RPG Die Gilde des Roten Stiers

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Ich werde versuchen die Vorgeschichte fernab des Scharesoft-Forum, sowie große Ereignisse der Geschichte im ersten Post, in einer Art Zusammenfassung, festzuhalten. Es dient vor allem als Einstiegshilfe für Jene, die nicht von Anfang an dabei sind und Solche, die länger nicht hier sein konnten.



Was bisher geschah...

Die Gilde der Roten Stier wurde von der Familie Fruttin in Tiefwasser gegründet. Als Basis diente das Anwesen eben dieser Familie. Sie hatte ein beachtliches Stück Land, mit Plantagen, Ställen, Wäldchen und einem Übungsplatz, sowie einem großen Landhaus. Durch Zufall und Bestimmung fand die Familie Fruttin, welche nur noch aus den beiden jüngsten Brüdern Estarine und Turridar bestand, schnell Zuwachs. Nicht zu spät denn aus einer anderen Welt mit dem Namen Genesis drohte Gefahr. Lord Regalius, ein Magier, der immer mit weißer Maske und schwarzer Kutte auftrat wurde auf Faerun gebannt. Ein Ausgestoßener. Doch er sann auf Rache. Seine Kräfte waren Faerun überlegen. Trotzdem genügten sie nicht um in seine Heimat zurückzukehren. Der 'Schleier' war ihm im Weg. Eine Art Schutzfeld, welche Toril und Genesis von einander trennten. So scharrte er Gleichgesinnte um sich, welche ebenfalls auf Rache aus waren. Die Gründe waren beliebig. Immer mehr wurden sie, bis sie zu einer gefährlichen Organisation herangewachsen waren. Der Name, war gleichermaßen Ausdruck ihrer Ziele wie Programm: 'Die Schattenfaust'.

Durch Intrigen, Bestechung, Korruption und offene Schlachten gewannen sie an Einfluss und blieben doch für den größten Teil des Landes verborgen. Rache bestimmte Ihre Absichten und Erfolg war ihr Begleiter. Sie gruben sich immer tiefer ein in die Reiche Faeruns. Quasi in allen Ebenen des Landes und der Regionen waren sie vertreten. Regalius jedoch scherte Faerun gar nicht. Was er wollte erreichte er mit seiner Gefolgschaft: Ein Avatar der Rache. Ihn brauchte er, ihn benutzte er, um den Schleier zu durchdringen, abgefüttert von der Energie der Rache, die alle Jene um ihn herum empfanden. Er stahl sie und schuf ein Wesen von gewaltigen Ausmaßen. Dies alles verborgen vor dem Licht der Welt. Nur die Götter schauten auf Faerun herab und kannten alle Seiten. Regalius und der Schattenfaust stellte sich die Gilde des Roten Stiers entgegen. Wo sie die Schattenfaust antraf bekämpften die Mitglieder der Gilde die Faust und oft waren sie siegreich. Doch es gab auch Verluste. Neben dem Tod einiger Mitstreiter verloren sie alles an Rückhalt was sie hatten. Das Anwesen der Fruttins wurde zerstört. Die Plantagen und Wäldchen brannten, das Anwesen ging in Schutt und Rauch auf. Regalius selbst war gekommen um dieser für ihn lästigen Plage ein Ende zu bereiten. Selbst ihr Anführer Estarine Fruttin starb dabei.

Nur einige wenige konnten sich retten. Doch die Entscheidungsschlacht war noch nicht geschlagen. Die Hoffnung noch nicht aufgebraucht. Die Verbliebenen rafften sich auf, Regalius und der Schattenfaust ein für alle Mal den Gar auszumachen. Sie deckten Regalius Pläne auf, wussten was zu tun war und taten es. Mit allem was in ihren Herzen und Seelen noch übrig war, mit aller Kraft die ihr Körper noch aufbringen konnte zerschmetterten sie die Schattenfaust. Auf dem Leib des Avatar der Rache stand ihnen nun nur noch Regalius entgegen. Seine Macht wurde durch ein Artefakt geschwächt. Doch sein Zorn kannte keine Grenzen. Es war die schwerste Prüfung die der Gilde je auferlegt wurde. Am Ende blieb nur der Schleier und in den Schleier wurde Regalius gestürzt. Jedoch auch die Hälfte der Gilde fiel mit ihm. Nur wenige sind nun noch übrig. Ein Sieg ohne Frage... doch für welchen Preis?

Die Geschichte barg scheinbar ein gutes Ende. Doch wusste die Gilde des Roten Stier nicht, dass es nicht mehr als ein Etappensieg war. Denn eine neue Macht ist bereit sich zu erheben und Faerun zu bedrohen. Auch wenn die Gilde noch nichts davon wusste, sie würde diesen Mächten nicht entgegentreten können ohne neue tapfere Seelen und hier beginnt unsere Geschichte.


Ein große Vorstellungsrunde wurde per Flugblatt in den Tavernen und Gasthäusern Tiefwassers ausgerufen, bei der sich jene mutige Abenteuer melden konnten, die ihr Glück in der Gilde suchen. Im Nordviertel der Stadt Tiefwasser im Gasthaus '20 Münzen' wurde es abgehalten und offenbarte einiges an zukünftigem Potenzial. Doch die Meinungen und Vorstellungen stimmten nicht immer überein und so konnte die Gilde nicht jeden aufnehmen, der anfangs im Gasthaus erschien. Doch auch ein neuer Feind hat sich gezeigt. Unter der Führung eines Mannes mit dem Namen Markaresh haben es 'Die Wölfe', eine Assassinenbruderschaft, auf die verbliebenen Gildenmitglieder abgesehen. Ein ersten Attentat auf den Gildenführer misslang, war der Attentäter doch nur ein Novize des Ordens und der Gildenführer fähiger als sein Angreifer. Doch die Wölfe geben nicht auf und haben sich schon ein weiteres Ziel ausgesucht. Abgeschieden vom '20 Münzen' hat sich gleich ein ganzer Trupp von fünf Mann unter der Führung eines gewissen Gna'han versammelt. Ihre Ziele sind die Mitglieder Desideria Keltana und Ayu ve Nerva, die Unstimmigkeiten beim Auswahlverfahren unter vier Augen besprechen wollten. Sie ahnen nicht, was auf sie zukommt.
 
