--- Der ÜBERWACHUNGSSTAAT Deutschland ---

Hrm, hört sich so an als würde das mal wieder nicht zu einer ernsthaften und sinnvollen Debatte führen sondern nur dazu, dass man versucht dem ehemaligen Koalitionspartner die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wie Tommy sagte...man darf gespannt sein.
 
ich weis nicht genau ob das wirklich zum thema gehöhrt, deswegen bittet ich um entschuldigung wenn dies nicht so ist.
Kann es sein dass es fahrzeuge gibt, mit denen das internet kontroliert wird?
bei uns vor dem haus steht nähmlich seit längerer zeit ein silberner PKW mit einer kleinen blauen "boxW auf dem dach, und dies ist kein blaublicht. aber etwas anderes als ein ortungsgerät, für internetüberwachung etc., kann ich mir nähmlich nicht erklähren.
 
Geh raus und frag, was die da wollen ... die können genauso gut Wardriving machen.
 
zwei personen in zivil stellen ein auto ab und verschwinden mit einem anderen fahrzeug über mehrere stunden...wenn jemand drinsitzen würde, würde ich fragen, weil es sieht recht verdächtig aus
 
Kann es vieleicht nicht sein, daß diese beiden Zivilisten ihr Auto geparkt haben, weil sie an einer Feier oder Party teilzunehmen wollen, wo auch etwas getrunken wird, die Feier vieleicht noch irgendwo, im Niemandsland stattfindet und sich deshalb von einem nicht an der Feier beteiligten abholen lassen?
 
mit verlaub erstens wohnen wir nicht im hinterland, wo sowas durchaus möglich ist, noch sonstjemand feierte ne party, es wohnen verdammt iele italiener in der nachbarschaft, und da bekommt man lautstark mit wenn da jmd. ne party feiert. und der rest sind alte leute ohne verwandschaft oder gute bekannte von denen niemand verwandte oder bekannte haben, die eine karre mit nem solchen ding drauf fahren. zweitens ist es wegen punkt erstens sehr "verdächtig" rübergekommen. zumal ich ein solches teil noch nie gesehen hab. wollte auch einfach nur ne auskunft ob dies möglich ist.
und somit hatt sich das hier erledigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hinterland hab ich nicht geschrieben, sondern Niemandsland und damit meinte ich eine Lokalitaet außerhalb deines Wohnortes , wo so ein Fest, Feier was auch immer stattfinden kann.
Jeder Autofahrer wird sein Auto an einen relativ sicheren Platz abstellen, wenn er weiß, daß er etwas trinken wird. Und er wird dann mit einem öffentlichen Verkehrsmittel den Ort des Geschehens aufsuchen oder vom Gastgeber dahin gebracht. Gedanken kann man sich vieleicht, darüber machen, wenn es tagelang dort steht und vieleicht nicht mal dann, aber jetzt daraus schliessen, es wird überwacht, nur weil du so ein Teil noch nie gesehen hast, halte ich doch für ziemlich weit hergeholt.
 
Das errinnert an die alten Postautos mit Der Antenne auf dem Dach, wo immer Alle sagten die kontrollieren ob einer keine GEZ bezahlt, dabei hatte die eine völlig harmlose Funktion.

Ich bezweifle stark daß ein Aufsatz auf einem Zivilauto, der Internetüberwachung dient, das wird schon mit anderen Methoden überwacht.
Außerdem wäre das für Observation doch zu auffällig.
 
Vom Zaun Brechen

Ich breche jetzt mal was vom Zaun.
Bin letztens von drei Kinder ( zwischen 12 und 15) angepöbelt worden. Warum, weil ich auf ihre frage nicht geantwortet habe und die war bescheuert. Wie dem auch sei. Das sich solche Bälger sich trauen eine Erwachsenen auf offener Straße bei lichtem Tag an zu pöbeln und zu Bespucken ist ein zeichne dafür, dass etwas mit unserer Gesellschaft nicht stimmt. Wir brauchen mehr Überwachung. Wenn die Eltern die Kinder nicht erziehen können muss das der Staat tuen. Das ist jetzt auch schon in meinem bekannten und freundes Kreis passiert. Das kann so nicht weiter gehen. Kann ja sein, das dass schon immer so war. Aber das muss doch nicht so bleiben?
 
