Vergleiche...

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Szenario: Robert hat sein neues Taschenmesser mit in die Schule gebracht.

1973 - Der Biolehrer zückt sein eigenes und zusammen mit den anderen Schülern vergleichen sie die unterschiedlichen Funktionen

2006 - Die Schule wird weiträumig abgesperrt. GSG9 und Elitetruppen der Polizei rücken an. Robert wird mit mehreren Betäubungsschüssen gelähmt und sofort in ein Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet. Der Schulpsychologe kommt und betreut die traumatisierten Mitschüler und Lehrer.

Szenario: Robert und Markus raufen sich nach der Schule.

1973 - Es bildet sich eine Gruppe und feuert die beiden an.
Markus gewinnt.
Die beiden geben sich die Hand und alles ist geklärt.

2006 - Die Polizei kommt und nimmt beide fest und klagt sie wegen schwerer Körperverletzung an, beide werden der Schule verwiesen und landen ohne Ausbildung auf der Strasse.


Szenario: Robert sitzt nicht still und stört laufend den Unterricht

1973 - Robert muss nach der Stunde nachsitzen und kriegt beim nächsten Mal eine gehörige Tracht Prügel vom Lehrer. Ergebnis: Er sitzt ab sofort ruhig und stört den Unterricht nicht mehr.

2006 - Robert kriegt Ritalin in rauen Mengen und mutiert zum Zombie. Die Schule bekommt Fördergelder vom Staat weil Robert ein Härtefall ist.


Szenario: Robert schießt eine Fensterscheibe ein und kriegt deshalb von seinem Vater eine Ohrfeige.

1973 - Robert passt jetzt besser auf, wird erwachsen und führt ein normales Leben.

2006 - Roberts Vater wird wegen Kindsmisshandlung eingesperrt. Robert wird der Mutter weggenommen und in ein Heim für Prügelkinder gesteckt.
Roberts kleine Schwester wird vom Psychologen suggeriert, dass sie auch misshandelt wurde. Der Vater kommt nie wieder aus dem Knast und die Mutter fängt ein Verhältnis mit dem Psychologen an.


Szenario: Robert hat Kopfweh und nimmt Tabletten mit in die Schule.

1973 - Robert gibt dem Kunstlehrer auch eine, in der großen Pause, im Rauchereck.

2006 - Die Drogenfahndung taucht auf. Robert wird wegen Drogenbesitz von der Schule verwiesen. Sein Schulranzen, sein Pult und sein Zimmer zuhause werden nach weiteren Drogen und Waffen durchsucht.


Szenario: Ahmed fällt wegen Deutsch in der 8. Klasse durch.

1973: Ahmed nimmt Nachhilfeunterricht in den Sommerferien und schafft den Schulabschluss ein Jahr später ohne Probleme.

2006: Ahmeds Fall landet vor der Gleichstellungskommission der Schule.
Die liberale Presse findet das Verhalten der Schule unvertretbar. Deutsch ist nicht die Mutter aller Sprachen. Man denke mal daran, was im Namen der deutschen Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde.
Die Schule lässt unter dem immensen Druck eine Nachprüfung mit Fragen für einen Erstklässler zu und Ahmed rückt nach. Den Abschluss schafft er nicht und landet am Fließband bei VW weil er immer noch kein Deutsch kann.


Szenario: Robert wirft einen Feuerwerkskörper von Silvester in einen Ameisenhaufen.

1973: Einige Ameisen sterben

2006 - Tierschutzverein, Kripo, Anti-Terror Truppe und Jugendamt werden gerufen. Robert werden schwer gestörtes Sozialverhalten, pyromanische Anlagen und terroristische Grundtendenzen vorgeworfen. Die Eltern und Geschwister müssen sich einem Psychotest unterziehen. Sämtliche PCs im
Haus werden auf Gewalt verherrlichendes Material untersucht.
Roberts Vater wird unter Beobachtung gestellt und darf nie mehr in seinem Leben fliegen.


Szenario: Robert fällt beim Turnen hin und verletzt sich am Knie. Der Lehrer läuft sofort zu ihm, hilft ihn auf und trocknet seine Tränen.
Dann geht er mit ihm ins Sekretariat, kümmert sich um ein Pflaster und bleibt noch kurz bei ihm sitzen.


1973 - Nach kurzer Zeit geht es Robert wieder besser und er geht zurück in die Pause.

