertum erhält wohl schlussendlich seinen Lohn. Das Leben sei kurz, dass die Schmach nicht zu lang, um Gor Felim zu zitieren. Dagegen wurden die Telvanni, nicht einmal von den verbliebenen Häusern betrauert, aus diesem Kodex der Erinnerung (!) gestrichen – sic semper demens scientia! – S.Q.R.


Subsektion B: Von den Neuen Häusern auf Oran-Mathmel das da ist Solstheim

Intraglyphe: Wegen der absurden Vorliebe der Dunmer für Genealogie und überflüssige Formalität wurden ergänzende Details zur Gründung jeden Hauses wieder mal nachlässig von der salzwassergelagerten Corpuskel der letzten Transmission kopiert. Erfahrene Merologisten möchten vielleicht nur die frischesten Memosporen inhalieren. Soviel zur Vorwarnung vor somnolischer Überlastung! – S.Q.R.

Haus Jaroon – das mächtigste der Neuen Häuser hält den Sitz des Hortators zu Ehren ihrer entscheidenden Rolle beim Pakt mit den Nordmännern und ihren weiten Besitzungen im Neuen Norden wie den Ascheöden in nunmehr vierter Dekade. Ihr Geschick wandelte sich schlagartig von ihren bescheidenen Anfängen als Salzgräber in Llatrys, als ihnen der große Tsunami, indes sie sich gerade in die Türme des zertrümmerten Dwemereth vor dem Roten Tag flüchteten, ein Schalenfragment des Kaisers der Krabben zu Füßen trug. Darauf schwimmend entkamen die Gründer des Hauses in die aschedicke Innere See, wo sie durch umsichtiges Staken viele hundert Dunmer aus den brennenden Küstendörfern retteten. Nach dem Ende ihrer langen Reise gen Solstheim wurde die Schale durch Knochenformung zur Grundlegung der Ersten Stadt umgestaltet, wo die Schalenkapitäne bis heute als Säulen der Nation verharren. Ihr Siegel ist der Giftige Skrib.

Haus Sul – welches nach Alandro Sul benannt ist, unsterblicher Sohn der Azura, Schildgefährte Nerevars und Prophet der Flüsternden Ohren, dessen Schädel zwar zerstört ward, dessen leuchtende Seele aber eine Krone aus Eisenringen kränzte und dessen Clan nicht solche sind, die seinen Namen durch Blut tragen, sondern all jene, die seiner Wahrheit lauschen. Unter ihren Namen sind Sul, der die Delirien des Leeregeistes besänftigte, und Sul-Matuul, Konfident des Fleischgewordenen, der seinen einzigen Sohn Sul verstieß, der nach Jahren des Wanderns und Wahrheitsministrierens in den Finsteren Reichen in dieses Sternenherz zurückkehrte, um seines Ahnen Bogen und seines Vaters Ratssitz einzufordern. Von den Neuen Häusern politisch am findigsten, haben sich diese Pioniere des Neuen Nordens der Verbreitung der Erleuchtung durch ihre zischelndmurmelnden Wahrheiten verschrieben. Vehks Verräterei zum Trotz marschieren ihre Neuen Ordinatoren in das dreiäugigen Antlitz von Sul gehüllt. Und wo immer die Bevölkerung nicht zuhört, zögern sie nicht, noch mehr Ringlein aus den Ruinen Resdayns ans Tageslicht zu fördern und dem Chorus des Traumgesangs ihres längst verstorbenen Gründers anzufügen. Ihr Siegel ist der Stoßzahn des Fledermaustigers.

Intraglyphe: Eher wie Pioniere der Intrigen und Winkelzüge des Neuen Nordens – ihre Agenten sickern in den Neuen Tempel ein und ihr Einfluss reicht sogar bis Cheydinhal. Sie sind gefährlich, unseren Interessen feindlich gesonnen und nicht zu unterschätzen, Erben der alten Telvanni in ihrer Fähigkeit, unsere Ziele zu blockieren. – S.Q.R.

Haus Panud – noch immer sitzen die früheren Eierminenarbeiter und Glasscherber fest im Rat, jenen geboren, die vom Ausbruch des Roten Tages in der Purpurzone getroffen und lebendig in den Höhlen unter Asche begraben wurden. Ohne Hoffnung auf Rettung schlugen sie sich lichtlos und mit nichts als ihren Fingernägeln zum Graben gen Westen, wo sie nach langen Tunnelmonaten auf die Arbeiter der Eierminen Ashiman, Asha und andere, deren Untersiegel durch Lampenvertrag das Kwama-Ei ist, trafen und sich mit ihnen zusammenschlossen. Das Grollen des Roten Berges immer noch in den Ohren grub sich die neue Allianz unter den brennenden Ruinen von Khuul, unter dem Geistermeer, nach Solstheim durch, wo sie inmitten des Ersten Rates des Neuen Nordens aus der Erde brachen, um noch in letzter Minute ihre Stimme abzugeben. Bis zu diesem Tag kann es niemand mit ihrer Minenmeisterschaft oder ihren unterirdischen Besitzungen aufnehmen, die von einer Beschaffenheit sind, wie man sie seit den Dwemern nicht mehr gekannt hat. Ihr Siegel ist die Ebenerz-Ader.

Haus Velms – seit mehr als einem Jahrhundert treu im Dienst des Rates stehen die Erben und Vertrauten Sadryons, des einzigen Mannes, der den Fall von Baar Dau auf Vivec mit eigenen Augen sah und überlebte, der sich inmitten der Befragung eines Ne-Quin-Alischen Buchhändlers aus besagter Stadt instinktiv nach Geisterpforte zurückrief, wo ihn der Ausbruch des Berges erneut in Bedrängnis brachte. Die Magie, die ihn in Gesellschaft seines ehemaligen Gefangenen diesem Schicksal entrinnen ließ ist nicht bekannt, aber er hat sich durch manches wohlüberlegte Magiewerk und große Frömmigkeit bei der Zähmung des Neuen Nordens einen Namen gemacht, was zu der großen Prosperität seiner Erben führte, wie sie die Reihen des Neuen Tempels und der Wirbelnden Schulen füllen. Ihr Siegel ist das Auge, das den Fall bezeugte.

Haus Skaal – um alle verbliebenen Ansprüche wegen Landnahme beizulegen, wurden die Skaal trotz ihres menschlichen Standes durch den Willen der Vierten Ratssitzung rechtmäßig als Haus-von-Ungläubigen, wie es einst die Dwemer in Resdayn waren, in den Rat aufgenommen, wodurch sie zu bevorzugter Wahrung ihrer Territorien berechtigt sind. Trotz der unziemlichen Schlacht von Thirsk, fortwährender Dispute über die Rechte ihrer eisgebundenen Toten und der frevlerischen Ereignisse um die zweite Wiedererweckung Aesliips prosperieren bis auf diesen Tag. Ihr Siegel ist der Wolfsbär.

Intraglyphe: Sehr diplomatisch von ihnen, das Stahlrim nicht beim Namen zu nennen! Die animistischen Eingeborenen beschützten ihre Ahnen beinahe so sehr wie die Dunmer. Was für eine fröhliche Nachbarschaft die Insel doch geworden ist. – S.Q.R.

Haus Indarys - durch Akklamation aus der Linie des Grafen von Tarn-Cyrod, das Cheydins Halle ist, hervorgegangen, boten sie in der Folge des Roten Jahres vielen heimatlosen Clans Zuflucht, nur um dann ihretwillen alles unter dem wurmverkrusteten Beschuss der Höllenstadt aufs Spiel zu setzen. Durch seine Heldentaten auf dem Schlachtfeld wurde Farwil Indarys von seinen dankbaren Vasallen zum Meister ausgerufen und reiste im Nachspiel fernab von seines Vaters Schatten zur Gruft seiner Ahnen, um Ehrerbietung zu erweisen. Trotz Anschuldigungen der Hlaal-Fragmente auf Verletzung des Gebotenen Verfahrens wurden seine Erben jüngst vom Rat im daraus resultierenden Status bestätigt. Von den landlosen Söhnen und Töchtern Indarys’ sind viele nach Morrowind geeilt, um unter Anerkennung des gebotenen Privilegs Gebiete einzufordern und haben sich einen Platz an der aschverödeteten Grenze errungen. Ihr Siegel ist der Dorn.

