RPG Heroes of Skyrim

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"Merkwürdig... hmhm..." Keer-Mah wirkte nachdenklich. Vor allem überlegte er wie oft er selbst schon als merkwürdig oder Schlimmeres abgestempelt wurde. Es kamen einige Male zusammen und auf die Meinung von Kritikern ohne Verstand und Kenntnis über seine Natur gab der Argonier ohnehin nichts. "Nun", begann er, als hätte er sich selbst aufgeschreckt, "dann lasst mich euch vorstellen!" Er hielt Dranas seine schuppige Klaue hin und strahlte ihn an. "Ich bin Keer-Mah, Magier von der Schule der Zerstörung, mit Wissen über die Schule der Veränderung. Immer für ein Abenteuer zu haben und sehr interessiert hier für ein längere Weile eine Bleibe zu finden." Er beugte sich etwas über den Tisch und fügte noch mit verschmitztem Lächeln hinzu. "Ich habe wohl noch nie so viele interessante Leute getroffen wie in den letzten drei Tagen. Ihr gehört dazu Kamerad."
 
Unwillkürlich verkrampfte Dranas die Finger und zog seine Hände zurück. Was in Azuras Namen sollte das werden? Empört schnappte er nach Luft, als ihm klar wurde was die Echse damit bezwecken wollte.
„Ach…“, zischte er verächtlich und starrte mit eindeutig feindseligem Gesichtsausdruck auf Keer-Mahs Pranke. Als ob er hier jetzt freiwillig das Ungeziefer streicheln würde… „Wie schön für euch.“ Seine roten Augen funkelten leicht, als er den Blick auf die Gelben des Argoniers richtete. „Fragt sie“, er machte eine Kopfbewegung in Richtung Derdera, „oder die andern, wenn ihr eure Neugier mich beziehend nicht im Zaum halten könnt.“
Dranas erhob sich. Dieses insektenfressende Etwas gegenüber hatte ihm gründlich den Appetit verdorben.
„Weil ich heute meinen besonders großzügigen Tag habe, ein Wort der Warnung … Kamerad.“ Er betonte dieses Wort ganz besonders. „Kommt nicht auf die Idee, einen Fuß in meinem Turm zu setzen. Das gilt übrigens auch für euch junges Fräulein. Im Ernst. Ich habe keine Lust, die Sauerei nachher wegzuputzen.“ Dann verließ er die Küche und steuerte seinen Turm an.
 
Erst als die Mittagsonne durch das Fenster Jar'irs schien, wurde er wirklich wach. Sein Schlaf war ziemlich unruhig und immer wieder träumte er von Sharavi, wie sie ihn verließ. Auch der Verlust Ahranis's war für ihn schmerzhaft, wo er sie doch ebenfalls begann zu mögen. Langsam öffnete er seine Augen und sein Blick wanderte durch die gläserne Wand hinaus auf den Himmel. Jetzt bemerkte er erst, wie spät es schon sein müsste. Doch irgendwie fand er keinen Grund aufzustehen. Stattdessen wandertem seine Augen auf den Nachttisch neben ihn, auf dem die Ringe lagen. Vorsichtig nahm er einen herunter, betrachtete ihn genau und las die eingravierte Inschrift im Inneren, die in der Sprache der Khajiit verfasst war. Für Sharavi, mein größtes Geschenk. Nur mühsam drängte er die aufsteigenden Tränen zurück, eine Einzelne schaffte es jedoch aus seinem Augenwinkel. Wieso war es nur soweit gekommen?
Doch aufgrund der Mittagssonne und der Verantwortung gegenüber der Gilde musste er aufstehen, auch wenn er nicht wollte. So erhob er sich gemächlich aus seinem schlaftrunkenen Zustand und setzte sich auf die Bettkante. Das Gesicht auf die Hände gestützt, brauchte er kurz um den eisernen Mantel der Müdigkeit und Trauer abzulegen. Letztendlich erhob er sich ganz und stapfte zu seinen Klamotten, die er sich mehr schnell überzog, als sich wirklich um sein Aussehen zu kümmern. Insgesamt wirkte er mehr wie ein halbtoter, als ein ausgeschlafener Gildenanführer. Sein Fell ganz zerzaust und sein Gesichtsausdruck durchzogen von Gleichgültigkeit. So bewegte er sich hinaus aus seinem Raum und schlenderte nach unten, Richtung Küche. Dranas verließ diese gerade, als Jar'ir eintrat. Nun sah er noch Derdera und Keer-Mah dort. Mit einem geraunten "Morgen" ließ er sich am Tisch nieder, schnappte sich ein Stück Brot und kaute daran herum. Die beiden Gestalten ignorierte er ganz.
 