2006 - Der junge Lehrer wird wegen sexueller Belästigung von
Minderjährigen sofort aus dem Schuldienst entlassen und bekommt ein Strafverfahren in dem er zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wird.
 
Extremdarstellungen, ja, aber da ist was Wahres dran, und das ist sehr erschreckend.
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, aber das sind alles Dinge, die immer wieder um uns herum geschehen, und meistens wird der Ausgang solcher Situationen einfach hingenommen, weil es dem heutigen Standard entspricht. Einfach grausig... Das macht einem fast Angst, wie gestört unsere Gesellschaft langsam wird...

Gruß, Doom
 
Wahre Worte Doom, VinC, das hat mich betroffen gemacht :(
und sehr sehr nachdenklich... :?
 
Muss aber auch nicht stimmen. Gegenteil:


Szenario: Robert schießt eine Fensterscheibe ein und kriegt deshalb von seinem Vater eine Ohrfeige.


1973-Der Junge kriegt ein Trauma, hat Angst vor Gürteln und Stöcken. Er muss in psychatrische Behandlung und ist für immer mit seinem Vater zerstritten.

2006-Der Junge muss das Fenster von seinem Taschengeld kaufen, und kann sich deshalb nich Civ 4 kaufen. Das ist ihm eine Lehre. Er wird ab jetzt immer aufpassen. (Da weiß ich wovon ich rede^^)
 
Auf jeden Fall stimmt die Tendenz.

Sachen und Ereignisse, die früher (z.B. zu meiner Schulzeit) vollkommen "normal" waren, werden heute gleich übertrieben. Wenn man früher frech in der Schule war, durfte man Nachsitzen, vom Ärger zuhause nach einem "Blauen Brief" oder Telefonat ganz zu schweigen. Heute beschweren sich die Eltern bei der Schule oder dem Schulamt über den Lehrer, anstatt sich zu fragen, ob ihr Kind die Strafe nicht verdient hat.
Ich habe früher, wenn ich Mist gebaut habe öfters mal den Hintern voll bekommen. Ich kann rückblickend nicht behaupten, das es mir geschadet hätte eher das Gegenteil.

Wenn wir früher an Fastnacht unsere Spielzeugspistolen mit in die Schule brachten um sie zu vergleichen und herum zu ballern - da ist nicht groß was passiert.:p
Mach das mal heute - dann geht die Post ab. :eek:
 
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antonios version finde ich realistischer. ^^

teilweise ganz nett, teilweise stimmt die tendenz.. aber größtenteils finde ich es pessimistischen blödsinn. sorry. ^^
 
und der Amok-Lauf war auch pessimistischer Blödsinn ??? :?
Sorry, konnt ich mir gerade net verkneifen ^^
 
jetzt übertreibst du aber, ladyfalk. ^^

der amoklauf ist eine der entfernten dinge, auf die dieser vergleich anspielt, die stimmen... aber meiner meinung nach ist das von fast allen beispielen ganz weit weg.
 
Ja. Das stimmt. Teilweise ist das ganze Szenario übertrieben. Nicht jeder Lehrer, der einen Schüler bzw. eine Schülerin in den Arm nimmt und tröstet wird wegen sexueller Belästigung angeklagt.

Cherubion
 
Herrje, man wird doch wohl noch Metaphern oder übertriebene Darstellungen von 100%ig ernstgemeinten Aussagen unterscheiden können? o_O

Natürlich sind die Szenarien übertrieben dargestellt, aber es geht doch um die Botschaft, die dahinter steckt:
Das unsere Gesellschaft verhärtet bzw. verkommt und immer mehr nach Kontrolle, statt nach Freiheit strebt.

Gruß, Doom
 
Ja. Das stimmt. Teilweise ist das ganze Szenario übertrieben. Nicht jeder Lehrer, der einen Schüler bzw. eine Schülerin in den Arm nimmt und tröstet wird wegen sexueller Belästigung angeklagt

Naja ... In der Religion (Ist bei uns ein Schulfach), hatten wir einmal, dass wenn man einer Person zu nahe kommt, dies bereits als sexuelle Belästigung eingestuft werden kann ...
 