Intraglyphe: Sieht so aus, als wären die Jungs des Grafen alle groß geworden! Ich würde diese Infiltration als Erfolg hinstellen, aber sie waren in letzter Zeit recht zurückhaltend. Sie sollten unverzüglich an ihre Obliegenheiten erinnert werden. – S.Q.R.


Subsektion D: Von den Unleidlichen Häusern

Intraglyphe: Die Aufnahmekriteriien in den Rat des Neuen Nordens sind zahlreich, wiegen aber nicht besonders schwer. Trotzdem bleiben ein paar, die in ihren Missetaten so verabscheuungswürdig oder durch ihre Ursprünge befleckt sind, dass ihnen trotz vollständiger Registrierung in den Kodizes sogar das Recht verweigert wurde, einen Sprecher zu unterhalten (was in Anbetracht von Haus Oadas Tendenz zu kreativem Literalismus aber auch ein Segen sein kann). – S.Q.R.

Haus Ouada – eine seltsame Allianz illegitimer, flaschengezüchteter Telvannisöhne und gemischter Dreugh-Jigger von der Westküste. In der brennenden Luft des Roten Jahres Erstickungsgefahr ausgesetzt, wirkten sie Zauber der Wasseratmung und liefen auf dem Meeresgrund von der Verheerung Telvannis’ bis Solstheim. Durch die Abscheulichkeit ihrer Geburt aus dem Rat ausgeschlossen und von allen anderen wegen der neuen Augen verstoßen, die sie unter den Wellen angenommen hatten, sind ihre Herdstätten gezwungen, ohne Luft zu brennen. In verdeckter Unterwasserkriegführung gegen die Königreiche der Dreugh und die polymorphe Echsenbrut der Schwarzmarsch ziehen sie, bis zu diesem Tag amphibischer Natur, bis in die Bucht der Vernichtung. Ihr Siegel ist das umgekehrte Boot.

Intraglyphe: Ah, wie ich mich in die Amtszeit meines Urgroßvaters zurücksehne, als wir auf den alten Divayth vertrauen konnten, um diese Dinge zu entfalten. – S.Q.R.
Haus Thiralas – von diesem zurückgezogenen Haus soll nur wenig dessen gesagt werden, was bekannt ist. Ihr Ratssitz bleibt zu Ehren ihres Gründers reserviert, obwohl ihre Wesenheit für die Dauer der nächsten Ära von der Teilnahme ausgeschlossen ist. Zur Rechtfertigung unseres Schweigens berufen uns formgerecht auf die Fünfte Provision des Waffenstillstands.

Intraglyphe: Trotz all unserer Kontakte ist es uns noch immer nicht gelungen, die Quelle dieser Dammflüche herauszufinden, ausgenommen der Tatsache, dass jede Erwähnung ihrer Beleidigung durch Tanz der Wirbelnden Schulen von den Lippen des Rates getilgt wurde. Und es muss übel gewesen sein, wenn sie die hinzuziehen mussten. – S.Q.R.

Subsektion D: Von den Schismatischen Häusern

Intraglyphe: Durch Ratskonvention soll sich auf Häuser, denen Blutkonsens fehlt, ihrer Herkunft zu Ehren mit Bindestrich bezogen werden. So ist dieser Zierrat für Fragmente älterer Clans ein Zeichen der Distinktion, steht in den Augen vieler anderer aber nur für Anmaßung und bleibt daher häufig ungeschrieben – S.Q.R.
Haus Sathil – ein Fragment des Hauses Indoril, dass alle Verbindungen zu seinem früheren Lehnsherrn aufgekündigt hat. Ihre Schlüsselrolle bei der Zähmung des Neuen Nordens braucht hier nicht wiederholt zu werden, aber seitdem haben sie sich wegen ihrer enthusiastischen Vereinigung mit der Kultur ihres adoptierten Heimatlandes, etwa in ihrer Vorliebe für nordische Gefolgsleute und dem Abfall vom Dreieinigen Weg zugunsten der angenommen Reinheit von Anu in seinem Aspekt als Allschöpfer, einen äußerst widerwärtige Reputation angeeignet. Durch ihre Fügung in menschliche Gepflogenheiten haben sie prosperiert und zeigen in ihren zahlreichen und wohlhabenden Besitzungen einen einzigartigen Architekturstil, der die Wohnbezirke ihrer Ahnen mit Stein und Kiefer Himmelsrands vereint. Ihr Siegel ist der Draugr.

Intraglyphe: Die Auslassungen sind immer faszinierender als das, was enthalten ist, oder? – S.Q.R.

Haus Hlaal-Ilmeni – mit Unehre überhäuft sind die Sprösslinge Helseths, wie sie die Hausväter durch Verweigerung von Blutkonsens mit Llathis-Hlaaluranyon entzweiten und ihres edlen Hauses Sitz im Rat verwirkten (dessen Platz nun vom beschworenen Geist Herzog Brindisi-Doroms eingenommen wird). Obwohl sie seit dem Fortgang von Llathis’ Anhängern noch die Grenzstadt Kragenmoor halten und in der Gunst der Mede stehen, zählen solche Versicherungen in der turbulenten Politik des Ostens nur wenig. Der derzeitige Großmeister zieht es vor, ihr Schisma in die Begriffe von Prinzipien zu fassen und ist rücksichtslos gegen jeden vorgegangen, der zu behaupten wagten, dass der eigentliche Grund in der Entdeckung neuer Ebenerzlager auf Vvardenfell lag. Durch den Einsatz der Hauswachen bleiben die lukrativen Handelsrouten nach Cyrod und Cheydins Halle offen und um den Disput mit ihren Brüdern in Narsis zu finanzieren, greifen die Hlaal-Ilmeni nach den Glück wie nie zuvor.

Intraglyphe: Meine Güte, wie köstlich und unerwartet aufrichtig! Es scheint, dass jemand im Neuen Norden mächtig verärgert über all das ist. Ich muss mich wirklich fragen, ob das der neue Kammerherr der ehrfurchtgebietenden Fürstin Rethandus-Jaroon sein kann, aber da mag noch mehr dran sein. Ihr werdet auf gewohntem Weg informiert. – S.Q.R.
Haus Hlaal-Odai – Infolge der unerhörten Begebenheiten um die gescheiterte Wahl eines Nachfolgers für Großmeister Sothis’ wurden die beiden Fraktionen durch Anordnung des Rates des Neuen Nordens in der alten kaiserlichen Festung zu Kragenmoor sequestiert, bis sie zu einer Lösung gekommen wären. Da sie die Situation nunmehr für untragbar hielten, machten sich Llathis-Hlaalurans Unterstützer in einer mondendunklen Nacht aus Kragenmoor davon, um durch saurischen Vertrag einen rivalisierenden Sitz in der alten Hlaalu-Kapitale Narsis zu errichten. Große Kontroversen hat ihre Mitnahme eines Fingerknochens von Llathis’ väterlichem Ahnen, nämlich Hlaalu-Athyn-Llethans, aus dem neuen Geisterwall des Hauses hervorgerufen, die sich aus Protest gegen die Entweihung richtete, ihn rechtwinklig neben das Brustbein seines eingestandenen Mörders gelegt zu haben. Ungeachtet dieser Streitgründe kontrolliert Llathis die Flussläufer und Barken des Herzlandes, um sie so seinen Feinden vorzuenthalten.

