Gudrun aus Bruma Teil 11:
Etwas Diplomatie, schadet nie
Ich weiss, ich habe einen Sprachfehler, ich kann nicht nein sagen. Die Folge war, dass unsere Siedlung immer grösser wurde und schon lange mehr als nur ein Handelsposten war. Aber was soll ich all den Leuten sagen, die hier eine Heimat suchten? Tut mir leid, wir wollen nur handeln, verschwindet einfach. Nein, das kann ich nicht. Hier war jeder willkommen, der bereit war, sich unserer Gemeinschaft anzuschliessen, die sich zum Ziel gesetzt hatte neutral zu bleiben. Da wir auch sehr gut ausgerüstet waren, war es hier auch recht sicher. Wir hatten nicht nur unsere Wachen gut ausgerüstet, sondern auch jeden waffenfähigen Bewohner unserer Gemeinschaft. So waren wir mit relativ wenig festen Wachen in der Lage, uns notfalls auch gegen grössere Angriffe zu wehren. Und für alle war ich der geliebte Anführer, auch wenn ich mich in der Rolle manchmal überfordert fühlte. Als wir mal wieder, wie jede in Woche zusammen saßen, also Lynda, der Hauptmann der Wache, der Sprecher der Händler und der Bauern und natürlich ich, kam ein Bote aus Windhelm. Der Jarl wolle mich unbedingt sprechen, um zu erfahren, auf welcher Seite wir stehen. Ich solle also umgehend erscheinen, da er sich sonst genötigt sehe, gegen uns vorzugehen. Als ich mich am nächsten Tag auf dem Weg machen wollte, schaute mich Lynda nur fragend an, "du willst doch nicht etwa alleine gehen, rate mal wie weit du dann kommst?" "Ja, ja, ich weiss, all die Gefahren und dann die bösen, bösen Thalmor...", engegnete ich augenrollend. Der Hauptmann der Wache, der gerade anwesend war unterstützte Lynda auch noch, "Herrin, bitte nehmt eine Eskorte mit. Es geht hier nicht nur um eure Sicherheit, sondern um die der ganzen Siedlung. Es geht hier aber auch darum, eurem Stand entsprechend zu reisen". Nagut, überredet also in der Gruppe nach Windhelm. Ich entschied mich aber erst mit dem Vogt von Weißlauf, Proventus Avenicci zu sprechen. Es kann ja nicht schaden, sich den Rat von jemanden einzuholen, der die Geflogenheiten am Hof von Windhelm kennen könnte. Der Vogt, war gerade auf der Terasse der Festung. "Ja meine Dame, es war klug von euch, um Rat zu fragen. Mh, lasst mich einem Moment überlegen. Ihr seid eine Nord, stark, klug und wunderschön und der Jarl von Windhelm ist ledig. Zeigt ihn doch einfach eure, sagen wir mal, Vorzüge und die Vehandlung wird vielleicht einen Verlauf nehmen, der uns allem nützt."
He, ich bin Kauffrau, nicht leichtes Mädchen, wollte ich ärgerlich erwidern, bedankte mich aber nur für den Rat und machte mich wieder auf dem Weg. So dumm war die Idee aber wohl doch nicht, dachte ich bei mir. Also erstmal nach passender Gaderobe umgeschaut und die Haare machen lassen und dann auf nach Windhelm.
Windhelm, gefiel mir noch weniger als Einsamkeit. Ich stehe nun mal nicht auf diese tristen Steinbauten und hier war es auch noch richtig kalt, aber glücklicherweise habe ich für die Reise ja extra wärmere Kleidung mitgenommen.
Dann, betrat ich alleine den Palast des Jarls. Ich hörte noch, wie sich Jarl Ulfric Sturmmantel, mit seinem Befehlshaber Galmar Stein-Faust unterhielt. Es ging, wie nicht anders zu erwarten, um den Bürgerkrieg. Nachdem ich eine Weile zugehört hatte, war mir gleich klar, dass Galmar der eigendliche Kriegstreiber war. Als ich dann an den Tron trat, sprach der Jarl mich an, "Schön, dass ihr gekommen seid. Ja, ihr seid wirklich wunderschön, noch schöner, als man mir geschildert hat." "He, dafür müsstest du jetzt aber gut 30 Zentimeter höher schauen, da befindet sich mein Gesicht," dachte ich nur. Als er mir dann tatsächlich ins Gesicht schaute, hielt er kurz inne, "ich kenne euch doch irgendwo her. Ja, damals in Helgen, ihr wart es doch, die den Wagen mit der gebrochenen Achse wieder instand gesetzt hat. Was hattet ihr euch dabei nur gedacht?" Den Abend, verbrachten wir dann gemeinsam beim Essen um anschliessend das Geschäftliche zu besprechen. Ich versicherte dem Jarl, dass wir zwar mittlerweile eine Grösse erreicht hatten, die der von Rorikstatt übertraf, aber dass wir auf keinem Fall für einer der Seiten Partei ergreifen würden. Während der Jarl wohl mehr an mir, als an dem Problem interessiert schien, versuchte der Troll von Galmar immer wieder klar zumachen, welche Gefahr wir seien und dass ich als Nord doch eine eindeutige Position für den Widerstand zu beziehen habe. Ja, ich musste fast laut lachen, als ich mir den Kerl tatsächlich als Troll an der Seite des Jarls vorstellte. Nachdem der Jarl irgendwann die Frage stellte ob ich schon vergeben sei und erwähnte, dass an seiner Seite noch Platz sei, war ich doch froh endlich allein auf mein Zimmer zu dürfen. Am nächstem Morgen, machte ich mich auf dem Rückweg, mit dem Gefühl den Jarl auf meiner Seite zu wissen.
