Schulstreik 2009

Josh

Neuankömmling
Hi,

wie viele von euch bestimmt schon mitbekommen haben, war heute, am 17.6., der Bundesweite Schul- und Bildungsstreik. Wenn ihr euch dazu informieren möchtet, könnt ihr z.B. hier oder hier nachgucken.

Nun ja, ich war auf jeden Fall hier in Berlin mit dabei und mich würde es jetzt interessieren, wer dabei war, und was ihr von den Forderung(hier nachzulesen) haltet.

Ich finde die meisten Forderungen richtig(mehr Lehrer, kleinere Klassen etc.). Die Ausrede der Politiker dazu ist ja, dass zu wenig Geld da ist. Aber da frag ich mich doch woher sie dann die paar:)ugly:) Milliarden für die Banken mal eben genommen haben...

Die Forderung, dass die Schulzeitverkürzung von 13 auf 12 Jahren wieder rückgängig gemacht werden soll, finde ich allerdings nicht richtig. Ich bin in meiner Schule der erste Jahrgang, bei dem diese Verkürzung stattfindet, und ich finde es angenehm ein Jahr weniger in der Schule hocken zu müssen...

Was meint ihr dazu???


Gruß
 
Auf meiner Schule sind auch viele streiken gegangen. In der Griechisch-Stunde waren wir zu viert, in meiner Klasse gingen 8 streiken. Und in meiner alten Klasse waren bis auf 2 Leute alle weg. Dabei nehmen die das gar nicht ernst! Sie freuen sich erneut Schulfrei zu haben, und kümmern sind einen Kullerkeks darum, worum es im Streik wirklich geht.


Josh hat übrigens recht: Anstatt nun Milliarden für das Projekt U-Bahn 21 in Stuttgart auszugeben, sollten die etwas mehr dafür tun uns besser unterrichten zu können. Auf meiner Schule gibt es bis auf einer Menge verratzter und demolierter Stühle und Tische, nur einen Anbau, der ebenfalls in sich zusammenfällt (Heizung defekt, wie im Hauptgebäude auch, Fenster gehen nicht auf, zerbrochene Stühle). Unter solchen Bedingungen kann man nicht richtig lernen, wenn man im Winter fröstelt und im Sommer brutzelt.
 
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Die Forderung, dass die Schulzeitverkürzung von 13 auf 12 Jahren wieder rückgängig gemacht werden soll, finde ich allerdings nicht richtig.
Hm. Also die Forderung wonach die Schulzeit wieder um ein Jahr verlängert werden soll, unterstütze ich eigentlich. Soweit ich weiß muss ja trotzdem der gleiche Lernstoff unters Volk gebracht werden und wenn man dafür nun ein Jahr weniger Zeit hat, kann ich mir vorstellen dass das ziemlich stressig wird. OBwohl man in der Schule (zumindest empfinde ich das so) ja genügend Kram lernt den man sowieso nie wieder braucht.

Bei der Demonstration selbst war ich nicht dabei, ich habe sowieso eben erst davon erfahren. Anscheinend ging der Streik an meiner Region spurlos vorrüber. Naja aber ich hoffe dass dennoch ein Erfolg für die Schülerschaft erzielt werden kann und die Politik mal ein paar der erstreikten Punkte umsetzt. (Wenigstens das zusätzliche Schuljahr)
 
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Die Forderung, dass die Schulzeitverkürzung von 13 auf 12 Jahren wieder rückgängig gemacht werden soll, finde ich allerdings nicht richtig. Ich bin in meiner Schule der erste Jahrgang, bei dem diese Verkürzung stattfindet, und ich finde es angenehm ein Jahr weniger in der Schule hocken zu müssen...

... Nachteil wiederum ist, dass der Stoff dieses 13. Jahres nicht einfach verloren gehen kann. Die fehlenden Stunden müssen durch das schnellere Durchnehmen jedes Stoffes ausgeglichen werden -> lernschwächere Schüler bleiben auf der Strecke und müssen sehen wo sie bleiben.


Achja: Nein, von den Schulstreiks habe ich nichts mitbekommen. Zeit, die man auch zum Lernen hätte verwenden können und sollen...
 