Der Magier ließ die Reaktion seines Kollegen unkommentiert. Er war ganz eindeutig nicht bei Trost. Nun die Echse war selbst Schuld. Was hatte er auch erwartet. Ein schwarzes Schaf gibt es überall, selbst bei so interessanten Leuten wie dieser Gruppe. Keer-Mah beschloss Dranas in nächster Zeit zu ignorieren, was wohl auf Gegenseitigkeit beruhen würde. Vielleicht kommt er zur Besinnung, so dachte sich der Magier, wenn ich eine Weile unter ihnen verweile. Apropos. Darüber müsste noch entschieden werden und just in diesem Moment kommt das Individuum herein getrottet, was darüber zu entscheiden hatte, auch wenn Jar'ir alles andere als ausgeschlafen aussah. Der Schein mag des Weilen trügerisch sein..., dachte sich der Saxhleel und verhielt sich ganz normal. "Ebenfalls einen guten Morgen. Ich bekam eine Einladung zum Frühstück von Derdera - nochmal danke dafür. Es mundete alles vorzüglich!", gab er ihn ihre Richtung wieder und wandte sich erneut dem Kater zu. "Hattet ihr Zeit über meine ... 'Erlaubnis' nachzudenken?" Er lächelte leicht, hütete sich jedoch übertrieben freundlich zu sein. Bei in schwarz gehüllte Personen kommt man mit extremer Freundlichkeit nicht sehr weit, war seine Erfahrung
 
Derdera nickte Keer-Mah zu nachdem sie Dranas kopfschüttelnd nachgesehen hatte. Sie hatte so ihre Bedenken, das ihn betraf, doch sie hütete sich etwas zu sagen. Nach einem Blick zu Jar'ir füllte sie einen Becher mit Tee und schob ihn zu ihm hinüber. Er musste wohl erstmal richtig wach werden bevor er Keer-Mah antworten und Entscheidungen treffen konnte. Froh, dass sie nichts zu sagen hatte, lehnte sie sich zurück und wartete auf eine Reaktion von Jar'ir, wobei sie in Gedanken schon das Essen für die gesamte Mannschaft in der Feste plante.
 
Nur nebenbei hörte Jar'ir wie er etwas gefragt wurde, immernoch blendete seine Umgebung aus. Bis ein köstlich riechender Tee von Derdera angerutscht. "Danke.", meinte er nur, griff die Tasse und genoss die Hitze des Getränks. Zwar tat es ihm im Mund und im Halse weh, aber es machte ihn wenigstens wach und ließ ihn vergessen. Dann drängte sich plötzlich eine Frage in seinen Kopf. Hattet ihr Zeit über meine ... 'Erlaubnis' nachzudenken? Kurz überlegend woher die plötzlich kam, nahm er erstmal voll seine Umgebung wahr und ordnete die Stimme Keer-Mah zu, jenem Argonier, der ihm mehr Schwierigkeiten bereitet, als er an Geld einbrachte. Doch konnte er durchaus ein nützliches Mitglied der Gilde sein. Mehr oder weniger.
Langsam hob er sein verschlafenes Haupt und blickte die Echse an, die ein leichtes Lächeln auf den Lippen hatte. Irgendwie fand der Kater diesen Anblick belustigend, dass er losprusten musste, es hatte nicht einmal einen Grund. Vielleicht lag es daran, dass er nur selten einen Argonier lächeln sah. Schnell fing er sich wieder, war nun dank dieses Aufmunterers hellwach. "Nunja, ich denke ihr werdet die Antwort erhalten, die ihr euch erhofft. Ihr seid dabei. Ich rate euch nur, mit Dranas etwas ... vorsichtig umzugehen. Wenn ihr ihn bereits kennengelernt habt, wisst ihr wieso. Naja, jedenfalls sucht euch ein Zimmer aus und richtet es nach Belieben ein. Im Grunde war es das. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit." Damit stand der Kater auf und hielt dem Argonier seine pelzige Tatze hin, um die ganze Sache mit einem Handschlag zu besiegeln.
 
