Obscure Apocrypha! (Übersetzungen)

Dr. Nightstone

Die Tabulatur des Trinimac: Yarmoros Aszension
von Initiiertenschreiber Leneromyril
[übersetzt von Orthuna]

[Anmerkung der Übersetzerin: Infolge des Angriffs der Kluftkabale hat sich ein Großteil der maritimen Geographie von Sommersend aus seinem natürlichen Zustand entfernt, wodurch neue Gräben und neue Meeresbewohner freigelegt wurden. Für die Subnautische Abteilung der Merethischen Gesellschaft hat sich das als Goldgrube erwiesen, weil sie so den sagenumwobenen, versunkenen Tempel des Trinimac wiederentdecken konnte - den Tempel des als „die Tabulatur“ bekannten Mysterienkultes, der in der Kriegerkaste der frühen Aldmer so beliebt war. Dies waren offenbar jene Anhänger des ehemaligen Kriegergottes, die nach seinem Fall zu den ersten Orks wurden. Vorbei an den verfallenen Außenanlagen und der ominösen Inschrift über dem Torbogen - „Sehet die Sonne oder sehet nicht“ - leuchten die goldenen Hallen noch immer hell. Traurigerweise sind die meisten ihrer Bibliotheken verfallen, aber einem der Taucher gelang es, für mich eine Schriftrolle zu bergen, die in ihrem sicheren Behältnis nur teilweise beschädigt war. Das Folgende ist mein Versuch einer Übersetzung, die sich aber als deutlich schwieriger als bei herkömmlichen Ayleïdentafeln erwies. Sie scheint in einer Form oder einem Dialekt des Aldmeris gehalten zu sein, die älter ist als alles, wovon wir Aufzeichnungen haben. Vielleicht wende ich mich an den hiesigen Xarxestempel, da selbst Endarwe keinen Anhaltspunkt fand. Sie könnten mehr wissen.]

Der [heilige Tag] des Trinimac [Kosmokrator/Unsterblichmacher] steht bevor. Yarmoro ist [auserwählt], als nächster an den [Ritualen/Prüfungen] der [Initiation/Aszension] teilzunehmen. Er geht jetzt in seine Kammer und [meditiert] über die Lehren Trinimacs, um sich vorzubereiten. Auch die anderen bereiten sich vor. Alneladwe bereitet die [heiligen Salbungen/Tränke] vor, während die anderen zusehen.


Zum [Ersten] speist sie [die Sonnenwürmer] mit [Isgareth-Honig] und Lotussamen bis [die Monde nicht mehr sind]. Diese zerdrückt sie mit … [Text verloren] Öl, während sie acht Tage lang [konsekriert/singt]. Dann mischt sie es mit [Text verloren] und [goldenem] Wein.

Zum [Zweiten] nimmt sie den Saft von … [Text verloren] … und vermischt ihn mit [Isgareth-Honig] und [Granatapfelsamen]. Dieses [streicht] sie auf das Blatt einer [„Granlie“] und [leckt/entfernt] es dann [mit magischen Namen] drei Tage später, während sie der Sonne zugewandt ist.

Jetzt sind wir bereit. Yarmoro betritt die [Ritualkammer] und stimmt die [Invokationen] von Trinimac der [Kalten/Unsichtbaren] Sonne an. Alneladwe tritt ein und [trägt ihm die heilige Salbung auf]. Yarmoro wählt mich zu seinem [Schreiber/Zeugen], um seine [Reise] [aufzuzeichnen]. Yarmoro [umschreitet] mich [im Kreis], während er davon [spricht/singt/tanzt], [das Universum/Unsterblichkeit zu enthalten].

Es ist jetzt Zeit für die acht [Gebete/Prüfungen]:


Zum [Ersten] betet Yarmoro zu den vier [weltlichen] Elementen:
Er [denkt sich hinein/träumt von/absorbiert] Wasser.
Er [tanzt mit/singt zur] Erde.
Er [spricht/verschlingt] Feuer.
Er [lauscht dem/spricht zu/schreit gegen den] Wind

Zum [Zweiten] [betet] Yarmoro zu dem fünften Element, dem [Aether/Sterne/Himmlischen]. Er fliegt in den Himmel und indem er die [Salbung/Atmung/Rhythmen] nutzt, verwandelt er sich in einen [Stern].