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Besonders wichtig finde ich, dass Bildung kein Geld kosten soll. Politiker können noch so viel über Chancengleichheit reden, solange die Bildung (vom Kindergarten bis zur Uni, oder zumindest bis zum Abi) auch nur einen Cent kostet, ist Chancengleichheit nicht gegeben. Aber mal ernsthaft: ich erwarte kaum, dass sich Politiker (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen) von soetwas aus der Ruhe bringen lassen. Es ist denen doch völlig humpe, ob Schüler protestieren oder nicht. Die machen vielleicht einen auf "ich finde das gut, das junge Leute sich engagieren", aber dann machen sie weiter wie vorher, packen Leute ins Bildungsministerium, die keinen Plan von gar nichts haben, schieben den Banken Millionen in den ***** und lassen sie weitermachen wie bisher, übergehen den eigenen Wirtschaftsminister, der als zuständiger Experte berufen wurde, nur um ein Unternehmen nicht der Insovenz zu überantworten (was noch nicht einmal notwendiger das aus für Opel gewesen wäre), aber um die Bildung oder was die jetzige Schülergeneration alles abbezahlen darf, darum schert sich ganz oben keiner.
 
Dabei nehmen die das gar nicht ernst!

und genau deswegen finde ich, dass Schüler dazu zu wenig verständnis in dem Alter haben, ich wette, dass ca 80 % nur wegen Schulausfall gekommen sind. Dabei hätten sie schön ihre Portion Bildung abholen können, die sie ja nicht bekommen..
 
und genau deswegen finde ich, dass Schüler dazu zu wenig verständnis in dem Alter haben, ich wette, dass ca 80 % nur wegen Schulausfall gekommen sind. Dabei hätten sie schön ihre Portion Bildung abholen können, die sie ja nicht bekommen..

Eben. Und die Lehrer, oder wer auch immer davon betroffen sein soll, hat sich auch nicht darum gekümmert. Außerdem wundert es mich: Ein Streik geht doch solange, bis die Streikenden bekommen, was sie wollen... Oder der Streik Unterbunden wird. Was hat es also einen Sinn, einen Tag lang zu streiken und am nächsten Tag so zu tun, als wäre nichts geschehen???
 
Eben. Und die Lehrer, oder wer auch immer davon betroffen sein soll, hat sich auch nicht darum gekümmert. Außerdem wundert es mich: Ein Streik geht doch solange, bis die Streikenden bekommen, was sie wollen... Oder der Streik Unterbunden wird. Was hat es also einen Sinn, einen Tag lang zu streiken und am nächsten Tag so zu tun, als wäre nichts geschehen???
Das Problem ist allerdings, dass(zumindest auf meiner Schule) dieser Fehltag nicht entschuldigt wird. Bei einem Fehltag geht das ja noch, aber blöd wird's, wenn man dann 1 Woche oder länger streikt, und sich dann mit diesem Zeugniss irgendwo bewerben will...
 
Außerdem sind viele Schäden ja den Schülern selbst zu verdanken..
Ich finde es etwas komisch, dass die meisten Streiks in Nordrhein-Westfalen,
Hessen und Niedersachsen "veranstaltet" werden.
 
Dazu ist auch noch zu sagen, dass beim Streik 2008 in Berlin die Schüler die Humboldt-Universität gestürmt haben, und unter anderem eine Austellung über Judentum im Nationalsozialismus beschädigt haben. Außerdem wurde überall an die Wände gekritzelt. Also über diese Dummheit kann man eigentlich nur weinen oder lachen^^ Ich meine wie blöd muss man sein, wegen zu wenig Geld zu streiken, und dann eine Bildungseinrichtung zu demolieren?!?:eek:

Naja zum Glück ging der heutige Streik mehr oder weniger friedlich zu
 
Naja, ich bin in Baden-Württemberg, Tübingen. letztes Jahr gab es dafür noch richtig Muffe, aber dieses Jahr haben die Lehrer sich, wie gesagt, ein Kullerkeks darum geschert.
 
Ich und ein paar Freunde waren da und es war wie letztes Jahr: EINFACH NUR GEIL! Hab auch nen T-Shirt und ne Flage erstanden. War in der vordersten Reihe mit dabei. Am besten fand ich es als alle von10 bis 0 gezählt haben und dann durch die Ploizisten gestürmt sind :-D.
 
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Dazu ist auch noch zu sagen, dass beim Streik 2008 in Berlin die Schüler die Humboldt-Universität gestürmt haben, und unter anderem eine Austellung über Judentum im Nationalsozialismus beschädigt haben. Außerdem wurde überall an die Wände gekritzelt. Also über diese Dummheit kann man eigentlich nur weinen oder lachen^^ Ich meine wie blöd muss man sein, wegen zu wenig Geld zu streiken, und dann eine Bildungseinrichtung zu demolieren?!?:eek:

So etwas ist natürlich immer ******e, aber auf jeder noch so friedlichen Demo wird man auch ein paar Leute finden dei einfach nur randalieren wollen. Und dann werden wieder alle als Vandalen o.ä. bezeichnet.

