Zensur von Spielen

Zensur?

  • Es gibt keinerlei Rechtfertigung für Zensuren jedweder Art.

    Stimmen: 34 55,7%
  • Zensur ist in diesem Fall nicht angebracht.

    Stimmen: 17 27,9%
  • Neutral.

    Stimmen: 4 6,6%
  • In diesem Fall sollte eine Zensur vorgenommen werden.

    Stimmen: 3 4,9%
  • Ein Verbot wäre der eigentlich richtige Weg.

    Stimmen: 3 4,9%

  • Umfrageteilnehmer
    61
Nur um das mal klarzustellen, es geht hier nicht darum, Symbloe und Reden Erwachsenen vorzuenthalten, sondern erstens darum, dass es ein, in jedweder Hinsicht ungeeigneter Kontext ist, und zweitens kann mir niemand sagen, dass die USK-Wertungen mehr als nur eine Kaufbeschrenkung. Und ich weiß wovon ich rede, ich habe genug dreizehnjährige gesehen, die Spiele ohne Jugendfreigabe untereinander weiterreichen. Desshalb ist die Zensierung das einzige Mittel, Minderjährige davor zu schützen. Von Internationalen Freigabe-Bestimmungen will ich hier nicht reden; ich denke es ist allen klar, dass das mehr als nötig ist!

Die USK Einstufungen sind bindend! Spiele dürfen nur an diejenigen verkauft werden, die das entsprechende Alter haben. Aber bei Minderjährigen haben die Eltern das letzte Wort, können sich also über dessen Einstufung hinwegsetzen. Das ist vernünftig, da Eltern ihre Kinder am besten kennen sollten und entsprechend einschätzen, ob der zehnjährige Nachwuchs mit dem Spiel ab 12 keine Probleme hat, weil er schon reifer ist und die Alterslücke(n) bei den Einstufungen sowieso extrem groß sind und ein sechsjähriger nun einmal auf einem völlig anderem Niveau ist als ein elfjähriger.

Dass Jugendliche sich untereinander nicht um diese Einstufungen scheren ist ja wohl logisch. Gerade was verboten ist, ist cool. Hier sind die Eltern in der Verantwortung ihren Kindern Medienkompetenz beizubringen bzw. zu Überwachen, was der Kleine denn da so spielt. Übrigens sind die Eltern in dem Fall die EINZIGE Instanz, die da etwas unternehmen können, wenn man nicht die totale Überwachung das Staates bis ins Schlafzimmer haben will. Denn sämtliche Altersbeschränkungssysteme lassen sich nun einmal leicht von den Kindern aushebeln, die Raubkopie aus dem Internet von Deus Ex 3 ist halt nur ein Mausklick entfernt!

Das alles hat aber nichts mit Zensur zu tun!

Probleme gibt es bei der Einstufung ab 18. Ab 18 ist halt für Erwachsene freigegeben. Indizierungen oder Beschlagnahmungen haben also mit Jugendschutz gar nichts zu tun sondern betreffen ausschließlich Erwachsene! Als Erwachsener hat man in Deutschland mit 18 die vollen Bürgerrechte und -Pflichten. Während eine Indizierung noch als seichte Zensur durchgehen kann (eine Indizierung ist ein Werbeverbot, mehr nicht), entspricht eine Beschlagnahmung einer ziemlich stringenten Zensur. Zwar ist der Besitz nicht strafbar, aber es ist innerhalb Deutschlands nicht möglich ein entsprechendes Produkt zu erstehen, ergo: Zenzur! Der nächste Schritt sind dann die Produkte, wo alleine der Besitz strafbar ist, was der totalen Zensur gleichkommt.

Dabei spielt es zunächst einmal keine Rolle aufgrund welcher Inhalte ein Produkt nicht legal zu verkaufen ist oder dessen Besitz sogar strafbar ist.
Hier muss man einfach klar erschließen, wieso bestimmte Inhalte in Deutschland verpönt sind. Dies ist immer und in jedem Fall kulturbedingt!