Vieleicht

Fail, als ob Überwachung bisher irgendwas verbessert hätte. Wenn wir uns schon sinnlosen, eher negativen Ideen hingeben dann brauchen wir eher in allen Innenstädten rosa Licht du Anfänger. :B

Vielleicht ist das eine negative Idee, nein sie ist negative, aber ich habe so viel Problem, vor allem in letzter Zeit mit schlecht erzogenen und respektlosen Jugendlichen bekommen und wie gesagt ich bin nicht der einzige. außerdem funktioniert der Quatsch mit dem Licht doch gar nicht. Falls doch, wo kann man das denn bekommen (nur für den Heimgebrauch:lol:).
Also entweder wir versuchen die Probleme am Schopf zu packen und schaffen die antiautoritäre Erziehung ab oder akzeptieren kleine Unfreiheiten.
 
Also willst du Eltern vorschreiben, wie sie ihre Kinder zu erziehen haben? Und du willst älter als zwölf sein?

Dieses Problem kann man nicht einfach lösen, in dem man sagt, dass die Eltern nur mehr so regieren dürfen, oder dass Kinder nicht mehr auf die Straße dürfen ... falls man noch eine Lösung finden kann, wäre diese viel weitumfassender und in diesem Sinne auch viel schwieriger umzusetzen, da die Beteiligten viel zu zahlreich wären.
 
Vieleicht

[FONT=&quot]Vielleicht habe ich das zu radikal formuliert, aber ich halte halt die Antiautoritärerziehung für den größten Fehlschlag in Erziehungsmethoden.[/FONT] Eine gewisse Kontrolle seitens des Staates sollte halt bestehn. Denn ganz ohne Kontrolle könenn nicht alle Menschen leben. Ich befürworte damit aber weder Online noch andere Zensur.
 
Das Problem ist, dass der Staat korrumpiert ist, und jede Macht die ihm zugestanden wird gegen das Volk nutzt. Das wird zwar den meisten Menschen erst durch die Geschichtsschreibung des nächsten Zeitalters klar sein, aber wer das System mal mit Abstand betrachtet wird schnell zum gleichen Schluss kommen...
 
Das Problem ist, dass der Staat korrumpiert ist, und jede Macht die ihm zugestanden wird gegen das Volk nutzt. Das wird zwar den meisten Menschen erst durch die Geschichtsschreibung des nächsten Zeitalters klar sein, aber wer das System mal mit Abstand betrachtet wird schnell zum gleichen Schluss kommen...

1. Wen meinst du genau mit "der Staat"? Denkst du wirklich, dass Angie Merkel beabsichtigt, dass es allen anderen Menschen schlecht geht? :lol: Einfach nur idiotisch :lol:

2. Das System ist so geregelt, dass es gar nicht dazu kommen kann, dass eine Person alleine oder eine Menschengruppe alleine dazu in der Lage ist, großen Schaden zuzufügen. Es gibt sehr viele Kritiker zu allen Seiten, die Oppostion und die höheren Gerichte.
 
1. Wen meinst du genau mit "der Staat"? Denkst du wirklich, dass Angie Merkel beabsichtigt, dass es allen anderen Menschen schlecht geht? :lol: Einfach nur idiotisch :lol:

2. Das System ist so geregelt, dass es gar nicht dazu kommen kann, dass eine Person alleine oder eine Menschengruppe alleine dazu in der Lage ist, großen Schaden zuzufügen. Es gibt sehr viele Kritiker zu allen Seiten, die Oppostion und die höheren Gerichte.

Das könnte jetzt wie aus einem schlechten Hollywood Actionthriller stammen, aber das System selbst ist das Problem, nicht die Menschen die darin leben.
Und gerade Angi und ihre Partei tragen sehr stark dazu bei, dass dieser Staat immer schlimmer wird.
 