Als ich endlich wieder zu Hause war, fand ich eine Nachricht, von Rorik, dem Gründer von Rorikstatt, mit der Bitte ihn zu besuchen. Am nächstem Tag, machte ich mich dann allein auf dem Weg. Tja, auch kurze Wege, sollte ich wohl in Zukunft mit Begleitung machen. Jedenfalls, wurde Rorikstatt gerade von einem Drachen heimgesucht. Irgendwann, gelang es uns aber die Gefahr zu beseitigen. Als ich dann beim alten Rorik saß und wir anfingen zu plaudern, schenkte er mir etwas Met ein. Kaum, dass ich hier von getrunken hatte, fing sich alles an zu drehen und ich wurde bewusstlos. Das letzte was ich noch wahr nahm, waren Thalmor, die den Raum betraten.
So befand ich mich mal wieder in einer Gefängniszelle. "Elenwen du alte Schlange, warum tust du das und warum hast du mich nicht gleich umbringen lassen?" fluchte ich. Hier war nichts in der Zelle, aus dem man einen Dietrich hätte basteln können und auch die Tür war sehr stabil. Zu allem Überfluss war da auch noch eine Wache, die mich frech angrinste. Ich fing an zu lärmen und die Wache zu beleidigen. "He, stimmt es, dass ihr zur Zeugung einen Skeever braucht, weil ihr dazu alleine nicht in der Lage seid? Uah, so stinkt ihr zumindest," dann lachte ich frech. Wütend, kam die Wache auf mich zu, "noch ein Wort, und ich schneide dir irgend etwas ab". Danke, dachte ich, mehr wollte ich garnicht. Packte sie an den Schultern und knallte sie mit aller Kraft an die Gitterstäbe. Glück gehabt, die Wache besaß tatsächlich einen Schlüssel für meine Zellentür, wirklich sehr leichtsinnig. Nachdem ich ihre Rüstung angezogen hatte, schaltete ich auch die Wache im Nebenraum aus. Schön, dass die Thalmor so gross sind, so passte mir die Rüstung wenigstens halbwegs. Naja, etwas eng im Schritt, aber muss eben gehen.
Nachdem ich auch in einem Raum, der nach Verhörzimmer aussah, einen Gegner ausgeschaltet hatte, fand ich mal wieder einen Brief.
An den Kommandanten,
ihr habt die Aufgabe, die euch überstellte Person ausgiebig zu verhören. Kennt keine Gnade, da diese Person uns schon zuviel geschadet hat. Wenn ihr unter hoffendlich schlimmster Folter alles Gewünschte von ihr erfahren habt, tötet sie.
Hier, die Dinge, die ich unbedingt wissen muss:
1. Was weiss sie von dem Attentat an Vittoria Vicci?
2. Wie ist sie wieder an den ersten Teil ihres Goldes gekommen?
3. Wer ist ihr Verbindungsmann/Frau in Einsamkeit?
4. Wie ist sie an die vielen daedrischen Rüstungen gekommen?
5. Wo hat sie die Dwemerkrieger her?
6. Was hat sie mit dem Jarl von Windhelm vereinbart?
Es ist sehr wichtig für uns, alle Details genauestens zu kennen. Also enttäuscht mich nicht. Setzt alles daran, die genannte Fragen bis ins Detail zu klären.
Gruss
Elenwen
Grimmig, steckte ich den Brief ein und schlich weiter. In einer Truhe, fand ich dann eine Malachitrüstung, die mir etwas besser passte und auch etwas wiederstandsfähiger aussah. Also weiterschleichen und meucheln.
Irgendwann kam ich an einem Raum, in dem sich gleich drei Thalmor befanden. Der Pfeil, den ich veschossen hatte, hatte einen der Thalmor leider nur am Arm verwundet. Nach einem harten Kampf, war ich glücklicherweise mal wieder Sieger. Aber meine Motivation, war ja auch ungleich höher, bei mir ging es ja immerhin um meine Freiheit. Nagut, meine Gegner kämften auch letzendlich um ihr Leben, aber das hat denen nicht viel genützt.
Endlich stand ich vor dem Ausgang, so hoffte ich. Da draussen aber auch noch einige Thalmor waren, entschloss ich mich, mein Heil in der Flucht zu suchen. Da zwei der Wachen mir dicht auf den Fersen waren, kam ich aber nicht um einen Kampf herum. Immer in Bewegung bleiben und nie lange an gleicher Stelle bleiben, zahlte sich aus. Einer meiner Gegner rannte genau in den Pfeil eines der Bogenschützen, die auf der Mauer standen. Anschliessend, lief ich zickzack weiter um den Pfeilen auszuweichen, die neben mir im Schnee versanken und verschwand ohne weitere Verfolger in der Dunkelheit. Ohne zu wissen, wo ich überhaupt war.