Niemand will wirklich, dass Kinderpornografie frei in der Videothek zu leihen wäre. Aber gerade dieses Beispiel zeigt, dass aufgrund vorgefallener Begebenheiten und sozialer Befindlichkeiten sowie "politischer Korrektheit" der Gesetzgeber bei solchen Verboten auch über das Ziel hinausschießen kann. Denn da Kinderporno in der Öffentlichkeit so ziemlich das Schlimmste ist, das man sich vorstellen kann, wurde bei der letzten Novellierung gleich mal alles verboten was auch nur annähernd so aussehen könnte. Damit fallen alle Filme von David Hamilton unter anderem etwa mit Anja Schüte, also Sachen die früher im Fernsehen rauf und runter liefen, de Facto unter diesen Konsenz (auch wenn sie noch im Handel erhältlich sind, weil sich niemand so richtig traut diese harmlosen FSK 16 Streifen mit einem verschwinden zu lassen) ebenso wie die Aktfotos einer minderjährigen Brooke Shields. Aber es kommt noch "besser". Nach dem neuen Gesetz ist auch die Darstellung sexueller Handlungen von Volljährigen als KiPo verboten, wenn etwa die 25-jährige Pornodarstellerin etwas zierlicher wirkt und sie einige Leute für vielleicht 17 halten könnten. Solche Gesetze öffnen der Willkür Tür und Tor!

Niemand will wirklich Sodomie oder Kipo erlauben, genausowenig wollen wir deutschen halt Hakenkreuze sehen. Ob der ausschließliche Besitz immer gleich strafbar sein muss, darüber ließe sich im Zweifel vortrefflich streiten. Auch der Besitz harter Drogen ist faktisch strafbar, trotzdem werden die kranken Nutzer nicht deswegen ins Gefängnis gesteckt. Es ist halt alles immer eine Frage der sozialen Begebenheiten und der Kultur, die sich im Laufe der Zeit stets verändert. Was in den 70ern verboten war, darüber wird heute gelacht, dafür waren damals Dinge erlaubt, die sind heute mit das Böseste, was man sich vorstellen kann. Das ist halt der Lauf der Zeit.

Also eine gewisse Zensur kann im Fall von diversen Inhalten also angebracht sein. Allerdings sollte der Gesetzgeber ganz klare und feste Regelungen und Vorstellungen haben und nicht so schwammig damit umgehen, wie etwa beim Stichwort Jugendpornografie.

Beim Thema Gewalt wird die Sache etwas diffiziler. Auch hier ändern sich im Laufe der Jahre die kulturellen Begebenheiten und das Empfinden in der Gesellschaft. Darum fallen Medien nach 25 Jahren auch automatisch aus dem Index oder werden Beschlagnahmungen (nach Antrag) auch mal wieder aufgehoben. Das beschlagnahmte Texas Chainsaw Massacre wurde auf Wunsch der Rechteinhaber nach 26 Jahren wieder freigegeben, der Film wirkt heute im Vergleich zu ähnlichen Titeln einfach nur handzahm (ich habe ihn vor knapp 20 Jahren im Ausland gesehen und fand ihn damals schon sehr lahm).

Meiner Ansicht nach geht der Gesetzgeber aber gerade beim Thema Gewalt sehr ungünstig vor. Das brutalste Monstermetzeln etwa geht in Ordnung während eher harmloseres Vorgehen gegen "menschenähnliche" Gegner in einem Spiel schon Grund für die Verweigerung der USK Plakette sein können. Und gerade die jüngsten Beispiele zeigen auch, dass mit genug Marktmacht und mit genug Popularität ein Titel an der Indizierung oder gar Beschlagnahmung vorbeirauschen kann, siehe etwa Dead Space 1 + 2. Oder sich deswegen Urteile von gestern albern anfühlen, weil Gears of War 3 nun einmal mindestens genauso brutal ist wie seine gar nicht alten Vorgänger. Wären weder Hersteller so groß noch Popularität so bedeutend, dann hätten sich die Medienwächter auch bei GoW 3 und Dead Space (2) nicht einschüchtern lassen. Andere weniger brutale Titel haben nämlich weniger Glück.