So einfach ging das? Gestern noch kam ihm von Seiten des Khajiit Hohn und Misstrauen entgegen und nun war er einfach so akzeptiert? Keer-Mah beäugte die hingehaltene Pfote. Die Hände schütteln mit einer Katze. Er machte im Kopf eine Liste welcher seiner Schwestern und Brüder diese Aktion als Verrat an seinem Volk ansehen würde. Es kamen einige Namen zusammen. Sei's drum! Ich weiß es besser. In der Tat hatte ihn dieser Kater einige Male überrascht, sowohl negativ als auch positiv. Er bekam hier ein Angebot was er nicht so schnell ein zweites Mal bekommen würde. Außerdem musste es ja nicht heißen, dass er generell die Denkweise und Handlungen der mondzuckerliebenden Samtpfoten gutheißen musste. Doch dieser hier war in Ordnung! Damit schlug der Magier ein und stand auf. "Ich danke euch Jar'ir. Ich werde euch nicht enttäuschen. Loyalität ist mir wichtig... auf beiden Seiten." Er sah ihm in die Auge, nicht ernst, aber der Kater konnte Entschlossenheit sehen. "Ich schaue mich dann nach einem geeigneten Zimmer um."
 
Ravos nahm den Schild entgegen, legte ihn an und bewegte probehalber ein wenig den Arm.
"An das Gewicht werde ich mich noch gewöhnen müssen und der obere Teil ist ein wenig schwer, aber es wird schon gehen. Habt trotzdem Dank, Ulwaen."
Er widmete sich wieder der Strohpuppe, an welcher er die letzten Stunden geübt hatte.
"Jetzt wollen wir doch sehen, wie groß der praktische Nutzen ist."
Der Dunmer nahm die herkömmliche Grundhaltung beim Kampf mit Schwert und Schild an, fokussierte kurz die Übungspuppe und vollführte dann einen leicht abgewandelten Konterschlag, bei dem er den Schild etwas nach vorne beugte. Die Kante des Schildes fuhr am Oberkörper der Puppe entlang und hinterließ einen Schlitz im Leinensack. Natürlich musste er so einen kleinen Teil der Schutzfläche seines Schildes opfern, damit die Kante in einer günstigen Position war und anschließend taumelte er ob des ungewohnten Gewichtes noch ein Stück nach vorn, aber an und für sich war das eine nützliche Erweiterung.
"Ich denke, damit lässt sich arbeiten. An das Gewicht und den verschobenen Schwerpunkt gewöhne ich mich schon noch. Da habt ihr gute Arbeit geleistet, mein Freund", meinte er und klopfte dem Bosmer auf die Schulter.
"Wenn ihr wollt, kann ich euch ja irgendwann einmal zeigen, wie mein Volk Rüstungen aus Chitin und Knochen fertigt. Ich verstehe nicht viel vom Schmieden, aber das haben sie mir damals in Schwarzlicht eingebläut, damit ich meine Ausrüstung selber instand halten kann."
 
Als der Argonier annahm und dem Kater versicherte, er würde Jar'ir nicht enttäuschen wollen, setzte sich ein ungewolltes, zufriedenes Lächeln auf die Lippen des Khajiits. "Schön, lasst euch Zeit und erforscht ruhig jeden Winkel.", rief er ihm noch hinterher, als er aus der Küche verschwand. Jetzt waren nurnoch er und Derdera dort, eine perfekte Gelegenheit mal mit ihr zu sprechen. "Nochmal danke für den Tee, Derdera. Hast du dir schon die Bücher angeschaut, die ich dir gegeben habe? Da fiele mir auch gleich noch ein, dass wir ruhig unsere erste Lehrstunde in Sachen Alchemie abhalten können, wenn du magst."
 
Aus ihren Gedanken gerissen sah sie zu Jar'ir "Unterrichts..ah... achja, entschuldige, ich war in Gedanken. Ich würde mich freuen. Endlich werde ich lernen wofür ich ursprünglich nach Einsamkeit gekommen bin. Ach.. und die Bücher, leider bin ich noch nicht dazu gekommen sie anzusehen, aber Ulwaen sagte mir, sie enthielten Zauber. Wohl deswegen, weil ich nicht zur Kämpferin geboren bin. Ich finde es außerordenlich aufmerksam, dass du dir deswegen Gedanken gemacht hast. Ich werde mich so bald wie möglich damit beschäftigen. "
Sie sah sich kurz um "Es ist ja noch Zeit bis ich mit dem Essen anfangen muss, also spricht nun wirklich nichts dagegen, wenn wir eine Unterrichtsstunde einlegen.", lächelnd streifte sie eine Strähne ihres Haares hinter das Ohr. "Wo willst du den Unterricht abhalten?"
 