Ja. Das stimmt. Teilweise ist das ganze Szenario übertrieben. Nicht jeder Lehrer, der einen Schüler bzw. eine Schülerin in den Arm nimmt und tröstet wird wegen sexueller Belästigung angeklagt.
Cherubion

Und ganz genau das ist der Punkt.
Denn wenn die Dinge so einfach zu lösen sind, warum haben wir dann soo viel Angst davor sie zu tun und verstecken uns hinter so vielen blödsinnigen "Maßregelungen" und "Anklagen" anstatt einfach nur mit Vernunft und Verstand an die Sache zu gehen und "menschlich" zu sein.

Sind wir wirklich schon so wilde "Tiere", die in einen Zwinger gehören. ^^ Den ein Maulkorb verpasst werden muss, weil er nicht mehr rational und mit Vernunft "entscheiden kann"??

Ich erinnere mich an Norwegen. Als ich in den Bergen wanderte, kamen wir an Stellen vorbei, die nach Deutschen Ansichten doppelt und dreifach abgesichert werden würden... Abgründe über die man sich beugen konnte um in die Tiefe zu blicken - ohne Sicherung und Absperrungen... noch nicht einmal ein Warnschild stand da.
Etwas was in Deutschland nicht möglich wäre. In Norwegen unterlag es meinem "eigenen Ermessen" die Gefahr selbst einzustufen.

Oder ein anderes Beispiel... Tunnel in Norwegen...
jeder der schon mal dort war, weiß wovon ich rede. Seht im Vergleich dazu unsere Tunnel an... *kopfschüttel
 
Herrje, man wird doch wohl noch Metaphern oder übertriebene Darstellungen von 100%ig ernstgemeinten Aussagen unterscheiden können? o_O

Natürlich sind die Szenarien übertrieben dargestellt, aber es geht doch um die Botschaft, die dahinter steckt:
Das unsere Gesellschaft verhärtet bzw. verkommt und immer mehr nach Kontrolle, statt nach Freiheit strebt.

Gruß, Doom



ich finde nur, dass die szenarien so maßloß übertrieben sind, dass die botschaft einfach nicht ankommt..
 
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ich finde nur, dass die szenarien so maßloß übertrieben sind, dass die botschaft einfach nicht ankommt..

Hängt wohl von dem jeweiligen Leser ab, bei mir kam die Botschaft richtig an.;)

Für andere kann so etwas als maßlos übertrieben erscheinen.

Alleine diese Tatsache macht deutlich, dass man sich mit diesem Thema mehr und stärker auseinander setzen sollte.

Und die Tatsache, dass hier eine Diskussion über die Vergleiche entsteht, zeigt mir, dass der Denkanstoß von VinC absolut richtig war.:)
 
Es ist mit absoluter Sicherheit nicht der Realität entsprechend, was VinC da formuliert hat!! Einige Sachen werden auch mit absoluter übertrieben, aber nicht in dieser Form. Das kann man jetzt als Karikatur zur Verdeutlichung des Unterschiedes der Zeiten ansehen, aber mal ehrlich, ist es besser, wenn Kinder oder Jugendliche geschlagen werden, wenn sie was "böses" gemacht haben, oder wenn sie eine Standpauke vom Lehrer und einen Brief an die Eltern bekommen??
Beides ist ein Weg um ans Ziel zu kommen, aber der Weg in der heutigen Zeit ist zwar erträglicher für den Schüler aber er erzielt genau das Gleiche.

mfg
 
Also ich finde die Methode mit dem Brief vom Lehrer an die Eltern besser. Denn er beinhaltet seelische Gewalt gegen den Schüler und gegen die Eltern, wenn ihm sein Lern- und damit sein Berufsziel durch einen Verweis endgültig verbaut wird.
Schläge machen Kinder nur noch härter. Und das leider nicht im positiven Sinne.

@Ladyfalk: Das mag sein. Aber man wird doch wohl "rein platonisches Trösten" von "schmutzigen Hintergedanken der Lehrer beim Kontakt" unterscheiden können. Wir sind ja immer noch in Deutschland und NICHT in den USA.
Und vielleicht bin ich auch "Verbotsschild-verwöhnt" und würde mich daher über die Schluchten in Norwegen nicht trauen.
Gut. In den USA vielleicht schon. Die sind auch recht fleißig mit ihren Ge- und Verbotsschildern. Aber was einen Tunnel in Deutschland und Österreich angeht: Ich finde es schon sehr gut, anhand einiger übermüdeter LKW-Fahrer, dass es regelrechte "High-Tech-Festungen" sind, bei denen es vielleicht gerade mal 1 oder 2 Tote bei einem Tunnelbrand gibt.