Genau das(!) macht die ganze Indizierung, Beschlagnahmung und das Verbieten aber in solchen Fällen auch willkürlich und deswegen ist die Zensur hier einfach nicht hinnehmbar, da eine Ungleichbehandlung besteht und auch kein "Schutz" oder "verbergen von Unannehmbarkeiten" besteht, da ähnliche Darstellungen eben doch wieder frei erhältlich sind, die sich in ihrer Brutalität effektiv gar nicht unterscheiden.
 
Spiritogre, ich finde du machst es dir da viel zu leicht. Leider kann ich keine so tollen Aufsätze wie du schreiben also fasse ich mich kurz:
Jeder hat seine Meinung. Viele meinen, sie müssen riesigen Protest veranstalten, wenn ihre geliebten Spiele verboten werden. Einige meinen, eben jene Spiele und noch viele weitere müssen härter behandelt und teilweise verboten werden (zu diesen gehöre mitunter ich).

Jeder hat nun seine Gründe, sich diese Meinung gebildet zu haben. In meinem Fall ist es, dass ich doch zu sehen meine, dass die Jugendlichen (und natürlich auch Kinder von etwa 10+) von solchem Material verdorben werden können. Den Zweiten Weltkrieg nachzuspielen, möglichst realistisch mit viel Blut und Verstümmelungen, das ist kein Material für Kinder! Doch was sieht man Tag um Tag in den Spieleläden? Ein Elternteil, Freund oder auch eines der Geschwister mit einem Minderjährigen. Dieser sucht sich ein Spiel aus, an das er aus Gründen des Jugendschutzes noch lange nicht kommen dürfte (z.B. Titel ab 16 oder 18.). Was geschieht? Natürlich wird das Spiel gekauft. Die Kinder installieren diese Spiele, brennen sie womöglich und leihen sie anderen Kindern aus, die etwas gewissenhaftere Eltern haben (oder kein Geld)und normalerweise nicht an das Spiel kämen.
In meinen Augen trägt das zur Verrohung von Kindern und Gesellschaft bei. Ich kannte in der Schule ebenfalls solche Kinder, die alle Spiele bekamen, die sie wollten. Für mich ist es kein Zufall, dass genau diese merklich brutaler den täglichen Schulalltag bestritten als alle anderen. Sie wurden allgemein als besonders toll angesehen und bald haben sie (es waren tatsächlich nur zwei) alle um sich herum mit solchen Spielen in Kontakt gebracht, die meisten von ihnen spielten von da an auch nichts anderes mehr. Für mich liegt der Erziehungsauftrag der Eltern auch hier: Sie dürfen nicht zulassen, dass ihre Kinder zu früh an solche Spiele gelangen und wenn sie es doch über andere tun, müssen die Spiele konfisziert und bestenfalls komplett entfernt werden (das heißt nicht am Flohmarkt an andere Kinder sondern in die Mülltonne mit zerkratzter oder zerbrochener DVD). Nur - was werden die "Shooterkinder" als Eltern tun?

Ich möchte nun nicht noch einen weiteren stümperhaften Miniaturaufsatz über die von dir angerissene Pornographie verfassen, von daher:

nabend :bye:
 
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Nein, nein, nein. Wenn ein Spiel ab 18 ist, hat der Gesetzgeber (und jeder andere auch) bei Zensurüberlegungen davon auszugehen, dass auch nur diese Gruppe das Spiel tatsächlich erwerben kann. Somit darf (in ab 18-Titeln) nur zensiert werden, was man den Erwachsenen vorenthalten will.

Wenn man deiner Logik folgt, müsste man auch jegliche Art von hartem Alkohol komplett verbieten, denn diese "verdirbt" die 12-jährigen Kinder genauso. Und dennoch liest man immer wieder von Kindern, die mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus liegen, weil ein älterer für sie ein paar Flaschen Wodka besorgt hat.

