Obscure Apocrypha! (Übersetzungen)

The Old Ye Bard

Der Eltherische Scheideweg: Die Krone und das Schwert
Eine Kurzanalyse der rothwardonischen Politik
von Volag Gottschlüssel

Im Jahre 792 der Ersten Ära Tamriels ereignete sich, wie jeder Rothwardone weiß, die Zerstörung von Yokuda durch die Hände der von Frandar Hunding angeführten Ansei, die sich gegen den Tyrannenkaiser Hira zur Wehr setzten. Im Jahre 808 landeten sie in Tamriel, zuerst auf der Insel Herne vor der Küste des heutigen Hammerfall.

Es hatte in Yokuda zwei Hauptgruppen des Volkes gegeben. Auf der einen Seite standen die Na-Totambu, die Könige und Herrscher, auf der anderen die Ro’Wada, die Kriegerkaste der Yokudaner. Sobald sie einmal auf der Insel Herne angelangt waren, drängten die Ro’Wada nach den Küsten Hammerfalls, um nach der Tradition von HoonDing den Weg für ihre Herrscher freizumachen, dabei einmal mehr von Frandar Hunding und seinem Weg des Schwertes angeführt. Zum ersten Mal seit Jahren waren die Ro’Wada von ihren Herrschern getrennt, und es scheint, als hätten sie sich bei der Eroberung des Festlandes an ihre Unabhängigkeit gewöhnt. Nachdem der Weg freigemacht war, wurde das politische System Yokudas in seiner Gesamtheit auf Hammerfall übertragen, als die Na-Totambu den Ro’Wada auf das Festland folgten.

Sobald sie wieder vereint waren nahmen die Spannungen nur noch zu. Während sie „den Weg freimachten“ hatten die Ro’Wada durch Trennung von ihren Herrschern eine neue Form der Unabhängigkeit erfahren. Als die Ro’Wada Besitzrechte nahmen, ernannten sie sich zu ihrer eigenen Partei und erklärten sich selbst zu den ersten Rothwardonen des neuen Landes. So nahm die Neuausrichtung der Kronen und Ahnherren ihren Anfang. Was einst eine Beziehung von Herrscher- und Kriegerkaste war, ist heute eine Beziehung zwischen zwei souveränen Parteien, die gleichermaßen nach Macht streben. Die alte Na-Totambu-Herrscherklasse wurde zu den Kronen, während die alte Kriegerkaste der Ro’Wada zu den Ahnherren wurde. Die westlichen und südlichen Lande, die die Ro’Wada zuerst für ihr Volk befreit hatten, sind ihnen auch dieser Tage noch am engsten verbunden. Im Gegensatz dazu halten es die nördlichen und östlichen Gebiete, die während der Abwesenheit der Na-Totambu nicht assimiliert wurden, im Sinne wahrer Yokudaner noch immer mit den Kronen.

Die Kluft zwischen Kronen und Ahnherren vertiefte sich noch während der Invasion Hammerfalls durch Tiber Septim. Liberalere Ahnherren gelangten dahin, das Kaiserreich anzuerkennen und gingen sogar so weit, ihre eigene alte Herrscherklasse zu verraten. Obwohl ihr viel Ressentiment entgegengebracht wird, mag die neue lhotunische Partei, eine Vereinigung beider früherer Parteien, vielleicht dazu beitragen, diese Spaltung zum Guten zu überwinden.
 
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Varanu

Parabeln des Tribunaltempels

Vivec und die Rohrflöte

Fürst Vivec schnitt einmal etwas Schilfrohr an einem Flussbett und machte es zu einer einfachen Flöte. Er spielte darauf, als er durch die lieblichen Lande und die leeren Lande zog, aber obwohl er eine lebendige Melodie spielte klang die Rohrflöte stets traurig.

Verdrossen sagte Vivec zu der Flöte: „Eigensinniges Ding, warum besteht Ihr auf diesen Jammer?“

Die Rohrflöte antwortete: „Ich weine um das Flussbett, von dem Ihr mich genommen habt und um meine Brüder und Schwestern, die dort bleiben. Ein jeder, der von einem getrennt ist, den er liebt, wird das verstehen. Ein jeder, der seiner Heimat entrissen wurde, sehnt sich danach zurückzukehren, selbst ein Schilfrohr.“

Vivec verstand. Er sagte: „Dann hegt Euren Kummer, kleines Schilfrohr, aber bewacht ihn so eifersüchtig wie ein Geiziger einen großen Schatz. Wenn Ihr beim Zusammensein von Freunden singt, dann vermengt Euch mit dem Gelächter statt allein zu weinen. Wenige werden das Geheimnis verstehen, dass in den Noten verborgen liegt, aber dieses Geheimnis ist der Beginn der Anmut.“


Vivec und der Aschländer
Ein Aschländer kam einmal in die heilige Stadt und wollte Fürst Vivecs Herrschaft herausfordern. Er sagte: „Dieb, Eure abergläubischen und feigen Anhänger beugen sich Eurem Willen, aber ein echter Velothi wie ich würde das niemals tun. Wie könnte je ein Mer gehorchen, der um Eure Treulosigkeit weiß?“

Viele Gläubige sprangen vor Zorn auf und einige zogen die Waffen, aber Vivec winkte sie zurück. „Eine kühne Frage“, sagte er zu dem Aschländer. „Kommt, Sohn von Veloth, und wir werden diese Angelegenheit debattieren.“

Mit stolzgeschwellter Brust drängte sich der Aschländer an den Gläubigen vorbei und stand vor dem lebenden Gott.

Vivec gab ihm ein Zeichen. „Stellt Euch neben mich, damit wir besser miteinander reden können.“

Der Aschländer stellte sich zu seiner Rechten.

„Eigentlich“, überlegte Vivec, „wäre es wohl besser, wenn Ihr zu meiner Linken stündet.“

Der Aschländer trat zu seiner Linken.

Vivec lächelte. „Seht, Ihr gehorcht mir und das aus Eurem eigenen freien Willen. Bleibt eine Weile und hört zu, dann werdet Ihr vielleicht den Grund verstehen.“




Sotha Sil und der Netchmann
Schon als Kind hatte Sotha Sil für andere etwas rätselhaftes an sich. Eines Tages sah ihn ein Netchmann auf der Straße dahinziehen. „Hallo, kleiner Junge, wohin gehst du?“, rief er ihm zu.

„Ich gehe, wohin die Straße führt“, antwortete Sotha Sil.

Das verwirrte den Netchmann. Er kehrte nach Hause zurück und berichtete seiner Frau von der Begebenheit. Die Frau sagte: „Du Holzkopf, frag ihn doch was wäre, wenn es keine Straße
gäbe.“

Also kehrte der Netchmann zur Straße zurück, und wie er Sotha Sil kommen sah, fragte er ihn noch einmal, wohin er ginge .


„Ich gehe, wohin mich meine Füße tragen“, antwortete Sotha Sil.

Wieder war der Netchmann verwirrt. Er kehrte nach Hause zurück, wo ihm seine Frau sagte: „Du hättest fragen sollen: 'Aber was, wenn ich dir deine Füße abschneide, du kleiner Balg?'“?

Am dritten Tag kehrte der Netchmann zur Straße zurück.
„Kleiner Junge, wohin gehst du?“, fragte er noch einmal.

„Ich gehe zum Markt, um Gemüse zu kaufen“, antwortete Sotha Sil.

 
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SithisLorkhan

Ysgramor, Drache des Nordens
Und auf seinem Totenbett sprach Ysgramor: „Nicht einmal der Tod kann mich aufhalten. Ich werde zurückkehren. Meine Seele soll in Sovngarde weilen, aber mein Herz wird in allen Helden der Nord schlagen.“

Ivar sorgte sich bei dieser Kunde. „Aber Herr, woher sollen wir wissen, ob diese Helden Eure Nachfolger sind? Wie sollen wir sie für würdig befinden?“

Und Ysgramor sprach: „Sie sollen jenseits Eurer Stadt zur Kehle der Welt hinaufsteigen. Sie sollen auf ihrem Haupt eine Krone aus Donner tragen. Sie sollen als Könige herrschen und nach mir benannt werden.“


Und Ivar schrieb die Worte des Grußes und schnitt Ysgramors unnötige Silben ab.

So wurde Ysgramor zu Ysmir.

 
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gro-Dahl (Tamriel Rebuilt)

Ein Platz an der Tafel
Da ist eine Tür. Manche sagen, dass sich die Tür in Reik findet, in Hochfels. Andere sagen, dass sie bei Drachenstern ist. Es spielt keine Rolle; wenn Ihr nach ihr sucht werdet Ihr sie niemals finden. Aber wenn Euch Torheit verleitet, an einsame Orte zu wandern, mögt Ihr Euch geradewegs einer alten Holztür gegenübersehen. Wenn Ihr weise seid, werdet Ihr es dabei bewenden lassen. Wenn die Nacht sternenlos ist und Ihr dreineinhalb Mal anklopft wird sich die Tür für Euch öffnen.