Intraglyphe: Beachtet den versteckten Hinweis auf die Symbiose mit dem Squamösen Organismus. Kein angenehmes Thema, um im Osten darauf die Aufmerksamkeit zu lenken, würde ich meinen. – S.Q.R.

Subsektion K: Von den Orden des Neuen Tempels

Intraglyphe: Von Schismen zerrissen, die so vielfältig und verworren sind wie das Gerangel der Marukhati, ist der Tempel nur noch eine ausgeweidete Schale seiner früheren Macht. Aber wie einem zurückgeschnittenen Baum wachsen die einstigen Triebe des Stamms darauf stärker und freieren Sinns, während der Hauptstamm auf dem Boden verrottet. Unbeschadet unserer Obligationen gegenüber den Thalmor muss diesen Vorteilen unverzüglich etwas gegengehalten werden, damit sich unser alter Feind nicht selbst aus dem Zwielicht der chimerikalischen Landgötter wieder erhebt. – S.Q.R.
Die Graviden Wappenträger - wenn auch nicht länger vom heiteren Kriegswappen, da sie um den Verlust ihrer Brüder trauern, die bei der Spaltung der Geisterpforte zwischen Morgengrau und Dämmerung geworfen wurden, verbreiten die katastrophal reduzierten Kriegerpoeten weiterhin in ehrlicher Erwartung seiner und Seiner Rückkehr die autohäretischen Liebeslehren von Vehk und Vehk. Obwohl ihre Rekrutierung, wie es die Tradition will, nur langsam erfolgt, wächst ihre Zahl und ist letzthin durch die Aufnahme der Überlebenden Ihrer Finger aus der Schlacht des Epiphyts sogar wieder stark angewachsen. Zu ihren erwähnenswertesten Taten jüngster Zeit gehört der Tod des Erzwächters des Proximalen Organismus durch iambische Pentameter und die anschließende Rückgewinnung der Mumie des Heiligen Roris aus der Nekropole zu Dorn. Das Siegel ihres Ordens ist der Eileib

Intraglyphe: Die Erwähnung Vivecs sollte an einen Punkt von äußersterer Wichtigkeit erinnern - in Zeiten größerer Zweckdienlichkeit verlangt der aktuelle Status der Dämmrigen Abrieglung nach einer robusten Diskussion. Wir haben unbestätigte, doch vertrauenswürdige Berichte über Sichtungen von Zwielichtschwingen vorliegen. Könnte das bedeuten, dass sie vielleicht auch schon umgangen ist? – S.Q.R.

Die Transeltherischen Verdammten – von diesem Orden, dessen gefeierte Rolle in der [Nullunterbrechung: REDIGIERT. Sicherheitsfreigabe unzureichend. Fragen bezüglich der Schwarzen Ordinatoren sind, und nur unter Axialer Refraktion, an Seine Exzellenz Erzminister Dravidius vom Zehnten Inneren Kreis zu richten. – S.Q.R.] Das Siegel ihres Ordens ist das brennende Luftschiff.

Der Orden der Zornmänner - ursprünglich ein Annex vom Anteil des Großen Hauses Indoril an der Oblation wurde, was einst ein Strafkloster war, um nichtsnutzigen Söhnen und Töchtern minderer Adliger dringend benötigte Lektionen in Demut zu lehren, seit dem Bruch von Nekrom an die Frontlinie der Wartetüren geworfen. Die Befehle der gebundenen Geister, die einst ihre fehlgeleiteten Brüder durch die Asche verfolgten, führen sie nun zu den Stätten der begrabenen Ahnengrüften, da ihre Knochen ruhen, um sie zur Zitadelle der Bitteren Tränen in Bal Raaven zurückzutragen, wo sie Eingliederung in die neuen Krypten und Komposition der gebührenden Kantaten erwartet. Das Siegel ihres Ordens ist die Aschegrube.

Intraglyphe: Ja, ja, die Indoril haben das jahrhundertlang gemacht. Warum es jetzt besonders erwähnen? Da muss mehr dahinterstecken. Ich werde unverzüglich für die Ernennung eines Quästor sorgen. – S.Q.R.
Der Orden des Heiligen Jiub - Wie ihr gemarterter Meister angeleitet ward, eine große Plage aus Vvardenfell zu vertreiben, streben sie heute danach, das Land von Bestienplagen zu befreien. Ihre Kampfkantoreien wurden wegen Dezimierung der Totemtiere des Hauses Skaal aus Solstheim verbannt, aber sie scheinen nicht übermäßig davon betroffen zu sein, da sie in den ärmeren Kolonien des Neuen Nordens viele Rekruten gefunden haben. Aus Erkenntlichkeit Boethias dafür, seine Heckenlabyrinthe unermüdlich von Täuschungsmanövern befreit zu haben, hat sich eine neue Insel vom Meeresgrund erhoben, die sie nun als Knochenrepositorium der Relikte ihres Gründers und Festungstempel halten. Das Siegel ihres Ordens ist der Klippenläufer.


Subsektion R: Von anderen erwähnenswerten Fraktionen

Die sogenannten Kinder von Veloth – verraten von den verknöcherten Dogmen des Alten und den endlosen Schismen des Neuen Tempels ist in letzter Zeit eine wachsende Zahl junger und rastloser Dunmer den Rufen derer gefolgt, die zur Reinheit der Doktrinen des Propheten Veloth zurückkehren würden. Manche glauben gar, dass der Fall von Baar Dau vollstrecktes Ahnenurteil war, das die letzten Überbleibsel verfallener und dekadenter Zivilisation beseitige gefegt habe, um ein neues, unverdorbenes Gelobtes Land zu schaffen, wie es Veloth durch Boethiah und die anderen Guten Daedra ehedem gegeben ward. In großen Scharen verleugnen sie die Bande von Hausherd und Clan, um in die Aschewüsten zu fliehen, wo sie zur Inspiration Namen der Zainab, Erabinimsun und anderer annehmen, die einst wie Namminit, Cantimeri, Desshanasa und die Vier Saaten von Veloth an die Giebelaufrichtung der Häuser verloren gingen. Ganz so wie die altvorderen Stämme haben sie keine Regierung, die der Rede wert wäre, und je nach ihrem persönlichen Charakter können sie dem Reisenden in den Aschewüstenentweder sichere Zuflucht oder eine weitere Gefahr sein.

Intraglyphe: Ich sollte übrigens erwähnen, dass unsere Leereranken von einer großen Gemeinschaft dieser humorlosen, grimmigen lebenden Fossilien berichtet haben, die vor kurzem in Attributionsanteil Schwierigkeiten ohne Ende gemacht hat. Seltsam, dass es der Rat nicht für angebracht hält, das mitzuteilen, hmm? – S.Q.R.
Camonna Hlaal – in früheren Ären der Auslöschung fremden Einflusses im Osten gewidmet, haben sie unlängst durch das Fehlen eines Heimatlandes, das solcherart verdorben werden könnte, eine neue Bestimmung gefunden. Ihre unzähligen Kontakte werden nun zum profitableren Zweck des Betriebs von Zuckerbarken und Schreitern genutzt, die bis nach Pelletine und zum Niben gehen. Durch Vertrag mit dem Neunten Inneren Kreis sind ihre Aktivitäten in Cyrodiil im Austausch gegen wertvollen Beistand beim Eldenwurz-Zwischenfall, von dem gemäß der Bedingungen des Edikts von Kvatch, Abschnitt Vier, nicht mehr geschrieben werden darf, nicht mehr eingeschränkt.

Intraglyphe: Erbärmlich! Als ob sie wirklich glauben würden, den Vergoldeten Schnurrhaaren der Quin'knurr das Wasser reichen zu können! – S.Q.R.