Wenn ein Gesetz (JuSchG) umgangen wird, darf man als Konsequenz nicht alle Spiele einem gewissen Harmlosigkeitsgrad anpassen, sondern muss halt dafür sorgen, dass das Gesetz eingehalten wird.
 
Wenn man deiner Logik folgt, müsste man auch jegliche Art von hartem Alkohol komplett verbieten, denn diese "verdirbt" die 12-jährigen Kinder genauso. Und dennoch liest man immer wieder von Kindern, die mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus liegen, weil ein älterer für sie ein paar Flaschen Wodka besorgt hat.
Laut dieser Logic müsste wirklich alles verboten(Komplet mit Besitzverbot) werden was eine Altersbeschränkung von 16 oder höher hat. Nicht nur Spiel und Alkohol sondern auch Tabakwaren, Filme und auch einige Zeitschrift.
 
Ich würde noch gerne zwei Punkte nennen. Und ja, einen davon habe ich bereits genannt.

Ich finde, man kann nicht oft genug anmerken, dass durch eine Zensur von historischen Inhalten praktisch eine Zensur von Geschichte vorgenommen wird und dass dieses einen Effekt hervorruft, der im Widerspruch zum Gewollten steht.

Außerdem sind Spiele Kunst. Wann wurde noch gleich Kunst im großen Maße verboten, weil sie entartet war und nicht den Vorstellungen der Regierung entsprach?
Wenn jemand ein Gemälde von einem (tatsächlich passierten) Massacker malt, welches Tote, Verletzungen, Gewalt und die Übeltäter zeigen würde. Würdest du dieses Bild verbieten wollen?

Schmelz schrieb:
Vor einigen Jahren hätte ich dir noch 100%ig recht gegeben. Aber die Grafik und das Gameplay sind inzwischen derart realistisch, dass dieser Faktor an Bedeutung verliert. Um so wichtiger wird, wie ich finde, der Punkt, selbst aktiv zu werden und für die bekannten Taten selbst verantwortlich zu sein!

Ich meinte nicht die Feinheit der Grafik. Ich meinte, dass in Filmen Gewalt häufig recht hervorgehoben wird, im Zentrum des Bildes, groß, evtl in Zeitlupe, etc.
In Spielen ist es meist nebensächlich und irgendwo auf dem Bildschirm.
 
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Für mich sind Spiele keine Kunst sondern Unterhaltungsmittel, die nicht erschaffen (Kunst) sondern programmiert (Spiel) werden und zwar mit der Absicht einen möglichst hohen Profit zu erreichen.
 
Sanch Tomato:
Komische Vorstellung von Kunst hast du da.;)
Kunst dient fast asschliesslich der Unterhaltung und das war nie anders, Kunst und Komerz lassen sich sowieso nicht trennen und und welches Medium du nutzt, ist sowieso völlig egal.

Gartenzwerg:
Ich finde, man kann nicht oft genug anmerken, dass durch eine Zensur von historischen Inhalten praktisch eine Zensur von Geschichte vorgenommen wird und dass dieses einen Effekt hervorruft, der im Widerspruch zum Gewollten steht.
Hätte ich nicht schöner sagen können.
 
Wie mir scheint, scheitert diese Diskussion an der Frage, ob das Entfernen von Inhalten mit historischem Bezug nun Zensierung der Geschichte ist, oder ob diese Inhalte schlicht babarisch sind und in Spielen nichts zu suchen haben.
Weil zu dieser zentralen Frage schon jeder eine unverrückbare Meinung hat, und auch aus der Diskussion keine neuen Erkenntnisse hervorgehen, halte ich es für sinnfrei hier weiterhin zu posten. Mit der "unverrückbaren Meinung" meine ich alle, mich eingeschlossen, also bitte nicht als Beleidigung auffassen.
Soweit meine Meinung zur aktuellen Diskussion.