Dieser Ort war einmal eine Mine. Ich weiß nicht, was die Bergleute gesucht haben, aber Ihr werdet selbst entdecken, was sie gefunden haben. Wenn Ihr Euch den Weg durch die feuchtkalten Tunnel hinabwindet werdet Ihr auf die Knochen dieser Bergleute stoßen. Habt keine Furcht, sie sind schon lange tot und wollen Euch kein Übel.

Ihr werdet schließlich auf eine Kammer stoßen. In dieser Kammer ist eine Tafel und darauf ein überwältigendes Festessen ausgebreitet. Es gibt Fleischsorten, Früchte, Gemüse und Getränke. Alles duftet süß und verführerisch, doch bleibt alles auch seltsam unbestimmbar. Hinter der Tafel stehen vier große Throne. Der erste Thron ist aus zerbrochenem Spiegelglas; darin sitzt Sheogorath. Der zweite Thron besteht aus Worten und Gedanken; darin sitzt Hermaeus Mora. Der dritte Thron ist aus gefrorenem Schweiß und Tränen; darin sitzt Vaernima. Der vierte Thron besteht aus Holz. Er ist unscheinbar, aber gerade seine Normalität erfüllt Euch mit Schrecken. Er scheint verlassen, aber ohne dass man es Euch sagen müsste wisst Ihr, dass er jemandem gehört, irgendeinem Nachzügler der Festlichkeiten. Nichts wird Euch dazu bringen, Euch zu setzen. Die drei daedrischen Fürsten genießen ihr Fest. Wenn Ihr sie fragt, ob Ihr Euch ihnen anschließen könnt, werden sie es ablehnen und sagen, dass Ihr keine würdige Gesellschaft seid. Wenn Ihr aber singen, tanzen, eine schöne Geschichte erzählen oder einfach nur amüsant um Gnade winseln könnt, wird Euch jeder von ihnen ein Geschenk geben. Sheogorath wird Euch die Klarheit innerer Einsicht schenken; Hermaeus Mora Euren Verstand mit den Geheimnissen der äußeren Welten erfüllen; Vaermina Euch die Mittel zum Begreifen dessen gewähren, was Euch gegeben wurde. Wenn Ihr diese Erfahrung überlebt dürft Ihr gehen.

Ihr werdet herausfinden, dass Euch Eure brillanten Einsichten von unermesslichem Nutzen sind. Könige und mächtige Zauberer werden Euch um Rat ersuchen, Gelehrte und Philosophen zu Euren Füßen liegen. Ihr werdet alles haben und nichts mehr wünschen. Doch nach einem Jahr wird sich Euer Geschenk vertiefen. Euer inneres Verstehen wird zur Verwirrung, da die Widersprüche von Verstand und Seele offenbar werden. Euer Wissen der geschaffenen Welt wird eine Bürde, da Ihr mehr und mehr ihrer inhärenten Mängel, der Entropie bewusst werdet. Eure Weisheit und Klarheit wird Euch mit Visionen und Alpträumen quälen, während Ihr zu begreifen sucht, was Ihr zu sehen beginnt. Andere werden Euch meiden, eine gebrochene Gestalt, die das Land durchstreift und rasend von Dunkelheit und Gefahr eifert. Schließlich werdet Ihr Euch in einer sternenlosen Nacht wieder an jener Tür finden, bereit, Euren Platz an der Tafel einzunehmen.
 
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gro-Dahl (Tamriel Rebuilt)

Die hundert Traumvisionen des Kallistis

73. Talos fegt seine Feinde beiseite

Wie ich mit den Füßen in Rumares Wasser stand hob ich meine Augen
Und sah einen Turm, der den Himmel durchstach, einen Sternenhimmel der strahlte, als wäre es Tag
Noch einmal sah ich hin und der Turm war ein Mann, in Weiß und Gold gewandet
Und er streckte seine Hand gen Osten und sammelte Messingrüstung
Und er streckte seine Hand gen Westen und zerquetschte züngelnde Filigranvögel.

Von Tempeln, die wie Sandkörner waren oder Palästen aus Staub,
kamen Könige mit Bittgesuchen und auch Götter
Und er sprach aus seiner Wunde, und sie fielen auf ihre Knie und wurden zu Stein
Und er zog dann eine Stadt aus Licht und Freude empor, die ich zu sehen erzitterte,
Ein perfekter Mechanismus des Himmels, das reine Werk unserer gesegneten monströsen Vorfahren ausgebessert.


74. Talos säubert das Königtum von Hochfels

Die tonsurierten Prinzen bestöhnten ihr Schicksal,
das er flüsterte, und die Holzkronen flogen von ihre Häuptern
Ich hörte das Brechen von Fels und den Sturz der Paläste
Als die Mörder des Großvaters Null unter den zornigen Bergen verschwanden.

Zerfetzte Banner und das Geschrei der Seneschalle färbte die Luft
Und verging langsam, wie neue Männer und neue Frauen gerufen wurden.
Krieger und Händler wurden Königinnen und Könige
als die Welt gänzlich erneut ward, doch dieselbe bleib.
 
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gro-Dahl (Tamriel Rebuilt)

Bemalte Völker: Tätowierungen im Kaiserreich
von Vantis Orvilius

Tarei, ehemaliger Legionär, Reik:

(Anmerkung des Verfassers: Ich traf diesen Mann in einem Methaus in Markarth und wurde nicht nur von den seltsamen Spinnennetzmustern auf seinem Gesicht zu ihm hingezogen, sondern auch die Art und Weise, wie die Nord einander zuflüsterten, wenn ihr Blick auf ihn fiel.)

Als mein Bruder den Familienhof erbte, gab es für mich keinen Ort, an dem ich bleiben konnte. Also trat ich, wie so mancher Bursche, der Legion bei und wurde Kampfmagier – seht Ihr diesen blauen Diamanten mit Halbmond hier auf meinem Vorderarm? Das ist das Abzeichen der Hundszahn-Legion. Jeder Rekrut bekommt eins – sie sagen, dass es die Bruderschaft fördert, aber ich glaube, es macht es einfacher, die Leichen auf dem Schlachtfeld auseinanderzuhalten.

Die Legion hat ein Listenverzeichnis in den Zentralarchiven der Kaiserstadt. Und wisst Ihr, als was sie mich eingeschrieben haben? Als Bretonen! Wieder und wieder, egal was ich gesagt habe. Einige meiner Kameraden haben manchmal den Witz gerissen, dass ich für einen Nord doch ziemlich klein wäre. Mein Volk hat lange in Reik gelebt und das Land geliebt, bevor die Nord kamen, aber das bedeutet der Bürokratie des Kaiserreichs nichts. Ich war eine Abweichung, ein Glückstreffer.

Als ich hörte, dass mein Bruder tot war, musterte ich bei der Legion aus und forderte den alten Bauernhof außerhalb Markarths ein. Meine erste Tat zuhause bestand darin, mich selbst zu zeichnen, meiner Haut die alten Muster einzuprägen, die seit der Ära der Götter überliefert sind. Elf, Ork, Bretone, Nord ... ich bin all das und nichts, und ich färbe mein Gesicht mit Symbolen aus einhundert Generationen Reikmännern, damit mich nie wieder jemand verwechselt.


Arvayne Hleroth, Hlaalu-Vertraute, Narsis:

(Dunkelelfen sind schnell beleidigt, und es war nicht einfach, einen davon zu überzeugen, mit mir zu reden. Ich muss meinem einheimischen Führer dafür danken, mich dieser hochmütigen und wunderschönen Tochter Morrowinds vorgestellt zu haben.)

Als unsere Ahnen nach Resdayn kamen, war dies das Ende einer langen und leidvollen Reise. Das Land, in dem sie sich nun vorfanden, war unwirtlich, ja, aber es war den Wandermüden ein Paradies. Die Chimer weinten Tränen, die goldene Rinnsale über ihre aschbedeckten Gesichter zogen. Als ich erwachsen geworden war, zog ich diese Tränenpfade auf meinem eigenen Gesicht nach. Wir Dunmer sind nicht von unseren Ahnen getrennt; wir fühlen der Schmerz ihres Kampfes und die Freude ihrer Errettung, als ob wir diese Dinge selbst erfahren hätten. Wir zieren uns selbst mit den Narben und Zeichen unserer Vorfahren, damit ihre Leben nicht vergessen werden.

Nur wenige Dunmer ziehen es vor, die Vergangenheit so offen auf dem Gesicht zu tragen, aber wir alle führen etwas von unseren Ahnen mit uns. Wie die meisten meiner Verwandten habe ich meine Fußsohlen mit geheimen, heiligen Worten tätowiert, so dass jeder meiner Schritte ein Gebet ist. Wandelt in Gnade, Sera.


Valdi die Furchtlose, Nord-Älteste, Uld Vraech:

(Ich kam nach Uld Vraech, um die berühmten Kriegstätowierungen der Nordmänner zu sehen, aber sie stellten sich als chaotische und offen gesagt ziemlich gefährliche Gesellschaft heraus. Valdi war, glaube ich, Großmutter eines dieser Krieger – nicht ganz so lärmend, aber vermutlich im Zorn nicht weniger gefährlich. Ich achtete sehr darauf, höflich zu sein.)

