E
Ehemaliger Benutzer
Gast
Beides sind Beispiele für den klassischen "anthropozentrischen Fehlschluss" sowie für den häufigen Fehler, eine fortlaufend in ihren Details widerlegte These zum Kriterium für ein solches Prinzip zu erheben.
Vor Jahrhunderten dachte mal ein Denker, dass Tiere, die nicht bluten können (und es waren schon damals durchaus Tierarten bekannt, die nicht über Blut im klassischen Sinne verfügen), nicht wirklich lebendig seien. Aus dem Fehlen oder dem Anderssein bestimmter Systeme auf ein Fehlen bestimmter Empfindungen zu schließen, ist nicht einmal in materialistischen Wissenschaften ohne weiteres schlüssig. Gerade das aber habt ihr getan: Einen solchen unschlüssigen Schluss gezogen. Ihr habt nach einer menschlichen Analogie gesucht und keine gefunden, deshalb geht ihr davon aus, dass es auch kein Leid bei diesen Tieren gäbe.
-----------------------
Davon ab: Die Heuschrecke kann nach dem Verlust ihrer Beine durchaus noch organisch lebensfähig sein - aber sie ist in ihrer Beweglichkeit extrem eingeschränkt. Und das wiederum ist keine Quälerei?
Wenn ich dir, Elfenfan, völlig schmerzfrei (und noch dazu ohne medizinische Indikation) beide Beine amputieren würde, wäre das deiner Definition nach auch keine Grausamkeit - denn du hast ja keinen Schmerz gefühlt. Dafür bist aber zeitlebens stark eingeschränkt, da die Beine nicht mehr nachwachsen werden - aber gequält oder dich grausam misshandelt habe ich dich natürlich nicht.
Artgerechte Haltung ist nur deshalb so "schwierig" weil sie nicht so wie die Massenhaltung subventioniert wird.
Teils-Teils. Fakt ist, dass "artgerechte" Haltung nicht nur schwieriger zu finanzieren ist, sondern schlicht gar nicht die Ressourcen dafür vorhanden sind. Wenn Geld nicht kaufen kann, was nicht vorhanden ist, nützt es auch nichts. Oder haste mal versucht, Eisen zu gießen, wenn es kein Erz gibt?
Man kann Fleisch z.B. auch durch Soja erstzen, allerdings ist der Anbau problematisch, da dadurch Regenwälder gefährdet werden.
Um den Jaguar&Co. mache ich mir da mehr Sorgen, als um irgendwelche Zuchtiere.
Bedenke dabei, dass etwas mehr als 80% der Sojaproduktion als Sojamehl in der Tierfutterindustrie landen (und deshalb in ihren Hauptanbaugebieten, den USA, Brasilien und Argentinien verbleiben, die gleichzeitig zu den größten Rindfleischproduzenten gehören). Tatsächlich landet nur etwa 4-5% der Weltproduktion an Sojabohnen als Fleischersatz auf irgendwelchen Tischen, und wollte man lediglich diese kleine Menge an Soja produzieren, müsste man dafür nicht einen einzigen existierenden Regenwald niederholzen - oder hätte es je tun müssen.
Als Mensch habe ich da Mitleid mit der Maus, meine Katze nicht.
Es gibt auch genug Menschen, die ohne jedes Mitleid und mit spielerischer Freude auf rote Knöpfe drücken, mit blauen Kugelschreibern Unterschriften machen und Abzüge betätigen, die andere Menschen und andere Tiere töten. Mitleid und Mitgefühl sind großartige charakterliche Qualitäten, aber ganz beschissene Kriterien, um ein Lebensrecht zuzuweisen.