Interessanter wäre meiner Meinung nach eine Diskussion (und Umfrage) zu Gewalt in Spielen allgemein. Sollten einige Weitere an solch einer Diskussion interesse zeigen, würde ich einen entsprechenden Thread erstellen.
 
Und ich denke, diejenigen, die nach Verboten schreien machen es sich zu einfach. Denn effektiv bedeutet so eine Medienzensur nur, dass den Bürgern Sand in die Augen gestreut werden soll: Wenn die Probleme so totgeschwiegen werden, dann ist ja alles gut, und diejenigen, welche die Verbote umgehen sind alles ganz, ganz böse Menschen und gehören bestraft.

Das ist einfach und billig und geht zu Lasten derjenigen, die Verantwortungsvoll mit den verbotenen Inhalten umgehen können. Die eigentlichen Probleme aber, dass es Menschen gibt, die mit gewissen Thematiken nicht umgehen können, die wird ausgeblendet und verdrängt während gleichzeitig normale Menschen mit bestimmten, nicht voll gesellschaftlich akzeptierten Interessensgebieten in eine Schmuddelecke gedrängt werden.

Meiner Ansicht nach der völlig falsche Weg!

Der richtige Weg ist Bildung! Den Menschen Kompetenzen beibringen, damit sie selbst entscheiden können und vor allem auch mit kritischen Inhalten verantwortungsvoll umgehen lernen. Aber das kostet natürlich Anstrengung und - was viel schwerwiegender ist - Bildung kostet Geld. Wie derzeit das deutsche Schulsystem demontiert wird zeigt eindrucksvoll, dass dies unerwünscht ist. Obwohl das Ergebnis langfristig unbestritten besser wäre.

Die Marschrichtung lieber Verbote als Aufklärung schadet schlussendlich allen. Denn Wissen ist bekanntlich Macht und wie oben von niemanden bestritten wurde, gerade Verbote wenn es um Software (oder auch Filme) geht, greifen insbesondere bei Jugendlichen aber auch bei Erwachsenen faktisch überhaupt nicht. Insbesondere schädlich ist dies, weil die Verbote gerade von denjenigen umgangen werden, die oft eben nicht kompetent genug sind, nicht genug Wissen und die Fähigkeit zur Selbstreflexion haben um die verpöhnten Inhalte immer gefahrlos zu konsumieren.

Der einzig wirklich gangbare und vernünftige Weg ist und bleibt also der Erwerb von Medienkompetenz und mehr Wissen über die Problematiken der Inhalte der illegalen Medien.

Ein Jugendlicher der klug ist, ist auch selbstbewusster. Dadurch kommt er weniger in Versuchung sich dem Druck einer (asozialen) Peergroup zu beugen und verzichtet vielleicht, eben weil er nicht in der Bedrängnis ist, einen Film wie Hostel oder ein Spiel wie Call of Duty cool finden zu müssen, weil er vielleicht von selbst merkt, dass das irgendwie nichts für ihn ist. Somit wären bestimmte Probleme ganz von alleine gelöst. Insbesondere dann, wenn mit einmal die asozialen coolen Randgruppen innerhalb ihres Reviers nicht mehr als so obercool gelten. Dann kann das ganze noch einen positiven Nachzieheffekt haben. Nur ohne gute Bildung und Medienkompetenz wird dies nicht geschehen, im Gegenteil, der Trend zeigt scheinbar eher in die andere Richtung. Jedenfalls erlebe ich das so, wenn ich mich ausnahmsweise mal befleißige und meinen Fernseher anschmeiße und irgendwelche Deppen auf RTL und Co. sehe, die meinen, sie wären die "Uberchecker".
 
Bei dem Bezug zu Bildung muss ich dir voll und ganz zustimmen.

Nur sollte man zwichen Unterhaltungs- und Informationsmedien unterscheiden. (Damit möchte ich nicht behaupten, dass Fernsehen zu letzterem gehören!)
 
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Bei dem Bezug zu Bildung muss ich dir voll und ganz zustimmen.