Zum [Dritten] betritt Yarmoro den [dunklen Himmel] und begegnet [bösen/schrecklichen/wahnsinnigen] [Geistern/Göttern]. Sie kommen zu [sechs und zehn]. Yarmoro spricht die [Worte der Macht] „...[Text verloren]...“ und benutzt [Handzeichen], um einen jeden von ihn [zum Schweigen zu bringen/zu umgehen/zu vernichten].

Zum [Vierten] [fliegt] Yarmoro höher und höher hinauf und ergreift die [Sonnenkuppel]. Er schließt seine Augen und [hält/trägt] die [Sonnenkuppel]. Er zählt alle bekannten und [unbekannten/geheimen] Namen der [Sonne] auf. Yarmoro öffnet seine Augen und sieht einen [Blick/Fragment/Illusion] des [Sonnengottes]. Er ist [jung/wunderschön], hat Augen aus [goldenem Feuer] und [glänzendes/weißes] Haar und [Sterne entspringen seinem Körper]. [Der Sohn/die Sonne] des [Auriel] trägt eine Krone mit acht [Falkenfedern] und eine Rüstung, die aus reinem [Gold/Licht/Sonne] gemacht ist. Eine tote [Schlange/Dämon] liegt über seiner Schulter und tropft [Blut/Wasser/Samen] auf die [Erde].

Zum [Fünften] [fliegt] Yarmoro höher in den [Himmel/Sterne/Sonne] und trifft die [Götter], die zu [drei und fünf] kommen. Sie [lehren/geben] ihm neue [Weisheit/Waffen/Geheimnisse] und zeigen ihm den Weg durch das [Himmelstor].

Zum [Sechsten] [findet] Yarmoro den [Himmelspol] und trifft die [seltsamen Götter], die in verschiedenen [Farben/Musik/Formen] [singen/tanzen/erscheinen]. Sie kommen in [fünf Vierersätzen] und … [Text verloren].

Zum [Siebten] betritt Yarmoro das [Sternengewölbe] und sieht das [wahre Bild] des [Grenzgottes], Trinimac [der Sonne/des Sohnes]. Er erscheint als … [Text verloren] … und ich bin nun [blind]. Yarmoro [singt/betet/brüllt] zu Trinimac, bis er keinen [Atem/Leben] mehr hat. Er kniet und [küsst] Trinimacs [Hände], [Klinge] und [Hammer/Streitkolben].

Zum [Achten/Letzten]. [Trinimac] spricht die [letzte Invokation]. Sein [Körper/Seele] [schwindet/tritt aus sich selbst heraus], als er die letzte [Offenbarung] vernimmt. Ich bin nun [taub]. Die Sonne [schneidet] es für [acht und acht] Tage in seinen [Geist/Seele] ein.

Yarmoro kehrt in den [Tempel/Halle/Erde] zurück und ist [erleuchtet/unsterblich/initiiert]. Er bringt uns die [Botschaft] von den [Sternen/Trinimac]. Er sagt, dass [die Sonne/der Sohn] [Veränderung/Transformation] wünscht. Die [Initiation/Aszension] ist nicht länger [dreimal im Jahr, sondern zwölfmal] und wir nehmen nun [Blut] statt [Wein].

Die [Sonne] braucht mehr [Sterne], denn eine neue [Schlange] naht.
 
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Ich kenne kaum eine so zweigeteilte community, wie die von TESlore. Zum einen gibt es so großartige Texte wie den hier. Zum anderen wird dieser kaum beachtet und wehe du Schreibst über den Geschlechtsverkehr Zwischen Kobolden und Nixaden. :D Sonst bekommt man so klasse Kommentare wie "Uh... Okay."

TESlore ist zu weiten Teilen einfach zum kotzen. Bin mittlerweile dazu übergegangen, mich eher bei bestimmten Personen zu informieren, statt einer Community.