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Eric ging die Straße entlang. Der Tag blinzelte ihm zu. Es ist mehr als Hälfte schon verstrichen. In seinen Händen hielt er ein Bündel Papiere. Es waren Ausschreibungen für neue Mitglieder. Der Kampf gegen die Schattenfaust hatte die Gilde stark dezimiert und ihn zum neuen Gildenanführer gemacht, wenn auch er diesen Titel nur ungern gebrauchte. Nur noch wenige Gefährten waren vorhanden. Er griff nach der Tür zum Schankraum des 'Zur Hölzernen Münze'. Das zwölfte Lokal heute schon. Auch hier sollten einige der Ausschreibungen ihren Platz finden. Zur Mittagsstunde war es gut gefüllt, auch wenn Eric wusste, dass die wirklichen Gewinne erst kamen, wenn die Laternen angezündet wurden. Ein großen, dicker Mann, mit Koteletten die in einen Vollbart übergingen und alles waren, was sein Kopf noch an Haaren hervorbrachte, stand hinter der Theke Er kratzte sich etwas Dreck aus seiner behaarten Wange. "Was wollt ihr?" Eric überreichte ihm eines der Ausschreiben. "Wärt ihr so gut, meine Sache zu unterstützen? Es soll euer Schaden nicht sein." Der Wirt gaffte auf den Text, der mit viel Mühe und eben soviel Gold von einem Schreiber angefertigt wurde.


Ihr Abenteurer, Ihr Freigeister, Ihr Leute ohne Brot und Tagewerk,

Seit ihr des Suchens müde? Sehnt ihr euch nach einer Aufgabe in eurem Leben? Fürchtet ihr euch nicht der Gefahr ins Antlitz zu schauen? Seit ihr gut zu Fuß und neugierig auf die Länder Faeruns? Dann sucht nicht mehr, dann wartet nicht länger. Dieses Schreiben ihr eure Zukunft!

Kommt zur Gilde des Roten Stiers. Eure Loyalität vorausgesetzt, ist jeder willkommen. Es sind mehr als genug Gefahren dort draußen, Kreaturen und Aufträge die erledigt werden wollen. Rüstet euch, denn es ist Zeit!

Zur Abendstunde im Nordviertel. Sucht das Haus '20 Münzen' und fragt nach der Gilde. Es wird euch aufgetan.



"Was habe ich davon?" kam es dem Schattentänzer entgegen und eine gehörige Fahne gleich mit. "Nun, wie viele dieser Schreiben dürfte ich für eine Münze bei euch aushängen - nur für den nächsten Tag?" Ein Paar Augen mit goldenem Glas schaute ihn an. "Verstehe..." Ein Rülpsen. "Sagen wir zwei!" Energisch zeigte er drei Finger hoch. Auch wenn er nicht wirklich zählen konnte, wollte sich der Vampir nicht darauf berufen und legte zwei Münzen auf den Tisch. "Dann wären es also vier Stück für zwei Münzen, oder?" So schnell konnte er gar nicht gucken, wie die Münzen hinter der Theke verschwanden. "Abgemacht!" Ein angedeutetes Nicken war von Seiten Erics besiegelte den Handel. Die letzte Taverne hatte ihn drei Ausschreibungen für eine Münze aushängen lassen und sein Gold ging rapide zur Neige. Viel hatte er nicht mehr in seinem Lederbeutel. Vor allem, weil er das ganze Gasthaus '20 Münzen' für 24 Stunden mieten und den Rest unter den Anderen aufteilen musste, die in den anderen Vierteln Tiefwassers die gleichen Ausschreiben aufhingen.

So beschloss er die Arbeit für heute zu beenden und zum Gasthaus zurückzukehren. Er war gespannte wie weit der Rest der Gilde war und ob sich schon einige Bewerber eingefunden hatten. Doch mehr Sorgen machte er sich darüber, ob es überhaupt jemanden gab der für ihre Sache geeignet war. Schatzjäger gab es wie Sand am Meer und nur all zu gut kannte er die Gier der Menschen. Doch Eric verzagte nicht. Ein Lächeln des Optimismus schlich sich über seine Lippen. Es würde schon alles gut werden.
 
Er musste nicht lange warten bis die Tür erneut aufging und eine hübsche, junge Halbelfe in begleitung eines Wolfs eintrat.
Dass die anderen Gäste im Raum einen repektvollen Bogen um sie machten, lag wohl an dem Tier. Der Wolfsrüde war groß und unter seinem silbernen Fell bewegten sich geschmeidige Muskeln. Einzig sein grünes Halsband verriet, dass es sich nicht um ein wildes Tier handelte. Trotzdem wollte man sich lieber nicht ohne Waffen mit diesem Prachtexemplar anlegen.
Ria hielt Direkt auf Eric zu und ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken.
"Ich sage dir, Eric, vor dem nächsten Mal besorge ich Rigo eine Leine. Er mag ja groß geworden sein, aber bei all den Menschen muss ich ihn ständig weiterscheuchen. Nicht, weil er sich für sie interessiert, sondern weil er ständig von einem Versteck zum nächsten huscht. Und dann erst die Menschen selbst. Jetzt, wo er nicht mehr klein und niedlich ist, kann man nie sagen wie die Leute auf ihn reagieren. Ach ja, die Zettel bin ich losgeworden, haben sich sogar gleich ein paar mögliche Interessenten davor versammelt, aber angesprochen hat mich noch keiner. Warten wir es also ab."
Sie grinste. "Übrigens bekommst du noch etwas Geld zurück. Einige der Wirte waren sehr großzügig. Du glaubst gar nicht, wie freundlich diese Männer sein können, wenn sich ein Mädchen in ihre Schenke verirrt. Oh, und keine Sorge, ich bin gut zurechtgekommen. Außerdem war ich ja nicht allein." ergänzte sie mit einem Augenzwinkern in Richtung des Wolfes.
 