"Da wir noch kein wirkliches Alchemiezimmer haben, muss erstmal die Küche dafür herhalten. Kräuter und Zutaten liegen hier ja auch genug rum. Warte kurz." Damit flitzte Jar'ir einmal querbet durch die Küche und suchte sich alles zusammen, was er als Zutat identifizieren konnte bzw. womit er diese verarbeiten und in Trankform bringen konnte. Letztendlich lagen einige Berge von Zutaten und provisorischen Gerätscahften, in Form von Küchenutensilien, auf dem großen Esstisch. "Keine Sorge, räume ich später wieder weg, brauchst du nicht zu machen.", meinte er nur beiläufig, während er alles noch einmal inspizierte. Als er sich dann sicher war, dass alles da lag, was es zu holen oder benutzen gab, konte es losgehen. "Aaaalos, wie weit hast du denn schon Ahnung was das betrifft? Deine Tee's sind köstlich und die Kräuterwahl in diesen ist hervorrragend, aber jetzt geht es um Tränke. Also, zeig mal was du kannst. Mach dir keine Sorgen, falls du etwas falsch machst, schließlich sollst du ja noch lernen."
 
Keer-Mah durchstreifte die Festung. Es waren ziemlich alte Räume. Einrichtungen gab es so viele wie kahle Stellen auf einem Schneebären. In die Räume mit geschlossenen Türen wollte er nicht eintreten, da er annahm dass es bestimmt die Zimmer der anderen Gildenmitglieder waren. Nun denn. Die alte Wendeltreppe emporgegangen - sie hätte schrecklich geknarzt, wäre sie aus Holz gewesen - und schon entdecke der Argonier einige Zimmer die mehr oder weniger als 'mit rustikalem Charme' beschrieben werden konnten. Dabei gab hier schon das eine, oder andere aus den Räumen was man noch verwenden könnte... irgendwie. Doch nein, hier würde er sich nicht wohlfühlen können. So trat er aus dem Haupthaus hinaus und sah Ulwaen und Ravos trainieren. Eigentlich trainierte nur der Dunmer, aber der Schmied hatte wohl seinen Anteil am Training. Er ging hinüber zu beiden und hob grüßend die Hand. "Wie ich sehe seid ihr gut beschäftig. Ich wollte euch nur wissen lassen, dass ich nun ebenfalls zur Gilde gehöre. Jar'ir hatte mein Angebot zum Aufenthalt und Unterstützung angenommen. Nun bin ich auf der Suche nach passenden Räumlichkeiten, fand jedoch nicht recht etwas im Haupthaus, was mit zusagte. Wisst ihr vielleicht weiter?" Zugegeben der Magier kam sich etwas fehl am Platze vor. Mit Schmiedekunst hatte er so viel am Hut wie ein Bergtroll mir Magie, doch die heiße Esse der Schmiede tat gut. Es erinnerte ihn an die heißen Sümpfe Schwarzmarschs.
 
"Ehm.. ja... ich habe ja noch kaum Unterricht gehabt als ich aus Einsamkeit entführt wurde. Als erstes hat mir Madame Morrad versucht Tränke für Ausdauer beizubringen.", sie blickte über die Zutaten die Jar'ir auf den Tisch gelegt hatte und griff einige heraus.
"Ich glaube dies hier dient zur Verstärkung von Ausdauer... aber auch nur in der richtigen Zusammensetzung und Menge.", einen Moment überlegt sie um dann zu nicken. "Ja, ich bin mir fast sicher. Aber die Mengenangaben weiß ich nicht mehr. Meine Aufzeichnungen waren leider nicht bei den Sachen die Madame Morrad bei dem Kaufmann in Einsamkeit für mich hinterlegt hat."
Derdera sah Jar'ir bekümmert an und hob hilflos die Schultern, "Es tut mir leid.. aber mehr weiß ich wirklich noch nicht über Alchemie."
 
"Sehr gerne," lächelt er auf das Angebot des Dunmers. "Vielleicht werde ich ja doch noch ein Meisterschmied wie Graumähne."
Den Argonier mustert er etwas zurückhaltender, als dieser sich zu ihnen gesellt. Sein Vater war nie besonders gut auf Argonier zu sprechen gewesen. "Wenn Euch die Festung nicht gefällt haben wir dort hinten noch einen Turm, doch ich weiß nicht ob man darin leben kann", erklärt er mit zurückhaltender Freundlichkeit und widmet sich wieder dem Dunmer. "Vielleicht wollt Ihr Euren Schild gleich einwenig erproben? Ihr erinnert euch sicher an die Halunken die uns aufgelauert haben als ich Euch zum ersten Mal hierher führte? Ich bin mir sicher dass diese hier irgendwo in der nähe ein Quatier haben in einer Höhle oder ähnliches vielleicht. Ich wollte mich eigentlich schon längst mal darum kümmern, außerdem kann es nie schaden die nähere Umgebung zu kennen"
 