Aber um mal beim thread zu bleiben:

Großartige Übersetzung zu einem gleich guten Text. Wie genau wird denn ausgewählt, welcher Text übersetzt wird? Hat diese Apocrypha eine besondere "Verankerung" in den Hauptwerken der Reihe oder so? Finde tatsächlich relativ wenig zu Trinimac. Ein Sakrileg als Ork-Fanatiker :D
 
Meine paar Übersetzungen hier aus Freude an guten TES-Texten sollten aber nicht für deinen Frust den Vorwand geben, das sehe ich gar nicht gerne. o_O Also lieber zum Thema:

Hat diese Apocrypha eine besondere "Verankerung" in den Hauptwerken der Reihe oder so? Finde tatsächlich relativ wenig zu Trinimac. Ein Sakrileg als Ork-Fanatiker
Ja, da gibt es auch nicht so viel, vor allem keinen großen Haupttext, auf den man so zurückgreifen könnte wie zum Beispiel auf das Lied für Pelinal. Daher hat Meister Nightstone eben versucht, die Rolle von Trinimac im Ritual und Mythos seines altertümlichen Kultes zu bestimmen. Inspirationen waren das bei diesen Themen immer überragende Glorantha (Yelmalio!) sowie der mithraische Mysterienkult (einem Hinweis von MK über Trinimac folgend), kombiniert mit einer ganzen Menge vertrauter Echos aus TES-Mythologie und gewürzt mit kleineren Referenzen zu auch mir weniger bekannten ESO-Schnipseln.

Wie genau wird denn ausgewählt, welcher Text übersetzt wird?
Rule of cool. Was mir für Tamriel gefällt, gut durchdacht und gut geschrieben ist. :cool:


Edit: Ich habe den Eröffnungspost dieses Threads etwas angepasst.
 
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[Noch ein seltenes Kapitel des ominösen, hypothetisch-kontrafaktischen PGE2-Projekts: Adamantia als diplomatisches Parkett für ein Hochfels in konstanter zeitr-räumlicher [Z/V]erwerfung mit sich selbst, dessen dominante Wirklichkeitsvorstellung für eine Zeit jeweils ausverhandelt wird. Daggerfall, Dämmerung/Drachenbruch, Doctor Who und die Direnni inbegriffen, verfasst von Luagar 2012. - Numen]


Luagar

Der Verworfene Westen: Hiaûroche

[Anmerkung des Herausgebers: Den als Hiaûroche bekannten Sonnentempel, amtlich „Hochfels“, beschreiben Gelehrte als eine abgestufte Menagerie von Ländereien, für die der König jeder Ära vor die Zusammenkunft tritt, um für ihre jeweilige Zeit zu plädieren. Aus Furcht vor einer Invasion durch Mächte, von denen sie sich zu sprechen weigern, haben die Kastellane den Besuch auf vorsitzende Amtsträger und Delegierte beschränkt. Obwohl man der Kaiserlichen Geographischen Gesellschaft zuerst den Zugang verweigerte, wurde uns doch noch ein kurzer, überwachter Zutritt gestattet, als unsere Chrysalannalisten anmerkten, dass der KGS „sämtliche und im speziellen GdNT2-Verpflichtungen Dämmerungszprioritätszugriff gewähren“.]


Aufzeichnungen des Hofstenographen, bearbeitet zum KGS-Gebrauch -

Hauptdeligierte:

Phynaster, Heiligenfürst von Gauvadon, Kastellan von Balfiera | 3Ä 417
Adamantin arbeitet ununterbrochen daran, die sich bekriegenden Zeiträume von Hiaûroche ein Einklang zu bringen - eine Aufgabe, die, wie ihr euch denken könnt, nicht ganz einfach und geradlinig ist. Wir sind aber zuversichtlich, dass unser Nationalnarrativ bis Eisherbst in der Lage ist, die Verwerfung bei nur noch minimalen Ungereimtheiten aufzunehmen. Das Mantella und sein Golem bleiben in unseren Gewölben hinter Schloss und Riegel, bis sich die Delegation entschieden hat. Der Schaden, den der Agent von Uriel VII. angerichtet hat, muss behoben werden, wenn unsere Nation je vorwärtsschreiten will. [Obwohl wir die Anwesenheit Numidiums auf Balfiera nicht bestätigen konnten, wurde uns versichert, dass die Chrysalis in Adamantins Gewölben stark genug ist, um den Effekten des Golems selbst entgegenzuwirken. - Anm. d. Hrsg.]
Lasst uns um der Ordnung willen seit langem totgetretene Debatten wie das Schisma der Bretonen in Menschen und Mer vermeiden. Das Problem ist so facettenreich und liegt dem Volk so sehr am Herzen, dass sich Balfiera längst damit abgefunden hat, einen minimal beleidigenden Kompromiss auszuhandeln statt auf eine vollumfänglich befriedigende Lösung zu setzen. Derzeit konzentrieren sich unsere Bemühungen auf die Jehanni, denen vor kurzem zwei Häfen im künftigen Farrun zugesprochen wurden, um ihre Verluste im Zinnguss und dem ausgesprochen lukrativen Handel mit Haafingar auszugleichen. Wenn diese Hindernisse aus dem Weg geräumt sind, können wir bald mit minimaler Verzögerung zu den vereinbarten Zielsetzungen zu 3Ä 340 übergehen. Die Zusammensetzung von Hiaûroche enthält bislang vier der acht primären Zitadellen: Normar, Wrothgar, die Ilessanischen Hügel und den Bjoulsae. Um also -

