Kampfsysteme in Rollenspielen

Clover

Bürger
Zur Zeit sind sehr viele rundenbasierte RPGs angekündigt wie Divinity: Original Sin, Dead State, Wasteland 2 oder Shadowrun Returns.

Ich persönlich freue mich darauf, denn ich habe mit rundenbasierten RPGs (Albion-Demo, Nordland-Trilogie) angefangen. Dann habe ich mit pausierbaren Kämpfen wie in Baldur's Gate oder Planescape: Torment weitergemacht, bis ich mich schließlich mit Gothic 1 erstmals an 3rd Person Echtzeitkämpfe getraut habe. Und dann kam auch schon Morrowind.
Rollenspiele sind eines meiner beiden Lieblingsgenres, aber ich muss zugeben, dass ich die Rundenkämpfe oft vermisse. Man kann dabei so schön taktieren, ohne dass irgendeine Uhr mitläuft oder man erst wegrennen muss, um einen Heiltrank zu konsumieren. Die anderen Kampfsysteme haben auch ihren Reiz, wenn ich damit nicht klarkäme hätte ich mir wohl kaum jeden Teil der Elder Scrolls zugelegt, aber für mich geht nichts über klassische Rundenkämpfe, am besten mit einer schön großen Heldenparty.

Jetzt interessiert mich mal, wie ihr das seht:
Welche Kampfsysteme kennt ihr?
Kämpft ihr lieber allein oder mit Begleitern?
Darf es eher Echtzeit, Pause oder Runde sein?
Denkt ihr, dass taktische Rundenkämpfe veraltet sind oder können sie auch heute noch gut funktionieren?
Lasst uns darüber diskutieren.
 
Ich mag rundenbasierte Systeme sehr. Allerdings nicht die Art wie sie praktisch alle j-RPG`s benutzen, sonder eher die westliche Richtung. Zu meinen Lieblingsspielen gehört immer noch "der Tempel des elementaren Bösen". Die Gründe dafür hast ud ja schon genannt.
Echtzeitkampfe hingegen finde ich in vielen Fällen, ziemlich langweilig(zumindest bei RPG`s).
Zum Beispiel hat Skyrim, in meinen Augen, ein absolut langweiliges Kampfsystem. Man muss weder noch viel können noch fühlt es sich gut an.
Wobei Dark Souls (ein weiteres Lieblingsspiel) nutzt auch Echtzeitkämpfe und macht weitaus mehr Spaß.

Thema Rundenbasierte Kämpfe. Rundenbasierte Kämpfe sind wohl tatsächlich etwas veraltet. Aber das ändert nichts darn das sie auch heute noch ohne weiteres funktionieren würden.
Is zwar kein rollen spiel, aber XCom hat bewiesen, das das heutzutage auch noch sehr viel Spaß machen kann. Ausserdem denke ich das man jetzt weitaus interessantere System entwerfen könnte, wenn man man sich mal ordentlich Mühe gibt.
 
Meine ersten RPG's waren Champions Return to Arms (oder so...) und Morrowind. Das Kampfsystem von Morrownd fand ich sehr gut, auch wenns mich störte das ich nicht immer traf. Runden Basierte Kämpfe wie in Final Fantasy mag ich nicht, weiß nicht wieso ich habe mir immer gedacht "Ey! Warum greifst du nicht an!" mich störte es.
 
Ich oute mich mal, ich Spiele Rollenspiele wegen dem Drumherum, das Kampfsystem ist mir eigentlich völlig egal. Wichtig ist mir eigentlich nur, dass es fair und ausgereift ist. Ich erinnere mich mit Grausen an Stellen, insbesondere in JRPGs, wo man einen (Runden-) Kampf überhaupt nicht gewinnen konnte, weil das die Handlung so vorsah. Man hat dann alle Heiltränke verbraten, wenn man dachte, dass man keine Chance mehr hatte noch mal gestartet und das Ganze etliche Male probiert. Irgendwann war es mir dann zu blöde und ich habe den Kampf zu Ende gemacht und hätte beinahe die ganze Konsole aus dem Fenster geworfen, weil das Spiel danach einfach weiterging. Das war damals in Star Ocean 2, eigentlich ein ansonsten super tolles Spiel. Aber solche Designentscheidungen treiben mich auch heute noch in ähnlicher Art gelegentlich zur Weißglut.

