So! Wie versprochen, kommen wir nun zur nächsten Etappe der Story. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier Inhalte der HQ und auch der ein oder anderen NQ beschreibe, wenn auch in teilweise abgeänderter Form. Also am besten nur lesen,wenn ihr das Spiel soweiso schon durch habt oder sonst keine Probleme damit habt. Let's go!
Kapitel 2: Hilfe für Cheydinhal (1/2)
Im Lichtschein der untergehenden Sonne glänzte das weiße Gemäuer einer Ruine ayleidischer Herkunft. Laut der Karte,die ich von Baurus erhalten hatte,trug sie den Namen VILVERIN. Zwischen der Ruine und mir lag der Rumare-See. Da ich keinen Steg in der Nähe ausmachen konnte, der mich trockenen Fußes aufs Festland führen könnte, hatte ich keine andere Wahl, als zu schwimmen. Ich schnallte also die schwere Rüstung ab, verstaute diese zusammen mit meinen anderen Habseligkeiten in einem Beutel und lief nur in Unterwäsche gekleidet ans Ufer. Den klapprigen Anlegeplatz, den man wohl schon vor längerer Zeit dort angebracht hatte, verwendete ich als Sprungbrett.
Mit einem beherzten Sprung platschte ich ins kühle Nass. An dieser Stelle war der See ziemlich schmal,so dass ich schnell die andere Seite erreichte.
Aus der Nähe betrachtet wirkte die Ruine noch viel imposanter als aus der Ferne. Die Baukunst der Ayleiden war wirklich umwerfend. Ich nahm mir vor, bei nächster Gelegenheit einmal das Innere ein solchen Ruine zu erkunden. Nun jedoch galt es erst einmal, einen Platz zum Schlafen zu finden.
Ich trocknete mich mit meiner alten Gefängniskluft ab und legte wieder meine Rüstung an, obwohl sie unangenehm drückte - man merkte sofort,dass sie nicht wirklich für mich gemacht war.
In der Nähe der Ruine kampierten zwei Personen, die an einem Lagerfeuer saßen. Vorsichtig schlich ich mich an sie heran,um sie besser beobachten zu können. Inzwischen war es dunkel geworden, so dass ich den morschen Ast unter meinen Füßen nicht rechtzeitg entdeckte und drauftrat. Das laute Knacken machte die beiden Frauen auf mich aufmerksam. Die Khajiit zückte sorfort ihren Bogen, während die Dunkelelfe mit einen schweren Kriegshammer auf mich zurannte. Schnell zückte ich meinen Schwert und parierte ich ihren Schlag und holte meinerseits selbst aus. Gleichzeitig versuchte ich, den Pfeilen auszuweichen, die gefährlich nahe an mir vorbei zischten. Doch schließlich traf mich doch einer am Schildarm. Kurz abgelenkt vom Schmerz ließ ich es zu, dass die Dunmerin zu einem weiteren Schlag ausholen konnte. Blitzschnell zog ich meine Klinge hoch und durchbohrte ihre Brust. Im Augenwinkel sah ich die Bogenschützen den nächsten Pfeil anlegen und reagierte reflexartig. Zerstörungszauber verwendete ich normalerweise nur ungern,weil sie eine Menge Energie verbrauchen, aber in diesem Fall war es unvermeidlich. Ein kleiner Feuerball beendete diesen Kampf endgültig.
Völlig kaputt sank ich zu Boden. Ich erinnerte mich,dass ich im früheren Leben wohl ein ausgezeichnerter Kämpfer war,aber diese paar Minuten setzen mir doch sehr zu. So beschloss ich, dieses Lager heute Nacht als das meine zu betrachten und durchsuchte die herumstehenden Truhen und Fässer nach Essbarem. Mein Magen knurrte,als hätte ich seit mehreren Tagen nichts zu mir genommen.
Nach einem ausgiebigen Mahl, dass aus einem Stück Wildbret und einer Flasche Dunkelbier bestand, legte ich mich ins Zelt und studierte im Schein einer Fackel die Karte. Chorrol lag einen guten Tageschmarsch im Westen. Auf dem Weg dahin schien es eine Herberge zu geben, allerdings fühlte ich mich noch nicht fit genug für solch einen Gewaltmarsch, der mich erst einmal um die halbe Kaiserstadt herum führen würde. Viel näher lag hingegen die Stadt Cheydinhal in östlicher Richtung, am Ende der Blauen Straße. Dort würde ich sicher einen Schmied und ein Geschäft finden, in dem ich meine Vorräte aufstocken könnte. Mit diesem Gedanken löschte ich die Fackel und legte mich zur Ruhe, auf das meine Lebensgeister wiederkehren mögen.