Aredius, Erzherzog von Dolchsturz, Vater von Arslan II. | 3Ä 267
Einst ein grünes Weideland, ist Ilessanien nun eine Kopfsteinpflasterstraße, die sich von den Bergen des Reik bis zu den Glenumbramooren erstreckt. Sanfte Hügel wurden durch einen aufragenden Marktbaldachin ersetzt, der von den Zitadellen der Kaufmannskönige übersät ist, die in Gassen und Dächern bis zum Horizont reichen. Unter den Dächern stehen alte Tavernen, die mit dunklem Bier aus Alik’r und Atmora überschäumen und woherum Barden ihre Beschwörungen an Aschenkhans singen. In Gilden, Seehäfen, Himmel und Zeit hinter dem Markt stehen die Königshöfe, die von hungernden Dichtern und betrunkenen Soldaten überquellen, die es in Intervallen wagen, die Blasphemie der Wahrheit zu sagen.
Im Süden laufen die Häuser der Hexerokraten, Adligen und Ritterweisen von einem Nebel aus Feinzucker über, der in den Kaminecken geraucht wird, während neuentdeckte Riten und Zaubersprüche entwickelt werden. Magier tragen die schillernden Masken von Tivoliperlentauchern, während Frauen in den Seiden aus Cyrodiil und den Diademen des Chitinostens einherschreiten.
Jede Stadt beginnt, bevor ihr Nachbar aufgehört hat und überschneidet sich, bis nur noch die Ansässigen sagen können, ob sie in Betonien, Wegesruh oder im Eltherischen sind. [Der KGS wurde berichtet, dass Wettkämpfe in Witz und Geistesgegenwart die offiziellen Grenzen bestimmen, obwohl wir nicht bestätigen konnten, ob es überhaupt Grenzen gibt. - Anm. d. Hrsg.] Nur Dellesien bleibt wirklich unabhängig und treibt als Überbleibsel des Dämmerungsschismas im Eltherischen herum. Die Folge dieser ewigen Expansion besteht darin, dass wir Schildwacht ohne Zweifel schon vor dem Interregnum eingenommen hätten, wenn nicht Phynasters Kanonisierung dazwischengekommen wäre, die es von dem Heiligen verlangte, seine empyreischen Projekte beiseitezustellen, um sein Pantheon zu verwalten. In unserer Mitte fühlt sich der Reisende muss sich der Reisende fühlen, als wäre er ein Fremder in hundert fremden Ländern, während er sich zugleich die sublime Vertrautheit einer Heimkehr bewahrt. Dennoch versuchen Dissenter, uns Furcht vor einer nicht existierenden Macht einzuflößen, die sie die Direnni nennen und behaupten, dass die Sicherheit des Turms, der in unseren Grenzen weilt, bedroht wäre. Der Weise hat dafür nur Spott übrig, denn wir werden jede aufkeimende Bedrohung so zerschmettern, wie wir es mit dem Usurpator gemacht haben.
Wir haben dieses Land weit über das hinaus expandiert und vorangebracht, was unsere Vorväter erahnen konnten. Wir haben dieses Reich veredelt, den Schrott alter Kriege und minderer Magie weggefegt. Ich frage nur was der Sinn davon wäre, Hiaûroche in die Barbarei der Vergangenheit zurückzuführen?