Das Problem ist, dass der Staat korrumpiert ist, und jede Macht die ihm zugestanden wird gegen das Volk nutzt. Das wird zwar den meisten Menschen erst durch die Geschichtsschreibung des nächsten Zeitalters klar sein, aber wer das System mal mit Abstand betrachtet wird schnell zum gleichen Schluss kommen...
Die Korrumption des Staates ist nicht das Problem, sondern die Existenz des Staates an sich. Betrachtet man Staat und Kapital materialistisch wird einem schnell klar, dass die Interessen von Staat und Kapital nicht identisch sind.
Auch die Folgerung der Staat vertrete die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung, was in dem Volksterminus dann in der Regel als Interesse des Volkes firmiert, ist schlicht falsch.
Der Staat garantiert Warenproduktion, Akkumulation und Verwertungsinteressen auf der einen Seite. Dazu gehört aber auch der Schutz der Reproduktion der Arbeitskraft durch die Garantie von Freizeit und Freizeitaktivitäten. Weiterhin ist es natürlich auch notwendig, dass zu einem gewissen Teil auch die Interessen der Mehrheit vertreten werden müssen eben um eine "ruhige" Produktion und Reproduktion zu gewährleisten.
Womit wir zum Überwachungsstaat kämen. Störend bei der Warenproduktion ist natürlich jede Art von Aufruhr und Panik. In Zeiten in denen für große Teile der Bevölkerung die ökonomische Situation prekärer wird und sich die gesellschaftlichen Widersprüche verschärfen ist es für den Staat notwendiger denn je nach innen repressiv aufzutreten.
Die Entwicklung der Überwachung kann und darf nicht undialektisch ohne den Kontext zur Gesamtsituation gesehen werden. Ansonsten versucht man das Symptom und nicht die Krankheit zu heilen, was im Endeffekt auf totale Affirmation des Status Quo hinausläuft und somit nichts dauerhaft verändern wird

Und gerade Angi und ihre Partei tragen sehr stark dazu bei, dass dieser Staat immer schlimmer wird.
Wie du schon sagtest: "aber das System selbst ist das Problem, nicht die Menschen die darin leben."
Daraus und aus der Erkenntnis, dass Kritik nur vor dem Hintergrund emanzipatorischer Utopie progressiv sein kann, solltest du in der Lage sein den Schluss zu ziehen, dass Angi und ihr Verein im Endeffekt die Situation nicht mehr verschlimmern, als jeder andere auch der durch Ermangelung kritischer Theorie die Gesamtheit affirmiert.
Daran können auch Staats- und Arbeitsfetischisten von der Linkspartei nichts ändern.
 
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Auch die Folgerung der Staat vertrete die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung, was in dem Volksterminus dann in der Regel als Interesse des Volkes firmiert, ist schlicht falsch.

Würde mich ja mal interessieren, wo du die Argumentation für diese Aussage hernimmst. Unser Staatssystem ist eine Demokratie, in der die Bürger wählen können, welche Partei an der Macht sein soll. Normalerweise wählt der Bürger so, dass die gewählte Partei möglichst die Interessen des Bürgers stützt. Zählt man dann die Stimmen aus, gewinnt die Partei, die von den meisten Bürgern gewählt wurde, was, wenn die vorangegangene These stimmt, die Partei ist, die die Interessen der relativen oder absoluten Mehrheit der Bevölkerung vertritt oder vertreten soll. Zwar gibt es keine bindende Verpflichtung, die Wahlversprechen auch einzuhalten, dennoch droht bei Nicht-Einhaltung Abwahl. Da dies finanzielle Einbußen zur Folge hat, bemüht sich die Partei, möglichst viele Wähler durch einerseits Versprechen, andererseits Taten auf ihre Seite zu ziehen. So einfach ist das.

Betrachtet man Staat und Kapital materialistisch wird einem schnell klar, dass die Interessen von Staat und Kapital nicht identisch sind.

Das ist schlicht sachlich falsch, da Kapital keine Interessen hat.

Der Staat garantiert Warenproduktion, Akkumulation und Verwertungsinteressen auf der einen Seite. Dazu gehört aber auch der Schutz der Reproduktion der Arbeitskraft durch die Garantie von Freizeit und Freizeitaktivitäten. Weiterhin ist es natürlich auch notwendig, dass zu einem gewissen Teil auch die Interessen der Mehrheit vertreten werden müssen eben um eine "ruhige" Produktion und Reproduktion zu gewährleisten.
Womit wir zum Überwachungsstaat kämen. Störend bei der Warenproduktion ist natürlich jede Art von Aufruhr und Panik. In Zeiten in denen für große Teile der Bevölkerung die ökonomische Situation prekärer wird und sich die gesellschaftlichen Widersprüche verschärfen ist es für den Staat notwendiger denn je nach innen repressiv aufzutreten.

Mag sein, dass das der Grund für die Demokratie ist, das ändert aber nichts daran, dass der Staat sich bemüht, die Mehheit der Bürger zu befriedigen.