Vor langer Zeit, als ich noch ein Mädchen war, ging ich in die Wildnis, um mein erstes Raubtier zu jagen und mich selbst als würdige Tochter Himmelsrands zu beweisen. Die Jagdbeute war nicht der schwierigste Teil. Ich streckte einen Nixhund nieder, aber bei der Verfolgung hatte ich mich hoffnungslos verirrt. Ich kannte schon damals etwas Eingeweidekunde, und das Blut des Hundes sagte mir, dass ein furchtbarer Teufelsschnee bald vom Roten Berg herüberwehen würde. Ich hatte höchstens einen Tag, um mein Dorf zu finden oder wäre den Elementen schutzlos ausgeliefert.

Dann sah ich ihn; einen einsamen Falken, der am fernen Himmel kreiste. Ein seltener Anblick in Morrowind – die Läufer beherrschen hier die Lüfte. Natürlich deute ich das als Zeichen, da Kyne die Patronin des Clans meiner Mutter ist. Ich ging in diese Richtung und nach ermüdenden Stunden kam ich zu einer Lichtung mit einem alten Wegstein, der so gut versteckt lag, dass er nicht von den Elfen entweiht worden war. Darauf war das Falkentotem von Kyne eingemeißelt, und als ich auf die Spitze des Steins kletterte, sah ich in der Ferne die Lichter meines Dorfes.

Wie ich als Frau zurückkehrte, ließ ich die ausgebreiteten Schwingen des Falken auf meine Hände tätowieren, um alle wissen zu lassen, dass ich Kynes Anleitung mein Leben verdankte. Nachdem ich später gegen Menschen und seltsamere Dinge gekämpft hatte, bekam ich dieselbe Gestaltung auf meinen Rücken. Danach war kein Feind mehr in der Lage, sich anzuschleichen, weil Kyne sie sah und mir Warnungen ins Ohr flüsterte!


Sola Shaxhaal, Kultistin, Bravil:

(Diese junge Frau hatte von meinen Studien gehört und näherte sich mir, offensichtlich begierig darauf, ihren Teil beizutragen. Mit ihr dokumentiere ich, was, wie ich fürchte, eine im Verfall begriffene Tradition ist. Cyrodiil hat sich sehr verändert, seit ich jung war wie sie, und nicht gerade zum Besseren.)

Wenn Ihr mich anseht erkennt Ihr, was Nibenay groß macht. Es gibt etwa fünfzig große und kleine Kulte entlang der Flussufer. Ich folge dem Kult des Lächelnden Potentaten, und wir sind vermutlich nicht mehr so groß wie wir einst waren. Über meine gesamten Arme und Beine seht Ihr die goldenen Schuppen der Schlange, ihr Kopf an meinem Bauch, um jedem Kind, das ich in mir tragen werde, Weisheit zuzusprechen. Aber den Leuten fällt mein Gesicht auf. Die Schrift ist akavirisch, und nein, ich werde Euch nicht erzählen, was sie bedeutet. Alle Kulte müssen ihre Geheimnisse haben, oder?

Fremdländer, die an die harten, unscheinbaren Colovianer der Legion gewöhnt sind, überrascht es, wenn sie mich mit meinen Tätowierungen und in meinem Glockenmantel sehen, aber in den grünen Landen des Niben macht es uns Freude, uns selbst anzukündigen und eine Szene zu machen. Jede Religion, jeder Kult und persönlicher Aberglaube ist ein Kunstwerk und wir tragen unseren Glauben offen in einem Tumult aus Farbe und Form, so dass ihn alle sehen können. Nibenay ist das schönste Land im Kaiserreich, das schlagende Herz von Tamriel, und sein Volk ist wie kein anderes.
 
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Brian S

Das Meh Ayleidion
Erster Band aus den null Bänden der Geschenke Y’ffrischen Segens. Übersetzt aus dem Valehaldmeri, Stridabekäischer Dialekt.

[… und in jenen Tagen mundischer Turbulenz entsprach der Mythos der Allwissenheit über die Wurzeln unseres Vaterlandes der Wahrheit. Die ganze Waldessippe sollte in die Baumstümpfe und Blütenblätter schlüpfen sich als sie zurückkamen nicht mehr als die wiederzufinden, die sie gewohnt waren zu sein. Dann lieh Y’ffre, unser heiligster der Väter, seine Knochen auf alle Ewigkeit der Welt, ohne Dienerschaft der närrischen …]

Gen Westen und gen Osten
Menschen, Mer und Tiere
Heilig wie die [Biene?] der acht Himmel [1]
Erde und verfluchte Knochen [2]
Bäume, Wellen und fünf Herzen [3]
Der Sechzehntel Zahl [4]
Die Augen der Jhunaliten [5]
Des Heiligen Xarxes Blick [6]
Hatten kein Spektakelglas für unsere [überlegenen?] Blätter
Hinein und hinaus treiben die Bosmer
Treiben hinter Rinden und Meerschaum-Heimwahrern [7]
Nemer fallen ein, [sind] größer und jünger [8]
Sie können nicht unsere heiligen [und?] heilenden Bäume töten
Ein eingeweidefressender Stamm [9]
Herz und Verstand waren in [völligen] Wahnsinn getrieben
Wir wurden das, worüber sie gehen würden [10]
Sie riefen: „Der Wald [ist] tödlich, der Wald atmet Todeslieder!“
Sie liefen in ihre Bäume
Bäume der geflohenen Bergohren [11]
Und wurden die Vasallen die wurden unsere Fürstenmacher [12]
Wir jubelten und tanzten
Tanzten wie Wurzeln, verwindend und treibend
Liebe der Wurzeln, Liebe zum Y'ffre
Die Ära der Mer war gestorben [13]
Einer unserer heiligen Männer [Geistlichen?] erbaute sich einen Thron [14]
Er nannte sich selbst [unübersetzbar] und schenkte der Welt neue Zeit
Durch das Dekret seine ersten Federstrichs
Unsere Segen des Versteckens waren so angeschlagen [15]
Wir weinten und liefen in den Wald
Wir weinten und liefen in unseren Tod
Wir weinten und liefen zu unseren Frauen, die uns zu lieben Baum und Strauch wurden
Als seine Soldaten uns zu töten kamen
Beteten wir und entkamen durch geheiligten Willen der Zeit
Auf die silbernen/serpentinen Schwerter starrend
Von hinter den Blättern
Erdknochen bewahrten uns sicher und am Leben
Segnet sie und seid gesegnet
Und seid verborgen in der Liebe, weil es gut ist
Wenn ihr rückwärts, seitwärts und zwischen den Zeichen lest, werdet ihr eintausend Vorzüge finden.

[1] Die „acht Himmel“ sind die Planeten / Ebenen der Götter, und die „Biene“ ist derjenige, der ihnen sein Geschenk der Freiheit eingab, Lorkhan.
[2] Erdknochen und die Magna Ge als „verfluchte Knochen“, weil sie lieber flohen statt sich Mundus zu opfern.
[3] Die „fünf Herzen“ als die Elfenprovinzen jener Zeit: Morrowind, Valenwald, Sommersend, Cyrod und Himmelsrand.
[4] Sechzehn Daedrafürsten
[5] Jhunal ist die alte nordische Variante von Julianos, "Jhunaliten“ sind seine Anhänger, also Gelehrte.
[6] „Xarxes“ bezeichnet den altmerischen Aspekt von Julianos.
[7] Mit letzterem sind Algen und Seetang gemeint.
[8] „Nemer“ sind die Menschen.
[9] Verweist auf das Verstecken in den Baumstämmen, um die Menschen anzugreifen.
[10] Gras und Gräber
[11] „Bergohren“ bezeichnet die Ayleïden.
[12] „Fürstenmacher“ sind die Kaiserlichen, welche die Neun Göttlichen einführten.
[13] Das Ende der Merethischen und der Beginn der Ersten Ära.
[14] König Eplear Camoran.
[15] Camoran verbot ihre Praktiken.
 
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French Ninja (Skyrim: Home of the Nords)

Kurze Geschichte von Karthwasten
von Nerus Lalrav, Statthalter der kynegesegneten Jarla Jona von Drachenstern
Wenn Ihr über die Straße nach Karthwasten reist, der einstigen Hauptstadt von Reik, könnt Ihr sehen, wie sich vor Euch Schichten um Schichten vergangener Schlachten offenbaren.

Anzeichen für die erste Besiedlung des Gebiets um Karthwasten gehen bis in die späte Merethische Ära zurück, als eine der frühen Aldmeri-Familien aus Hochfels, deren Name in den Seiten der Geschichte verlorengegangen ist, eine Bauernsiedlung gründete. Während der Expansionsjahre unter König Vrage wurde die Stadt in das neubegründete Jarltum Reik aufgenommen. Die Siedlung - nach dem Karthfluss, an dem sie liegt, Karthwasten genannt - wuchs an, als sich eine Flut nordischer Kolonisten mit der ursprünglichen Bevölkerung protobretonischer Bauern vermischte. Immer wieder sollte sich Karthwasten als wichtige Befestigung gegen die ursprünglichen Nedierstämme Hammerfalls, die Rourken-Dwemer und schließlich die Kriegerwelle der Yokudaner erweisen.