Die Morag Tong – durch Launen des Webers wurde dieser Orden entzweit und bleibt größtenteils unauffindbar. Trotz unseres Drängens in Hinblick auf frühere Zugehörigkeit scheint es, als würden sie sich verbergen, ganz wie die Falltürsprinnge, die von ihrem androgynen Fürsten so geliebt wird, in begieriger Erwartung darauf, einen neuen Strang aus ihren abyssischen Spinndrüsen zu weben. Das neue Netz, das so gesponnen wurde, beginnen wir gerade erst zu entwirren, aber ob das Verschwinden der Tong den Verlust von Mephalas Gunst oder bloß den Anfang eines weiteren ihrer Ränke ist, bleibt so dunkel und obskur wie ihre Sphäre.

Intraglyphe: Was für überraschende Enthüllungen - die Anhänger des Fürsten der Obskurität sind geheimnisvoll! Welche Einsicht! Warum die Kaiserliche Kommission darauf besteht, alle fünf Jahre diese redundante Bürokratieübung zu verlangen, ist mir schleierhaft. – S.Q.R.


Annex A: In Bezug auf die jüngsten Ereignisse von Interesse:

Es wurde um einen Kommentar zur offiziellen Stellung des Rates bezüglich der Vandor-Plünderung ersucht. Dies sind die Fakten, wie sie der Rat versteht. Die Expedition wurde von den [REDIGIERT] initiiert, jenen Schwarzen Ordinatoren, die, vom wurmgegeißelten Flehen ihrer fünfzig in Sklavenvergangenheit erstarrten Mütter gequält, im Rat [REDIGIERT] aufstanden und sich von allen Herdbanden lossagten. In Gesellschaft von Tymvaul dem Unbemantelten und [REDIGIERT] reisten sie per Himmelslampe bis nach Vandors Ufern auf, um die Knochen ihrer Vorväter aus den Fängen der üblen Bewohner von Thras zu befreien. Nachdem sie Dutzende im Namen von Veloth und der Dreieinigen Heiligen getötet hatten, kehrten sie, von einer opaleszenten Ahnenwolke gefolgt, im Triumph zurück, um [REDIGIERT] zur Rede zu stellen [REDIGIERT] aufgeschoben bis zur neuen Ratssitzung aufgeschoben.


Intraglyphe: Nichts hier, was wir nicht selbst vermutet hätten, aber gut, eine offizielle Bestätigung zu haben, dass Bendu Olos Erben sein gutes Werk fortsetzen. – S.Q.R.


Annex B: In Bezug auf den Othrensis-Zwischenfall

Intraglyphe: Ah, und hier finden wir endlich etwas von wirklichem Interesse! – S.Q.R.
Bedeutende Ressourcen, mundan wie mythisch, wurden zur Untersuchung dieses Mysteriums aufgewandt. Wir können bestätigen, dass die Erscheinungen zweifelsfrei als die Perlmuttartigen Chronographen identifiziert wurden - durch sein sterbendes Schweigen-als-Abortiv aus Mysteriums Dienst befreit, reiten diese zwölfhundert Heiligen, die in der Schlacht von Gramfeste an Sehts Seiten fielen, einmal mehr über das Antlitz Tamriels. Jetzt mit Kartalaginösen Fabrikanten beritten, dann wieder auf den beklingten Schwingen dwemerischer Autogyros, erscheinen sie instantan aus einer von Ur-Sothas Unendlichen Türen, wo immer die Not am größten ist und dispensieren vor einer erstaunten Bevölkerung imperfekte Objekte, Rätsel und Mechanismen.
 
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Hui, viel zu lesen für mich :) Danke für die Arbeit! Ich muss mich mal in Ruhe daran setzen, vielleicht finden wir ja einen Punkt, wo wir in die Tiefe gehen können.
 
Deeza

Heraldik von Hochfels, Band V.


31. Ausgabe, 3Ä 386
veröffentlicht vom Amt Seiner Kaiserlichen Gnaden des Wyvernhüters der Wappen

Das Wappen von Orsinium
Nirgends wird die Spaltung zwischen „alten“ und „neuen“ Orks bitterer offenbar als in der Kontroverse um Orsiniums zwei Wappenzeichen. Beide wurden von Gortwog gro-Nagorm selbst entworfen, und der Unterschied zwischen ihnen verdeutlicht den radikalen Wandel in seinem Denken, seit er König des wiedererrichteten Orsinium wurde. Das frühere Banner hält sich bemerkenswert eng an historische Überlieferungen zu Symbolen der ersten an jener Stelle errichteten Orkstadt. Es umfasst die blutrote Darstellung Geißels, der von Mauloch geschmiedeten Waffe, und des Meteoreisen-Helms des Königs aller Betmer. Lediglich der schwarze Hintergrund stellt eine Veränderung zum ursprünglichen Sackleinenbraun dar. Dieses Wappen zierte die ersten sechzehn Jahre von Orsiniums Bestehen die Livreen und Wandteppiche der Zitadellenwände und des Thronraums.

Es wurde nach und nach vom zweiten oder Trinimac-Wappen ersetzt, was mit der offiziellen Veränderung des Stadtnamens von „Orsinium“, wie Gortwog es ursprünglich genannt hatte, zu „Nova Orsinium“ einherging, der heute in der Stadt und den Botschaften ganz Tamriels einzig akzeptablen Verwendung des Namens. Die Unterschiede zwischen den beiden Zeichen sind frappierend. Das schlichte, schwarze Banner wurde durch einen gevierten Schild ersetzt und die Abbildung des Helms, obwohl noch vorhanden, zu einer schwarzen Krone auf rotem Grund umgearbeitet. Jede Spur von Geißel fehlt, stattdessen findet sich das altertümliche (jenseits esoterischer Aldmeri-Texte fast zwei Jahrtausende lang unbekannteSymbol der Bitteren Träne Trinimacs, was seine Trauer über den aldmerischen Verlust der Unsterblichkeit symbolisiert. Die übrigen Viertel werden von zwei schwarzen, im spitzen Winkel angeordneten Sparren (unten links) eingenommen, wodurch Orsiniums Anspruch, über die Wrothgarien- und Drachenschwanz-Bergketten zu herrschen, bekräftigt wird, und schließlich (unten rechts) der verwirrenden, stilisierten Darstellung des großen Turms, der vor kurzem in Orsiniums Tempelviertel zu errichten begonnen wurde.

Obwohl ein fünf Jahre altes Edikt offiziell seinen Gebrauch verbietet, weht das frühere Wappen immer noch offen über vielen Dörfern, die Orsinium tributpflichtig sind, sowie einigen Blockfestungen innerhalb der Stadt selbst. Es scheint beinahe zum Kennzeichen des Widerspruchs gegen die eingesetzten religiösen Veränderungen zu sein, wohingegen das neue Wappen als Ausweis der Treue und Ergebenheit zum König dient - und Gortwogs Wachen blicken misstrauisch auf jene, die es nicht öffentlich zeigen.
 
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Lady Nerevar

Über Seide
und ihre Geschichte, Kultur und Wirtschaft im nibenischen Herzland
Die steife, hänfene Seide der Velothi-Pestmotte: zu grob, um mehr als praktisch zu sein; die durchsichtige, spiegelartige Seide von Sommersend: zu teuer und sehr langwierig ins Dasein zu singen; die Weija von Valenwald (zwar keine richtige Seide, aber oft darunter gefasst): aufwändig zu beschaffen und mit zu viel einheimischem Beigeschmack belastet – die wunderschöne und vielfältige Seide vom Niben ist unübertroffen. Sie ist ebenso einfach herzustellen wie zu bearbeiten und doch geeignet, um selbst Adlige einzukleiden. Außerdem verfügt sie über so vorzügliche Verzauberungseigenschaften, dass sie tatsächlich lange Zeit für nichts anderes gebraucht wurden.