Wie du schon sagtest: "aber das System selbst ist das Problem, nicht die Menschen die darin leben."

Das kann man so Schwarz und Weiss nicht sehen. Das System ist alles andere als perfekt, aber die Menschen dort drin sind auch nicht unschuldig. Mag sein, dass der Grundsatz gilt, ein Staatsssystem muss sich seinen Bürgern anpassen, aber wie soll das funktionieren, wenn jeder Bürger etwas anders ist als der andere? Sofern sich nicht auch die Menschen weiterentwickeln, kann man keine wesentlich besseren Staatssysteme finden.

Kritik am Staat und der Politik ist gerechtfertigt, aber genauso Kritik an der Gesellschaft, denn schließlich besteht ein Staat aus der Gesellschaft.
 
Zählt man dann die Stimmen aus, gewinnt die Partei, die von den meisten Bürgern gewählt wurde, was, wenn die vorangegangene These stimmt, die Partei ist, die die Interessen der relativen oder absoluten Mehrheit der Bevölkerung vertritt oder vertreten soll.
Das Interesse und die Aufgabe der Regierung ist es erstmal das System am laufen zu halten. Dafür ist es notwendig bis zu einem gewissen Grad verschiedene relevante Interessengruppen zu beachten damit alles einigermaßen glatt läuft. Ist logisch...
Deshalb würde auch die FDP keine Hartz IV Empfänger verhungern lassen auch wenn das Klientel am Stammtisch und die Verfechter bürgerlichen Leistungsterrors das belohnen würden. Es gäbe eine heftige Polarisierung der Gesellschaft und eine Regierung muss zur Erhaltung der eigenen Regierungsfähigkeit das ganze verkleistern.
Standortpolitik spielt dabei auch eine Rolle. Die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandort muss gewahrt werden damit man überhaupt etwas zum regieren hat. Dafür ist es von Interesse die Bevölkerung des Standortes, die diesen konkurrenzfähig halten soll zumindest einigermaßen zufrieden zuhalten damit diese konkurenzfähigkeit nicht leidet.
Allerbestenfalls in zweiter Linie geht es dann um die Umsetzung der Parteilinie. Und diese sind minimalistisch. In der Realpolitik weichen die progamatischen Punkte nur marginal voneinander ab und sind an den Zustand des Wirtschaftsstandort gekoppelt.
Anfang dieses Jahrtausends haben die SPD und die Grünen knallharte neoliberale Reformpolitik gemacht, das war zu diesem Zeitpunkt nunmal der Zeitgeist und die Garantie für die Konkurrenzfähigkeit des Exportweltmeister Deutschlands.
10 Jahre später sieht es anders aus. Die europäische Währungsunion bröckelt durch Spekulation und wir haben die schlimmste Wirtschaftskrise seit fast 100 Jahren erlebt.
Heute setzen sich Teile der CDU für eine Finanztransaktionssteuer ein und eine starke Regulierung der Finanzmärkte und sogar die FDP hat diese Vorschläge in abgeschwächter Form ins Programm aufgenommen die vor 10 Jahren selbst für die SPD sozialistisches Teufelszeug war.
DIe Parteipolitik ist immer an Zyklen gekoppelt. In 10 Jahren ist es vielleicht wieder der neoliberale Trend und dann in 20 Jahren wieder der Regulations-Trip. Aber im Endeffekt diktiert der Wirtschaftsstandort und die Garantie seiner Konkurrenzfähigkeit die Politik und wer seine Politik nicht an einem anderne Entwurf von Gesellschaft ausrichtet kann auch nicht wirklich aus dem monoideologischen Sumpf der Realpolitik ausbrechen.
Wer denkt jede Partei hätte eine grundlegend andere Vorstellung von Politik und das Interesse einer Wählerschaft könnte daran was ändern, der ist nicht in der Lage Dinge dialektisch zu betrachten. Man muss die Verhältnisse zwischen Politik, Ökonomie u.s.w in eine Darstellung mit einbeziehen wenn sie nicht fern der Realität sein wollen.





Zwar gibt es keine bindende Verpflichtung, die Wahlversprechen auch einzuhalten, dennoch droht bei Nicht-Einhaltung Abwahl. Da dies finanzielle Einbußen zur Folge hat, bemüht sich die Partei, möglichst viele Wähler durch einerseits Versprechen, andererseits Taten auf ihre Seite zu ziehen. So einfach ist das.
So einfach ist es nichtmal in einem Aufklärungscomic der bpb.
Oben ein kleiner Anflug einer differenzierteren Darstellung zwischen dem Zusammenhang von Politik, Wirtschaftsstandort u.s.w
Die Demokratie ohne strukturelle Zwänge darzustellen kann man nicht ernstnehmen, da man den Status Quo fern jeder Realität idealisiert.