Kaum erhellten die ersten Sonnenstrahlen die Welt,erwachte ich einigermaßen erholt in meinem Zelt. Nach einem erfrischenden Bad im See und einem kleinen Frühstück packte ich meine Siebensachen und machte ich mich auf den Weg nach Cheydinhal in der Hoffnung, mich dort für den langen Wert Richtung Chorrol rüsten zu können.
Die Blaue Straße führte durch ein hübsches kleines Waldgebiet. Rehe hüpften fröhlich über die nahen Wiesen und kreuzten so manches Mal auch meinen Weg, um dann ängstlich wieder Kehrt zu machen. Auch Wölfe und anderes Getier raschelten auf Nahrungssuche durchs Gebüsch, leider auch zahlreiche Banditen und Wegelagerer, die ahnungslose Reisende um ihr sauer verdientes Gold bringen wollen,notfalls mit Gewalt. Zu ihrem Bedauern war nach meiner ersten Begegnung mit Ihresgleichen am Vortag meine "verlorene" Kampferfahrung wieder einigermaßen zurückgekehrt. Ich wusste immer noch nichts um meine Vergangenheit,die mich letztendlich in diese Zelle im Kaiserlichen Gefängnis brachte, aber immerhin der richtige Umgang mit Schwert und Rüstung war mir geläufig, und das erleichterte mir die Reise wesentlich.
So näherte ich mich recht zügig den Toren der angestrebten Stadt. In den nahen Stallungen wurden gerade die Pferde gefüttert. Ich wünschte,ich könnte solch ein Tier mein Eigen nennen, doch konnte ich es mir meiner derzeitigen Lage nicht leisten.
"Halt Rothwardone", wurde ich unsanft aus meinen Gedanken gerissen und scon fühlte ich mich wieder in dieses feuchte Loch unter der Kaiserstadt zurückversetzt und zu diesem unverschämten Dunkelelf. Doch, es war nur eine Wache, die mir den Eintritt verwehrt.
"Wenn du die Stadt betreten willst,musst du zahlen. 100 Septime!"
"Ist das so üblich in Cheydinhal?"
"Zumindest, seit Ulrich Leland Kommandant der Stadtwache ist. Ich führe nur seine Befehle aus."
Nun,das stimmte wohl, er schien über die Entscheidungen seines Kommandanten nicht wirklich erfreut zu sein, aber war zu sehr Soldat,um sich einfach so über Befehle hinweg zu setzen, seien sie auch noch so ungerecht.
"Nun gut,ich werde zahlen,aber mit Eurem Kommandanten werde ich mich noch unterhalten."
"Wenn Ihr euch da mal nicht in Schwierigkeiten bringt."
Er öffnete mir das Stadttor, und ich trat ohne ein weiteres Wort hindurch.
Cheydinhal war an sich ein sehr schöner Ort. Sie wirkte wie ein riesiger gepflegter Park bei dem vielen Grün,dass jede freie Stelle einzunehmen schien. Mitten hindurch floss der Corbolo, über den sich zwei überdachte Brücken spannten und Nord- und Südhälfte miteinander verbanden.
Gleich zwei Herbergen stachen mir gleich am Eingang ins Auge: Zu meiner Linken gab es die leicht zerfallene "Neuland-Schenke", zu meiner rechten stand die "Zur Brücke", die im deutlich besseren Zustand war. Mein erstes Ziel allerdings war "Borbas Kaufladen" gleich hinter der "Neuland-Schenke". Die Inhaberin war eine Ork namens Borba gra-Uzgash, die sich als ausgediente Abenteurerin vorstellt. Sie konnte mir so Manches über Cheydinhal und dessen Umland erzählen. Besonders zwei Dinge erweckten mein Interesse:
Zum einen schien der berühmte Maler Rythe Lythandas wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein, worunter besonders seine Frau sehr litt.
Dann gab es da noch diesen Ulrich Leland, der offensichtlich einen besonderen Gerechtigkeitssinn besaß.
"Wenn ihr mehr erfahren wollt", fügte Borba hinzu, "sprecht mit Llevana Nedaren. Sie hält mit ihrer Wut dem gegenüber am Wenigsten hinterm Zaun."
Nach dem ich alles Unbrauchbare in meinem Besitz gegen Septime und neue Vorräte eingetauscht hatte, machte ich mich wieder auf den Weg.
Ich beschloss, diese Llevan sobald wie möglich aufzusuchen. Ob Mission oder nicht, diesem habgierigen Hauptmann musste Einhalt geboten werden.
Fortestzung folgt nach einer kurzen Pause...