Ich denke, dass man das gar nicht so sagen kann. Mit Religionen haben die Menschen versucht, sich die Welt zu erklären. Aus ihrer Sicht war es dann logisch, dass wenn ein Blitz einschlug, dieser von einem Gott gesendet wurde.
Ich bezog mich auf formale Logik, nicht auf Logik im umgangssprachlichen Sinne. Obwohl deine Erklärung nicht grundsätzlich falsch ist.
Heute wissen wir, wie Blitze entstehen, aber es gibt Dinge, die wir noch nicht wissen. Manche davon versucht man zu errechnen, das ist unser Glaube. Ob es wirklich so ist. Ich glaube, die Anomalie des Wassers hätte man wohl so nie berechnet (ich bin da kein Spezialist, also nur eine Vermutung).
Verzeih mir, aber ich kann darauf nur mit "Häh?" antworten. Präzisiere das.
Ich würde gerne mal unsere Religionsspezialisten hier fragen (vergessen, wer jetzt was studiert), was an der Theorie dran ist, dass der Monotheismus aus dem Nomadentum stammt. Demnach mussten die Menschen, die in Karawanen durch die Wüste zogen, ihrem Anführer quasi blind vertrauen. Er war sozusagen ihr Gott. Aus einem Gelehrten, der die Karawane navigieren konnte, wurde dann irgendwann ein Gott.
Das ist eine anthropologische, meinetwegen auch religionswissenschaftliche Frage. Religionswissenschaft ist aber nicht gleichzusetzen mit Religion und Theologie. Erstere beschäftigt sich von einem säkularen Standpunkt aus mit den philosophischen und historischen Komponenten der Religion, letztere hingegen versucht der Religion an sich einen wissenschaftlichen Touch zu verleihen.
Davon abgesehen, dass Monotheismus nicht unbedingt mit dem Nomadentum zusammenhängen muss. Das "Führerprinzip", wie du es umschreibst, ist sogar eher ein Merkmal sesshafter Gesellschaften. Nomadische Gesellschaften neigen ganz im Gegenteil viel eher dazu, sich ihre Führer nach Kompetenzprinzipien selbst zu wählen, das ursprüngliche Kalifenkonzept des Islam (die Araber waren im 6. Jahrhundert noch teilweise nomadisch) basierte darauf, dass zum Kalifen derjenige gewählt werden sollte, der die größten Qualifikationen für den Job aufzuweisen hatte. Ebenso wurde Dschingis Khan auf einem Kurultai, einer Versammlung verschiedener Stammesführer der Mongolen, zum Großkhan ausgerufen, weil er selbige von seinen Qualitäten überzeugen konnte.
Echnaton oder Akhenaten, wie immer man ihn nennen will, war Herrscher der sesshaften Ägypter. Einigen Lehrmeinungen zufolge verfolgte er mit dem Atenismus nicht unbedingt das Ziel einer neuen religiösen Lehre, sondern vielmehr die Festigung seines eigenen Machtstatus. Gelungen ist es ihm nicht, aber die katholische Kirche hat aus seinen Anfängerfehlern gelernt und jetzt haben wir den Dreck am Hals :ugly:
In der sesshaften Shang-Dynastie Chinas (etwa um 1700 v. Chr.) entstand der Himmelskult als eine der Spielarten der traditionellen chinesischen Religion, die Shangdi, den Herrn des Himmels, als Schöpfer und Allmächtigen pries (mit dem Wort Shangdi wird noch in heutiger Zeit der christliche Gott in der chinesischen Sprache ausgedrückt, und chinesische Christen sehen Shangdi und Jahwe als ein und dieselbe Entität. Schuld daran sind Missionare, die sich gerne solche Ankerpunkte in fremden Kulturen suchen).
Platons Demiurgen-Konzept (obwohl man hier darüber streiten kann, ob dies wirklich ein Monotheismus im klassischen Sinne oder lediglich eine philosophische Erklärungsschwäche ist) entwickelte selbiger in Griechenland, das zwar gelegentlich von nomadischen Völkerwanderungen heimgesucht wurde (die allerdings zu seinen Zeiten schon im Abflauen begriffen waren, bis Alexander der Große vorbeischneite). Platon selbst lebte im ganz und gar nicht nomadischen Athen.
Noch was anderes: Ich finde es hier sehr interessant zu sehen, dass die, die auf Seriösität bedacht sind, Wörter benutzen, die Wahrscheinlichkeiten angeben und weder ein klares "Ja" oder "Nein" bedeuten, während andere, die behaupten, sie wüssten von Tatsachen, die irgendwelche bösen Mächte der Menschheit vorenthalten würden, so reden, dass sie keine anderen Meinungen zulassen bzw. ihre Überzeugung als die einzig richtige darstellen.
Letztere sind auf ihre ganz eigene Art und Weise Fundamentalisten. Wieso überrascht dich das?!