Das ist schlicht sachlich falsch, da Kapital keine Interessen hat.
Vielleicht gibt es da ein Problem mit der Terminologie. Mit Kapital meine ich Vermögen und die haben natürlich ein Interesse. Im kapitalistischen Alltag konkurrieren diese in Form von Investitionen u.s.w gegeneinander. Entweder behaupten sie sich in der Konkurrenz oder gehen unter. Die Rahmenbedingungen für den globalen Konkurrenzkampf geben die Wirtschaftsstandorte den Unternehmen u.s.w mit auf den Weg. Das Kapital bzw. die Besitzer des Kapitals haben natürlich ein Interesse die Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen globalisieren Konkurrenzkampf zu wahren.
Das muss im Kapitalismus auch so sein sonst erwirtschaftet der Standort kein Geld und die Regierung hat keine Möglichkeit zu regieren.

Kritik am Staat und der Politik ist gerechtfertigt, aber genauso Kritik an der Gesellschaft, denn schließlich besteht ein Staat aus der Gesellschaft.
Schon wieder eine (mit verlaub) undifferenzierte Darstellung. Staat und Gesellschaft ist so einfach nicht zu trennen. Da bestehen Wechselwirkungen, eine Gesellschaft wird durch Ökonomie, Politik u.s.w in ihrer Entwicklung beeinflusst. Man kann nicht einfach sagen, dass eine habe mit dem anderen nichts zu tun.
Die Gesellschaft ist ein Produkt verschiedener Faktoren die den Individuen im Sozialisationsprozess mit auf den Weg gegeben werden. Dabei hat in meinen Augen vor allem die spezifische Form der ökonomischen Vergesellschaftung einen erheblichen Einfluss auf den Sozialisationsprozess des Individuums.
Wie gesagt, ich denke nicht dass man in der Soziologie irgendetwas ohne die Totalität verschiener Faktoren wie Ökonomie betrachten kann.
Alles fein säuberlich von einander trennen, da geht einfach nicht. Man kann nicht das Kapitel Gesellschaft, das Kapitel Ökonomie und das Kapitel Politik voneinander trennen als hätten sie nichts miteinander zu tun.
Die Analyseergebnisse sind dann zwangsläufig dazu verurteilt falsch zu sein.
 