Enghenedl, Gründer der Kumberland-Dynastie | 2Ä 827
Wrothgar mit seinen Schwesterstädten Wegesruh, Anticlere und Betonien ist ein Gebirgskönigreich, das sich in den Himmel erstreckt. Ein Heiligtum für die Sonne findet sich in jeder Stadt, jedem Wald, jeder Hütte. Höchst bemerkenswert darunter sind der Monokristallhof von Camlorn, der Prismatische Tempel von Dolchsturz, die Sonnenschmelzen vom Bjoulsae, das Fraktale Sacellum von Immerfort (das in Erwartung jeder Dämmerung zwölf Zoll über dem Boden schwebt) und die Heiligen Augenlinsen der Magne-Ge, die von ungeborenen Flussstämmen unter der Bucht geschaffen wurden. Selbst der Duomo von Nordspitz, vom Kaiserreich nach seiner Plünderung wiedererrichtet, enthält Buntglasmosaike, welche die Ankunft der Sterne ehren.
Jede dieser Stätten und ihre ungenannten Brüder werden von Feiertagen umgeben: Amelior am 9ten Abendstern feiert, wie Magnus Hiaûroche aus den Überbleibseln von Sonnenatronachen schmiedete, nachdem er ihren Monarchen in einem Hammerduell besiegt hatte. Der traditionell am 8ten Abenddämmerung gefeierte Regentag ist dem Andenken an Mnemoli, den Blauen Funken [-> Randspalte Mnemoli, die Ephemere Braut] gewidmet. Einer der höchsten ist Mina'Aubei zum Ende des Interregnums der Dekanonisierung Phynasters, was ihm freie Hand gab, die Länder wieder in Ordnung zu bringen - so zog Hjalti auf den Ruf des Nichtheiligen hin los, um den Thron von Nibennium abzuwickeln. Eine anhaltende Folge von Phynasters Rekanonisierung war das Erscheinen der Direnni-Bedrohung, die wir bekämpften, bis wir nicht mehr wussten warum. Dann kamen die Orsimer von den Dünen herab und wir erinnerten uns wieder; dreißig Jahre lang erinnerten wir uns, bis diese übelste Geschichtsepoche in die Berge geworfen war.
Wir warfen sie fort, weil wir alle solche Vulgaritäten kennen. Dies ist das wahre Hiaûroche; ein Gebirgtstempel, der an die Sonne grenzt. Kein Mensch oder Mer kann leugnen, dass seine Hoheit mit dem Mantella den Himmel umschließen würde.

Ischyrion, Templer von Hans dem Fuchs | 3Ä 452

Äußerst unzugängliche Schluchten und weite, grimmige Einöden, die sich mit den verbrannten Ruinen von Dolchsturz, Betonien und Immerfort abwechseln - das ist Normar, dessen Völker von den Reikmannen des Nordens (von denen die Hexenkönige der Berge ihre Wurzeln herleiten) bis zu den Druidenadligen von Ykalon reichen. Seine Siedlungen sind allesamt Klöster, denn in diese Einöde bedeutet das Wort „Oase“ so viel wie Gebet. Die größten sind die Aquifer von Weg-Ruh, Alt-Klar sowie Lisch nach den Monsunen am Ende jeder Ära. Seltsamerweise ist Normar auch ein Handelsland. Die Buchhalterkönige von Camlorn spezialisieren sich auf den den Handel mit Mnemofex-Glyphen, Körperbemalung und Liedsalzen. Das „Flussgebiet“ des Bjoulsae - mehr ein schlammiger Strom als ein Fluss - exportiert stattdessen Menschen; seine Schamanen, Weisen und Kunsthandwerker sind dem ganzen Kaiserreich teuer und werden hochgeschätzt.
Jeder Karawanenleser, der die Durchstromstraßen von Normar bereist, ist ein Kind, das in die Priesterschaft hineingeboren wurde. Seine Stirn ist mit Wachs bestrichen und mit Harz versiegelt, ein Erinnerungsstein ist zwischen seine Augen gesetzt, und noch vor seinem Nabel werden einhundertzwölf Heilige angerufen. Obwohl die Einöden nun in Frieden liegen - zu keinem geringen Teil deswegen, weil sie die Gewinner der Kriegsspieler bestimmt haben, die im nächsten Jahrhundert angesetzt sind - ist es nicht immer so gewesen. Die Redekanonisierung von Phynaster steht da wie ein Wendepfeiler, der vom Beginn der Belagerung von Adamantin bis zu Balfieras Rückeroberung in der späten Mnemolischen Ära nicht endet. [-> Randspalte: Belagerung von Adamantin] [Ältere Bewohner von Hochfels versichern uns, dass man dieses Jahr bestimmen kann, indem man den Status von Phynasters Kanonisierung analysiert, was aber noch unbestätigt ist. - Anm. d. Hrsg.]
In Schmerz und Mühsal haben wir von den Fehlern unserer Vorgänger gelernt, also verdammt uns nicht dazu, ihre Torheit zu wiederholen. Lasst uns noch einmal beginnen, Hiaûroche neu schmieden und den Geist dieses Landes zu neuem Leben erwecken.