Eine Schankmaid stellte Eric gerade ungefragt einen Becher Wein auf die Theke an die er lehnt. Das '20 Münzen' war wirklich besser organisiert, als die meisten Kneipen in den anderen Vierteln. Kein Wunder bei der Bevölkerungsschicht die hier lebt und dann erst Sauberkeit und Einrichtung: gepolsterte Stühle, an massiven Tischen aus gutem Holz, große Kerzenleuchter und mehr. Gewischte, dunkle Holzbohlen sind hier und da mit Teppichen belegt. Natürlich nicht im Schankraum selbst, aber es gibt hier viele Nischen in die man sich zu privaten Gesprächen zurückziehen vermag. Sei es mit der Liebhaberin, oder dem Geschäftspartner. Untreue wir bei den Oberen sehr kultiviert. Man lernt so vieles dabei, bis auf die Treue. Vielleicht ist das ein Grund warum sich der ehemalige 'Sir' Eric nie wirklich zu dieser Schicht gezählt hat. Er kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Wie weit ist er seither gekommen? Ria ist ein gutes Beispiel dafür, dass er es geschafft hat sein Leben zu bereichern. "Das muss an deiner Schönheit liegen." Seine Augen lächelten die Waldläuferin an, während er ihr sanft mit den Außenseite seiner Finger über die Wange strich. " Musste Rigo Hosenböden vom Besitzer trennen? Ich sehe gar keine Stofffetzen aus seinem Maul hängen." Seine roten Augen ruhten eine Weile auf dem Wolf. Er hat sich gemausert. Ein würdiger Gefährte für eine Waldläuferin ist er geworden. "Jetzt bleibt abzuwarten, ob und wie viele zu uns kommen. Tiefwasser ist alles andere als klein, aber ob es wirklich ein paar Bewerber gibt, die uns nutzen können und zu uns passen?" Dem Wein wurden kurz einige wenige Blicke zugeworfen. Er würde ihm nicht gut bekommen. Blut ist sein Wein. So wird dieser Becher unverhofft an der Theke weitergeschoben zu Desideria hin. Möge sie ihn genießen. Eric ist überzeugt, dass er zu den Edlen seiner Sorte gehört.
 
Corvax war müde von der langen Reise, auch, wenn er nicht, wie die meisten Gemeinen zu Fuß unterwegs war, sondern die Annehmlichkeit einer Kutsche geniessen konnte. Dennoch war es ein anstrengender Tag gewesen, hatte er mit einigen unliebsamen Zeitgenossen die Klinge kreuzen müssen. Zum Glück wurde nicht zu viel Blut vergossen und die Räuber hatten schnell aufgegeben. Mit Knüppeln und Stoffetzen am Leib hatte man einem Kettenhemd und einem Schwert nicht viel entgegenzusetzen.
Der junge Ritter schmunzelte, denn letztendlich hatte sich das Ganze doch zum Guten gewandelt. Er verschonte das Leben der Männer und gab jedem von ihnen etwas Brot und Wasser mit auf ihre Reise, wo auch immer sie hinführen sollte. Seine eigene Reise jedoch, so dachte er, sollte jetzt erst einmal unterbrochen werden.

"Steuer doch bitte die nächste Taverne oder Herberge an, Michael. Die Pferde brauchen Futter und Ruhe und ich schätze, wir brauchen das ebenfalls."

Sein Kutscher, Michael, nickte. Er nahm die Zügel wieder etwas fester in die Hand und steuerte auf Tiefwasser zu, welches einige Meilen entfernt lag.

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Corvax stand, nachdem er Michael und die Pferde als versorgt wusste, vor einer Schänke namens "20 Münzen". Ein Geheimtipp, hatte Michael gesagt -aber Corvax kannte die Geheimtipps seines Kutschers und Freundes. Allerdings hatte der Kutscher ihm noch einen weindurchtränkten und fettbeschmierten Zettel in die Hand gedrückt, bevor er sich im verdienten Alkoholrausch zur Nachtruhe bettete.
"Michael, du erstaunst mich immer wieder." Corvax sprach halblaut mit sich selbst. Er entfaltete den Wisch und las noch einmal, was dort geschrieben stand:

Ihr Abenteurer, Ihr Freigeister, Ihr Leute ohne Brot und Tagewerk,

Seit ihr des Suchens müde? Sehnt ihr euch nach einer Aufgabe in eurem Leben? Fürchtet ihr euch nicht der Gefahr ins Antlitz zu schauen? Seit ihr gut zu Fuß und neugierig auf die Länder Faeruns? Dann sucht nicht mehr, dann wartet nicht länger. Dieses Schreiben ihr eure Zukunft!

Kommt zur Gilde des Roten Stiers. Eure Loyalität vorausgesetzt, ist jeder willkommen. Es sind mehr als genug Gefahren dort draußen, Kreaturen und Aufträge die erledigt werden wollen. Rüstet euch, denn es ist Zeit!

