Ich würde gerne Gottschalk darauf aufmerksam machen, dass die "elitäre" und "intellektuelle" Messlatte, heute von den meisten Menschen extrem niedrig angelegt wird. In wirklichkeit ist sie heute so hoch, wie seit der Feudalzeit nicht mehr. Wenn ich mir eine Doku über Kissinger ansehe, dann bin ich deswegen weder intellektuell, noch irgendwie elitär. Obwohl arte besser einen Prozess, statt eine Doku über diesen Kerl hätte zeigen sollen.
Das stimmt irgendwie schon. Wenn man sogar "wissenschaftliche Fachbücher" aus der heutigen Zeit betrachtet und diese mit "älteren" Büchern vergleicht, dann fällt doch die "Amerikanisierung" auf. Viele bunte Bilder und weniger, dafür ein umso logischerer Text. Noch "extremer" ist es selbstverständlich beim Fernsehen. Selbst "seriöse" Sendungen wie "Nano" oder "Aspekte" gehen mit aufwändigsten Computertricksereien einher. Ja, selbst, wenn ich die "Live-Debatten" aus dem Bundestag auf Phönix höre bin ich nicht intellektueller als vorher. Da stimme ich dir zu, Wikinger.
Wikinger schrieb:
Die Leute vergeuden wirklich ihr potential und sind dann am Abend zufrieden mit Trash TV. Und die Sender müllen sie immer mehr zu mit Trash TV.
Verblödung ist eine Wissenschaft.
Der Erfolg von so einem Schrott, wurde erst durch aufzwingen möglich. Anfangs wurden die Sender bombardiert mit Briefen, was dieser Schrott soll. Aber es wurde weiter gesendet, wieder und wieder. Und das GRÖßTE Problem, ist die Quotenmessung! Die Sender richtet sich nach der Quote, doch bei wem wird die eigentlich gemessen? 13.000 Menschen, bestimmen was 82 Millionen sehen müssen. Und ich kann`s euch nur sagen, schaut euch den Film Free Rainer an! Der ist auch mittlerweile auf einer recht bekannten Filmeplattform verfügbar.
Das Fernsehen, ist vielmehr ein Syndrom, statt ein Symptom.
Das mag sein, was du im 1. Abschnitt sagst. Aber selbst "gut gebildete" ziehen sich "Trash TV" rein. Oder wie sonst gäbe es bei DSDS und Co. so gute Quoten, obwohl man sagt, die Unterschicht würde langsam wieder geringer werden? Die Menschen wollen sich nach harter Arbeit und sogar Weiterbildungskursen sich einfach erholen. Ihren Geist "entspannen". Und das geht
nicht gerade mit "hoch anspruchsvollen" Sendungen oder "guten Filmen". Und was soll an Verblödung "wissenschaftlich" sein?
Und sehen müssen tun, müssen wir Trash auch nicht. Es gibt ja im Durchschnitt 50 Fernsehkanäle. Und gerade auf Doku-Kanälen, 3-SAT oder Arte ist bestimmt auch was dabei, was einem den Geist "wach hält". Und was "Free Rainer" damit zu tun hat, das möchte ich mich auch fragen. Geht es da etwa um Medienkritik oder ist dieser Film einfach nur so bescheuert, dass du ihn als "Trash" ansiehst @Wikinger.
Wikinger schrieb:
Wenn wir den Spieß umdrehen würden, und im Fernsehen einfach mehr geistreiche Sachen zu sehen kriegen, dann verlangen sie irgendwann auch mehr geistreiche Sachen.
Ich persönlich, kann es auch nicht hinnehmen, wenn sich jemand einigelt. Weder der Intellektuelle, noch der Prolet.
Aber mal ganz ehrlich: Wer möchte denn
ernsthaft eine Sendung sehen, bei der man vor lauter langweiligem Vortrag einschläft und versucht, auf "Trash" zu gehen? Natürlich gibt es auch noch das "Telekolleg". Aber mal im Ernst: Wie viele Deutsche und Immigranten, selbst die, die zwischen "Bachelor" und "Master" stehen, schalten das ein?
Aber so ist es nun mal. Es ist halt "Kismet".
Cherubion