Das Geheimnis der nibenischen Seide liegt bei den Ahnenmotten. Diese langlebigen, allesfressenden Motten legen ihre Eier in totem Fleisch ab. Die Larven schlüpfen, graben sich ihren Weg frei und bilden wenn sie die Luft erreichen einen Kokon. Der Kokon besteht aus etlichen Meilen Seide, typischerweise in blutroter Farbe, die dann weiterverarbeitet und zu Garn gesponnen wird. Seinius, ein Ayleïdengelehrter der späten Merethischen Ära, bezeichnet die Motten als „lästerliche Aasfresser“, welche die Leichen „wie ein Teppich aus Moos und verrottenden Blumen“ bedeckten. Die Ayleïden sahen auf diese Geschöpfe herab, aber ihre nedischen Sklaven machten sich die allesfressenden Eigenschaften der Larve zunutze und ersannen Geheimrituale, um ihre Seelen mit dem Tod in Motten zu transformieren. Dadurch konnten sie der ewigen Wiedererweckung und Tortur entgehen, die unter ihren Meistern beliebt war. Der nedische Name für ihre Retter war
miith, was „Motte“, „Ahne“ und „Geist“ bedeutete. Daraus leiten sich auch die modernen Begriffe „Motte“ und „Mythos“ (jemandes Ahnengeschichte) ab. Dank der stillen Verehrung durch die Nedier konnte sich die Population der Ahnenmotte erhöhen. Als Alessia den Thron bestieg, bildeten sie das spirituelle Herz von Cyrod.

Bald darauf sollte die Motte auch sein wirtschaftliches Herz besitzen.

Obwohl Alessia den Thron errungen und die Ayleïden-Hegemonien bezwungen hatte, war das junge Kaiserreich der Menschen verarmt und schwach. Tote übersäten noch immer die Wälder und Straßen, wo sie in entflammter Rebellion oder vergeblichem Widerstand gefallen waren. In diese unzähligen Leichen legten die Ahnenmotten nun ihre Eier. Die tatsächliche Entdeckung des Seidenwebens ist zwar nicht dokumentiert, aber eine mündliche Legende besagt, dass ein junges Mädchen auf den Vorgang stieß, als sie die Beisetzungsrituale für ihren verstorbenen Vater durchführte. Angeblich legte das Mädchen seine tränenfeuchten Hände auf die kokonbedeckte Leiche, wobei die Fasern an ihren Fingern kleben blieben. Als sie den vielstufigen Handtanz zu Ehren des Toten aufführte, wurden die Fasern zusammengewoben und bildeten die erste Tuchspanne. Dieses Ritual entspricht zwar nicht dem modernen Produktionsprozess, ist aber dennoch eine bemerkenswerte Geschichte.

Zunächst blieb die mit den Geistern und Liedern der vielen Toten gewobene Seide auf die nibenischen Gläubigen beschränkt. Jedes Tuch stand für eine Familie, eine Verbindung zur genealogischen Vergangenheit, wovon die Cyrodiil besessen waren, weil man ihnen genau das als Sklaven verwehrt hatte. Die Neuigkeit von diesem von Diplomaten, Priestern und Bauern gleichermaßen getragenen Stoff verbreiteten sich aber auch schnell über die Grenzen des jungen Staates hinaus. Ein Camoran-Botschafter am Hofe Alessias sprach in einem Brief an einen Verwandten in Falinesti von der Gewandung der Königin:

„Ihre mannigfaltigen Röcke glitzern wie die Bucht bei Sonnenuntergang und erzeugen das Geräusch der Baumkronen in einer Winterbrise. Heute empfing sie mich in Purpur (!) gekleidet, doch bevor ich eine Bemerkung über diese Häresie anbringen konnte, bemerkte ich, dass es sich nicht um einem einzigen Stoff handelte, sondern ein ganzes Dutzend. Die oberste Seide war ein beinahe transluzentes, sich mit jedem Lufthauch sanft bewegendes Karmesin, die unterste ein schweres Nachthimmelblau, das sich nicht mit ihr bewegte. Die Stoffe dazwischen variierten in Farbe und Stärke, jeder einen Kontrapunkt, bis sie ebenso in der Luft zu schweben wie fest auf dem Boden zu stehen schien.“

Fremde Würdenträger waren von der Schönheit und Vielseitigkeit des Gewebes beeindruckt. In ihrer Weisheit entschied Alessia, Seide zur Finanzierung der Staatsgeschäfte zu exportieren. Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass sich viele Freigelassene nun der Ernten, dem Weben und der Ausfuhr widmeten. Kaum zwanzig Jahre nach dem Fall von Ayleïdoon war Cyrod in ganz Tamriel für seine Seiden berühmt. Obwohl nur einfachere, unbeseelte Stoffe verkauft wurden, waren sie in ihrer Qualität immer noch über jeden Vergleich erhaben. Während die Seiden ihren Weg in die Fremde fanden, wurden sie auch zu einem Teil davon was es bedeutete, ein Cyrodiil zu sein.

Die Bedeutung der Ahnenmotte und ihrer Seide für die cyrodiilische Kultur kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Selbst die ärmsten Familien hängen sich genealogische Seidenschals über ihre Herde, deren Weblinien und Muster die Geschichte jedes einzelnen Geschlechts erzählen. Traditionell werden diese Schals aus der Seide der Motten gemacht, welche die Geister ihrer Ahnen aufgenommen haben und jedesmal wieder erneuert, wenn ein Vorfahr verstorben ist. Bei steigender Bevölkerung und nachlassendem Glauben sind die meisten Schals heute aus einfacher, unbeseelter Seide gefertigt und mit Fäden aus der Lieblingskleidung des Toten bestickt. Aber selbst diese sind noch ein Vermögen wert und werden so leidenschaftlich behütet wie die zahlreichen Seidenfetische, die sich Krieger vor der Schlacht in Haar und Rüstung flechten oder das seidenbeseelte Band, in das ein Kind in Erinnerung an den alten kothringischen Brauch gelegt wird, die Neugeborenen in Küstenschaum einzutauchen.

Eine außergewöhnlich einfallsreiche Seidennutzung verdient eine besondere Erwähnung: die als Mithril bekannte Rüstung. Der Begriff leitet sich vom nedischen miith ii riil ab, was übersetzt etwa „aufgestockte Stärke der mottengetragenen Ahnen“ bedeutet. Obwohl die Kunst ihrer Herstellung über die Zeitalter verloren gegangen ist, wissen wir, dass dabei gesangsverstärkte Seiden mit Metalldraht (zuerst Kupfer, später Silber) verwoben und durch den Geist eines Ahnen verbunden wurden. In einem Bericht ist Metall durch das Haar desjenigen ersetzt, der die Rüstung tragen soll, ein anderer behauptet, dass nichts außer Seide, Geist und Gesang benötigt werde. Unabhängig von ihrer Machart wurden die Stränge dann zu Ringen gebogen, die man in einem intrikaten fünfteiligen Muster verband. Die Rüstungen waren in der Lage, die Kurzschwerter und Speere der Fußsoldaten ebenso aufzuhalten wie die Zauber der Magi. Irgendwann in der mittleren Ersten Ära fand ihre Herstellung dann ein Ende, was möglicherweise auf das Aufkommen schwererer Klingen oder stabilerer Metalle zurückzuführen ist. Bis heute haben nur wenige Komplettrüstungen überdauert, obwohl sich einzelne Glieder oder Kettenringe durchaus im Besitz mancher wohlhabenden Bürger wiederfinden. Viele behaupten auch, dass das Metall zu seinem Träger spricht und seinen Sieg im Kampf sicherstellt.