Das Interesse und die Aufgabe der Regierung ist es erstmal das System am laufen zu halten. Dafür ist es notwendig bis zu einem gewissen Grad verschiedene relevante Interessengruppen zu beachten damit alles einigermaßen glatt läuft. Ist logisch...
Deshalb würde auch die FDP keine Hartz IV Empfänger verhungern lassen auch wenn das Klientel am Stammtisch und die Verfechter bürgerlichen Leistungsterrors das belohnen würden. Es gäbe eine heftige Polarisierung der Gesellschaft und eine Regierung muss zur Erhaltung der eigenen Regierungsfähigkeit das ganze verkleistern.
Standortpolitik spielt dabei auch eine Rolle. Die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandort muss gewahrt werden damit man überhaupt etwas zum regieren hat. Dafür ist es von Interesse die Bevölkerung des Standortes, die diesen konkurrenzfähig halten soll zumindest einigermaßen zufrieden zuhalten damit diese konkurenzfähigkeit nicht leidet.
Allerbestenfalls in zweiter Linie geht es dann um die Umsetzung der Parteilinie. Und diese sind minimalistisch. In der Realpolitik weichen die progamatischen Punkte nur marginal voneinander ab und sind an den Zustand des Wirtschaftsstandort gekoppelt.
Anfang dieses Jahrtausends haben die SPD und die Grünen knallharte neoliberale Reformpolitik gemacht, das war zu diesem Zeitpunkt nunmal der Zeitgeist und die Garantie für die Konkurrenzfähigkeit des Exportweltmeister Deutschlands.
10 Jahre später sieht es anders aus. Die europäische Währungsunion bröckelt durch Spekulation und wir haben die schlimmste Wirtschaftskrise seit fast 100 Jahren erlebt.
Heute setzen sich Teile der CDU für eine Finanztransaktionssteuer ein und eine starke Regulierung der Finanzmärkte und sogar die FDP hat diese Vorschläge in abgeschwächter Form ins Programm aufgenommen die vor 10 Jahren selbst für die SPD sozialistisches Teufelszeug war.
DIe Parteipolitik ist immer an Zyklen gekoppelt. In 10 Jahren ist es vielleicht wieder der neoliberale Trend und dann in 20 Jahren wieder der Regulations-Trip. Aber im Endeffekt diktiert der Wirtschaftsstandort und die Garantie seiner Konkurrenzfähigkeit die Politik und wer seine Politik nicht an einem anderne Entwurf von Gesellschaft ausrichtet kann auch nicht wirklich aus dem monoideologischen Sumpf der Realpolitik ausbrechen.
Wer denkt jede Partei hätte eine grundlegend andere Vorstellung von Politik und das Interesse einer Wählerschaft könnte daran was ändern, der ist nicht in der Lage Dinge dialektisch zu betrachten. Man muss die Verhältnisse zwischen Politik, Ökonomie u.s.w in eine Darstellung mit einbeziehen wenn sie nicht fern der Realität sein wollen.
Ich bin mir dessen durchaus bewusst, aber wie du schon sagst, vielleicht gibt es in anderen Jahren andere Trends ( ich bin mir eigentlich fast sicher, dass es so ist ) und sowohl Bürger wie auch Politik orientieren sich daran, da habe ich nicht widersprochen. Dass immer die Mehheit gewinnt, heißt ja nicht, dass die Mehrheit realitätsblinde Forderungen durchsetzen will, auch sie orientiert sich an den aktuellen Trends. Von daher, willst du mir mit dieser Aussage widersprechen oder mir zustimmen? Für mich gilt derzeit letzteres.

So einfach ist es nichtmal in einem Aufklärungscomic der bpb.
Oben ein kleiner Anflug einer differenzierteren Darstellung zwischen dem Zusammenhang von Politik, Wirtschaftsstandort u.s.w
Die Demokratie ohne strukturelle Zwänge darzustellen kann man nicht ernstnehmen, da man den Status Quo fern jeder Realität idealisiert.
Man kann das auch kompliziert sagen, was ich auch nicht falsch finde, ich halte es nur immer gerne recht einfach. Derzeit habe ich irgendwie das Gefühl, dass wir beide eigentlich diesbezüglich derselben meinung sind, du mit meiner einfachen Ausdrucksweise aber nicht klarkommst. Denn sachlich falsch ist meine Aussage nicht, schließlich ergeben sich daraus die von dir genannten differenzierten Strukturen, aus denen dieser Staat besteht.

Schon wieder eine (mit verlaub) undifferenzierte Darstellung. Staat und Gesellschaft ist so einfach nicht zu trennen. Da bestehen Wechselwirkungen, eine Gesellschaft wird durch Ökonomie, Politik u.s.w in ihrer Entwicklung beeinflusst. Man kann nicht einfach sagen, dass eine habe mit dem anderen nichts zu tun.
Das ist unfair, denn ich habe nur im ersten Teil meines Satzes Staat und Gesellschaft einzeln aufgezählt, aber noch im selben Atemzug wieder eine Verbindung hergestellt.

Wie gesagt, ich denke nicht dass man in der Soziologie irgendetwas ohne die Totalität verschiener Faktoren wie Ökonomie betrachten kann.
Alles fein säuberlich von einander trennen, da geht einfach nicht. Man kann nicht das Kapitel Gesellschaft, das Kapitel Ökonomie und das Kapitel Politik voneinander trennen als hätten sie nichts miteinander zu tun.
Die Analyseergebnisse sind dann zwangsläufig dazu verurteilt falsch zu sein.
Natürlich hängt das irgendwo alles zusammen, dennoch kann man an den einzelnen Bausteinen immer noch Kritik üben. Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass es absolut keine Verbindung zwischen den Systemen gibt, sondern gerade dass die Verbindung "Gesellschaft stellt den Staat und auch das System" besteht und deswegen reine Systemkritik nicht zielführend ist.

Du hast ja recht, wenn du den Staat als ziemlich undurchschaubares Wesen, mit vielen Verbindungen darstellst, dennoch gibt es allgemeine Formulierungen, die auch ohne große Erklärungen auskommen. Zufrieden?