Im Krieg des Roten Diamanten ging der König von Reik (der zu jener Zeit seinen Sitz in der Stadt Karthwasten hatte) ein militärisches Bündnis mit Königin Potema von Einsamkeit ein. Durch den Konflikt geschwächt, wurde die Grafschaft 3Ä 131 von den Streitkräften Drachensterns überrannt, geplündert und annektiert. Trotz Bitten und Gesuchen des Königs von Reik wurde keine Entschädigung gewährt, da eine „Bestrafung für den Verrat des Jarltums am Rubinthron gerechtfertigt war“. Über die nächsten paar Jahrhunderte hinweg sollte die Stadt wiederaufgebaut werden und kulturelle Motive der vielen Kulturen Reiks annehmen, allerdings überwiegend yokudanische Einflüsse.

Aber wie jeder Bürger des Kaiserreichs weiß, nimmt das Volk des Alten Königreichs Diebstahl nicht einfach hin. Im Jahre 396 der Dritten Ära entflammte Reik im Krieg von Bend'r-Mahk. Trotz früher Erfolge in den Schlachten von Julfnars Feigheit und am Reinwasserlauf besiegte die nordische Vorhut der vereinte Streitkräfte von König Vyrnod von Reik und König Eyrfin von Haafingar die bretonisch-rothwardonischen Truppen in der Zweiten Schlacht von Drachenstern. Als Teil des Vertrags von Chorrol wurde die Stadt Karthwasten in eine neu geschaffene Grafschaft des nordischen Reik aufgenommen, die Grafschaft Karthwasten. Es sollte von einer Heldin der Schlacht regiert werden, heute Jarla Jona die Anseitöterin genannt, die ihren Sitz der Macht 3Ä 424 selbst nach Drachenstern verlegte.

Mit der Rückkehr der Nord ist das Verbrechen zurückgegangen, die Lebensqualität hat sich verbessert und der Handel floriert wieder. Dem stehen nur unbedeutende Unruhen im roten Bezirk gegenüber, wohin der Großteil der ursprünglichen rothwardonischen Bevölkerung umgesiedelt wurde. Viele vermuten daher, so wie Ihr sicher auch selbst, dass die besten Tage der Stadt Karthwasten noch bevorstehen.
 
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Sigrid (Silgrad Tower)

Zur Kehle der Welt
Wenn Ihr zur Kehle der Welt über Hoch-Hrothgar hinaufsteigt, macht Ihr eine Entwicklung durch, die so klar und einschneidend wie die Baumgrenze unter Euch ist. Hier in den Nebeln, die den Gipfel stets umhüllen, ist nichts Geschaffenes außer Eurem Atem in der kalten, klaren Luft. Frostnebel zieht in Eure Knochen, ein Griff, der dem eiskalten Tod gleicht, ein langer Atemhauch, kleine, aneinanderrasselnde Kristalle - wie der Klang eines Ayleïdenbrunnens.

Wenn Ihr aufsteigt ist immer fester Grund unter Euren Füßen, aber in den Nebeln gibt es Gestalten, die niemals nahen und doch nie dort sind, wenn Ihr sie erreicht. Näher am Gipfel bewegen sie sich schneller und wirbeln halb erkennbar um Euch herum, einige schrecklich wie die Wilde Jagd der Legenden, andere so wunderschön, dass Ihr innehaltet, um sie staunend zu bewundern. Immer herumwirbelnd und schneller, je weiter Ihr Euch der Spitze nähert, löschen sie Eure Fußstapfen ohne Windhauch hinter Euch aus. Ein Geräusch, ein Ausatmen, alle Worte und keine, so sanft, dass es nicht Silben oder Hebungen sind, sondern klare, bedeutungsvolle Absichten, wenn Ihr sie nur deutlich verstehen könntet.

Wenn Ihr schließlich auf dem Gipfel im Auge des ephemeren, transzulenten Sturms steht, erlöschen alle Geräusche einschließlich Eurer eigenen. Hier gibt es keinen Laut außer dem Blut, das Eure Ohren vom Erfrieren abhält, das in hoch oszillierenden Tönen klingt und sonst alles verdrängt.

Es ist vollkommene Stille und in diesem ungewohnten Schweigen singt Euer Lebensblut, sonst ist nichts vernehmbar. Nur was Ihr selbst mitgebracht habt klingt laut und beständig; das Bedürfnis Eures Körpers, am Leben zu bleiben.

Euer Leben, hier und jetzt: Ihr seid hier am Leben, wo das Leben einst erstand, hier, jetzt und gegenwärtig. Langsam verebbt das Klingen, Totenstille senkt sich herab, der eiskalte Tod greift Euch durch den spärlichen Schutz. Es scheint, als würden die Schatten Euch beobachten, darauf warten, Eure Stimme an diesem Ort Worte bilden zu hören, aber sicher könnt Ihr nicht sein.
 
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Es war siebzig Frühlingstau nach der Torheit der Trommelschläger, als eine Ratsversammlung der südlichen Thane beim Wrack der Windhelm einberufen wurde, damit sie einen König in Merethland krönen konnten. Ysgramor hatte ihnen dies freigestellt, weil er noch immer in den Alten Wäldern war, wo er die letzten der Schar sammelte und ihnen half, den Bord ihrer Langboothäute auf gutes Geschick hin auszurichten. Harald, ein junger Bart nördlicher Geburt, wurde durch den Willen aller Jarltümer Südlands gekrönt.

Harald der König, genannt Haarhose, wurde im vierzigsten Winter nach der Trommelschläger geboren, als drei Taue lang selbst die Äxte der Pflugschiffe nicht das Eis um die Stuhnsbucht hatten brechen können. Seine Verbindungen und Abkömmlinge waren diese: Von seiner Ruderfrau Rebec der Roten, selbst eine gezählte Heldin, Hwamjar der Bär und Hwem der Widder. Von seiner Weinfrau Anshalf der Blauen Jarmungdrung der Hammer und Horldrung der Hämmerer. Von seiner Weinfrau Hjaalma der Metherzlichen Hjaafing Haraldsson und Hjindr Haraldsson und Hjeimdal der Rufer und Hjeigsmer der Flüsterer und Hjeileen Haraldsdottir. Von seiner Schildfrau Ogernägel keine Kinder. Von seinem Herdmann Kheln Einnson keine Kinder (was natürlich ist, außer bei der Verräterei der Nachtfürsten). Von seiner Thronfrau, in Ehren Merethskyne genannt, nur Hjalmer, genannt der Zweifelnde und Vater-von-Vragë.


1

Und in seinem siebten Sommer nahm Harald die Wasser des weißen Laufs und ließ seine Augen auf dem Hrothgar ruhen und rief nach seinen Schreimetzen zur Errichtung des Breitwalls, um die Linie zu halten, während ihr Königreich wuchs.

Und in seinem achten Sommer wurde Alordane Walhautmantel zum klugen Mann der Königshalle ernannt und Haralds kluger Mann durch Blut.

12

21

Und in seinem dreißigsten Winter lauerten Direnni zwei Söhnen Haralds auf, als sie die westliche Grenze der Jarltümer Südlands erkundeten, die seither nicht mehr festgelegt ist. Dies waren Hwamjar der Bär und Hwem der Widder, beide vor den Flammen Sarthaals geboren und Hauptleute nach dem letzten Gefecht auf Balfrei. Sie lebten bei ihrer Rückkehr als Tiere und konnten sich nicht an die Königshalle gewöhnen, aber sie taten im Westen guten Dienst.

36

Und in seinem fünfundvierzigsten Sommer wurde sein Erbe Hjalmer geboren, später der Zweifelnde genannt. Hjalmer war im Süden geboren und jagte mit Füchsen wie die von ‘kenring, war von niedriger Gestalt und nahm kein Wasabi. Er sollte zu der Zeit nach dem Brauch gekrönt werden, herrschte aber nur vier Monate, bis er bei einem Methämmern fiel. Erst später wurde Hjalmer der Vater-von-Vragë genannt, als die Taten seines Sohnes geschrieben wurden; und erst noch später wurde offenbart, dass er seine Thronfrau auf Anweisung eines Ebers gewählt hatte.

52

61

Und in seinem siebzigsten Sommer wurde Vragë geboren, der der Beschenkte genannt werden sollte und der alle Lande vom Balfrei bis Dwemereth in Besitz nehmen würde.

Und in seinem siebenundsiebzigsten Sommer verfolgte Yspalha die Navigatorin, deren Schiff ein geflügeltes Floß war, das von Kynesatem und Elfenmagie fortgeblasen wurde, gerade Schneewale über dem Rift, als sie ihre Peilung verlor. Widersinnig fand sie ihren Weg ins Dschungeltal der Saliachen und ließ ihre Augen auf dem Turm aus Weißgold ruhen, der der Stolz unseres Feindes ist. Und es wurde dann bekannt, dass wir ihn niederhalten und diesen ganzen Kontinent in Besitz nehmen sollten.