Immerhin wusste die Bosmer, was die richtigen Zutaten waren und das mit der Menge vorsichtig sein musste. Schonmal wesentlich mehr, als eine Novize wusste. "Nein, ist schon okay. Ich zeige es dir." Damit nahm er Derdera die orangene Pfeilfedern und die violette Bergblume aus der Hand. Vorsichtig entfernte er die Blüte der Blume und einen Flügel des Insekts, woraufhin er sie in einen Mörser warf. Den Inhalt zerkleinerte und vermischte er, stets darauf bedacht, dass es sich gleichmäßig vermischte, bis schließlich etwas Saft übrig blieb. Diesen extrahierte er, ohne die nutzlosen Stückchen der Zutaten, in ein kleines Glas und gab Wasser hinzu. Es war nicht unbedingt eine Meisterleistung oder sah schön aus, aber sollte seinen Effekt erfüllen. Nun hielt er der jungen Bosmer das Glas hin. "Hier, trink ruhig. Hält dich bei Kräften. Versuch es dann mal genauso, achte aber darauf, dass sich die Säfte gleicmäßig vermischen." Die Schritte hatte er so langsam wie möglich durchgeführt, damit sie etwas davon mitbekommen konnte.
 
Zögerlich roch sie an dem Glas, zog die Nase kraus und nippte dann daran, "Hm.. schmeckt nicht so schlecht wie ich dachte.. wenn man bedenkt was drin ist."
Derdera grinste leicht. Sie hatte sich jeden Schritt von Jar'ir notiert und blickte nun auf ihre Aufzeichnungen, nahm die entsprechenden Zutaten und machte exakt, was er gemacht hatte. Etwas ungeschickt noch und sie brauchte ungleich länger zum herstellen, doch letztendlich hatte sie es geschafft. Allerdings war ihr Trank farblich etwas dunkler als der, den der Gildenmeister hergestellt hatte.
"Wie kommt das?," fragte sie Jar'ir, der es sich gemütlich gemacht hatte und ihr zuschaute. Als sie an dem Trank roch, meinte sie auch, dass er einen anderen Geruch hatte.. nicht viel, aber anders. Sie reichte Jar'ir das Glas. "Hier.. teste mal..", sagte sie dabei und grinste breit, sah ihn dann auffordernd an.
 
Hoch oben über dem Burghof genoss Dranas die Aussicht, die sein luftiges Heim zu bieten hatte. Durch die Höhe seines Turms konnte er bei klarem Wetter ziemlich weit sehen. Doch das war nebensächlich. Viel mehr nutzte der Elf jetzt seinen Ausblick, um bequem auf eine Zinne gelehnt, das Treiben im Burghof zu beobachten. Zunächst war da nur sein Landsmann, der mit seinem Schwert auf eine Strohpuppe einhackte. Gut jedem das Seine, auf Dauer kam Dranas das aber ziemlich langweilig vor. Mit einem Stab zu kämpfen war viel mehr eine Kunstfertigkeit als mit so einem Schwert. Mit einer scharfen Klinge jemanden erledigen konnte ja jeder. Mit einem stumpfen Stab hingegen…
Als sich der Schmied dazu gesellte – und fast gleichzeitig die Eidechse – wurde Dranas wieder neugierig. Er lehnte sich weiter nach vorne, ignorierte dabei den senkrecht abfallenden Abgrund in den er zweifellos stürzen würde, beugte er sich noch ein paar Zentimeter weiter nach vorne. Ein paar lockere Steinchen lösten sich unter seinen Fingern und rieselten nach unten.
Sie redeten nur, wie langweilig. Dranas war sich sicher, seine Ahnen würden ihn auf ewig heimsuchen und auf schlimmste verfluchen, würde er selbiges tun. Er erinnerte sich an die Geschichten, die seine Eltern zu erzählen gepflegt hatten. Wie ihr Leben vor dem Roten Jahr gewesen war. Er bedauerte zutiefst, diese Zeiten nicht selbst miterlebt zu haben.
Rührte daher diese Abscheu gegen die Eidechsen? Das mochte wohl einer der Gründe sein. Andererseits lag ihm das im Blut, so wie allen Angehörigen seines Hauses. Er lächelte in sich hinein. Würde Keer-Mah durch seine Heimatstadt laufen, würden sie ihn bestimmt auf offener Straße vierteilen. Dagegen war Dranas ja schon fast… umgänglich.
Ich war einfach schon zu lange nicht mehr in Morrowind. Möglicherweise löste sich das Problem von selbst, und die Echse verschwand wieder. Wenn nicht… dazu würde er eben kommen, wenn es soweit war.
Der Elf löste sich von seinen Aussichtspunkt und verschwand in seinem Turm, nur um kurze Zeit später mit seinem Stab wieder oben aufzutauchen. Plötzlich war ihm nach Training zumute und hier oben gab es kein lästiges Publikum. Ohne große Umschweife widmete er sich auch gleich seinen Übungen.
 