Zur Abendstunde im Nordviertel. Sucht das Haus '20 Münzen' und fragt nach der Gilde. Es wird euch aufgetan.

Und hier stand er nun, zur Abendstund, vor der Tür zu den "20 Münzen". Tyr hatte ihm wohl zugedacht, sich hier zu beweisen und weiter zu lernen und so klopfte Corvax mit seiner panzerbewehrten Hand an die massive Tür, der Dinge harrend, die da auf ihn warteten.
 
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Ria lachte leise und küsste Eric durch das Tuch, das sein Gesicht schützte, auf die Nasenspitze.
"Keine Sorge, sein Anblick hat genügt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie waren von seiner Anwesenheit nicht begeistert, aber gesagt haben sie nichts."
Den Wein bedachte auch sie keines Blickes. Sie war Alkohol nicht gewöhnt und bevorzugte Wasser oder gelegentlich einen Fruchtsaft. Es würde sich vielleicht noch jemand finden, der den Wein trinken könnte. Kaum dass dieser Gedanke zuende gedacht war, klopfte jemand an die Tür.
"Entweder ist das ein normaler Gast, oder es hat schon jemand auf unseren Aushang reagiert. Was meinst du?"
 
Erics Augen zogen scharf zur Tür. "Da wir das ganze Lokal für die nächsten Stunden gemietet haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass es ein normaler Gast ist. Der Wirt hat das Schild 'Geschlossene Gesellschaft' aufgehängt als ich gekommen bin."

Auch der Rausschmeißer des Gasthauses vernahm das Klopfen. Ein Hüne von Mann, kahl geschoren, stämmig. Er schob einen dicken Bauch vor sich her, öffnete das kleine Sichtfenster und schaute hinaus. "Ja!?" tönte es monoton mit rauer Stimme. Zur selben Zeit kamen schon die Nächsten an und drängten sich hinter dem Paladin. Fast jeder hatte eines der Ausschreiben in der Hand. So plauderten sie, gackerten und tröteten von hinten warum es hier nicht voran geht. Es war ein gar illustrer Haufen. Frauen, Männer, Gaukler, Raufbolde, hin und wieder ein Magier, oder zumindest magisch aussehender Charakter war darunter. Sogar einige Bettelkinder, die auf bare Münze hofften unter all den Ledersäckchen und Taschen um sie herum.

Corvax war der Erste unter ihnen, doch ihm würden auf dem Fuß Weitere nachfolgen, wenn er einen Schritt machte.
 
Corvax blickte hinter sich. So viele Leute und sie schienen aus dem Nichts aufgetaucht zu sein. Wie war sowas überhaupt möglich?
Er blickte wieder nach vorn, der Tür zugewandt, als sich dort ein kleines Sichtfenster öffnete und ein kahlgeschorener Schädel mit grimmig dreinblickenden Augen zum Vorschein kam.

"Tyr zum Gruße. Dieser Schrieb hat mich zu Euch geführt, zu Euch und einer 'Gilde'. Und nun denn, hier bin ich -genau, wie diese vielen Leute hier hinter mir. Von denen ich allerdings niemanden kenne.“


Der junge Paladin schaute den Türwächter eindringlich an und wartete auf dessen Reaktion.
 
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Stirnrunzelnd verlangsamte Fynn seinen Schritt. Da stand er nun, vor dem Gasthaus "20 Münzen", den mittlerweile zerknitterten und an einer Ecke lädierte Zettel in seiner linken Manteltasche. Er hatte ihn am Morgen im Schankraum des heruntergekommenen Gasthaus hängen sehen, in der er die letze Nacht verbracht hatte. Gut, Zettel war wohl etwas abwertend für den eigentlich schön gestalteten Aushang. Aber Fynn interessierte weniger dessen Aussehen als viel mehr das, was auf ihm stand. Eine Gilde, die nach Mitgliedern suchte. Man hätte annehmen können, dass Fynn aufgrund der Geschehnisse der letzten paar Wochen eigentlich die Nase hätte voll haben müssen von Gilden. Aber das hier war schliesslich keine kriminelle Grossorganisation, sondern zur Abwechslung mal ein Verein, der sich dem Kampf für das Gute in der Welt verschrieben zu haben schien. Und Fynn stand durchaus der Sinn nach einer radikalen Luftveränderung. Nur hatte er nicht mit dem gerechnet, was er nun vor sich sah, nämlich ein bunt gemischter Haufen diverser Leute, die sich vor den Eingang des "20 Münzen" drängten. Fynn seufzte und stellte sich hinten an.
 
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Der Rausschmeißer grunzte kurz, dann schloss er das kleine Fenster und wand sich an die Beiden, die zur Zeit noch die ganze Gilde des Roten Stier ausmachten. "Herr, eure Gäste sind da... und es sind ne ganze Menge." Der Schattentänzer war sichtlich überrascht. So viel Andrang hatte er gar nicht erwartet. Nun, dann sollte es eben so sein. "Herein mit jedem, der nach der Gilde fragt!" Damit machte er sich auf, neben der Tür und hinter dem Rausschmeißer einen ersten Blick auf all Jene zu werfen, die da kommen mögen. Der Kahlkopf hingegen öffnete, nun schließlich doch die Tür - endlich möchte man meinen, wenn man auf der anderen Seite stand. So nahm er den Zettel von Corvax entgegen und bat ihn einzutreten. Eric stand nur im Hintergrund, gegen einen Pfeiler gelehnt, mit verschränkten Armen und ließ den Kräften ihren Lauf. Die Zettel in den Händen des Rausschmeißers fühlten sich sehr bald, wie auch die Gäste im Schankraum. Die ersten bestellten schon, bevor sie einen Platz gefunden hatten und hier und dort wurde Selbige allmählich knapp. Als die ganze Schlange vor der Tür eingetreten und der Lautstärkepegel im Raum deutlich angestiegen war, trat der Untote zu Ria herüber und neigte sich zu ihr herunter. "Was hältst du davon? Fällt dir jemand besonders auf?"
 
