Gudrun aus Bruma Teil 12:
Endlich Ruhe
Nachdem ich eine ganze Zeit gelaufen war, erreichte ich müde und hungrig ein verlasses Lager neben einem Schiffswrack. Hier fand ich glücklicherweise in einem Zelt, neben einem Schlafplatz, auch noch ein paar spärliche Vorräte. Als ich den Käse gegessen hatte, der schon anfing zu leben und eine angebrochene Flasche Met ausgetrunken hatte, die auch schon recht merkwürdig schmeckte, legte ich mich auf das recht feuchte Lager. Innerhalb weniger Augenblicke, war ich dann eingeschlafen.
Am nächsten Morgen marschierte ich sogleich frierend weiter. Zum Glück, traf ich dann irgendwann auf einen Stendarrpriester, der inmitten von Skelettresten stand. Mich mit neugierigen Blick musternd, sprach er, "Wie seit ihr denn überhaupt hier her gekommen, dass ihr nicht einmal genau wisst, wo ihr seid?" Nach dem ich log, dass ich von Räubern entführt wurde, mich aber befreien konnte, erklärte er mir wo ich mich befand. "Wenn ihr ein Stück weiter der Küste entlang geht, führt ein Pfad den Berg hinauf. Von da ist es dann noch ein ganzes Stück bis Einsamkeit," erklärte er mir den Weg. Nachdem er mir glücklicherweise auch etwas von seinen Vorräten überlassen hatte, machte ich mich sogleich wieder auf dem Weg.
Nur von etwas Viechzeugs belästigt, erreichte ich irgend wann Einsamkeit.
Mein erster Weg, führte mich zu Negrim, dem ich sehr erregt meine Entführung schilderte. Nachdem ich alles erzählt hatte, setzte ich nach, "diese Schlange muss endlich sterben, sonst wird es nie Ruhe geben. Ich habe langsam die Nase voll, so geht es nicht weiter. Und wenn ich mich den Sturmmänteln anschliessen muss, um diese Ausgeburten aus Himmelsrand zu prügeln...." Negrim drehte sich hektisch nach allen Seiten um, "psst, nicht so laut, wenn dass jetzt jemand gehört hat, seid ihr gleich wieder im Gefängnis. Ich werde es auch nicht gutheissen, wenn ihr euch in den Bürgerkrieg einmischt. Es tut mir Leid, auch wenn ich euren Zorn verstehe, aber dann wären wir keine Partner mehr. Lasst mir etwas Zeit, ich muss da erstmal in Ruhe drüber nachdenken." Nach einer Zeit hatten wir uns geeinigt, dass Negrim jemand beauftragt, die Botschafterin zu beobachten. Als nächstes, ging ich zur Jarl, um auch ihr zu erzählen, was sich zugetragen hatte. Sie schaute mich nur mitleidig an und meinte, "es tut mir wirklich sehr leid, aber es geht hier nicht nur um euch. Es ist nicht so, dass ich euren Zorn nicht verstehe, ich verstehe das nur zu gut. Aber ich muss an ganz Himmelsrand denken und die Botschafterin, nun ja, sie ist für mich unantastbar. Also, wenn jetzt kein Bürgerkrieg wäre..." Ohne mir noch länger ihr unverbindliches Gewäsch anzuhören, drehte ich mich einfach um und verliss den Palast.
In der Taverne, traf ich zufällig den Kaufmann, dem ich bei seinen "Erbstreitigkeiten" geholfen hatte. "Ja," bemerkte er, als ich ihn von meinen Problemen erzählte, "auch wir Händler in Einsamkeit haben unsere Probleme mit der Botschafterin. Wir müssen jeden Monat eine nicht gerade kleine, sagen wir mal Gebühr an sie entrichten. Ein Kollegin, die hierzu nicht mehr bereit war, wurde wegen der Anbetung Talos eingesperrt. Seitdem, haben wir nie wieder etwas von ihr gehört."
Als ich Tage später in meiner Siedlung ankam, war hier die Hölle los. Irgendwelche Kreaturen, sind unserem Bergwerk entstiegen und griffen uns an. Es waren Falmer, auf die meine Männer gestossen waren, als sie beim Graben, eine Dwemerruine fanden. Nachdem der Kampf beendet war, kümmerten wir uns erstmal um die verwundeten und ich sprach mit einigen über den Fortschritt, den unsere Siedlung machte und erklärte, was mit mir geschehen war. Wut machte sich breit, ich hörte Dinge wie Rorik aufknüpfen, ganz Rorikstadt niederbrennen und ähnliches. Nachdem ich die Gemüter etwas beruhigt hatte, entschieden wir sogleich mit einer kleinen Delegation den Herren Rorik einen Besuch abzustatten.
Am Abend erschien ich dann mit meinem Hauptmann und Sechs meiner Wachen in Rorikstatt. Als die Wachen fragten, was wir hier zu suchen hätten, zogen meine Männer sofort ihre Waffen. Da zum Glück, aber unsere Mannschaft dem Wachen deutlich überlegen war, liess man mich und den Hauptmann unter Protest in das Haus von Rorik, während der Rest draussen wartete. Bevor ich etwas sagen konnte, hatte der Hauptmann den alten Rorik schon am Kragen gepackt und schlug mehrfach heftig zu, ohne ihn loszulassen. Nachdem ich zu verstehen gab, dass es genug sei, liess der Hauptman ihn los. Ich drehte ihn mit dem Fuss auf den Rücken und setzte ihn mein Schwert an den Hals, "so mein lieber Herr Rorik, nun erzählt doch mal euren Nachbarn, warum ihr mich an die Thalmor verkauft habt?" sprach ich bewussst freundlich. Mit schmerzverzerrten Gesicht, antwortete er, "es tut mir sehr Leid, und wenn ihr mich jetzt tötet, hätte ich dass auch verdient. Aber was hätte ich tun sollen? Sie haben damit gedroht uns alle als Talosverehrer zu verhaften und unsere ganze Siedlung zu zerstören. Bitte verzeit mir, aber ich hatte Angst, dass sie mein Lebenswerk zunichte machen. Ja ich weiss, das war feige und dumm, bitte verzeit mir." "Wer sagt uns, dass ihr nicht lügt? Vielleicht seid ihr neidisch auf unseren Erfolg und habt auch noch Gold von den Thalmor genommen," schrie der Hauptmann. Da es aus meiner Sicht hier nichts mehr zu tun gab, gab ich den Hauptmann zuverstehen, dass ich gehen wolle.