Und auf den siebten Tag des Taus, der seinem siebenundachtzigsten Winter als König im Merethland folgte, wurde Harald beim Wettstreit im Bestientjost von einem Fledermaustiger durch die Kehle gestoßen. Die Wunde eiterte und er starb keine zwei Wochen darauf, einhundertacht Winter alt und einhundertsieben Sommer.
 
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Ngasta_kvata_kvakis

Die Rückkehr Cuhlecains
von Hjolta der Grauen, 4Ä18

Das Sturmkronen-Interregnum ist in Nibenay als leidvolle Zeit bekannt, aber für die Kinder von Falkenring in Himmelsrand war es eine Zeit großer Freude.

Als Hroldar der Blutige und Gunjar der Bär mit den Gebeinen König Cuhlecains im Schlepptau aus Bravil nach der Stadt in Alt-Colovia zurückkehrten, ließ die Nachricht ihres Erfolgs die Söhne und Töchter Falkenrings vor Stolz brüllen.

Adelsleute kamen aus ganz Colovia, um ihrem früheren König Respekt zu zollen; von Jehanna bis Arenthia und allenthalben dazwischen.

Gjukar Eisenfaust, der Jarl der Stadt, gab eine kurze, aber schöne Rede, als Cuhlecain in einem aufwändigen Grab an der Seite Kjorics des Weißen beigesetzt wurde:

„Nicht länger wird der Elf Fathis Aren mit den Knochen unseres Ahnen herumhantieren. Heute ist ein siegreicher Tag. Nibenay hat eines seiner kostbaren Besitztümer verloren, aber wir haben einen König gewonnen. Einen König aus längst vergangenen Tagen. Und nicht weniger als einen König, der den großen Talos an seiner Seite hatte. Ich heiße euch nun, eure Krüge in Stuhns Namen zu heben und in Erinnerung an unsere gefallenen Brüder und Schwestern zu trinken, die in diesem Gräberfeld ruhen! Für Cuhlecain! Für Talos! Für Colovia!“

Zum Angedenken Cuhlecains wurde eine Statue errichtet, und er wird über seine Kinder wachen, bis der Weltenfresser zurückkehrt.
 
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Deepscorn

Lesung aus dem Buch von Ätzhohn

Der Vater kehrte zurück aus Seinem Haus, das da ist Padomay, um das Verderben des Furchtbaren Funkens zu schauen. Und seht, da schaute er viele Dinge, aber weder das Licht, denn der Furchtbare Funke war nicht vom Widersacher, noch die Dunkelheit, denn der Furchtbare Funke war nicht von Ihm.

Und im Herzen des Furchtbaren Funkens sah der Vater den Wirbel der Unvernunft, der die Arena war, und Er wusste, was zu tun war.

Und so fuhr die Dunkelheit ein erstes Mal in die Welt und sah die Unvollkommenheit einer sterblichen Frau. Und die Dunkelheit selbst machte sich Ihr bekannt und ein Kind wurde geboren aus sterblicher und protonischer Essenz. Und die Mutter pries die Dunkelheit, aber der Vater war nicht zufrieden.

Und so fuhr die Dunkelheit die Welt ein zweites Mal in die Welt und sah denn Schmerz der Mutter. Und die Dunkelheit selbst machte sich Ihr bekannt und ein Kind wurde geboren aus gesalbter und protonischer Essenz. Und die Mutter versammelte Ihre Diener und sie priesen die Dunkelheit, aber der Vater war nicht zufrieden.

Und so fuhr die Dunkelheit die Welt ein drittes Mal in die Welt und sah die Furcht der Mutter. Und die Dunkelheit selbst machte sich Ihr bekannt und ein Kind wurde geboren von geweihter und protonischer Essenz. Und die Mutter versammelte Ihre Diener brachte sie der Dunkelheit als Opfer dar, aber der Vater war nicht zufrieden.

Und so fuhr die Dunkelheit ein viertes Mal in die Welt sah den Hass der Mutter. Und die Dunkelheit selbst machte sich Ihr bekannt und ein Kind wurde geboren von gesegneter und protonischer Essenz. Und die Mutter vergoss Ihr eigenes Blut der Dunkelheit zum Opfer, aber der Vater war nicht zufrieden.

Und so fuhr die Dunkelheit ein fünftes Mal in die Welt und sah das schwarze Herz der Mutter. Und die Dunkelheit selbst machte sich Ihr bekannt und ein Kind wurde geboren aus geheiligter und protonischer Essenz. Und die Mutter ging körperlich in die Dunkelheit über, aber der Vater war noch nicht zufrieden.

Und so fuhr die Dunkelheit ein sechstes und letztes Mal in die Welt und sah den Namen der Mutter der Nacht. Und die Dunkelheit selbst machte sich Ihr bekannt und ein sechstes Kind wurde geboren. Da weinte die Mutter der Nacht und zerriss Ihr Gewand und tötete vor Ihm die anderen Kinder. Und der Vater war hocherfreut und fuhr als die Dunkelheit in das Sechste.

Und das Kind sprach: Seht, denn ich bin der Falle des Widersachers entkommen und habe die Dunkelheit in Unserem Furchtbaren Funken ganz gemacht. Immerfort sollen dieses perfekte Kind und seine Nachkommen die Verlängerung Meines Willens in dieser Arena sein.

Da warf sich die Mutter der Nacht Selbst vor dem Sechsten nieder und gab ihm den Namen Ätzhohn. Und Ätzhohn hieß Sie fortgehen und im Namen seines Vaters töten.

Es begab sich, dass Ätzhohn sechs Söhne zeugte. Und so ging es, dass der sechste seine Brüder und seinen Vater tötete und selbst den Namen annahm. Und so ging es mit seinem sechsten Sohn, und dessen sechsten Sohn und dessen sechsten Sohn immerfort. Und so hat immer der sechste Sohn von Ätzhohn seinen Vater und seine Brüder getötet, um selbst unser aller wahren Vaters Dunkelheit anzunehmen. Und so ist der Mutter eines jeden der sechs Söhne Ätzhohns von der Dunkelheit geheißen, den Gebeten der Gläubigen zu lauschen. Und so wird es beim Willen von Padomays heiligem Samen immer sein.

Im Namen des Vaters, Ätzhohns und der Dunkelheit hinter allem Licht, gepriesen sei Sithis.
 
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Alyx Dinas

Dissentio Vampiris
Eine Lektion von der Blutmatrone
Meine liebsten Kinder und Abkömmlinge, versammelt euch und lauscht den Worten eurer Heiligen Blutmatrone, Mutter Lamae: im Stich gelassen von Arkay, beraubt vom König der [zensiert], Matriarchin des Herrlichen Zirkels, Hüterin des Ritus, Fürstin von Mitternacht und Bleiche Dame Tamriels.

Wisst zuerst um die Wahrheit, an die ich euch so oft gemahne: Ihr seid nicht geliebt. Nicht vom Gott des Kreislaufs, dem Großen Verleugner. Freudig diente ich ihm als Preisterin, doch so eifersüchtig war der Erntenehmer, dass er im bösen Willen unseren Fluch erschuf. Oh, die Eifersucht eines Daedrafürsten! Und Torheit nun, da wir diesen Fluch in einen Segen verwandelt haben. Wahrlich, nur durch eure eigene Stärke habt ihr es zu einer Gabe gemacht. Aber wir werden bald zu ihm kommen. Wenn uns irgendjemand gnädig sein könnte, und ich spreche von uns, weil ich jeden von euch meine, das geschlagene Los aus Molag Bals grausamer Befleckung, dann wäre es der Sohn des Höchsten Drachen. Und doch stand er nur untätig da, um zu sehen, wie wir starben und wiedergeboren wurden.

Täuscht Euch nicht, meine süßen Kinder. Ihr alle tragt die Befleckung dieser Ersten Sünde in euch, obwohl der Gott der Sterblichen ihn fortwischen könnte. Eure Infektion ist kein Zufall. Es ist mein Wille, dass Ihr euch meinem Leiden und Zorn anschließt. Jahrhunderte haben wir unser blutgeborenes Schandmal verbreitet, Jahrhunderte stand der Verleugner daneben und ließ es zu.

Nur ich, eure Matrone und Mutter, bietet euch Liebe und eine herzliche Umarmung. Nur ich, eure Süße Beschützerin, wasche eure Tränen fort und bringe euch wieder auf den Pfad der Freude. Wütet gegen die aedrischen Himmel! Schreit, auf dass sie hören und um ihr Versagen wissen! Verflucht den Verleugner! Verflucht den Gott des zu Gnade gesunkenen Lösegelds! Verflucht selbst die daedrische Herrin der Energien, denn sie verflucht euch ganz gewiss! Wisst, dass ich eure Mutter bin! Ihr seid mein Blut! Diese Krypta und sein schwarzes Becken waren der Schoß, woraus ich euch die Welt erneut gegeben habe!