Aber ich verstehe nicht was die manche Lehrer haben. Die Klassen sind überfüllt, die Schüler gelangweilt, die Materialien und die EInrichtungen selbst meist in einem Zustand der wirklich unter aller Sau ist, etc. Aber wenn sich die Schülis engagieren und für mehr Lehrer (und somit für eine extrem Entlastung), mehr Geld (für einen Unterricht der auch mal mit neuen Sachen läuft), etc. streiken, sind einige Lehrer total angepisst und verteilen die schlimmste Propaganda und Drohungen und auch Bestrafungen. Mit "Propaganda und Drohungen" meine ich Dinge wie angedrohte Strafarbeiten, Sechsen, Tadel oder gar Schulverweise. Was ich auch total daneben finde ist die Tatsache das einige Lehrer eine Arbeit an dem Streiktag schreiben/schreiben wollten und den Schülern von Vornherein klarmachen das die Nachschreiberarbeit erheblich schwerer wird oder das jeder der Fehlt und sich aufgrund einer Krankheit entschuldigt einen Artest vorweisen muss.

Ich weiß zwar nicht ob das für ganz Deutschland oder nur einen Teil gillt usw. aber es soll gegen 2012 nur noch ein zweigliedriges Schulsystem geben, welches sehr viele sozial Aspekte erfüllt. Aber die (korrekte) Umsetzung stelle ich noch in Frage. Aber wenn das so umgesetzt wird wie es soll, dann wäre das eine erheblich Verbesseung und ein erster Schritt für ein neues, besseres und demokratisiertes Schulsystem!

Also es soll dann keine Real- und Hauptschulen mehr geben, sondern stattdessen die "Integrierte Sekundar Schule" (ISS). Mit dem ISS würde es in den Gymnasien auch Veränderungen geben, nämlich wäre das Probehalbjahr dann ein Probejahr und dei Klassen sollen nur noch maximal 25 Schüler haben. Wie viel "Gleise" die Gymnasien haben, weiß ich leider nicht mehr. Aber in den ISS soll man dann nicht mehr sitzen bleiben können und kommt so oder so weiter, hat aber die Möglichkeit ein Jahr von selbst zu wiederholen. Die Schüler bekommen Nachhilfe gestellt und es soll für jede Schule eine Mensa geben. Außerdem kann man dort dann auch das Abitur machen und zwar in 13 Jahren - in den Gymnasien immer noch mit 12. Die Klassen sollen ebenfalls nicht mehr als 25 Schüler umfassen. Außerdem soll ein Kommitee mit einem Drittel Schülern, Eltern und Lehrers entscheiden ob die Schule ganztags oder offen betreiben wird.

---- Wie gesagt bin ich mir bei diesen Informationen aber nicht ganz sicher, Fehler sind denkbar!!-----

Meine persönliche Meinung: wenn das so umgesetzt werden würde, dann wäre das ja schonmal geil. Aber ich glaube auch das bei einer Jobsuche die Gymnasiasten mit Abitur bevorzugt werden würden/werden, obwohl das Abi der ISS und des Gyms eigendlcih gleichwertig sein sollten. Außerdem hätten so acuh gerade ärmere Schüler viel mehr Chancen und ie Gleichberechtigung wäre ebenfalls eher gegeben!
 
Ich war natürlich nicht nur Just for fun da! Ich bin 2008 und heute dagewesen um gegen die gotverdammte sche*ß Regierung zu demonstrieren. Was die in letzter Zeit an ******e baut is ja nich mehr auszuhalten pumpen den Banken Milliarden in ***** und die fetten Manager hauen mit dem Geld ab. Jaja erst wollten se alle Demokratie und jetzt macht es sich bezahlt....
 
Das mit dem zweigliedrigen Schulsystem zeigt ja (entgegen der Meinung von Maiq) das die Bildungsstreike zumindest einen geringen Erfolg hatten.
Denn die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems gehörte auch zu den Forderungen des Streikes.

Das schlechte daran war imho, dass im Grune genommen schon nach der 6. Klasse(bzw. sogar schon nach der 4. in manchen Bundesländern) entschieden wurde, ob man später einen guten Job kriegen würde, oder schon mal die Hartz IV Anträge ausfüllen darf...^^

Denn wenn man auf einer Hauptschule war kann man ja nicht erwarten, von jedem Arbeitgeber genommen zu werden. Und genau da liegt das Problem. Wenn alle auf eine Schul-"Ebene" kommen, dann kann man seine Fähigkeiten in der Oberstufe voll entfalten, und ist nicht davon abhängig, was für einen Mist man in der Grundschule gemacht hat.