Immerhin Kontenance gewahrt... ein Fortschritt zum seltsamen Dunmer. Bei diesem Gedanken lächelte er höflich zu Ulwaen und Ravos. Wenigstens ein Dunmer, der keine Vorurteile gegen Argonier zu haben scheint. Die Zahl derer die Keer-Mah mit Zurückhaltung oder gar offener Abneigung begegneten, schien hier ziemlich hoch zu sein. "Vielen Dank." verabschiedete er sich, aber Ulwaen ignorierte die Echse schon wieder. So machte er sich gleich daran zum Turm hinüber zu stiefeln. Er musste eine kleine Treppe emporsteigen um zur Tür zu kommen. Außerdem war der Stall gleich in der Nähe, was zweifelsohne eine Geruchsbelästigung dargeboten hätte, wären seine Ahnen nicht in Sümpfen aufgewachsen. Auch Keer-Mah teilte die Liebe und Leidenschaft zum feucht, stinkenden Klima. Ohne Umschweife öffnete er die Tür.. und lief prompt davor. Er rüttelte an der Klinke. Angesichts des Alters und Zustands dieser Burg war diese Tür sehr gut in Schuss. Sie schrie geradezu 'Sicherheit und Stabilität'. Ein Pluspunkt für die potenzielle Wohlfühlatmosphäre. Allerdings musste er erst einmal hinein in die Wohlfühlatmosphäre. Er formte seine Augen missmutig zu Schlitzen und zischte leicht. Keer-Mah sah sich um. Der Turm war rundherum ein Turm wie man ihn sich vorstellte: hoch, massiv, keine Besonderheiten. Seine Karten sahen schlecht aus. Ob jemand einen Schlüssel hatte? Oder vielleicht... steckte der Schlüssel noch von innen im Schloss. Der Argonier spitze die Finger und steckte von außen seine Krallen in die Schlossöffnung.

Tatsächlich! der Schlüssel steckte von innen. Natürlich so verkantet, dass man ihn nicht einfach hinausschieben konnte. Wäre ja auch zu einfach. Immerhin wusste er wo der Schlüssel war. Helfen tat ihm dieser Umstand im Moment jedoch noch nicht. Der Turm stach etwas gegenüber der Mauer nach außen vor. So konnte Keer-Mah nicht den ganzen Umfang betrachten. Also schnurstracks die Treppe hinunter, am Stall vorbei, links herum durch das Tor, was anscheinend immer offen stand, wieder ein Schwenk nach links und schon stand er vor der Außenseite des Turm. Nun, nicht ganz der Außenseite des Turms. Vielmehr waren noch einige Felsen eines Hangs im Weg. Sie stachen spitz und scharfkantig wild in alle Richtungen. Würde sich jemand vom Turm in den Tod stürzen wollen, wäre die Außenseite dafür prädestiniert. Wenn ihn unwahrscheinlicher Weise nicht der Aufprall töten würde, erledigten die Felsen dieses Versäumnis indem sie den Körper ohne Probleme zerschlitzen und aufspießen würden. Keer-Mah behielt diese Tatsache im Hinterkopf und schaute, wie schon vom Hof aus, an der Mauer des Turms empor. Auch hier war diese tatenlos. Der Magier fragte sich, wie über so eine lange Zeit im Land der kampfhungrigen Nord überhaupt etwas so gut in Schuss bleiben konnte, ohne das man es pflegt. Bei diesem Gedanken entdeckte er einen langen Strang Hängemoos, welcher fast bis zum Ende des Turm gewachsen ist. Eine Chance!