Etkuinkettu vom Bjoulsae | 4Ä 108
An der Oberfläche werden der Fluss und seine Zuströme in nedischer Tradition von einem Rat der Schiffskapitäne regiert. Historisch war dies ein Quintett aus Phynaster vom Turm Dieser Weg zur Ruhe; Yffer vom Turm So erkläre ich, Magnus vom Turm Gut, sieh zu und den Dirennigeschwistern vom Turm Balfiera. Das fünfte Mitglied, Sheor vom Turm Carapax, wurde wegen ungebührlichen Verhaltens abgesetzt.
Unter dem Wasser aber wiegen sich die Seetangreiche der Bjoulsae-Flussstämme, der wahren Herren des Flusses und seiner Umgebung. Die Stammesleute werden von den Oberflächlichen nur selten gesehen und ziehen es vor, eigenen Geschäften mit ihren Dreughnachbarn nachzugehen oder ihre Lamiendiener zu schicken, um sie zu vertreten. Die wenigen aufgetauchten Berichte beschreiben sie als bleiche, aber erhabene [Bretonen] mit prismatischen Stirnen und feinem Haar, die durch das Wasser mehr zu levitieren als zu schwimmen scheinen. Die Herkunft dieser Stämme ist unbekannt, einige postulieren sie als Perlentaucher, die sich weigerten, zur Oberfläche zurückzukehren, während andere sie für die Nachkommen mnemolischer Geister halten, die in der Dämmerung ins Meer stürzten.
Als sich unsere Vorfahren zu Zeiten Tibers daran machten, den Bjoulsae zu kartieren (der damals noch ein kleines Fürstentum war), entdeckten sie, dass Phynaster sich selbst wieder kanonisiert hatte. Dies führte zu einer Reihe von Gefechten zwischen den Flotten von Hiaûroche und denen der Direnni. [Die Gischtschamanen der Flussstämme haben sich historisch oft als entscheidende Faktoren in den Iliackriegen erwiesen und Betonien unzählige Male zerstört, wenn sie ihre Magie weiterentwickelten. - Anm. d. Hrsg.] Als die Bedrohung später von den Höhen Alcaires herab um Zuflucht bat, zogen es die Kapitäne vor, die Bucht trockenzulegen und ihre Flotte auf Grund zu legen statt zu verhandeln. Diese Pattsituation dauerte unter vielen Einladungen nach Alinor, deren letzte wir mit vorsichtig angenommen haben, dreißig Jahre. In Abwesenheit von Hans und seiner Kriegsjungfer Sahtiel zögerten die Ritterorden, einen einzigen Kriegsherrn zu unterstützen, was ein entscheidender Schritt wäre, wenn wir die Direnni überwinden wollen.
Die Krux der Geschichte liegt hier unter unseren Füßen. Von hier aus können wir die Grenzen von Hiaûroche von unter den Meeren bis über die Sterne hinaus erweitern. Würde sich dieser Rat für ein Königreich aus Staub entscheiden, wenn sich Wasser und Himmel sich jetzt vor uns beugen?

Nebendelegierte:

Mrognak Gro-Hroldan, Leutnant von Atulgrak | 1Ä 950

Das Land ist rechtmäßig unser, wir haben es entdeckt. Grudlar und Hrel kamen von der Versammlung sterbender Riesen an diesem roten Berg aus der Ödnis herab, verwirrt, weil diese Mistkerle, die sie bekämpft hatte, auf einmal verschwunden waren. Zweihundertfünfzig Jahre liefen sie dann zurück, fasteten, weil sie nichts zu essen hatten, töteten aber alle Arten von Bestien und daedrischen Teufeln, bis sie Orsinium fanden, wo der Turm von Hiaûroche eingestürzt wäre, wenn sich unsere Schmiede nicht um sein Metall gekümmert hätten. Sie kamen also an, riefen lauthals nach Speise und Trank und beschuldigten einander, gebadet zu haben, was gegen den unausgesprochenen Ehrenkodex der Vagabunden verstieß. Was blieb ihnen übrig als anzugreifen, als man ihnen nicht einmal das billigste Bier überließ!