Corvax gab dem Türwächter seinen Zettel, nickte ihm wohlwollend zu und trat in die Gaststube ein.
Gedämpftes Licht schmeichelte seinen Augen und sofort stieg ihm der typische Tavernengeruch in die Nase -diese eigenwillige Mischung aus eine sehr unterschwelligen Note aus Schweiss und Erbrochenem, fast bis zur Unkenntlichkeit überdeckt vom Duft kalten Essens, Met und Bier. Hier und da schwangen Duftfetzen des verbrennenden Holzes im Kamin zu ihm herüber und im Gesamten überlagerte das Aroma der schweren Holzbalken, welche dem Schankraum seine Form und Stabilität verliehen, die gesamte olfaktorische Szenerie.
Der Paladin Tyrs schaute sich um. Nichts war bis hierher ungewöhnlich -bis auf die doch recht auffällige Tatsache, dass sich keine weiteren Gäste im Schankraum befanden; die Schar an Leuten hinter ihm mal ausgeschlossen. Weiter hinten im Raum standen zwei Gestalten. Neben einer lag ein großer Hund auf dem Boden.

Der Schankraum füllte sich nach und nach und einige der Anwesenden hatten schon ihre Getränke vor sich am Tresen stehen. Der Geräuschpegel schwoll an und alsbald hatte man nicht mehr den Eindruck, es handelte sich bei dieser Versammlung um eine Zweckgemeinschft von Abenteuerlustigen und Glücksrittern. Corvax bestellte sich etwas verdünnten Wein und beobachtete die Szenerie aufmerksam -besonders jedoch die Gestalten im Hintergrund, die niemand so recht zu beachten schien.
 
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Castas Auftritt auf dem Marktplatz hatte ihr weniger eingebracht, als erwartet. Es war frustrierend. Die Reichen nahmen sich Zeit zu gaffen, doch hielten es meist für unter ihrer Würde dafür auch noch zu bezahlen. Und die Armen gönnten sich einen kurzen Moment der Ablenkung und gaben ihr dafür, was sie erübrigen konnte. Meist Brot und Obst, nur selten war etwas dabei, das nicht nach wenigen Tagen verdarb. Nun ja, wenigstens litten sie und Cyra, ihr mehr oder minder zahmes Eichhörnchen, keinen Hunger. Aber sie musste sich etwas einfallen lassen um zu Geld zu kommen. Sie benötigte einiges an Kapital, um Tiefwasser verlassen zu können und diesem elenden Mörders ihres Vaters zu folgen. Da war ihr dieser Aushang gerade recht gekommen.
Die Kapuze ihres Umhanges tief ins Gesicht gezogen, machte sie sich auf den Weg. Es klang so, als ließe sich dort Geld einstreichen. Jemand, der ein Treffen im Haus '20 Münzen' einberufen konnte, war nicht ohne Besitz. Und wenn sich dort keine Aufgabe für sie fand, dann vielleicht wenigstens die eine oder andere unbewachte Münze. Bevor Casta das '20 Münzen' erreichte, krabbelte Cyra in die Tasche ihres Umhangs. Als sie das Haus sah, fluchte sie leise in sich hinein. Natürlich war sie nicht alleine. Eigentlich hatte sie möglichst unauffällig bleiben wollen, doch nun schien es ihr angebracht, ihrem Haar ein paar zusätzliche grüne Strähnen zu geben. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die anderen, die mit ihr durch die sich gerade öffnende Tür strömten. Nun, sie war nicht die einzige, die sich hier für den Inhalt fremder Taschen interessierte. Cyra würde vermutlich in den einen oder anderen Finger beißen können. Der Gedanke ließ sie schmunzeln, doch schnell nahm ihr Gesicht den gewohnten undurchdringlichen Ausdruck an. Der Geruch im Schankraum sorgte wie jedes Mal dafür, dass ihr der Atem kurz stockte. Obwohl sie gut in Städten leben konnte, wunderte sie sich jedes Mal wieder, wie dicht Luft werden konnte. Sei es drum, wer verdienen wollte, musste investieren. Eleganten Schrittes ging sie zum Tresen und warf dabei schwungvoll ihre Kapuze nach hinten: "Gebt mir ein Quellwasser versetzt mit ein paar Spritzern Apfelsaft!", forderte sie und legte eine Münze auf den Tresen. Anschließend lehnte sie sich lässig dagegen und ihr Blick streifte wie zufällig durch den Raum auf der Suche nach ihren 'Gastgebern'.
 