Nur sollte man zwichen Unterhaltungs- und Informationsmedien unterscheiden. (Damit möchte ich nicht behaupten, dass Fernsehen zu letzterem gehören!)

Jein! Denn die Übergänge sind fließend. Ist ein Bowling for Columbine mehr Information oder mehr Unterhaltung? Ist ein rechtsextremer Propagandafilm informativer als Der Soldat James Ryan?

Gerade das Beispiel des Propagandafilms macht die Problematik deutlich. Und gerade auch Dokumentationen zeigen oftmals nur eine beschränkte Meinung zu einem Thema, die Meinung des Regisseurs halt. Ich erwische mich oft, dass ich bei Reportagen im Fernsehen grundsätzlich anderer Meinung bin. Außerdem sind auch solche Sachberichte oft so aufgebauscht, dass sie viel von ihrer Seriösität verlieren. Am Schlimmsten ist es dann, wenn schlicht Falschinformationen geliefert werden, um die eigene Sache zu unterstützen. Auch hier heißt das Stichwort wieder: Medienkompetenz!

Als Beispiel fällt mir da gerne die Berichterstattung über Thilo Sarrazins Buch ein. Egal wie man zu dem Thema steht, auch die Öffentlich Rechtlichen Sendeanstalten, allen voran der Hessische Rundfunk, erwiesen sich damals als absolut peinlich (für den aufgeklärten Hörer) wenn es darum ging auf völlig aus dem Zusammenhang gerissene Zitate, sogar absichtlich falsch widergegebene Inhalte zurückzugreifen, bloss um das "verhasste" Werk niedermachen zu können, denn im Gegensatz zu ihnen hat Sarrazin für alle seine Thesen Belege in Form von wissenschaftlichen Untersuchungen angeführt, welche diese Berichte über das Buch nicht durch Gegenstudien widerlegen konnten. Wer hier ohne allumfassende Informationen und eigene Nachforschungen einfach auf einen der Züge pro oder con Sarrazin aufsprang, der hat, so kann ich schlicht und ergreifend behaupten, entweder null Medienkompetenz oder ist von seiner politischen Ausrichtung so überzeugt, dass jede echte Tatsache an ihm abprallt, wenn sie nicht seiner Weltsicht entspricht.

Ohne die Medienkompetenz ist man heute einfach verloren! D.h. wenn einem ein Thema interessiert muss man sich nach dem Konsum einer solchen Sendung möglichst noch aus anderen unabhängigen Quellen informieren und hinterfragen, ob das alles so richtig war, was in der Dokumentation gesagt wurde. Ein schönes Beispiel finde ich immer die unglaublichen Zahlen mit denen rumgeworfen wird: "So und so viele Deutsche sind ... Analphabeten, Homosexuell, potenzielle Amokläufer, haben Krebs, Alzheimer, Multiple Sklerose und so weiter und so fort". Jedes Mal überkommt mich dann immer wieder das Gefühl, dass wenn man alle Statistiken zusammen nimmt jeder deutsche mindestens fünf Krankheiten hat an denen er in den nächsten zehn Jahren mit 110 Prozentiger Sicherheit sterben wird, dadurch dass er sowieso blind und taubstumm sowie rechts- oder linksradikal ist, scheint das aber nicht so sehr ins Gewicht zu fallen ... :shock:


Bei einem doch sehr brutalem Band of Brothers hingegen, erfahre ich hingegen auch in einem reinen Unterhaltungsmedium sehr viel über die Geschichte des 2. Weltkrieges. Vielleicht gar mehr, als in mancher Doku zum Thema.