Cerecano, Direnni-Friedensrichter, Kastellan von Balfiera | 4Ä 109
Es ist eine Freude zu sehen, dass die Delegierten von Hochfels Vernunft angenommen haben und zur Vertragsverhandlung in unseren Turm gekommen sind. Eine schöne Versammlung in der Tat, selbst Enghenedl, von dessen Ära ich glaubte, dass wir sie mit dem Schwarzen Stern ausradiert hätten! Ob hier und heute ein wundersamer Frieden geschlossen wird oder nicht: die Räte vom Kristallgesetz haben mir versichert, dass das Mantella zu unseren Gunsten verteilt wird. Diese Belagerung wird seine letzte sein.

[Randspalten]

Mnemoli, die Ephemere Braut
Heimlich flüsterte Mnemoli die blauen Worte des Versprechens und die roten Worte der Liebe dem Zeitgott zu, aber seine Augen ruhten immer nur auf Nirn und er wollte keine andere zur Braut nehmen. Die Worte wurden mit der Brise der Möglichkeit fortgetragen, und ein umherirrender Gedanke destillierte das Versprechen der Liebe heraus und ließ es am Himmel erstarren. Das ist der Ursprung des großen Nebels, des Schleiers von Nirn.
Das Licht des Magnus aber kannte keine Geheimnisse. Er sah in Mnemolis Herz und erzürnte über ihre vergeudete Ahnungslosigkeit. Da ihn die Schöpfungsarbeit schon lange langweilte, beschloss er, die niederen Götter hinter sich zu lassen und stattdessen zu heiraten; Kinder zu zeugen und ein Universum aus Licht zu beherrschen! Mnemoli hatte nicht die Macht, sich seinem Verlangen zu erwehren, aber da sie erkannte, wie ihre Nachkommen das schwache Leben aus Nirn, das ihrem Geliebten so teuer war, verbrennen würde, verführte sie Magnus dazu, ihr in die Leere zu folgen. Lange blieb sie seinem feurigen Atem einen Schritt voraus, schließlich ließ sie sich von ihm einholen, doch nur, um ihm wieder zu entkommen. Jedes Mal, wenn dies geschah, ließ sie ihre Nachkommen zurück. Das ist der Ursprung der fernen Sterne, der Kinder der Sonne.
Heute kann man Mnemoli nur noch durch den Nebel ihrer eigenen Mysterien als den Blauen Funken sehen, den Vorboten der Unzeit; denn nicht einmal der mächtige Magnus wagt es, sich dem Zeitgott in seinem Wahnsinn zu nähern. Nur dann kann Mnemoli ruhen und über die Qualen ihrer verlorenen Liebe klagen. Das ist der Ursprung der regnenden Sterne, der Tränen Mnemolis.


Belagerung von Adamantin

… vom Deck des Schlachtenturms Vorreiter aus kämpfte [Hjalti] gegen Alinor und bannte dessen Inseln durch die zerbrochene Hülle der Direnni, wodurch er die glänzende Haut darunter offenlegte. Altmeri-Logiker schlugen zurück, nur um in der Chrysalis prismischen Lichts zu verschwinden.
Im Zuge der Schlacht erschien Phynaster auf Deck und sprach also zu Tiber, der bald herrschen sollte:
„Hier sind die Entfaltungen Adamantins - Hochfels - eine metallische Höhle, die beeindruckender wird, je tiefer sie hineinführt, lebendig durch hängenden Wuchs und von der schattigen Umarmung stöhnender Tempel und gestrenger Türmchen umgeben, die Erfüllung verweigern, bis das Herz gestählt wurde, um es besser zu schauen.
Aber habt Ihr vergessen, was Eure Väter, die Krieger und fahrenden Minnesänger, damit gemeint haben, den Weg an diesen Ort zu finden? Sein Geburtsrecht erfüllt sich nicht durch Gewalt. Wenn seine innere Entfaltung erreicht ist, öffnet sich eine höhlengleiche Terrasse, die reich an Knochen ungeborener Männer ist, die tief in ein Heiligtum hineingezogen wurden, das für jeden außer dem Unbezwingbaren zu kalt ist, um sich weiter vorzuwagen. Das ganze Land ist dieser Turm, wahrhaftig heilig, beide würdig, von Sternen bewohnt zu werden und bekannt dafür, dass dem so ist.