"Die meisten scheinen mir eher ungeübte Träumer zu sein. Und einige der ganz jungen Gäste haben flinkere Finger als ihnen gut tut. Halte also deinen Geldbeutel fest. Aber der Mann in voller Rüstung dort sieht aus, als würde er sein Handwerk verstehen. Da drüben hält sich jemand im Hintergrund, der wohl erstmal alles beobachten will, ehe er sich eine Meinung bildet. Er wirkt jedenfalls nicht wie jemand, der einfach nur neugierig ist. Und Rigo scheint an der Dame dort Interesse zu haben." raunte Desideria Eric zu.
In der Tat ging Rigo, ganz entgegen seiner neuen Angewohnheiten, zu Casta hinüber und schnupperte neugierig, wenn auch vorsichtig, an ihrer Tasche. Er schien zu spüren, dass von ihr keine Gefahr ausging. Ob dies bezüglich ihrer Fähigkeiten ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war würde sich zeigen.
"Da er keine Angst vor ihr zu haben scheint, könnte sie ein näheres Gespräch wert sein. Sie sieht jedenfalls nicht wie ein normaler Mensch oder eine Elfe oder Halbelfe aus. Über die Magier kann ich dir nicht viel sagen, damit kenne ich mich gar nicht aus."
Im Grunde könnten sie einen Zauberkundigen sicher gut gebrauchen, aber wie sollte sie wissen, ob einer davon für die Gilde geeignet war? Ihre Fähigkeiten konnte sie nicht beurteilen, und auch ihre Gesinnung ließ sich nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennen, da die meisten vermutlich in der Lage waren, sich zu beherrschen und sich ganz unscheinbar und normal zu geben.
"Ich schlage vor, du hältst erstmal deine Eröffnungsrede. Bau ein paar Erzählungen über gefährliche Kämpfe ein, dann sehen wir ja wer bleibt. Diejenigen können wir dann nochmal zum Einzelgespräch bitten. Dann kann ich sie besser beurteilen." schlug sie vor, ehe sie mit einem entschuldigenden Lächeln zu Casta ging, um Rigo wieder einzufangen.
 
Die Waldläuferin hatte ein wahres Wort gesprochen. Ihrem Rat würde er sehr bald Folge leisten, doch zuvor gab es noch etwas anderes zu ergründen. Der Vampir betrachtete Rigos Interesse an der Fremden aufmerksam. In gewisser Weise war auch er ein Mitglied der Gilde und wenn jemand so schnell versucht bei einer Unbekannten Kontakt zu knüpfen, kann es nicht schaden, wenn man es ihm gleichtut. "Seid gegrüßt werte Frau. Sagt, was verschlägt euch in dieses Gasthaus zur heutigen Stunde? Ich sehe ihr habt das rege Interesse unseres Wolfs. Euer Duft ist der Natur sehr ähnlich. Lebt ihr dort?" Ein langer prüfender Blick ruhte auf Casta. Eric war sich noch nicht ganz sicher, ob es mehr musternd, oder des Versuchs, der Ahnung, ob der Hintergründe der Naturduftenden war.

Gerade bekam sie ihr Wasser mit Apfelsaft. Was die Auswahl an Speis und Trank anging, so konnte das '20 Münzen' durch seinen Stand und Ruf eine breite Palette abdecken. Quellwasser mit Apfelsaft war zwar ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Der Wirt bediente prompt, während die Gäste an den Tischen etwas warten mussten. Doch die Kellnerinnen gaben sich alle Mühe.
 
Gemächlich trat Fynn durch die Tür und drückte dem Türsteher das Anschreiben in die bereits erwartungsvoll entgegengestreckte Hand. Im Vorbeigehen war ihm ein Mann mit verhülltem Gesicht aufgefallen, der alle Neuankömmlinge aufmerksam musterte. Womöglich einer der Veranstalter. Viele der Interessenten pilgerten sogleich zum Tresen oder an die bequem aussehenden Sitzplätze an den Tischen. Er selbst steuerte jedoch eine etwas weniger beleuchtete Ecke an der Wand an und lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen, wachsam das Geschehen und die vielen Leute beobachtend. Fynn war gespannt auf das, was als nächstes passieren würde, liess sich von aussen aber nichts anmerken. Die einzige Regung in seinem Gesicht war der böse, warnende Blick, den er einem Bettlerjungen kurz zuwarf, der versucht hatte, sich seitlich an ihn heranzuschleichen, um seine Tasche zu durchwühlen. Er selbst würde sich auf jeden Fall ebenfalls zurückhalten, was Taschendiebstahl am heutigen Abend betraf, dafür war ihm das Risiko einfach zu gross. Was er sich gestern auf seinem Stadttrip durch Tiefwasser erbeutet hatte, würde für die nächsten Tage ausreichen. Dennoch bestellte er sich kein Getränk und winkte die Kellnerin, die sich nach seinen Wünschen erkundigen wollte, mit einer freundlichen Geste ab.
Wie er sich so umsah, erblickte er die junge Frau am Tresen. Sein Blick blieb an ihr hängen, da ihre grünen Haarsträhnen sowie der grosse Hund, der an ihrer Tasche schnupperte, sein Interesse weckten. Hund? Nein. Bei genauerem Hinsehen war Fynn überzeugt, dort einen Wolf vor sich zu haben. Nun machte der Kerl mit dem verhüllten Gesicht Anstalten, ein Gespräch mit ihr zu beginnen. Fynn beobachtete die zwei noch eine Weile, dann liess er seinen Blick erneut durch den Raum schweifen. Da er nichts interessanteres vorfand, richtete er seine Aufmerksamkeit zurück zum Tresen. Obgleich er zwar bei der Lautstärke nichts von ihrer Unterhaltung mitbekam, konnte er vielleicht am Gesicht der Frau ablesen, worüber sie sich unterhielten.
 