Sogleich wurde diese genutzt. Vorsichtig tastete er sich zwischen den Felsen auf seinen nackten Füßen den Hang empor. Oben angekommen, und mit kleineren Schnittwunden am Körper streckte er seine Arme zum Hängemoos hin. Er war arttypisch ziemlich groß, aber reichte nicht bis zum Moos. Es fehlte ein gutes Stück nach oben. Wäre er Jar'ir, oder Ravos wäre ein Sprung gegen einen nahen Felsen kein Problem für ihn, von welchem er sich im Sprung abstoßen würde und so an das Moos gelangen könnte. Doch er war keiner von beiden und hatte auch nicht die Koordination eines Kriegers. Er war ein Vollblutmagier. Keer-Mah ging im Kopf alle ihm bekannten Zauber durch, aber keiner konnte ihn größer werden lassen, oder zu bessere Koordination verhelfen. Allerdings konnte er ziemlich gut und facettenreich zerstören. Auch dieser Felsen würde in die Knie gehen können. Ihm kam eine Idee. Behutsam ging er ein Stück wieder den Hang hinunter und stellte sich so auf, dass zwischen ihm und Turmwand genau eine Felsspitze war. Dann peilte er eine Stellte etwas unterhalb dieser an und schloss die Augen. Dieser Spruch war kompliziert, selbst für ihn. Beide Hände wurden zur Klauen vor der Brust gehalten. Er griff nach der Magicka. Die Luft um seine Hände wurde kalt... regelrecht eisig. Dann erschien eine kleine Kugel aus Eis, die wie wild um die eigene Achse rotierte. Keer-Mah korrigierte die Haltung der Hände, bis die Umdrehung maximal war, dann zog er den Abstand seiner Hände vorsichtig auseinander, wobei er gleichzeitig die Verbindung zur Magicka verstärkte. Die rotierende Eiskugel begann sich zu dehnen, immer weiter, bis sie schließlich zu einer flachen Scheibe wurde. Dann öffnete der Magier die Augen schlagartig, holte über seinem Kopf aus und schmetterte den Eisdiskus gegen den Felsen. Dieser flog ohne Mühe durch ihn hindurch. Kaum hatte der Eiszauber seine Hände verlassen, formte er seine Handflächen von der Klaue zur flachen Hand und schoss zwei Feuerbälle hinterher. Der einer war absichtlich schneller als der andere, und erwischte den Eisdiskus, bevor sich dieser in den Turm sägen konnte. Der Zweite traf, durch eine Flugbahn etwas oberhalb, volle Wucht den abgetrennten Felsen und schob ihn gegen die Mauer.

Ein lauter Knall legte nahe, dass er dicht an der Mauer zum Stillstand kam. Keer-Mah atmete erleichtert aus. Der Spruch kostete ihm einiges an Kraft und er brauchte eine kurze Weile um nicht mehr laut durchatmen zu müssen. Dann stieg er wieder das letzte Stück Hang empor und kletterte auf den Felsen. Er war noch ganz warm vom Feuerball. Doch Keer-Mah hatte seine Magie wohl etwas unterschätzt, denn kaum hatte er festen Stand auf dem Stein gefunden, hörte und vor allem fühlte er ein verdächtige Knacken unter seinen Füßen. Der Argonier verlor fast das Gleichgewicht als sich tiefe Risse durch den Felsen zogen. Sollte alles umsonst gewesen sein? Oh nein! Geschwind packte er das Hängemoos mit einer Hand und sprang vom sterbenden Felsen ab. Dieser zerbröselte endgültig durch den Sprung. Die freie Hand griff nervös nach einem höheren Strang der Pflanze. Seine Füße stemmte er gegen die Turmwand. Ein kurzer Blick nach unten sagte ihm, dass es nun kein Weg zurück gab. Der Gedanke der aufspießenden Felsen kam ihm wieder in den Sinn. So konzentrierte er sich wieder nach oben und begann zu klettern. Einige Mal riss ein Stück des Hängemoos unter seinem Gewicht, doch das Gestrüpp war hier so zahlreich und dicht, dass es kein Problem war einen anderen Strang zu erwischen. Das Moos ging wahrlich bis ganz nach oben zu den Zinnen Mit letzter Kraft zog sich Keer-Mah über diese und plumpste auf der anderen Seite ungalant in den Turm. Keuchend blieb er mit Kopf und Schultern gegen die Zinnen gelehnt liegen und rang um Luft. Dies war wirklich ein anstrengendes Stück Arbeit. Viel höher hätte der Turm nicht sein dürfen. Seine Hände und Knie schmerzten vom Klettern, doch das ging vorbei. Er schleppte sich zur Hofseite des Turms und zog sich an den Zinnen hoch. Dort verweilte er eine Weile und ließ den Blick über die Burg schweifen, während er wieder zu Kräften und Luft in den Lungen kam.
 