Hier ist alles ergiebig, eine fruchtbare, schöne Heimat für Euch; und so manche beschwerliche Stunde hatte Magnus, so manchen wilden Kampf mit den Erdatronachen oder blutigen Ratschluss mit den karvinasischen Herren, bis er es dazu machen konnte. Und jetzt wollt Ihr Magnus überschatten, wie Ihr es zuvor mit Alduin und Shezarr gemacht habt? Fürst Septim, [extrahiert]!”
 
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hypothetisch-kontrafaktischen
Was?

konstanter zeiträumlicher [Z/V]erwerfung mit sich selbst,
Wie bitte?

Daggerfall, Dämmerung/Drachenbruch, Doctor Who und die Direnni inbegriffen,
Hö?!

Was ich much diese Art von Texten immer Frage: wieso formuliert man das alles nicht leichter verständlich? Vielleicht liegt es daran, dass ich aus der Belletristik komme, aber ich sehe Elder Scrolls als große Inspiration für meine Arbeit an, und versuche natürlich alles analytisch zu hinterfragen um daraus zu lernen. Und da frage ich mich immer, was für einen Vorteil es für den Leser und/oder den Autoren hat, Texte so zu formulieren. Andererseits muss man natürlich sagen, dass ein Großteil der tatsächlichen Autoren von Elder Scrolls ihre Texte nur sehr, sehr selten so formulieren. Daher frage ich mich natürlich, wie sinnig so eine Formulierung außerhalb des Fan Kreises wirklich ist. Falls du mir da also mehr Einsicht in diese Materie geben kannst, wäre ich sehr dankbar! :D Ich bin immer auf der Suche nach Möglichkeiten, mein eigenes Schreiben zu verbessern und wenn es eben auf dem Weg der Analyse verschiedener Schreib Arten ist.

Das soll jetzt hier natürlich keine kritisierung deiner Arbeit als Übersetzer sein. Da ich ja weiß, dass du auch an Daggerfall-Deutsch mit arbeitest/mitgearbeitet hast weiß ich natürlich, wie viel Arbeit du darin gesteckt haben wirst.
 
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Mein Intro von einem Satz? Na, daran brauchst du dich nicht aufzuhängen ^^
Das (unvollendet gebliebene) PGE2-Projekt der Temple Zero Society ist hier gesammelt, ich habe die Veröffentlichungen fast komplett übersetzt, nur dieses weniger bekannte Hochfels-Kapitel fehlte noch. Die Prämisse dieses PGE2 bestand darin, ein Tamriel zu präsentieren, das noch einmal etwas ganz anderes ist als das aus dem PGE1 und dem PGE3 (und den Games sowieso), noch einmal um einiges unglaublicher, seltsamer, außerordentlicher. Weshalb er denn auch von einem humorlosen Kaiserreich verboten wurde. Das Dunmerkapitel präsentierte z.B. ein aschländisch dominiertes Morrowind; das Kapitel zu Lleswer spielte auf einem Mond. Hochfels liegt hier sozusagen in einer ständigen Verwerfung im Westen, die Idee ist hier auf die Spitze getrieben und charakterisiert die ganze Provinz.
Mit TES2 hat der Text oben, von den Namen, dem Bezug auf den Agenten & Numidium sowie der bretonischen Vorliebe für diplomatisches Theater mal abgesehen, nicht viel zu tun. Die Warp in the West bezog sich zwar auf das Ende von TES2, war aber in der Form eine Erfindung von TES3. Daggerfall ist nur das Stichwort dafür, dass es nach Hochfels geht und man unter anderem das Nachspiel der Verwerfung diskutiert: Numidium befindet sich nach der letzten Katastrophe nun sicher hinter Schloss und Riegel im "Keller" von Adamantia, vielleicht dem einzigen Ort, der ihm standhalten kann. Mancher findet die Aussicht durch das Mantella nach wie vor verlockend.
 
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