Wie sehr hatte Ferryani gehofft das sich alles bessern würde wenn sie dieses vermaledeite Dorf endlich verlassen hat. Doch auch hier in einer Stadt die sich selbst Weltoffen schimpfte merkte sie die misstrauischen Blicke anderer. Nicht das sie sich gerade als Unschuldslamm bezeichnen würde, doch sie hat schon Menschen getroffen die weitaus schlimmer waren als sie. Während sie so durch die Straßen wanderte merkte sie wie sich ihr Magen zu Wort meldete.
So kam es das sie zur Mittagsstunde sich in der hölzernen Münze einfand. Den Wirt empfand sie als eklig und unhöflich, doch ihr Geldbeutel erlaubte es zurzeit nicht großartig wählerisch zu sein und wenigstens wurde sie hier bedient... Schon beim betreten der Taverne fiel ihr der Mann am Tresen auf: Er redete kurz mit dem Wirt, Münzen wurden über den Tresen geschoben und Zettel am schwarzen Brett aufgehängt. Ferryani war die erste die sich einen der Zettel holte und sich mit an den Tisch nahm. Nachdem sie sich etwas zu Essen bestellt hat las sie den Zettel:

Ihr Abenteurer, Ihr Freigeister, Ihr Leute ohne Brot und Tagewerk,

Seit ihr des Suchens müde? Sehnt ihr euch nach einer Aufgabe in eurem Leben? Fürchtet ihr euch nicht der Gefahr ins Antlitz zu schauen? Seit ihr gut zu Fuß und neugierig auf die Länder Faeruns? Dann sucht nicht mehr, dann wartet nicht länger. Dieses Schreiben ihr eure Zukunft!

Kommt zur Gilde des Roten Stiers. Eure Loyalität vorausgesetzt, ist jeder willkommen. Es sind mehr als genug Gefahren dort draußen, Kreaturen und Aufträge die erledigt werden wollen. Rüstet euch, denn es ist Zeit!

Zur Abendstunde im Nordviertel. Sucht das Haus '20 Münzen' und fragt nach der Gilde. Es wird euch aufgetan.


Das klang doch mal interessant. Vielleicht würden da ja ein paar Münzen dabei abspringen und Ferryanis immerleeren Geldbeutel füllen. Doch bis zum Abend war noch viel Zeit und so wenig zu tun... naja irgendwas würde ihr schon einfallen um die Zeit tot zu schlagen.

Am Abend


Seufzend stellte Ferryani fest das sich bereits eine beachtliche Menschenmenge vor dem Gasthaus eingefunden hat. Nach einer Weile wurden alle eingelassen und die Dunkelelfe überreichte dem Türsteher den Zettel. Im inneren setzte sie sich an einen etwas abgelegenen Tisch und beobachtete die ganze Szenerie. Dank der vielen Leute konnte sie nicht wirklich ausmachen wer der Veranstalter der ganzen Sache war.
Schon nach kurzer Zeit setzte sich jedoch ein leicht angetrunkener Mann zu ihr an den Tisch und für Ferryani war es nicht schwer die wahren Absichten des Mannes zu erkennen. Nichtsdestotrotz kam sie mit ihm ins Gespräch. Sie redeten ein wenig über dies und jenes bis Ferryani ihr Kartenspiel aus einer ihrer Taschen zog. „Was haltet ihr von einem kleinen Spiel? Die Regeln sind einfach, ich erkläre sie euch.... und gespielt wird um unsere Kleidung.“ Verführerisch strich sie mit der Hand über ihre Hüfte. Ihrem Gegenüber schoss kurz die Schamesröte ins Gesicht, stimmte dann aber zu. Männer waren zuleicht zu manipulieren. Sie war zwar nur auf den Pelz aus der die Rüstung des Hünen zierte, aber der Rest ließ sich sicherlich auch gut verscherbeln.
Es brauchte nur wenige Runden bis der Mann nackt in der Taverne stand. Beschämt zog der dann das weite, nicht aber ohne den Tag und die kleine unschuldige Drow zu verfluchen. Natürliche Auslese nannte man sowas wohl...
 
Corvax schaute nicht schlecht, als sich eine leichtbekleidete Drow in der Taverne einfand. Scheinbar unbehelligt konnte sie sich einen Platz suchen, niederlassen und auch weiter agieren, ohne, dass sich einer der Anwesenden verpflichtet fühlte, einzuschreiten. Es ging sogar soweit, als dass sich ein Mann zu ihr setzte, mit dem sie Konversation hielt. Der Paladin Tyrs schüttelte ungläubig den Kopf, als er mit ansah, wie sie, scheinbar mit faulen Tricks, ihr gegenüber ausnahm und zum Gespött der Taverne machte. Auch, wenn der Mann wohl selbst an seinem Unglück schuld war, so konnte Corvax diese Taten nicht ungesühnt lassen. Er erhob seine Stimme, sprach ausnahmslos alle Anwesenden an:

"Anwesende! Unter uns weilt Abschaum aus dem Unterreich und ihr seid nur mit euch und eurem Bier beschäftigt. Was ist in euch gefahren, als dass ihr solch bösartige Kreaturen unter euch weilen lasst?"

Corvax zog sein Schwert aus der Scheide, die entsetzten Gesichter der plötzlich verstummten Anwesenden auf dessen Klinge spiegelnd und ging mit schweren Schritten auf die Drow zu. Die Ringe seines Kettenhemdes klimperten leise auf den Plattenteilen, sein panzerbewehrter Griff verstärkte sich um das Heft des Langschwertes, welches er drohend in Richtung des leichtbekleideten Wesens hielt.

"Abschaum, du kannst dich geehrt fühlen, durch die Hand eines Paladins des Tyr zu sterben -und eigentlich ist dies schon zu viel der Ehre für Dinge wie dich!"

Seine Lippen bebten vor Zorn; Corvax' Ohren röteten sich leicht und er musste sich beherrschen, sein Gegenüber nicht über alle Maßen anzuschreien. Nein, Contenance war gefragt, ob des augenscheinlichen Affront gegen alles Gute. Gleichsam fragte er sich, wieso die Stadtwache einer solchen Kreatur Einlaß gewährt hatte.
Er schickte sich an, das Wesen mit seiner freien panzerbewerten Hand am Hals zu greifen, als er plötzlich der hinter ihm erklingenden Stimme gewahr wurde und inne hielt. Corvax rang kurzzeitig um Fasson, zog aber dann seine Hand zurück.
 