Aber wisst auch, dass ich von vielen unter euch tief enttäuscht bin. Oh, ich habe euer Sakrileg gehört. Eure Häresie. Ihr nennt den König der [zensiert] euren Sippenvater und nehmt euch Clavicus Vile zum Patron, während ihr euch auf dem Exodus nach Cyrodiil einschifft. Ihr verehrt das Profane und macht euch die Erste Sünde zu eigen. Ich biete euch eine Gelegenheit: Schwört diesen Eiden ab, kehrt zu eurer Mutter zurück und ich werde Vergebung zeigen. Bleibt bei eurem Irrweg und ich werde einen Krieg über euch entfesseln, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Jeder Schatten, den ihr seht, wird euer Verhängnis sein. Flieht und wird werden euch bis ins Reich des Vergessens folgen, bis ins Herz von Kalthafen, und euch tief in den Höhlen der Freveltat niederstrecken. Bereut! Oh, meine liebsten Kinder, bereut und kehrt zu mir zurück!

Meine geliebten und treuen Kinder, ich biete euch meine unendliche Liebe. Denn es ist Familie, was euch zu Abkömmlingen macht. Hebt euch selbst vom Sklavenbesitz des Schänders ab. Wisst um Eure Überlegenheit! Mehrt und mehrt und mehrt euch! Ihr seid der Nacht mächtige Könige und Königinnen! Ihr seid das Neublut! Ihr seid Abkömmlinge! Von jetzt an bis zum ende der Zeit!
 
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Sload (Tamriel Rebuilt)

Yokuhi, die unbesungene Kunst des Fernen Westens
von Radius Traximus

Wie mir nun bewusst ist hatte ich das große Glück, mich im Sonnenhöhe 414 in der Kaiserlichen Bibliothek aufzuhalten. Gerade erst war ich aus dem gefrorenen Norden Himmelsrands zurückgekehrt, wo ich an einen noch nicht abgeschlossenen Forschungsprojekt zur aetherianischen Potenz der Falmer gearbeitet hatte. Ich glaube, dass die Falmer viele Geheimnisse vorgalerionischer Magie kannten, die erst noch wiederzuentdecken sind. Mit diesen Gedanken hörte ich nun Redaria Valodius’ Vorlesung über Rothwardonen und Magie, die glaube ich inzwischen unter dem Titel „Rothwardonische Einstellungen zur Magie“ als Buch erschienen ist. Ich habe nicht besonders aufmerksam zugehört (die Vorlesung wurde in der Zentralpromenade der Bibliothek abgehalten, wo ich gerade in der Gwylim-Beauchamp-Enzyklopädie las), aber ein einziger Satz blieb mir im Ohr hängen. Sie sagte: „Die geringe Zahl yokudanischer Magier zögerte, jenseits der konventionellen Schulen von Zerstörung und Wiederherstellung zu studieren, weil diese Formen der Magie mit einfacher Ideologie beladen sind.“ Da musste ich plötzlich aufsehen.

Wenn ihr mein letztes Werk „Schulen der Magie: Ein kaiserlicher Irrweg“ gelesen habt, dann kennt ihr schon meine Meinung zu den konventionellen Klassifizierungen der Magie. Galerion rief sie ins Leben, als er die Magiergilde gründete, um Lehre und Magie für die Massen zu organisieren. Keinesfalls sind sie jedoch magische Gesetze, als was man sie oft missversteht, und sie haben nur sehr wenig Bedeutung. Ich spöttelte ein bisschen und machte mich wieder an meine Lektüre. Später in der Nacht aber schweiften meine Gedanken wieder zu dem Thema zurück. Sie hätten in Yokuda nicht die Schulen angewandt, die von Galerion gelehrt wurden. Selbst in Tamriel gab es diese Schulen, wie viele oft vergessen, nicht bis in die Zweite Ära hinein. Ich begann mich zu fragen, welche Magie sie eigentlich benutzt haben.

Seitdem habe ich jedes Buch in der Bibliothek und Gwylim gelesen. Ich habe (ein wenig) Yoku gelernt und bin in viele uralte Archive in Hammerfall gereist. Dabei habe ich eine vollkommen andere Form der Magie entdeckt, wie sie tamrielischen Magiern gänzlich unentdeckt geblieben ist. Sie wird Yokuhi genannt, im Gegensatz zu Nudrihi, was ihr Name für die Magie Tamriels ist. Die Kräfte von Yokuhi sind so vielfältig wie die der konventionellen Schulen. Kaum nur auf Zerstörung und Wiederherstellung beschränkt, schloss Yokuhi mehr Geheimnisse ein, als eine einzige Person jemals hätte lernen können. Es wurde nicht ausschließlich von Magiern praktiziert, denn das Konzept eines der Magie gewidmeten Berufs war Yokuda fremd. Stattdessen verstand von Kurtisanen bis Königen jeder das ein oder andere davon und wandte es im täglichen Leben an.

Nehmt zum Beispiel Schlangenbeschwörung, was in Hammerfall heute noch als einfache Unterhaltungsform existiert, aber seinerzeit ein ganzer Zweig der Magie war, der vom Besetzen des Schlangengeistes bis hin zu einer Beschwörung reichte, bei der aus dem Sand der Erde eine Schlange erstand. Es gibt einen Bericht über einen Satakal-Priester namens Kupakh-Sekta, der ein Gewand aus vielen Schlangen trug, die sich um ihn herumwanden. Das mag lächerlich klingen, aber ich glaube nicht, dass es unmöglich ist.

Ein weiterer, noch unbekannterer Zweig des Yokuhi war das Shehai, wie es vor allem von den mysteriösen Ansei praktiziert wurde. Dies war eine Kunst, wortwörtlich die Luft mit der Stimme zu beugen, bis sie eine feste Gestalt annahm; es heißt sogar, dass ein gutgemachtes Shehai schärfer als jedes natürliche Schwert Tamriels war. Shehai wurde aber auch für andere Zwecke eingesetzt. Ich habe eine Geschichte über einen reichen Narren von einem Prinz gehört, der neun Wagenladungen Gold, dreißig Fässer Diamanten und zweihundert seiner besten Schweine bezahlte, um ein Sommerhaus zu bekommen, das vollständig aus gebeugter Luft geschaffen war. Vergebens, aber die Geschichte wird in drei unabhängigen Berichten erwähnt, was ihren Wahrheitsgehalt sehr unterstützt.

Auch war Yokuda sehr reich an einem Metall namens Oreichalk. Dieses Metall scheint über großes magisches Potential verfügt zu haben und war im Krieg zwischen den Yoku und ihren Feinden, den linkshändigne Elfen, von entscheidender Bedeutung. Der Heilige Diagna lernte, wie man daraus Klingen machte, wie sie die Yoku benutzten und damit letztlich den Krieg gewannen. Es heißt sogar, dass die linkshändigen Elfen einen ganzen Turm aus diesem Material besaßen und als Kanal für Magie benutzten, der zu unvorstellbaren Tate fähig war.

Es ist offenkundig, dass die Rothwardonen magischer Taten nicht unfähig sind. Die Seltenheit rothwardonischer Magier lässt sich leicht erklären. Sie haben keine natürliche Neigung zu „unserer“ Magie, Nudrihi. Die fälschlich konstruierten Schulen sind ohne Bedeutung und ihre traditionalistische Kultur hat sich nie an die gewandelten Wege der Magie in Tamriel angepasst. Bedauerlicherweise ging viel Wissen über Yokuhi bei der Katastrophe in Yokuda verloren. Als Gelehrte und Magier ist es unsere Pflicht, tiefer in diese seltsame Praxis vorzudringen, die für uns neu, doch wahrlich altertümlich ist und die Geheimnisse von Yokuhi zu erlernen, der unbesungen Kunst des Fernen Westens.
 
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Al-Gemha

„Auf fremder Erde“
Die Provinz Eton-Cka


von Allunarimil Jillbeäugt
Archivar der Mythischen Kartographie
Universität von Al-Gemha

Seit den Tagen des Dominions-und-Zuvor hat man sich wenig aus Eton-Cka gemacht, der inzwischen rätselhaften Provinz der Ilymer oder „Außenland-Hochelfen“, die Alinor in der Dämmerung der Zweiten Ära über spirituellen Konflikten mit der Kaste der Weisen verließen und die lange ungezähmten Wildnisse zwischen dem südlichen Colovia und Valenwald besiedelten. Unglücklicherweise haben wir derzeit nur zwei schriftliche Aufzeichnungen über die Region in der Hand; die Berichte des zurückgetretenen Mananauten Wandelt-in-Leere und die letzten Worte von Ythoyinel, Sonnenwesir des Wismuth-Hofes. Zum weiteren Untersuchung habe ich die beiden unten katalogisiert:

Tagebuch von Wandelt-in-Leere

Im Norden und Westen liegt mooszerfressener Dschungel, wo sich die ältesten Städte befinden, die in offener Emulation von Alinor und Kristallgesetz errichtet wurden. Der Osten besteht aus endlosen Salzbänken, die von engen Schluchten und seltsamen Klüften aufgebrochen werden. Außer beargwöhnten Asketen und halbnibenesischen Salzminenarbeitern leben dort nur wenige. Der Süden gen Arenthia ist ein verwundenes Labyrinth aus Efeu und Kudzu, das die einst grünenden Grahteichen erwürgt.