Etwas argwöhnisch betrachtete Jar'ir das Gemsich, was Derdera dort hergestellt hatte. Schon allein der Geruch war ein ganz anderer, was aber meist nur der Kater, aufgrund seiner feinen Nase mitbekam. Doch testen musste er den Trank einmal, wird ihn ja nicht gleich töten. Er setzte an und kippte es hinunter, als ob es Schnaps wäre. Wie sich herausstellen sollte, war das ein Fehler. Sofort überkam den Khajiiten ein Würgereiz, als ob sich sein Magen einmal, nein, mehrmals umdrehen würde. Fast noch im letzten Moment schaffte er es zu einem Eimer hinüber zu hechten und sich darin zu übergeben. Damit ging das Frühstück auch noch flöten. Jetzt war dem Kater zwar nicht mehr übel, aber er war ziemlich geschwächt, was sich aber langsam wieder legte. "Okay ... das Gemisch war nicht wirklich ein Gemisch. Achte nächstes mal darauf, es gleichmäßiger zu vermischen, dann klappt es."
Gerade als Jar'ir fortfahren wollte, ertönte ein donnerndes Krachen, was man bestimmt noch in den letzten Winkeln des Kellers hätte hören können. Die Alarmglocken des Khajiiten fingen an zu läuten, sofort hastet er los, rief nur noch über seine Schulter: "Derdera, bleib hier!" Daraufhin führte ihn direkt sein Weg auf den Hof, auf dem sich Ravos und Ulwaen befanden. Der Lärm schien hinter der Mauer entstanden zu sein, auf der Außenseite der Festung. "Ulwaen, Ravos! Geht nach draußen und schaut was da ist, ich gehe in den Turm und versuche einen Ausblick zu bekommen!" Ohne sich weiter um die Beiden weiter zu kümmern, ging es im Eilschritt zur Tür des Turmes. Ein herunterdrücken der Klinke verriet dem Kater, dass es abgeschlossen war. Die Tür war zu solide, um sie einfach aufzubrechen, also musste der gute alte Dietrich heran.
Schnell zog er dieses Werkzeug hervor und begann das Schloss zu bearbeiten. Schnell bemerkte er, dass der Schlüssel von innen steckte und anscheinen verkantet war. Für ihn war es jedoch kein Problem. Vorsichtig bewegte er mit dem Dietrich den Schlüssel hin und her, bis er sich sicher war, das er ihn hinaus schieben konnte. Tatsächlich funktionierte es und auf der anderen Seite der Tür hörte mein ein leises Klimpern, der Schlüssel war auf den Boden gefallen. Nun galt es, das Schloss zu öffnen. Ingesamt zählte der Khajiit 5 Bolzen. Recht einfach für sein Geschick. Einer nach dem Anderen wurde hoch gedrückt und fixiert, bis schließlich das Schloss nachgab und der Riegel sich verschieben ließ. Ohne Umschweife öffnete Jar'ir die Tür und sprintete in den Turm hinein, nebenbei hatte er schon sein Messer gezogen. Ebene für Ebene des Turmes lief er ab, alles war heil und niemand oder etwas war eingedrungen. Bis der Kater schließlich ganz oben ankam.
Dort war ein wesentlich erschöpfter Argonier, der vermutlich für diesen Krach verantwortlich war. Naja, wirklich wissen konnte Jar'ir das nicht, aber er hatte so eine Ahnung. Äußerst misstrauisch beäugte er den Schuppigen und fragte: "Sagt mal, wart ihr das gerade?"
 
Auch Ravos gratulierte dem Argonier, ehe er sich wieder Ulwaen zuwandte und Keer-Mah wieder ging.
"Sicher, warum nicht. Ein paar Banditen wären ideal zum üben, nicht zu stark aber auf jeden Fall besser als regungslose Strohmänner. Wir können gleich aufbrechen, wenn ihr - "
Ein lauter Krach unterbrach den Dunmer und ließ ihn schnell herumwirbeln. Die Quelle lag fast direkt vor der Festungsmauer, wenn er sich nicht täuschte. Kurz darauf kam auch schon Jar'ir, der sie anwies, außerhalb der Festung nachzusehen.
Kurz nickte Ravos dem Bosmer zu, ehe beide durch das Tor rannten und sich dort umsahen.
Vor dem Felsvorsprung unter dem Turm lagen einige Gesteinsbrocken, ebenso wie auf dem Vorsrpung selbst. Einer der Felsen wurde offensichtlich recht sauber abgetrennt - es hätte ihn zumindest gewundert, wenn dies auf natürlichem Wege passiert wäre.
"Bei Mephalas tausend Fäden, was ist denn hier passiert? Sieht ja aus, als hätte sich eine Bande Feueratronachen hier ausgetobt ..."
 
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