Teil 1
Fjora Anderswelt, mehr als eine böse Überraschung:
Ich heisse Peter, und habe jetzt im Jahr 1978 gerade meine Klempnerlehre abgeschlossen. Wie das so ist, wird das Ereignis auch ausreichend gefeiert. Mit drei Kumpel zogen wir dann los um unseren Abschluss zu feiern. Ja, wir haben gesoffen, was das Zeug hält und wollten dann mit dem Auto von Klaus noch zur nächsten Dorfdisco. Leider war auch Klaus nicht mehr nüchtern und so kam es, wie es kommen musste, bei Nieselwetter zu schnell in die Kurve und der nächste Baum war unser. Ich spürte nur einen Aufprall und dann, dass diverse Knochen zersplitterten, ... dann wurde es dunkel.
Als ich zu mir kam, beugte sich ein bärtiger Mann in merkwürdiger Pelzkleidung über mich, und sprach: "Schön, dass du wieder bei Bewussstsein bist, ich dachte schon du schaffst es nicht". "Wo, bin ich und was ist passiert??". "Du hattest wohl Streit mit einem Höhlenbären und der hat wohl gewonnen", war seine Antwort. Oh Gott diese Schmerzen, und wo bin ich und vor allem in was für einem Körper, den Körper einer Frau! Ja, ich habe gesoffen, aber Drogen waren nicht dabei, ich schwöre es. "Hier, trink das" sprach der Pelzgewandte und reichte mir eine Flasche mit einer roten Flüssigkeit. Hoffendlich ist das kein Alkohol, davon habe ich erst mal genug. Boah, was ist das, kaum hatte ich die Pulle gelehrt, verschlossen sich auf wundersame Weise meine Wunden. Was ist das für ein Zeugs, damit könnte man sicher ein Vermögen machen. Kaum, dass ich meine Gedanken sortiert hatte, kam eine Gruppe Soldaten, deren Rüstungen mich irgendwie an alte Römerrüstungen erinnerte, die ich in der Schule mal auf Bildern gesehen hatte. Ihr seid Fjora eine gesuchte Banditin, wir müssen euch verhaften (wieso, verstehe ich überhaupt diese Sprache, dass muss ein Traum sein). So kam es wie es kommen musste, der Mann, der mir geholfen hatte musste zusehen, wie ich abgeführt wurde. Ich schluckte nur, mit Tränen in den Augen, als ich vor dem Henker stand und sah schon meinen Kopf rollen (geht das überhaupt?). Dann erschien ein feuerspuckender Drache, so wie man ihn sich in der Siegfriedsage vorstellt. Durch das ganze Durcheinander, konnte ich dann mit einen dieser römerähnlichen Person entkommen. Schön, dass ich nicht alleine zum nächsten Dorf musste, denn nach den Kämpfen in der Festung, hatte ich erstmal genug. Ja, ich habe einen Menschen getötet, wenn auch in Notwehr, aber dieses Erlebnis belastet mich schon sehr. Nach 10 Minuten, kamen wir an ein paar merkwürdigen Steinen vorbei. Als ich einen der Steine berührte, fing der plötzlich an zu leuchten (keine Ahnung, wie ich das angestellt habe).
Bis auf ein paar Wölfe, kamen wir dann heil in einem Dorf, namens Flusswald an. Ich fühlte mich ins Mittelalter versetzt, diese Häuser, die Kleidung der Menschen, keine elektrische Beleuchtung (aber der komische Stein hatte doch geleuchtet) und ich in so einer alten Römerrüstung...als Frau.
So, was mache ich jetzt? Zumindest, durfte ich erst mal bei dem Onkel meiner Begleitung für die Nacht bleiben.
Am nächsten Morgen, habe ich erst mal das Dorf erkundet. Zu erst ging ich zu dem Krämer auf der anderen Strassenseite, um den Krempel loszuwerden, der sich in Helgen angesammelt hatte. Eine goldene Klaue soll ich wiederholen, die gestohlen wurde. Und gleich ging die Frau des Hauses mit mir vor die Tür und zeigte auf eine Ruine oberhalb des Dorfes. Ob ich hier wirklich die richtige Person für bin, wo ich gerade weiss, wie rum man ein Schwert hält?? Habe aber dummerweise zugestimmt.
Anschliessen, wurde ich von einem Typen, mit lustigen spitzen Ohren angesprochen, ob ich einen gefälschten Brief an seiner Geliebten abliefern könne. Na gut, das schaffe ich wohl noch. Da ich als Klempner mit dem Hammer umgehen kann, habe ich den Rest des Tages in der Schmiede ausgeholfen.
Den Tag darauf, erfuhr ich von einem Angler, dass man beim Sägewerkbesitzer Geld für Holzhacken verdienen könne. Da ich mich erst einmal an den neuen Körper gewöhnen wollte, war das erstmal die richtige Tätigkeit, bevor ich mich auf den Weg in die nächste Stadt mache. Man weiss ja nicht, was ein da so erwartet.
Hinter dem Sägewerk, stand eine riesige Truhe mit Rüstungen, die ungemein bequemer aussahen als die Teile die ich im Moment anhatte. Also gehacktes Holz abliefern und Sägewerkbesitzer gefragt, ob ich mir da was von nehmen könne. "Die Kiste meiner verstorbenen Schwester? Na gut, in der Rüstung der Kaiserlichen, seht ihr wirklich nicht so toll aus, also nehmt euch eine Rüstung". Ein Blick in den Bach zeigte mir, dass ich nicht nur einen tollen und für eine Frau sehr muskulösen Körper hatte, sondern auch noch sehr schön war. Von so einer Freundin, hätte ich in meinem letzten Leben nicht mal geträumt.
Halbwegs zufrieden mit meiner Ausstattung, wollte ich dann am nächsten Tag Richtung Weislauf ziehen. Vorher ging ich aber noch in die Taverne um noch ein Bier zu trinken.
Am Nebentisch, saß eine Frau mit dem Namen Cerwiden, die meinte mich unbedingt begleiten zu müssen, da auf mich eine wichtige Mission warte. Woher auch immer sie sowas wusste, sie machte einen netten Eindruck und so stimmte ich zu. Im ersten Moment dachte ich, ey, jetzt haste aber Schlach bei den Frauen, um mich im nächsten Moment zu besinnen, dass ich ja jetzt selbst eine bin. Und so zogen wir gemeinsam los, in meinem neuen Körper und Leben.