Gruß
 
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Ich und ein paar Freunde waren da und es war wie letztes Jahr: EINFACH NUR GEIL! Hab auch nen T-Shirt und ne Flage erstanden. War in der vordersten Reihe mit dabei. Am besten fand ich es als alle von10 bis 0 gezählt haben und dann durch die Ploizisten gestürmt sind :-D.
Und weißt du auch, warum ihr durch die Polizisten gestürmt seid? Das macht man nicht aus Jux und Dollerei.

Ich persönlich hab diesmal keine Schulzeit dafür geopfert (man ist ja lernfähig). Stattdessen bin ich mit einem Kumpel in zwei Freistunden rüber an einen (normalerweise viel befahrenen) Platz gegangen, der gerade von einer Gruppe Demonstranten mit einem Sitzstreik belegt war.
Wir haben uns die Schüler mal genauer angeschaut; waren viele bekannte Gesichter dabei, viele Jugendliche aus der Mittelstufe, sogar manchmal 7.-8.-Klässler... und sind zu einer folgenden Zusammenstellung der Menge gelangt:

  • Die Schüler, die alt und reif genug dafür waren, eine eigene Position zu entwickeln, und diese in Form ihrer Präsenz bei der Demo zum Ausdruck brachten.
  • Die Schüler, die nur dort waren, weil ihre Lehrer gesagt hatten, dass sie den Unterricht gefahrlos dafür schwänzen dürfen und dass sie keine Fehlstunden dafür eingetragen bekommen.
  • Die Schüler, die auch so hingegangen wären, eingetragene Fehlstunden hin oder her, Hauptsache Vorwand, dem Unterricht für einen guten Zweck fernzubleiben.
  • Die Schüler, die das ganze als eine Gelegenheit sahen, etwas Spaß während der Schulzeit zu haben.
  • Die Schüler, die einige Parolen aufgefangen hatten und sich dachten "hey, da haben die gar nicht Unrecht mit!". Erkennbar daran, dass sie mehr als einen Flyer oder Aufkleber an ihrem Körper oder an ihrer Tasche trugen.
  • Die Schüler, die in ihrem jugendlichen Idealismus die Demonstrationen als Gelegenheit wahrnahmen, dem Staat und der Polizei die Stirn zu bieten.
Naja, wir durften nach kurzer Zeit feststellen (sprich, als der Sitzstreik von der Polizei aufgelöst wurde, mit Berufung auf den zuvor erteilten Platzverweis für die Menge), dass nur ein Bruchteil der zuvor sitzstreikenden Menge bereit war, die Demonstration nach ihrer Auflösung andernorts fortzusetzen. Ich schätze, es waren hinterher noch etwa 30-40 Leute, die eine Einkaufsstraße passierten, um die nächste Kreuzung zu besetzen. Unglücklicherweise fehlte ihnen jegliches taktische Verständnis, sodass sie sich nach wenigen Minuten mit einer zahlenmäßig überlegenen Menge Polizisten konfrontiert sahen, die sie von der Kreuzung hinunter an den Eingang eines Einkaufszentrums trieben.
Und dort kam es dann zu mehreren Festnahmen; einer wurde aus der Menge gezerrt, nachdem die Polizei einen Vorschlag von ihm ("hey, wir könnten auch ins Einkaufszentrum gehen") falsch interpretierte ("hey, kommt mit, wir gehen rein und hauen den Laden kurz und klein!"). Ein anderer sprang hinzu und wollte ihn zurückziehen, worauf er einen Hieb von einer polizeilich behandschuhten Hand kassierte. Ein anderer wurde recht ruppig abgeführt (weggetragen trifft es eher), nachdem er sich weigerte, dem erteilten Platzverweis Folge zu leisten (sie haben den Typen an den Haaren gezogen, aber er blieb trotzdem standhaft). Einer, der ein großes Megafon trug, wurde ebenfalls abgeführt, wobei ich den Grund dafür nicht mitbekam.

Alles in allem waren da teilweise echte Lacher präsent; zum Beispiel, als jemand ins Megafon rief, die anwesenden Polizisten sollten sich gegen den wahren Feind (den Staat) wenden und keine friedlichen Demonstranten belästigen, oder als 7./8.-Klässler versuchten, mit dem Grundgesetz gegen die Polizei zu argumentieren... bin jedenfalls froh, meine Bildungszeit nicht geopfert zu haben.

Eins bleibt mir zu sagen; ich wette, wenn die Demonstration nachmittags, also nicht in der Schulzeit stattgefunden hätte, wäre nicht mal die Hälfte der Demonstranten gekommen...

MfG
Eternus
 
Man kann doch nützliches (für eine gerechte Sache demonstrieren) und angenehmes ( doppelstunde mathe und eine Stunde Französisch "verpassen")
kombinieren! Außerdem hätten wir heute eh nur 4 Stunden gehabt von daher ises mir egal.