Wenn der oben angeführte rechtsextreme Propagandafilm aber zum Beispiel verboten wird, dann wird die Problematik totgeschwiegen. Nur wenn der Film öffentlich zugänglich ist, dann kann auch eine Diskussion über ihn stattfinden, nur dann können seine Inhalte seziert und auseinandergenommen werden. Nur dann kann gegen ihn protestiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und auch hier muss ich dir recht geben. Natürlich gibt keine Kante wo Dinge entweder auf die eine, oder aber auf die andere Seite fallen. (Auch so ein Problem der Einstufungen)

Zu bewerten ist hier meiner Meinung nach die Intention des Autoren. (Beim nutzen eines Mediums sollte man immer die möglichen Beweggründe zum entstehen beachten.)
Besonders entscheidend ist allerdings die Einstellung, mit der man die Sache angeht. 13 Days zum Beispiel habe ich aus rein informativen Gründen gesehen. (Nichts desto trotz ein toller Film)
Wenn ich allerdings einen (Gewalt-/Action-)Film über ein geschichtliches Ereignis gucke, dann denke ich nur weiter über Fakten nach, wenn sie überhaupt mit meinem Vorwissen vereinbar sind. Ansonsten mache ich mir nichts weiter draus, und versuche den Film als reine Unterhaltung zu sehen.

Das Probelm ist nur; wie vielen Menschen kann man solch ein System auch nur annähernd klarmachen, ohne als Freak/seltsam penibel zu gelten?
 
Und die Kuh hat 12 Beine, je 2 vorne und hinten, je 2 links und rechts und an jeder Ecke 1. Mich kotzen solche Statistiken auch regelmässig an. Werden auch täglich von den Medien als seriös abgedruckt. Wie Geschichte dargestellt wird, hängt auch immer von der aktuelen "Politik" ab. War Robin Hood ein Terrorist oder ein Freiheitskämpfer? Stimmen Spiele inhaltlich mit der aktuellen Meinung überein oder mit der derzeitigen gewünschten politischen Meinung?
ich will hier nichts verherrlichen (3. Reich war Sch..), aber man hüte sich vor heimlicher Zensur.
 
Und auch hier muss ich dir recht geben. Natürlich gibt keine Kante wo Dinge entweder auf die eine, oder aber auf die andere Seite fallen. (Auch so ein Problem der Einstufungen)

Zu bewerten ist hier meiner Meinung nach die Intention des Autoren. (Beim nutzen eines Mediums sollte man immer die möglichen Beweggründe zum entstehen beachten.)
Besonders entscheidend ist allerdings die Einstellung, mit der man die Sache angeht. 13 Days zum Beispiel habe ich aus rein informativen Gründen gesehen. (Nichts desto trotz ein toller Film)
Wenn ich allerdings einen (Gewalt-/Action-)Film über ein geschichtliches Ereignis gucke, dann denke ich nur weiter über Fakten nach, wenn sie überhaupt mit meinem Vorwissen vereinbar sind. Ansonsten mache ich mir nichts weiter draus, und versuche den Film als reine Unterhaltung zu sehen.

Das Probelm ist nur; wie vielen Menschen kann man solch ein System auch nur annähernd klarmachen, ohne als Freak/seltsam penibel zu gelten?

Zensiert man aufgrund der Beweggründe hat man aber eben halt das Problem, dass keine (kontroverse) Diskussion und keine Auseinandersetzung mit dem Film / Spiel etc. stattfinden kann.

Ein weiteres Problem was ich da habe ist, wer bestimmt, was wirklich zensiert wird und wer kann das nachprüfen, wenn eben solches verboten ist?

Was unterscheidet denjenigen der den Film ansieht (also sehen darf) von einem (aufgeklärten) anderen Menschen? Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, denn der Zensor dürfte auch nicht sehen, was ich nicht sehen darf, er ist schließlich auch nur ein Mensch.


Was den anderen Punkt angeht. Ich persönlich bin kein Fan des zweiten Weltkrieges, ich sehe mit wenigen Ausnahmen nicht einmal gerne Kriegsfilme. Dennoch konnte mich aber gerade ein Band of Brothers begeistern. Quasi nebenher hat man noch viele historische Fakten aufgetischt bekommen, neben den ganzen Schrecken, die der Frankreichfeldzug für die Aliierten sonst so barg. Von daher halt mein Beispiel.
 