Die Ilymer sind schweigsam, distanziert und ruhelos. Ihre Erscheinung ist denen ihrer altmerischen Ahnen nicht unähnlich, Haut und Haare jedoch in verschiedenen Schattierungen von Graubraun. Ihre Augen tendieren wie bei den Bosmern dazu, komplett schwarz zu sein, Ausnahmen sind aber keine Seltenheit. Sie kleiden sich in stilisierte, eintönig düster gefärbte Gewänder und kristallinen Kopfschmuck. Geschmeide sind üblich und werden gewöhnlich aus Tierknochen, Holz und den unzähligen Edelsteinen und Kristallen gemacht, die im Dschungel und den Salzlanden wachsen. Sie sprechen eine eigenartige Mischung aus Aldmeris, Cyrodiilisch der Reman-Ära und von Valenwald geprägter Umgangssprache.

Die Ilymer neigen historisch zu einem harmlosen Isolationismus und die Präsenz des Zweiten Kaiserreichs in der Region reichte sich nie über verstreute militärische Außen- und Kontrollposten hinaus. Handel ist üblich, aber allgemein nur in Grenzstädten, was die tieferen Städte in ihrer Abgeschiedenheit belässt. Beziehungen zu Sommersend bleiben ein Rätsel.

Ihr Temperament ist selbst nach merischen Standards eigenartig. Humor und Heiterkeit sind ihnen als Emotionen gänzlich fremd und werden von einem ständigen Sinn stillen Staunens ersetzt. Je mehr ich sie beobachte, desto mehr scheinen sie permanent fehl am Platz zu sein, als ob in dieser Welt für sie alles „falsch“ wäre.

Sie ernähren sich von einer Kost aus Reis und rohem Moos, das von einer tief verehrten Kaste von Edaphomanten und Priestern Y’ffres gezüchtet und verteilt wird. Sie essen erstaunlich wenig, gewöhnlich nicht mehr als eine Mahlzeit am Tag. Seltsamerweise habe ich nie einen schlafen gesehen; in der Nacht ruhen sie nicht, vielmehr liegen die meisten auf den Hausdächern oder im Gras und beobachten schweigend die Sterne, bis die Dämmerung anbricht. Der Anblick tausender stiller Gestalten, die stundenlang in den Himmel starren, gehört zum unheimlichsten, was ich auf all meinen Reisen je gesehen habe.

Der Handvoll Priester zufolge, mit denen ich gesprochen habe, verehren die Ilymer Merid, eine Daedra, die sie in Gestalt eines “Leitsterns“ aus Alinor geführt und sie weiter in eine bessere Welt gelockt habe, nur dass sie sich dann selbst allein auf fremder Erde wiederfanden. Sie tendieren dazu, Y’ffre anzuerkennen (wenn auch nur selten zu verehren), einen Lehngott ihrer bosmerischen Nachbarn, den sie die „Sehnsucht nach Zuhause nennen. Die Altmeri-Tradition der Ahnenverehrung scheinen sie aus Gründen, die ich noch herausfinden muss, vollkommen aufgegeben zu haben. Viele ihrer Schnitzwerke und versenkten Reliefs stellen aus mir unbekannten Gründen (seht ihr ein Muster?) Masser und Secunda dar. Davon abgesehen sprechen die Ilymer nur selten über Religion, bestehen aber darauf, dass sie jeden Aspekt ihres Lebens durchdringt.

Die Hauptstadt von Eton-Cka ist die Tempelstadt Mithyinicil, die wie die Ilymer sagen auf dem Landepunkt der ersten Siedler von Alinor errichtet wurde. Eine seltsame Behauptung, bedenkt man, dass die Stadt von Land eingeschlossen ist; was die Theorie des Rates noch weiter bestärkt, glaube ich. Die Stadt ist aus ziseliertem Quarz und natürlich vorkommendem Wismut errichtet, das die Ilymer in ihren Städten wild gedeihen lassen. Die äußeren Gebäude sind größtenteils solide, locker zusammengefügte Langhäuser, die sich, wenn ihr euch dem Herz der Stadt nähert, nach und nach zu verdrehten Spitzen und bergigen Stufenpyramiden erheben, die durch ein kompliziertes Netzwerk von Passarellen und Brücken verbunden sind. Auf der Spitze der höchsten Stadtpyramide steht ein massives, vogelartiges Skelett, das das Sonnenlicht um sich herum reflektiert, verformt und sein eigenes Bild auf jeden Baum und jedes Gebäude unter sich wirft. Es ist vermutlich ratsam, hier nicht weiter ins Detail zu gehen, sollte dieses Tagebuch in falsche Hände geraten.


Letzte Worte von Sonnenwesir Ythoyinel

Der in den schwarzen Roben ist keiner von uns. Ich habe letzte Nacht sein wahres Gesicht gesehen, als er allein zu sein glaubte. Seine Haut flimmerte, und für einen Moment lang habe ich seine wirkliche Natur wahrgenommen: er ist ein [Vorfahre/Biologist], gekommen, um uns unsere Heimat zu nehmen. Aber ich bin zu spät, das weiß ich; er hat die Überbleibsel des Sonnenvogels zerstört und der Fernhimmelsturm liegt zerbrochen da. Selbst jetzt sehe ich unsere Welt sich krümmen und konvergieren. Die Erde schluckt die Salzlande und nimmt jedes Leben mit ihnen. Die Schnittermark fordert den Süden zurück und schlägt mit Y’ffres Kiefer hinein. Farbe und Geräusch sind aus der Welt entflossen und jeder noch übrige Sinn folgt ihrem Sog. Die Sterne sind aus Mithyinicil verschwunden mit jeder verstreichenden Sekunde wächst die Leere. Dies weiß ich nun ohne einen Schatten des Zweifels: wir existieren nicht, können nicht existieren, dürfen nicht existieren.


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Archivbruch. Signalquelle: DKM.

Abscheuliche Lügen, gestreut von denen, die Unmöglichkeit verbreiten. Projektdesignat I-L-Y oder die ‘Ilymer’, wie sie sich selbst genannt haben, waren ein gescheitertes Experiment aus einem früheren Zeitalter, ein zum Untergang verurteilter Versuch, die Aldmer reinen Strangs allein aus Erinnerung nachzubilden. Unter Beihilfe einer eigenwilligen Verrätergöttin entkamen einige Subjekte und flüchteten aus ihrer Einrichtung zum Sternenherz. Allein dem Glauben heraus schufen sie sich eine Heimat, die zwischen unserer und eurer Herrschaft lag, zwangen ihre parasitische Visage ins Muster der Möglichkeit und führten sich selbst in die Historien der Menschen und Mer ein, obwohl sie wussten, dass diese Welt nicht die ihre war und sie keinen Platz darin hatten. Nehmt es als Gefallen und Warnung, Söhne des Talos, dass wir sie entfernt haben. Eine Idee zu töten ist nichts anderes als einen Sterblichen zu töten. Es war nicht das erste Mal und wird nicht das letzte sein.
 
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Sload (Tamriel Rebuilt)

Geschichte der Großen Häuser
von Hasphat Antabolis

Die altertümliche Kultur der Chimer (übers. Vielgewandtes Volk“) wurde, wie viele Elfengesellschaften, von clanartigen Sippenverbänden dominiert. Als sich die Völker von Dwemereth weiterentwickelten und eine sesshafte Lebenweise ausbildeten, wurde die Selbstbezeichnung dieser Clans dasselbe Wort wie Herd“ oder Heim“, weswegen die Strukturen, die sich aus diesen Clans entwickelt haben, heute übersetzt als die Großen Häuser“ bekannt sind. (Im Folgenden werde ich auf philologische Abschweifungen verzichten.)

In der sogenannten Periode des Ersten Rates gab es nicht fünf oder sechs, sondern dutzende - womöglich gut über einhundert - Hausclans, die beachtenswert genug waren, um in Aufzeichnungen bezeugt zu sein. Viele dieser Häuser haben tiefe Spuren in der Geschichte Morrowinds hinterlassen; nicht nur jene, die sich zu Großen Häusern entwickelten (wie Llalu, später Hlaalu, oder Indr-El, später Indoril), sondern auch andere (wie Sotha, Clan von Sotha Sil dem Magus). Spätere Autoren haben sich auf die Sieben Häuser des Ersten Rates“ bezogen. Das ist ahistorisch und resultiert entweder aus Unwissenheit (im Fall der westlichen Forscher) oder religiösem Revisionismus (im Fall der einheimischen Propagandisten).

In der langen Herrschaft des Tribunalstempels schlossen sich die vielen Hausclans zu einer geringen Zahl Großer Häuser zusammen. Die meisten wurden im massiven Haus Indoril zusammengefasst, demjenigen Haus, das am engsten mit den Insignien der Macht verbunden war. Einige der südlichen Häuser bildeten eine Konföderation und wurden Haus Dres. Haus Hlaalu ist ein Zusammenschluss einiger weniger Häuser aus Morrowinds Südwesten. Haus Redoran entwickelte seine eigenen Traditionen an Morrowinds rauer Grenze zu Himmelsrand. Haus Telvanni war einer der letzten Hausclans und entstand unter Häretikern auf den fernab gelegenen Inseln, die seinen Namen tragen.