Es genügt hier festzuhalten, dass die Motte im Pantheon kultureller Symbole direkt auf das Amulett der Könige folgt. Zeitweise befanden sich die beiden im Konflikt: Die Priesterkönige des Alessianischen Ordens trugen mit magischen Worten beschriebene Seidenstränge, die verkündeten, dass sie „keines Juwels außer der leuchtenden Wahrheit“ bedurften. Reman Cyrodiil soll das Amulett in ähnlicher Weise an einem einzelnen Strang aus Ahnenseide getragen haben, womit er auf die schweren Ketten und Anhänger seiner alessianischen Vorgänger zugunsten spirituellen Reichtums verzichtete.

Der Wohlstand des modernen Cyrodiil hängt in materieller wie spiritueller Hinsicht noch immer von Seide ab. Ernte, Produktion und Export von Tuchballen, Textilfasern und Kleidungsstücken sind eines von Cyrodiils größten Gewerben. Seidenhändler und Schneider bilden eine besondere Mittelschicht, die in Besitz und Ansehen gleich auf die Adelskasten folgt. Die genealogischen Stoffe der Familien helfen dabei, ihren gesellschaftlichen Rang, die Arbeiten, die sie verrichten dürfen und wen sie heiraten können zu bestimmen. Ein Großteil des Kultklerus widmet seine Toten den eigenen Mottenzuchten und wacht eifersüchtig über die genaueren Details ihrer jeweiligen Methoden.

Neben säkularen Unternehmen bleiben die Priester der Ahnenmotte die größten Seidenproduzenten. Dieser altehrwürdige Orden – vielleicht die älteste Priesterschaft in Cyrodiil – ist für seine enge Beziehung zu den Ahnenmotten bekannt und stellt die im Kaiserreich allgemein als hochwertigst angesehene Seelenseide her. Die ältesten Mitglieder der Priesterschaft leben angeblich in ausgedehnten unterirdischen Tunnelnetzwerken, deren Grundriss die wirbelnden Muster der Mottenflügel imitiert. Diese Muster variieren von Motte zu Motte und offenbaren, wenn sie gedeutet werden, die Geschichte der sie bewohnenden Seele. Die Tunnel bilden damit eigentlich eine umfassende Genealogie des Ordens, der bis in die Tage Alessias zurückreicht. Darüber hinaus sind die labyrinthischen Räume vom Boden bis zur Decke mit Seiden bedeckt, die Historien lagern und sie gegeneinander aufwiegen, indem sie nicht nur die Geschichten der Menschen, sondern auch die der Kaiserreiche und Zeitalter erzählen. Die Mönche leben inmitten der Motten und singen für sie mit jedem wachen Atemzug Mantras. Es gibt Geschichten von lebenden Mönchen, welche sich von den Motten ihre Eier ins Fleisch legen ließen, von „Mönchen“, die wirklich nur noch dichte Wolken aus Motten und Seide waren und von solchen, die im Augenblick ihres Todes in tausend Motten explodierten. Die Rituale zur Erschaffung echter, priestergesegneter und beseelter Ahnenseide haben sich den Theurgen des Kultes zufolge seit der Ersten Ära kaum verändert. Wir haben aber keine Möglichkeit, dies nachzuprüfen, da die entsprechenden Schritte selbst noch nicht enthüllt wurden (beziehungsweise nicht enthüllt werden können, denselben Theurgen zufolge sind sie weniger ein physischer Akt als ein Geisteszustand und temporäre Mytholokation.)

Die Produktion unbeseelter Seide dagegen weniger abgeschirmt. Obwohl die meisten Hallen ihre eigene Tradition und Methode haben, bleibt der Kern derselbe. Die Motten werden mit warmem, totem Fleisch (menschliches ist das Beste, aber tierisches ist am weitesten verbreitet), einer Masse aus erhitztem Fleisch, Blut und Knochen oder einer Mischung aus warmem Kompost und Knochenmehl versorgt, in der sie ihre Eier ablegen. Die Raupen schlüpfen und die Kokons werden gewonnen (bei ganzen Körpern mit der Hand, ansonsten durch Druck), gekocht, um die Stränge zu lösen und dann zu Fäden gesponnen. Der Faden wird dann zu reiner Seide verwoben oder mit anderen Fasern verbunden (darunter Gold, nordische Alpakawolle oder Tenmar-Kattun). Die Ergänzung dieser fremden Fasern steht für ein neues Kapitel in der langen Geschichte der Herzlandseide: Imperialismus und Adaption. Cyrodiilische Seide ist nicht länger die Privatsprache vom Niben, sondern die universelle Ausdrucksweise der Welt.
 
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Lady Nerevar

Im Himmelsgewand
Nacktheit im Kaiserreich über die Zeitalter
von Darius von Sutch
Wie vieles in der Herzlandkultur geht auch die cyrodiilische Abneigung gegen Nacktheit auf die Zeit ihrer Versklavung durch die Ayleïden zurück. Die einheimischen Nedierstämme vom Niben trugen nur sehr wenig bis gar nichts und gingen mit Federn, Edelsteinen oder einfach gewirkten Stoffen bekleidet. Die Ayleïden hingegen, die opulente Lagen aus Seide, Metall und Federn trugen, sahen in der Nacktheit der Nedier einen Beweis ihrer Degeneration und viehischen Natur. Die Elfen hielten sie nackt und erlaubten lediglich ein Lendentuch. Die Diskrepanz zwischen der Kleidung von Unterdrückten und Unterdrückern blieb für die Sklaven nicht folgenlos, und bestärkt durch ayleïdische Indoktrination hielten die Nedier ihr nacktes Fleisch schließlich selbst für äußerst unerwünscht. Es überrascht nicht, dass die frühen Herrscher von Cyrod ihr Gewicht in Seide trugen und damit (in der Sprache ihrer Unterdrücker) zu beweisen suchten, dass sie der Herrschaft würdig waren.

Mit dem Aufstieg des extremistischen Alessianischen Ordens wurde die opulente Gewandung der aleshanischen Könige geächtet und Nacktheit zu einer tieferen Schande als jemals zuvor. Während sie in den Tagen des ersten Kaiserreichs noch als Zeichen von Barbarei galt, machten die Alessianer sie zu einer hochmoralischen Sünde. Für den Orden repräsentierte Nacktheit physische Versuchung und Begrenztheit, weshalb sie abzulehnen war. Sie galt nicht einmal mehr als sozialer Fehltritt - Nacktheit war in den neu geschaffenen Rang der Sünde befördert worden. Paradoxerweise betrachtete man Kleidermangel aufgrund von Armut in einigen Kreisen als heilig, solange der Bettlerheilige nicht sexuell wahrgenommen werden konnte. Es gibt auch Anekdoten über Orgien in den Palästen hochrangiger Kultoffizieller, wobei heute unmöglich festzustellen ist, ob diese tatsächlich stattgefunden haben (was eine eklatante Spaltung zwischen gepredigter und praktizierter Philosophie nahelegen würde) oder die Geschichten zur Diskreditierung des Kults erfunden wurden.

Neben dem Alessianischen Orden entstanden, vielleicht als Rebellion gegen seine tyrannische Herrschaft oder bloß natürlicher Fortschritt (oder Rückschritt) zurück zu den Stammeswurzeln eine Reihe von Gruppen, welche die nackte Gestalt glorifizierten. Die berühmtesten unter diesen waren die Dibelliten, die sich - wenn überhaupt - in durchsichtige Seiden zu kleiden pflegten. Die wirbelnden Tätowierungen und das leichte Klingeln ihrer Glöckchen (wie zur Betonung ihrer Nacktheit an Knöcheln, Ohren und Nacken angebracht) machten sie in ganz Cyrod und darüber hinaus zu Symbolen von Sexualität. Die meisten anderen Gemeinschaften gingen nicht so weit, aber entblößte Brüste gewannen ebenso Beliebtheit wie höhere Säume und tiefere Taillenlinien.