Ganz ehrlich, diese Diskussionen sind toll, aber ich für meinen Teil kenne niemanden, der sich irgendwie Gedanken über den Inhalt seiner Shooter, etc. macht, oder gar mit anderen darüber redet. Diskussionen sind lediglich zum Austauchen von Strategien und Verabreden der Online-Zeiten (letzteres bei vielen vollkommen sinnlos, weil sie eh nahezu dauerhaft On sind.)
Bei Filmen sehe ich das, wie schon gesagt, etwas anders. Da kommt man an der Story kaum vorbei. (Personen ausgenommen, die Filme um des Gemätzels willen gucken)

Zensoren: Sieh es doch so: Sie opfern sich dem Wohl der Gesellschaft auf^^
 
Ganz ehrlich, diese Diskussionen sind toll, aber ich für meinen Teil kenne niemanden, der sich irgendwie Gedanken über den Inhalt seiner Shooter, etc. macht, oder gar mit anderen darüber redet. Diskussionen sind lediglich zum Austauchen von Strategien und Verabreden der Online-Zeiten (letzteres bei vielen vollkommen sinnlos, weil sie eh nahezu dauerhaft On sind.)
Bei Filmen sehe ich das, wie schon gesagt, etwas anders. Da kommt man an der Story kaum vorbei. (Personen ausgenommen, die Filme um des Gemätzels willen gucken)
Sicherlich gibt es auch reine Fun-Shooter, genauso wie Filme, wo die Devise lautet: Gehirn aus und Spaß haben!

Nur, wie könnten diese gefährliche, zensierungswürdige Inhalte bieten, wenn man sich eh keine Gedanken darüber macht?

Und, es gibt immer mal wieder Shooter, da macht man sich Gedanken. Aktuell ist doch Deus Ex Human Revolution.

Die (in Deutschland extrem verstümmelte) berüchtigte Flughafenszene in Call of Duty Modern Warfare 2 sorgte weltweit für heftige Diskussionen. Hätte man die Szene (überall) zensiert, dann hätten diese durchaus wichtigen Diskussionen niemals stattgefunden! Was hätte die Gesellschaft dann gewonnen? Nichts! Im Gegenteil, durch die Diskussionen werden Grenzen gezogen, was guter Geschmack ist, was unsere Kultur als akzeptabel ansieht usw. usf.

Zensoren: Sieh es doch so: Sie opfern sich dem Wohl der Gesellschaft auf^^
Hehe, die Armen! Ich schlage dann vor, dass die Gesellschaft sich opfert, damit die Zensoren nicht leiden müssen ... ^^
 
Dann düürfte es sich aber auch nichts Ändern, damit es weiterhin solche Diskussionen gibt. Genau das würde aber auf Dauer diese schädigen weil sich ja eh nichts ändert^^
Das endet dann extrem gesagt in Vergessen, oder Revolution.

Also heißt die Lösung mal wieder Kompromiss; verdammt!^^

Zensoren: Sieh es doch so: Sie opfern sich dem Wohl der Gesellschaft auf^^
Hehe, die Armen! Ich schlage dann vor, dass die Gesellschaft sich opfert, damit die Zensoren nicht leiden müssen ... ^^
Da würden sicher nicht wenige mitmachen; aber eine ganze Gesellschaft? Und was wäre das noch für ein Opfer, sich der Masse beim opfern anzuschließen? Ich sag nur Brücke^^
 
Genau genommen geht es darum, ob Hakenkreuze und Hitlerreden aus Spielen herausgeschnitten werden sollten oder nicht. Soweit ich das Thema verstehe, geht es nicht um Gewaltzensierung
Ich halte es für unnötig, krampfhaft jede Art von Hakenkreuzen in Spielen zu zensieren, während die Darstellung ebenjener in Filmen schon längst akzeptiert ist.

Spiele werden im Gegenzug zum Film immer noch nicht als Kunstwerk anerkannt, daher gilt immer noch das NS-Verbot bei Spielen, während Filme wegen der dargestellten Authenzität eine Ausnahmeregelung haben.