Erst nachdem sich diese monolithischen Häuser gebildet und stabilisiert hatten wurden sie als Große Häuser bekannt. Als Resultat theologischen Fortschritts in der frühen Zweiten Ära wurden die Großen Häuser dann mit bestimmten Rollen in der dunkelelfischen Gesellschaft beziehungsweise Aspekten dunkelelfischer Identität verbunden. Um die Zeit des Potentats waren kosmologische Schemata wie Das Fünfwinklige Haus“ oder Das Rad des Tribunals“ beliebt, die teleologische und moralische Rechtfertigung für die Existenz der Großen Häuser boten.

Seit dem Waffenstillstand ist die Ordnung der Großen Häuser in hohem Maße beunruhigt. Die Selbstwahrnehmung Indorils als zentrales, herrschaftliches Haus wurde durch Hlaalus Aufstieg auf seine Kosten erschüttert. Redoran, einst standhafter Verteidiger der Landesgrenzen, kämpft nach Morrowinds Integration ins kosmopolitische Kaiserreich darum, eine neue Rolle zu finden. Dres und Telvanni hängen unzeitgemäßen Sitten einschließlich der Nemer-Sklaverei nach, die Außenstehende anzufechten begonnen haben. Das System der Großen Häuser hat sich in diesen Zeiten des Wandels als instabil erwiesen, seine Zukunft ist äußerst unsicher.
 
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Mojonation1487

Fragment: Der achte Algorithmus
- aus einer alten Velothifestung in den Deshaan-Ebenen geborgenes Manuskript

… und es heißt, dass die Aedra Schenkende waren, bevor sie [Beißer] wurden, und durch ihr Schenken wurde die Scheibe ein durch Speichen [statischen Wandels] befestigtes Rad. Dieser [statische Wandel], den die [Echsengötter] als das Schlagen kennen, steht unentwegt so aufgerichtet wie geschuppte Vipern, die nicht beißen dürfen. Nimmt es da wunder, dass es acht Aedra sind, acht Provinzen, acht Türme? Acht ist die metaphysische Repräsentation aufrechtstehender Endlosigkeit; zwei Blasen von [Unendlichkeit], jede von der anderen umschlossen, während ihre Überschneidung zu dem wird, was wir als Aurbis kennen, die Speiche und Begründung des Rades.

Wenn wir der Unmöglichkeit des [achten Algorithmus] folgen, kann der Prozess der Fortsetzung bestimmt und vorbereitet werden. Lorkhan erkannte den Algorithmus und legte seine Falle aus, ihrer Natur nach gewaltsam, damit das Rad seine Speichen bekäme. Der [achte Algorithmus] wurde nur von wenigen erkannt, das bekannteste Beispiel sind die [Ayleïden] mit ihrer Errichtung des Weißgoldenen. Die [Ayleïden] erkannten den [achten Algorithmus] und wurden so zu den Meistern einer Herrschaft, wie sie in Mundus nicht mehr s[eit?] …
 
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SithisLorkhan

Über die wahre Natur Zenithars
von Oberpatriarch Julius, Resolution von Zenithar

Zenithar wird zumeist für einen Handelsgott gehalten. Das ist eine Simplifikation. Ebenso gut könnte man Dibella eine Sexgöttin oder Shezarr einen Menschengott nennen, was nichts anderes ist, als sich nur auf einen Aspekt ihres Herrschaftsbereichs zu beziehen. In primitiveren Gesellschaften ist Zenithar der Gott der Arbeit, aber auch das simplifiziert noch. Um seine wahre Natur zu betrachten, muss man Z'en untersuchen.

Heutzutage ist Z'en nur ein Synonym für Zenithar, so wie Kyne und Kynareth. Ich beziehe mich aber insbesondere auf den Z'en-Kult, einer in den Tagen Remans und der Potentaten beliebten Religion. Bedauerlicherweise starb sie wie so viele Religionen aus, die von der Masse des traditionellen Kults der Neun Göttlichen absorbiert wurdn. Persönliche Interpretationen werden von monolithischem Dogma verdrängt. Unsere Kirche ist wie der Alessianische Orden geworden. Aber ich schweife ab. Der Z'en-Kult sah in seinem Gott eine höhere kosmische Ordnung reflektiert. Diese Ordnung trägt viele Namen. Riddel'Thar. Satakal. PSJJJJJ. Das Rad. Z'en repräsentierte dieses kosmische Gleichgewicht. Wie oben, so auch unten. Was der eine nimmt, muss der andere geben. Er war die Verkörperung gleicher und gegensätzlicher Reaktionen, im Wesentlichen das Gesetz, demzufolge eins und eins zwei ergeben und nicht drei oder null. Bei diesen Transaktionen liegt es nahe, ihn mit Handel zu assoziieren. Seine Verbindung zur Arbeit ist dagegen komplexer.

Zenithars Rolle im kosmischen Gleichgewicht macht ihn auch zum Gott der Taten. Man muss seine Energie aufwenden, um etwas zu tun, und das im äquivalenten Ausgleich. Daher verehrten ihn frühe Völker als Gott der Ausdauer und beteten zu ihm um Energie für die Mühen des Lebens. Letztlich gingen hieraus zwei Hauptrichtungen hervor. Die einen verehrten ihn als Kriegergott wie Tsun, die anderen als Gott der Arbeit wie Zeht. Schließlich überdauerte die Interpretation des Arbeitsgottes die des Kriegergottes, die heute nur noch bei den Eisenrittern und im Kult von Tsun existent ist.

Ich selbst teile die Überzeugungen des Z'en-Kultes. Einst diente ich bei den Eisenrittern, aber weil sich die Interpretation Zenithars als Krieger einfach nicht richtig anfühlte, wurde ich Priester. Den allgemeinen Glauben, wonach Zenithar allein durch Arbeit und Handel herrscht, finde ich jedoch extrem simplifizierend. Ein ähnlicher Niedergang in der Verehrung anderer Götter soll in einer zukünftigen Veröffentlichung „Über die Simplifikation der Neun Göttlichen“ behandelt werden. Ich denke aber, ich habe mein Anliegen klar gemacht.
 
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Huraren

Bretonisches Kinderlied
aus der Sammlung der Gebrüder gro-Imm
Fragt den Baron in der Bucht:
„Schlugt den Feind Ihr in die Flucht?“
Nein und Nein und aber Nein!

Fragt den Posten auf dem Strand:
„Ist die Kriegsgefahr gebannt?“
Nein und Nein und aber Nein!

Fragt die Späher in den Bergen:
„Saht ihr seine toten Schergen?“
Nein und Nein und aber Nein!

Iode, Ione, Ius und Iorth:
„Zieht der Feind schon bald gen Nord?“
Ja und Ja und aber Ja!

Fragt das Wild in Flur und Feld:
„Hat der Hirschkönig gebellt?“
Nein und Nein und aber Nein!

Fragt die Krabben tief im Matsch:
„Saht den Schlächter ihr von Kvatch?“
Nein und Nein und aber Nein!

Fragt die Vögel in den Wolken:
„Wird die Sturmglocke bald läuten?“
Ja und Ja und aber Ja!

Rat und Kaiser Uriel:
„Schickt Ihr die Legionen schnell?“
Nein und Nein und aber Nein!

Fragt sogar die acht Betrüger:
„Setzt der Thronräuber bald über?“
Ja und Ja und aber Ja!

Und fragt den Kastellan von Diren:
„Wollt Ihr mit dem Feind paktieren?“
Nein und Nein und aber Nein!
 
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Ngasta_kvata_kvakis

Warnung an die jungen Männer von Anwil

von Hrisskar dem Herzlichen, dem klügsten und trockensten Nordgelehrten aller Zeiten.
Tapfer ist der Mann, der in die Abekäis sticht!

Doch wenn Ihr Ruhm und Reichtum wollt, wendet Euch ab und sucht anderswo, denn diese Gewässer sind verflucht.

Wenn Euch die Lamien nicht kriegen, werden es die Nereiden.

Und wenn die Nereiden und Lamien schlafen, werden Euch die Dreugh und die Geister der verlorenen Maormer- und Yoku-Seefahrer holen.

Und wenn Euch die Dreugh und Geister verlorener Seefahrer übersehen, wird Euch Bals Malstrom ins Reich des Vergessens hinabziehen.

Und wenn Euch Bals Malstrom nicht kriegt, tun es die Krecken von Thras und werden Euch in Zombies verwandeln.

Und wenn Euch die Krecken nicht kriegen, wird der Daedrapirat Velehk Sain Eure Galeone versenken und Euer ganzes Gold stehlen.

Wenn Euch Mutter Mara aber mit Wohlgefallen lächelt und Euch vor all diesen Gefahren schützt, wenn Ihr sogar schon Land am Horizont seht, werdet Ihr schließlich den schlimmstern Monstern von allen begegnen: den Altmern der Sommersend-Inseln.

Ich flehe Euch an, junger Colovianer; bleibt in Cyrodiil, die See ist kein sicherer Ort für einen wie Euch, und ich will Eurer armen Mutter nicht sagen müssen, dass Ihr tot seid, weil Ihr dumm wart und die weisen Worte des alten Hrisskar in den Wind geschlagen habt.
 
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