Das eigentliche Ende der prüden Zustände kam erst nach dem Niedergang ihrer Oberherrschaft. Eine geschwächte Wirtschaft zwang die Leute, beim Kleiderkauf zurückzustecken, was verbunden mit einem Absinken der Moralvorstellungen dazu führte, dass die Leute weniger Kleidung trugen. Bewegungen, die nach einer Rückkehr zur wahren cyrodiilischen Kultur (im Gegensatz zum elfengeprägten Ersten Kaiserreich und den ketzerischen Alessianern) riefen, brachten eine Rückkehr der Stammeskleidung mit sich – oder zumindest einer modernen, zurückhaltenderen Version derselben. Nackte Massen, die im Rumare badeten, wurden wie Adlige, die sich in Goldbemalung und Juwelen “kleideten”, ein täglicher Anblick. Zu Remans Zeit hatte Cyrodiil seine prüde Vergangenheit abgestreift.

Öffentliche Nacktheit blieb im Osten die gesamte späte Erste und frühe Zweite Ära hindurch allgemein akzeptiert. Der Kleidungsstandard glich sich jedoch langsam dem kalten Norden und den colovianischen Ländereien an, was eine weniger freizügige Gewandung bedeutete. Das Kaiserreich führte durch die Vereinigung ehemals isolierter Nationen auch dazu, einheimische Kleidung zu einem akzeptableren, nationalistischen Stil zusammenzufassen, der größtenteils auf das für Herzlandbewohner so charakteristische entblößte Fleisch verzichtete. Zur selben Zeit fiel auch komplette öffentliche Nacktheit wieder in Ungnade, möglicherweise aufgrund des wachsenden Einflusses der Elfenstaaten. Derzeit ist es ungewöhnlich, im Kaiserreich entblößte Brüste oder Hüften zu sehen, und öffentliche Nacktheit bleibt auf die Mittellosen (die keine Wahl haben) und die Wohlhabenden (die eine Art Ritual aus öffentlichen Bädern machen) beschränkt.
 
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Lady Nerevar

Über Heldenverehrung in Cyrodiil
von Eruditio Perperan, 3Ä 122 - 201

Es gibt zwei Arten von Menschen, die Helden genannt werden - die einen werden zu Recht so genannt, die anderen zu Unrecht. Das Wort "Held" leitet sich ursprünglich vom aldmerischen "ല്ലാത" ab, das am ehesten "Gottessohn" oder “gottgleich” bedeutet. [Anmerkung: "erste irreversible Degradierung unter alle natürliche Perfektion" ist geringfügig akkurater]. Daraus ergibt sich die wahre Bedeutung von "Held" - jemand, der fleischgewordene Göttlichkeit ist. Der berühmte Pelinal der Ersten Ära ist als Avatar von Talos vielleicht das beste Beispiel. Der zweite, falsche "Held" ist ein bloßer Sterblicher, dessen Taten ihn über seinesgleichen gestellt haben. Obwohl sie günstige Eigenschaften repräsentieren können, sind sie in keiner Weise göttlich und sollten nicht als solche verehrt werden. Moralvorstellungen zu vergöttlichen weicht unser Wissen um die wahren Götter auf.

Es ist auch gefährlich, weil diese "Helden" oft nichts anderes insertionistische Fantasien sind. Bedenkt einen Augenblick all die "Heiligen", die unmittelbar nach der Alessianischen Rebellion aufstiegen. Agdistra, Losha, Niisa, al-Khered, Andrea, an-Tasha und zahllose andere: Jeder Stamm hat seine eigene Erlöserfigur, häufig kaum mehr als eine Rekontextualisierung der Sklavenkönigin. Jeder Stamm wollte seinen eigenen Anteil am Ruhm, seinen eigenen Schutzheiligen. Der Aufstieg des menschlichen Adels verschlimmerte das Phänomen nur noch: jetzt brauchte jede Familie einen Halbgotthelden als Ursprung ihres göttlichen Blutes und ihres göttlichen Herrschaftsanspruchs. Daraus ergibt sich eine große Vielzahl an Kulturheroen, von denen manche wenig mehr als der Stoff von Herdfeuergeschichten bleiben. Andere haben sich jedoch aus der Obskurität zur Anbetung oder regelrechten Göttlichkeit aufgeschwungen und wurden nachlässig den wahren Geschichten der Göttlichen aufgesetzt. Sed-Yenna ein ein hervorragendes Beispiel eines solchen “Helden”, eine Frau, die es vermutlich nie gegeben hat, die aber in Verbindung zu Reman emporgehoben wurde und nun im Norden als Göttin der Frauen, Kinder und des Schicksals verehrt wird.
 
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Temple Zero Society

Su-Diang Qergo
oder Meditation über Triumph

Ein Frühwerk des erfolgreichen Stückeschreibers Kambuja, in Cyrodiil als Cambyses bekannt, dessen künftiger Sohn in Hammerfalls Kampf gegen das Kaiserreich Cyrodiil ein gefeierter Volksheld werden sollte. Kurze Einakter wie dieser werden traditionell von einer Schar Synchronsprecher gespielt, deren einzige Aufgabe darin besteht, die entsprechenden Charakterzeilen zu lesen, während sich ihre Pendants auf der Bühne ausschließlich darauf konzentrieren, die oft gefährlichen Schwertkampftechniken aufzuführen, an denen das Genre so reich ist.


SZENE: Eine Umgebung, die vage an die Steppen von Dak’fron erinnert. Zentral auf der Bühne befindet sich ein monolithisches Felsplateau, an das sich Mosedesi lehnt.

Auftritt Kaludu. Kaludu erkundet die Szene.

Mosedesi: So weit sind diese Lande. So viel zu sehen, wissen, aufzunehmen. Schmerzt Euch je der Kopf deswegen, Rogwa?

Kaludu zieht ein Schwert.

Kaludu: Ihr wart nicht hier, als ich das letzte Mal vorüberkam.

Mosedesi: Hier, dort. Wenn jedermann "hier bin ich" sagen würde, wo wären wir dann überhaupt? Deixis-Verschiebung, fünfzehntes Buch der Hena-Pishatri-Doktrin.

Kaludu: Nur vierzehn Doktrinen sind vom Westlichen Ufer zu uns gekommen, Raha.

Mosedesi: Ihr stellt mein Wissen infrage, doch Ihr redet mich respektvoll an, bevor Ihr noch meinen Namen kennt. Vorsichtig jetzt.

Kaludu: Aus gutem Grund.

Kaludu steckt sein Schwert zurück.

Kaludu: Ich habe unter Kezzadogo von Skaven und Heiyanji von Nenapesh gelernt und war Schwertschüler des Djongi, der nirgends lange lebt. Als es nichts mehr zu lernen gab bin ich hergekommen, um Mosedesi zu suchen, den berühmten Lehrmeister der Dakfron-Steppen. Kezzadogo sagte mir, er sei nichts als ein didaktisches Ideal, woraufhin ich am nächsten Tag meinen Duellmeister besiegte. Heiyanji sah ihn in Träumen, bei denen sie sich nie an die letzte Lektion erinnerte. Djongi traf ihn einst in Durstvision, bevor ihn eine Karawane vor der Sonne rettete.

Mosedesi: So glaubt Ihr, ihn schließlich gefunden zu haben?

Kaludu: Sicher, die einzige Bedingung, unter der ein Mann die Fünfzehnte Doktrin zitieren darf, ist dass ihre Geheimnisse für ihn nutzlos sind, um damit zu beginnen. Ich grüße Euch, Raha Mosedesi.

Mosedesi: Noch einmal mahne ich Euch zur Vorsicht. Obwohl mein Name Mosedesi sein mag, würde ich es vorziehen, wenn Ihr mich nicht 'Raha' nennen würdet, denn dieser Titel gehört meinem Bruder. Er ist ein edlerer, doch törichterer Mann als ich und wir sind uns in sehr vielen Dingen uneins.