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Desideria entging der Tumult weiter hinten nicht. Einer der Anwesenden, offenbar ein erfahrener Krieger, griff eine Drow an. Desideria erhob ihre Stimme, während sie sich auf den Tisch zubewegte:
"Ich nehme an, Ihr seid beide wegen des Aushangs hier und damit seid Ihr beide unsere Gäste, wie jeder andere in diesem Raum auch." sagte sie erstaunlich ruhig. "Und Ihr, Paladin oder nicht, habt kein Recht unsere Gäste grundlos anzugreifen. Ich weiß, welchen Ruf die Drow hier haben, doch ich habe auch schon Angehörige ihres Volkes kennengelernt, die keine böse Gesinnung hatten. Ich möchte also alle Anwesenden bitten, Ruhe zu bewahren. Jeder hier wird angehört und beurteilt, und zwar von uns. Wenn Ihr Leute nur wegen ihrer Herkunft töten wollt, tut das woanders. Für hitzköpfige Fanatiker ist hier kein Platz." Am Ende des Vorletzten Satzes hatte Ria den Tisch erreicht. Sie nutzte die Nähe zum Geschehen, um der Drow einen strengen Blick zuzuwerfen. "Und wenn Ihr noch einmal andere Gäste um ihren Besitz bringt, dann fällt das Urteil sicher nicht zu Eurem Vorteil aus. Das solltet Ihr also lieber auch woanders tun."
Ruhig wartete sie ab, wohl wissend, dass Rigo und Eric mit wenigen Schritten bei ihr sein würden, wenn es Probleme geben sollte.
 
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Casta sah aus den Augenwinkeln, wie sich der Wolf in Bewegung setzte und in ihre Richtung lief. Sie legte wie beiläufig eine Hand auf die Tasche ihres Umhangs und wie erwartet erklang in dem Moment ein kaum hörbares Keckern. Wie beiläufig klackte sie einmal leise mit der Zunge und das Keckern verstummte wieder. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem Wolf zu. Es war ein schönes Tier, das noch jung und neugierig schien. Er schnupperte vorsichtig an ihrer Tasche und sie war Cyra und dem Wolf dankbar dafür, dass beide so ruhig blieben. Sie hatte zwar Aufmerksamkeit erregen wollen, aber ein wildgewordenes Eichhörnchen, das vermutlich einiges zu Bruch gehen ließ, gehört nicht zu ihrem Plan. Sie streckte dem Wolf eine Hand entgegen und begrüßte ihn freundlich. In diesem Augenblick kam auch schon eine junge schöne Frau mit langen schwarzen Haaren auf sie zu und lächelte sie entschuldigend an. Vermutlich die Besitzerin. Bevor diese sie erreicht hatte, trat ein Mann mit einem Tuch vor dem Gesicht auf sie zu und sprach sie an. Seine Worte und sein Benehmen unterschieden ihn vom üblichen Publikum hier. Es ging los. Bevor sie antworten konnte, kam ihr Getränk und sie dankte der Bedienung lächelnd. Dann wandte sie sich ihrem Gegenüber zu. "Seid gegrüßt edler Herr. Der Wolf gehört zu Euch und der jungen Dame? Ein schönes Tier." Dabei nickte sie der Schwarzhaarigen freundlich zu. Jetzt, da sie näher getreten war, erkannte Casta, dass es sich um eine Halbelfe handelte. Dann wandte sie sich wieder an den Mann vor sich und sah ihm dabei tief in die Augen, in der Hoffnung, darin etwas lesen zu können. "Ihr habt ebenso feine Sinne wie Euer Wolf. Nicht jedem fällt mein Geruch auf, zumal ich überwiegend in Städten und Dörfern unterwegs bin. Ich vermute, es ist Euer Aushang, der mir den Weg hierher wies?"
In diesem Augenblick erklang in einer Ecke des Raumes eine laute Stimme und ein Paladin zog sein Schwert gegen eine Drow. Die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf ihn. Sofort eilte die Schwarzhaarige zu ihm und wies den Paladin und die Drow mit ruhiger Stimme zurecht.
 
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Corvax wandte sich um, noch immer hatte er mit seinem aufgekeimten Zorn zu kämpfen. Er atmete tief durch, bevor er die zu der Stimme gehörigen Halbelfe ansah und leise sprach.

"Mir ist es ganz egal, ob Ihr bereits sogenannte gute Drow getroffen habt, mit einem vermählt seid oder sonstige Beziehungen unterhaltet. Macht Eure Augen mal auf und seht sie Euch an: gekleidet wie eine Dirne, eine Stabwaffe geziert von Etwas, das wie ein Dämonenkopf erscheint. Dann nimmt sie einen Eurer Gäste aus und kränkt seine Ehre, indem sie ihn vorführt."

Er schob sein Schwert zurück in die Scheide und seine Körperhaltung nahm wieder etwas lockere Züge an.

"Aber um des Friedens Willen in Eurem Etablissement werde ich Gnade vor Recht walten lassen -auch, wenn Tyr das wohl nicht gut heissen wird." Er räusperte sich und flüsterte seinem Gegenüber zu: "Und an Eurer Stelle wäre ich ein wenig vorsichtig, in welche Richtung Ihr Worte über Fanatiker schleudert. Es könnte sein, dass sie um ein Vielfaches auf Euch zurück kommen."

Mit einer leichten angedeuteten Verbeugung stellte er sich vor:

"Corvax von Drakenberg, seines Zeichens Paladin des Tyr. Ich nehme einfach ob Eurer Worte an, dass Ihr zu den Gastgebern gehört."
 
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