Cherubion
 
Oha Cherubion, wenn du schreibst wir sind immer noch in Deutschland und nicht in den USA macht das für mich nicht keinen so großen Unterschied, denn die Gedanken der Menschen kann man weder erraten noch lesen. Man kann immer nur vor den Kopf gucken, nicht hinein. Egal on in den USA oder hier. Falls ich dich missverstanden haben sollte, bitte ich um weitere Erläuterung.
Ich denke du hast mich falsch verstanden, denn was ich meine ist einfach nur, das man von der Menschlichkeit an sich heute nicht mehr so viel spürt und worauf ich hinaus wollte – extra noch mal für dich erklärt – war, dass es heute hier in Deutschland ZU VIELE Regeln gibt und den Menschen die hier leben somit versucht wird, das Denken abzunehmen und der gesunde Menschenverstand angezweifelt wird. :)

Das du dich nicht an einen Abgrund traust, war mir schon ganz klar, nur deshalb müssen noch lange keine Verbotsschilder für alle Menschen da stehen, wenn du verstehst was ich meine. Jeder hat einen Gesunden Menschenverstand und wenn du Verbotsschilder brauchst um einen Abgrund als gefährlich einzustufen, bist du wirklich sehr „regelabhängig“ ja... :?

Und ok, das mit den Tunneln, hatte einen anderen Sinn, den ich hier jetzt nicht weiter erläutern möchte. :D
 
Es ist mit absoluter Sicherheit nicht der Realität entsprechend, was VinC da formuliert hat!! Einige Sachen werden auch mit absoluter übertrieben, aber nicht in dieser Form. Das kann man jetzt als Karikatur zur Verdeutlichung des Unterschiedes der Zeiten ansehen, aber mal ehrlich, ist es besser, wenn Kinder oder Jugendliche geschlagen werden, wenn sie was "böses" gemacht haben, oder wenn sie eine Standpauke vom Lehrer und einen Brief an die Eltern bekommen??
Beides ist ein Weg um ans Ziel zu kommen, aber der Weg in der heutigen Zeit ist zwar erträglicher für den Schüler aber er erzielt genau das Gleiche.

mfg

Sinn und Zweck von beidem ist jeweils, dass den Kinder klar gemacht wird, was für Konsequenzen auf sie zukommen (und das falsches Handeln persönliche Konsequenzen nach sich zieht).
Ich kann nicht behaupten, dass ich begeistert war, wenn ich den Hintern voll bekam:lol: Aber mir war klar, dass mir so etwas passieren würde, wenn ich den Bogen zu arg überspannen würde.
Und allein dieses Wissen hat mich in bestimmten Situationen davon abgehalten Mist zu bauen.
Zu meiner Zeit hatte so ein Brief noch Wirkung zuhause, heute scheint mir das nicht mehr der Fall zu sein.
Ich habe nach fast 20 Jahren immer noch Kontakt zu einigen meiner ehemaligen Lehrer, und was die mir schon erzählt haben - da graus es mir:shock:
Ein zu harte Linie macht ein Kind nicht besser - da hast du recht. Aber einem Kind alles durchgehen zu lassen und für das Fehlverhalten des Kindes die Lehrer oder andere verantwortlich zu machen ist der falsche Weg.
 
sativ schrieb:
antonios version finde ich realistischer. ^^

teilweise ganz nett, teilweise stimmt die tendenz.. aber größtenteils finde ich es pessimistischen blödsinn. sorry. ^^

Genau......Teilweise macht sich eine extreme Paranoia bemerkbar :roll:

Lady Falk schrieb:
und der Amok-Lauf war auch pessimistischer Blödsinn ??? :?
Sorry, konnt ich mir gerade net verkneifen ^^

Der war schlecht..... Im Übrigen vertauschst du was Elementares. Die Polizei rückte an, NACHDEM er seinen Amoklauf gestartet hat. Die Polizei hat also reagiert, nicht agiert. Weiterhin besaß der Mensch Schusswaffen, und die mit sich herumzuschleppen ist weitaus kritischer als ein Messer - wobei ich mich auch hier frage: Wozu braucht man heutzutage in der Schule ein Messer? Um damit anzugeben? Dann muss er es echt nötig haben. Mit einem Messer disqualifiziert er sich eher, als das er cool ist - in meinen Augen.