Kaludu: Vergebt mir, Rogwa.

Mosedesi: Besser. Was kann ich Euch beibringen?

Kaludu: Alles, was meine vorherigen Lehrer nicht konnten, ohne ihren Vorteil zu verlieren. Zu gewinnen.

Mosedesi: Vierzehn Doktrinen habt Ihr gelesen und doch scheitert Ihr daran, das Problem richtig zu bestimmen. Gewinnen könnt Ihr - Eures ist jedoch ein theoretisches Problem. Was Ihr wollt ist sicherer Sieg. Der einzige Sieg.

Kaludu: Werdet Ihr mich unterrichten?

Mosedesi: Habt Ihr mich nicht gefunden? Es scheint, als hätte ich schon angefangen.

Mosedesi zieht ein Schwert.

Mosedesi: Wir werden uns jetzt duellieren, bis Ihr das Geheimnis sicheren Sieges gelernt habt, das Rogwa Mosedesis Geheimnis ist, das alles ist, was ich oder sonst jemand Euch je lehren kann. Wählt Euren Stil.

Kaludu: Jede Bewegung: real, virtuell und hypothetisch denkbar unter den Kreisgesetzen von Ei-Leki - fünfzehntes Buch der Hana-Pishatri-Doktrin.

Mosedesi: Ihr lernt schnell. Beginnt!

Kaludu nimmt den Wegwerfangriff an.

Kaludu: Sieben Sekunden von Fuß bis Schlüsselbein. Richtiges Parieren vorausgesetzt, eingeleitet bevor ich diese Phrase ausgesprochen habe, und drei Knochen Eures Unterarms brechen mit dem ersten Schlag.

Mosedesi: Macht Euch selbst etwas vor, bis Darbietung zum Glücksfall wird - fünf Sekunden. Es wird halten.

Kaludu: Eine unorthodoxe Trajektorie, aber ja, korrekt. Sehr gut; Euer Zug.

Mosedesi: Antizipations-Riposte.

Kaludu: Warum solltet Ihr -

Mosedesi: Weil Ihr gerade -

Kaludu: Einschlag-in-Nachsicht.

Mosedesi: Exakt. Fahrt fort.

Kaludu: Zweidimensionaler Schlag. Blutet ein nullbreiter Schnitt?

Mosedesi: Zweidimensionale Parade. Das ist umstritten, aber es besteht kein Zweifel, dass ich eine nullbreite Klinge mit bloßer Hand abblocken kann.

Mühelos nimmt Mosedesi Kaludu das Schwert aus der Hand und bringt es sogleich wieder zurück.

Mosedesi: So macht weiter; das Duell ermüdet mich.

Kaludu: Rogwa, bevor ich fortfahre: wenn Ihr mir sicheren Sieg beibringt, ein Geheimnis, für das auch Ihr etwas übrig habt, wie kann das Versprechen dieses Geheimnisses je für uns beide wahr sein? Ihr könnt mich sicher nicht für immer übertreffen, noch kann ich es.

Mosedesi: Eine gute Frage. Um sie zu beantworten, werden wir unseren Kampf erneut beginnen, aber dieses Mal als Gedankenexperiment, was die Schwester des richtigen Schwerterspiels ist, obwohl es oft saubereren Schnitt hinterlässt. Eure Aufgabe ist es, mich bei jeder Gelegenheit zu schlagen. Erlaubt mir, einfach zu beginnen.

Mosedesi steckt sein Schwert zurück und hebt seine leere linke Hand.

Mosedesi: In der bloßen Handfläche liegt keine Gefahr, oder?

Kaludu: Im Gegenteil, Rogwa. Euer Lächeln verrät fünf Rechthandschläge, die Ihr zu Eurer Linken zählen könnt. Vorausgesetzt jedoch, dass Ziffern nur so weit zählen können, kontere ich mit djanensei-trengo, was eins für jedes von Tavas liebsten Flaggschiffen ist.

Mosedesi: Recht habt Ihr! Aber halten wir uns besser nicht mit Figuren auf, die jenseits des Symbolischen bestehen können. Wie wäre es zum Beispiel mit einem für jedes Weltengangs-Leuchtfeuer, das Paparuptga geschaffen hat, um unseren Weg zu erhellen? Niemand hat sie je gezählt, aber ihre Zahl ist unzweifelhaft Zu - messa - Groß - ra - Für unsere Köpfe - dogei!

Kaludu: Messa-ra-dogei mag zu groß für unsere Kopfe sein, aber da ist gewiss nur die Frage, einen größeren Kopf zu finden. Ich schlage daher eine noch größere Zahl von Wunden vor, die ich - mit allem gebotenen Respekt, Rogwa - zufügen könnte.

Mosedesi: Sep osundi?

Kaludu: Wenn wir eins für jedes der vielen, vielen Kinder des Großen Vaters zählten, würde diese Zahl sicherlich ins Unzählbare reichen!

Mosedesi: Sep osundi?

Kaludu: Und an diesem Punkt wären alle weiteren Eurer Versuche, diese Zahl zu übertreffen, zum Scheitern verurteilt, denn zweifellos können sie sie nicht aus dem Bereich des Unendlichen bewegen.

Mosedesi: Zweifellos.

Kaludu: Was mich schlussfolgern lässt, dass Eure vorherige Feststellung nicht -

Mosedesi: Und was wenn, amwa, eines von Vaters vielen, vielen geliebten Kindern die Welt für eine lange Zeit beginge, schließlich das Ufer erreichte und sagte: "Guter Vater, nun da ich hier bin und die Tage meines Gangs vorüber sind, möchte auch ich Kinder haben." Und Paparuptga würden sein ewiges Grinsen verbreitern und antworten: "Ja, Kind, das dürft Ihr." Und danach würde jedes andere Kind dem Beispiel folgen und jedes würde aus sich heraus viele, viele Kinder zeugen. Antwortet mir nun, wie viele Kinder und Enkelkinder und Urenkelkinder und so weiter hätte Ruptga gezeugt?

Kaludu: Das riecht nach verbotenem Wissen. Das sind schwache östliche Sophismen!

Mosedesi: Ein zwingendes Argument, mehr nicht. Sprecht es aus, Rogwa. Wie viele?

Kaludu: Eine größere Unendlichkeit.

Mosedesi: Zweifellos.

Kaludu: Eine äußerst wunderliche Vorstellung. Trotz allem habt Ihr Eure Fähigkeit bewiesen, Rogwa, und Ihr habt mich bezwungen. Ich werde nun Abschied nehmen.

Mosedesi: Ihr werdet nichts dergleichen tun. Lernt daraus.

Ein Sandwirbel verhüllt Mosedesis Gestalt, wieder daraus hervortretend trägt er eine Ton-und-Federmaske.

Mosedesi: Antwortet mir, Rogwa. Wer bin ich?

Kaludu: Ihr seid Rogwa Mosedesi, auch Messa-Ra-Dogei, Zu-Groß-Für-Unsere-Köpfe. Euer Bruder ist Messa-Ra-Dohei, der Zu-Groß-Für-Unsere-Münder ist, der voller Worte ist, aber nicht mehr.

Mosedesi: Korrekt. Ihr habt mein Antlitz geschaut und daher das Geheimnis der Größeren Unendlichkeit gesehen, was alles ist, das ich oder sonst jemand Euch je lehren kann. Ihr könnt für immer jeden überwinden und nicht besiegt werden außer nach Euren eigenen Bedingungen. Dies wiederum ist, hoffe ich, eine passende Antwort auf Eure Frage. Ihr könnt über mich triumphieren, ganz einfach weil ich Euch lasse. Ich grüße Euch, Raha.

Noch ein Sandstoß, in dem Mosedesi ganz verschwindet. Mosedesi ab. Kaludu sinnt noch kurze Zeit über die Begebenheit nach und geht dann. Kaludu ab.
 
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