Zwei Wochen später, erschien eine Frau, die uns die Götter geschickt haben müssen. Sie erzählte von einem verborgenen Tal, in dem sie und andere Frauen gefangen gehalten wurden. Es war da alles sehr grosszügig und luxuriös angelegt und sie mussten ihrer Herrin der Botschafterin stets zu diensten sein. Oft wurden sie auch nur so zum Spass misshandelt. Irgendwann, sei ihr aber die Flucht geglückt. Sie sei eine Händlerin aus Einsamkeit und habe nach ihrer Flucht von einem Kollegen in Einsamkeit gehört, dass mich die Geschichte wohl interessieren könnte. Interessieren, ist gar kein Ausdruck, das ist die Chance auf die ich gewartet hatte! Noch am gleichen Tag, machte ich mich mit ein paar Wachen auf, um mir das Ganze mal aus der Nähe anzusehen. Auch, wenn meine Begleitung stark protestierte, machte ich mich in einer Thalmorrüstung allein auf Erkundungstour. Ja, ja, wenn ich nicht innerhalb eines halben Tages wieder da sei, würden sie die Anlage stürmen. Also aufrechten Schrittes hinein marschiert und behaupten, ich sei die Neue.
Nachdem ich mich in der Aussenanlage etwas umgeschaut hatte, ging ich dann in den unterirdischen Bereich. Mist, ich bin doch zu blöde, ich habe jetzt tatsächlich vergessen auch die Stiefel zu wechseln, hoffendlich merkt das jetzt keiner. Glücklicherweise, hat es keiner gemerkt, es schien nicht mal jemand zu interessieren, dass ich hier rumstolzierte. So unauffällig wir möglich, schaute ich mich nun hier um. Welch riesiges Anwesen, hier war alles was das Herz begehrt. Ein riesiges Wasserbecken, in dem einige Frauen schwammen, eigene Wekstätten, eine Taverne, Trainings und Ausstellungsräume und einen aufwändig gestalteten Wohnbereich. Überall hingen Teppiche auf dem nackte Frauen dargestellt waren. Im Keller war neben einem Gefängnis und Foltergeräten auch ein Raum mit daedrischen Altaren. Dann fand ich in einer Schatulle ein Buch, in dem die Botschafterin penibel ihre Einnahmen aufgelistet hatte. Einnahmen aus Zahlungen der Kaufleute und Händler, Beteiligungen an Schmuggel und Ähnlichen. Dann waren da noch einige sehr interessante Briefe, über ihre Machenschaften. Zufrieden steckte ich alles ein und wollte schnell wieder zu meinen Leuten. Dann entdeckte ich noch hinter einer Geheimtür ein Raum, in dem sich Teleportportale zu allen Provinzen von Himmelsrand befanden. Jetzt war auch klar, wie sie schnell und unauffällig hier herkommen kann.
Gemeinsam, berieten wir Zuhause den nächsten Schritt. Einer der Anwesenden, meinte, dass in Markarth ein Stadthalter sei, der die Botschafterin warum auch immer hasste. Also auf nach Markarth und alles was ich an Beweisen gesammelt hatte eingesteckt. Ohne weitere Zwischenfälle, kamen wir in Markarth an. Wer mag sich auch schon mit so einer schwer gerüsteten Gruppe anlegen. Der Stadthalter in Markarth hörte mir aufmerksam zu, dann schaute er sich die Beweise an. "Das reicht! jetzt ist Elenwen fällig. Danke, dass ihr zu mir gekommen seid. Ich werde sofort eine Nachricht zu ihren Vorgesetzten schicken. Dafür wird sie für den Rest ihres Lebens im Kerker schmoren. Ich werde mich bei euch melden, sobald ich Bescheid habe, wie entschieden wurde." Sprach mein Gegenüber gespielt entrüstet. Er hatte schon grosse Schwierigkeiten seinen Triumph zu verbergen.
Eines Tages, kam einer der Wachen zu mir und sagte, dass ein paar Thalmor mich sprechen wollen. Die Thalmor überbrachten mir die Botschaft, dass Elenwen in ihre Heimat gebracht wurde und ihr da der Prozess gemacht wird. Dann erhielt ich noch eine Belohnung für die Aufklärung des Vorfalles und für meine Diskretion.
Jetzt war ich vollauf zufrieden, endlich kann ich nun in Ruhe meiner eigendlichen Aufgabe nachgehen. Ich stieg auf dem Wachturm und schaute auf meine Siedlung. Ja sie war schon recht groß und wunderschön und ich war stolz auf das Erreichte. Was kommt als nächstes? Nochmal den Jarl von Windhelm besuchen? Mir einen Kaufmann aus Einsamkeit angeln? Ich glaube, ich sollte mir wohl noch etwas Zeit lassen und erstmal zur Ruhe kommen. Vater, wird jedenfalls stolz auf mich sein.
Ende