Weniger toll finde ich Kampfsysteme wie z.B. in Dragon Age, wo man pausieren kann, aber nicht muss. Das wirkt dann auf mich immer wie ein unausgegorener Mix. Ich denke immer: Entweder oder! Runde oder Echtzeit, actionorientiert oder strategisch.

Auch finde ich oft das Balancing katastrophal. Hier insbesondere westliche Spiele wie Elder Scrolls. Magier halten nichts aus, können aber auch nur begrenzt austeilen. Am einfachsten spielt sich in diesen Spielen immer der Krieger, was ich absolut un-ideal finde, denn ich spiele sehr gerne Magier.
 
Meine ersten "Rollenspiele", wenn ich sie so nennen darf, waren tatsächlich Morrowind und wenige Jahre darauf Drakensang. Während ich das Kampfsystem von Morrowind recht langweilig, manchmal frustrierend (geringe Waffenfertigkeit gekoppelt mit geringen Attributen -> 5% Trefferwahrscheinlichkeit) fand, überzeugte mich das Kampfsystem von Drakensang mehr. Zwar hatte ich auch manchmal dieses
ich habe mir immer gedacht "Ey! Warum greifst du nicht an!"
-Gefühl, welches Mathieu Bellamont zwei Beiträge über mir genannt hat, aber insgesamt forderte das Kampfsystem einen mehr. Es war kein Vor-Zurück-Rennen mit Zuschlagen (Hit&Run) oder gar bloßes Draufhacken, sondern wirkte für mich ein wenig direkter und mehr wie ein langsamer Kampf. Wenn man taktisch nicht so gut war, hatte man es sehr schwer zurecht zu kommen, wenn man aber eine gute Taktik hatte und vom Fertigkeitssystem her ein wenig geplant vorgegangen ist, hat man alles niedergemäht - wie es in TES für mich standardmäßig erscheint, auch ohne Taktik.

Von den Erfahrungen her würde ich allein vom Kampfsystem her sagen: Eher (wohl rundenbasiertes) taktisches Spiel - es muss ja nicht so offensichtlich mit Runden- und Aktionszähler sein. Weniger "zufälliges" Blocken und Angreifen seitens der Gegner wie bei TES, eher reaktive Aktionen seitens der Gegner: Greift der Gegner an, starte ich einen schnellen Gegenschlag/ versuche zu parieren.
 
Die alten Teile von Final Fantasy sind vom Kampfsystem her zwar ganz nett, aber sicher nicht das beste Beispiel für wirklich komplexe Rundenkämpfe. Ich denke da eher an die alte Nodlandtrilogie, also Das schwarze Auge 1-3. Dort konnte man seine Charaktere über ein Hexbrett bewegen und musste überlegen, wen man wo postierte und wer welchen Gegner wie Angriff. Und wer sollte die Magier decken? So liebe ich meine Rundenkämpfe am meisten: wie bei einem Brettspiel.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich habe nichts gegen die Rundenkämpfe in klassischen JRPGs, die Dinger spiele ich sogar ab und zu sehr gerne.

Mir persönlich, das gebe ich jetzt einfach mal zu, wird bei den modernen Echtzeitkämpfen manchmal schon vom Lesen der Anleitung ganz anders. Warum? Weil die Entwickler von mir erwarten, dass ich mit der linken Maustaste angreife, mit den Tasten W, A, S und D dem Gegner ausweiche und dabei dann noch weitere Tasten für Spezialangriffe drücke. Jetzt weiß ich natürlich nicht, wie viele Hände die Entwickler haben, aber ich habe genau zwei, und von denen muss eine an der Maus bleiben. Ich kann also nicht ausweichen und gleichzeitig ansetzen dem Gegner Sand in die Augen zu kicken. So gut sind meine Reflexe nicht mehr, dass ich mit wettbewerbstauglicher Lichtgeschwindigkeit acht Tasten fast gleichzeitig drücken kann. Wenn ich anspruchsvolle Kämpfe will, greife ich zu taktischen Kampfsystemen. Da wird wenigstens mein Geist mehr gefordert als meine Reflexe.
Und nein, uralt bin ich noch nicht, aber es gibt gute Gründe dafür, dass man selten Profispieler über 20 findet, und die habe ich schon seit über 10 Jahren hinter mir gelassen. ;)